Medizinische Fakultät Heidelberg: Innere Medizin IV

Werbung
Medizinische Universitätsklinik - Innere Medizin IV
Medizinische Universitätsklinik - Innere Medizin IV
Medizinische Universitätsklinik
Medical University Hospital and Policlinic
Abteilung Innere Medizin IV (Gastroenterologie, Infektionskrankheiten und Vergiftungen)
Forschergruppen / Research Groups
Name of Group Leader
Title of Research
Address of
Institute/Department
PD Dr. med. Jens Encke
Prophylactic and therapeutic molecular strategies against hepatitis c virus
infection and gastrointestinal malignancies
Dept. of Gastroenterology, Hepatology and Infectious Diseases
Im Neuenheimer Feld 410
69120 Heidelberg
Tel.: 0049-6221-56-8825 or 38825
Fax.: 0049-6221-56-6858
E.mail.: [email protected]
1
Medizinische Universitätsklinik - Innere Medizin IV
Homepage/E-Mail
www.med.uni-heidelberg.de/omz/projektgruppen/pg_encke.htm
E.mail.: [email protected]
Research Project
Mit der Klonierung des Hepatitis C Virus (HCV) konnte 1989 der
wichtigste Erreger einer Virushepatitis der Leber mit
molekularbiologischen Methoden identifiziert werden. Die HCV Infektion
stellt wegen ihrer Häufigkeit, vor allem wegen ihres langen und oft
progredienten Verlaufes, ein großes medizinisches und
gesundheitspolitisches Problem dar. Weltweit wird die Zahl der chronisch
infizierten Menschen auf 170 Millionen geschätzt, dabei liegt die
Prävalenz in den westlichen Ländern zwischen 0,6 und 2%. Mehr als 80 %
der infizierten Menschen bleiben nach der Exposition mit HCV chronische
Virusträger bzw. entwickeln eine chronische Hepatitis. Im weiteren
Verlauf der Erkrankung kann diese chronische Hepatitis dann zu einer
Leberzirrhose oder auch zu einem hepatozellulären Karzinom (HCC)
führen. Diese Folgeerkrankungen gehen mit einer erheblichen Morbidität
und Mortalität einher, was die HCV Infektion mittlerweile zur häufigsten
Indikation für eine Lebertransplantation in den westlichen Ländern
gemacht hat. Die vor kurzem eingeführte teure, langwierige und
nebenwirkungsreiche Kombinationsbehandlung mit Interferon und
Ribavirin führt nur bei einem Teil der Patienten zu einer langfristigen
Viruselimination. Die molekularbiologische und virologische
Charakterisierung des Virus (z.B. Mechanismen der Virusreplikation,
Beschreibung des viralen Lebenszyklus, Charakterisierung eines
Rezeptors für den Viruseintritt in den Hepatozyten etc.) und die
Entwicklung neuer Medikamente zur Hemmung bzw. Elimination von
HCV, werden durch die fehlende Verfügbarkeit eines reproduzierbaren
Zellkultursystems und eines Kleintiermodells erschwert, wenngleich hier
einige wesentliche Fortschritte (Replikonsystem) in den letzten Jahren
gemacht wurden. Gleiches gilt für die Etablierung einer protektiven oder
therapeutischen Vakzine, die bis dato aufgrund zahlreicher
Schwierigkeiten nicht entwickelt werden konnte, die zur Eindämmung der
Weiterverbreitung von HCV allerdings von größter Bedeutung wäre.
2
Medizinische Universitätsklinik - Innere Medizin IV
In der Arbeitsgruppe beschäftigen wir uns vor dem Hintergrund dieser
klinischen Situation mit der Entwicklung einer protektiven und/oder
therapeutischen Vakzine gegen HCV. Dabei kommen verschiedene
molekular- und zellbiologische Ansätze zum Einsatz wie
DNA-Immunisierung, die Vakzinierung mit dendritischen Zellen und die
Impfung mit viralen Vektoren. Dabei wird auf die genetische
Heterogenität des Virus ein besonderes Augenmerk gesetzt. Die
Arbeitsgruppe beschäftigt des Weiteren mit dem Ziel, ein
HCV-Tiermodell mit kontrollierbarer und leberspezifischer Expression
von HCV-Proteinen zu etablieren, um die pathogenetischen
Veränderungen im Laufe der HCV Infektion besser zu charakterisieren.
Ein weiterer Forschungsschwerpunkt liegt in der Etablierung von
Vektoren zur therapeutischen Intervention bei gastrointestinalen Tumoren.
Gastrointestinale Malignome wie das kolorektale Karzinom, das
Pankreaskarzinom oder das HCC haben eine hohe Inzidenz, die
therapeutischen Möglichkeiten derzeit sind jedoch begrenzt. In den letzten
Jahren haben sich einige erfolgversprechende Fortschritte auf dem Gebiet
der Gen- bzw. Immuntherapie maligner Tumorerkrankungen ergeben und
lassen auf neue Therapieformen hoffen. Mit Hilfe von viralen Vektoren
werden verschiedene kostimulatorische Moleküle exprimiert, die gezielt
dendritische Zellen und T-Zellen aktivieren sollen mit dem Resultat einer
Induktion einer tumorspezifischen Immunantwort. Diese Immunantwort
wird in vitro genau charakterisiert und der therapeutische bzw.
prophylaktische Effekt an bereits etablierten Tumormodellen in vivo
untersucht.
Publications
1. Encke J., zu Putlitz J., Stremmel W., Wands J.R. (2003 Arch Virol in
press). CpG immunostimulatory motifs enhance humoral immune
responses against hepatitis c virus (HCV) core protein by genetic
immunization.
2. Encke J., Wands J.R. (2000) Ethanol inhibition: the humoral and
cellular immune response to hepatitis C virus NS5 protein after genetic
immunization. (Alc Clin Exp Res 24, 1063-9)
3
Medizinische Universitätsklinik - Innere Medizin IV
4. Encke J., zu Putlitz J., Wands J.R. (2000) Cytotoxic T cell responses
against hepatitis B virus polymerase induced by genetic immunization. (J
Hepatol 33, 986-91)
5. Grimm, C. F., Ortmann, D., Mohr, L., Michalak, S., Krohne, T. U.,
Meckel, S., Eisele, S., Encke, J., Blum, H. E., and Geissler, M. (2000).
Mouse alpha-fetoprotein-specific DNA-based immunotherapy of
hepatocellular carcinoma leads to tumor regression in mice.
(Gastroenterology 119, 1104-12)
6. Encke J., zu Putlitz J., Geissler M., Wands J.R. (1998) Genetic
immunization generates cellular and humoral immune responses against
the nonstructural proteins of the hepatitis C virus in a murine model1. (J
Immunol 161, 4917-21)
4
Herunterladen