Das Gehör - mehrke.de

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Der Weg ins Innenohr
Schalltrichter
1
Quelle: Schmidt + Thews (1997) Physiologie des Menschen. Springer Verlag
Mittelohr
Trommelfell: Luft <-> festere Körper
Hammer, Amboss,
Steigbügel:
Schallleitung;
Impedanzanpassung
„Hebelverstärkung“
Eustachische Röhre
Druckausgleich
2
Schutzfunktion
• Mit Hilfe von zwei kleinen
Muskeln kann der
Auslenkungsgrad der
Gehörknöchelchen
verändert werden.
• Schutz für die
empfindlichen Haarzellen
des Innenohrs vor zu
hohen Schalldrücken
Eustachische Röhre
3
Eustachische Röhre
4
Sensitivität
• Hörschwelle P0
• logarithmisches Maß:
• Dezibel (dB) = 20 log P/P0 ; Prüfton 1kHz;
eine 20 dB Änderung entspricht dem
Faktor 10
5
Hörbereich
6
Innenohr: Ein dreifacher Schneckengang
Corti-Organ
Scala
vestibuli
Scala
media
Scala tympani
7
8
Cochlea
3 Kammern:
Scala vestibuli
Scala media
Scala tympani
9
Das Corti-Organ
Corti-Organ
10
Das Corti-Organ
Quelle: Furness et al. (2008)
Neuroscience 154: 1011
ca. 0,5 mm
Efferente Innervierung
12
Die Mechanik des Corti-Organs
13
Quelle: Fettiplace, R. & Hackney, C.M. (2006) Nature Reviews Neuroscience, 7:19-29
Die Mechanik des Corti-Organs
14
Quelle: Fettiplace, R. & Hackney, C.M. (2006) Nature Reviews Neuroscience, 7:19-29
Die Mechanik des Corti-Organs
15
Quelle: Fettiplace, R. & Hackney, C.M. (2006) Nature Reviews Neuroscience, 7:19-29
Frequenzerkennung
Resonanzeffekte
Resonanz lokal unterschiedlich
Eigenschaft der Membran
16
Punktgenaue Verstärkung an einer Stelle
17
Äußere Haarzellen
Resonanzeffekte:
• Aktive Verstärkung durch Äußere
Haarzellen
Frequenzerkennung
18
Äußere Haarzellen als Servomotoren
Efferente Innervierung
19
Quelle: Fettiplace, R. & Hackney, C.M. (2006) Nature Reviews Neuroscience, 7:19-29
Ein Protein verstellt die Länge der äußeren Haarzellen
-30 mV
Cl-60 mV
Quelle: Ashmore (2008) Physiological Reviews 88, 173
Quelle: Dallos & Fakler (2002)
20
Nature Reviews Molecular Cell Biology
3, 104
Punktgenaue Verstärkung an einer Stelle
16.000 Hz
20 Hz
Helicotrema
16.000 Hz
20 Hz
20 Hz
33 mm
0.5 mm
Helicotrema
16.000 Hz
0.1 mm
weicher
härter
Fenster
21
Schalldruckpegel (dB)
Der Hörbereich des Menschen
Frequenz (Hz)
0.5 mm
Helicotrema
0.1 mm
weicher
härter
Fenster
22
Tonotopie
1. Verstärkung der Resonanz an nur einem Punkt, dem Maximum
2. Vibrationsmessung an 3000 – 4000 Punkten entlang der Basilarmembran
100 bis 1000 - fach !
2
1
23
24
Cochlea Implantat
Tonotopie – Grundlage für
frequenzselektive Reizung
der Hörnervenfasern
25
Presbyakusis - wenn die äußeren Haarzellen streiken
Altersschwerhörigkeit
Sprachbereich
Ton
Klang
Geräusch
26
Otoakustische Emissionen und Hörscreening
Schwingungen der äußeren Haarzellen sind messbar
27
Zelluläre Schallwandlung
Problem:
Geringe Amplituden (Energie) der
Schallwellen
Hohe Sensitivität der Haarsinneszellen
erforderlich
28
Die Umgebung des Corti-Organs
endocochleäres
Potenzial
+85 mV
ATP-Verbrauch!
Aktivität der Na-K-Pumpen der Epithelzellen produziert eine kaliumreiche Endolymphe
 Positives extrazelluläres Potenzial der Endlymphe gegenüber der Umgebung
29
Die elektrochemische Welt einer inneren Haarzelle:
Erhöhung der Empfindlichkeit
Positives
extrazelluläres
Potenzial der
Endolymphe
addiert sich zum
Membranpotenzial
der Sinneszellen
Endolymphe
Perilymphe
30
Aus: Schmidt, Lang, Thews, Physiologie des Menschen, Springer 2005
Die elektrochemische Welt einer inneren Haarzelle
-70 mV
31
Aus: Schmidt, Lang, Thews, Physiologie des Menschen, Springer 2005
Haarzellen adaptieren
Auslenkung
32
Aus: Schmidt, Lang, Thews, Physiologie des Menschen, Springer 2005
Haarzellen adaptieren
Adaptation
Auslenkung
33
Aus: Schmidt, Lang, Thews, Physiologie des Menschen, Springer 2005
Durchblutungsstörung
• Na/K-Pumpen in Epithelzellen können KGradienten in Endolymphe nicht mehr
aufrecht erhalten (hoher ATP-Bedarf)
• Haarsinneszellen nicht mehr sensitiv
• Hörsturz
– Phantomgeräusche - Tinnitus
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Lärmschwerhörigkeit
Durch impulsartige Geräusche (z.B. Schuss,
Pressluftfanfare) oder länger dauernden Lärm
(Walkman, Disco, Arbeitsplatz). Das Gehör kann sich
nur in Grenzen wieder erholen.
Drei Reihen intakter Zilien der äußeren Haarzellen
(Quelle: Ising, Kruppa)
Zilienverwüstung nach Überlastung mit Impulsschall
35
Zusammenfassung
Ohrmuschel = Schalltrichter
Schallleitung: Schwingungen des
Trommelfells werden über
Gehörknöchelchen auf Innenohr
übertragen
Impedanzwandlung (Hebelverstärkung)
Schutzfunktion durch
Kopplungssteuerung
Eustachische Röhre sorgt für
Druckausgleich
36
Zusammenfassung
Das Corti-Organ in der Cochlea des
Innenohrs analysiert Schall.
Ein Ton einer bestimmten Frequenz
erzeugt Resonanz an einer bestimmten
Stelle der Basilarmembran.
Diese Resonanz wird durch die äußeren
Haarzellen bis zu 1000-fach verstärkt.
Die Position einer aktivierten inneren Haarzelle auf der Basilarmembran gibt
dem Gehirn die Frequenzinformation: Tonotopie.
Durch die K+-Ionen-reiche Endolymphe der Scala media erhöht sich das
Membranpotential an den Stereozilien der Haarzellen auf ~ -185 mV.
 Verstärkung der Empfindlichkeit
Der Rezeptorstrom zeigt Adaptation - die Stereozilien können sich dauerhaften
Auslenkungen anpassen.
37
Hören
Die Hörbahnen im Gehirn
Stabilität eines hypersensitiven Organs
Felsenbein
Os petrosus
39
Ein kurzer Weg ins Gehirn
40
Die Bündelung der cochleären Fasern im Hörnerv
efferent
afferent
41
Effektive und schnelle Synapsen
Bandsynapsen
Riesensynapsen
42
Quelle: Moser et al. (2006) Journal of Physiology 576, 55
Hören…
Qualitäten:
Lautstärke
Frequenz (Klang)
Richtung
Bedeutung
43
Ableitung von Axonen aus dem Hörnerv
44
Aus: Schmidt + Thews (1997) Physiologie des Menschen, Springer-Verlag, Berlin
Vom Ohr ins Gehirn
Nervus
vestibulocochlearis
(VIII)
45
Quelle: Weitz, B. (1998) Atlas der Anatomie
Quelle: http://www.driesen.com/diencephalon.htm
Richtungshören
46
Einige Stationen der Hörbahn
Colliculi inferiores
Hörnerv vom
Ganglion spirale
47
Quelle: Netter, F.H. (1987) Farbatlanten der Medizin
Nervensystem I
Einige Stationen der Hörbahn
Bewußtsein
Tonotopische
Organisation
Colliculi inferiores
Richtungshören
Verbesserung der
Frequenztrennung.
Laterale Inhibition
Verrechnung der Eingänge
von beiden Ohren.
Richtungshören
Hörnerv vom
Ganglion spirale
48
Quelle: Netter, F.H. (1987) Farbatlanten der Medizin
Nervensystem I
Binaurale Schallanalyse in der oberen Olive
Colliculi inferiores
49
Quelle: Gersdorff & Borst (2002)
Nature Reviews Neuroscience 31: 53-64
Richtungshören
KoinzidenzDetektoren
rechtes Ohr
50
linkes Ohr
Richtungshören
KoinzidenzDetektoren
rechtes Ohr
51
linkes Ohr
Richtungshören
„Klangquelle
gerade vor mir“
KoinzidenzDetektoren
rechtes Ohr
52
linkes Ohr
Richtungshören
KoinzidenzDetektoren
rechtes Ohr
53
linkes Ohr
Richtungshören
KoinzidenzDetektoren
rechtes Ohr
54
linkes Ohr
Richtungshören
„Klangquelle
rechts von mir“
KoinzidenzDetektoren
rechtes Ohr
55
linkes Ohr
Richtungshören
KoinzidenzDetektoren
rechtes Ohr
56
linkes Ohr
Richtungshören
KoinzidenzDetektoren
rechtes Ohr
57
linkes Ohr
Richtungshören
„Klangquelle
links von mir“
KoinzidenzDetektoren
rechtes Ohr
58
linkes Ohr
Richtungshören im oberen Olivenkomplex
59
Von der Olive zum Thalamus
Der Thalamus:
Corpus geniculatum mediale
60
Quelle: http://www.driesen.com/diencephalon.htm
Die Hörrinde (auditorischer Cortex)
Zentralfurche
Frontallappen
Parietallappen
vorne
Okzipitallappen
Temporallappen
61
Die Hörrinde (auditorischer Cortex)
Frontallappen
Parietallappen
vorne
Okzipitallappen
Gyrus temporalis
superior
Temporallappen
62
Die Hörrinde ist kompliziert aufgebaut
somatosensorischer
Cortex
Quelle: Kandel, Schwartz, Jessell (2000)
Principles of neural sciences
McGraw-Hill, New York
auditorischer Cortex
63
Quelle: Linden, Schreiner (2003)
Cerebral Cortex 13:83-89
Zusammenfassung
Etwa 20 Neuronen aus den Spiralganglien innervieren
jede innere Haarzelle.
Die Axone der Neurone aus den Spiralganglien bilden
den Hörnerv und verlaufen zum Nucleus cochlearis
im Stammhirn.
Im Olivenkomplex (Nucleus olivaris) werden Fasern aus
beiden Innenohren miteinander verschaltet. Hier werden
Laufzeitunterschiede für das Richtungshören
ausgewertet.
Die Hörbahn verläuft über die Vierhügelplatte und die
mittleren Kniekörper des Thalamus zur Hörrinde im
Schläfenlappen.
Jedes Neuron in der Hörrinde kodiert eine Vielzahl von
unterschiedlichen Informationen über das akustische
Signal und ermöglicht damit die Analyse komplizierter
Klangmischungen (Sprache).
64
Gleichgewichtssinn
Das Gleichgewichtsorgan (Vestibularorgan)
65
Makulaorgane
Makulaorgane
liefern Information
über die Stellung
des Schädels im
Raum
Calcitkristalle
- Otolithen
66
Bogengangsorgane
Bogengangs
organe messen
Beschleunigungsbzw.
Bremsvorgänge
Cupula
67
Zusammenfassung
Die Sinneszellen des
Vestibularorganes sind
Haarzellen
Makulaorgane geben
Information über die
Stellung des Schädels im
Raum
Bogengangsorgane
messen Beschleunigungs-,
bzw. Bremsvorgänge
Eine Wahrnehmung konstanter Geschwindigkeit ist nicht gegeben
68
Hörtest
www.jwsl.de/aktion2005
oder
www.earaction.de
69
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