Ergebnisse von EU-Projekten lassen HIV-Patienten hoffen

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IP/07/1141
Brüssel, den 19. Juli 2007
Ergebnisse von EU-Projekten lassen HIV-Patienten
hoffen
Eine vom Royal Free Centre for HIV Medicine und dem Royal Free and
University College London Medical Schools durchgeführte und von der
Europäischen Kommission geförderte Studie hat gezeigt, dass die
Langzeitbehandlung von HIV-infizierten Patienten mit der antiretroviralen
Kombinationstherapie (cART) deren Immunabwehr soweit wieder herstellt,
dass sie dem Immunstatus Gesunder nahe kommt. Dieses Ergebnis geht aus
der Auswertung einer europäischen Langzeit-Verbundstudie, EuroSIDA,
hervor, einem seit 1994 von der Europäischen Kommission geförderten
Forschungsprojekt.
Mit dem HIV infizierte Patienten leiden unter einem erheblichen Verlust von
Immunzellen, den CD4-Lymphozyten, was zu einem Ausfall der normalen
Immunabwehr ihres Körpers führt. Die EuroSIDA-Studie wurde mit HIV-positiven
Patienten durchgeführt, die eine Langzeittherapie mit cART durchlaufen, bei der
während der Behandlung die Virenlast auf einen Wert von unter 50 Kopien/ml
gedrückt wird. Die Studie zeigt, dass bei dieser besonderen Gruppe von HIVpositiven Patienten die Zahl der CD4-Zellen in ihrem Immunsystem bis zu einem
Wert erhöht werden kann, wie er bei HIV-negativen Patienten gemessen wird.
An der EuroSIDA-Studie nahmen 1835 HIV-positive Patienten teil. Ausgewählt
wurden die Patienten, die gut auf die cART-Therapie angesprochen haben. Bei den
1835 Patienten, die an der Studie teilnahmen, wurden bei Beginn der cARTBehandlung im Durchschnitt 204 CD4-Zellen je Mikroliter Blut gezählt.
Die Wissenschaftler stellten fest, dass die durchschnittliche jährliche Zunahme von
CD4-Zellen im ersten Jahr der cART-Therapie am größten war. Der Anstieg lag bei
etwa 100 Zellen je Mikroliter Blut. Nach dem ersten Behandlungsjahr fiel der
jährliche Anstieg von CD4-Zellen in der Regel geringer aus. Interessant war jedoch
festzustellen, dass bei HIV-positiven Patienten mit einer niedrigen Zahl von CD4Zellen zu Therapiebeginn (weniger als 200 Zellen je Mikroliter) die CD4-Zellen sogar
noch nach fünf Jahren stark anstiegen. Nur bei den Patienten, die bereits seit über
fünf Jahren eine cART-Therapie mit einer Anzahl von durchschnittlich über 500 CD4Zellen je Mikroliter Blut zu Behandlungsbeginn durchlaufen hatten, war kein
deutlicher Anstieg festzustellen.
Die Autoren der EuroSIDA-Studie, Dr. Amanda Mocroft des Royal Free and
University College London Medical Schools und Prof. Jens D. Lundgren,
Universität von Kopenhagen, ziehen daraus den Schluss, dass sich die Zahl der
CD4-Zellen im Blut von HIV-Patienten normalisieren lässt, wenn die
Virensuppression mit der cART-Therapie über einen ausreichend langen Zeitraum
aufrechterhalten wird.
Die EuroSIDA-Studie hat gezeigt, dass bei den meisten HIV-positiven Patienten, die
die Virenlast unter 50 Kopien je ml Blut halten können, ein fortgesetzt deutlicher
Anstieg der CD4-Zellen auch noch nach fünf Jahren cART-Behandlung festzustellen
ist. Die EuroSIDA-Studie zeigte auch, dass bei HIV-positiven Patienten mit einer
Zahl von über 350 CD4-Zellen je Mikroliter Blut zu Therapiebeginn die CD4-Zellen
nach über drei Jahren cART-Therapie dem Wert bei HIV-negativen Personen
entsprachen.
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