Adriano Aguzzi, Zįrich Heinz Bielka, Berlin Falko Herrmann

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Herausgeberbeirat
Adriano Aguzzi, Zçrich
Heinz Bielka, Berlin
Falko Herrmann, Greifswald
Florian Holsboer, Mçnchen
Stefan H. E. Kaufmann, Berlin
Peter C. Scriba, Mçnchen
Gçnter Stock, Berlin
Harald zur Hausen, Heidelberg
Molekulare Medizin
Aus dem Themenbereich der molekularen Medizin sind bereits folgende Titel
der Herausgeber D. Ganten und K. Ruckpaul erschienen:
Molekular- und Zellbiologische Grundlagen (1997)
ISBN 3-540-61954-2
Tumorerkrankungen (1998)
ISBN 3-540-62463-5
Herz-Kreislauf-Erkrankungen (1998)
ISBN 3-540-62462-7
Immunsystem und Infektiologie (1999)
ISBN 3-540-62464-3
Erkrankungen des Zentralnervensystems (1999)
ISBN 3-540-64552-7
Monogen bedingte Erbkrankheiten 1 (2000)
ISBN 3-540-65529-8
Monogen bedingte Erbkrankheiten 2 (2000)
ISBN 3-540-65530-1
Molekularmedizinische Grundlagen
von hereditåren Tumoren (2001)
ISBN 3-540-67808-5
Molekularmedizinische Grundlagen
von Endokrinopathien I (2001)
ISBN 3-540-67788-7
Molekularmedizinische Grundlagen
von nicht-hereditåren Tumoren (2002)
ISBN 3-540-41577-7
Grundlagen der Molekularen Medizin,
2. çberarbeitete und erweiterte Aufl. (2003)
ISBN 3-540-43207-8
Molekularmedizinische Grundlagen
von håmatologischen Neoplasien (2003)
ISBN 3-540-41640-4
Molekularmedizinische Grundlagen
von rheumatischen Erkrankungen (2003)
ISBN 3-540-43735-5
Molekularmedizinische Grundlagen
von altersspezifischen Erkrankungen (2004)
ISBN 3-540-00858-6
Detlev Ganten Klaus Ruckpaul
gemeinsam mit Roland R. Wauer
(Hrsg.)
Molekularmedizinische
Grundlagen von fetalen
und neonatalen Erkrankungen
Mit Beitrågen von
Reinhard Berner, Lutz Bindl, Beate Brand-Saberi, Stephan Buderus,
Jærg Bungert, Ingolf Cascorbi, Bodo Christ, Patrick Collombat,
Christof Dame, Sæhnke Dammann, Klaus Diedrich, Jærg Dætsch,
Stephan Ehl, Wilhelm Friedrich, Klaus Friese, Johann Gross,
Annette Grçters, Sinuhe Hahn, Rudolf Happle, Michael Hofbeck,
Wolfgang Holzgreve, Arne Kænig, Joachim Kreuder, Michael J. Lentze,
Knud Linnemann, Volker von Loewenich, Michael Ludwig, Ahmed
Mansouri, Peter Miny, Stefan Mundlos, Ioannis Mylonas, Andreas
Plagemann, Christian Plank, Wolfgang Rascher, Anita Rauch, Christof
Schaefer, Dietmar Schranz, Klaus Schwarz, Eberhard Schwinger,
Sevgi Tercanli, Diana Tomi, Roland R. Wauer
Mit 249 Abbildungen und 83 Tabellen
12
Professor Dr. med. Detlev Ganten
Vorstandsvorsitzender
Charit ± Universitåtsmedizin Berlin
Schumannstr. 20/21
10117 Berlin
Professor Dr. Klaus Ruckpaul
Max-Delbrçck-Centrum
fçr Molekulare Medizin (MDC)
Robert-Ræssle-Straûe 10
13125 Berlin-Buch
Professor Dr. Roland R. Wauer
Universitåtsklinikum Charit
Otto-Heubner-Centrum fçr Kinder- und Jugendmedizin
Klinik fçr Neonatologie
Schumannstraûe 20/21
10117 Berlin
Legende zur Umschlagabbildung: 57 Tage alter Embryo mit sichtbar gemachtem Chondroskeleton. (Quelle: The
Encyclopedia of Visual Medicine Series. An Atlas of the Human Embryo and Fetus, J. E. Jirasek (ed). The Parthenon Publishing Group, One Blue Hill Plaza, PO Box 1564, Pearl River, New York 10965, USA, 2001, 00-033639,
ISBN 18570-659-X)
ISBN 3-540-20138-6 Springer Berlin Heidelberg New York
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Gedruckt auf såurefreiem Papier
27/3150/gæh-5 4 3 2 1 0
Vorwort
Die Neonatologie kann ebenso wie die Geriatrie als ein im Wesentlichen internistisches Fach definiert werden. Beide erhalten ihre fachspezifische Prågung durch die
aus der besonderen Lebensphase sich ergebenden Besonderheiten in Øtiologie und
Pathogenese von Erkrankungen. Dieser Logik folgend schlieût sich dem vorausgegangenen Band çber die molekularmedizinischen Grundlagen altersspezifischer
Erkrankungen der vorliegende Band çber solche von fetalen und neonatalen Erkrankungen an.
In wohl kaum eine andere medizinische Disziplin haben molekularmedizinische
Methoden in hæherem Maûe Eingang gefunden als in die Prånatalmedizin und
Neonatologie. Das betrifft die Reproduktionsmedizin ebenso wie gendiagnostische
Verfahren zur Erkennung genetischer Erkrankungen und darauf basierende Pråventionen (z. B. Diåt bei der Phenylketonurie oder Substitutionen wie bei der Håmophilie) bzw. Behandlungsmethoden wie beispielsweise Gentherapie bei der Mukoviszidose. Neue Daten lassen die Annahme zu, dass zukçnftig die pluripotenten
Stammzellen aus Nabelschnurblut oder aus adultem Knochenmark fçr den Zellersatz aller ausfallenden Organe verwendet werden kænnen. Sicher steht gegenwårtig
bei der Stammzellforschung bei aller Zielgerichtetheit auf eine therapeutische Anwendung zunåchst die Grundlagenforschung an adulten Stammzellen im Vordergrund mit der Frage nach Gesetzmåûigkeiten der fetalen Entwicklung und deren
Implikation in die Erkennung von molekularen und zellbiologischen Regulationsmechanismen.
Die Geburt von Louise Brown im Jahre 1978 durch eine sterile Frau markiert
den erfolgreichen Beginn der modernen Reproduktionsmedizin durch In-vitro-Befruchtung einer Eizelle durch eine våterliche Samenzelle (IVF). Dieses inzwischen
als Methode der Wahl zur kçnstlichen Befruchtung entwickelte Standardverfahren
wurde in den Folgejahren ergånzt durch die Etablierung einer weiteren Technik zur
intrazytoplasmatischen Spermatozoeninjektion (ICSI) bei Våtern mit eingeschrånkter Spermienqualitåt. Beide Verfahren schlieûen jedoch bei familiårer Belastung
durch monogenetische Erkrankungen pathologisch belastete Eizellen bzw. Spermatozoen nicht ein. Durch die Anwendung pråimplantationsdiagnostischer Verfahren
ist heute der Ausschluss genetisch belasteter Embryonen mæglich geworden. Der
erreichte Stand in der Reproduktionsmedizin ist bei allen Erfolgen sicher nur ein
Anfang. Es bedarf noch groûer Anstrengungen, um einfachere, weniger belastende
und risikoårmere Behandlungsmethoden zu entwickeln. In einigen Kapiteln des
vorliegenden Bandes ist sowohl zu dieser Problematik ausfçhrlich Stellung genommen als auch zu damit im Zusammenhang stehenden bioethischen Fragen.
Die beeindruckenden Entwicklungen der Pråimplantationsdiagnostik haben çber
die engere Fachwelt hinaus groûe Resonanz in der breiten Úffentlichkeit gefunden
und werden z. T. kontrovers diskutiert. Das gesamtgesellschaftliche Interesse an diesen komplexen Fragen reflektiert sich u. a. auch in der Bildung eines nationalen
Ethikrates in Deutschland und in anderen Låndern, die sich mit diesen und anderen einschlågigen Fragen befassen. Dieses Interesse mag zum einen an den hierdurch mæglich gewordenen therapeutischen Aussichten und Hoffnungen liegen,
VI
Vorwort
zum anderen jedoch an den hiermit aufgeworfenen Fragen nach einer mæglichen
Verletzung ethischer Wertvorstellungen unseres Kulturkreises und mæglichem Missbrauch nicht zuletzt gerade in Deutschland unter dem Eindruck der Erfahrungen
unserer jçngsten Geschichte.
Die Anwendung der Pråimplantationsdiagnostik beispielsweise erfordert eine åuûerst verantwortungsvolle Indikationsstellung, deren prinzipielle Grenzen durch
den Gesetzgeber u. a. im Embryonenschutzgesetz 1 festgelegt sind und vom nationalen Ethikrat2 sowie nationalen 3 und internationalen Organisationen 4 fachlich pråzisiert werden. Handlungsanweisungen per Gesetz oder Richtlinien aufzuzwingen
ist aber keine dauerhafte Læsung, denn auf die brennenden Fragen, die durch die
Anwendung der Gentechnologie am Menschen aufgeworfen werden, kann es keine
endgçltigen Antworten geben 5. Unterschiedliche, sich wandelnde Wertmaûståbe
und Bedçrfnisse fçhren zu unterschiedlichen moralischen Urteilen, die vor allem
durch individuelle und æffentliche Auseinandersetzung mit den Chancen und Risiken der Biotechnologie und den Entwicklungen in der modernen Medizin erarbeitet werden kænnen 6. Jede Nation, jede Kultur und jede Religion hat andere Haltungen dazu 7. Nicht nur fçr Ørzte, sondern auch fçr Naturwissenschaftler ergibt sich
daraus die Notwendigkeit des lebenslangen Lernens im Sinne der Erweiterung moralischer Kompetenz. Auch zu dieser Problematik wird in einigen Kapiteln des vorliegenden Bandes Stellung bezogen.
In Deutschland starben vor ca. 100 Jahren von 1000 Geborenen ca. 200 vor ihrem ersten Geburtstag, vor 70 Jahren waren es ca. 70, vor 50 Jahren ca. 50, vor 30
Jahren 18±20. Gegenwårtig ist die Såuglingssterblichkeit auf unter 4,5½ gesunken.
Rund 90% aller Todesursachen im Såuglingsalter sind auf perinatale Erkrankungen
bzw. Komplikationen, Unreife und angeborene Fehlbildungen (> 70% der Todesfålle
im 1. Lebensalter), den plætzlichen Kindstod (SIDS), auf Unfålle und Infektionen
zurçckzufçhren. Obwohl diese Erfolge die Såuglingssterblichkeit als wesentliche gesundheitspolitische Zielgræûe zugunsten der Zielstellung ¹Reduktion der Frçh- und
Langzeitmorbiditåtª immer stårker in den Hintergrund treten låsst, zeigen die aktuellen Ursachen der Såuglingssterblichkeit immer noch wesentliche Schwerpunkte
der Prånatalmedizin und Neonatologie.
Aus der jçngeren Vergangenheit und der Gegenwart sind zahlreiche Beispiele fçr
die erfolgreiche Anwendung molekularmedizinischer Erkenntnisse und deren gezielte Umsetzung in die tågliche Routineanwendung bekannt. In der Prånatalmedizin haben vor allem Tripel- und AFP-Test sowie Ultraschallscreening zur frçhzeitigen Identifikation von fetalen Erkrankungen und Fehlbildungen (z. B. Aneuploidie)
sowie zur Einleitung geeigneter Maûnahmen gefçhrt, die u. a. wesentlich zur Senkung der Såuglingssterblichkeit infolge Fehlbildungen beigetragen haben. Hier sei
auf die Kapitel zu den håufigsten Organfehlbildungen von ZNS, Herz, Niere und
Skelett, aber auch auf die nichthereditåren Fehlbildungen und fetalen Schådigungen
verwiesen.
Ein anderes hervorragendes Beispiel ist das heute weitgehend molekularmedizinisch begrçndete Management der multikausalen Hyperbilirubinåmie, bei der die
1
Gesetz zum Schutz von Embryonen (Embryonenschutzgesetz ± ESchG) 13. Dezember 1990 ±
BGBl. I, S. 2747
Nationaler Ethikrat: Stellungnahme ¹Genetische Diagnostik vor und wåhrend der Schwangerschaftª www.ethikrat.org
3
Wissenschaftlicher Beirat der Bundesårztekammer http://www.aerztetag.de/30/Richtlinien/Empfidx/Schwanger.html
4
ESHRE Recommendations: http://humrep.oupjournals.org/cgi/content/full/16/4/790
5
J. Reich (2001) In Mattel J-F (co-ordinator) The human genome. Council of Europe Publishing
6
z. B. das Bioethik-Projekt www.1000fragen.de, G. Fabry: Bildung einer årztlichen Identitåt. Dt Ørztebl (2002) 99:2690±2693
7
Umgang mit dem vorgeburtlichen Leben in anderen Kulturen. Jahrestagung 2003, Nationaler
Ethikrat, www.ethikrat.org
2
a
Vorwort
in der Vergangenheit mit dem Kernikterus bzw. mit dem Hydrops fetalis infolge fetaler Erythroblastose verbundene schlechte Prognose heute ihren Schrecken verloren hat. Die zahlreichen Facetten der Diagnose, Pråvention, der symptomatischen
bzw. kausalen Therapie betreffen sowohl die Rh-Blutgruppen-Inkompatibilitåt (beherrscht durch prånatales Screening, Rh-Immunprophylaxe und postnatale Phototherapie), die metabolische Hyperbilirubinåmie infolge passagerem hepatischen
Glukuronyltransferasemangel (behandelt mit Phototherapie), abnorme Håmolyse
infolge Pathomorphologie (Sichelzellen) oder Enzymdefekt (G-6-PDH-Mangel) der
Erythrozyten als auch die sehr seltenen hepatozellulåren Transportproteindefekte
und posthepatischen Gallengangsatresien. Detaillierter wird auf die molekularmedizinisch begrçndete Diagnostik bzw. Therapie im Abschnitt ¹Molekulare Ursachen
von Wachstums- und Entwicklungsstærungenª eingegangen.
Der Nachweis einer Mutation ist nicht gleichbedeutend mit der klinischen Diagnose einer Krankheit. So entwickelten nur etwa 1% der homozygoten Merkmalstråger ¹Håmochromatoseª auch tatsåchlich die Erkrankung 8. Ursache einer anderen,
wesentlich håufigeren monogenen Erkrankung, der Mukoviszidose, sind Mutationen des cftr-Gens, von dem çber 1000 verschiedene Mutationen beschrieben werden. Das Gen kodiert das CFTR-Protein, das den Cl±-Transport sekretorischer Epithelzellen reguliert. Fehlt das CFTR oder ist es defekt, werden Sekretion und Absorption von Cl± beeintråchtigt. Diese Kenntnisse werfen eine Reihe von Fragen im
Hinblick auf die zukçnftige Gentherapie auf, aber auch im Hinblick darauf, vorsichtig mit der prådiktiven Diagnostik bei Kindern und Jugendlichen umzugehen. 9
In der Neonatologie hat der Kenntniszuwachs çber die reifeabhångigen molekularen Mechanismen zu einer Senkung der Sterblichkeit gefçhrt. Als Beispiel sei das
Atemnotsyndrom der Frçhgeborenen genannt, dessen kausale Behandlung erst
durch den kombinierten Einsatz 1.) der prånatalen Lungenreifeinduktion mit Glukokortikoiden und 2.) von Surfactant, also durch ein molekularmedizinisches Therapiekonzept, seine Schrecken verlor. Mit den Erkenntnissen aus der grundlagenorientierten und angewandten Surfactantforschung konnten spezielle Entitåten des
Atemnotsyndroms wie die Alveolarproteinosen identifiziert, weitere neonatologische, pådiatrische und adulte Krankheiten mit Atemnot pathogenetisch orientiert
behandelt (Mekoniumaspirationssyndrom, ARDS, Pneumonie, RSV-Bronchiolitis)
und neue synthetische Surfactantpråparate entwickelt werden.
Der Kenntniszuwachs çber die reifeabhångigen molekularen Mechanismen der
spezifischen und unspezifischen Immunabwehr hat sicher auch zur erheblichen
Senkung der Såuglingssterblichkeit beigetragen. Die Pråventions- und Therapiestrategien blieben aber bisher rein symptomatisch und bestehen in der Regel aus
allgemeinen Hygienemaûnahmen, in einer kalkulierten bzw. erregerspezifischen
Antibiotikaapplikation und einer evtl. erforderlichen Kreislauftherapie. Spezielle
Behandlungsmethoden der Neugeborenensepsis, beispielsweise mit Antizytokinen
oder in Form von Vakzinen gegen Staphylokokken bzw. von speziellen monoklonalen Antikærpern, existieren noch nicht.
Neben dem engen Zusammenhang zwischen neurologischen Entwicklungsstærungen extrem unreifer Frçhgeborener und systemischen Infektionen besteht
der zusåtzliche Problemkreis Pråvention bzw. Therapie von hypoxischen Hirnschåden. Obwohl inzwischen viele Mechanismen der Pathogenese dieser perinatalen
Hirnschådigung geklårt sind, mçssen die auf dieser Basis entwickelten neuen Strategien zur Pråvention und Therapie erst ihre Effektivitåt in der Praxis nachweisen.
Der vorliegende Band der Buchreihe ¹Molekulare Medizinª geht auf einige dieser
Probleme detailliert ein. Die Themen spannen einen groûen Bogen von ethischen
Problemen, die sich aus der Anwendung der prånatalen Diagnostik und der Pråim8
9
Beutler (2002) Lancet 359:211±218
http://www.bundesaerztekammer.de/30/Richtlinien/Richtidx/Praediktiv/
VII
VIII
Vorwort
plantationsdiagnostik ergeben, bis hin zu Besonderheiten von molekularen Ursachen von Hauterkrankungen. In 6 Abschnitten mit insgesamt 23 Kapiteln wird der
aktuelle Stand der molekularmedizinischen Erkenntnisse in der Prånatalmedizin
und Pådiatrie dargelegt. Einfçhrend werden allgemeine Aspekte wie Mechanismen
der Steuerung der Embryonalentwicklung, der Morbiditåt und Mortalitåt aus epidemiologischer Sicht und ethische Fragen in der prånatalen Diagnostik und Pråimplantationsdiagnostik bei der Anwendung heute mæglicher molekulardiagnostischer
Techniken aufgezeigt. Ausfçhrlich werden die Ursachen von Organfehlbildungen
hereditårer und nichthereditårer Ursachen, wie beispielsweise durch Umweltschadstoffe verursachte Schådigungen, sowie die molekularen Ursachen von Wachstumsund Entwicklungsstærungen erærtert. Breiter Raum wird der neonatalen Infektabwehr sowie der Erærterung der Ursachen von Herz-, Kreislauf- und Erkrankungen des Atmungssystems gewidmet. Schlieûlich werden in einem abschlieûenden
Kapitel pharmakologische Interventionen unter Berçcksichtigung entwicklungsphysiologischer Besonderheiten dargelegt. Ein gesonderter Abschnitt, der als Zeittafel
ausgewiesen ist, gibt einen Ûberblick çber wichtige Etappen in der Entwicklung
der Pådiatrie.
Dieser Band sei allen medizinisch interessierten Lesern empfohlen, welche die
stçrmische Entwicklung der pådiatrischen Grundlagenforschung bis hin zur Entwicklung neuer gendiagnostischer Verfahren verfolgen mæchten. Die Herausgeber
bedanken sich bei den Autoren, bei der Redaktion Biomedizin des Springer-Verlages und bei dem Hersteller fçr eine stets fruchtbare Zusammenarbeit auch bei
diesem Band in der Buchreihe ¹Molekulare Medizinª.
Berlin, im Herbst 2004
Die Herausgeber
Inhaltsverzeichnis
1 Allgemeine Aspekte
1.1 Mechanismen der Steuerung der Embryonalentwicklung . . . . . . . . . . . . . . .
3
1.2 Morbiditåt und Mortalitåt in der Neugeborenen- und Såuglingsperiode ±
Grundlagen fçr die molekulare Epidemiologie in der Neonatologie . . . . . . . .
49
1.3 Prånatale Diagnostik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
81
1.4 Pråimplantationsdiagnostik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
97
Bodo Christ, Beate Brand-Saberi
Roland R. Wauer
Wolfgang Holzgreve, Sevgi Tercanli, Sinuhe Hahn, Peter Miny
Eberhard Schwinger, Michael Ludwig, Diana Tomi, Klaus Diedrich
1.5 Ethische Probleme bei der Pråimplantationsdiagnostik (PID)
aus pådiatrischer Sicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121
Volker von Loewenich
1.6 Ethische Probleme in der Neonatologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129
Volker von Loewenich
2 Organfehlbildungen
2.1 Herzfehlbildungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141
Anita Rauch, Michael Hofbeck
2.2 Molekulare Ursachen von Anomalien der Nieren und Harnwege
bei Neugeborenen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 183
Jærg Dætsch, Christian Plank, Wolfgang Rascher
2.3 Molekulare Genetik von Fehlbildungen und Wachstumsstærungen
des Skeletts bei Neugeborenen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 199
Stefan Mundlos
X
Inhaltsverzeichnis
3 Nichthereditåre Fehlbildungen und Schådigungen
3.1 Umweltbedingte vorgeburtliche Entwicklungsschåden . . . . . . . . . . . . . . . . .
231
3.2 Infektionsbedingte fetale Schådigungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
265
3.3 Fetale Programmierung und funktionelle Teratologie . . . . . . . . . . . . . . . . .
325
Christof Schaefer
Ioannis Mylonas, Klaus Friese
Andreas Plagemann
4 Molekulare Grundlagen von Wachstumsund Entwicklungsstærungen
4.1 Molekulare Mechanismen von Fehlbildungen, Wachstums-,
Differenzierungs- und Entwicklungsstærungen des Zentralnervensystems . . .
347
4.2 Molekulare Ursachen von Entwicklungsstærungen des Endokriniums . . . . . . .
365
4.3 Molekulare Ursachen der Stærungen der Håmoglobinsynthese beim Embryo,
Fetus und Neugeborenen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
393
4.4 Molekulare Ursachen von Stærungen
des hepatogastroenterologischen Systems bei Neugeborenen . . . . . . . . . . .
409
Patrick Collombat, Ahmed Mansouri
Annette Grçters
Christof Dame, Jærg Bungert
Lutz Bindl, Stephan Buderus, Sæhnke Dammann, Michael J. Lentze
5 Molekulare Grundlagen der neonatalen Infektabwehr
5.1 Stærung der Reifung und Differenzierung des Immunsystems
als Krankheitsursache . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
455
5.2 Molekulare Mechanismen der neonatalen Abwehr
von bakteriellen Infektionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
477
5.3 Molekulare Mechanismen der Abwehr konnataler
und perinataler Virusinfektionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
507
Wilhelm Friedrich, Klaus Schwarz
Reinhard Berner
Stephan Ehl
a
Inhaltsverzeichnis
6 Neonatale Erkrankungen des Herz-Kreislaufund des Atmungssystems sowie der Haut
6.1 Molekulare Ursachen myokardialer Insuffizienz beim Neugeborenen . . . . . . . 533
Joachim Kreuder, Dietmar Schranz
6.2 Molekulare Grundlagen von Hypoxie und Asphyxie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 573
Johann Gross
6.3 Molekulare Ursachen von Hauterkrankungen bei Neugeborenen . . . . . . . . . . 607
Arne Kænig, Rudolf Happle
7
Neonatale Pharmakologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 643
Ingolf Cascorbi, Knud Linnemann
Zeittafel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 661
Sachverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 667
XI
Autorenverzeichnis
Priv.-Doz. Dr. med. Reinhard Berner
Universitåt Freiburg
Zentrum fçr Kinderheilkunde und Jugendmedizin
Mathildenstraûe 1, 79106 Freiburg
E-Mail: [email protected]
Patrick Collombat
Max-Planck-Institut fçr Biophysikalische Chemie
Abteilung Molekulare Zellbiologie
AG Molekulare Zelldifferenzierung
Am Fassberg 11, 37077 Gættingen
Dr. Lutz Bindl
Klinikum der RWTH Aachen
Pauwelsstraûe 30, 52074 Aachen
Prof. Dr. med. Christof Dame
Molekulare Neonatologie
Klinik fçr Neonatologie,
Campus Virchow-Klinikum
Charit ± Universitåtsmedizin Berlin
Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin
E-Mail: [email protected]
Dr. Beate Brand-Saberi
Albert-Ludwigs-Universitåt Freiburg
Institut fçr Anatomie und Zellbiologie
Lehrstuhl II
Albertstraûe 17, 79104 Freiburg
E-mail: [email protected]
Dr. Stephan Buderus
Kinderklinik
St. Marien-Hospital
Robert-Koch-Str. 1, 53115 Bonn
Prof. Dr. rer. nat. Jærg Bungert
Department of Biochemistry
and Molecular Biology
College of Medicine, University of Florida
1600 SW Archer Road, Gainesville, FL 32610, USA
E-mail: [email protected]
Prof. Dr. Dr. Ingolf Cascorbi
Universitåtsklinikum Schleswig-Holstein
Campus Kiel
Institut fçr Pharmakologie
Hospitalstraûe 4, 24105 Kiel
E-Mail: [email protected]
Prof. Dr. Bodo Christ
Albert-Ludwigs-Universitåt Freiburg
Institut fçr Anatomie und Zellbiologie
Lehrstuhl II
Albertstraûe 17, 79104 Freiburg
E-Mail: [email protected]
Dr. Sæhnke Dammann
Abt. fçr Kinder- und Jugendmedizin
Oberschwaben-Klinik
Nikolausstraûe 10, 88212 Ravensburg
Prof. Dr. Klaus Diedrich
Universitåtsklinikum Schleswig-Holstein
Campus Lçbeck
Klinik fçr Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Ratzeburger Allee 160, 23538 Lçbeck
E-Mail: [email protected]
Priv.-Doz. Dr. Jærg Dætsch
Friedrich-Alexander-Universitåt
Universitåtsklinik fçr Kinder und Jugendliche
Loschgestraûe 15, 91054 Erlangen
E-Mail:
[email protected]
Priv.-Doz. Dr. Stephan Ehl
Universitåt Freiburg
Zentrum fçr Kinderheilkunde und Jugendmedizin
Mathildenstraûe 1, 79106 Freiburg
E-Mail: [email protected]
XIV
Autorenverzeichnis
Prof. Dr. Wilhelm Friedrich
Universitåtsklinik
fçr Kinder- und Jugendmedizin
Prittwitzstraûe 43, 89075 Ulm
E-Mail: [email protected]
Prof. Dr. med. Dr. h.c. mult.
Wolfgang Holzgreve
Universitåtsfrauenklinik
Spitalstraûe 21, 4031 Basel, Schweiz
E-Mail: [email protected]
Prof. Dr. Klaus Friese
Ludwig-Maximilians-Universitåt
Klinik und Poliklinik fçr Frauenheilkunde
und Geburtshilfe
Maistraûe 11, 80337 Mçnchen
Priv.-Doz. Dr. med. Arne Kænig
Philipps-Universitåt
Klinik fçr Dermatologie und Allergologie
Deutschhausstraûe 9, 35033 Marburg
E-Mail: [email protected]
Prof. Dr. Johann Gross
Humboldt-Universitåt zu Berlin
Charit ± Universitåtsmedizin Berlin
Hals-Nasen-Ohrenklinik
Molekularbiologisches Forschungslabor
Spandauer Damm 130, Haus 31
14050 Berlin
E-Mail: [email protected]
Prof. Dr. Joachim Kreuder
Justus-Liebig-Universitåt
Abteilung Kinderkardiologie
Zentrum fçr Kinderheilkunde und Jugendmedizin
Feulgenstraûe 12, 35392 Gieûen
E-Mail:
[email protected]
Prof. Dr. Annette Grçters
Charit ± Universitåtsmedizin Berlin
Campus Virchow-Klinikum
Humboldt-Universitåt zu Berlin
Pådiatrische Endokrinologie, Allgemeine Poliklinik
Otto-Heubner-Centrum
fçr Kinder- und Jugendmedizin
Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin
E-Mail: [email protected]
Priv.-Doz. Dr. Sinuhe Hahn
Universitåtsfrauenklinik
Kantonsspital Basel
Schanzenstraûe 46, 4031 Basel, Schweiz
E-Mail: [email protected]
Prof. Dr. Rudolf Happle
Philipps-Universitåt
Klinik fçr Dermatologie und Allergologie
Deutschhausstraûe 9, 35033 Marburg
E-Mail: [email protected]
Prof. Dr. Michael Hofbeck
Eberhard-Karls-Universitåt Tçbingen
Abteilung Kinderheilkunde II
Klinik fçr Kinderheilkunde und Jugendmedizin
Hoppe-Seyler-Straûe 3, 72076 Tçbingen
E-Mail: [email protected]
Prof. Dr. Michael J. Lentze
Zentrum fçr Kinderheilkunde
des Universitåtsklinikums Bonn
Allgemeine Kinderheilkunde und Poliklinik
Adenauerallee 119, 53113 Bonn
E-Mail: [email protected]
Dr. Knud Linnemann
Ernst-Moritz-Arndt-Universitåt
Institut fçr Pharmakologie
Abteilung Neonatologie
der Klinik fçr Kinder- und Jugendmedizin
Friedrich-Læffler-Straûe 23 d, 17487 Greifswald
E-Mail: [email protected]
Prof. Dr. med. Volker von Loewenich
Kinderarzt, Neonatologe
Bruno Stçrmer Straûe 27, 60529 Frankfurt
E-Mail: [email protected]
Priv.-Doz. Dr. med. Michael Ludwig
Zentrum fçr Hormon- und Stoffwechselerkrankungen, Gynåkologie, Endokrinologie
und Reproduktionsmedizin
Lornsenstr. 6, 22767 Hamburg
E-Mail: [email protected]
Dr. Ahmed Mansouri
Max-Planck-Institut fçr Biophysikalische Chemie
Abteilung Molekulare Zellbiologie
AG Molekulare Zelldifferenzierung
Am Fassberg 11, 37077 Gættingen
E-Mail: [email protected]
a
Prof. Dr. Peter Miny
Universitåtskinderspital beider Basel (UKBB)
Abteilung Medizinische Genetik
Departement Klinisch-Biologische Wissenschaften
Postfach, 4005 Basel, Schweiz
E-Mail: [email protected]
Prof. Dr. Stefan Mundlos
Humboldt-Universitåt zu Berlin
Charit ± Universitåtsmedizin Berlin
Campus Virchow-Klinikum
Institut fçr Medizinische Genetik
Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin
E-Mail: [email protected]
Dr. Ioannis Mylonas
Ludwig-Maximilians-Universitåt
Klinik und Poliklinik fçr Frauenheilkunde
und Geburtshilfe
Maistraûe 11, 80337 Mçnchen
med.uni-muenchen.de
E-Mail: [email protected]
Prof. Dr. med Andreas Plagemann
Charit ± Universitåtsmedizin Berlin
Campus Virchow-Klinikum
Klinik fçr Geburtsmedizin
Leiter ¹Experimentelle Geburtsmedizinª
Augustenburger Platz 1
13353 Berlin
E-mail: [email protected]
Dr. Christian Plank
Friedrich-Alexander-Universitåt
Klinik fçr Kinder und Jugendliche
Loschgestraûe 15, 91054 Erlangen
E-Mail:
[email protected]
Autorenverzeichnis
Dr. med. Christof Schaefer
Pharmakovigilanz- und Beratungszentrum
fçr Embryonaltoxikologie
Berliner Betrieb fçr Zentrale Gesundheitliche
Aufgaben (BBGes)
Spandauer Damm 130, Haus 10
14050 Berlin
E-Mail: [email protected]
Prof. Dr. Dietmar Schranz
Justus-Liebig-Universitåt
Abteilung Kinderkardiologie
Zentrum fçr Kinderheilkunde und Jugendmedizin
Feulgenstraûe 12, 35392 Gieûen
E-Mail:
[email protected]
Dr. Klaus Schwarz
Universitåt Ulm
Institut fçr klinische Transfusionsmedizin
und Immungenetik
und Abteilung Transfusionsmedizin
Helmholtzstraûe 10, 89081 Ulm
E-Mail: [email protected]
Prof. Dr. Eberhard Schwinger
Universitåtsklinikum Schleswig-Holstein
Campus Lçbeck
Institut fçr Humangenetik
Ratzeburger Allee 160
23538 Lçbeck
E-Mail: [email protected]
Priv.-Doz. Dr. Sevgi Tercanli
Universitåtsfrauenklinik
Spitalstraûe 21
4031 Basel, Schweiz
E-Mail: [email protected]
Prof. Dr. Wolfgang Rascher
Friedrich-Alexander-Universitåt
Klinik fçr Kinder und Jugendliche
Loschgestraûe 15, 91054 Erlangen
E-Mail:
[email protected]
Dr. Diana Tomi
Universitåtsklinikum Schleswig-Holstein
Campus Lçbeck
Institut fçr Humangenetik
Ratzeburger Allee 160
23538 Lçbeck
Priv.-Doz. Dr. Anita Rauch
Friedrich-Alexander-Universitåt
Erlangen-Nçrnberg
Institut fçr Humangenetik
Schwabachanlage 10, 91054 Erlangen
E-Mail: [email protected]
Prof. Dr. Roland R. Wauer
Universitåtsklinikum Charit
Otto-Heubner-Centrum
fçr Kinder- und Jugendmedizin
Klinik fçr Neonatologie
Schumannstraûe 20/21, 10117 Berlin
E-Mail: [email protected]
XV
Abkçrzungen und Erlåuterungen
Aa
a-AT
a-1,3-Integrin
a-TIF
Abort
ACEInhibitoren
actA
ADAR
Adipositas
ADO
Aminosåurezahl
Alpha-Antitrypsin
Adhåsionsmolekçl
Alpha trans-inducing factor: wichtiges Tegumentprotein, das bei der
HSV-Replikation eine bedeutende
Rolle spielt (andere Bezeichnungen:
VP16, VMW65, UL48)
BRD Personenstandsgesetz v.
24.03.1994: Leibesfrucht, die keine
der o. g. Lebenszeichen (s. Lebendgeborenes) und ein Geburtsgewicht
von < 500 g aufweist. Falls das Geburtsgewicht nicht vorliegt, gelten
22 vollendete SW bzw. eine Kærperlånge von < 25 cm als gleichwertig
wie 500 g Geburtsgewicht.
BRD Personenstandsgesetz 157: Leibesfrucht mit einem Gewicht von
unter 1000 g bei Fehlen aller fçr eine Lebendgeburt maûgeblichen Lebenszeichen.
DDR: Anordnung çber die årztliche
Leichenschau vom 4. Dez. 1978 (GBl
I 1979 Nr. 1 S. 4 ; § 4 [2]). Keine
menschliche Leiche ist eine Leibesfrucht mit einem Gewicht unter
1000 g, bei der nach vollståndigem
Verlassen des Mutterleibes Herzund Atemtåtigkeit nicht oder nur
eines der beiden Lebenszeichen vorhanden waren
Inhibitoren des Angiotensinkonversionsenzyms (Bluthochdruckmedikamente)
Verschlçsselt das ActA-Protein der
Listerien, das fçr die actinabhångige
intra- und interzellulare Motilitåt
der Bakterien verantwortlich ist
RNA-spezifische Adenosindeaminase
Fettsucht
Allel-Drop-out
ADPKD
Autosomal-dominante polyzystische
Nierenerkrankung: durch Mutation
im Polyzystin 1 oder 2 hervorgerufen; fçhrt in aller Regel im Erwachsenenalter zur chronischen Niereninsuffizienz
ADS
Attention deficit syndrome
AER
Apikale ektodermale Randleiste
AFP
Alpha-Fetoprotein: Protein, das normalerweise von der Leber und dem
Dottersack des Fetus produziert
wird. Wåhrend der Schwangerschaft
ist der AFP-Wert erhæht. Sein Spiegel vermindert sich bald nach der
Geburt. Im Kærper des Erwachsenen
ist es nur noch in kleinsten Restmengen vorhanden und hat wahrscheinlich keine Funktion
Agent Orange Trichlorphenoxyessigsåure: vor allem im Vietnamkrieg von den USA
eingesetztes ¹Entlaubungsmittelª
AHR
Arylhydrocarbonrezeptoren
AIDS
Acquired immune deficiency syndrome: Erkrankung, hervorgerufen
durch HIV, die mit einer Zerstærung
der lymphatischen Organe einhergeht
aire-Gen
Autoimmunregulatorgen
Allel
Gleiche oder unterschiedliche Zustandsform eines Gens. In diploiden
Organismen sind fçr jedes autosomale Gen ein maternales und ein
paternales Allel vorhanden
AMH
Anti-Mçller-Hormon
Amnion
Extraembryonale Membran bei
Vægeln, Reptilien und Såugern, die
einen mit Flçssigkeit (Fruchtwasser)
gefçllten Sack bildet, der den
Embryo umschlieût
Amniozentese Fruchtwasserentnahme ab der 13.
bis 14. SSW. Mit einer Hohlnadel
(Durchmesser < 1 mm) wird unter
Ultraschallsicht durch die Bauch-
XVIII
Abkçrzungen und Erlåuterungen
decke (transabdominal) die
Fruchthæhle punktiert und Fruchtwasser aspiriert
Aneuploidie Sprich An-eu-ploÒdie: ploÒd = -fach;
di-ploÒd ist zweifach (wie der normale Chromosomensatz einer
Kærperzelle); eu-ploÒd ist ¹gut-fachª,
d. h. die Zahl der Chromosomen ist
regelrecht; an-eu-ploÒd bedeutet das
Gegenteil
Angiogenese Ausreifung bereits pråformierter
primitiver Gefåûstrukturen
Anlage
Kondensation aus Chondrozyten,
die in Form und relativer Græûe
dem zukçnftigen Knochen entspricht und wåhrend der Organogenese entsteht
Anorexigen Die Nahrungsaufnahme hemmend
ANR
Anterior neural ridge
(anteriorer neuraler Kamm)
ANS
Atemnotsyndrom, Surfactantmangelsyndrom, ¹respiratory distress
syndromeª
ANT
Adeninnukleotid-Translokasen: sind
an der inneren Membran der Mitochondrien lokalisiert und kontrollieren die Freisetzung von Zytochrom
C wåhrend der Apoptose
Anti-HBc
Antikærper gegen HBcAg des HBV
Anti-HBs
Antikærper gegen HBsAg des HBV
AP-1
Aktivatorprotein 1: wie NF-jB ein
nukleårer Transkriptionsfaktor
APAF-1
Apoptotic protease activating factor 1
APC
Antigen pråsentierende Zelle: in der
Regel Makrophagen oder dendritische Zellen, aber auch B-Zellen
APECED
Autoimmune polyendocrinopathy
candidiasis ectodermal dystrophy
Apoptose
Genetisch programmierter Zelltod,
der in der Ontogenese weit verbreitet ist. Ein Indikator fçr den
¹Selbstmordª der Zelle ist die Fragmentierung der DNA
ARC
AIDS-related complex: Spåtfolgen
einer HIV-Infektion
ARDS
Adultes RDS, sekundåres ANS
ARLI
Autosomal-rezessive lamellåre Ichthyose
ARND
Alcohol-related neurodevelopment
disorder
ARNT
Aryl hydrocarbon receptor nuclear
translocator: identisch mit HIF-1b
ARPKD
Autosomal-rezessive polyzystische
Nierenerkrankung: meist durch Mu-
ART
AS
Asymmetrische Zellteilungen
ATII
AT-II-Antagonisten
ATF
A-terminal
ATR-16Syndrom
ATR-X
Syndrom
AUC
Autosome
AVE
Axone
AZT
BAG
tation im Gen pkhd1 (polycystic and
hepatic disease 1) hervorgerufen,
fçhrt håufig im Kindesalter bereits
zur chronischen Niereninsuffizienz
Assisted reproductive technologies
Aminosåuren
Zellteilungen, bei denen aufgrund
unterschiedlicher Verteilung von
Zellbestandteilen unterschiedliche
Tochterzellen entstehen
Alveolarepithelzellen vom Typ II
Angiotensin-II-Antagonisten
(Bluthochdruckmedikamente)
Activating transcription factor
Aminoterminales Ende eines Proteins, gekennzeichnet durch die freie
NH2-Gruppe der endståndigen Aminosåure
Symptomkombination aus
a-Thalassåmie, mentaler Retardierung und assoziierten Entwicklungsstærungen, der ein Rearrangement auf dem Chromosom 16p13.3
zugrunde liegt, bei welchem neben
den a-Globin-Genen die kodierende
Sequenz fçr den Transkriptionsfaktor sox8 deletiert ist
a-Thalassåmie, schwere mentale
Retardierung, Genitalfehlbildungen
sowie Fehlbildungen oder Funktionsstærungen anderer Organsysteme (Skelett, Niere, Herz, Gastrointestinaltrakt) bei einer Mutation des
xh2- (atrx-)Gens auf dem X-Chromosom (Xq13.3)
Area under the curve: Flåche unter
der Kurve im Konzentration-ZeitDiagramm eines Medikamentes, entspricht mathematisch dem Integral
und dient zur Bestimmung der
durchschnittlichen Konzentration
Alle Chromosomen auûer den Geschlechtschromosomen X (weiblich)
und Y (månnlich)
Anteriores viszerales Endoderm
Aus den Nervenzellen auswachsende
lange Fortsåtze, die mit anderen
Nervenzellen, Muskel-, Haut- oder
Drçsenzellen in Kontakt treten
Azidothymidin: Medikament zur
Therapie und Prophylaxe einer HIVInfektion
Bradyzoitantigen: Oberflåchenantigen von Toxoplasma gondii
a
BAT-Werte
Biologische Arbeitsstofftoleranzwerte
BCG
Bacille Calmette-Gurin
BCL2
Familie von Proteinen, die an der
Regulation des Zelltodes beteiligt
sind. Erstmals in B-Zell-Lymphomen als Ergebnis einer chromosomalen Translokation nachgewiesen
BDGF
Brain-derived growth factor: spezifischer Wachstumsfaktor
bdr
Borrelia direct repeat: Gene von
Borrelien, welche wahrscheinlich
eine Rolle in der Pathogenese der
Borreliose spielen
BF-1
Brain factor-1
BfR
Bundesinstitut fçr Risikoabschåtzung
bhlh
Basische Helix-Loop-Helix-Gene:
Transkriptionsfaktoren, die sehr
frçh in der Neurogenese und in der
Myogenese eine Rolle spielen. Dazu
gehæren Neurogenin 1, 2 u. 3 (Nervensystem u. endokrines Pankreas),
myf5 u. myod (Skelettmuskel)
bHLH-PAS
Basic helix-loop-helix, Helix-Schleife-Helix-Struktur von DNA: PAS leitet sich von Period, ARNT und SIM
(¹single-mindedª) ab. Diese Strukturen sind charakteristisch fçr Gene, deren Produkte u. a. an der Differenzierung und ontogenetischen
Entwicklung beteiligt sind
BHS
Blut-Hirn-Schranke: durch nicht fenestrierte Endothelien gebildete
Grenzschicht zwischen meningealen
Blutgefåûen und Liquorraum
BID
BH3-interacting domain death agonist
Biokyberneto- Entwicklung und Vorprogrammiegenese
rung kybernetischer Regelsysteme
des Organismus; çberwiegend pråund frçhpostnatal
Biopsie
Entnahme einer lebenden Gewebeprobe zu diagnostischen Zwecken
BLAST
Basic local alignment search tool:
spezieller Algorithmus, um Gene
und Ûbereinstimmung (Genvergleich) in unterschiedlichen Datenbanken zu finden
Blastomere
Durch Teilung der Zygote (s. dort)
und weiterer Zellteilungen entstehender kugeliger Zellhaufen (daher
frçher auch Morula = Maulbeere)
Abkçrzungen und Erlåuterungen
Blastozyste
Blasenfærmiges Stadium des frçhen
Embryos, frçher auch als Gastrula
bezeichnet (wærtlich: Båuchlein). In
dieser Blastozyste entwickelt sich
die sog. innere Zellmasse, in der
dann die Embryonalplatte (s. dort,
auch Primitivstreifen genannt) ausgebildet wird
Blutgruppen- Globosid: Rezeptor fçr den ParvoP-Antigen
virus B19, besteht aus den P1-, Pund Pj-Antigenen. Es existieren
vier Phånotypen: die P1- und
P2-Phånotypen sind infektionsgefåhrdet; die P1j- und P-Phånotypen, die nicht das P-Antigen auf
den Erythrozyten besitzen, sind dagegen gegen eine Infektion resistent
Blutstamm- Bei der BSZT werden håmatozelltransplan- poetische Vorlåuferzellen eines getation
sunden Spenders çbertragen, deren
Ansiedlung im Empfånger zu einer
Rekonstitution des Blut bildenden
Systems sowie des Immunsystems
fçhrt. Das Verfahren ist fçr die Behandlung angeborener und erworbener Stærungen dieser Systeme geeignet
B-Lympho- B-Zellen synthetisieren und pråsenzyten
tieren Antikærper auf der Zelloberflåche. Nach Antigenerkennung differenzieren B-Zellen zu Plasmazellen, welche diese Antikærper sezernieren
BMP
Bone morphogenetic protein: wåhrend der Embryonalentwicklung aktive Signalmolekçle (Proteine) der
TGF-b-Superfamilie
bp
Basenpaare
BPD
Bronchopulmonale Dysplasie, chronische Atemstærungen
BPI
Bactericidal/permeability-increasing
protein: kationisches, etwa 50 kD
groûes Protein, das zu den antimikrobiellen Defensinen gehært
BrachyVerkçrzung der Phalangen und/oder
daktylie
der Metacarpalia/Metatarsalia
Bradyzoiten Asexuelle, langsam wachsende Vermehrungsform von Toxoplasma (T.)
gondii
BRIC
Benigne rekurrierende intrahepatische Cholestase
bsnd
Untereinheit des Chloridkanals:
kodiert fçr Barttin, Mutation ver-
XIX
XX
Abkçrzungen und Erlåuterungen
BSR
BSZT
C
Cadherine
CAR
CAT1, CAT2
CATCH22Syndrom
cbfa1
CBMNC
CBP
cccDNA
CCR/CXCR
CD14
CDGSyndrome
cdk5
ursacht das Bartter-Syndrom mit
Taubheit (Typ 4)
Bradyzoite-specific recombinant:
Oberflåchenantigen von Toxoplasma
gondii
Blutstammzelltransplantation
(s. dort)
Komplementfaktoren: Das Komplementsystem besteht aus mehr als 20
Plasmaproteinen, den Komplementfaktoren, die in einer komplexen
Reaktionskaskade interagieren. Die
Aktivierung des Komplementsystems ist nicht zuletzt fçr die rasche
Elimination insbesondere von bekapselten bakteriellen Erregern von
Bedeutung
Kalziumabhångige Zelladhåsionsmolekçle (z. B. N-Cadherin, B-Cadherin, E-Cadherin)
Konstitutiver Androstanrezeptor:
zytosolischer Phenobarbitalrezeptor,
der die Induktion von z. B. CYP3A4
oder UGT1A1 moduliert
Transmembranåre Kationentransporter 1 u. 2
DiGeorge-Syndrom
cdk5r1
Gen fçr core binding factor alpha1:
Transkriptionsfaktor
Cord blood mononuclear cells: mononukleåre Zellen aus Nabelschnurblut
CREB binding protein
Covalently closed-circular DNA:
kreisfærmiges DNA-Molekçl, das in
der Replikation des HBV-Virus vorkommt
Chemokinrezeptoren: CC-Chemokine besitzen 2 benachbarte Zystinreste, bei den CXC-Chemokinen
sind die beiden Zystine durch eine
Aminosåure getrennt
Glykoprotein, das von Monozyten/
Makrophagen exprimiert wird und
als Rezeptor fçr Endotoxin/LPS fungiert
Gruppe von hereditåren Erkrankungen, die durch Stærungen der Glykosilierung hervorgerufen werden
(¹carbohydrate deficient glycoproteinsª)
Gen der cyclin-dependent kinase 5
CHILD
CDPX2
CDR
c-fos, c-jun
CFTR
CFU-GM
CGH
Chaperon
Chemotaxis
Chondrozyten
Chorda
dorsalis
Chorionbiopsie
Chorionzotten
Chromatin
Gen der cyclin-dependent kinase 5,
regulatory subunit 1
X-chromosomal-dominante Chondrodysplasia punctata (ConradiHçnermann-Happle-Syndrom)
Complementarity determining regions: hypervariable Regionen am
Aminoterminus der Immunglobulinketten, welche die spezifische Antigenerkennungsstelle im Wesentlichen bestimmen
Transkriptionsfaktoren
Cystic fibrosis transmembrane conductance regulator (MRP7): cAMPabhångiger Chloridkanal. Hereditåre
Defekte fçhren zum Krankheitsbild
der zystischen Fibrose
Colony-forming units-granulocyte/
monocyte: pluripotente myeloische
Progenitorzellen, die sich zu den
verschiedenen håmatologischen
Zelllinien differenzieren kænnen
Comparative genome hybridization
Proteinkomplexe, die zunåchst ungefaltete, spåter teilweise gefaltete
Polypeptidketten enthalten
Gerichtete Wanderung von Leukozyten zum Ort der Infektion
Congenital hemidysplasia with ichthyosiform nevus and limb defects
Zellen des Knorpels
Primitivstruktur der embryonalen
Wirbelsåule
Entnahme von Chorionzotten der
Plazenta (Mutterkuchen) ab der 10.
SSW. Mit einer Hohlnadel (Durchmesser < 1 mm) wird unter Ultraschallsicht heute meist durch die
Bauchdecke (transabdominal) die
Plazenta punktiert und etwa 20 mg
Gewebe aspiriert. Manchmal wird
das Verfahren als CVS (¹chorionic
villus samplingª) bezeichnet
Ausstçlpungen der åuûeren Eihaut,
aus denen spåter die Plazenta wird
und die bereits deren Funktion
wahrnehmen
Besteht im Wesentlichen aus dem
DNA-Strang, einer Gruppe basischer
Proteine (Histone) und einer groûen
Zahl von Nicht-Histon-ChromatinProteinen. Die Struktur des Chromatins wird in erster Linie durch
a
Wechselwirkungen zwischen DNA
und Histonen bestimmt
CIPO
Chronische intestinale Pseudoobstruktion
Cis-aktiv
Regulator-DNA-Sequenz, die Gene
beeinflusst, die sich auf demselben
Chromosom befinden. So ist z. B.
die HRE-Sequenz cis-aktiv
CLCNKA
Chloridkanal vom Typ A
CLCNKB
Chloridkanal vom Typ B: Mutation
verursacht das Bartter-Syndrom
Typ 3
c-met
Protoonkogen: Tyrosinkinaserezeptor, Rezeptor fçr ¹scatter factorª
(SF)
cMOAT
Canalicular multisystemic organic
anion transporter: Transportprotein,
dessen Defekt zum Dubin-JohnsonSyndrom fçhrt
CLP
C-type lectin-like proteins: ATPasen,
welche in die Regulation und Degradierung von Peptiden involviert
sind
CMV
Zytomegalievirus
col1a1
Gen fçr Kollagen Typ 1 a1-Kette
col2a2
Gen fçr Kollagen Typ 2 a2-Kette
Connexine
Membranproteine, aggregieren zu
hexamerischen Hemikanålen (Connexone); diese bilden mit Connexonen der Nachbarzellen gap junctions, welche den Durchtritt von
Ionen und kleinen Molekçlen
erlauben
Cordozentese Entnahme von fetalem Blut aus der
Nabelschnur ab der 18. bis 20. SSW.
Mit einer Hohlnadel (Durchmesser
< 1 mm) wird unter Ultraschallsicht
durch die Bauchdecke (transabdominal) die Nabelschnur punktiert
und 12 ml fetales Blut aspiriert
COX-1
Zyklooxygenase 1, katalysiert die
Bildung von Prostaglandinen,
Prostazyklinen und Thromboxan
aus Arachidonsåuren
COX-2
Zyklooxygenase 2, bei Knock-out
im Mausmodell entwickelt sich eine
Nierenhypoplasie
CPAP
Continuous positive airway pressure,
d. h. es wird kontinuierlich ein positiver Druck in den Atemwegen mit
speziellen Nasen- oder Gesichtsmasken aufgebaut
CpG-Inseln Genomabschnitte mit Anreicherung
der Dinukleotidsequenz mit den Ba-
Abkçrzungen und Erlåuterungen
sen Guanin/Cytosin, vornehmlich in
Promotorbereichen gelegen
CR3
Komplementrezeptor 3: entsprechend dem a2-Integrin CD11b/CD18
oder MAC-1, auf Makrophagen,
dendritischen Zellen, NK- und
T-Zellen lokalisiert
CR4
Komplementrezeptor 4: entsprechend dem Molekçl CD11c/CD18
oder p150,95
CRABP
Zellulåres Retinsåure bindendes
Protein
CRBP
Zellulåres Retinol bindendes Protein
Cre
Causes recombination
CRE
cAMP response elements: Gene und
einzelne Abschnitte des HSV-Genoms, welche durch cAMP-phosphorylierte Proteine aktiviert werden
CREB
CRE-binding protein
CRH
Corticotropin releasing hormone
CriglerSchwere Form der HyperbilirubinåNajjarmie auf der Basis einer ugt1a1Syndrom
Defizienz
Crossing-over s. unter Reifeteilung
CRS
Congenital rubella syndrome
(Rætelnembryopathie): fetale Schådigung, wie z. B. Herzfehlbildungen,
Augenanomalien und Innenohrschwerhærigkeit, die durch das
Rætelnvirus verursacht werden
CST1
Zellwandglykoprotein von Toxoplasma-gondii-Zysten
CT
Computertomographie
CTL
CD8+-zytotoxische T-Zelle
CumarinPrånatale Entwicklungsstærung an
Syndrom
Nase, Epiphysen der Ræhrenknochen, Augen und Ohren mit IUGR
und ggf. mentaler Entwicklungsretardierung
CVS
Kongenitales Varizellensyndrom: fetale Schådigungen, wie Hauterscheinungen, ZNS-Schåden und Augenanomalien, die durch das VZV verursacht werden
CYP
Zytochrom-P450-Enzyme: wichtige
Phase-I-Enzym-Familie der Leber
und weiterer Organe, die endogene
Stoffe wie Steroide, Lipide, aber
auch Arzneimittel und Fremdstoffe
metabolisiert
CYP1A2
Zytochrom P450 1A2
CYP2C9
Zytochrom P450 2C9
(Tolbutamid-Hydroxylase)
XXI
XXII
Abkçrzungen und Erlåuterungen
CYP2C19
Zytochrom P450 2C19
(Mephenytoin-Hydroxylase)
CYP2D6
Zytochrom P450 2D6
(Debrisoquin-Hydroxylase)
CYP3A4
Zytochrom P450 3A4: wichtigstes
Arzneimittel metabolisierendes
P450-Enzym. Es unterliegt vielen
Interaktionen
CYP3A7
Enzym, das ausschlieûlich von Feten
exprimiert wird
D1R, D2R
Dopaminrezeptoren: D1R wirkt aktivierend, D2R inhibitorisch auf die
Synthese von cAMP
dab1
Disabled homolog 1 (Drosophila)
dax11
DSS-AHC critical region on the
X-chromosome 1, gene 1
DC
Dendritische Zelle
DC-SIGN
Dendritic-cell-specific ICAM3-grabbing non-integrin: vermittelt Rollen
und transendotheliale Migration
von DC
DCX
Doublecortin
Defensine
Kationische Peptide von etwa 30±33
Aminosåuren, die eine antibiotikaåhnliche Wirkung aufgrund ihrer
Poren bildenden Eigenschaften ausçben
Deepithelia- Ausgliederung von Zellen aus einem
lisierung
epithelialen Verband verbunden mit
dem Verlust funktioneller Zell-ZellKontakte und der Polarisierung
Deformation Durch mechanische Kraft auf den
Embryo verursachte Verånderung
Deformitåten Lagebedingte Form- oder Strukturanomalien nach normaler Embryogenese
Delta
Transmembranprotein, das an Notch
bindet. Delta-Notch-Interaktionen
laufen an benachbarten Zellen ab
und sind an zahlreichen Grenzziehungen wåhrend der Embryonalentwicklung beteiligt
Dermis
Bindegewebiger Bestandteil der
Haut
DermoDorsales Somitenkompartiment,
myotom
das Skelettmuskulatur, Dermis und
Endothelzellen bildet
DesignerUtopie eines Kindes mit nach
Baby
Wunsch zusammengestelltem Erbgut
Desmale
Knochenbildung und -wachstum
Ossifikation durch direkte Differenzierung von
Vorlåuferzellen in Osteoblasten
Deszendenz,
maternal
Determination
Nachkommenschaft auf der mçtterlichen Familienseite
Festlegung der Zellen auf ein
bestimmtes Entwicklungsschicksal
hin
dfna7
Das Gen wurde mit einem autosomal-dominant vererbbaren, progressiven Hærverlust assoziiert. Eventuelle Rolle in der Pathogenese des
CMV (Hærverlust)
Diabetes,
Diabetes mellitus mit absolutem
Typ 1
Insulinmangel infolge immunologischer oder idiopathischer Zerstærung der pankreatischen B-Zellen
Diabetes,
Diabetes mellitus mit relativem
Typ 2
Insulinmangel infolge eines sekretorischen Defizits und/oder einer Insulinresistenz
DifferenAusprågung zelltypspezifischer
zierung
Merkmale
diHETE
Dihydroxyeicosatriensåure: durch
Lipoxygenasen oxidierte Derivate
der Arachidonsåure
Disposition Veranlagung im Sinne von Krankheitsveranlagung, Empfånglichkeit
fçr bestimmte Erkrankungen
Disruptionen Sekundår nach normaler Embryogenese aufgrund Durchblutungsstærungen oder mechanischer Barrieren verkçmmerte Organbereiche
DMS
Diffuse mesangiale sklerosetypische
histologische Verånderungen beim
kongenitalen nephrotischen Syndrom des nichtfinnischen Typs.
Øhnliche histologische Verånderungen finden sich in der Niere beim
Denys-Drash-Syndrom 1
DNA
Desoxyribonukleinsåure (englisch
und international, deutsch auch
DNS): sehr groûes Molekçl, das als
Tråger der Erbinformation dient
DNAKovalente Methylierung von Cytosin
Methylierung zu 5-Methylcytosin, çberwiegend in
der Basensequenz CpG
DNMT
DNA-Methyltransferase
dNTP
Desoxynucleosidtriphosphat:
Einzelbaustein der DNA
Domåne
Teilstçck einer DNA, der man bestimmte Funktionen zuordnen kann
DominantEin Allel ist mutiert, das andere
negativ
normal. Ûberwiegt die Wirkung des
mutierten Allels, ist die Funktion
a
des normalen Gens negativ beeinflusst
DominantGenmutation, die zur Produktion
negative
eines aberranten Genproduktes
Mutation
fçhrt, welches die Funktion des
Wildtyp-Genproduktes stært
DOP
Degenerate oligonucleotide primed
dra
Down regulated in adenoma:
menschliches Gen, das den zur Familie der ¹solute carrierª gehærenden Chloridtransporter kodiert
dsDNA
Doppelstrångige DNA
dtdst
Gen des diastrophen Dysplasiesulfattransporters
DuchenneFortschreitende Degeneration der
MuskelMuskulatur, immer tædlich durch
dystrophie
spåt im Verlauf auftretenden Ausfall
der Atemmuskulatur. Geschlechtsgebundene Vererbung wie bei Håmophilie (s. dort)
Dyslipidåmie Gestærte Blutfettwerte
Dysostose
Auf ein bestimmtes Skelettelement
begrenzte Verånderung
Dysplasie
Alle Zellen eines bestimmten Gewebes betreffend
E
Early, (auch b-)Genexpression von
Herpesviren
Embryonaler Tag (z. B. E8,5) oder
Exon (z. B. E1)
E1, E2
Die E1- und E2-Strukturproteine
des Rætelnvirus sind fçr die Induktion der humoralen håmagglutinierenden, håmolysierenden und
neutralisierenden Aktivitåt verantwortlich
ebp
Emopamil binding protein: Gen,
welches eine D(8)-D(7)-Sterolisomerase kodiert und bei CDPX2 mutiert
ist
EBS
Epidermolysis bullosa simplex
EbsteinFehlanlage der TrikuspidalklappenAnomalie
segel: håufig kombiniert mit Vorhofseptumdefekt oder offenem
Foramen ovale
EBV
Epstein-Barr-Virus: Virus der Herpesgruppe
ECM
Extrazellulåre Matrix: Material im
Zwischenzellraum (Intrazellularraum), das die ungeformte Grundsubstanz (Proteoglykane, Glykoproteine) und Fasern (Kollagen) umfasst
Ecogenetik
Kombination und Interaktion exogener und endogener Faktoren
Abkçrzungen und Erlåuterungen
E. coli
EDNRB
EET
Escherichia coli
Rezeptor fçr Endothelin B
Epoxyeicosatriensåure: durch Lipoxygenasen oxidierte Derivate der
Arachidonsåure
EGF
Epidermaler Wachstumsfaktor:
Nullmutationen bei der Maus haben
eine zystische Sammelrohrformation
zur Folge
EGFR
Rezeptor des epidermalen Wachstumsfaktors
EHK
Epidermolytische Hyperkeratose
Typ Brocq
EIA
Enzymimmunoassays
EKLF
Erythroid Krçppel-like factor
(s. dort)
Ektoderm
Øuûeres Keimblatt, das den epithelialen Teil der Haut (Epidermis) sowie das zentrale und periphere Nervensystem bildet
Ektrodaktylie Spalthand/-fuû
ELBW
Extremely low birth weight, extrem
untergewichtiges Lebendgeborenes,
Geburtsgewicht < 1000 g
ELISA
Enzyme-linked immunosorbent
assay
Embryo
Frçhestes Stadium eines Organismus, Stadium der Anlage der
Organe
Embryonal- Streifenfærmiges Gebilde im Zentplatte
rum der inneren Zellmasse der
Blastozyste (s. dort), frçheste Ausbildung des von seinen åuûeren
Hilfsgeweben abgrenzbaren Menschen
Embryonale Diese Zellen werden aus der inneStammzellen ren Zellmasse eines Såugerembryos
gewonnen und kænnen unbegrenzt
in Kultur gehalten werden
EMSA
Electrophoretic mobility shift assay:
Nachweisverfahren fçr Protein-DNAWechselwirkungen. Protein-DNAKomplexe laufen bei elektrophoretischer Auftrennung langsamer als
freie DNA
EMT
Epitheliomesenchymale Transition:
das Entstehen eines mesenchymalen
Zellverbandes aus einem Epithel
emx2
Empty spiracles homolog 2 (Drosophila): Gen auf Locus 10q26.1
en1
Engrailed homolog 1: Gen auf Locus
2q13q21
Enchondrale Knochenwachstum durch UmwandOssifikation lung von Knorpel in Knochen
XXIII
XXIV
Abkçrzungen und Erlåuterungen
Endothelin
Endothelial und endokardial sezerniertes Peptid, das neben seiner direkten vasopressorischen Wirkung
an der Morphogenese des Herzens
und der groûen herznahen Gefåûe
beteiligt ist, vermittelt durch divergente ETA- und ETB-Rezeptoren
ENI und ENII Enhancer elements I and II: regulieren die vier Promotoren (¹core proteinª, ¹large surfaceª S1, ¹major surfaceª S2 und X-Gen-Promoter) des
HBV
ENTIS
European Network of Teratology Information Services
Entoderm
Inneres Keimblatt, das den MagenDarm-Trakt auskleidet und die
Drçsen bildet, die sich vom Darm
aus entwickeln
EntwickGen, das die Aktivitåt anderer Gene
lungskonwåhrend der Entwicklung kontroltrollgen
liert, auch Meistergen genannt
env
Gene auf dem HIV-Genom,
welche Proteine fçr die HIV-Hçlle
(¹envelopeª) kodieren
EPAS1
Endothelial PAS domain protein 1:
identisch mit HIF-2a
Epiblast
Øuûere Zellschicht der zweiblåttrigen Keimscheibe, aus der spåter
die drei definitiven Keimblåtter (Ektoderm, Entoderm und Mesoderm)
hervorgehen
Epigenese
Schrittweise erfolgende Entwicklung, durch die eine zunehmende
Komplexitåt des Organismus erreicht wird. Sie vollzieht sich durch
Signalaustausch zwischen verschiedenen Strukturelementen. Gegensatz: Pråformation
Epigenetisch In umweltabhångiger Weise zusåtzlich zu genetischen Faktoren, aber
nicht unabhångig von diesen;
gebråuchlich im Sinne erworbener
Disposition
Epikanthus
Sichelartige Falte am inneren Rand
des oberen Lides
Ephrine
Sie stellen mit ihren Rezeptoren,
den Eph, ein wichtiges Signalsystem
dar, das Informationen auf benachbarte Zellen çbertrågt
EPO
Erythropoetin
ER
Endoplasmatisches Retikulum
Estrogen-Rezeptoren
ERK
Extrazellulår regulierte Kinase
Erythroid
Der Transkriptionsfaktor EKLF wird
Krçppel-like ausschlieûlich in erythroiden Zellen
factor
der ¹primitivenª und ¹definitivenª
Håmatopoese exprimiert und bindet
an das DNA-Motiv CACC
Erythropoese Blutbildungsprozess von einer pluripotenten Stammzelle bis zum Erythrozyten. In diesem Prozess sind spezielle Aspekte der zellulåren Proliferation und Differenzierung relevant
ErythroEin neuer Parvovirus, der sich
virus V9
> 11% vom B19 unterscheidet, aber
åhnliche Krankheitsbilder wie dieser verursacht
ES
Embryonale Stammzellen (s. dort)
ESHRE
European Society of Human Reproduction and Embryology
ESchG
Embryonenschutzgesetz
EST
Expressed sequence tags: rapide
und effiziente Methode, die auf dem
Zusammenfçhren von Daten und
der Erstellung einer Datenbank basiert. Ermæglicht die Charakterisierung von Genen, welche von Geweben oder Mikroorganismen exprimiert werden
EU
Europåische Union
EUROCAT
European Registry of Congenital
Anomalies and Twins
Exon
DNA-Abschnitt eines Gens, der einen Teil der Proteinstruktur kodiert
Expansion
Verlångerung eines Repeats
Expressivitåt Art der phånotypischen Auswirkung
eines genetischen Merkmals
FAA
Fumarylacetoacetat
FanconiFamiliårer Schwund des Blut bildenAnåmie
den Knochenmarkes (Blutungsneigung, Blutarmut, Abwehrschwåche),
kombiniert mit weiteren Fehlbildungen
FAS
Fetales Alkoholsyndrom
FAS-L
FAS-Ligand: Zytokin, das an der
Zellapoptose beteiligt ist. Ligand fçr
den FAS-Rezeptor
FcRn
IgG-Transporter-Protein, das in der
Plazenta exprimiert wird
Fehlgeburt
s. Abort
Fetus
Organismus vor der Geburt nach
Abschluss der Organanlage, im
Stadium der Ausdifferenzierung der
Organe
Fcc-Rezeptor Rezeptor fçr Immunglobulin G
FGF
Fibroblasten growth factor: Gruppe
spezifischer Wachstumsfaktoren. Sie
a
stellt eine wichtige Familie von Signalproteinen dar und ist an zahlreichen Entwicklungsprozessen beteiligt
fgf8
Gen des Fibroblastenwachstumsfaktors 8
FGFR
Rezeptoren fçr Fibroblastenwachstumsfaktoren
fgfr1
Gen des Fibroblastenwachstumsfaktor-Rezeptors 1
Fibronektin Ein Glykoprotein der extrazellulåren
Matrix, das fçr Zell-Matrix-Interaktionen sowie fçr die Migration
von Zellen wichtig ist
FIDD
Frequency of Inherited Disorders
Database
FISH
Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung:
Mit einem Fluoreszenzfarbstoff markierte DNA-Sonden werden unter
geeigneten Bedingungen auf Chromosomenpråparate oder Interphasezellen aufgebracht. Diese lagern sich
ausschlieûlich an ihre durch die
Sondensequenz definierte Referenzregion an (Hybridisierung). Methode zum Nachweis spezifischer Chromosomenregionen
FISH-Analyse Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierungsanalyse: In der Regel ist damit
die Hybridisierung einer fluoreszenzmarkierten DNA-Sonde auf
Chromosomen gemeint, mit der z. B.
zytogenetisch nicht sichtbare Aneusomien nachgewiesen werden
kænnen
FloppyLethargie, Trinkschwåche, TachyInfantpnoe, Tachykardie, Zyanose, TemSyndrom
peraturregulationsstærung, Muskelhypertonie
FOG
Friend of GATA (FOG-1 und
FOG-2) sind komplexe Zinkfingerproteine, die mit der aminoterminalen Kette der GATA-Transkriptionsfaktoren physikalisch interagieren
und deren Funktion steuern. Diese
Kofaktoren sind sowohl fçr die
erythrozytåre als auch fçr die megakaryozytåre Entwicklung essenziell.
Zudem sind sie bedeutsam fçr die
Valvulogenese des Herzens und Entwicklung des herzeigenen Gefåûsystems
foxp3
Forkhead-Box-P3-Gen
foxn1
Forkhead-Box-N1-Gen
Abkçrzungen und Erlåuterungen
Frameshift
Mutation, die zu einer Ønderung
des Leserasters der DNA und zu einer verånderten Aminosåuresequenz des Proteins fçhrt. Der Startpunkt der Translation wird um eine
oder zwei Basen nach links oder
rechts verschoben
Frçhgebore- Wucherung heranwachsender Netznenretinohautgefåûe sehr unreifer Frçhgebopathie
rener. Kann zu Erblindung fçhren
FrçhgeNeugeborenes mit einem Gestatiborenes
onsalter < 37 vollendete Wochen
(< 259 Tage)
FSH
Follikel stimulierendes Hormon
FTA-ABS
Fluoreszenz-Treponema-pallidumAntikærper-Absorptionstest
FTA-ABSFluoreszenz-Treponema-pallidumIgM
Antikærper-Absorptionstest mit isolierter IgM-Fraktion
F-Zellen
Erythroide Zellen, die a2c2 Håmoglobin-Tetramere enthalten, welche
durch einen Ûberschuss an a-Globinen bei verminderter b-Globin-Synthese entstehen
G6PDH
Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase
gag
Gene auf dem HIV-Genom, die
gruppenspezifische Antigene kodieren
GAG
Glykosaminoglykane, die an Proteine gebunden sind und mit diesen
Proteoglykane bilden. Sie stellen
einen Bestandteil der extrazellulåren
Matrix dar
GAL
Galanin: die Nahrungsaufnahme
stimulierendes Peptidhormon
(29 Aminosåuren)
GALE
UDP-Galaktose 4'-Epimerase
GALK
Galaktokinase
GALT
Galaktose-1-Phosphat-Uridyltransferase
Gameten
Keimzellen: Sammelbegriff sowohl
fçr Eizellen als auch fçr Spermien
(¹Samenfådenª)
A
c, GcDiese beiden c-Globine (Ac, Gc)
Globin-Gene unterscheiden sich in ihrer Primårstruktur durch die Aminosåure in
Position 136, bei der es sich entweder um Alanin (Ac) oder Glyzin (Gc)
handelt. Das quantitative Verhåltnis
von Gc zu Ac ist wåhrend der Gestation 75 : 25 und kehrt sich wåhrend
der ersten zehn Monate postpartal
in ein Verhåltnis von 40 : 60 um
XXV
XXVI
Abkçrzungen und Erlåuterungen
GAP
GATA
gata4
GBE
GBS-F
gC1-qR
gcm2
G-CSF
GDF-5
GDNF
Geburtsgewicht
Guanosintriphosphatase aktivierende Proteine
Zinkfinger-Transkriptionsfaktor:
Gruppe von 6 Zinkfingerproteinen,
die an die (T/A)GATAG/A Konsensussequenz binden und eine bedeutende Rolle bei der Differenzierung
und Proliferation von Zellen spielen.
Basierend auf Sequenzhomologien
und den Expressionsmustern wurden die GATA-Transkriptionsfaktoren ursprçnglich in zwei Untergruppen eingeteilt. GATA-1, -2 und
-3 wurden dabei als eine Gruppe
von Faktoren zusammengefasst, die
primår fçr die Regulation der Håmatopoese relevant ist. Måuse mit
einer Knock-out-Mutation im gataGen zeigen eine starke Anåmie, da
die Differenzierung der roten Blutzellen gestært ist
Gen der gata-Familie, das wesentlich an der frçhen kardialen Morphogenese und der Myokardhypertrophie beteiligt ist
Glycogen debranching enzyme
Læslicher Faktor von Gruppe-BStreptokokken mit einer mutmaûlich sehr ausgeprågten immunstimulatorischen Potenz
Stellt das gC1q vom C1q der ersten
Komponente der Komplementkaskade dar. Beteiligt an der Bindung mit
InIB von L. monocytogenes
Glial cells missing homolog 2: Gen
Granulozytenkolonie stimulierender
Faktor: håmatopoetischer Wachstumsfaktor. Polypeptid, das die Proliferation und Differenzierung håmatopoetischer Stammzellen in
Richtung neutrophiler Granulozyten
stimuliert
Growth and differentiation factor 5
Glia cell line-derived neurotrophic
factor: Fçr die von oral nach aboral
erfolgende embryonale Einwanderung des Plexus myentericus in
den Darmtrakt erforderlicher Ligand der RTK (s. RTK)
Das nach der Geburt eines Feten
oder Neugeborenen zuerst festgestellte Gewicht. Dieses sollte
mæglichst innerhalb der ersten
Stunde nach der Geburt ermittelt
Gemeinschaftseffekt
Genetik
Genlocus
Genom
Genomik
Genotypus
Gestationsalter
Gestationsdiabetes
GG
GilbertSyndrom
gjb2, gjb3
gli
gli3
GLUT1
GLUT5
GM-CSF
GnRH
GP
G-Proteine
Gi-Protein
Gs-Protein
GPCR
werden, bevor ein postnataler Gewichtsverlust eingetreten ist
Community effect: Erscheinung,
dass die Differenzierung der Zellen
von einer ausreichenden Anzahl der
Zellen abhångt
Analyse und Beschreibung eines
Einzelgens und dessen Funktion
Ort eines Genes auf der DNS
(Desoxyribonukleinsåure)
Summe des Erbgutes
Analyse und Beschreibung von
Funktion und Wechselwirkung aller
Gene im Genom untereinander und
mit der Umwelt
Gesamtheit aller Erbanlagen eines
Organismus
Schwangerschaftsdauer, gerechnet
vom ersten Tag der letzten normalen Menstruation, ausgedrçckt in
vollendeten Wochen und Tagen
Wåhrend der Schwangerschaft
manifestierter und/oder erstmalig
diagnostizierter Diabetes mellitus
Grundgesetz (deutsche Verfassung)
Erblich bedingte milde Form der
Hyperbilirubinåmie basierend auf
Polymorphismen der UGT1A1
(s. dort)
Gap junction protein beta 2, beta 3:
alternative Bezeichnung fçr Connexingene
Das Gen wurde aus einem Glioblastom isoliert
Amplified in Glioma assoziiertes
Gen
Glukosetransporter 1 u. a. der Plazenta
Glukosetransporter 5
Granulocyte monocyte colony stimulating factor: håmatopoetischer
Wachstumsfaktor, der die Proliferation und Differenzierung von håmatopoetischen Stammzellen in Neutrophile und Monozyten stimuliert
Gonadotropin-Releasing-Hormon
Glykoproteine, die von Viren produziert werden und fçr deren Vermehrungszyklus verantwortlich sind
Guanine nucleotide binding proteins
inhibitorisches G-Protein
stimulatorisches G-Protein
Receptor-like G-coupled receptors,
G-Protein-gekoppelte Rezeptoren
a
gpr54
GR
G-protein-coupled receptor 54: Gen
Zytoplasmatischer Glukokortikoidrezeptor
GRE
Glucocorticoid response element
GvHD
Graft-versus-Host-Krankheit: klinische Komplikation, die besonders
im Rahmen der BSZT beobachtet
wird und Folge einer durch T-Zellen
des Spenders ausgelæsten Reaktion
gegen Zellen des Transplantatempfångers ist (s. BSZT)
HAH
Håmagglutinationshemmtest
hairy
Segmentierungsgen mit oszillierender Expression
Hamartom
Geschwulst aus atypisch differenziertem Keimgewebe
Håmoglobin Das menschliche Håmoglobin besteht aus zweimal zwei Globinketten
(Tetramer) mit vier Håmgruppen.
Das Håm besteht aus einem Protoporphyringerçst mit einem
zentralen zweiwertigen Eisenion.
Der çberwiegende Teil des mit dem
Blut transportierten Sauerstoffs wird
chemisch an Håm gebunden. Verschiedene Håmoglobinvarianten
zeichnen sich durch eine unterschiedliche Sauerstoffaffinitåt aus
HåmoGenetisch bedingte Verånderungen
globinoder Aminosåurezusammensetzung
pathien
der Globinketten, die mit einer
Funktionsstærung des Håmoglobins
einhergehen
Håmophilie Fehlen des Blutgerinnungsfaktors
VIII (A) oder seltener IX (B). An
das X-Chromosom gebundene, rezessive Vererbung. Da die entsprechende Anlage auf dem Y-Chromosom fehlt, erkranken nur Månner,
da sie der rezessiven Krankheitsanlage auf dem X-Chromosom
nichts entgegenzusetzen haben.
Theoretisch mægliche Bluterinnen
kommen nicht vor, da sie vorgeburtlich absterben
Håmorrhagi- Untergegangenes Gewebe, in das es
sche Infarkte sekundår eingeblutet hat
HaploHaploinsuffizienz liegt vor, wenn an
insuffizienz einem Genort das Vorhandensein einer intakten Genkopie nicht ausreicht, um eine normale Funktion
zu gewåhrleisten
HAS
HIF-1 ancillary sequence
Abkçrzungen und Erlåuterungen
HbA
HbA2
Hb-Bart'sSyndrom
HBeAg
HbF
Hb Gower 1
Hb Gower 2
HbHSyndrom
Hb
Portland I
Hb
Portland II
HBsAg
HCC
HCF
hCG
HED-ID
Adultes Håmoglobin, das die Hauptkomponente der Håmoglobine beim
Erwachsenen darstellt und aus zwei
a- und zwei b-Ketten zusammengesetzt ist (a2b2)
Adultes Håmoglobin, das aus zwei
a- und zwei d-Ketten zusammengesetzt ist (a2d2)
Homozygote a-Thalassåmie, bei
der alle vier a-Globin-Gene deletiert
sind; aus dem Ûberschuss von
c-Globinen resultiert die Bildung
von c-Homotetrameren (c4, Hb
Bart's). Bei erhaltenem f-Globin-Locus kænnen auûerdem Hb Portland
1 (f2c2) mit einem Anteil von 10 bis
20% am Gesamthåmoglobin sowie
eine geringe Menge Hb Portland 2
(b2c2) gebildet werden
HBV-e-Antigen
Fetales Håmoglobin, das aus zwei aund zwei c-Globin-Ketten gebildet
wird (a2c2)
Embryonales Håmoglobin, das aus
zwei f- und zwei e-Globin-Ketten
zusammengesetzt ist (f2e2)
Embryonales Håmoglobin, das aus
zwei a- und zwei e-Globin-Ketten
zusammengesetzt ist (a2e2)
Struktureller oder funktioneller
Verlust von drei der vier a-GlobinGene. Aufgrund der çberschçssigen
b-Globin-Molekçle kommt es zur
Bildung von b4-Homotetrameren
(HbH)
Embryonales bzw. fetales Håmoglobin, das aus zwei f- und zwei
c-Globinen zusammengesetzt ist
(f2c2)
Hb Portland II (f2b2) ist eine Form
des embryonalen bzw. fetalen Håmoglobins, das nur bei der homozygoten a-Thalassåmie gebildet wird
HBV-Hçllenantigen
Hepatozellulåres Karzinom
Host cell factor: formt zusammen
mit a-TIF und OCT1 einen Proteinkomplex, der die Promotoren fçr
die a-immediate genes des HSV
aktiviert
Humanes Choriongonadotropin
Hypohidrotische ektodermale Dysplasie mit Immundefekt
XXVII
XXVIII Abkçrzungen und Erlåuterungen
Hemizygotie Vorhandensein von nur einer Genkopie bei diploiden Zellen
HensenPrimitivknoten: Struktur am vorKnoten
deren Ende des Primitivstreifens,
die das Zellmaterial fçr die Chorda
dorsalis liefert. Der Knoten ist dem
Spemann-Organisator der Amphibien homolog
Hereditår
Erblich, im Sinne intergenerativer
Weitergabe durch das Erbmaterial
Heterozygot Vorliegen verschiedener genetischer
Merkmale (Allele) am selben Genlocus
HFI
Hereditåre Fruktoseintoleranz
HID
Hystrix-like ichthyosis with deafness
HIF
Hypoxia inducible factor:
Transkriptionsfaktor
HIG-Test
Håmolysis-in-Gel-Test
Histon
Histone sind eine Gruppe von fçnf
kleinen Proteinen, die durch einen
hohen Anteil basischer Aminosåuren (Arginin und Lysin) gekennzeichnet sind. Ihre Struktur weist
eine zentrale, annåhernd globulåre
Domåne und flexible C- und N-terminale Arme auf. Die Seitenketten
kænnen durch Acetylierung, Phosphorylierung oder Methylierung
modifiziert werden
HIV
Humanes Immundefizienzvirus
HLA
Humanes Leukozytenantigen
HIgR
Nectin1-alpha: Immunglobulin, ein
Rezeptor fçr HSV-1 und HSV-2
hIy
Gen, welches das Listeriolysin (LLO)
der Listerien kodiert
HMG
Humanes Menopausengonadotropin
HNF-3b
Hepatocyte nuclear factor 3b: Transkriptionsfaktor, der in der frçhen
Embryonalentwicklung exprimiert
wird
HO
Håmoxygenase
Homologe
Gene, die aufgrund eines evolutioGene
åren Zusammenhangs weitreichende
Sequenzåhnlichkeiten aufweisen
Homæobox
DNA-Region in homæotischen Genen, die eine Homæodomåne kodiert. Sie kommt in sehr vielen
Entwicklungskontrollgenen wie hoxund pax-Genen vor und wurde in
der Evolution wenig veråndert
HomæoKonservierte, funktionelle Domåne
domåne
der Homæoboxproteine, die essen-
zielle Funktionen bei der Embryonalentwicklung ausçbt
Homæostase Konstanz des inneren Milieus des
Kærpers
Homozygot Vorliegen identischer genetischer
Merkmale (Allele) am selben
Genlocus
HOX
Transkriptionsfaktoren, die durch
eine Homæoboxdomåne, die an
DNA bindet, gekennzeichnet sind
hox-Kode
Muster entlang der Kærperachse
exprimierter hox-Gene
hox-Gene
Homæotische Gene, welche die
Identitåt von Kærperabschnitten
kontrollieren, z. B. hoxa3
(homeodomain-gene a3)
HPE
Holoprosenzephalie
HPFH
Hereditary persistence of fetal hemoglobin: hereditåre persistierende
çberschieûende c-Globin-Expression
bei Ûberschuss an a-Globinen infolge verminderter b-Globin-Synthese
hpt
Kodiert einen Phosphattransporter,
der fçr die Replikation von L. monocytogenes im Zytosol von infizierten Zellen verantwortlich gemacht wird
HRE
Hypoxia response element:
DNA-Abschnitt von Genen, an die
HIF-1-Protein bindet (s. HIF)
HS
Hypersensitive sites: Hypersensitive
Stellen sind 200 bis 400 Basenpaare
lange DNA-Elemente, die sehr gehåuft Bindungsstellen fçr spezifisch
erythroid/håmatopoetisch oder ubiquitår mit der DNA interagierende
Transkriptionsfaktoren tragen. Diese
Sequenzen haben eine extreme Sensitivitåt gegençber Nukleasen
HSV
Herpes-simplex-Virus
HveA
Herpes virus entry mediator A:
Mitglied der TNF-Rezeptor-Familie,
kommt nur in wenigen Zellen vor
(z. B. T-Lymphozyten) und dient als
Rezeptor von HSV
Hydrops
Bildung von Údemen und Wasserfetalis
einlagerungen im Gewebe (Aszites,
Hydrothorax, Hydroperikard)
Hypertonie Bluthochdruck
Hypertropher Differenzierungsstufe der ChondroKnorpel
zyten, die morphologisch durch eine massive Græûenzunahme des
Chondrozyten gekennzeichnet ist
IAP
Inhibitor of apoptosis protein
a
ICAM-1
ICBDMS
ICD
ICP
ICSI
ID
id2
IDO
IE
IEG
IFN
IFN-a
IFT
IgA
IGF
IGFBP
IgG
IgM
IGT
ihh
IjB
IKK
IL
Abkçrzungen und Erlåuterungen
Interzellulåres Zelladhåsionsmolekçl
1: Adhåsionsmolekçl, u. a. auf Endothelzellen, das als Rezeptor fçr
das Molekçl LFA-1 auf Leukozyten
fungiert (s. LFA-1)
International Clearinghouse for
Birth Defects Monitoring Systems
Internationale Klassifikation der
Diagnosen
Infected cell polypeptide: Bezeichnung von HSV-1- und HSV-2-Genen
Intrazytoplasmatische Spermieninjektion: Labortechnik, um mit einem Spermium eine Eizelle zu befruchten. Wird bei der PID der einfachen IVF vorgezogen, da ein Mehr
an Zellen die molekulargenetische
Diagnostik stært
Inhibitory domain
Gehært zu einer Familie von Genen,
die als Inhibitoren der Differenzierung genannt werden, daher auch
die Abkçrzung ¹idª. Sie sind in der
Lage, die Aktivitåt der bHLH-Faktoren zu inhibieren
Indoleamin-2,3-dioxygenase
Internationale Einheit
Immediate early gene
Interferon
Alpha-Interferon, Zytokin
Immunfluoreszenztest
Immunglobulin A
Insulin-like growth factor: insulinåhnlicher Wachstumsfaktor, dessen
Aktivitåt çber Bindungsproteine reguliert wird
IGF bindendes Protein
Immunglobulin G
Immunglobulin M
Impaired glucose tolerance
(gestærte Glukosetoleranz)
Indian hedgehog homolog. Signalmolekçl mit Homologie zum Drosophila-Gen Hedgehog
Inhibitorisches Molekçl: hemmt NFjB durch Sequestrierung
IjB-Kinase: ein Multiproteinkinasekomplex, bestehend aus den Untereinheiten IKKa, IKKb, IKKc, letztere
ist identisch mit NEMO (s. dort);
der Komplex phosphoryliert IjB (s.
dort) und aktiviert dadurch NF-jB
Interleukin: immunregulatorische
Mediatoren, die von Leukozyten se-
zerniert werden und auûerordentlich vielfåltige Funktionen in der
Regulation des Immunsystems haben
IL-1b
Interleukin 1b: produziert von aktivierten Makrophagen, Endothelzellen, B-Zellen und Fibroblasten;
Induktion der Inflammation mit
Údem. Færdert die Produktion von
Prostaglandinen, IL-2 und das Leukozytenwachstum
IL-6
Interleukin 6: 26-kD-Protein, Zytokin mit vielfåltiger biologischer
Wirkung, wird von T-Zellen, Monozyten und Fibroblasten produziert
IL-8
Interleukin 8: basisches proinflammatorisches Zytokin, produziert von
Monozyten, Gefåûendothelien u. a.
Zelltypen, Chemoattraktant und Aktivator von Neutrophilen; Modulator
der endothelialen Adhåsion und
Transmigration
ILS
Isolierte Lissenzephalie
Implantation ¹Einpflanzungª, hier eines Embryos
in den Uterus (Gebårmutter)
Imprinting
Ein Gen wird als ¹imprintedª bezeichnet, wenn seine Aktivierung
oder Inaktivierung im Embryo von
der Herkunft des Allels (vom Vater
oder von der Mutter) abhångt
Induktion
Vorgang, bei dem eine Zellgruppe
einer anderen ihr Entwicklungsschicksal durch Signalçbermittlung
diktiert
InIA
Internalin Locus A, das mit der
Phagozytose von Listeria monocytogenes assoziiert ist
InIB
Internalin B, das ein Invasin darstellt und nicht kovalent an der
Zelloberflåche gebunden ist
InIC-H
Internaline von L. monocytogenes,
welche wahrscheinlich an der Pathogenese beteiligt sind
iNOS
Induzierbare Stickstoffmonoxidsynthase
In-situDarstellung der råumlichen VerteiHybridilung spezieller mRNA im Gewebe
sierung
oder Darstellung eines Genortes am
Chromosom durch komplementåre
markierbare Nukleinsåuresonden
Insulin
Den Blutzucker senkendes Hormon
der Bauchspeicheldrçse
(51 Aminosåuren)
XXIX
XXX
Abkçrzungen und Erlåuterungen
Integrine
Transmembranproteine, die zwischen der extrazellulåren Matrix
und dem Zytoskelett vermitteln. Sie
bestehen aus einer a- und b-Untereinheit und binden auûen z. B. Laminin und Fibronektin, innen Talin
Intermediåres Schmaler Mesodermstreifen
Mesoderm
zwischen dem paraxialen Mesoderm
und dem Seitenplattenmesoderm,
aus dem sich die Harn- und Geschlechtsorgane bilden
Intron
DNA-Abschnitt eines Gens zwischen
zwei Exons: Introns werden durch
Spleiûen aus der Primår-mRNA entfernt
Inversion
Herausbrechen eines chromosomalen Abschnittes mit Wiedereinbau
in umgekehrter Orientierung
In vitro
¹im Glaseª
IP
Incontinentia pigmenti
IPAS
Inhibitory PAS domain protein
IPEXX-chromosomaler kongenitaler
Syndrom
Immundefekt mit Autoimmunenteropathie und Polyendokrinopathie
infolge von Mutationen im
foxp3-Gen, welches das immunregulatorische Protein Scurfin kodiert
IRD
Infantile Refsum-Erkrankung
IRES
Internal ribosomal entry site: eine
Region des 5' -UTR-Endes des HCV,
welches die Translation des HCV
beeinflussen kann
IRF
Interferonregulatorische Faktoren
Iriskolobom Lçcke in der Iris
irx
Iroquois, nach der in Drosophila
melanogaster bekannten Mutation,
die ein irokesenåhnlichen Phånotyp
aufweist
IUGR
Intrauterine growth retardation
IVF
In-vitro-Fertilisation: Zusammenfçhren von Eizelle und Spermien
auûerhalb des weiblichen Kærpers,
nåmlich im Glas/im Labor, zwecks
spåterer Implantation der befruchteten Eizelle in den Uterus
IVH
Intraventrikulåre Hirnblutung
IVIG
intravenæses Immunglobulin,
Hyperimmunglobulinpråparat
IZ
Intermediårzone
jag1
Menschliches Gen auf 20p11±12,
analog dem murinen Jagged1-Gen,
dessen Mutation eine Ursache des
Alagille-Syndroms darstellt
K1, K10
Keratin 1, Keratin 10: ersetzen die
basalen Keratine K5 und K14 bei
zunehmender Differenzierung der
Keratinozyten in den suprabasalen
Zellschichten
K5, K14
Keratin 5, Keratin 14: intrazellulåre
Strukturproteine, bilden Heterodimere (Intermediårfilamente) der Basalzellschicht, bauen das Zytoskelett
auf und stehen mit den Desmosomen in Verbindung
kal1
Kallmann syndrome gene 1
kb
Kilobasen
KBR
Komplementbindungsreaktion
Keimscheibe Frçhe Embryonalanlage, die zwischen Amnionhæhle und Dottersack
gelegen ist und zunåchst aus Epiblast und Hypoblast besteht
KID
Keratitis-Ichthyosis-Taubheit-Syndrom
Klonale
Die Abkæmmlinge einer Zellgruppe
Restriktion verbleiben innerhalb eines Bereichs
und vermischen sich nicht mit Zellen benachbarter Kompartimente
Knock-out
Gezielte Inaktivierung eines Gens
nach gerichteter Mutagenese
Kollagen
Aus einer Triplehelix bestehendes
Strukturprotein
KompartiAbgegrenzter Bereich im Embryo,
ment
in dem sich såmtliche Nachkommen
einer kleinen Gruppe von Progenitorzellen befinden
Kompetenz Fåhigkeit von Zellen oder Geweben,
sich auf bestimmte Signale hin unterschiedlich zu differenzieren
Kondensation Erste morphologisch erkennbare
Ansammlung von Zellen, welche die
Anlage einzelner Knochen bilden
Konsensus- Sequenzen der DNA: kommen in
sequenzen
mehreren Genen vor und sind fçr
bestimmte Eigenschaften verantwortlich
KP
Kortikale Platte
L
Late (auch c-)Genexpression von
Herpesviren
Lamina
Subepitheliale Bindegewebspropria
schicht
Laminin
Glykoprotein, das insbesondere in
der Basallamina vorkommt. Es ist
fçr Zell-Matrix-Interaktionen von
Bedeutung
LAMP
Limbic system-associated membrane
protein
a
LAS
LAT
Lateralplattenmesoderm
LBP
LBW
LCR
LCR-Holokomplex
LDH
LDL
Lebendgeborenes
Abkçrzungen und Erlåuterungen
Lymphadenopathie, durch HIV verursacht
Transmembranåres Transportprotein
fçr groûe Aminosåuren
(large amino acids)
Bereich an der Flanke des Embryo,
aus dem die Zellen stammen,
welche die Extremitåten bilden
LPS bindendes Protein: Plasmaprotein, das freies LPS im Serum abfångt, bindet und zu den LPS-Rezeptoren an der Phagozytenzelloberflåche wie z. B. CD14 transportiert
Low birth weight: untergewichtiges
Lebendgeborenes, Geburtsgewicht
< 2500 g
Locuskontrollregion: prominentestes
regulierendes DNA-Element im
b-Globin-Genlocus, das aus mindestens fçnf hypersensitiven Stellen
(s. HS) besteht. Sie erstreckt sich
çber eine Distanz von mehr als
15 kb stromaufwårts vom embryonalen e-Globin-Gen. Sie reguliert die
Chromatinstruktur und vermittelt
die Aktivierung der Globinexpression im b-Globin-Genlocus in allen
Stadien der Entwicklung erythroider
Zellen
Råumliche Annåherung der HS der
LCR durch Bindung von Proteinkomplexen und Protein-Protein-Interaktionen
Lactatdehydrogenase: Oberflåchenantigene von Toxoplasma gondii
Low-Density-Lipoprotein: wesentliches Lipoprotein fçr den Transport
von Cholesterin zu den Zellen
Eine aus der Empfångnis stammende Frucht, die unabhångig von der
Schwangerschaftsdauer vollståndig
aus dem Mutterleib ausgestoûen
oder extrahiert ist, nach Verlassen
des Mutterleibes atmet oder irgendein anderes Lebenszeichen erkennen
låsst, wie Herzschlag, Pulsation der
Nabelschnur oder deutliche Bewegung der willkçrlichen Muskulatur,
gleichgçltig, ob die Nabelschnur
durchtrennt oder die Plazenta ausgestoûen wurde oder nicht. Jedes
unter diesen Voraussetzungen neugeborene Kind ist als lebend geboren zu betrachten.
LEF1
lekti
Leptin
Letalitåt
Leukomalazie,
periventrikulåre
Leviticus
LFA-1
DDR: Anordnung çber die årztliche
Leichenschau vom 4. Dez. 1978
(GBl I 1979 Nr. 1 S. 4; § 4): Lebend
geboren ist, wenn nach vollståndigem Verlassen des Mutterleibes,
unabhångig vom Durchtrennen der
Nabelschnur oder von der Ausstoûung der Plazenta die bei den Lebenszeichen Herztåtigkeit und Lungenatmung vorhanden waren. Das
normale durchschnittliche Geburtsgewicht von reifgeborenen deutschen Neugeborenen wird fçr 1992
von Voigt et al. (1996) fçr Jungen
mit 3600 g und fçr Mådchen mit
3450 g angegeben
Lymphoid enhancer factor 1: ist in
den WNT-Signalweg involviert
Lympho-epithelial Kazal type-related inhibitor (s. spink5)
Die Nahrungsaufnahme hemmendes
Hormon des Fettgewebes
(167 Aminosåuren)
Anteil der durch die Krankheit verursachten Todesfålle an der Anzahl
der Erkrankten. Die Letalitåt bezeichnet im Gegensatz zur Sterblichkeit (Mortalitåt) die Wahrscheinlichkeit, dass ein an einer bestimmten Krankheit Leidender an dieser
Krankheit stirbt
Leukomalazie bedeutet Erweichung
(Malazie) weiûer (leukos) Hirnsubstanz, die bei Frçhgeborenen vorzugsweise um die seitlichen Hirnkammern (Seitenventrikel) herum
(periventrikulår) auftritt, da diese
Gegend noch weniger mit Blutgefåûen als andere Gehirnregionen versorgt und damit besonders empfindlich gegen Durchblutungsstærungen ist. Periventrikulår verlaufen die langen motorischen Bahnen. Resultat ihrer Beschådigung
sind spastische Låhmungen
3. Buch Mose: Dieses und das 5.
Buch Mose (Deuteronomion) enthalten die alttestamentlichen Gesetze
Leukocyte function-associated antigen-1: Molekçl auf Leukozyten, das
im Rahmen der Auswanderung von
Leukozyten aus der Blutbahn in infiziertes Gewebe das Anheften an
Endothelzellen ermæglicht
XXXI
XXXII
Abkçrzungen und Erlåuterungen
LH
LHA
lhx3, lhx4
LIF
Luteinisierendes Hormon
Area lateralis hypothalami
LIM-Homæobox-Gene 3, 4
Leukemia inhibitory factor:
pleiotropes Zytokin
LIM
Transkriptionsfaktoren, die nach ihrem ersten Vorkommen in den Genen Lin11 und Mec3 des Fadenwurms Caenorhabditis elegans bezeichnet werden. Sie kænnen verschiedene konservierte Proteindomånen enthalten, wie Homæobox
oder Zinkfinger. Einige von ihnen
werden auch mit lhx benannt
lis1
Gen fçr Lissenzephalie 1
LLO
Listeriolysin: notwendig fçr den
bakteriellen Schutz der Listeria monocytogenes vor einer Phagozytose
LOH
Loss of heterozygosity: Verlust der
Heterozygotie
Lox
Locus of X-ing-over
LPH
Laktase-Phlorizin-Hydrolase
(Laktase spaltende Disaccharidase)
LPS
Lipopolysaccharidstruktur (sog. Endotoxin): læst in einem infizierten
Wirt nach Phagozytose der Makrophagen eine akute Entzçndungsreaktion aus
lrp8
Gen fçr den Apolipoprotein-E-Rezeptor
LTA
Lipoteichonsåure: Bestandteil der
Zellwand grampositiver Bakterien
lunatic fringe Segmentierungsgen mit oszillierender Expression
Lymphatische Man unterscheidet primåre und
Organe
sekundåre lymphatische Organe.
Die primåren lymphatischen Organe
sind Knochenmark und Thymus,
hier werden Lymphozyten gebildet.
Milz, Lymphknoten, Tonsillen und
lymphatisches Gewebe der Schleimhåute sind sekundåre lymphatische
Organe, hier findet eine Einwanderung reifer Lymphozyten zur weiteren funktionellen Differenzierung
statt
MAA
Maleylacetoacetat
MAG
Matrixantigen von Toxoplasma gondii
MAK-Werte Maximale Arbeitsplatzkonzentration
MalformaFehlbildungen
tionen
MALT
Mukosaassoziiertes Lymphgewebe
MAP
Mitogenaktiviertes Protein
MAPK
MAS
mash1
Mitogenaktivierte Proteinkinase
Mekoniumaspirationssyndrom
Mammalian achaete-scute homolog
1: wurde als ein homologes Gen
zum Drosophila-melanogasterachaete-scute-Gen isoliert
MBL
Mannose bindendes Lektin: Plasmaprotein, welches das bakterielle Zuckermolekçl Mannose erkennt und
zur Opsonisierung und Komplementaktivierung fçhrt
MCP-1
Monocyte chemoattractant protein-1: Chemokin, das in der Chemotaxis eine Rolle spielt
M-CSF
Makrophagenkolonie stimulierender
Faktor
MDCR
Miller-Dieker-Syndrom der chromosomalen Region
MDR1
Multidrug resistance gene 1:
P-Glykoprotein (alias abcb1)
MDS
Miller-Dieker-Syndrom
MEF
Myocyte enhancing factor: wirkt bei
der myogenen Determination mit
sowie verstårkt und stabilisiert die
Expression der myogenen Determinationsfaktoren
MeHg
Methylquecksilber
Meistergen
Master gene: Gen, das die Aktivitåt
anderer Gene reguliert. Auch Selektor- oder Entwicklungskontrollgen
genannt
Mesenchym Lockeres embryonales Bindegewebe,
dessen Zellen wandern kænnen
Metabolisches Syndrom X: Symptomenkomplex
Syndrom
çberwiegend diabetogener und
atherogener Stærungen vor dem
Hintergrund von Ûbergewicht und
Insulinresistenz
Metabolizer, Individuum mit hoher Aktivitåt
extensive
eines bestimmten metabolisierenden
Enzyms
Metabolizer, Individuum mit hereditårem Defekt
poor
eines bestimmten metabolisierenden
Enzyms. Die Aktivitåt ist entweder
gering oder komplett defizient
METHepatocyte growth factor receptor:
Rezeptor
InlB von L. monocytogenes bindet
an diesen Rezeptor und fçhrt zu einer PI-3-Kinase-Aktivierung und
zur Invasion
MG
Molekulargewicht
MHC
Haupthistokompatibilitåtskomplex:
Seine Gene kodieren die Proteine,
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