Ein Haus von morgen für die Wasserforschung - Novaquatis

Werbung
Eawag
Überlandstrasse 133
Postfach 611
8600 Dübendorf
Schweiz
Telefon +41 (0)44 823 55 11
Telefax +41 (0)44 823 50 28
www.eawag.ch
Kommunikation
Andri Bryner
Medienbeauftragter
Telefon direkt +41 (0)44 823 51 04
Telefax direkt +41 (0)44 823 53 75
[email protected]
Medienmitteilung vom 1. September 2006
Ein Haus von morgen für die Wasserforschung
Mit der Eröffnung des Forum Chriesbach feiert die Eawag ein Gebäude, das Funktionalität, Ästhetik und Nachhaltigkeit auf einzigartige Weise vereint. Das Institut setzt damit die auch durch eigene
Forschung bestärkte Forderung nach mehr Nachhaltigkeit gleich
selbst in die Praxis um.
Heute feiert die Eawag – das Wasserforschungs-Institut des ETH-Bereichs – die Eröffnung ihres neuen Hauptgebäudes in Dübendorf, des Forums Chriesbach. Es wurde vom Architekturbüro Bob Gysin
+ Partner entworfen und durch den Generalunternehmer Implenia erstellt. Die Kosten belaufen sich
samt Umgebungsgestaltung auf rund 29,5 Mio. Franken (bewilligter Kredit 32,7 Mio. Fr.). Das Haus
beherbergt 150 Büroarbeitsplätze, Schulungsräume und Sitzungszimmer, die gemeinsame Bibliothek
von Empa und Eawag sowie das Personalrestaurant aQa. Mit seiner Fassade aus 1232 beweglichen
blauen Glaslamellen über alle fünf Etagen bildet es einen Blickfang auf dem Areal. Und mit seinem
Atrium überrascht der Stahlbetonskelettbau auch im Innern mit einer klaren und grosszügigen Formensprache. Vor allem aber werden im Forum Chriesbach modernste Anforderungen der nachhaltigen Entwicklung im Bauwesen konsequent und ganzheitlich umgesetzt. Der Mut der Bauherrschaft,
dies im Pflichtenheft vorzugeben, hat sich gelohnt.
o Die sehr gute Isolation, die Wärme- und Kältespeicherfähigkeit der Böden und Erschliessungskerne
sowie eine ausgeklügelte Lüftung machen eine herkömmliche Heizung und Klimatisierung überflüssig. - Im Sommer werden alle Räume durch das automatische Öffnen von Klappen via das Atriumdach über Nacht abgekühlt und tagsüber mit vorgekühlter Luft aus dem Erdregister versorgt –
selbst in der langen Hitzeperiode im Juli konnte so immer bei angenehmen Temperaturen gearbeitet werden. Einzig Hörsääle und Sitzungszimmer verfügen über Kühldecken, um die Wärme bei voller Belegung abzufangen. - Der Wärmebedarf im Winter wird durch die Abwärme aus dem Gebäude (Personen, Computer, Lampen, Restaurantküche, Abluft etc.) sowie über ein Erdregister gedeckt, welches die Zuluft vorwärmt. Bei grosser Kälte ist ein Wärmebezug ab dem Empa-EawagWärmenetz möglich. Die Berechnungen gehen davon aus, dass ein Äquivalent von 2350 Litern
Heizöl genügt, um diese externe Wärmezufuhr sicherzustellen – das ist weniger als in vielen Einfamilienhäusern eingesetzt werden muss.
o Die Glaslamellen vor den Fluchtbalkonen prägen die Ästhetik des Gebäudes. Sie werden dem Sonnenstand nachgeführt, so dass im Sommer keine direkte Strahlung die Fenster erreicht und die Büros aufheizen kann; bei Kälte hingegen wird jeder Sonnenstrahl durchgelassen und genutzt.
o Aktiv wird die Sonne auf dem Flachdach genutzt – mit Vakuumröhrenkollektoren (50 m2)zur Wärmegewinnung und mit einer Fotovoltaikanlage (459 m2), die rund einen Drittel des Stromverbrauchs
im Gebäude an Ort produziert.
o Das extensiv begrünte Dach hält Regenwasser zurück. Es wird darauf im Wassergarten gesammelt
und zur WC-Spülung verwendet. Von allen Toiletten wird der Urin separat abgeleitet. Die Eawag
1/3
Eawag: Das Wasserforschungs-Institut des ETH-Bereichs
nutzt das eigene Gebäude zur Erforschung und Optimierung dieser Technologien der Siedlungswasserwirtschaft.
o Die Umgebung wurde unter Einbezug des Chriesbachs naturnah gestaltet. Zusammen mit dem
Kanton Zürich wird geprüft, wie das stark verbaute Gewässer in diesem Abschnitt revitalisiert werden kann. Es würde damit als Lebensraum für Wasserorganismen, als Erholungsraum für Anwohner und Mitarbeitende sowie als Forschungs- und Demonstrationsobjekt für die Eawag aufgewertet.
o Das Personalrestaurant aQa bietet saisongerechte, biologische Gerichte an und ist mit dem GoûtMieux Label ausgezeichnet.
o Alle eingesetzten Materialien wurden auf ihre Umwelt- und Gesundheitsverträglichkeit geprüft. Es
wurde darauf geachtet, dass Ressourcen geschont werden und dass bei einem Rückbau die Wiederverwertung und Entsorgung so gut wie möglich gewährleistet ist. So wurde für die Decken Recyclingbeton eingesetzt. Die Bürotrennwände sind aus Holz, Lehm und Schilf – sie wirken damit
auch ausgleichend auf die Raumfeuchtigkeit. Wie gut Bau und Betrieb aufeinander abgestimmt
werden müssen, zeigt eine Bilanz aller verwendeter Materialien: Die im Bau steckende Energie
(43'000 GJ / 12'000 MWh) macht umgerechnet aufs Jahr einen Energieaufwand aus, der etwa dem
jährlichen Energiebedarf für den Betrieb des Gebäudes gleichkommt (bei Annahme einer GebäudeLebenszeit von 38 Jahren).
o Mit dem Forum Chriesbach sind alle Beteiligten an die Grenzen des heute Machbaren gegangen.
Zukunftsweisend sind dabei nicht nur die einzelnen Massnahmen, sondern vor allem das optimierte
Zusammenspiel aller Aspekte und der intensive Dialog aller Beteiligten während des ganzen Bauprozesses. Die Eawag und die Empa setzen die aus der eigenen Forschung gewonnene Erkenntnis, dass die nachhaltige Entwicklung mit hoher Priorität gefördert werden muss, gleich selbst in die
Praxis um.
o Bauherrschaft: Eawag und Empa, vertreten durch BaFA (Bauten Forschungsanstalten)
o Generalplaner: Bob Gysin + Partner BGP, Zürich
o Generalunternehmer: Implenia Generalunternehmung AG; Dietlikon
Mehr Infos, Kennzahlen, Broschüren und Bilder zum Download unter www.forumchriesbach.eawag.ch
Rückfragen, Interviewwünsche etc. an: Andri Bryner 044 823 51 04 / 079 721 19 93
Veranstaltungshinweis (Flyer als pdf auf www.forumchriesbach.eawag.ch):
Öffentliche Besichtigung
Samstag, 2. September 2006, 10 bis 17 Uhr
o
o
o
o
o
Infowege: Bau, Betrieb und Abwasser / Wasser nutzen und schützen /Köstliches Wasser
Vorträge und Filme
Kinderbetreuung im neuen Eawag-Empa-Kinderpavillon (1½- bis 5jährige)
Wettbewerbe
Kulinarisches aus dem Goût-Mieux-Restaurant aQa
Eawag, Forum Chriesbach, Überlandstrasse 133, 8600 Dübendorf
Bitte öffentliche Verkehrsmittel benutzen; Infos auf www.eawag.ch
2/3
Eawag: Das Wasserforschungs-Institut des ETH-Bereichs
Eawag Forum Chriesbach
www.forumchriesbach.ch 31. August 2006 / Gü
Kennzahlen (Planungswerte)
Baudaten
Volumen (SIA 116)
Geschossfläche GF (SIA 416)
Dachfläche (Gebäudegrundfläche)
Energiebezugsfläche EBF
Energiebezugsfläche EBFo
Volumen Warmwasserspeicher
Volumen Speicherbecken Wassergarten
Baukredit (BKP 1-8)
PV-Anlage
Vakuumröhrenkollektor-Anlage
38615 m3
8533 m2
1886 m2
11170 m2
8270 m2
12 m3
80 m3
32720 kFr.
833 kFr.
74 kFr.
Büroarbeit
Vortragssaal
Seminar- und Sitzungsräume
Personalrestaurant
150 Plätze
140 Plätze
180 Plätze
150 Plätze
Energie
Wärmeleistungsbedarf
Heizwärmebedarf Qh (Standardnutzung SIA)
Wärmebezug ab Empa-Netz
Kältebezug ab Empa-Netz
Wärmeeinspeisung in Empa-Netz (theor.)
Ertrag Vakuumröhrenkollektoren (50 m2)
Strombedarf
davon Server
Stromerzeugung PV-Anlage (459 m2, 77 kWp)
8 W/ m2 EBF
52 MJ/ m2 EBF a
86 GJ/ a
43 GJ/ a
21 GJ/ a
86 GJ/ a
788 GJ/ a
137 GJ/ a
216 GJ/ a
Graue Energie insgesamt
Graue Energie (mittlere Lebensdauer 37.6 a)
3/3
43201 GJ
1149 GJ/ a
14.0 kWh/ m2 EBF a
23.6 MWh/ a
12.0 MWh/ a
5.7 MWh/ a
24.0 MWh/ a
219 MWh/ a
38 MWh/ a
60 MWh/ a
12000 MWh
320 MWh/ a
Eawag: Das Wasserforschungs-Institut des ETH-Bereichs
Herunterladen