Forellenregion Äschenregion Barbenregion Brachsenregion

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Von der Quelle zur Mündung
© Heike Kappes
Großköpfige Steinfliege (Larve)
© Michel Roggo
(Dinocras cephalotes)
räuberisch
bis 3,5 cm
3-jährige Larvenentwicklungszeit
© Michel Roggo
Forellenregion
© Michel Roggo
© Michel Roggo
Äschenregion
Barbenregion
© Michel Roggo
Brachsenregion
Kaulbarsch und Flunderregion
© Ulrich Heitkamp
© Heike Kappes
Zweischwänziger Aderhaft
(Eintagsfliegenlarve)
© Mechthild Banning
(Epeorus assimilis)
Weidegänger
bis ca. 1,5 cm
1-jährige Larvenentwicklungszeit
Köcherfliege (Larve)
Gefleckter Schnellschwimmer
(Lasiocephala basalis)
Körperlänge bis 12 mm,
Köcher bis 20 mm
verwertet Bakterien und Pilze an
totem Blatt- und Holzmaterial
(Platambus maculatus)
bis 9 mm
räuberisch
Kugelmuschel
(Sphaerium corneum)
bis 15 mm
Filtrierer
Flussnapfschnecke
(Ancylus fluviatilis)
bis 10 mm
weidet Algen von Steinen
© Ulrich Heitkamp
Wasserassel
© Heike Kappes
(Asellus aquaticus)
bis 12 mm
abgestorbenes Pflanzenmaterial
© Ulrich Heitkamp
© Ulrich Heitkamp
© Ulrich Heitkamp
© Ulrich Heitkamp
© Ulrich Heitkamp
© Ulrich Heitkamp
© Heike Kappes
© Heike Kappes
Bachflohkrebs
© Ulrich Heitkamp
(Gammarus fossarum)
Zerkleinerer
bis ca. 2 cm
braucht hohen Sauerstoffgehalt
Großer Schneckenegel
© Ulrich Heitkamp
Ibisfliege (Larve)
Mittelgebirgsbach
Glashaft
(Glossiphonia complanata)
bis 30 mm
saugt mit vorstülpbarem Rüssel
an Schnecken
(Atherix marginata)
Adulte bis 10 mm, Larven bis 20 mm
Räuber
© Heike Kappes
© Mechthild Banning
© Ulrich Heitkamp
(Baetis rhodani)
bis 10 mm
Detritus und Biofilm auf Steinen
Mittelgebirgsfluss
Süßwasserschwamm
Zuckmücke (Larve)
(Spongilla)
Filtrierer
bildet z.T. einen flächendeckenden
Überzug auf Steinen
(Chironomus spec.)
2-15 mm
manche Arten räuberisch, andere fressen
Algen oder abgestorbenes Material
Tieflandfluss
Große Ströme
© Heike Kappes
© Heike Kappes
© Heike Kappes
Die kleinen Mittelgebirgsbäche fließen zumeist durch bewaldetes Gebiet, und die Baumkronen überragen
die Bäche. Die Bäche sind daher beschattet, und das Algenwachstum ist gering. Von den Bäumen fällt außerdem viel Laub in die Bäche.
© Heike Kappes
Die Gewässer werden breiter, und die Baumkronen treten weiter auseinander, so dass mehr Sonnenlicht in
die Gewässer fällt. Das Wasser ist klar, und das Sonnenlicht stimuliert Algenwachstum auf dem Gewässergrund. Die Algen bilden die Nahrungsgrundlage der Weidegänger.
In flacherem Gelände fangen die Flüsse an zu mäandrieren. Eingetragenes Material wurde schon soweit zerkleinert, dass die feinen Partikel die Flüsse trüben. Dadurch fällt weniger Sonnenlicht auf den Gewässergrund,
aber filtrierende Organismen finden nun mehr Nahrung.
In den Flussunterläufen und Mündungsbereichen besteht der Gewässergrund hauptsächlich aus Feinsedimenten. Die Gewässer sind in der Regel nährstoffreich und trüb. Viele Lebewesen ernähren sich von abgestorbenem Material (Detritus). Im Mündungsbereich wird das Wasser brackig.
1. Quelljungfer
2.Bachflohkrebs
3.Steinfliege
4.Flussperlmuschel
1. Schnecke
2.Käfer
3.Lachs
4.Artenvielfalt
1. Köcherfliege
2.Zuckmücke
3.Zebramuschel
4.Amerikanischer Flusskrebs
1. Stör
2.Wollhandkrabbe
3.Borstenwurm
4.Körbchenmuschel
Die Libellenlarven leben am Gewässergrund und machen zwischen dem ins Wasser gefallenen
Laub Jagd auf andere Insektenlarven, kleine Krebse und sogar
Fische. Die Beute wird mit der
Fangmaske gepackt. Die Larvenentwicklung dauert 3 bis 5 Jahre.
Die adulten Libellen sind wahre
Kunstflieger, die auf der Stelle
und sogar rückwärts fliegen können!
In sauberen Bächen kommen
Bachflohkrebse oft in große Mengen vor. Sie zerkleinern in den
Bach gefallenes Laub. Obwohl
jedes Einzeltier nur ca. 10–60mg
wiegt, kommen so bei Dichten
von 10 000 und mehr Tieren pro
Quadratmeter Biomassen von
500g/m² zusammen! Bachflohkrebse können kurze Strecken
am Ufer zurücklegen und so neue
Lebensräume besiedeln.
Die Steinfliegen besitzen vier
etwa gleich große Flügel, die in
der Ruhestellung nach hinten
flach über den Körper gefaltet
werden. Sie sind schlechte Flieger und bewegen sich zumeist
kriechend fort. Die Larvenentwicklung kann mehrere Jahre
dauern. Die Larven haben meist
hohe Ansprüche an die Wasserqualität und können deshalb als
Indikatorarten für eine sehr gute
Gewässergüte genutzt werden.
Die extrem langsamwüchsige
Flussperlmuschel kann ein Alter
von bis zu 280 Jahren erreichen.
Die jungen Muschellarven (Glochidien) haben eine parasitische
Lebensphase, in der sie in den
Kiemen von Bachforelle leben;
andere Fischarten sind als Wirt
nicht geeignet. Danach lassen sie
sich ins Bachbett fallen und graben sich dort ein. Flussperlmuscheln reagieren empfindlich auf
Gewässerverschmutzung. Ungefähr eine von hundert Flussperlmuscheln enthält eine Perle.
Mit ihrer Radula genannten, verhornten Zunge raspeln Schnecken Algen von den Steinen oder
Pflanzen. Die Flussnapfschnecke
und die Schlammschnecke gehören zu den Lungenschnecken,
das heißt, sie müssen zum Luft
holen an die Wasseroberfläche
kommen. Andere Wasserschnecken haben Kiemen, und können unter Wasser atmen, z. B. die
Flussdeckelschnecke.
Die meisten im Wasser lebenden Käferarten bevorzugen strömungsberuhigte Bereiche der
Fließgewässer. Viele Arten speichern beim Tauchen Atemluft
unter den Flügeldecken. Während sich viele Wasserkäfer (z.B.
der Kolbenwasserkäfer) überwiegend von Algen und abgestorbenem Pflanzenmaterial ernähren,
lebt die Gruppe der Schwimmkäfer (z.B. der Gelbrandkäfer)
zumeist räuberisch. Die kleinsten
Wasserkäfer sind nur ca. 1mm
groß, der Kolbenwasserkäfer dagegen bis zu 5cm.
Gewässeroberläufe sind die angestammten Laichgewässer der
Lachse. Durch Gewässerverbau
mit Dämmen sowie Gewässerverschmutzung und Überfischung
wurde der Lachs um 1950 in ganz
Deutschland ausgerottet. Inzwischen werden Anstrengungen
unternommen, den Lachs wieder
in Deutschland heimisch zu machen, in Hessen laichen vereinzelt Lachse zum Beispiel wieder
in der Lahn und ihren Zuflüssen.
In Mittelgebirgsflüssen kommt
eine sehr große Vielfalt von Arten vor. Auf einem Quadratmeter können teilweise mehrere
Hundert verschiedene Arten an
Kleintiere (Insekten, Krebse, Mollusken) nachgewiesen werden.
In Verbindung mit ihren Auen
sind die Fließgewässer die artenreichsten Lebensräume in Europa.
Namensgebend für die Köcherfliegen sind die transportablen
Wohnröhren der Larven, die als
Köcher bezeichnet werden. Als
Baumaterial für die Köcher wird
typisches Substrat der Umgebung verwendet, das mit einem
Spinnsekret aus den Munddrüsen verklebt wird. Allerdings gibt
es auch eine ganze Reihe von
Köcherfliegenarten, die im Larvenstadium keine Köcher bauen.
Einige davon bauen Fangnetze
aus dem Spinnsekret und ernähren sich von angeströmtem
Material, das sich in den Netzen
verfängt.
Zuckmücken sind eine große
Gruppe kleiner Mücken mit Körperlängen zwischen 2 und 14
Millimetern. Auf geeigneten Feinsubstraten können Zuckmückenlarven in Dichten von 8000 Individuen pro m² gefunden werden.
Die Larven stellen die Hauptnahrung vieler Fische dar, die adulten
Zuckmücken werden von vielen
Vögeln für die Aufzucht ihrer Jungen genutzt. Zuckmücken sind,
anders als die Stechmücken, keine Blutsauger!
Die konkurrenzstarken Zebramuscheln besiedeln alle Arten von
Hartsubstraten. So heften sie sich
auch gerne in großen Mengen
an Schiffsrümpfen oder in Rohren von Kühlwassersystemen fest,
wodurch die Muscheln großen
wirtschaftlichen Schaden anrichten können.
Bereits im 19. Jahrhundert wurde der Amerikanische Flusskrebs
nach Europa eingeschleppt.
Der Amerikanische Flusskrebs
ist Überträger der Krankheit
Krebspest. Im Gegensatz zum
einheimischen Edelkrebs ist er
aber gegen die Krankheit immun. Dadurch wurde der Edelkrebs fast überall, wo der Amerikanische Flusskrebs auftauchte,
verdrängt.
Ein Zusammenspiel aus Gewässerverbau, Schifffahrt und nicht
zuletzt Überfischung wurde dem
bis zu 3m langen und 300kg
schweren Stör in Deutschland
zum Verhängnis. Das letzte Exemplar wurde 1969 gefangen.
Neben dem Fleisch wurden vom
Stör vor allem die Eier, der Kaviar, teuer verkauft. Derzeit laufen
Auswilderungsprojekte zur Wiederansiedlung des Störs in der
Oder und in der Elbe.
Namensgebend für die Wollhandkrabbe ist der dichte Haarpelz an den Scheren der Männchen. Ursprüngliche Heimat der
Tiere ist Ostchina. Wollhandkrabben pflanzen sich im Mündungsbereich der Flüsse fort. Die Jungtiere wandern die Flüsse hinauf
und leben bis sie geschlechtsreif werden im Süßwasser. Durch
ihre Grabtätigkeit können Wollhandkrabben Deiche und Dämme aushöhlen oder Drainagen
verstopfen.
Der Borstenwurm Hypania invalida ist über den Main-DonauKanal in den Rhein eingewandert
und hat sich dort rasant ausgebreitet. Der Wurm lebt in selbstgebauten Röhren im Sediment
und sammelt mit seinen Tentakeln organisches Material von
der Schlammoberfläche.
Die Körbchenmuschel stammt
ursprünglich aus Südostasien,
und wurde wahrscheinlich im
Ballastwasser von Schiffen über
Nordamerika nach Europa eingeschleppt. Die Muscheln leben
auf sandigen bis schlammigen
Böden und ernähren sich filtrierend. Im Rhein wurden bis zu
28 000 Individuen pro m² gefunden. Das entspricht Biomassen
von ca. 100 kg pro m².
© Heike Kappes
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der Landesausstellung, Stand-Nr. 1/126.
In Kooperation mit
Hessisches Landesamt
für Umwelt und Geologie
© Heike Kappes
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