Tutorium Biochemie

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Tutorium Biochemie
Vorbereitungskurs 1. Staatsexamen
IMPP-Gegenstandskatalog
1
Cytologie
3
Genetik
1.1
1.1.1
1.1.2
1.1.3
Morphologische Grundlagen der Zelle (Eubakterien, Eukaryoten)
Zelle der Eubakterien (Bacteria)
Zelle der Samenpflanzen
Zelle der Säugetiere
3.1
3.1.1
3.1.2
3.1.3
Nukleinsäuren
Molekulare Struktur, Konformationen und Funktionen der
Desoxyribonukleinsäure (DNA); Exon, Intron
Molekulare Strukturen und Funktionen der Ribonukleinsäure (RNA)
Genetischer Code
1.3
1.3.1
1.3.2
1.3.3
1.3.4
1.3.5
1.3.6
Biomembranen
Chemie und Aufbau
Membranfluss
Physikalische Eigenschaften: Semipermeabilität, Membranpotential
Zellkontakte (gap junction, tight junction, Desmosom, Plasmodesmata)
Transportmechanismen
Signaltransduktionswege in Säugetierzellen
3.2
3.2.1
3.2.2
3.2.3
3.2.4
Umsetzung genetischer Information
Transkription der DNA
Prozessieren der RNA
Translation
Regulation der Proteinbiosynthese
1.4
1.4.1
1.4.2
1.4.3
1.4.4
1.4.5
1.4.6
1.4.7
1.4.8
1.4.9
1.4.10
1.4.11
1.4.12
1.4.13
Zellstrukturen und ihre Funktionen
Zusammensetzung und Funktion des Cytosols
Zellkern (inkl. Chromosomen), Kernäquivalente
Vakuole
Glattes und raues Endoplasmatisches Reticulum
Dictyosomen, Golgi-Apparat
Speichervesikel
Mitochondrien
Plastiden
Ribosomen
Glyoxysomen, Peroxisomen
Lysosomen
Cytoskelett
Geißeln
3.3
3.3.1
3.3.2
3.3.3
3.3.4
3.3.5
Weitergabe und Verteilung genetischer Information
Replikation der DANN
Zellzyklus, Mitose, Meiose
Meiotische Systeme, Kernphasenwechsel, Generationswechsel
Plasmatische Vererbung
Parasexuelle (parameiotische) Systeme, Phagen, Plasmide,
Resistenzfaktoren
3.4
3.4.1
3.4.2
3.4.3
3.4.4
Veränderungen der genetischen Information
Somatische Mutationen, Mutationen der Keimbahn
Mutationstypen, Genom-, Chromosomen- und Punktmutationen,
Ames-Test
Mutagene Faktoren und transponierbare genetische Elemente
Umordnung der Gene (Anikörperbildung)
3.5
3.5.1
3.5.2
Grundlagen der Molekularbiologie
Techniken der Molekularbiologie
Klonierung und Überexpression von Genen
IMPP-Gegenstandskatalog
4
Stoffwechsel- und Entwicklungsphysiologie
4.1
4.1.1
4.1.2
4.1.3
Enzyme
Einteilung, Wirkweise und Bedeutung von Enzymen für den
Stoffwechsel; Coenzyme, Beziehung zu den Vitaminen
Beeinflussung der Enzymaktivität
Ribozyme
4.2
4.2.1
Grundzüge des Kohlenhydratstoffwechsels
Mono-, Oligo- und Polysaccharide
4.3
4.3.1
Grundzüge des Stickstoffwechsels
Aminosäuren und Proteine
4.4
4.4.1
Grundzüge des Fettstoffwechsels
Fettsäuren und Fette
4.5
4.5.1
4.5.2
4.5.3
4.5.4
4.5.5
4.5.6
4.5.7
4.5.8
Grundzüge des Energiestoffwechsels
Energetische Kopplung, Prinzip und Bedeutung
Glykolyse
Pyruvatdecarboxylierung
Citratzyklus
Glyoxylatzyklus und Gluconeogenese
Atmung, Endoxidation
Anaplerotische Reaktionen
Gärungen
4.6
4.6.1
4.6.2
4.6.3
4.6.4
Pflanzliche und bakterielle Stoffwechselprozesse
Photosynthese
Chemosynthese
Calvin-Zyklus
Aufnahme und Verwertung von Stickstoff und Schwefel
Literaturempfehlungen
•
Leistner, Breckle – Pharmazeutische
Biologie kompakt
– 7. Auflage
•
Löffler – Basiswissen Biochemie mit
Pathobiochemie
– 7. Auflage
•
Horn, u.a. – Biochemie des
Menschen
– 3. Auflage
Unterschiede Prokaryoten - Eukaryote
Prokaryot
Eukaryot
geringe/keine Kompartimentierung
ausgeprägte Kompartimentierung
Kernäquivalent (Nukleoid)
Zellkern
zirkuläres Genom
lineares Genom
Extrons
Introns und Extrons
keine Mitochondrien und Plastiden
Mitochondrien und Plastide vorhanden
70 S Ribosomen (30 S + 50 S)
80 S Ribosomen (40 S + 60 S)
70 S Ribosomen (30 S + 50 S) in Mitochondrien und Plastiden
→ Semiautonomie
Zellwandgerüst aus Murein
Zellwandgerüst aus Cellulose → Pflanzen
Zellwandgerüst aus Chitin → Pilze
Unterschiede Zellstrukturen
Bakterienzelle
Säugetierzelle
Pflanzenzelle
Zellkapsel
-
-
Zellwand (Murein)
-
Zellwand (Cellulose)
Cytoplasma
Cytoplasma
Cytoplasma
Cytoplasmamembran
Cytoplasmamembran
Cytoplasmamembran
Geißeln
Geißeln
-
Thylakoide
-
Plastide
Nukleoid
Zellkern
Zellkern
Plasmid
-
-
Ribosomen (70S)
Ribosomen (70S + 80S)
Ribosomen (70S + 80S)
Polysomen
Polysomen
Polysomen
Pili
-
-
-
Endoplasmatisches Reticulum
Endoplasmatisches Reticulum
-
Dictyosomen
Dictyosomen
-
-
Vakuole
-
Mitochondrien
Mitochondrien
Biomembranen
• Biomembranen haben vielfältige Funktionen
innerhalb einer Zelle. Sie sind fundamental für die
Abgrenzung jeder einzelnen Zelle von der
Umgebung und spielen bei der
Kompartimentierung eine wichtige Rolle.
• Typischerweise liegen Membranen als LipidBilayer vor.
• Manche Kompartimente (z.B. Mitochondrien und
Plastide) besitzen eine Doppelmembran 
Endosymbiontentheorie
Chemie und Struktur
• Membranen bestehen aus folgenden Stoffgruppen:
– Lipide:
•
•
•
•
•
Glykolipide (z.B. Cerebrosid)
Phospholipide (z.B. Lecithin)
Sulfolipide
Polyisoprenoide
Cholesterole
– Proteine
• Periphere Proteine
• Integrale Proteine
• Transmembräne Proteine (Tunnelproteine)
– Kohlenhydrate ( Glykokalyx)
• Dabei sind die hydrophilen Köpfe der Lipidbausteine hydratisiert
und nach aussen, die hydrophoben Schwänze nach innen orientiert.
• Biologische Membranen sind nicht starr, die Lipide sind sehr leicht
beweglich.  Fluid-Mosaic-Modell
Funktionen der Biomembranen
• Diffusionsbarriere (undurchlässig für polare
Stoffe)  Regulation des Stofftransports
mittels Tunnelproteinen
• Proteine der BM sind beteiligt an
Energieumwandlungs- und biosynthetischen
Schritten
• Erregungsbildung, -leitung und -übertragung
mittels Membranpotential
• Stofftransport innerhalb der Zelle
Stoffaustausch durch Biomembranen
•
passiver Transport (katalysierte, erleichterte Diffusion)
–
–
–
•
ohne Energieaufwand
nur in Richtung eines Konzentrationsgefälles
Ionenkanäle
aktiver Transport
–
–
–
–
–
Zelle braucht Transportproteine, die Moleküle aktiv gegen ein Konzentrationsgefälle durch die Membran
transportieren (Carrierproteine)
Energie wird benötigt (ATP, GTP)
nur in eine Richtung
primär aktiver Transport: energiereiches Nucleotid ist direkt am Transportmechanismus beteiligt (z. B.
Ionenpumpe: Na/K/-ATPase).
sekundär aktiver Transport: energieverbrauchender Transport, an den passiven Transport eines Ions
gebunden
•
•
•
Symport: Gleiche Richtung des Transports von Ionen und Substrat
Antiport: Entgegengesetzte Richtung des Transports von Ionen und Substrat
2 Hauptklassen von Transportproteinen
–
–
Carrierproteine: Binden spezifisch die zu transportierenden Moleküle und transportieren diese auf die
andere Seite der Biomembran (Konformationsänderung)
Kanalproteine: Formen wassergefüllte Poren in die Lipiddoppelschicht, bei geöffneten Poren: z. B. Durchtritt
von anorganischen Ionen möglich
Membranfluss
• Da manche Verbindungen wie z.B. Proteine zu
groß für den Transport durch die Membran sind,
erfolgt deren Auf- bzw. Abgabe mittels
– Endocytose
– Exocytose
• Dabei verschmilzt ein Transportvesikel mit der
Zellmembran und wird danach entweder
abgeschnürt oder aufgelöst
• Plastide und Mitochondrien nehmen nicht am
Membranfluss teil.
Zellstrukturen und ihre Funktion
Cytoplasma
•
•
•
•
•
•
•
klares, wässriges Gel
Proteine, Aminosäuren
RNA, Nucleotide
Zucker, andere Kohlenhydrate
Fettsäuren
Vitamine
Ionen
Cytoskelett
•
Das Cytoskelett verleiht der Zelle Stabilität, es besteht aus:
–
–
–
–
•
Mikrotubuli:
–
–
–
–
–
–
•
Cilien, Flagellen
Organellenbewegung und -positionierung
Kernteilung: Mikrotubuli als Bestandteile des Spindelapparates, der Bewegung der Chromatiden vermittelt
Colchicin: Verhindert Ausbildung des Spindelapparates
Centriolen: Nur in tierischen Zellen, Organisationszentralen der Mikrotubuli; nur während der Zellteilung
sichtbar von Proteinkapsel umgeben, aus der die Mikrotubuli wachsen; gesamter Komplex: Centrosom
Bestehen aus a- und b-Tubulin
Mikrofilamente:
–
–
–
•
Mikrotubuli
Mikrotubuli assoziierten Proteinen (MAP)
Mikrofilamenten
Intermediärfilamenten
Bestehen aus Aktin
Sind an der Bewegung der Golgivesikel während Sekretionsprozessen beteiligt
Kontrahierende Elemente
Intermediärfilamente:
–
–
Bestehen aus verschiedenen Proteinen
Kommen u. a. im Zellkern vor
Zellkern (Karyon, Nucleus)
• Enthält den größten Teil des genetisches Material (DNA) einer Zelle
in den Chromosomen
• DNA-Lagerung, -Verdopplung, Umschreibung auf mRNA
• Kernhülle umgibt Zellkern: Doppelmembran (Teil des ER),
• von Poren durchsetzt (Öffnung für geregelten Stoffaustausch), in
Verbindung mit anderen Membranen im Cytoplasma
• Nicht alle eukaryotischen Zellen enthalten einen Zellkern
– z. B. enthalten Erythrozyten und Siebröhren keinen Zellkern
– z. B. enthalten Leberzellen oder Milchröhren viele Zellkerne
• Nucleolus (Kernkörperchen)
– Zusammenbau ribosomaler Untereinheiten, bevor sie durch die
Kernporen ins Cytoplasma transportiert werden
Chromosome
• Chromosom bestehend aus vier Komponenten:
–
–
–
–
DNA
Basischen Proteinen (Histone)
RNA
Saure Proteine
• nur sichtbar während der Zellteilung in Form des
Chromatin (Mitose, Meiose)
• jedes Chromosom enthält ein einziges DNAMolekül, das um Histon-Proteinkerne
aufgewickelt ist
Endoplasmatisches Reticulum
• Cytoplasma durchziehendes Membransystem
• Abgrenzung von Zellbereichen, Transport- und
Stoffumwandlungsfunktionen (z. B. Glykosylierung von
Proteinen)
• Verbindung mit Cytoplasmamembran und Kernmembran
• rauhes ER: mit angelagerten Ribosomen, in denen
Proteine für die Cytoplasmamembran und den Export
hergestellt werden
• glattes ER: ohne Ribosomen, v. a. Kohlenhydrat- und
Fettsynthese; Abschicken von neu hergestellten Molekülen
zum Golgi-Apparat
• Transportbläschen (Vesikel): Teil des ER, auf dem Weg, um
mit dem Golgi-Apparat zu verschmelzen
Dictyosomen/Golgi-Apparat
• Abgeflachte, membranbegrenzte Zisternen, tellerartig
übereinander gestapelt
• Rolle bei Transport- und Sekretionsprozessen, bei
Strukturierung und Sezernierung von Proteinen,
• Synthese von Polysacchariden (z.B. Pektin der
Mittellamelle) und ätherischen Ölen; Cellulose wird
nicht produziert!
• Beteiligung an der Bildung der Zellwand und der
Zellmembran
• Gesamtheit aller Dicytosomen: Golgi-Apparat
• cis- (Bildungs-) und trans- (Sekretions-)Seite
Vakuole (nur Pflanzenzellen)
• mit Zellsaft gefüllt
• Von Membran (Tonoplast) umschlossen
(Abgrenzung zum Cytoplasma)
• Pflanzenzelle ist osmotisches System durch
selektive Permeabilität der Plasmagrenzschichten
(Cytoplasmamembran und Tonoplast)
• Ablagerung, Entgiftung, Speicherung von Stoffen
• außer Proteinen keine Makromoleküle!
• Gesamtheit aller Vakuolen: Vakuom
• Enthält viele Enzyme (z.B. Hydrolasen)
Lysosome (in tierischen Zellen)
• Verdauungsorganelle in tierischen Zellen
(entsprechen Vakuole in Pflanzenzellen)
• intrazellulärer Abbau von Makromolekülen
• viele Enzyme: Proteasen, Glykosidasen
Ribosomen
• Ort der Proteinbiosynthese
• bestehen aus ribosomaler Ribonukleinsäure (rRNA)
und zu 30-50% aus basischem Protein
• Unterteilung nach Sedimentationskonstante in 80SRibosomen (Eukaryonten) und 70S-Ribosomen
(Prokaryonten, Mitochondrien, Chloroplasten)
• 80S bestehen aus 40S- und 60S-Untereinheiten
• 70S bestehen aus 30S- und 50S-Untereinheiten
• Während Proteinbiosynthese sind mehrere Ribosome
perlschnurartig zu sog. Polysomen aneinander gereiht
Mitochondrien
• „Kraftwerke der Zelle“
• Doppelmembran
• Orte der Energiegewinnung: ATP-Synthese (an
Innenseite der inneren Membran)
• semiautonom: mitochondriale DNA: Chondriom; meist
zirkulär; mütterliche (matrokline) Vererbung
• Innenmembran ist Ort der Atmungskette und
oxydativen Phosphorylierung
• Matrix ist Ort des Citratzyklus und des
Fettsäureabbaus
Plastide
•
•
•
•
•
•
nur in pflanzlichen Zellen
Produktion und Speicherung von Stoffen
Doppelmembran
eigene Proteinbiosynthese
semiautonom: DNA: Plastom, zirkulär; matroklin
verschiedene Plastiden können sich ineinander
umwandeln (Ausnahme: Gerontoplasten)
• Proplastiden: Vorstufe der anderen Plastidentypen
• im Inneren: Membraneinstülpungen (Thylakoide),
diese werden unterteilt in Stroma
(Grundsubstanz, Matrix) und Grana (Stapel)
• Grana: Ort der O2-Entwicklung, Photosynthese
und Photophosphorylierung
• Stroma: Ort der CO2-Fixierung und des CalvinZyklus
• Photosynthetisch aktive Pigmente:
– Chlorophylle
– Carotinoide
– Phycobiline
Chromoplasten
• Farbpigmente: Carotinoide
• v. a. in Zellen der Blüten und Früchte
• Entstehung aus Proplastiden, Leukoplasten
oder durch Chlorophyllverlust aus
Chloroplasten (Abbau des Thylakoidsystems)
• photosynthetisch inaktiv
Leukoplasten
•
•
•
•
•
Aufbau von Reservestoffen aus Zucker
In Speicherorganen (Samen, Knollen)
Amyloplasten (Reservestärke/Speicherstärke)
Proteinoplasten (Proteine)
Elaioplasten (Lipide)
Gerontoplasten/Etioplasten
• Gerontoplasten Rückgewinnung des
Stickstoffs: Chlorophyllabbau, Abbau des
Thylakoidsystems
• Etioplasten: Entstehung bei mangelnder
Belichtung aus Chloroplasten
• Oleosomen: Speicherung, Ansammlung fetter
Öle
• Glyoxysomen: Abbau von Fettsäuren durch βOxidation zu Acetyl-CoA
Zellwand
• schließt Protoplasten (Inhalt der Pflanzenzelle)
nach außen ab; verhindert zu starke
Ausdehnung und Platzen
• Besteht aus Cellulose
• Aufbau aus Mittellamelle, Primärwand,
Sekundärwand und Abschlusslamelle
• Variable Akkrustierungen und Inkrustierungen
möglich
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