Biomaterialien

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Biomaterialien
Vorlesung Biomaterialien Folie Nr.
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Biomaterialien
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2
Biomaterialien
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3
Biokompatibilität von Werkstoffen
Biofilme
Sterilisation
Dr. Thomas Hanke, IfWW/MBZ, AG Biomimetische Materialien und Biomaterialanalytik
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Biokompatibilität
Bezug zu anderen Vorlesungen:
1.
2.
3.
4.
EZM & Zellantwort
Blutkontakt & Immunantwort
Gewebsreaktionen
Alterung & Degradation
5. Oberflächenmodifizierung
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5
Biokompatibilität
1. "The ability of a material to perform with an appropriate host response in a
specific application", Williams' definition.
European Society for Biomaterials
Consensus Conference
"The Williams Dictionary of Biomaterials“
David Williams
Editor-in-Chief “Biomaterials”
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Biokompatibilität
•
"The quality of not having toxic or injurious effects on biological systems".
(Dorland Medical definition)
 Not recommended according to Williams Dictionary since it only defines
biocompatibility as the absence of host response and does not
include any desired or positive interactions between the host
tissue and the biomaterials
3. "Comparison of the tissue response produced through the close association
of the implanted candidate material to its implant site within the host
animal to that tissue response recognised and established as suitable with
control materials" – ASTM (American Society for Testing and Materials)
 Not recommended according to Williams Dictionary since it only refers to
local tissue responses, in animal models.
 systemische vs. lokale Regulierung
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Biokompatibilität
Verträglichkeit zwischen einem technischen und einem biologischen
System
Eigenschaft, in einer biologischen Umgebung eine gewünschte
Funktion zu erfüllen und im Idealfall keine schädliche Reaktion des
Wirtsgewebes auszulösen
Strukturkompatibilität vs. Oberflächenkompatibilität
Statische vs. dynamische Kompatibilität
Systemische vs. lokale Regulation
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Biokompatibilität
BiomaterialKlassifizierung
Allgemeine Gewebsreaktion
toxisch
Nekrose des Gewebes
inert
Gewebe bildet eine Bindegewebskapsel um
das Biomaterial
bioaktiv
Gewebe bildet eine Bindung mit dem
Biomaterial aus
resorbierbar
Gewebe ersetzt Biomaterial
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Biokompatibilität
Biomaterialien und Komponenten
• Bei der Herstellung verwendete Materialien
• Vorbedachte Additive, durch den Prozess verursachte
Verunreinigungen, Rückstände
• Laugbare Substanzen
• Degradationsprodukte
• Wechselwirkungen der einzelnen Komponenten im Endprodukt
• Eigenschaften und Charakteristiken des Endproduktes
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Biokompatibilität
Oberflächenkompatibilität:
Anpassung der
• chemischen* (z.B. reaktive funktionelle Gruppen vs. inerte Oberfläche),
• physikalischen* (z.B. hydrophil vs. hydrophob; Oberflächenladungen),
• biologischen* (z.B. bioaktiv vs. bioinert; steril vs. unsteril) und
• morphologischen* (z.B. glatt vs. rauh, unstrukturiert vs. strukturiert)
Oberflächeneigenschaften des Biomaterials
an das Empfängergewebe mit dem Ziel erwünschter Wechselwirkungen
*Zuordnungen z.T. willkürlich und gegenseitig überschneidend
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Biokompatibilität
Strukturkompatibilität:
Anpassung der Implantatstruktur, des inneren Aufbaus, an das
mechanische Verhalten des Empfängergewebes
• durch Formgebung und
• durch Erzeugung eines geeigneten Gefüges
 Mechanotransduktion
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Strukturkompatibilität - Mechanotransduktion
Victor W. Wong et al. FASEB J. 25, 4498–4510 (2011)
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Strukturkompatibilität - Mechanotransduktion
Victor W. Wong et al. FASEB J. 25, 4498–4510 (2011)
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Strukturkompatibilität - Mechanotransduktion
K Yamamoto et al.: Oral Diseases (2011) 17, 712–719
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Strukturkompatibilität - Mechanotransduktion
Monozyten
Osteoklasten
Osteoblasten
Receptor Activator of NF-κB
Osteoprotegerin
Fusion &
Differenzierung
Aktivierung
TGF-ß,IL‘s
RANK
OPG
RANK-L
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Strukturkompatibilität
http://www.bglerch.asn-ktn.ac.at/physik/mikroskop/REM.htm
Anpassung der Implantatstruktur, des inneren Aufbaus, an das mechanische
Verhalten des Empfängergewebes
β-Titan
unterschiedliches
Adsorptionsverhalten
von Proteinen
-Titan
β-Titan-Legierung mit -Titan-Ausscheidungen
Gefüge bestimmt Volumen und Oberfläche
Wichtig für Struktur- und Oberflächenkompatibilität
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V. Brailovski et al. / Materials Science and Engineering C 31 (2011) 643–657
Strukturkompatibilität
•durch Formgebung und
•durch Erzeugung eines geeigneten Gefüges
durch Legierung erzeugtes geeignetes Gefüge
Ti-Nb-Zr
Formgebung
Formgebung
Gefüge bestimmt Volumen und Oberfläche
Wichtig für Struktur- und Oberflächenkompatibilität
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V. Brailovski et al. / Materials Science and Engineering C 31 (2011) 643–657
Strukturkompatibilität
E=45…55 GPa
E=1.5…5 GPa
Ti-Nb-Zr
Gefüge bestimmt Volumen und Oberfläche
Wichtig für Struktur- und Oberflächenkompatibilität
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Strukturkompatibilität
Komposite (Dreiphasen Verbundwerkstoff)
durch Zusammensetzung
geeignetes Gefüge
Xerogele
Formgebung
Heinemann S, Coradin T, Worch H, Wiesmann HP, Hanke T: Composites Science and Technology 71 (2011) 1873–1880
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Strukturkompatibilität
Signifikanter Einfluss des
Kollagenanteils auf die
mechanischen
Kennwerte der
Kompositxerogele
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Strukturkompatibilität
Kennwerte der Kompositxerogele liegen zwischen denen
von humaner Kortikalis und Spongiosa
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Strukturkompatibilität
Signifikanter Einfluss des Kollagenanteils auf die mechanischen
Kennwerte der Kompositxerogele  Strukturkompatibilität
Sikmanis R, Heinemann S, Simon P, Mensch A, Worch H, Hanke T: TEM-Untersuchungen zur Silikat-Kollagen-Wechselwirkung
in Kompositmaterialien für den Knochenersatz; DGBM-Jahrestagung 2012, Hamburg 1.-3. 11. 2012
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Strukturkompatibilität
Signifikanter Einfluss des Kollagenanteils auf die mechanischen
Kennwerte der Kompositxerogele  Strukturkompatibilität
Sikmanis R, Heinemann S, Simon P, Mensch A, Worch H, Hanke T: TEM-Untersuchungen zur Silikat-Kollagen-Wechselwirkung
in Kompositmaterialien für den Knochenersatz; DGBM-Jahrestagung 2012, Hamburg 1.-3. 11. 2012
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Oberflächenkompatibilität
Signifikanter Einfluss des Kollagenanteils auf die MaterialZell/Gewebs-Wechselwirkung  Oberflächenkompatibilität
 Oberflächenbehandlung
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Oberflächen von Biomaterialien
Biofilme auf Oberflächen
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Biofilm
Kontamination von Oberflächen aller Art durch Mikroorganismen,
 auch von Biomaterialien (vor der Implantation)
Grund für mit Biomaterialien verbundene Infektionen und Auslösung
der spezifischen Immunantwort  Thema der vierten Vorlesung
Verantwortliche Mikroorganismen bei chirurgischen Operationen sind
•
auf der Haut lebende Bakterien (z.B. Staphylococcus epidermidis)
1 µm
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Biofilm
•
häufig in der Umwelt vorkommende Mikroben (z.B. Pseudomonas
aeruginosa)
1 µm
•
auch Pilze (z.B. Candida Albicans)
10 µm
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Biofilm
1 µm
AFM-Bild eines Biofilms auf einer Aluminiumprobe, die mit Proteinen
beschichtet und einige Tage gelagert wurde (unter unsterilen
Bedingungen)
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Biofilm
• Da die typischen Erreger sehr häufig vorkommen, sind Patienten,
denen Biomaterialien implantiert werden, in der Regel gut
dagegen immunisiert,
 aber im Falle der Erreger auf den Implantaten versagt die
Immunabwehr
• Infektionen im Zusammenhang mit Biomaterialien unterscheiden
sich von akuten bakteriellen Infektionen
 „Biofilm-Konzept“ zur Erklärung der speziellen Infektionen
• Bakterien wachsen bevorzugt auf Oberflächen innerhalb von mit
einer Matrix umschlossenen Gemeinschaften  Biofilm
Matrix: EPS – extrazelluläre polymere Substanzen
• Die mikrobiellen Biofilme lösen krankhafte Veränderungen in der
Umgebung der von ihnen befallenen Gewebe aus  meist
langsam, schleichend  Lockerung von Implantaten
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Biofilm
Flüssigkeit
„Streamer“
Zell-Cluster
Hohlräume
Kanäle
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Biofilm
Infektion
primäre
Adsorption
planktonisches
Bakterium
Bakterium
im Biofilm
Extrazelluläre
polymere
Substanzen (EPS)
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Biofilm
• Beim Übergang Kolonie ändert das Bakterium seinen
planktonischen Phänotyp in einen Biofilm-Phänotyp  bis zu 70%
aller expremierten Proteine werden dazu reguliert
• Frühe Veränderungen der Genexpression führen zur Produktion
der EPS (Extrazelluläre Polymere Substanzen), die die Matrix
bilden und die Bakterien fest verankern
 bei Ps. aeruginosa wird innerhalb der ersten 15 min nach Zelladhäsion
‚algC‘ hochreguliert, das ein Teil der Alginat-Synthesekette darstellt.
Alginat ist Bestandteil der EPS
• Das veränderte Genexpressionsmuster des Biofilm-Phenotyps
schützt die betreffenden Bakterien vor der Immunabwehr, die sie
im planktonischen Zustand zerstören würde
 Biofilmabwehr durch Biofilm-resistente Materialien ist große
Herausforderung der Biomaterialforschung
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Biofilmabwehr
Entzündung/Infektion
Empfängergewebe
Bakterien
Biokompatibilität
Adhäsion von Bakterien
(Oberfläche)
Biofilmbildung
Implantat
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Biofilmabwehr
• Systemische, konventionelle Antibiotika-Therapie
• Lokale Antibiotika-Therapie, d.h. Einschluss in das Biomaterial,
um sich nähernde planktonische Zellen zu töten
• Anwendung von Signalblockern, die die zur Biofilmbildung
notwendige Genexpression verhindern (permanenter
planktonischer Phänotyp)
• in-situ-Sterilisation bzw. -Beschichtung der Biomaterialien
 Sterilisation
 Oberflächenbehandlung
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Oberflächen von Biomaterialien
Sterilisation
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Sterilisation
Sterilität:
„Abtöten oder Entfernen aller (bis 1 von 106/ml)* lebensfähigen
Vegetativ- und Dauerformen von pathogenen und apathogenen
Mikroorganismen in Stoffen, Zubereitungen oder an Gegenständen".
Sterilisation erfolgt unter folgenden Bedingungen:
- keine Veränderung des Werkstoffs
- Biofunktionalität und Biokompatibilität müssen beibehalten werden
*Jede zufällige mikrobielle Kontamination eines Medizinproduktes wird bereits
vor der Sterilisation so gering wie möglich gehalten.
Diese noch unsterilen Produkte werden mittels Inaktivierung der mikrobiellen
Kontamination in sterile Produkte umgewandelt.
Dennoch besteht stets eine geringe Wahrscheinlichkeit, dass ein Mikroorganismus, unabhängig vom angewendeten Verfahren, überleben kann
 ständige Kontrolle nötig
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Hitze- und Kaltsterilisation
Bei der Auswahl sind u.a. folgende Faktoren zu berücksichtigen
- Entstehung und Abgabe toxikologisch wirksamer Substanzen
- Werkstoffeigenschaften (z.B. Elastizität , Sprödigkeit) sollten sich nicht
oder gezielt verändern
- Maßhaltigkeit der Implantate muss gewährleistet sein
- Kleb- und Schweißverbindungen dürfen nicht beeinträchtigt werden
- Bioaktive Beschichtungen dürfen nicht unwirksam werden
- Nachhaltigkeit der Sterilisation muss gewährleistet sein (u.a. durch
geeignete Verpackung)
- Mehrfachsterilisierungen sollten bei Bedarf möglich sein
- Qualitätssicherung, routinemäßige Überwachung und und Validierung für
bestimmte Verfahren müssen durchgeführt werden (Überprüfung zu späterem
Zeitpunkt unmöglich)
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Sterilisationsverfahren
Hitzesterilisationsverfahren
Autoklavieren: feuchte Hitze, 115 °C für 30 Minuten oder 134 °C für 3 Minuten, 1 bis
3 bar, ggf. im Wechsel mit Vakuum (fraktioniertes Vorvakuum)
Dampf: gesättigter Wasserdampf, 115 – 140 °C, 1 – 3 Minuten,
2 – 3 bar
Heissluft: trockene Hitze, 160 – 320 °C, bis zu 3 Stunden
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Autoklavieren
Gesättigter, gespannter Dampf (1 – 3 bar)
100°C – 98,1 kPa bis 133,9°C – 294,2 kPa
Standardtemperatur 121°C, 196,1 kPa, dazu muss die Luft voll-ständig raus:
a) durch strömenden Dampf
b) durch fraktionierte Vakuumerzeugung und Dampfinjektion
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Autoklavieren
Wichtig zu wissen:
- die Temperatur im Sterilisationsgut „hinkt hinterher“ (in beiden
Richtungen)
- Zeitregime spielt eine große Rolle:
- Anheizzeit
(Steigzeit)
- Ausgleichszeit
(thermische Verzögerung)
- Sterilisationszeit
(Abtötungszeit) > 15 min
- Abkühlzeit (Fallzeit)
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Autoklavieren
Überwachung
Sterilisationsindikatoren: Thermoindikatoren auf chemischer
Basis direkt auf dem Gut
Biologische Autoklavenkontrolle: Sporen von Bacillus
Stearothermophilus (ATCC 7953) – Sterikon®-Testampulle
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Sterilisationsverfahren
Kaltsterilisationsverfahren
- Gase: Ethylenoxid (EO, C2H4O), Formaldehyd (CH2O)
- Ionisierende Strahlung (z.B. Gammastrahlung)
- Sterilisationsverfahren mit wässrigen Lösungen (nur Desinfektion,
keine Sterilisation im eigentlichen Sinne)
- Sterilfilteration
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Kaltsterilisationsverfahren
Gase: Ethylenoxid (EO, C2H4O)
-
farbloses, süßlich riechendes Gas, hohe Penetrationsfähigkeit
45 - 55 °C, 45 – 60 Minuten, Gaskonzentration bei 1200 mg/l,
12–18 Stunden in Ausgasungskammer
toxisch, reizend, kanzerogen, hoch entzündlich
mikrobizid, viruzid, fungizid, sporizid
EO
Gamma
100 µm
Kultivierung von Mausosteoblasten (7F2) auf Chitosanfaden für 48h
LIVE/DEAD-Färbung (grün: lebende Zellen, rot: tote Zellen)
Deutlich schlechtere Biokompatibilität nach EO-Sterilisation
Präparation und LSM-Bilder: Christiane Heinemann, MBZ/BMBA
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Kaltsterilisationsverfahren
Gase: Formaldehyd (CH2O)
- farbloses, stechend riechendes Gas, tränenreizend
- 60 – 85 °C, 1 – 18 Stunden, Gaskonzentration bei 5 – 15 mg/l
- wirkt nur bei hoher Luftfeuchte
- wirkt nur in sehr hoher Konzentration da schlechtes
Penetrationsverhalten (Tiefenwirkung begrenzt)
-Hohes Rückhaltevermögen, Spülen mit Wasser oder Wasserdampf
unerläßlich
Überwachung: mittels Bacillus subtilis
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Kaltsterilisationsverfahren
Ionisierende Strahlung
- beschleunigte Elektronen: Mikrowellen-Linearbeschleuniger
109 eV
- Eindringtiefe von 0,5 cm H2O (= Vakuum-Druck-Einheit) bei 1 MeV, 30
cm H2O bei 18 MeV
- UV-Strahlung: 2,2 – 5 mWs/cm2 (Staphylococcus aureus), 34
mWs/cm2 (Hepatitisvirus), Wellenlängen um 254 nm
- nur für glatte Oberflächen (Flow Benches) und Raumluftentkeimung
- γ-Strahlung: 2,5 Mrad = 25 kGy (1 rad = 1/100 Gray = 1/100
J/kg), Strahlungsquelle
60Co
-hohe Eindringtiefe, physikalische und chemische Veränderungen im
Werkstoff sind möglich, hohe Kosten, radioaktiv
-Aber: nachfolgende biologische Besiedlungen werden nicht gestört
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Ionisierende Strahlung
H.D. Barth et al. / Biomaterials 32 (2011) 8892-8904
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Ionisierende Strahlung
H.D. Barth et al. / Biomaterials 32 (2011) 8892-8904
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Ionisierende Strahlung
E. Suljovrujic´ et al. / Radiation Physics and Chemistry 76 (2007) 722–728
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Kaltsterilisationsverfahren
Wäßrige Lösungen
-Anwendung von gelösten Chemikalien
-Streng genommen keine Sterilisation, sondern Desinfektion:
Mikroorganismen werden soweit geschädigt, dass sie nicht mehr
pathogen sind, sie leben aber in der Regel weiter
- Oxidationsmittel: Ozon, Kaliumpermanganat,
Wasserstoffperoxid
- Halogene: Chlor-Verbindungen, Jod, Brom
- Laugen: Natronlauge, Kalkmilch, Soda
- Alkohole: Ethanol, iso-Propanol
- Persäuren: Peressigsäure
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Kaltsterilisationsverfahren
Sterilisation durch Filtration
Abtrennung der Vegetativ- und Dauerformen nahezu aller
Mikroorganismen (Ausnahme: einige Viren)
Porengröße ca. 0,22 μm
möglich bei Wasser, flüssigen und löslichen Arzneimitteln, Luft, Gase
Arcobacter
butzleri.
auf einem
Kernporenfilter
(REM-Bild)
(image James Dickson)
www.micro.iastate.edu/
ugrad/bacteria-in-pore.html
Spritzenfilter
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Sterilisation mit Schutz von Biomolekülen
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Sterilisation mit Schutz von Biomolekülen
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Sterilisation mit Schutz von Biomolekülen
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Sterilisation mit Schutz von Biomolekülen
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