Zytokine

Werbung
Zytokine
in unserer Routine werden PCT, IL-6, TNFα und sIL-2R gemessen.
Für Informationen zu Spezialuntersuchungen rufen sie uns bitte an (+49 -431-5973338).
PCT
Procalcitonin (PCT) ist das Prohormon von Calcitonin. Es stammt aber beim
Infektionsgeschehen nicht aus der Schilddrüse, sondern wahrscheinlich aus der
Leber. Bei bakteriellen systemischen Infektionen steigt es, stimuliert durch bakterielle
Endotoxine (LPS), stark an.
Die diagnostische Bedeutung liegt in der Spezifität des Anstiegs bei bakteriellen, Pilz und Protozon-bedingten systemisch und septisch verlaufenden Infektionen. Bei
Virus-, Autoimmun- oder chronischen Erkrankungen steigt es nicht oder nu r
geringfügig an. Nur in wenigen Fällen ist der Anstieg nicht infektionsbedingt: Bei
großen bauchchirurgischen oder cardiochirurgischen Eingriffen, schweren
Verbrennungen und Hitzschlag, Polytrauma, cardiogenem Schock, nach einigen
immunologischen Therapien, beim medullären Schilddrüsenkarzinom und einigen
kleinzelligen Bronchialkarzinomen. Neugeborene weisen in den ersten Lebenstagen
höhere PC-Konzentrationen auf, daher gelten gesonderte Referenzwerte. Großen
Wert hat die PCT-Bestimmung bei der Differentialdiagnose, wenn unter antibiotischer
Therapie keine Entfieberung erfolgt und mehrere Gründe für eine Entzündung (z.B.
chirurgisches Trauma plus Infektion) vorliegen. Bei schweren bakteriellen Infektionen
finden sich Werte von 10-100 µg/L.
Material: 2 ml Vollblut ohne Zusatz/Serum.
Haltbarkeit: 1 Tag bei 2-8 °C
Methode: Immunoluminometrischer Assay (ILMA)
Referenzbereich: bis 0,5 µg/l
IL-6
Interleukin 6 (IL-6) wird in Monocyten/Makrophagen und in Nicht -Immunzellen (z.B.
Endothelzellen) gebildet. Es stimuliert die Leberzellen zur Produktion der AkutPhase-Proteine und ist damit „Initiator“ des CRP-Anstiegs. Der IL-6-Anstieg erfolgt 24 Stunden nach dem (schweren) akuten Entzündungsereignis, während CRP erst
nach 6-12 Stunden ansteigt. IL-6 steigt proportional zum Schweregrad der
Entzündung an, aber es lässt keinerlei Schlüsse auf die Ursache der Entzündung zu.
Die diagnostische Bedeutung liegt im schnellen, wenn auch unspezifischen Anstieg.
Schwere Traumata und Sepsis bewirken die höchsten Werte. Zur Beurteilu ng
chronischer Entzündungen ist IL-6 weniger geeignet. Erhöhte IL-6-Werte können bei
Autoimmunerkrankungen, Lymphome, Aids, alkoholbedingten Leberschäden,
Infektionen und Organabstoßung auftreten.
Material: 50-200 µl Serum, EDTA-Plasma oder Heparin-Plasma.
Haltbarkeit: 1 Tag bei 2-8 °C
Methode: Immunometrischer Assay
Referenzbereich: < 10 pg/ml
TNFα
Tumor Nekrosis Faktor-α (TNFα) ist ein 17 kDa großes, nicht-glykosiliertes Protein.
Neben dieser löslichen Form des TNFα findet sich auf der Zelloberfläche TNFproduzierender Zellen eine 28 kDa große Membran -gebundene Form des TNFα.
Diese kann als ein Pool für das lösliche TNFα dienen und kann proteolytisch von der
Zelloberfläche abgespalten werden.
Verschiedenartige Zellen zeigen die Fähigkeit zur TNFα Produkion: z.B.:
Makrophagen, CD4-Zellen und NK-Zellen. Ergänzend wird TNFα noch von glatten
Muskelzellen, Neutrophilen, Astrozyten und einer Reihe von Tumorzelllinien
produziert.
TNFα hat zytolytische und zytostatische Effekte auf Tumorzellen sowie
chemotaktische Wirkung auf Neutrophile. TNF-α verstärkt die Proliferation von TZellen nach Stimulation mit IL-2. In Abwesenheit von IL-2 induziert TNFα die
Proliferation und Differenzierung der B-Zellen.
TNFα Serum- oder Plasma-Spiegel können bei Sepsis, Autoimmunerkrankung,
verschiedenen Infektionskrankheiten, Trauma, Herzinsuffizienz und bei
Transplantatabstoßungen erhöht sein.
Eine erhöhte TNFα Konzentration erlaubt keinerlei differentialgiagnostische
Schlussfolgerungen, sondern ist lediglich ein Marker für einen a blaufenden
Entzündungsprozess unterschiedlichster Genese.
Material: 50-200 µl Serum oder heparinisiertes Plasma.
Haltbarkeit: 2 Tage bei 2-8 °C
Methode: Immunometrischer Assay
Referenzbereich: < 20 pg/ml
solubler Interleukin-2-Rezeptor (sIL-2R)
Der Rezeptor des Zytokins Interleukin-2 (IL-2) ist entscheidend an der Regulierung
der Immunantwort beteiligt. Die Bindung von IL -2 an den entsprechenden Rezeptur
(IL-2R) an der Oberfläche von T-Lymphozyten löst ein intrazelluläres
Signalgeschehen aus, das zur Aktivierung und Proliferation von ruhenden T-Zellen
und letzlich zur Bildung von Helfer-, Suppressor- und zytotoxischen T-Zellen führt,
die Immunreaktionen vermitteln.
Die meisten ruhenden T-Zellen, B-Zellen und Monozyten exprimieren keine
signifikanten Mengen dieses Rezeptors an ihrer Oberfläche. Nach ihrer Aktivierung
werden Rezeptormoleküle an der Zelloberfläche exprimiert, und es wird eine lösliche
Variante der Rezeptors (sIL-2R) freigesetzt.
Geringe Mengen an sIL-2R im Serum von gesunden Personen stehen signifikant
erhöhten Konzentrationen bei vielen verschiedenen Krankheitsbildern wie z.B.
Neoplasien, Autoimmunerkrankungen, Transplantatabstoßung und verschiedenen
Infektionen gegenüber. Somit empfiehlt sich sIL-2R als Marker für die Diagnose,
therapeutische Bewertung und Behandlung von Krebserkrankungen sowie als
Indikator für ein breites Spektrum von Erkrankungen, die mit einer aktiven
Immunabwehr einhergehen.
Material: 50-200 µl Serum oder EDTA-Plasma.
Haltbarkeit: 2 Tage bei 2-8 °C
Methode: Immunometrischer Assay
Referenzbereich: < 1000 IU/ml
Herunterladen