Strukturierter Umgang mit Geo-Daten mit ArcGIS

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GIS1
Zusammenfassung
Strukturierter Umgang mit Geo-Daten mit ArcGIS
Allgemeines
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Lizenz-Server: sid00045.hsr.ch
ESRI GIS-Software ist in der Schweiz weit verbreitet im Einsatz, speziell im Bereich
„Umwelt und Planung“, bei Bund, Kantonen und Firmen
Information und Informationssysteme
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Information:
 sach- und zweckbezogenes Wissen > zielgerichtetes handeln und kommunizieren möglich
 Information entsteht durch Anwendung von Regeln und Anweisungen aus Daten
 Daten sind in irgend einer Form gespeicherte Beschreibungen von Objekten aller Art
(Physische Objekte, Ideen, Tatsachen, uvm.)
 Die Übermittlung von Information (z.B. via Sprache) beinhaltet verschiedene Ebenen:
Zeichenebene (Syntax) und die Bedeutungsebene (Semantik)
Informations-System
 in seiner einfachsten Form ein Frage-Antwortsystem, welches auf einem zweckmässig geordneten
Datenbestand aufsetzt
 Meta-Informations-Systeme bieten einen geordneten Zugang zu diesen Informationen.
Sie beschreiben den Datenbestand und dessen Bestandteile (vgl. Kartei und Bücher einer Bibliothek)
Komponenten eines Informations-Systems (am Bsp. Computer)
 Hardware (Prozessor, Speicher, Datenträger, usw.) > Lebensdauer 3 – 5 Jahre
 Software (Funktionalität zur Datenverarbeitung) > Lebensdauer 7 – 10 Jahre
 Daten (Regeln, Methoden, Objektbeschreibungen, …) > Lebensdauer – 25+ Jahre
 Benutzer (Datenerfasser, Benutzer, …)
Das wertvolle an Informations-Systemen = DATEN + Ihr WISSEN !!!
Alle Informations-Systeme haben viele Ähnlichkeiten - arbeiten Sie mit Analogien
Geoinformation und Geodaten
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Geodaten sind allgemein formuliert: Daten von an den Raum (Koordinaten) gebundenen Objekten der
realen und abstrakten Welt (z.B. Gebäude, Gewässer, Parzellen, Bauzonen, usw.)
Geoinformation= Information die aus Geodaten gewonnen wird
Relevanz von Geodaten
 Viele Entscheide in Politik, Verwaltung und Wirtschaft (man geht von bis zu 80% aus) stützen sich auf
Informationen aus unserem Lebensraum
 Aktuelle Geoinformationen werden deshalb zunehmend zum entscheidenden Erfolgsfaktor und sind aus
dem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken
Die Nutzbarkeit von Geodaten hängt von Flächendeckung, Aktualität, Genauigkeit und Kompatibilität ab
 ohne Zusammenarbeit von öffentlicher Hand, Privatwirtschaft und Verbänden lässt sich dies nicht
sicherstellen
Was ist ein Geo-Informations-System (GIS) ?
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GIS sind computer-gestützte Informations-Systeme zur:
 Erfassung, Verwaltung, Analyse und Präsentation von raumbezogenen Daten
GIS sind Software-Systeme, mit welchen Objekte der realen und abstrakten Welt mit ihrer räumliche Lage,
Ausdehnung und beschreibenden Informationen
erfasst, modifiziert, kombiniert, analysiert, gruppiert, symbolisiert und dargestellt werden können
GIS als Daten-Integrations-Systeme
 GIS können Daten aus unterschiedlichen Quellen und in unterschiedlichen Formaten kombinieren
und überlagern
 Kombination von Informationen aus dem „Raum“ mit Sachinformationen
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Manuela Hurni, L3
GIS1
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Zusammenfassung
 GIS helfen beim strukturierten und damit nachhaltigen Umgang mit Daten
(z.B. Variantenfähigkeit, quantitative Bewertung)
GIS-Komponenten sind ...
 Datenbanken - Speicherung von Geodaten (räumliche Lage und Sachinformationen)
 Grafik - Darstellung der Objekte (2 bzw. 3-dimensional)
 Funktionalität - Bearbeitung der Objektdaten
Von der realen Welt zur Abbildung im Computer
Reale Welt
Abstraktion
Datenmodell
(informationsorientiert)
Objekte
Eigenschaften
Prozessmodell
(aufgabenorientiert)
Funktionen
Abläufe
Interpretation/Präsentation
Darstellungsmodell
Symbolik
GIS Datenarten
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Analoge und digitale Geodaten
 Karten, Pläne, Luftbilder, Karteien, Listen – auf analogen (Papier, Pausen, …) oder digitalen Datenträgern
Grafische Daten 2D / 2 ½ D / 3D
 Reale (z.B. Gebäude, Strassen, …) oder abstrakte (Planungszonen, Parzellen, …) Objekte beschrieben
durch ihre Lage und Form im geografischen Raum, welcher durch ein adäquates Koordinaten-System
(planar, planar mit Höhenangaben oder dreidimensional) definiert wird
 Vektordaten – auf geometrischen Elementen (Punkten, Linien, Flächen, Körper) basierende Daten
 Komplexe logische Struktur
 Hohe Lagegenauigkeit (wenn entsprechend erfasst)
 Ermöglicht die kompakte (kleine Datenmengen) Beschreibung von Objekten
 Rasterdaten - auf Pixeln (Rasterpunkten) basierende Daten
(Die Farbe oder Graustufe der Pixel können, nebst Bild-Informationen auch Sachinformationen darstellen)
 Klassische „Bilder“ aus Kameras oder Scannern, z.B. Luft- oder Satellitenbilder
 Hektarraster, z.B. Daten der Volkszählung: 1 Pixel = Datenwert pro ha, codiert
 Beschränkte logische Struktur
 Mit dem Detaillierungsgrad (Auflösung) steigende (grosse) Datenmengen
Grafikbeschreibung – Sachdaten als grafische Ausprägung
 Beschriftung: Farbe, Font, Ausrichtung, Höhe, Weite
 Linenart: Typ, Farbe, Breite, Wiederholungssymbole, Masstab
 Flächenfüllung: Farbe, Muster, Begrenzung, Masstab
 Symbole: Ursprung, Symbol, Masstab, Maskierung
Sachdaten
 Beschreibende Daten (Attribute)
z.B. Strassennamen, Hausnummern, Zonentypen, Koordinaten, Datum der Erfassung, …
Topologie
 Koordinatenfreie Beschreibung (mathematisches Gerüst) der Beziehung zwischen Objekten (z.B.
Nachbarschaft), z.B. Leitungs-Netzwerke, Routen, ….
Bsp. Knoten- Kantenmodell (logisch identisch – geometrisch verschieden)
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Manuela Hurni, L3
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Zusammenfassung
GIS Datenformate
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Früher war es üblich, dass jeder GIS-Hersteller zu seinem GIS-Programm eigene (proprietäre) Datenformate
‚erfunden’ hat
Die technologische Entwicklung hat inzwischen dazu geführt, dass jeder GIS-Hersteller heute viele eigene und
unterschiedlich viele Fremdformate unterstützt, damit Daten aus verschiedenen Systemen kombiniert
werden können
Heute geht der Trend zumindest im Bereich Datenaustausch zu standardisierten Formaten
GIS Daten zeichnen sich dadurch aus, dass sie neben den geografischen Komponenten auch Sachdaten
beinhalten
Dies war früher nicht in einer „Datei“ möglich, sondern hat zu komplexen Ablagestrukturen mit Grafikdateien
und Sachdatenablagen geführt
Personal Geodatabase (GDB)
 Aktuelles ESRI-Datenformat. In einer Personal Geodatabase werden sämtliche Geometrie- und
Sachdaten, inklusive Topologie in einer relationalen Datenbank (für Desktop-GIS-Anwendungen im
MDBFormat) zusammengefasst
Shape (Shapefile)
 Von ESRI ursprünglich für (das alte) ArcView entwickeltes Format für Geodaten (mittlerweile eine Art
Quasi-Standard im Desktop-GIS-Umfeld). Viele Daten stehen in diesem Format zur Verfügung und viele
GIS und GIS-Tools können dieses Format lesen und schreiben.
MDB Datenformat von Microsoft Access Database (relationale Datenbank)
DBF Datenformat von dBase (relationale Datenbank aus den Anfangszeiten des PC‘s)
DWG AutoCAD-Zeichnungsformat (mit Grafik-Schlüsseln und einfachen Attributen)
DXF Drawing Interchange Format (DXF, auch Drawing Exchange Format)
 von Autodesk spezifiziertes Dateiformat zum CAD-Datenaustausch für das CAD-Programm AutoCAD
entwickelt. Eine DXF-Datei beschreibt ein CAD-Model (z. B. eine Zeichnung) als Text nach dem Standard
ASCII
TIFF/GeoTIFF TIFF oder kurz auch TIF (engl. Tagged Image File Format)
 ein Dateiformat zur Speicherung von Bilddaten. Im GeoTIFF-Formats wird die Georeferenz zusätzlich zu
den sichtbaren Rasterdaten in die Bilddatei eingebettet
Datenstrukturen Stadium1: Getrennte Grafik/Sachdaten
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Historisch/technisch gewachsene Begriffe (zum Teil systemabhängig)
 Grafikdaten in Grafik-Files organisiert
 Gleich gestaltete Objekte der realen oder abstrakten Welt werden in Ebenen (Layern) bzw.
(Objekt-Klassen) dargestellt (Bsp. Amtl. Vermessung CH)
 ESRI: 1 Objekt-Klasse pro Shape-File
 Sachdaten in relationaler Datenbank organisiert (z.B. MSAccess)
 Tabellen (Tables) mit Attributen (Fields)
 Datensätze (Records) mit Werten (Values)
 Sachdaten zu einer Objekt-Klasse oder Feature werden üblicherweise in einer Tabelle gespeichert
 Die Verbindung zwischen Grafik und Sachdaten wird mit einem Schlüssel (Key, ID) hergestellt
Datenstrukturen Stadium2/3: Grafik/Sachdaten in relationalen
und objektorientierten Datenbanken
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Grafikdaten und Sachdaten in relationaler Datenbank organisiert
 Die Beschreibung der Grafik einer Objektklasse (Feature) wird in einem oder mehreren Attributen analog
den Sachdaten in der Datenbank abgelegt
 Vorteil: Verknüpfungsschlüssel zwischen Grafik und Sachdaten fallen weg
Grafikdaten und Attributdaten in objektorientierter Datenbank organisiert
 Modellierung der Daten nach objektorientierter Methodik (mit Generalisierung, Vererbung usw.)
 Ein einzelnes Objekt wird als Instanz einer Objektklasse bezeichnet
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Manuela Hurni, L3
GIS1
Zusammenfassung
Datenstrukturen – Objekt – Feature – Layer
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Objekt – oder genauer Objekt-Klasse
 Begriff aus der Objektorientierten Modellierung (OO) für einen Datencontainer für gleichartige Elemente.
Beinhaltet Objekte der realen oder abstrakten Welt mit gleichen Eigenschaften (Attributen), z.B.
Gebäude, Parzellen, usw.
Feature – oder genauer Feature-Klasse
 Gleichbedeutender Begriff für Objekt aus dem GIS-Bereich
ESRI Layer
 Container im ArcMap um eine Feature- oder Objektklasse zu visualisieren und zu bearbeiten
 Eine Objekt-oder Feature-Klasse kann File-basiert in einem ESRI-Shape-File gespeichert sein oder als
MSAccess-Tabelle in einer Personal Geodatabase
Trends für zunehmenden GIS-Einsatz
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Digitale geografische Informationen werden zum täglich genutzten Allgemeingut
(Bsp. Twixtel, Routenplaner, Navigationssysteme, usw.)
Ihre Kunden erwarten von Ihnen „zeitgemässe“ Dienstleistungen
Integration von GIS in die normale Arbeitsumgebung
 „Plan“- Bearbeitung findet heute fast ausschliesslich am Computer statt
 Viele Benutzer mit einfachsten Anwendungen statt wenige Spezialisten
Rationalisierung und Verbesserung der Arbeitsumgebung durch effiziente Nutzung von Geo-Informationen
 Effizienz, Schnelligkeit, Wirtschaftlichkeit, Qualität, Nachhaltigkeit, Variantenfähigkeit
Intelligente Objekte (Gebäude, Strassen, Grundstücke, usw.) sind gefragt
 Gebäude, Strassen, Grundstücke, usw. müssen lokalisierbar sein und mit Detailinformationen wie
Flächen, Eigentümern, etc. verknüpft werden können
Integration verteilter Daten verschiedener Systemen ist zwingend (Viewer)
Internet als wichtige Plattform -> Service(Dienste)-basierte Geodaten-Infrastrukturen/ Portale
Miniaturisierung (Handy, PDA), Mobilisierung (GPS, mobile Erfassung), Visualisierung (3D, interaktiv)
GIS in der Praxis:
GIS via Internet – Service-basierte Geodaten-Infrastrukturen
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CH
 NGDI (nationale Geodaten-Infrastruktur), GeoIG (Geoinformationsgesetz per 1.7.08)
-> ua. Standardisierte Datenmodelle der Basis-Geodaten
 BGDI (Bundesgeodaten-Infrastruktur)
 Kantonale Geodaten-Infrastrukturen + Portale, Umsetzung GeoIG auf kant. Stufe
 Privatwirtschaftliche Portale + Services
EU
 INSPIRE (Infrastructure for Spatial InfoRmation in Europe)
Hindernisse bei der GIS-Nutzung
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Viele Daten werden redundant und in unterschiedlichsten, z.T. immer noch stark proprietären Formaten
und Datenstrukturen erfasst
 „Viele erfinden die Räder immer wieder neu“
 in vielen Bereichen fehlen akzeptierte und durchgesetzte Normen
 Spannungsfeld Hersteller-Konkurrenz vs. system-unabhängige Datennutzung
Als Erfassungs-Basis dienen Grundlagen verschiedenster Genauigkeit
Viele Daten sind nicht aktuell/nicht nachgeführt
 die Informationsflüsse der Nachführung laufen langsam, unvollständig und unkoordiniert, die
Zuverlässigkeit fehlt
Fehlende Grundlagen-Durchgängigkeit von grossen zu kleinen Massstäben
Vorhandene Daten sind oft aus Standort-Unkenntnis oder wegen des Datenschutzes nicht greifbar
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Manuela Hurni, L3
GIS1
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Zusammenfassung
Im Moment viel unproduktiver Aufwand für die Datenkonversion
Neben technischen bestehen viele organisatorische und rechtliche Probleme
 Datenhoheit, Datenschutz, nutzungsfeindliche Gebühren, staatlicher GIS-Zentralismus, überReglementierung, ...
Mangelnde Übung im Umgang mit GIS und GIS-Daten vs. Zeitdruck
Erfolgreicher GIS-Einsatz und was es dazu braucht
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Aktuelle, aufgabengerechte Daten + Informationen aus auffindbaren Datenquellen
(Meta-Datenbanken, Datenwarenhäuser/Datendrehscheiben, Portale)
 einfachen, schnellen, aufgabengerechten, ortsunabhängigen Zugriff auf flächendeckende, aktuelle,
qualitativ der Aufgabe entsprechende Daten
Standardisierte, aktuelle Datenmodelle- und Formate, einheitliche Konzepte
 Abbau von Doppelspurigkeiten - Daten einmal erfassen und mehrfach nutzen
Standardisierte Werkzeuge (Software)
 Einfache, praxisbezogene Anwendungen für Datensichtung und Auswertung
Dienstleistungen und Koordination
 Erfassung, Nachführung und Qualitätsicherung der Daten
 Datenverwaltung + Bereitstellung (in einfacher Form) + GIS-Betrieb (Server, Netz)
 Datenabgabe/Datenaustausch und Analyse
 Koordination GIS-Partner und der beteiligten Stellen
Berücksichtigung der Randbedingungen, Standards
 Datenschutz, Gebühren, Konzessionsrecht, Normen (Datenhaltung/Darstellung)
Organisation Betrieb + Nutzung und Ausbildung
Ihre zukünftige GIS-Anwendung
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Sie bieten bedarfsgerechte, effiziente Dienstleistungen an
Sie generieren dazu mit GIS aus abstrakten Datenbeständen Informationen und Entscheidungsgrundlagen
Dazu benötigen Sie:
 Genaue, aktuelle und vollständig nachgeführte Datenbeständ
 Praxisorientierte, benutzerfreundliche Software-Werkzeuge
 Knowhow, Übung und Erfahrung
Ein paar generelle Überlegungen und Anmerkungen zum GIS-Einsatz
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GIS ist ein Werkzeug unter vielen anderen – der aufgaben-gerechte Einsatz ist in Kombination mit anderen
Werkzeugen (CAD, Grafik-Programme, Datenbanken, …) zu planen
GIS erleichtert/fördert den nachhaltigen Umgang mit Daten (Wiederverwendbarkeit)
GIS erleichtert die Bearbeitung von Varianten durch einfache Wiederholbarkeit von Arbeitsabläufen und
Auswertungen (Mehrfachaufwand wie für gewisse Arbeitsschritte wie z.B. im CAD entfällt)
 Um diese GIS-Vorteile nutzen zu können, ist ein strukturiertes Vorgehen notwendig
 Bsp. Landschaftsbewertung: Konzept/Ziel - Inventar - Analyse - Bewertung – Massnahmen –
Kommunikation (z.T. Iteratives Vorgehen, Mitwirkungsverfahren) -> welche Daten benötige ich für
welche Analysen ?
Das Werkzeug der Wahl z.B. für Monitoring
Kreatives Denken und gezielter Einsatz von Werkzeugen ergänzen sich bestens
GIS geht nicht von einem „schönen Plan“ als Basis aus, sondern baut auf strukturierten Daten auf und
ermöglicht nachvollziehbares, nachhaltiges, quantitatives Arbeiten. Der Plan ist das Endresultat, welcher
die Arbeitsschritte visualisiert
GIS-Daten sind nicht „das Gesetz“. Sie kommen zwar häufig von Amtsstellen – trotzdem muss man sich ihrer
Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit versichern
In GIS werden Daten aus verschiedenen Fachbereichen kombiniert – es ist auf die fachlich korrekte
Nomenklatur z.B. in Legenden zu achten
Mehrere, gut leserliche Teilkarten sind besser als eine Karte mit einer zu komplexen Legende
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Manuela Hurni, L3
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Zusammenfassung
Konkreter Nutzen GIS für L & R
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Generell
 GIS-Knowhow als Wettbewerbsvorteil für Studienabgänger
 Zusammenarbeit mit GIS-Spezialisten (delegieren) – wissen was sie liefern können, was sie an
Informationen und Vorgaben dazu benötigen und wie man mit ihnen reden und sie verstehen muss
 Häufig Datenübernahmen aus GIS für Semester + Diplomarbeiten und später auch in der Praxis
 GIS-Daten sind vielfach Arbeitsgrundlagen Gelände, Bodenbedeckung (AV), Infrastruktur
(Erschliessung), Nutzung, …
Landschaftsarchitektur
 Landschaftsbewertungen - Abgrenzung Infrastruktur/Landschaftsästhetik, Bewertung von
landschaftsbezogenen Aktivitäten, Eignung von Räumen für bestimmte Aktivitäten, Strukturvielfalt –
qualitativ und quantitativ, Szenarien, …
 Gezielte Vorbereitung von Begehungen
Raumplanung
 Gestaltungsplanung – Varianten
 Richtplanung, Zonenplanung, …
 Verkehrsplanung – Nutzwertanalysen, umgebungsbewertete Disanzanalysen, gebäudegenaue
Lokalisierung Personenverkehr, …
 CH-Datenmodell für Zonenpläne im Aufbau => Ziel: Modellkonforme Datenabgabe mit
Detailinfos/Attributen z.B. OeREB
 Zukünftige Planer als systemkonforme Datenlieferanten (Geodaten-Infrastrukturen)
 Der Planer muss die entsprechenden Modelle kennen (z.B. SIA 424)
Informations-Quellen: Wichtige GIS-Links (CH + International) [1]
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Verwaltung
 KOGIS - Koordinationsstelle GIS beim Bund www.kogis.ch
 Bundes-Geodaten-Infrastruktur http://www.geo.admin.ch/
 Kantonale GIS-Fachstellen
 Gemeinden (grosse mit eigenen GIS-Fachstellen, sonst Geometer, Ortsplaner, lokale Werke, …)
GIS Initiativen
 Nationale Geodaten-Infrastruktur www.e-geo.ch
 Europäische Geodaten-Infrastruktur www.ec-gis.org/inspire
Verbände
 Dachverband SOGI (Schweiz. Organisation für GeoInformation) www.sogi.ch
Normierung (Norm im Vertrag = rechtsgültig)
 Schweiz SNV INB/NK151 www.snv.ch und e-CH www.ech.ch (eGovernment), sowie Verbände z.B. SIA
(SIA405 LK)
 INTERLIS www.interlis.ch
Recht (Gesetze, Verordnungen)
 National (neu GeoInformationsgesetz GeoIG, in Kraft ab 1.7.08 ausser OeREB), kantonal, Gemeinden
GIS Einsatzmöglichkeiten
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Raum-Planung, Umweltschutz, Planung/Dokumentation/Betrieb von Infrastrukturen (Verkehr, Bau, Ver- und
Entsorgung, usw.) – öffentliche Verwaltung (Gemeinden, Kantone, Bund), Werke, Ing.- und Planungsbüros,
Planungsverbände, Ver- und Entsorgungsbetriebe
Immobilienbewertung, Standortanalysen – Banken, Immobilienmakler, Notare
Risikobeurteilungen, Schadenprävention – Versicherungen, Banken
Ortsbezogene Dienstleistungen, Standortmarketing – Medien, Werbung, Tourismus, Kommunikationsfirmen,
Verbände
Navigation, Orientierung, Information (Adress-Suche, Routing, Mobile Dienste) via Internet, Handy/PDA –
geschäftlicher und privater Gebrauch
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Manuela Hurni, L3
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Zusammenfassung
Geomarketing – Industrie, Gewerbe, Verkaufs- und Vertriebsorganisationen, Transport- und
Logistikunternehmen - Marktforschung, Standort- und Betriebsoptimierung (Transporte, Erreichbarkeit,
Wellenausbreitung, usw.), Direktmarketing
Ablauf einer GIS-Analyse (eines GIS-Projektes)
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Meist iteratives Vorgehen angebracht ! Aufgaben-gerecht arbeiten !
Fragestellung ◄ Ist sie eindeutig/verständlich/vollständig
Aufgaben-Analyse, Planung
 Bedürfnisse des Kunden
 gefragte Resultate/Produkte
 Rahmenbedingungen Recht (Gesetze, Verordnungen, …, Lizenzen, Urheberrecht)
 Bilden/Abwägen von Hypothesen
=> Arbeitsansatz, Planung
Informations- und Datenbeschaffung
Sichten der Daten/Georeferenzierung, Detail-Analyse der Datenstrukturen- und Inhalte
Überprüfung Arbeitsansatz, Hypothesen und Planung
Modellierung, Datenbank- und Systemaufbau ◄ bis zur Präsentation/Produktion denken
Datenerfassung/Modifizierung/Kombination
Analyse und Verarbeitung der Daten (Test/Produktion)
Interpretation, Diskussion & Bewertung der Ergebnisse, Überprüfung der Hypothesen
Präsentation (Test/Produktion) & Anwendung der Ergebnisse
Fehler in Analyse und Systemaufbau kommen teuer (Zeit/Geld) zu stehen, wenn man sie nicht frühzeitig
bemerkt und behebt !
Der Planungs-/Umwelt- … Spezialist muss soviel von den Prozessen und den Arbeitsschritten verstehen,
dass er dem GIS/Datenbank/Informatik-Spezialisten mitteilen kann, was der für ihn allenfalls realisieren
muss
Grundlagen relationale Datenbanken
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Damit man sich in GIS zurechtfindet > Kenntnis einiger Grundbegriffe aus der Datenbankwelt notwendig
Datenbank (Database)
 Softwarebasierte Ablagestruktur für Daten. Je nach Produkt kann eine Datenbank aus einem File (z.B.
MSAccess) oder einer komplexen Datenstruktur (z.B. Oracle) bestehen.
 Darin sind die Komponenten der Datenbank, im Falle einer relationalen Datenbank wie MSAccess
Tabellen, Abfragen, Formulare, Berichte, Seiten, Makros und Module abgelegt
Tabellen (Tables), Datensätze (Records), Datenfelder (Fields)
 Datenbankinhalte in relationalen Datenbanken werden in Tabellenform abgelegt. Die Zeilen werden als
Datensätze (Records), die Spalten als Datenfelder/Attribute (Fields) bezeichnet (vgl. Excel)
Werte (Values)
 Die Informationen in den Datenfeldern werden als Werte (Values) bezeichnet. Es gibt verschiedene
Typen, z.B.:
 Text: String
 Numerisch: Long Integer/Integer (ganze Zahlen), Single-, Double-Precision (Gleitkommazahl entspr.
Speicherbedarf)
 Boolsche: Boolean (e.g. TRUE, FALSE)
 Datum, usw.
 Geometrie (GIS-spezifisch)
Verknüpfung (Joins), Schlüsselfelder (Keys)
 Tabellen können via Verknüpfungen (Joins) miteinander verbunden werden
 Dies geschieht über Verknüpfungsfelder, welche in den verknüpften Tabellen identisch formatiert
vorkommen müssen
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Manuela Hurni, L3
GIS1
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Zusammenfassung
 Damit die Datenbank-Performance gut ist, ist es von Vorteil, Verknüpfungsfelder möglichst vom Typ
INTEGER zu verwenden, diese zusätzlich zu indizieren und im optimalen Fall eindeutig als Schlüsselfeld
(Key) zu gestalten
 Relationen können je nach Anzahl der übereinstimmenden Werte der Verknüpfungsfelder
unterschiedliche, sogenannte Kardinalitäten aufweisen (Bsp. Gebäude und Parzellen)
 1:1 – Verknüpfungswert kommt in beiden Tabellen genau 1 Mal vor
 1:n - Verknüpfungswert kommt in der Ausgangstabelle 1 Mal vor, in der Zieltabelle n Mal,
wobei n (0, 1, …∞) ist
 m:n - Verknüpfungswert kommt in beiden Tabellen m bzw n Mal vor, wobei m und n (0, 1, … ∞)
sind. Dieser Fall tritt nur auf, wenn die Verknüpfungsfelder keine eineindeutigen Schlüsselfelder
sind = häufige Fehlerquelle
Abfragen (Queries), SQL (Structured Query Language)
 Daten aus einer relationalen Datenbank, aus einer oder mehreren Tabellen können via Abfragen
(Queries) nach bestimmten Kriterien ausgewählt werden
 Oft werden die Abfragen via eine grafische Oberfläche erstellt. In vielen Fällen wird daraus im
Hintergrund eine sogenannte SQL-Abfrage generiert
 Meist können SQL-Abfragen auch direkt eingegeben werden, was die Kenntnis des entsprechenden
Syntax voraussetzt
Logische Daten-Abfragen
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Geodaten beinhalten oft Inhalte, die für eine geplante Analyse benötigt werden und solche, die für diese
Analyse nicht dienlich sind
Die Filterung der betreffenden Inhalte erfolgt über Abfragen (Queries)
Neben räumlichen (geometrischen) Abfragen (z.B. Verschneidungen) kommen Attribut-Abfragen (SQL) zur
Anwendung
Dazu dienen folgende logische Ausdrücke:
 AND
und
 OR
oder
 LIKE
entsprechend
 NOT
nicht
 =
gleich
 <
kleiner als
 <=
kleiner gleich
 >
grösser als
 >=
grösser gleich
 <>
ungleich
Visualisierung von Geodaten: Kartographie - eine komplexe Kunst
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Um komplexe Daten/Sachverhalte so einfach und klar wie möglich sichtbar/lesbar und auffassbar zu
visualisieren benötigt man:
 Wissen über die kartografische Vermittlung von Informationen (nicht Inhalt dieses Kurses) +
Erfahrung/Übung
 Entsprechende Werkzeuge (intuitiv, aber komplex)
Die Darstellung muss immer auf die gewünschte Aussage, das Zielpublikum und das Vermittlungsmedium
abgestimmt werden (Bildschirm, Karte, Prospekt, Bericht, …)
Themenbezogene Darstellungen können von Normen abhängen (AV, Zonenplan, …)
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Manuela Hurni, L3
GIS1
Zusammenfassung
Layout von Plänen/Karten
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Achtung ! Im Mapfile (*.mxd) selbst sind keine Daten gespeichert, sondern nur die VisualisierungsEigenschaften aller Layer, sowie sämtliche graphischen Elemente des Layouts und die diversen
Grundeinstellungen (DataFrameProperties, etc.)
Externes Ausfeilen von Plänen z.B. im CAD kann bei Bedarf für „schöne Pläne“ zweckmässig sein, da die
Gestaltungsmöglichkeiten von GIS vor allem im Legendenbereich z.T. limitiert sind. Jedoch beachten, dass
bei jeder Datenänderungen der Export und allenfalls das externe Layout erneut gemacht werden muss
Inhalte Kartenlayout
 Titel, Masstab, Nordpfeil, Legende
Geodatenorganisation
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GIS werden meist eng mit den Begriffen „Plan“ und „Karte“ in Verbindung gebracht
Man kann ein GIS im weitesten Sinne als eine digitale Variante eines Plan-/Kartenarchivs mit den
entsprechenden Beschreibungsblättern (Sachdaten) ansehen
In beiden Fällen handelt es sich um eine Abstraktion der realen Welt
Dieser Abstraktionsprozess lässt sich mit GIS zyklisch darstellen
Ausgehend von der realen Welt werden Objekte (Gebäude, Grundstücke, Strassen, Eigentümer u.s.w.) und
deren Beziehungen (Gebäude x auf Grundstück y an Strasse z) in einem Datenmodell abgebildet
Die grafische Ausprägung des Datenmodells wird mit Hilfe des Darstellungsmodells festgelegt
Die Informations-Gewinnung erfolgt durch den Benutzer, indem er die Daten aufgrund seines Wissens und
seiner Erfahrung in Beziehung zur Realwelt bringt
Datenbankentwurf
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erfordert sehr viel Sorgfalt und absolut exaktes Arbeiten
 daher zeitaufwendig
 Diese Zeit sollte aber in jedem Fall investiert werden, da das ganze Projekt davon abhängt. Was beim
Entwurf nicht berücksichtigt wurde, kann später nur noch bedingt und aufwändig ergänzt werden
 Andererseits führen unnötig und auf Vorrat gesammelte Daten zu unnötigen Kosten. Einmal erfasst
Daten müssen später gepflegt und aktualisiert werden, wenn die Datenbank langfristig genutzt werden
soll. Veraltete Daten sind falsche Daten und stellen die Brauchbarkeit/Vertrauenswürdigkeit des ganzen
Datenbestandes in Frage
 Gut strukturierte und dokumentierte Datenbanken können bei Bedarf später erweitert werden
Der Datenbankentwurf wird in mehreren Phasen vorgenommen
 Die erste Phase umfasst die System- und Datenanalyse
 die zweite befasst sich mit der Definition von Relationen und ihrer Normalisierung
 die dritte mit der System-(Datenbank-)spezifische Umsetzung (Formulierung z.B. in SQL)
Die erste Phase ist in der Regel stark auf die späteren Anwendung ausgerichtet. Die Hauptfragestellung ist:
Welche Daten werden wozu und in welcher Form benötigt?
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Manuela Hurni, L3
GIS1
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Zusammenfassung
Zu allen Daten (Datenkatalog erstellen!) sind die folgenden Punkte zu klären:
 Datenquelle
 Genauigkeit, Auflösung (Soll/Ist) - Erfassungs- und Nachführungsmethoden
 Aktualität, Aktualisierungsrhythmen
 Georeferenzierung
 Verantwortlichkeiten/Urheberrechte
 Gesetzliche Rahmenbedingungen
 Datenschutzbestimmungen
System-Abhängigkeit – System-Unabhängigkeit
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Abhängig von der Aufgabenstellung/Projektgrösse/Projekt- und Datenlebenszeit
Systemabhängige Lösungen meistens zweckmässig für
 Kleine Projekte
 Einfache Datenanalysen
 Explizit systemgebundene/systemoptimierte Aufgaben
 Systemgrenzen als Hindernisse beachten !
Systemunabhängige Lösungen zweckmässig/zwingend für
 Komplexe (operative, produktionsorientierte) Projekte
 Reproduzierbare, nachvollziehbare, nachführbare Datenmodelle
 Datenaustausch
 Komplexe, wiederholbare Analysen
 Langlebige Modelle + Daten (Langzeitstabilität – einfach lesbar/prüfbar noch in n Jahren !)
 Kombination verschiedener Systeme in der Bearbeitung (GIS – CAD)
 Modelle und Daten für verschiedene Systeme nutzbar (AV, SIA405, OeREB, …)
 Setzt entsprechende Schnittstellen der GIS-Systeme voraus !
 Datenbeschreibungssprachen (CSL): UML (ISO mit x-Varianten/Implementierungen), INTERLIS (SNV/CH)
 Datenformate: ITF, XTF (INTERLIS), XML (W3C-Empfehlung), GML (ISO)
UML (Klassendiagramm), Unified Modelling Language, Informatik, GIS (tot. 9 Diagr.Typen)
INTERLIS .ili INTERLIS Datenmodellierungssprache GIS, Informatik
INTERLIS2.xtf, Interlis XML Transfer-Format, GIS Datenformat CH
INTERLIS1.itf, interlis Transfer-Format, GIS Datenformat CH
SQL Structured Query Language Datenbanken (Datendefinitions- (DDL) und manipulations-Sprache (DML)
XML Schema eXtensible Markup Language, Datenformat GIS
GML, Geography Markup Language (XML), GIS Datenformat (international)
Vorteile ASCII-Formate
 Langzeit-stabil: Lesbar auch in 100 Jahren
 Im Prinzip Lesbar für Menschen (ili besser, xml schlechter)
 Sequentiell (optimal für Computerlesbarkeit)
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Manuela Hurni, L3
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Zusammenfassung
Was ist Topologie ?
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Topologie ist ein Wissenschaftszweig der Mathematik, mit dem unabhängig von den Massverhältnissen
geometrische (räumliche und strukturelle) Beziehung zwischen Objekten aller Art beschrieben werden
können
Im GIS dienen topologische Methoden zur Beschreibug der nichtmetrischen Eigenschaften der Objekte
Topologische topologisch korrekt erfasste Daten erlauben u.a. die Analyse von Aggregations- und
Nachbarschaftsbeziehungen, Konsistenzprüfungen, Netzverfolgungen, etc.
Ein gutes Beispiel für die Visualisierung von Topologien sind die Netzpläne von öffentlichen
Verkehrsmitteln
 Diese zeigen weniger die topographische Lage, sondern vielmehr die topologische Beziehung zwischen
Linien und Haltstellen. Auf solchen Plänen ist erkennbar, ob ein Zug an einer Station hält und die Station
damit zum Wechseln von einer Linie zur andern verwendet werden kann.
Knoten – Kanten Topologie-Modell
Flächen digitalisieren
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Vorbereitung Digitalisierung -> Checkliste
 Um effizient digitalisieren zu können, sollte man sich die Digitalisierumgebung optimal einrichten und
vorher die Arbeit entsprechend vorbereiten !
 Digitalisierungs-Grundlage: Welche Objekt-Klassen (Ebenen, Layer) sind als Referenz für die
Digitalisierung zu verwenden, (z.B. AV-Parzellen, Gemeindegrenzen, etc.)
 Georefenziert, Genauigkeit geklärt
 Bereits bei der Datenerfassung (Feld, Erfassungsgrundlagen, …)
an die Digitalisierung denken (Blattverzug, usw.)
 Digitalisierungs-Daten: Geodatabase vorbereitet inkl. Domains
 Arbeitsmassstab festgelegt, Karteneinheiten definiert
 Optimale Kartengestaltung für die Digitalisierung
 Transparenter Digitalisier-Layer
 Sichtbare Grundlagen-Layer
 Ab-(aus-)geblendeter Hintergrund
 Snapping-Umgebung eingerichtet (Snapping Enviroment):
Snapping Tolerance und Referenzpunkte auf der entsprechenden Datenebene
 Digitalisierungs- und Datenerfassungsrichtlinien klar
 Ev. macht Testlauf an Mustergebiet (arbeitstechnisch und finanziell) Sinn
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GIS1
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Zusammenfassung
Es ist absolut unerlässlich, die Überlegungen betreffend der (Digitalisierungs-)Genauigkeit und der daraus
folgenden Anforderungen an die Datenaufnahme vor einer allfälligen Feldarbeit zu machen
 Ungenaue Feldarbeit kann man nur mit viel Aufwand nachbessern oder man verliert Genauigkeit
 braucht es ein GPS (Geld relevant, wie bei Nutzungsentschädigungen)
 oder reicht eine Handskizze (Abgrenzung Vegetationsgesellschaften ist schon im Feld
Interpretationssache) – will man zusätzliche Ungenauigkeit zulassen ?
Georeferenzierung
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Zur Bestimmung der Geografischen Position (X,Y,Z) auf der Erdoberfläche benötigt man verschiedene
Komponenten
 Bezugsrahmen-Wechsel CH von CH1903/LV03/LN02 nach CH1903+/LV95/LHN95
Globale terrestrische Bezugssysteme
 Globale terrestrische Bezugssysteme sind geozentrische kartesische Koordinaten-Systeme mit dem
Ursprung im Massenschwerpunkt M der Erde
Lokale Bezugssysteme
 Als lokale Bezugssysteme bezeichnet man die nationalen Koordinaten- und Höhensysteme, welche für
die Landesvermessungen und die Amtliche Vermessung der Länder im offiziellen Gebrauch sind
 Dazu gehören auch die lokalen Bezugsellipsoide und die Kartenprojektionen mit ihren spezifischen
Landeskoordinatensystemen
 Kinematische und statische Bezugssysteme
 Kinematisch – Berücksichtigung der Veränderungen der Erde/Erdoberfläche
 Statisch – Vernachlässigung der (lokal kleinen) kinematischen Veränderungen
 Geodätisches Datum
 Das geodätische Datum ist eine Angabe, die die Abbildung von Positionen auf der unregelmäßig
geformten Erdoberfläche auf ein Rotationsellipsoid parametrisiert
Internationale und CH-Bezugssysteme
 ITRS (IERS Terrestrial Reference System) Weltweit gültiges Bezugssystem
 Früher: WGS84 (World Geodetic System 1984) – auch Referenzellipsoid GRS80
 ETRS89 (European Terrestrial Reference System 1989) Europ. Bezugssystem
 CHTRS95 (CH Terrestrial Reference System 1995) CH Bezugssystem
 CH1903+ Lokales CH Bezugssystem
 Momentan noch aktuell: CH1903
Schweizerische Bezugssysteme
 In der schweizerischen Landesvermessung werden heute die folgenden drei Bezugssysteme eingesetzt:
 CH1903 Lokales Bezugssystem der alten Landesvermessung 1903
 CH1903+ Lokales Bezugssystem der neuen Landesvermessung 1995
 CHTRS95 Swiss Terrestrial Reference System 1995
Global gelagerte Bezugsrahmen
 ITRFyy IERS Terrestrial Reference Frame 19yy (im IERS Terrestrial Reference System (ITRS))
 ETRFyy European Terrestrial Reference Frame 19yy (im European Terrestrial Reference System 1989
(ETRS89))
 CHTRFyy Swiss Terrestrial Reference Frame 19yy (im Swiss Terrestrial Reference System 1995
(CHTRS95))
Lokale Bezugsrahmen Schweiz
 Im Rahmen der neuen Landesvermessung werden die folgenden lokalen Bezugsrahmen zur Verfügung
gestellt:
 LV95 Landesvermessung 1995 (im erneuerten schweizerischen Bezugssystem 1903 (CH1903+))
 LHN95 Landeshöhennetz 1995 (im erneuerten schweizerischen Bezugssystem 1903 (CH1903+))
 Die alte Landesvermessung basiert auf den folgenden lokalen Bezugsrahmen:
 LV03 Landesvermessung 1903 (im alten schweiz. Bezugssystem 1903 (CH1903))
 LN02 Landesnivellement 1902 (im alten schweiz. Bezugssystem 1903 (CH1903))
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Zusammenfassung
Transformationen (3D / Lage)
 Der einfache und genaue Übergang zwischen den verschiedenen Bezugssystemen und -rahmen ist für
die rationelle Handhabung der Geodaten wichtig.
 swisstopo bietet deshalb für alle Bedürfnisse geeignete Transformations-methoden, einerseits im
Rahmen des Online-Rechendienstes und andererseits durch den Vertrieb von geodätischer Software,
an.
 Koordinatentransformation ETRFyy <-> CHTRFyy
 Koordinatentransformation CHTRFyy <-> LV95
 Koordinatentransformation LV95 <-> LV03
Höhen-Transformationen
 swisstopo bietet für alle Bedürfnisse geeignete Transformationsmethoden an, einerseits im Rahmen des
Online-Rechendienstes und anderseits durch den Vertrieb von geodätischer Software.
 Höhentransformation CHTRF95 <-> LHN95
 Höhentransformation LHN95 <-> LN02
Schweizerische Kartenprojektionen
 Die Schweizerische Landesvermessung verwendet seit ihrer Einführung 1903 die einheitliche
Schweizerische Kartenprojektion "Swiss Grid"
 Diese wird auch im Rahmen der neuen Landesvermessung (LV95) in Zukunft beibehalten werden.
 Im Zusammenhang mit LV95 und der Zusammenarbeit in Europa entstand aber das Bedürfnis nach einer
zweiten Kartenprojektion Universal Transverse Mercator (UTM), welche auch ausserhalb der Schweiz
oder sogar weltweit verwendet werden kann.
Swiss Grid für GIS-Anwender
 Bei der Verwendung von Schweizer Geodaten in GIS-Applikationen werden die Auswahl der
Kartenprojektion und die Eingabe der zugehörigen Parameter verlangt.
Georeferenzierung von Rasterdaten
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Rasterdaten (z.B. gescannte Pläne) müssen auf ein Koordinatennetz ausgerichtet werden, damit sie mit
anderen Geodaten verwendet werden können (Bsp. Aufnahmeblatt aus früheren Übungen)
Diese Ausrichtung nennt man Georeferenzierung
Transformations-Arten
Mit ArcGIS können alle drei genannten Transformationsarten durchgeführt werden
Meist wird die affine Transformation (entspricht einer Polynomialen Transformation 1. Ordnung) verwendet
um gescannte Plangrundlagen zu georeferenzieren
Die Affine Transformation braucht mindestens 3 Vektoren
 Skalierung, Sicherung, Rotation, Translation
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Zusammenfassung
Georefenzierung – Rektifizierung
 Die Georefenzierung (Georeferencing) erstellt die für die korrekte Darstellung der Rasterdaten im
gewünschten Koordinatensystem nötigen Parameter, mit denen die Rasterdaten geschoben, skaliert,
geschert und gedreht werden können. Diese Parameter werden in der sog. World-Datei gespeichert.
Die Rasterdaten selbst werden dadurch nicht verändert
 Bei der Rektifizierung (Rectify) werden die Rasterdaten neu berechnet (= interpoliert), so dass Scherung
und Drehung in den Daten korrigiert sind. Die Worlddatei wird trotzdem benötigt, um die
Positionierung über Schiebung und Skalierung zu definieren
AUX.XML-Datei
 Die Georeferenzierungs-Parameter werden in der der …aux.xml-Datei abgespeichert
RMS Error (root mean square error)
 = Mittlere quadratische Abweichung. Wird als Standardmass fürdie Angabe der Genauigkeit bei
Transformationen verwendet
 Die Genauigkeit, mit der alle definierten Referenz-Punkte der tatsächlichen Position zugewiesen werden
können, lässt sich mathematisch messen
Rechtliche Grundlagen und Internet-Ressourcen
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Bundes-Verfassung: Neuer Artikel 75a zur Vermessung
 Genehmigt mit der Volksabstimmung NFA 2004
 Inhalt
 Die Landesvermessung ist Sache des Bundes
 Der Bund erlässt Vorschriften über die amtliche Vermessung
 Er kann Vorschriften erlassen über die Harmonisierung amtlicher Informationen, welche Grund und
Boden betreffen
Philosophie
Bundes-Gesetze: Geo-Informations-Gesetz (GeoIG)
 In Kraft seit 1.7.2008
 Umsetzungsgesetzgebung in den Kantonen in Arbeit
 Rechtsgrundlage für:
 Nationale Geodaten-Infrastruktur (NGDI)
 Landesvermessung
 Amtliche Vermessung
 Öffentlich rechtliche Eigentumsbeschränkungen (OeREB)
 Rahmenbedingungen
 Restriktive Auslegung des Abschnitt Harmonisierung des BV Art. 75a
 Konzentration auf das Wesentliche
 Keine zusätzlichen Kosten
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Zusammenfassung
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 Ziele
 Transparente Gesetzesgrundlage und Systematik für Geobasisdaten
 Transparente Regelung der Verantwortlichkeiten unter Berücksichtigung dezentraler und
föderalistischer Strukturen und der Aufgabenteilung gemäss NFA
 Verbesserung der Dokumentation vorhandener Geodaten (Metadaten)
 Verbesserung des Zugangs zu Geodaten
Was sind Geobasisdaten ?
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Geobasisdaten – wo sind sie anzusiedeln ?
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Nationale Geodaten-Infrastruktur (NGDI)
 stellt sicher, dass Verfahren, Daten, Technologien, Standards, rechtliche Grundlagen, finanzielle und
personelle Ressourcen zur Gewinnung und Nutzung von Geoinformationen ziel- und bedarfsorientiert
zur Verfügung gestellt werden können, sowohl lokal, regional als auch national und international
 umfasst politische, institutionelle und technologische Massnahmen
 komplexes System, das von allen für die Bereitstellung von Geobasisdaten Verantwortlichen gemeinsam
entwickelt, genutzt und fortgeführt wird
 BGDI = Bundes-Geodaten-Infrastruktur = Bundes-Komponente der NGDI
Struktur der NGDI
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Zusammenfassung
Das Impuls-Programm e-geo
 Ziele
 Realisierung der NGDI
 Trägerschaft und Kontaktnetz e-geo -> Steuerungsorgan
 Interdepartementale Koordinationsgruppe GI&GIS des Bundes (GKG-KOGIS)
 Konferenz der Kantonalen Geodaten-Koordinationsstellen und GIS-Fachstellen (KKGEO)
 Schweizerische Organisation für Geoinformation (SOGI) - Dachverband GeoInformation öffentliche
Hand, Verbände, System-Hersteller, Werke und Privatwirtschaft
 Städteverband (SSV) und Gemeindeverband
 Grundlagen
 Strategie für Geoinformation beim Bund + Umsetzungskonzept
 e-geo Charta + Jährlicher Aktionsplan
Kontaktnetz e-geo
Technische Struktur und Komponenten der NGDI
 nationales Netz mit integrierten Diensten
 Daten so nahe wie möglich bei ihren Betreuern – Sicherstellung der Aktualität
CH-Metadatenkatalog-Dienst (geocat) www.geocat.ch
 Wo finde ich Geodaten in der Schweiz ?
 Pilotbetrieb seit Februar 2005, aktuelle Version seit 2010
 Zentrale Suche in dezentraler NGDI-Struktur
Normen
 Im Moment sichergestellt durch die Fachgruppe Normen & Standards der SOGI (FG5) – Koordination
aller Geonormen (www.sogi.ch – Fachgruppen)
 Geonormen des Schweizerischen Normen Vereinigung (SNV)
 basierend auf den Normen
 der Internationalen Normenvereinigung (ISO) und
 der Europäischen Normenvereinigung (CEN)
 Bsp. INTERLIS (www.interlis.ch)
 Geonormen der Verbände (SIA, VSA, VSE, …)
 Bsp. SIA 405, VSA-DSS, VSE
 Geonormen eCH (Vereinigung E-Government Standards www.ech.ch )
 SNV- sind auch eCH-GeoNormen ! (Personalunion der Fachgruppen)
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Zusammenfassung
Zusammenfassung
 Klare, moderne rechtliche Grundlagen
 Koordination gesamtschweizerisch unter Berücksichtigung der föderalistischen Bedürfnisse
 Flächendeckung bei den Geobasis-Daten wird angestrebt
 Daten sind einfacher zu finden und zu beziehen
 Datenaustausch wir einfacher
 Daten werden einmal erhoben und mehrfach genutzt
 Normen sichern die grossen Investitionen in die Datenbestände
 Beschleunigung der (Verwaltungs-)Prozesse
Datendrehscheiben als Teil der NGDI (am Beispiel www.ag-geo.ch)
 Nutzen für Private und Privatwirtschaft
 Zugriff auf aktuelle Geodaten rund um die Uhr
 Schnelle und kostengünstige Geodateneinsicht
 Herunterladen von Geodaten für Architekten und Planer
 Ausdrucken massstäblicher Pläne für Banken, Notare und Immobilientreuhänder
 Nutzen für Gemeinden / Regionen
 Einfaches Sichten der Geodaten - Überlagerung von Richtplan, Zonenplan, Leitungskataster und
weiteren Katastern mit der Amtlichen Vermessung
 Ausbaufähige Basisanwendung - gemeindeeigene Systeme können verknüpft werden
 Zuverlässiges, zugriffsgesichertes Datenmanagement nach offiziellen CH-Normen
 Bürgerfreundliche, transparente Verwaltung dank gezielter Freischaltung von öffentlichen Geodaten
 Mehrfachnutzung vorhandener Daten möglich
 Berücksichtigung der Eigenheiten und individuellen Anforderungen
 Nutzen für Kantone
 Gemeindegrenzen überschreitende Datenverfügbarkeit
 Kantonale Zusammenführung der Daten der amtlichen Vermessung
 Einheitliche Verfügbarkeit von aktuellen Geodaten
 Kontrolle der Daten mit Checkprogrammen
 Nutzen für Datenlieferanten und alle Kunden
 Aktuelle Daten
 Automatisierte Datenbereitstellung in normierten Datenformaten
 Integrierte Qualitätssicherung
 Integrierte Datensicherheit (Zugangs- und Datenschutz)
 Interaktive Benutzer- und Sichtenverwaltung
 Automatisierte Abrechnung von Datenbezügen
 Aktualität, Datensicherheit, Datenherrschaft und Datenabgabe
 Schrittweise Realisierung der Zielsetzung Mutationsaktualität
 Gewinn an Qualität durch Qualitätscheck bei jedem Datenupload
 Datensicherheit durch gemeinsames Rechenzentrum
 Datenherrschaft und Abgabeorganisation werden nicht angetastet
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Zusammenfassung
www.ag-geo.ch – Datenfluss
Raster-GIS-Analysen
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Vektor- und Rasterdatenauswertung
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Kontinuierliche Daten
 Freie Anzahl Zellwerte (Fliesskommazahlen)
 Keine VAT – Value Attribute Table
 Typischerweise Legendentyp: Graduated Color
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Diskrete Daten
 Begrenzte Anzahl Werte (ganzzahlig)
 VAT – Value Attribute Table
 Typischerweise Legendentyp: Unique Value
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Rasterdatenformat GRID (ESRI)
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Quellen für Rasterdaten
 Landsat - Multi Spectral Scanner(MMS), Thematic Mapper (TM)
Zusammenfassung
 SPOT - Multi Spectral Mode (XS), Stereo-SPOT, DEM
 BFS – Bundesamt für Statistik (früher umfangreich mit GEOSTAT)
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Zusammenfassung
 swisstopo - DHM 25 (Digitales Höhenmodell 1:25000) und Pixelkarten
 swisstopo (ua.) – Orthophotos
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Vektoranalysen
 Spatial Join
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Zusammenfassung
Gebenüberstellung Vektor- und Rasteranalysen
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