LEMI PON IFASIO TH E TH EATR E AN D OCTOB ER 11 – JAN UARY 12 11 | 12 B E R LI N E R F E STS P I E LE D I E TH EATE R- U N D TAN Z SAI S O N D E R DAN C E S EAS O N O F TH E spielzeit’europa 11|12 »Im Theater feiern wir das Gemeinsame – nicht unsere menschlichen Unterschiede.« B E R LI N E R F E STS P I E LE spielzeit’ europa spielzeit’europa 11|12 DIE THEATER- UND TANZSAISON DER BERLINER FESTSPIELE PROGRAMMÜBERBLICK DEZEMBER SEPTEMBER: FOKUS TUNESIEN DO 1. 20 UHR Jalila Baccar, Fadhel Jaïbi YAHIA YAÏCH AMNESIA ca. 22 UHR Diskussion | WAS KOMMT NACH DEM ARABISCHEN FRÜHLING? | Eintritt frei OKTOBER »In theatre we celebrate our human bond not our human differences.« LE M I PONIFASIO DO 1. 20 UHR Lemi Ponifasio / MAU BIRDS WITH SKYMIRRORS FR 2. 18.30 UHR Einführung mit TanzScout Berlin [siehe S. 54] 20 UHR BIRDS WITH SKYMIRRORS SA 3. 20 UHR BIRDS WITH SKYMIRRORS 10. 20 UHR Heiner Müller / Barbara Wysocka SZOSA WOŁOKOŁAMSKA DO 6. 20 UHR Eröffnung spielzeit’europa 11|12 Lemi Ponifasio / MAU LE SAVALI: BERLIN SA SA 8. 20 UHR LE SAVALI: BERLIN SO 11. 20 UHR SZOSA WOŁOKOŁAMSKA SO 9. 20 UHR LE SAVALI: BERLIN DO 15. 20 UHR Arne Lygre / Stéphane Braunschweig TAGE UNTER DO 13. 20 UHR Bernard-Marie Koltès / Antonio Latella DIE NACHT KURZ VOR DEN WÄLDERN FR 16. 20 UHR TAGE UNTER FR 14. 20 UHR DIE NACHT KURZ VOR DEN WÄLDERN SA 17. 20 UHR TAGE UNTER SA 15. 20 UHR DIE NACHT KURZ VOR DEN WÄLDERN SO 18. 20 UHR TAGE UNTER SO 16. 20 UHR DIE NACHT KURZ VOR DEN WÄLDERN JANUAR DO 27. 20 UHR DV8 Physical Theatre CAN WE TALK ABOUT THIS? FR 28. 18.30 UHR Einführung mit TanzScout Berlin [siehe S. 54] 9. 20 UHR Courteline, Cami, Charms / Andrea Breth ZWISCHENFÄLLE 20 UHR CAN WE TALK ABOUT THIS? DI 10. 20 UHR ZWISCHENFÄLLE 18.45 UHR Film | DV8 Physical Theatre: THE COST OF LIVING | Eintritt frei MI 11. 20 UHR ZWISCHENFÄLLE 20 UHR CAN WE TALK ABOUT THIS? DO 12. 19 UHR ZWISCHENFÄLLE DO 19. 20 UHR Romeo Castellucci THE MINISTER’S BLACK VEIL SA 29. NOVEMBER MO FR 20. 20 UHR THE MINISTER’S BLACK VEIL DO 10. 20 UHR Toni Morrison / Rokia Traoré / Peter Sellars DESDEMONA SA 21. 20 UHR THE MINISTER’S BLACK VEIL FR 11. 20 UHR DESDEMONA FR 27. 20 UHR SA 12. 17.45 UHR ARTE-Fim | UNTERWEGS MIT PETER SELLARS | Eintritt frei Hofesh Shechter POLITICAL MOTHER: THE CHOREOGRAPHER’S CUT 20 UHR DESDEMONA SA 28. 18.30 UHR Einführung mit TanzScout Berlin [siehe S. 54] 20 UHR POLITICAL MOTHER: THE CHOREOGRAPHER’S CUT FR 18. 20 UHR Sasha Waltz CONTINU SA 19. 18.30 UHR Einführung mit TanzScout Berlin [siehe S. 54] 20 UHR CONTINU SO 20. 18.15 UHR ARTE-Fim | Sasha Waltz & Guests DIALOGE 09 – NEUES MUSEUM | Eintritt frei 20 UHR CONTINU MO 21. 20 UHR CONTINU Informationen und Tickets www.spielzeiteuropa.de spielzeit’europa 11|12 Die Theater- und Tanzsaison der Berliner Festspiele Programm Seite Oktober Lemi Ponifasio / MAU LE SAVALI: BERLIN 7 Bernard-Marie Koltès / Antonio Latella DIE NACHT KURZ VOR DEN WÄLDERN 10 12 DV8 Physical Theatre CAN WE TALK ABOUT THIS? November Toni Morrison / Rokia Traoré / Peter Sellars DESDEMONA 16 Sasha Waltz CONTINU 20 Dezember Lemi Ponifasio / MAU BIRDS WITH SKYMIRRORS szosa woŁokoŁamska 30 Arne Lygre / Stéphane Braunschweig TAGE UNTER 32 26 Heiner Müller / Barbara Wysocka Januar ZWISCHENFÄLLE Courteline, Cami, Charms / Andrea Breth 36 Romeo Castellucci THE MINISTER’S BLACK VEIL 40 Hofesh Shechter Company political mother: The choreographer’s cut 44 September: Fokus Tunesien Jalila Baccar, Fadhel Jaïbi yahia yaÏch Amnesia 48 Rahmenprogramm: Diskussion, Filme, Einführungen Veranstalter und Impressum Karten und Service Programmüberblick 51 59 60 61 GruSSwort In der großen und lebendigen Berliner Tanz- und Theaterszene setzt die spielzeit’europa jedes Jahr einen eigenen, starken Akzent. Sie überrascht mit fremden Sichtweisen auf die Welt und präsentiert uns Künstler und Produk­ tionen, die wir ohne dieses Festival in der Hauptstadt nicht zu sehen bekämen. Die spielzeit’europa zeigt uns ein Theater, das berühren und bewegen will, das Grenzen aufbricht. Heute ist die spielzeit’europa ein international vielbeachtetes Festival mit einem treuen und begeisterten Publikum. Spektakulär verspricht bereits die diesjährige Eröffnung zu werden. Die Produktion Le Savali: Berlin ist ein Gemeinschaftsprojekt von Künstlern aus dem Südpazifik mit Musikern und Darstellern aus Berlin unter der Leitung des samoanischen Choreografen Lemi Ponifasio. Im Jahr 2001 hat die Bundesregierung den Berliner Festspielen zum ersten Mal ein eigenes Theater gegeben. Ich freue mich, dass wir für die Sanierung dieses Hauses, von Fritz Bornemann 1961 errichtet, rund 15 Mio. Euro aus dem Konjunkturprogramm II bereitstellen konnten. Da das Theater unter Denkmalschutz steht, sind die vielen Neuerungen nicht so augenfällig. Aber Bühnentechnik, Licht, Akustik und selbst die Bestuhlung sind nun auf dem allerneuesten Stand. Für einen Festivalbetrieb ist das ein großartiger Zugewinn. Joachim Sartorius und die Künstlerische Leiterin der spielzeit’europa, Brigitte Fürle, haben es in den vergangenen sechs Jahren geschafft, das Festival programmatisch zu entwickeln und mit eigener, unverkennbarer Handschrift in der Berliner Kulturlandschaft zu positionieren. Nun ist diese Spielzeit ihre letzte bei den Berliner Festspielen – auf eigenen Entschluss. Für ihr Engagement und ihre Erfolge gilt beiden mein herzlicher Dank und meine große Anerkennung für das Geleistete. Der spielzeit’europa 11|12 wünsche ich wieder viele anregende Abende und volle Zuschauersäle. Bernd Neumann, MdB Staatsminister bei der Bundeskanzlerin Foto seekamp, bremen © bundespresseamt 2 VERÄNDERBARE WELTEN Die spielzeit’europa 11|12 lädt in ihrer achten Edition – es ist zugleich die letzte unter unserer künstlerischen Leitung – in das neu sanierte Haus der Berliner Festspiele zu einem Programm ein, das in einem weiten theatralischen Spannungsbogen menschliches Handeln und gemeinsame Verantwortung thematisiert. Vor dem Hintergrund der unabsehbaren Folgen von Naturkatastrophen und politischen Umwälzungen gilt es, eine zersplitternde Welt als verbunden und ganz zu denken – und als veränderbar, wie uns der »Arabische Frühling« deutlich zeigt. Eröffnet wird die diesjährige Tanz- und Theatersaison mit dem eigens für Berlin entwickelten Stück Le Savali: Berlin. Diese einmalige Zusammenarbeit von Künstlern aus dem Südpazifik und aus Berlin in der Regie von Lemi Ponifasio knüpft neue Bande der Begegnung vom anderen Ende der Welt her, um gegenwärtige Momente der Gemeinschaft zu erschaffen. Der Erforschung von Wahnsinn und Wahrheitssuche und der treibenden Kraft der Worte widmen sich die Texte von Heiner Müller, Arne Lygre, BernardMarie Koltès, Toni Morrison, George Courteline, Pierre Henri Cami und Daniil Charms. Sie stehen im Mittelpunkt der Arbeiten von Antonio Latella, Peter Sellars, Lloyd Newson, Barbara Wysocka, Stéphane Braunschweig und Andrea Breth. Eine bildgewaltige Kreation von Romeo Castellucci sowie ein choreografiertes Rock-Konzert von Hofesh Shechter bilden im Januar das Finale dieser letzten spielzeit’europa. All jenen, die dem Denken keine Grenzen setzen und damit die Veränderungen in der arabischen Welt in Gang setzen, gilt unsere besondere Aufmerksamkeit. So zeigen wir bereits im September Yahia Yaïch Amnesia von Jalila Baccar und Fadhel Jaïbi aus Tunis: ein utopischer Vorgriff auf eine Welt im Zeichen der Freiheit. Unser Dank geht wie immer an Bernd Neumann, den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, und insbesondere an Sie, wertgeschätztes Publikum, für Ihr lebhaftes Interesse an der Begegnung mit unseren Künstlern und Gästen aus aller Welt. Herzlichst Brigitte Fürle Joachim Sartorius Künstlerische Leiterin spielzeit’europa Intendant Berliner Festspiele 3 Fotos Alexander Paul Englert [Brigitte Fürle] | Kai Bienert [Joachim Sartorius] Changeable Worlds Every year, spielzeit’europa sets its own indelible mark on Berlin’s great thriving theatre and dance scene. We are given the chance to take in refreshingly new viewpoints on the world and are also presented with artists and productions we would not normally be able to see without having this capital city festival. The theatrical performances of spielzeit’europa not only aim to touch and move us, but to break down barriers as well. The Berliner Festspiele was first given its own theatre by the federal government in 2001. I am delighted to say that we have been able to provide around 15 million Euros from the second economic stimulus programme for the renovation work required for this house. The stagecraft, lighting and sound system have now become state of the art, and even the seating has been completely revamped. When it comes to hosting festivals, this is a great plus. Over the last six years, Joachim Sartorius and the artistic director of spielzeit’europa, Brigitte Fürle, have managed to develop and set up a festival programme which bears its own unmistakable hallmark and have made it part and parcel of Berlin’s cultural land­ scape. They have, however, decided to call this season at the Berliner Festspiele their last. I would, therefore, like to thank them most sincerely for their dedication and their success and express my great appreciation for their achievements. I once again wish spielzeit’europa 11|12 packed audiences and many enlivening eve­ nings. Bernd Neumann, MdB Minister of State to the Federal Chancellor [Translation Robert King] spielzeit’europa 11|12 invites you to its eighth edition – the final one under our artistic direction – in the freshly renovated Haus der Berliner Festspiele for a programme which focuses across a wide range of theatre on issues of human conduct and collective re­ sponsibility. Against a background of the unforeseen consequences of natural disasters and political manoeuvres it is important to view a fragmented world as connected and complete – and one which can be changed, as the ›Arab spring‹ clearly shows. This year’s season of theatre and dance will open with a special creation for Berlin – Le Savali: Berlin, a unique collaboration between artists from the South Pacific and Berlin directed by Lemi Ponifasio. The investigation of madness and the search for truth and the inspirational power of words are addressed by texts by Heiner Müller, Arne Lygre, Bernard-Marie Koltès, Toni Morrison, George Courteline, Pierre Henri Cami and Daniil Kharms, which occupy central roles in the works of Antonio Latella, Peter Sellars, Lloyd Newson, Barbara Wysocka, Stéphane Braunschweig and Andrea Breth. A powerfully visual creation by Romeo Ca­ stellucci together with a choreographic rock concert by Hofesh Shechter provides the finale of this last spielzeit’europa. All those who place no boundaries on their thinking and thereby make the changes in the Arab world possible are foremost in our thoughts: as a utopian preface we are presenting in September Yahia Yaïch Amnesia by Jalila Baccar and Fadhel Jaïbi from Tunis. Brigitte Fürle Joachim Sartorius Artistic Director spielzeit’europa Artistic Director Berliner Festspiele 4 Oktober October 2011 6., 8. + 9. OKTOBER 20 Uhr Haus der Berliner Festspiele Uraufführung le savali: Berlin Konzept, Bühne und Regie Lemi Ponifasio Licht Helen Todd Musik Fabrizio Cassol Mit MAU Company [Samoa / Neuseeland] in Zusammenarbeit mit Darstellern, Tänzern, Musikern und Chören aus Berlin Auftragsproduktion spielzeit’europa I Berliner Festspiele Mit Unterstützung von ENPARTS – European Network of Performing Arts / Biennale di Venezia im Rahmen des Kulturprogramms der Europäischen Kommission Karten 39,– | 32,– | 26,– | 22,– | 18,– | 12,– * hier gilt die tanzcard, siehe S. 60 7 le savali: Berlin »Le Savali« ist das samoanische Wort für eine Reise, um eine vielstimmige Botschaft, ein gemeinsames Anliegen und Dazugehörigkeit zu behaupten. Le Savali: Berlin ist Theater als Zeremonie und Ritual, das die Gemeinschaften mit ihren Erfahrungen in dieser Stadt konfrontiert. Lemi Ponifasio, international renommierter Künstler und Choreograf, stammt aus Samoa, seine Company MAU ist eine Gruppe von Künstlern, gebürtig von den unterschiedlichsten Inseln des Südpazifiks und aus Neuseeland. Die multikulturelle Großstadt Berlin ist das Thema dieser neuen Kreation von Lemi Ponifasio. MAU wird gemeinsam mit Performern, Tänzern, einem bulgarischen Chor und Musikern aus Berlin, zum Teil mit Migrationshintergrund, als neue Gemeinschaft die Welt als Gegenwart dieser Stadt erzählen. Le Savali: Berlin ist eine öffentliche Deklaration, dass Würde und menschliches Handeln nicht durch Intoleranz und unsichtbare Regeln eingeschränkt werden dürfen. Als Auftragsarbeit von spielzeit’europa ist diese Produktion auch eine erste Zusammenarbeit des Choreografen Lemi Ponifasio mit Fabrizio Cassol, bekannt als Musiker und Komponist der Theaterarbeiten von Alain Platel, und mit Live-Musikern. Der pazifische Raum umfasst 35 Prozent der Erdoberfläche, es werden über zwanzigtausend verschiedene Sprachen gesprochen, und der Künstler gilt als Prophet, als Botschafter, als ein Reisender (Le Savali) mit Wissen und Erfahrung. Künstler sind vor allem auch diejenigen, die soziale Verantwortung tragen, eine gesellschaftliche Vision schaffen und von der Gemeinschaft hierfür besonders respektiert werden. Le Savali: Berlin ist eine einzigartige Begegnung von Künstlern und Gemeinschaften, ein Abbild der Gegenwart von Berlin – Theater, das die Welt öffnet als einen Ort, der alle willkommen heißt. »Le Savali« is a Samoan word for a journey of many to express a message, a collective of many voices to show their common concern, a show of community strength and be­ longing. Le Savali: Berlin is the construction of a ground or a platform for the activation of theatre/ritual/ceremony in a calling on the community to confront current realities experienced through the City of Berlin. Lemi Ponifasio, international leading force in theatre and dance, originates from Samoa. His company MAU is a community of artists coming from different islands of the Pacific region and New Zealand. The site for this new theatre-work by Lemi Ponifasio is the socially varied and multicultural city and capital of Berlin. MAU will come together with immigrants and natives; a variety of performers, dancers, a Bulgarian choir, musicians and artists all living in and negotiating the world from and within this city. Le Savali: Berlin is a public declaration that the integrity and dignity of our common huma­ nity should not be deformed by fears or anonymous systems, or intolerance, such as we witness all around us. A unique encounter of artists and communities shaping the face of Berlin – and is theatre, that opens the world, that welcomes everybody. Foto Albrecht Grüss 8 13. – 16. OKTOBER 20 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Seitenbühne NEUINSZENIERUNG die nacht kurz vor den wäldern [La nuit juste avant les forêts] von Bernard-Marie Koltès Aus dem Französischen von Hans-Joachim Ruckhäberle Licht Regie Antonio Latella Simone De Angelis | Sounddesign Franco Visioli Mit Clemens Schick Produktion spielzeit’europa I Berliner Festspiele und STABILE / MOBILE Compagnia Antonio Latella Karten 25,– | 15,– »… ich habe jemand gesucht, der ein Engel mitten in dieser Sauerei ist, und du bist da…« Bernard-Marie Koltès Der italienische Regisseur Antonio Latella widmet sich zusammen mit dem bekannten Schauspieler Clemens Schick Koltés’ Monolog des namenlosen Fremden, der in einer regnerischen Nacht auf der Suche nach einem Zimmer ist. »Ein Satz von vierzig Seiten, ausgestoßen in einem einzigen Atemzug, ohne Punkt und Komma, die an jeder Stelle die poetische Notwendigkeit des Wortschwalls unterbrechen würden. Die Nacht kurz vor den Wäldern ist die Bejahung eines Theaters als Gesang, ein Manifest des Schreies einer Seele, der Poesie wird, Musik ohne Ende und ohne Anfang. Ununterbrochener Regen wäscht den Körper und lässt die Worte absolut erscheinen. In ihrem pausenlosen Dahinströmen wird die Sprache, die an die Obsession und die Hoffnung eines gottlosen Gebets erinnert, zu Fleisch.« [Antonio Latella] Italian director Antonio Latella, together with famous actor Clemens Schick, addresses Koltès’ monologue of the nameless stranger who is searching for a place to stay on a rainy night. A torrent of words aimed directly at a destructive world concealed behind the everyday. 11 Foto Robert Brečko [Clemens Schick] 27. – 29. OKTOBER 20 Uhr Haus der Berliner Festspiele Deutschlandpremiere DV8 Physical Theatre can we talk about this? Konzept und Regie Lloyd Newson Bühne und Kostüme Anna Fleischle | Lichtdesign Beky Stoddart Video Tim Reid | Choreografie Lloyd Newson und die Darsteller Mit Ankur Bahl, Joy Constantinides, Lee Davern, Kim Jomi Fischer, Ermira Goro, Hannes Langolf, Samir M’Kirech, Christina May, Seeta Patel und Ira Mandela Siobhan Koproduktion Théâtre de la Ville und Festival d’Automne Paris, National Theatre London und Dansenshus Stockholm | Uraufführung 27. August 2011, Sydney Opera House Dauer ca. 1h 30 Karten 39,– | 32,– | 26,– | 22,– | 18,– | 12,– [Einführung mit TanzScout Berlin siehe Seite 54] Können wir über Themen wie Religion, Multikulturalismus und Rassismus offen sprechen? Die neue Produktion des DV8 Physical Theatre untersucht den Einfluss von Ereignissen wie der Bücherverbrennung von Salman Rushdies Satanischen Versen, dem Mord an Theo van Gogh oder dem Streit über die Mohammed-Karikaturen auf multi-ethnische Politik und Pressefreiheit. Wie bei seinem hochgelobten Vorgängerstück To Be Straight With You arbeitet Lloyd Newson, bereits zum dritten Mal bei spielzeit’europa zu Gast, wieder mit dokumentarischem Material wie Interviews, um die Tabuzonen unserer demokratischen Gesellschaften aufzuzeigen. A new production by DV8 Physical Theatre about freedom of speech, censorship and offence: In the follow up to the critically acclaimed To Be Straight With You, this docu­ mentary-style dance-theatre production will use real-life interviews and archive footage. Film THE COST OF LIVING Samstag 29. Oktober 18.45 Uhr | Oberes Foyer | Eintritt frei [weitere Informationen S. 52] * hier gilt die tanzcard, siehe S. 60 Foto S. 12 / 13 Stephen Berkeley-White [Ira Mandela Siobhan, Hannes Langolf] 14 November 2011 10. – 12. NOVEMBER 20 Uhr Haus der Berliner Festspiele Deutschlandpremiere DESDEMONA Text Toni Morrison Musik Rokia Traoré Regie Peter Sellars Licht James F. Ingalls Sounddesign Alexis Giraud Mit Rokia Traoré u.a. Musiker und Sängerinnen Mamah Diabaté [N’goni] Mamadyba Camara [Kora] Naba Aminata Traoré [Gesang] Bintou Soumbounou [Gesang] Fatim Kouyaté [Gesang] Auftragswerk und Koproduktion spielzeit’europa | Berliner Festspiele, Wiener Festwochen, Théâtre Nanterre-Amandiers, Cal Performances, Berkeley [Kalifornien], Lincoln Center for the Performing Arts, New York, Barbican London [Mit Unterstützung von Arts Council London und London 2012 Festivals] Uraufführung 15. Mai 2011, Wiener Festwochen In englischer Sprache mit deutscher Übersetzung Dauer ca. 2h Karten 39,– | 32,– | 26,– | 22,– | 18,– | 12,– Arte-Filme bei spielzeit’europa Unterwegs mit Peter Sellars Samstag 12. November 17.45 Uhr | Oberes Foyer | Eintritt frei [weitere Informationen S. 53] 17 Foto Ruth Walz [Rokia Traoré] Desdemona Desdemona ist ein außergewöhnlicher spielzeit’europa-Abend: nicht Theater, nicht Konzert, etwas ganz eigenes – ein »Hörspiel der Träume« (Peter Sellars), das auch aktuelle politische Kommentare nicht scheut. Zusammen mit der Literaturnobelpreisträgerin Toni Morrison und der afrikanischen Sängerin Rokia Traoré hat der amerikanische Starregisseur – gemeinsam mit einer Schauspielerin – ein intimes Gespräch zwischen der Shakespeare’schen Figur und ihrer afrikanischen Amme entwickelt. Jenseits des Todes tauschen zwei Frauen nach Jahrhunderten von Kolonialherrschaft und Rassismus Geschichten, Lieder und Hoffnungen für eine alternative Zukunft aus – ein poetischer Dialog über Kontinente, Lebens- und Liebesgeschichten hinweg, der eine Tür öffnet in ein anderes 21. Jahrhundert. Rokia Traoré, eine Stimme des neuen Afrika, komponierte ihre Lieder für zwei Musiker und drei Sängerinnen aus Mali. Internationally renowned director Peter Sellars, Nobel Prize-winning novelist Toni Morrison and singer/songwriter Rokia Traoré with her musicians from Mali collaborate – together with an actress – to create an intimate and profound conversation between Shakespeare’s Desdemona and her African nurse from beyond the grave. After centuries of colonialism and racism, two women share stories, songs and hope for a different future. »Morrison erzählt eine Geschichte der Frauen, die bestimmt ist vom Zorn der Männer. Sie stellt der toten Desdemona die afrikanische Amme Barbary zur Seite, in deren liebender Obhut, so behauptet Morrison, auf Shakespeare sich berufend, Desdemona aufgewachsen sei. Gemeinsam erinnern sie sich… Das Schönste an Desdemona ist der Gesang. Die Musik kommt aus einer besseren Welt, und wenn wir nur immer sängen, wären wir geheilt. … Dies ist eine Totenbeschwörung zum besseren Leben, die optimistische Rekonstruktion eines Gemetzels. Eine Welt ist untergegangen, nun lasst uns neu anfangen!« Peter Kümmel, Die Zeit Foto Ruth Walz 18 18. – 21. NOVEMBER 20 Uhr Haus der Berliner Festspiele Sasha Waltz CONTINU Regie und Choreografie Sasha Waltz Kostüme Bernd Skodzig Bühne Thomas Schenk, Pia Maier Schriever, Sasha Waltz Licht Martin Hauk Dramaturgie Jochen Sandig Musik von Iannis Xenakis, Edgar Varèse und Claude Vivier Tanz / Kreation Liza Alpízar Aguilar, Ayaka Azechi, Jirí Bartovanec, Justin Billy, Davide Camplani, Maria Marta Colusi, Juan Kruz Diaz de Garaio Esnaola, Luc Dunberry, Edivaldo Ernesto, Delphine Gaborit, Mamajeang Kim, Florencia Lamarca, Sergiu Matis, Todd Mc Quade, Thomas Michaux, Virgis Puodziunas, Sasa Queliz, Zaratiana Randrianantenaina, Orlando Rodriguez, Mata Sakka, Yael Schnell, Xuan Shi, Shang-Chi Sun, Niannian Zhou Repetition Renate Graziadei Produktion Sasha Waltz & Guests In Koproduktion mit Schauspielhaus Zürich / Zürcher Festspiele, spielzeit’europa I Berliner Festspiele und Sadler’s Wells, London Unterstützt von der Radial Stiftung. Made in Radialsystem ® Sasha Waltz & Guests wird gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds. Uraufführung 20. Juni 2010, Zürcher Festspiele, Schauspielhaus Zürich, Schiffbau / Halle Dauer ca. 2h, eine Pause Karten 53,– | 46,– | 38,– | 29,– | 19,– | 12,– [Einführung mit TanzScout Berlin siehe S. 54] Arte-Filme bei spielzeit’europa Sasha Waltz & Guests: Dialoge 09 – Neues Museum Sonntag 20. November 18.15 Uhr | Oberes Foyer | Eintritt frei 21 Fotos Sebastian Bolesch Continu Mit Continu setzt spielzeit’europa die Zusammenarbeit mit Sasha Waltz & Guests auch in der diesjährigen Saison fort. Nach der Premiere im letzten Jahr ist die gefeierte Produktion nun wieder in Berlin zu erleben. In Continu führt die Berliner Choreografin wesentliche Elemente ihrer Arbeiten der vergangenen zehn Jahre zusammen. Das Stück erzeugt ein Spannungsfeld choreografischer, musikalischer und bildnerischer Energieströme. Der Titel steht auch für die Kontinuität der nicht enden wollenden Kräfte der Natur. Sasha Waltz hat in Continu wichtige Impulse aus ihren beiden großen Museumsprojekten von 2009 aufgegriffen: den künstlerischen Inaugurationen des Neuen Museums von David Chipperfield in Berlin und des MAXXI von Zaha Hadid in Rom. Gemeinsam mit 24 Tänzern entwirft sie eine großformatige und archaische Choreografie. Das epochale sinfonische Orchesterwerk Arcana von Edgar Varèse bildet das musikalische Zentrum von Continu, umgeben von weiteren Kompositionen Varèses sowie von Iannis Xenakis und Claude Vivier. With Continu spielzeit’europa continues its collaboration with Sasha Waltz & Guests into the current season. Following its premiere last year, this celebrated production can now be seen in Berlin once again. Sasha Waltz has consolidated her two major projects for museums to create the full-length choreography. In 2009 the choreographer devised the artistic inaugurations for David Chipperfield’s Neues Museum, Berlin and Zaha Hadid’s MAXXI in Rome. Sasha Waltz is developing with 24 dancers a large-sized, archaic cho­ reography on the base of Edgar Varèse’s great work for orchestra Arcana. The well-esta­ blished scenography team comprised of Thomas Schenk, Pia Maier Schriever and Sasha Waltz is complemented once again by Bernd Skodzig. His both cool-elegant and sensualenthralling costume designs interact congenially with Sasha Waltz’s visual conceptions. Continu exhibits a tension between choreographic and pictorial elements, coalescing es­ sential characteristics of Sasha Waltz’s work in a new way. »Die Technik des Zusammenballens von vielen Körpern zu einer amorphen Masse, zu einem Schwarm, aus dem sich kleinere Gruppen oder einzelne Tänzer oder Duos und Trios herauslösen, um irgendwann wieder in der großen Masse aufzugehen – diese Technik hat Sasha Waltz schon wiederholt souverän angewendet. Hier sind die Übergänge wegen der synchronen Bewegungen noch fließender gestaltet, die Ballungen entstehen aus Kreisläufen, Diagonalen oder Reihen oder aus scheinbar chaotischen KörperKnäueln. … Sasha Waltz hat einmal mehr ausgehend von Bisherigem etwas radikal Neues gewagt, das ist ja ihre Kontinuität: die ständige Neuerfindung ihrer selbst als Künstlerin.« Frank Schmid, rbb Kulturradio 22 Dezember December 2011 1. – 3. DEZEMBER 20 Uhr Haus der Berliner Festspiele Lemi Ponifasio und MAU [Samoa / Neuseeland] birds with skymirrors Konzept, Bühne, Choreografie und Regie Lemi Ponifasio Licht Helen Todd Ioane Papalii, Teataki Tamango, Kelemete Fu’a, Arikitau Tentau, Maereke Teteka, Gerard Tatireta, Kasina Campbell, Rosie TeRauawhea Belvie, Kura Te Ua, Tangaroa Taara, Ofati Tangaroa und Tiui Elisara Mit Produktion MAU In Koproduktion mit Théâtre de la Ville Paris, Theater der Welt 2010 RUHR, spielzeit’europa | Berliner Festspiele, Wiener Festwochen, KVS Brüssel, Holland Festival Amsterdam, Mercat de les Flors Barcelona, deSingel Antwerpen und New Zealand International Arts Festival Uraufführung 8. Juli 2010, Theater der Welt 2010 RUHR Dauer 1h 30 Karten 39,– | 32,– | 26,– | 22,– | 18,– | 12,– [Einführung mit TanzScout Berlin siehe S. 54] * hier gilt die tanzcard, siehe S. 60 27 Fotos Sebastian Bolesch BIRDS WITH SKYMIRRORS Birds With Skymirrors ist eine einzigartige Komposition aus Tanz, Zeremonie, Poesie, Gesang und Sprachkunst – eine radikale und visionäre Theaterposition. In Zeiten eines bedrohlichen und zerstörerischen Klimawandels ist die gesellschaftliche Auseinandersetzung über die Zukunft der Erde unabdingbar. Ponifasios Theatersprache übersetzt dieses Thema in eine durch Schönheit und Stille bestechende tänzerische Reflexion über unsere Beziehung zu unserem Planeten. Der Titel ist inspiriert von einem Erlebnis Lemi Ponifasios auf der Pazifikinsel Tarawa. Er beobachtete Seevögel, die glänzende Knäuel im Schnabel trugen. Diese »Himmelsspiegel« entpuppten sich bei näherem Hinsehen als Streifen schwarzen Magnetbands, angeschwemmt vom gro­ßen pazifischen Müllstrudel. Die irritierende Schönheit dieses apokalyptischen Sinnbilds wurde zum Ausgangspunkt der Theaterkreation Birds With Skymirrors. Die Bühne wird hier zum Handlungsraum einer Abfolge von streng formalen Bildern, die Profitgier und Zerstörungswillen reflektieren, ebenso wie menschliche Würde und die Fähigkeit zur Einheit. Birds With Skymirrors is a radical composition in dance, ceremony, poetry, chant, and ora­ tory; a unique and visionary theatre proposition. In times of momentous planetary climate change, global discussions and negotiations about the future of Earth are taking place. Continuing Ponifasio’s bold and ground-breaking stage vocabulary, Birds With Skymirrors is a dance reflection through beauty and ceremony on our relationship with our planet. The title is inspired by what Lemi Ponifasio encountered on the Pacific Island of Tarawa where he witnessed frigate birds carrying what appeared to be liquid mirrors in their mouths. These ›skymirrors‹ were strips of black magnetic tape from the Pacific Garbage Highway. The awful poetry of this apocalyptic vision became the starting point for this work. Death of Beauty Turtles for the narrow stream – suffocation Whales for the broad stream – disorientation Wee seaweed escaping the sea Fleeing birds without feathers Venus is another whore Light slips into darkness Earth and water evaporated Man enters, God cannot enter 28 10. + 11. DEZEMBER 20 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Seitenbühne premiere im deutschsprachigen raum szosa woŁokoŁamska [Wolokolamsker Chaussee I–V] von Heiner Müller Polnische Übersetzung Mateusz Borowski und Małgorzata Sugiera Video Mit Regie und Bühne Barbara Wysocka Lea Mattausch | Lichtdesign Justyna Łagowska Adam Cywka, Rafał Kronenberger und Adam Szczyszczaj Produktion Teatr Polski Wrocław Gastspiel im Rahmen des Kulturprogramms der polnischen EU-Ratspräsidentschaft, unterstützt vom Adam-Mickiewicz-Institut Premiere 30. September 2010, Scena na Świebodzkim, Teatr Polski Wrocław In polnischer Sprache mit deutscher Übertitelung | Dauer ca. 1h 30 Karten 25,– | 15,– Wolokolamsker Chaussee: westliche Einfallstraße nach Moskau, Anmarschroute der deutschen Panzer 1941 und Titel eines Romans von Alexander Bek über den sowjetischen Verteidigungskampf. Heiner Müller hat noch weitere literarische Vorlagen und historische Ereignisse wie den Aufstand vom 17. Juni 1953 oder den Prager Frühling zu einem szenischen Pentaptychon verwoben. Der jungen Regisseurin Barbara Wysocka gelingt in dieser polnischen Erstaufführung eine klare Umsetzung des komplexen Müller’schen Ereignis- und Text-Tableaus zwischen Berlin, Moskau und Prag. Mit nur drei Schauspielern zeigt sie die Verwerfungen der Geschichte, deutet überraschende Parallelitäten an und fächert einen Reichtum an Assoziationen auf. In this Polish premiere production of Wolokolamsker Chaussee, the young director Barba­ ra Wysocka realizes Heiner Müller’s complex tableaux of events and texts between Berlin, Moscow and Prague with great clarity. With only three actors she demonstrates the way history discards things and people, finds surprising parallels and opens up a wealth of associations. 31 Foto Natalia Kabanow 15. – 18. DEZEMBER 20 Uhr Haus der Berliner Festspiele Deutschsprachige Erstaufführung tage unter [Dager Under] von Arne Lygre Aus dem Norwegischen von Hinrich Schmidt-Henkel Inszenierung und Bühne Stéphane Braunschweig Künstlerische Mitarbeit Anne-Françoise Benhamou Mitarbeit Bühne Alexandre De Dardel Kostüme Thibault Vancraenenbroeck Licht Marion Hewlett | Dramaturgie Astrid Schenka Mit Daniel Christensen, Claudia Hübbecker, Bettina Kerl und Udo Samel Koproduktion spielzeit’europa | Berliner Festspiele und Düsseldorfer Schauspielhaus In Zusammenarbeit mit dem Théâtre National de la Colline, Paris Karten 39,– | 32,– | 26,– | 22,– | 18,– | 12,– Arne Lygre, neben Jon Fosse der wichtigste zeitgenössische Autor Norwegens, entwirft mit Tage unter eine klaustrophobische Versuchsanordnung über menschliche Abgründe. Der Besitzer eines einsam gelegenen Hauses greift gestrandete junge Mädchen auf und sperrt sie in einen Bunker unter seinem Keller. Er muss sie retten, so glaubt er, und dafür ihre Persönlichkeit brechen. Offen lassend, ob die Vorgänge und Figuren real oder erfunden sind, schafft Lygres knappe, direkte und dennoch poetische Sprache eine spannende Verbindung aus Thriller und abgründigem Spiel. Der französische Regisseur Stéphane Braunschweig, bereits zum zweiten Mal bei spielzeit’europa zu Gast, setzt mit Tage unter nach Woyzeck (1999) und Gespenster (2006) seine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Udo Samel fort. Udo Samel plays the mysterious owner of an isolated house on the edge of an unnamed city. The house contains an underground bunker where young people from the city are held in isolation. What is really happening here? Stéphane Braunschweig’s production of the remarkable new play Days Beneath by young Norwegian playwright Arne Lygre is his second work presented by spielzeit’europa. 33 Foto Alexandre De Dardel Januar January 2012 9. – 11. JANUAR 20 Uhr | 12. JANUAR 19 Uhr Haus der Berliner Festspiele Deutschlandpremiere zwischenfälle Szenen von Courteline, Cami, Charms Regie Andrea Breth Bühne Martin Zehetgruber Kostüme Moidele Bickel Licht Friedrich Rom Sounddesign Alexander Nefzger Requisite Angelika König Dramaturgie Wolfgang Wiens Mit Andrea Clausen, Gerrit Jansen Corinna Kirchhoff, Roland Koch, Markus Meyer Elisabeth Orth, Hans-Michael Rehberg, Udo Samel, Peter Simonischek und Johanna Wokalek Orchester Otmar Klein [Leitung, Klarinette] Andreas Radovan [Gitarre] Aaron Wonesch [Klavier] Raphael Preuschl [Bass ] Lenny Dickson [Schlagzeug] Produktion Burgtheater, Wien Premiere 5. Februar 2011, Burgtheater, Wien, Akademietheater Dauer ca. 3h 15, eine Pause Karten 53,– | 46,– | 38,– | 29,– | 19,– | 12,– 37 Foto Bernd Uhlig [Markus Meyer] Zwischenfälle »Mich interessiert nur der ›Quatsch‹: nur das, was keinerlei praktischen Sinn hat; mich interessiert das Leben nur in seiner unsinnigen Erscheinung«, bekannte der russische Avantgardist Daniil Charms (1905–1942). Und ähnlich absurd mag den französischen Farcen-Autoren Georges Courteline (1858– 1929) und Pierre Henri Cami (1884–1958) die Welt erschienen sein. Eine verwandte Sicht auf die Welt, ein ähnliches In-Frage-Stellen dessen, was gemeinhin als Wirklichkeit gilt, eine ähnliche Vorliebe für schiefe Situationen und schräge Typen und eine vergleichbare Neigung zur kurzen Form erlauben es, aus Schnipseln dieser drei Autoren eine Collage zu montieren, die ihre Unterschiede und Kontraste nicht verleugnet, sondern abwechslungsreich gegeneinander setzt. Regisseurin Andrea Breth lässt ihre zehn Darsteller in beinahe neunzig Rollen dreißig Szenen formen, ergänzt um eigene Improvisationen, zu einem Panorama der seltsamsten Zwischenfälle. »All I’m interested in is ›rubbish‹: only what has no useful meaning; I’m interested in life only in its meaningless manifestations,« claimed the Russian avant-garde writer Daniil Kharms (1905–1942). And the world seems to have appeared similarly absurd to the French farce writers Georges Courteline (1858–1929) and Pierre Henri Cami (1884– 1958). Over thirty scenes and improvisations based on short prose texts by these authors make up a panorama of the most varied Incidents in which the director Andrea Breth lets ten performers loose on each other in almost ninety roles at the Vienna Burgtheater. »Zwischenfälle, der ingeniöse Theaterabend, den die Regisseurin Andrea Breth ausgedacht hat und den ihr überragendes Ensemble – vier Frauen, sechs Männer – als Feuerwerk aus Petitessen, Pikanterien, Patzern über der Bühne des Akademietheaters steigen lässt. Minisequenzen, handlungslos, wechseln ab mit kleinen Episoden, die freilich meistens ebenfalls weder Anfang noch Ende haben… Das Schönste an dieser Wundertüte voll menschlicher Magie ist das Unvorhersehbare im Theater des Lebens.« Barbara Villiger Heilig, Neue Zürcher Zeitung Foto Bernd Uhlig [Corinna Kirchhoff, Elisabeth Orth, Johanna Wokalek] 38 19. – 21. JANUAR 20 Uhr Haus der Berliner Festspiele premiere im deutschsprachigen raum Socìetas Raffaello Sanzio the minister’s black veil frei nach der Kurzgeschichte von Nathaniel Hawthorne Regie, Bühne und Licht Romeo Castellucci Musik Scott Gibbons Text-Adaption Romeo Castellucci, Piersandra Di Matteo Produktion Socìetas Raffaello Sanzio mit Théâtre National de Bretagne, Rennes In Koproduktion mit Theater der Welt 2010, deSingel international arts campus Antwerpen, Nationaltheatret Oslo, Barbican London und SPILL Festival of Performance, Internationales Tschechow-Theaterfestival Moskau, Holland Festival Amsterdam, Athens Festival, GREC 2011 Festival de Barcelona, Festival d’Avignon, Internationales Theaterfestival DIALOG Wrocław, Belgrade International Theatre Festival, spielzeit‘europa I Berliner Festspiele, Théâtre de la Ville Paris, Romaeuropa Festival, Theaterfestival SPIELART München, Le-Maillon – Théâtre de Strasbourg / Scène Européenne, TAP Théâtre Auditorium de Poitiers – Scène Nationale, Peak Performances @ Montclair State-USA Uraufführung 15. März 2011, Théâtre National de Bretagne, Rennes Dauer ca. 1h 20 Karten 39,– | 32,– | 26,– | 22,– | 18,– | 12,– 41 Fotos Christian Berthelot the minister’s black veil Romeo Castellucci hat sich in seinem neuen Stück von einem klassischen Text der amerikanischen Schauerromantik inspirieren lassen: Nathaniel Haw­ thornes The Minister’s Black Veil – Des Pfarrers schwarzer Schleier von 1836. Zentrales Emblem ist der schwarze Schleier, den Pfarrer Hooper eines Tages trägt, um ihn nie wieder abzulegen. Ein Akt der Buße, der Schuld oder Strafe, eine Geste der Demut oder gar des Stolzes? Bis zum Ende seines Lebens gibt er keine Erklärung für seine ungewöhnliche Maske ab, die ihn der Welt sowohl entfremdet als auch Macht gibt über »alle Seelen, die sich im Bewusstsein ihrer Sünden winden«. Die vom Autor selbst als »Parabel« bezeichnete Geschichte bietet Romeo Castelluccis suggestivem Bildertheater erneut Anlass, sich mit dem Gesicht, dem Blick, mit der Beziehung zwischen Repräsentation und Nicht-Darstellbarkeit zu beschäftigen. Der italienische Theatermacher und Leiter der Compagnie Socìetas Raffaello Sanzio spielt den Plot der Vorlage nicht nach, sondern übersetzt ihn in machtvolle Bild- und Klangwelten. Zwischen Realismus und Surrealismus wählt der Regisseur eine Fülle von symbolhaften bis allegorischen Darstellungsformen, die das Geschehen auf der Bühne nicht weniger rätselhaft, uneindeutig und beeindruckend machen wie das Ereignis in der literarischen Vorlage. In his new creation Romeo Castellucci has been inspired by the classic text of American gothic: Nathaniel Hawthorne’s The Minister’s Black Veil from 1836. Its central emblem is the black veil which the Reverend Mr. Hooper wears one day and never takes off again. Is this an act of pennance, of guilt or punishment, a gesture of humility or even of pride? This story which was regarded by its author as a »parable« offers fresh material for Castellucci’s suggestive visual theatre to examine the face, the gaze and the relationship between representation and lack of presentability. The Italian theatre maker and leader of the Socìetas Raffaello Sanzio company does not follow the plot of the original, translating it instead into worlds of image and sound. Between realism and surrealism the director selects a wealth of performance forms ranging from the symbolic to the allegorical, which make what happens on stage no less puzzling, ambiguous and impressive than the events in its literary inspiration. »›But what has good Parson Hooper got upon his face?‹ All within hearing immediately turned about, and beheld the semblance of Mr. Hooper, pacing slowly his meditative way towards the meetinghouse. … There was but one thing remarkable in his appearance. Swathed about his forehead, and hanging down over his face, so low as to be shaken by his breath, Mr. Hooper had on a black veil.« Nathaniel Hawthorne 42 27. + 28. JANUAR 20 Uhr Haus der Berliner Festspiele premiere im deutschsprachigen raum Hofesh Shechter Company political mother: The choreographer’s cut Choreografie und Musik Hofesh Shechter Lichtdesign Lee Curran Kostüme Merle Hensel Musikalische Mitarbeit Yaron Engler Mit Maëva Berthelot, Winifred Burnet-Smith, Chien-Ming Chang, Sam Coren, Frederic Despierre, Laura de Vos, Karima el Amrani, Christopher Evans, James Finnemore, Bruno Guillore, Philip Hulford, Jason Jacobs, Yeji Kim, Erion Kruja, Sita Ostheimer und Hannah Shepherd Band Louisa Aldridge, Christopher Allan, Rebekah Allan, Laura Anstee, Joseph Ashwin, Ian Cotterill, Jub Davis, Yaron Engler, Alison Gillies, Dominic Goundar, Joel Harries, Tim Harries, Edward Hoare, Norman Jankowski, James Keane, Moshe Kop, Vincenzo Lamagna, Bethan Lewis, Andrew Maddick, Desmond Neysmith, Richard Phillips, Jordi Riera und Natasha Zielazinski Koproduktion Sadler’s Wells London, Montpellier Danse und spielzeit’europa | Berliner Festspiele Premiere 8. Juli 2011, Montpellier Danse Karten Parkett [Stehplätze] 25,– | Rang [Sitzplätze] 12,– bis 39,– [Einführung mit TanzScout Berlin siehe Seite 54] * hier gilt die tanzcard, siehe S. 60 45 Fotos gabriele zucca political mother: the choreographer’s cut Hofesh Shechters Neuinszenierung von Political Mother – seinem bejubelten Stück von 2010 – gerät zum audiovisuellen Wunderwerk voll emotionaler Komplexität und körperlicher Intensität. Wie schon bei seinem Debüt mit Uprising/­In your rooms erweitert Shechter einen vormaligen Tanzabend zum veritablen Rockkonzert. Mit einer heterogenen Besetzung aus 16 Performern und einer 24-köpfigen Band inklusive mehreren Drummern und E-Gitarristen lässt der gebürtige Israeli und gelernte Schlagzeuger in seiner kontrastreichen Collage die Ansprüche von Individuum und Gesellschaft ebenso aufeinander prallen wie Folkdance und Klassik, Heavy Metal und Militärmusik. Unterdrückung und Freiheit, Agonie und Ekstase, Totalitarismus und Geborgenheit in Politik und Familie gehen unvermittelt ineinander über. Mit starken Motiven – wie einem rituellen japanischen Selbstmord, gedrillten Massen und Diktatorengehabe – sowie eindrucksvollen Licht- und Soundeffekten verschmilzt die Musik mit der beeindruckenden Körperlichkeit der international gefeierten Compagnie zum Gesamtkunstwerk. Hofesh Shechter’s Political Mother – declared an »audio visual marvel« by critics after its premiere in 2010 – returns, specially revamped for 40 performers. In 2009 Shechter reworked his acclaimed programme Uprising/In your rooms into a musical feast of per­ cussion and strings, creating an unforgettable dance ›gig‹. Now, Political Mother gets the same treatment. Bringing the atmosphere of a rock concert, and brimming with the gritty and emotional complexity of Shechter’s extraordinary dance work, Political Mother: The Choreographer‘s Cut gives audiences an experience like no other. It will be performed with a live band of over 20 musicians alongside the 16 dancers of the Hofesh Shechter Company. »Where there is pressure there is folk dance.« Hofesh Shechter 46 1. SEPTEMBER 2011 20 Uhr Fokus Tunesien Haus der Berliner Festspiele Deutschlandpremiere yahia yaÏch Amnesia von Jalila Baccar und Fadhel Jaïbi Bühne Regie und Licht Fadhel Jaïbi Kaîs Rostom | Kostüme Anissa B’diri Musik Gérard Hourbette [Art Zoyd] Mit Jalila Baccar, Fatma Ben Saîdane, Sabah Bouzouita, Ramzi Azaiez, Moez M’rabet, Lobna M’lika, Basma El Euchi, Karim El Kefi, Riadh El Hamdi, Khaled Bouzid und Mohammed Ali Kalaî Produktion Familia Productions, Bonlieu Scène nationale Annecy Koproduktion TnBA Théâtre National de Bordeaux en Aquitaine, Théâtre de l’Union Centre dramatique national du Limousin, Théâtre de l’Agora Scène nationale d’Evry et de l’Essonne Mit Unterstützung von Le Ministère de la Culture et de la sauvegarde du Patrimoine de Tunisie und l’Office International de la Francophonie Uraufführung 2. April 2010 Mondial, Tunis In arabischer und französischer Sprache mit deutscher Übertitelung Dauer 1h 45 | Karten 19,– Yahia Yaïch Amnesia von Fadhel Jaïbi, entstanden in Zusammenarbeit mit der Autorin und Schauspielerin Jalila Baccar, gelangte vor der »Jasmin-Revolution« zur Premiere und gilt nunmehr als eine theatralische Vorhersage der jüngsten Ereignisse in Tunesien. Im Zentrum steht eine Herrscherfigur, die abgesetzt wird und das Land verlassen will, aber mangels eines gültigen Reisepasses schließlich verbannt wird und in der Psychiatrie landet. Fadhel Jaïbi ist einer der profiliertesten und zugleich streitbarsten Künstler des Maghrebs. Seine Arbeiten werden im gesamten arabischen Raum gezeigt und sind auch regelmäßig in Europa zu Gast. Yahia Yaïch Amnesia was premiered before the »jasmine revolution« and has since been regarded as a theatrical premonition of the latest events in Tunisia. The central character is a ruler who has been deposed and who wants to leave the country but ends up in a psychatric hospital. 49 Foto Mohamed Frini Fokus Tunesien Donnerstag Diskussion 1. September ca. 22 Uhr | Oberes Foyer | Eintritt frei Was kommt nach dem Arabischen Frühling? Mit Fadhel Jaïbi Theatermacher, Tunis Dr. Isabelle Werenfels Stiftung für Wissenschaft und Politik Joachim Hoerster MdB Parlamentariergruppe für Arabische Länder Moderation Joachim Sartorius Intendant Berliner Festspiele Eine Kooperation von spielzeit’europa | Berliner Festspiele und Konrad-Adenauer-Stiftung Millionen von Menschen sind in der arabischen Welt auf die Straße gegangen, um gegen Korruption, Willkür und Gewalt und für Meinungsfreiheit und Menschenrechte zu demonstrieren. Ein Jahrhundertereignis, noch offen in seinen Auswirkungen und Folgen – auch auf die europäischen Demokratien. Millions of people took to the streets of the Arabic world protesting against corruption, despo­ tism, and violence and calling for freedom of speech and human rights. Those events will mark our century; its impact and consequences on the Arabic world and European democracies are still unknown. Film DV8 Physical Theatre Samstag 29. Oktober 18.45 UHR | Oberes Foyer | Eintritt frei THE COST OF LIVING basierend auf der gleichnamigen Bühnenproduktion von DV8 Physical Theatre / Lloyd Newson DV8 Films Ltd 2004; Commissioned by Channel 4 Television, UK, 35 Min Regie Lloyd Newson Zwei desillusionierte Straßenkünstler am Ende der Sommersaison: Eddie ist tough und provokant, David ist ein Tänzer ohne Beine [auch im realen Leben], der leise, aber bestimmt versucht, sich nicht durch seine Behinderung oder gesellschaftliche Vorurteile aus der Ruhe bringen zu lassen. Der Film wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter Time Out Live Award 2006, Prix Italia, Rose d’Or und Cinedans Audience Award 2005. The summer season has petered to an end. Eddie and David are disillusioned street per­ formers. Eddie is tough, confrontational. David is a dancer who has no legs [as he is in real life], quietly determined not to let his disabilities or society’s prejudices get in his way. DU WIRST GANZ UND GAR BEWEGT Premieren Saison 2011 | 2012 Peer Gynt BALLETT VON HEINZ SPOERLI PREMIERE 18 NOVEMBER 2011 | DEUTSCHE OPER BERLIN Romeo und Julia BALLETT IN DREI AKTEN NACH WILLIAM SHAKESPEARE VON JOHN CRANKO PREMIERE 9 FEBRUAR 2012 | DEUTSCHE OPER BERLIN Duato | Forsythe | Goecke CHOREOGRAPHIEN VON NACHO DUATO, WILLIAM FORSYTHE UND MARCO GOECKE PREMIERE 27 APRIL 2012 | STAATSOPER IM SCHILLER THEATER The Familiar Stranger CHOREOGRAPHIE UND INSZENIERUNG VON ITZIK GALILI URAUFFÜHRUNG 1 JUNI 2012 | KOMISCHE OPER BERLIN www.staatsballett-berlin.de | Karten 20 60 92 630 ARTE-Filme bei spielzeit’europa Samstag 12. November 17.45 UHR | Oberes Foyer | Eintritt frei Unterwegs mit Peter Sellars Dokumentarfilm von Mark Kidel | ARTE France 2007, 90 Min Über einen Zeitraum von zwei Jahren begleitete Mark Kidel den amerikanischen Opern- und Theaterregisseur mit der Kamera und beobachtete ihn bei Probenarbeiten, beim Unterrichten sowie bei seiner künstlerischen Leitung des interdisziplinären New Crowned Hope-Projekts 2006 in Wien. In seinem Privatsitz in Los Angeles sprach der Dokumentarfilmer mit Sellars über sein spirituelles, politisches und ethisches Kunstverständnis. Die Verbindungen zwischen verschiedenen Kulturen und den Künsten und die Möglichkeit des Um- und Neudenkens geben Sellars’ Arbeit eine universelle Kraft und Offenheit. Der Film vermittelt die Sichtweisen eines Künstlers, der sich in seinen Inszenierungen mit großer Leidenschaft mit politischen und interkulturellen Gegebenheiten auseinandersetzt und klassische Opern in überzeugender Weise zeitgenössisch interpretiert. Zu Wort kommen unter anderem auch Gérard Mortier, Georges Tsypin, Kaija Saariaho und Osvaldo Golijov. Santa Fe, Los Angeles, Venice, Vienna – the film maker Mark Kidel spent two years following one of the most gifted opera and theatre directors of our time: the American Peter Sellars. Productions like his Mozart trilogy set in New York in the 80s have made him famous around the world. As an equally controversial and feted enfant terrible he provided contemporary theatre with some decisive impulses in his spectacular updated productions of classics. Sonntag 20. November 18.15 UHR | Oberes Foyer | Eintritt frei Dialoge 09 – Neues Museum Ein Film von Sasha Waltz unter Mitarbeit von Brigitte Kramer und Jörg Jeshel ARTE/ZDF 2009, 53 Min In seiner einzigartigen Verbindung von Historischem und Neuem ist das wieder­ aufgebaute Neue Museum Berlin ein innovatives Meisterwerk des briti­schen Architekten David Chipperfield. Hier kreierte Sasha Waltz, die sich im­mer wieder mit Architektur und bildender Kunst auseinandersetzt, ein Projekt für mehr als 70 Tänzer, Musiker und Sänger: Dialoge 09 – Neues Museum er­wec­kte im März 2009 das noch leere Museum kurz vor der Neu­eröffnung zu neuem Leben und öffnete die Augen für die theatralische Dimension des Gebäudes. The rebuilt Neues Museum Berlin is an innovative masterpiece by the British architect David Chipperfield. Sasha Waltz’ Dialoge 09 – Neues Museum awakened the still empty building to new life and opened people’s eyes to its theatrical dimension. 53 TanzScout Berlin Einführungen zu den Tanzveranstaltungen Auch in der kommenden Saison bietet spielzeit’europa in Zusammenarbeit mit TanzScout Berlin wieder Einführungen zu vier ausgewählten Tanzproduktionen an. Maren Witte, freie Tanzdramaturgin und Tanzwissenschaftlerin, und Louise Wagner, freischaffende Tänzerin und Choreografin, werden in jeweils einstündigen Veranstaltungen im Haus der Berliner Festspiele die choreografischen Arbeiten vorstellen. Die Einführungen bestehen sowohl aus theoretischen Informationen wie auch einem praktischen Teil. 28. Oktober 18.30 Uhr Can We Talk About This? Freitag Samstag 19. November 18.30 Uhr Continu 2. Dezember 18.30 Uhr Birds With Skymirrors Freitag Samstag 28. Januar 18.30 Uhr Political Mother: The Choreographer’s Cut Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Personen begrenzt. Tickets in mittlerer und oberer Preiskategorie inklusive Einführung Einheitspreis 20,– Anmeldung und Buchung ausschließlich über TanzScout Berlin: Maren Witte, Telefon 0176 24 02 24 13 | [email protected] [Weitere Infos unter www.tanzscoutberlin.de] 11-053-030 Anzeige »spielzeit europa« 115 x 195mm Version 01 B E R LI E L E I P S T N E R FE S W – 1 1 20 . N R E I I R FE T S U G U A T AM 27. S E F S M U JUBILÄ PI ELE S T S E F R ERLI N E B RI US R O E T R D A S S U E > HA ACH I M 10 J A H R > I NTE N D A NZ J O I E L E E TS P 10 J A H R > B E R L I N E R F E S E 60 J A H R I E L E.D E P S T S E RF ERLI N E B . W W W Abdruck mit freundlicher Genehmigung der Stiftung OOA Fonden ‚ spielzeit europa Künstlerische Leitung, Programm: Dr. Brigitte Fürle Finanzmanagement: Hanka Rörig Produktionsmanagement: Albrecht Grüß Assistenz Künstlerische Leitung: Astrid Schenka Technische Leitung: Harald Frings VeranstalterEin Geschäftsbereich der Gefördert durch aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages Intendant: Prof. Dr. Joachim Sartorius Kaufmännische Geschäftsführerin: Charlotte Sieben Leiterin Marketing: Kerstin Schilling Leiterin Presse: Jagoda Engelbrecht | Mitarbeit: Sara Franke, Michaela Engelbrecht Tel. +49 (0)30 254 89-269 | [email protected] Leiter Ticket Office: Michael Grimm | Tel. +49 (0)30 254 89-100 Leiter Redaktion/Internet: Frank Giesker Protokoll: Gerhild Heyder Leiter Hotelbüro: Heinz Bernd Kleinpaß Leiter Technik: Andreas Weidmann Beleuchtung: Carsten Meyer Ton und Video: Manfred Tiesler Impressum Herausgeber: Berliner Festspiele Redaktion und Produktion: Giselind Rinn Redaktionelle Mitarbeit: Hanno Depner, Juliane Kaul, Astrid Schenka Übersetzungen: David Tushingham Konzept und Gestaltung: LMN [Berlin] Druck: H. Heenemann, Berlin Programmstand Juni 2011 | Änderungen vorbehalten | © Berliner Festspiele 2011 Karten und Informationen | Tickets and Information Karten Online www.spielzeiteuropa.de [keine Bearbeitungsgebühr] Kasse im Haus der Berliner Festspiele, Mo bis Sa 14 – 18 Uhr Telefonische Kartenbestellung Tel +49 (0)30 254 89 100, Mo bis Fr 10 –18 Uhr [pro Bestellung 3 Euro Bearbeitungsgebühr] Abendkasse jeweils 1 Stunde vor Vorstellungsbeginn Ermäßigte Karten an der Abendkasse je nach Verfügbarkeit für Schüler und Studenten bis zum 27. Lebensjahr, Auszubildende, Wehr- und Ersatzdienstleistende und ALG II-Empfänger Für alle mit spielzeit’europa 11|12 ist Partner der tanzcard. gekennzeichneten Aufführungen erhalten Sie an der Abendkasse bei Vorlage der tanzcard ermäßigte Karten zu 15,– Euro. Informationen und Bestellung der tanzcard unter www.tanzraumberlin.de Tickets Online www.spielzeiteuropa.de [without handling fee] Box Office Sales at the Haus der Berliner Festspiele, Monday to Saturday 2 – 6 pm Telephone Bookings Tel +49 (0)30 254 89 100 Monday to Friday Fr 10 am – 6 pm [handling fee € 3,- per order] Evening Box Office opens 1 hour before the performance begins. Concessions are available at the evening box offices for school and higher education students up to 27 years, trainees at al. spielzeit’europa 11|12 cooperates with tanzcard. Tickets for 15,- € for all events indicated by are available at the evening box office for holders of the tanzcard. Further informations and purchase of the tanzcard under www.tanzraumberlin.de Spielort | Venue Haus der Berliner Festspiele | Schaperstraße 24 | 10719 Berlin U3, U9 Spichernstraße | Bus 204, 249 Information Tel. +49 (0)30 254 89 100 | Fax -230 www.spielzeiteuropa.de | www.berlinerfestspiele.de Abonnieren Sie unseren Newsletter unter www.berlinerfestspiele.de. Berliner Festspiele auf Facebook: www.facebook.com/berlinerfestspiele und auf Twitter: www.twitter.com/blnfestspiele Wir danken spielzeit’europa 11|12 DIE THEATER- UND TANZSAISON DER BERLINER FESTSPIELE PROGRAMMÜBERBLICK DEZEMBER SEPTEMBER: FOKUS TUNESIEN DO 1. 20 UHR Jalila Baccar, Fadhel Jaïbi YAHIA YAÏCH AMNESIA ca. 22 UHR Diskussion | WAS KOMMT NACH DEM ARABISCHEN FRÜHLING? | Eintritt frei OKTOBER »In theatre we celebrate our human bond not our human differences.« LE M I PONIFASIO DO 1. 20 UHR Lemi Ponifasio / MAU BIRDS WITH SKYMIRRORS FR 2. 18.30 UHR Einführung mit TanzScout Berlin [siehe S. 54] 20 UHR BIRDS WITH SKYMIRRORS SA 3. 20 UHR BIRDS WITH SKYMIRRORS 10. 20 UHR Heiner Müller / Barbara Wysocka SZOSA WOŁOKOŁAMSKA DO 6. 20 UHR Eröffnung spielzeit’europa 11|12 Lemi Ponifasio / MAU LE SAVALI: BERLIN SA SA 8. 20 UHR LE SAVALI: BERLIN SO 11. 20 UHR SZOSA WOŁOKOŁAMSKA SO 9. 20 UHR LE SAVALI: BERLIN DO 15. 20 UHR Arne Lygre / Stéphane Braunschweig TAGE UNTER DO 13. 20 UHR Bernard-Marie Koltès / Antonio Latella DIE NACHT KURZ VOR DEN WÄLDERN FR 16. 20 UHR TAGE UNTER FR 14. 20 UHR DIE NACHT KURZ VOR DEN WÄLDERN SA 17. 20 UHR TAGE UNTER SA 15. 20 UHR DIE NACHT KURZ VOR DEN WÄLDERN SO 18. 20 UHR TAGE UNTER SO 16. 20 UHR DIE NACHT KURZ VOR DEN WÄLDERN JANUAR DO 27. 20 UHR DV8 Physical Theatre CAN WE TALK ABOUT THIS? FR 28. 18.30 UHR Einführung mit TanzScout Berlin [siehe S. 54] 9. 20 UHR Courteline, Cami, Charms / Andrea Breth ZWISCHENFÄLLE 20 UHR CAN WE TALK ABOUT THIS? DI 10. 20 UHR ZWISCHENFÄLLE 18.45 UHR Film | DV8 Physical Theatre: THE COST OF LIVING | Eintritt frei MI 11. 20 UHR ZWISCHENFÄLLE 20 UHR CAN WE TALK ABOUT THIS? DO 12. 19 UHR ZWISCHENFÄLLE DO 19. 20 UHR Romeo Castellucci THE MINISTER’S BLACK VEIL SA 29. NOVEMBER MO FR 20. 20 UHR THE MINISTER’S BLACK VEIL DO 10. 20 UHR Toni Morrison / Rokia Traoré / Peter Sellars DESDEMONA SA 21. 20 UHR THE MINISTER’S BLACK VEIL FR 11. 20 UHR DESDEMONA FR 27. 20 UHR SA 12. 17.45 UHR ARTE-Fim | UNTERWEGS MIT PETER SELLARS | Eintritt frei Hofesh Shechter POLITICAL MOTHER: THE CHOREOGRAPHER’S CUT 20 UHR DESDEMONA SA 28. 18.30 UHR Einführung mit TanzScout Berlin [siehe S. 54] 20 UHR POLITICAL MOTHER: THE CHOREOGRAPHER’S CUT FR 18. 20 UHR Sasha Waltz CONTINU SA 19. 18.30 UHR Einführung mit TanzScout Berlin [siehe S. 54] 20 UHR CONTINU SO 20. 18.15 UHR ARTE-Fim | Sasha Waltz & Guests DIALOGE 09 – NEUES MUSEUM | Eintritt frei 20 UHR CONTINU MO 21. 20 UHR CONTINU Informationen und Tickets www.spielzeiteuropa.de LEMI PON IFASIO TH E TH EATR E AN D OCTOB ER 11 – JAN UARY 12 11 | 12 B E R LI N E R F E STS P I E LE D I E TH EATE R- U N D TAN Z SAI S O N D E R DAN C E S EAS O N O F TH E spielzeit’europa 11|12 »Im Theater feiern wir das Gemeinsame – nicht unsere menschlichen Unterschiede.« B E R LI N E R F E STS P I E LE spielzeit’ europa