Angiogenese

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Therapeutische Strategien
zur Behandlung
maligner Erkrankungen
Tumorentstehung:
Verschiedene Kontrollinstanzen müssen
überwunden werden
Die Proliferation normaler
Zellen wird durch 6
verschiedene Kategorien
von Kontrollmechanismen
reguliert.
Für die Bildung eines
metastasierenden
Tumors müssen diese
inaktiviert werden, d.h. in
Tumorzellen müssen sich
multiple Mutationen
ereignet haben.
Unabhängigkeit von
Wachstumsfaktoren
Blockierung
von Apoptose
Induktion von
Neo-Angiogenese
(aus: Hanahan and Weinberg, Cell 100:57, Figure 1)
Überwindung der
Wachstumsinhibition
Invasion &
Metastasierung
Uneingeschränkte
Replikation
Tumorentstehung:
Verschiedene Kontrollinstanzen müssen
überwunden werden
Erworbene Eigenschaft
Beispiel
Unabhängigkeit von Wachstumsfaktoren
Aktivierung von Onkogenen: H-Ras
Überwindung der Wachstumsinhibition
Verlust des Tumorsuppressors RB
Blockierung von Apoptose
Überexpression von Bcl-2
Uneingeschränkte Replikation
Aktivierung der Telomerase
Induktion von Neo-Angiogenese
Produktion von VEGF-Induktoren
Gewebeinvasion & Metastasierung
Inaktivierung von E-Cadherin
Therapeutische Ansätze zur gezielten
Tumorbehandlung
• Eingriff in gestörte Signalwege
– Angiogenese
– Wachstumskontrolle
– Apoptoseinduktion
– Zellzykluskontrolle
– Invasion, Metastasierung
• Therapieansätze
– Signaltransduktionsinhibitoren („small molecules“)
– siRNA, Antisense-Oligonukleotide
– Antikörper, Peptide (Liganden, Rezeptoren)
Vaskulogenese / Angiogenese
Vaskulogenese:
Gefäßneubildung während der Embryonalentwicklung
aus Hämangioblasten
Angiogenese:
Gefäßneubildung aus bestehenden Gefäßen
(Gefäßsprossung)
Angiogenese
Aufbau der Gefäße und Kapillaren
Arterie
Bindegewebe
Elastische Fasern
glatte
Monozelluläre Schicht endothelialer Zellen
Muskulatur
Kapillare
Basalmembran
Zelluläre Prozesse der Angiogenese
1. Proteolyse der Basalmembran
2. Proliferation und Migration in Richtung eines angiogenen Stimulus
3. Lumenbildung/Fusion mit anderen Gefäßen
4. Gefäßreifung
Physiologische Angiogenese
Beispiele für physiologische Angiogenese:
Vaskulo- und Angiogenese in der
Embryonalentwicklung
Menstruationszyklus, Schwangerschaft
Regeneration/Wundheilung
Angiogenese-assoziierte Krankheiten
zu viel:
Chronische Entzündungen (z.B. Rheumatoide Arthritis)
Psoriasis („Schuppenflechte“)
Diabetische Retinopathie
Tumore
zu wenig:
Ischämie
Schlaganfall
Wundheilungsstörungen
Ohne Angiogenese ist das
Tumorwachstum eingeschränkt
100-200 um
Ohne Neubildung von Gefäßen ist das Wachstum von Tumoren
durch die O2-Diffusion limitiert auf einen Durchmesser von etwa
200 µm (etwa 10 Zell-Lagen).
Ohne Angiogenese ist das
Tumorwachstum eingeschränkt
Vergrößerung der Tumormasse um neugebildete Gefäße.
Ohne Angiogenese ist das
Tumorwachstum eingeschränkt
Tumor eingesetzt in die
vordere Augenkammer
Cornea
Tumorgröße
Tumor auf der Iris
wachsend
Tumor auf der Iris
wachsend
Tumor eingesetzt in die
vordere Augenkammer
Iris
Linse
Tage
Angiogenese erleichtert Metastasierung
Invasion
Angiogenese
Intravasation
Primärtumor
Basalmembran
Mikro-Metastasen
Extravasation
Adhäsion an
Blutgefäßwand
in distalen Organen
Metastasierung
Migration
Metastasierung korreliert eng mit der Vaskularisation des Tumors.
Enger Zusammenhang zwischen Vaskularisierung und Malignität!
Angiogenese als Angriffsziel in der
Tumortherapie?
Problematik konventioneller Tumortherapien:
zielen nicht spezifisch auf Tumorzellen, sondern allgemein auf
stark proliferierende Zellen (Nebenwirkungen)
Tumorzellen sind genetisch instabil, können durch Mutation
Resistenzen gegen die Therapie entwickeln
(Selektion aggressiverer Tumore)
Vorteile einer anti-angiogenen Therapie:
zielt auf Tumorgewebe mit nur geringen Nebenwirkungen für
normale Gewebe
wird kontrolliert durch extrazelluläre Signalmoleküle und
Rezeptoren auf der Zelloberfläche (gute Interventionsmöglichkeiten)
Wie wird Tumor-Angiogenese induziert?
Kammer mit permeabler Membran
Tumorzellen
Wie kommunizieren
Tumorzellen
mit Endothelzellen?
Signalmoleküle
Kammer wird unter der Haut eingesetzt
Tumorzellen geben lösliche
Stoffe (Signalmoleküle)
in das umgebende
Gewebe ab,
die Gefäßwachstum anregen.
“TAF”s:
Tumor-Angiogenese-Faktoren
Angiogenese
(“Transfilter-diffusion studies;
Greenblatt & Shubik, 1968;
Ehrmann & Knoth, 1968)
1971: Judah Folkmann
Antiangiogenese als Strategie
zur Behandlung von Tumoren
Wie wird Tumor-Angiogenese induziert?
Angiogenese wird streng kontrolliert durch die Balance von pro- und
anti-angiogenen Faktoren.
In normalen Geweben überwiegen anti-angiogenetische Faktoren bis
neue Gefäße benötigt werden (Wundheilung etc.).
Wie wird Tumor-Angiogenese induziert?
kleiner, lokalisierter Tumor
„angiogener
Schalter “
erhöhte Konzentration
proangiogener
Substanzen
Pro-angiogene
Signalmoleküle
induziert Angiogenese
„Angiogenic
Switch“
gegenüber
antiangiogenen
Substanzen
verschiebt das
Gleichgewicht
in Richtung
Angiogenese
wachsender, potentiell metastasierender Tumor
Wie wird Tumor-Angiogenese induziert?
Tumoren setzen angiogene Signalmoleküle aus der Klasse der
Wachstumsfaktoren frei:
•bFGF (basic fibroblast growth factor = FGF-2, endothelial mitogen)
•VEGF (Vascular Endothelial Growth factor)
Ergo:
Tumorzellen stimulieren die Entwicklung ihres
eigenen Versorgungssystems!
Angiogenese und Tumorentwicklung
Tumor
Endothelzelle
VEGF (Vascular Endothelial Growth Factor)
= VPF (Vascular Permeability Factor)
die Synthese wird durch Hypoxie induziert (über den Transkriptionsfaktor
HIF-1: „hypoxia-inducible transcription factor“)
aktiv als sezerniertes, glykosyliertes, homodimeres Protein
wirkt mitogen und chemotaktisch auf Endothelzellen
stimuliert die Expression u.a. von Metalloproteasen und
Plasminogen Aktivatoren
wirkt anti-apoptotisch auf Endothelzellen
VEGF-A = „VEGF“
5 Gene (VEGF-A, -B, -C, -D and PlGF)
VEGF-A der wesentliche angiogene Faktor
VEGF-C, -D regulieren lymphatische
Angiogenese
verschiedene Spleißvarianten
gesteigerte Expression von VEGF korreliert mit höherer Invasivität und
Metastasierung von Tumoren, sowie einer schlechteren Prognose
VEGF-Rezeptoren
VEGF bindet die RTKs VEGF-R1 und -R2 (und Neutropiline)
VEGF-R2 (auch Flk-1 oder KDR):
der wesentliche Mediator der mitogenen und
angiogenen Effekte von VEGF
VEGF-R1 (auch Flt-1):
eventuell decoy-Funktion; wichtige Rolle in der
Hämotopoese; Regulation der Expression von
Matrixmetalloproteasen und Wachstumsfaktoren
Neuropiline (NRP-1, NRP-2):
binden VEGF und verstärken die Interaktion von
VEGF/VEGF-R2
(VEGF-R3 (auch Flt-4):
bindet VEGF-C und -D, hauptsächlich in lymphatischen Geweben exprimiert)
VEGF und VEGF-Rezeptoren
löslicher
VEGF-R1
Neuropilin
VEGF-R1
VEGF-R2 VEGF-R3
Angiogenese
Lymphangiogenese
Unterschiede zwischen normaler und Tumor-assoziierter Vaskulatur
Tumor
Normal
Normale Vaskulatur ist sehr geordnet, unverzweigt, fast parallel angeordnet.
Tumorvaskulatur ist ungeordnet, unregelmäßig, “geknäult”, und von
unterschiedlicher Größe.
Unterschiede zwischen normaler und Tumor-assoziierter Vaskulatur
Tumor
Normal
Normale Vaskulatur ist sehr geordnet, unverzweigt, fast parallel angeordnet.
Tumorvaskulatur ist ungeordnet, unregelmäßig, “geknäult”, und von
unterschiedlicher Größe.
Sauerstoffmangel ist das primäre Signal, das die Synthese
des Wachstumsfaktors VEGF induziert
HIF-1: Hypoxia Inducible Factor - 1
HIF-1 ist ein Transkriptionsfaktor, der bei Hypoxie spezifisch
Gene einschaltet, die für das Überleben unter diesen
Bedingungen notwendig sind.
HIF-1 ist ein Heterodimer, bestehend aus HIF-1α und HIF-1β.
HIF-1α ist konstitutiv exprimiert.
Bei hohem O2-Angebot:
HIF-1α wird durch Prolyl-Hydroxylase hydroxyliert (O2abhängig).
Dies bedingt die Bindung des von Hippel-Landau
Tumorsuppressors (VHL), einer Ubiquitin-E3-Ligase.
VHL-Bindung führt zur Ubiquitinierung und zum Abbau
von HIF-1α.
HIF-1: Hypoxia Inducible Factor - 1
Angiogenese Glukose/EnergieMetabolismus
Proliferation/
Überleben
Antiangiogene Therapiestrategien
Inhibierung endogener proangiogener Faktoren (VEGF, bFGF)
Inhibierung der Aktivierung und Differenzierung von Endothelzellen
Inhibierung der Proliferation und
Migration von Endothelzellen
Inhibierung von Enzymen, die die
Extrazelluläre Matrix abbauen
(Matrixmetalloproteinasen)
Induktion von Endothelzell-Apoptose
~ 100 Biotech- und große
Pharmaunternehmen involviert in
Antiangiogenese-Forschung
mehr als 30 verschiedene Strategien
werden bereits in klinischen Studien
erprobt
Antiangiogene Therapiestrategien
Angiostatin:
Wird durch Proteolyse aus Plasminogen generiert
Induziert Apoptosis von Endothelzellen
Endostatin:
Wird durch Proteolyse aus Kollagen XVIII generiert
 Induziert die Expression antiangiogener Faktoren
(thrombospondin1 etc.), reduziert die Expression proangiogener
Faktoren (HIF-1α etc.)
Angiogenese-Inhibitoren: Primärtumore
Endostatin Injektion in
Mäuse mit multiplen
Tumoren:
Größe der Primärtumore
wird geringer, das
Wachstum stoppt.
Bei Unterbrechung der
Behandlung erneutes
Tumorwachstum.
Tumore entwickeln keine
Resistenz.
EndostatinBehandlung
Angiogenese-Inhibitoren: Metastasierung
Injektion von Tumorzellen in
Mäuse
Bildung eines Primärtumors
Entfernung des Primärtumors
Angiostatin-Injektion:
Angiostatin verringert das
Auftreten und das Ausmaß der
Metastasierung.
Auf VEGF gezielte, antiangiogene Strategien
KinaseInhibitoren
Hypoxie
Tumorzelle
Anti-VEGFAntikörper
Anti-RezeptorAntikörper
Endothelzelle
VEGF-A
VEGF-R
Tumorwachstum
AntisenseOligonukleotide
Lösliche
Rezeptoren
PeptidAntagonisten
Angiogenese
Auf VEGF gezielte, antiangiogene Strategien
Auf VEGF gezielte, antiangiogene Strategien
Präklinische Studien
physikalische, chemische
und pharmakologische
Eigenschaften
Phase 1
Verträglichkeit,
Nebenwirkungen,
Applikationsform
Phase 2
Wirksamkeit
Sicherheit
Phase 3
größere Patientenkollektive
Klinische Anwendung
Auf VEGF gezielte, antiangiogene Strategien
„Avastin“ - Bevacizumab (Genentech)
humanisierter, monoklonaler anti-VEGF-Antikörper
blockiert die Bindung von VEGF an seinen Rezeptor
reduziert die Neubildung Tumor-assoziierter Gefäße,
sowie die Metastasierung
gut verträglich, keine Dosis-limitierende Toxizität
in Kombination mit Chemotherapie verbessertes Ansprechen,
verlängerte Zeit bis zum Fortschreiten der Krankheit, sowie
verbesserte Gesamtüberlebensrate bei metastasierenden
Karzinomen des Darms.
Phase 3 für Brust-, Prostata-, Darm-, Nierenzell- und
Lungentumore
Auf VEGF gezielte, antiangiogene Strategien
Auf VEGF gezielte, antiangiogene Strategien
Tumorentstehung:
Verschiedene Kontrollinstanzen müssen
überwunden werden
Unabhängigkeit von
Wachstumsfaktoren
Blockierung
von Apoptose
Induktion von
Neo-Angiogenese
(aus: Hanahan and Weinberg, Cell 100:57, Figure 1)
Überwindung der
Wachstumsinhibition
Invasion &
Metastasierung
Uneingeschränkte
Replikation
Wachstumsfaktor-vermittelte Effekte
( z.B. EGF, PDGF, IGF, NGF)
Wachstums
faktor
Wachstumsfaktorrezeptor
R
R
K
K
Extrazellulärraum
Zellmembran
Zytoplasma
Aktivierung
Zellüberleben
Tumorwachstum
Angiogenese
Metastasierung
R= Rezeptor
K= Rezeptortyrosinkinase
Deregulation der wachstumsfaktorvermittelten
Signaltransduktion (I)
Mehr
Wachstumsfaktor
Wachstumsfaktorrezeptor
R
R
K
K
Extrazellulärraum
Zellmembran
Zytoplasma
Aktivierung
R= Rezeptor
K= Rezeptortyrosinkinase
Bildung von Wachstumsfaktoren durch die
Tumorzellen selbst (autokrines Wachstum)
Deregulation der wachstumsfaktorvermittelten
Signaltransduktion (II)
Wachstums
faktor
Wachstumsfaktorrezeptor
R
R
R
R
K
K
K
K
Extrazellulärraum
Zellmembran
Zytoplasma
Aktivierung
R= Rezeptor
K= Rezeptortyrosinkinase
Überexpression des Rezeptors
Deregulation der wachstumsfaktorvermittelten
Signaltransduktion (III)
Wachstumsfaktorrezeptor
R
R
K K
Extrazellulärraum
Zellmembran
Zytoplasma
Aktivierung
R= Rezeptor
K= Rezeptortyrosinkinase
Expression eines konstitutiv aktiven Rezeptors
Erb-B2/HER2/Neu
•
gehört zur Familie der Epidermalen Wachstumsfaktor Rezeptoren (c-erbB-2)
•
Ko-Rezeptor: bindet selbst nicht an EGF-ähnliche Liganden, ist jedoch
präferentieller Heterodimerisierungspartner der anderen Liganden-bindenden
Erb-B-Rezeptoren
•
stärkerer Induktor mitogener Signalwege als andere Erb-B-Rezeptoren (stärkere
Wachstumsfaktor-Bindung, mehr downstream Interaktionen, stärkeres
Recycling)
•
Signaltransduktion über ras, MAPK, AKT
•
Onkogen: Gen-Amplifikation und Protein-Überexpression tritt bei ca. 30% der
Frauen mit Mammakarzinom auf - ist assoziiert mit schlechter Prognose
HER2-Genamplifikation und Überexpression
Tumor
Normal
Möglichkeiten der Hemmung
Hemmung der Ligandenbindung
Hemmung der Rezeptortyrosinkinase
Hemmung nachgeschalteter Signalwege
Strategien zur Inhibition der
ErbB-Rezeptoraktivität
Anti-RezeptorAntikörper
“Small molecule”
TK-Inhibitor
“Bispezifische
Antikörper
Konjugate
Antikörper + Toxin
Rekrutierung
immunologischer
Effektoren
Signalinhibition
Inhibition der
TK-Aktivität
Lyse /
Apoptose
Ak-mediierte
Internalisierung
zytotoxischer
Substanzen
Antisense Oligonukleotide
gegen Ligand/Rezeptor
Trastuzumab / Herceptin
= Therapeutischer, humanisierter, monoklonaler Antikörper
gegen die extrazelluläre Domäne der RT-Kinase HER2/neu (humaner
epidermaler Wachstumsfaktor-Rezeptor)
Blockierung der HER2-Wachstumssignalkaskade.
Extrazelluläre Bindung führt zur Internalisierung des Rezeptors, Inhibition
der Zellzyklusprogression über p27kip1/CDK2, Proliferation wird gestoppt,
Zellen arretieren in der G1-Zellzyklusphase, sterben apoptotisch
1998 in den USA (EG: 2000) zur Behandlung von Patientinnen mit HER2überexprimierendem Mammakarzinom zugelassen
Nebenwirkungen:
In 10% der Fälle treten Schädigungen des Herzmuskels auf.
AKT Phosphorylierung bei
Mammakarzinomen
HER2/Neu
AKT1
AKT2
Phospho-AKT
Überexpression von HER2/neu ist
assoziert mit AKT-Phosphorylierung
D. Altomare, J. Testa
Herceptin: Wirkungsmechanismus
Herceptin
HER2/neu
x
↓pAKT
ZellÜberleben
ZellTeilung
Zell-Invasion
und -Migration
Herceptin-Exposition inhibiert AKTPhosphorylierung und Dimerisierung von HER2/neu
und HER3
Lane 1 – Kontrolle
Lane 2 – Heregulin
Lane 3 – Herceptin
Relative Expression
153 209
ECD
69
↓Signal
ICD
HER3
HER2/neu
D. Altomare, J. Testa
Antikörper-abhängige zelluläre
Zytotoxizität
Tumorzelle
NK
Perforin
Lyse
Antikörper
Effektorzelle
Phagozytose
Die Effektivität von Herceptin und anderen Antikörpern
ist verringert in der Abwesenheit der Interaktion von
Antikörper-Fc-Domänen mit zellulären Fc-Rezeptoren
Clynes, Presta, Ravetch
Hemmung der intrazellulären
Tyrosinkinase Bcr-Abl
Chronisch Myeloische Leukämie (CML)
Extrazellulär
Zellmembran
Kinaseinhibitor
Imatinib
(Glivec ®)
Zytoplasma
K
Tumorzelle
Intrazelluläre Kinase
(Bcr-Abl)
Tumorwachstum
Angiogenese
Das Philadelphia-Chromosom:
Translokation t(9;22)(q34;q11)
De Klein et al. Nature 300, 765 (1982), Groffen et al. Cell 36, 93 (1984)
ABL - BCR/ABL
Normal
Leukämie
BCR
BCR/ABL
Nukleus
konstitutiv aktive
Kinase
ABL
geringe Kinase-Aktivität
ABL/BCR
Funktion ?
Zytoplasma
BCR-ABL-Fusionsprotein: cytoplasmatische,
konstitutiv aktive Kinase
verringerte
Adhäsion,
verstärkte
Mobilität
Überleben,
Proliferation,
Differenzierung
CML
CML entsteht aus einer Stammzelle,
die ein Granulozyten-Vorläufer ist
(Molecular Cell Biology
Lodish et al. Fig. 24.1)
Leukämie ist charakterisiert durch
Hyperproliferation unreifer weißer Blutzellen
normal
leukämisch
Erythrozyten
Weiße
Blutzelle
Hyperproliferation
weißer Blutzellen
Klinischer Verlauf: Phasen der CML
Advanced phases
Chronic phase
Median 5–6
years
stabilization
Accelerated
phase
Blast crisis
Median duration
6–9 months
Median survival
3–6 months
Provided by: Gleevec.com
Chronisch myeloische Leukämie (CML)
• Krebserkrankung des Blutes und des Knochenmarks
• Proliferierungssignale in hämotopoetischen
Stammzellen im “active state” eingefroren - zu viele
Granulozyten
• Kann jahrelang unauffällig bleiben, ein Teil tritt jedoch
in die akzelerierte Phase und Blastenkrise ein (Risiko
der Akuten Myeloischen Leukämie (AML) mit hoher
Lethalität)
• Diagnose: Blutbild (erhöhte Granulozytenzahl),
Philadelphia-Chromosom-Nachweis (ca. 90% der
Fälle)
Chronisch Myeloische Leukämie (CML)
Jährliche Inzidenz: 1/100,000
(~15% aller Leukämien)
Alters-Median: 30-60 Jahre
Therapie-Optionen/Medianes Überleben:
 4 Jahre mit konventioneller Chemotherapie
(Hydroxyharnstoff, Busulphan)
 6 Jahre mit auf IFNα-basierender Therapie
 Hoch-Dosis-Chemotherapie/allogene Knochenmarkstransplantation kann zur Heilung der CML führen
Entwicklung von Tyrosinkinaseinhibitoren
 Unattraktiv: Inhibierung der Interaktion von TK und
Ligand/Substrat durch niedermolekulare Inhibitoren
 Besser: Modulation der Kinase-Aktivität
 Mittel: ATP-kompetitive Inhibitoren
 Problematik: ~800 Serin/Threonin- und Tyrosinkinasen!
Alle binden ATP in hoch konservierter Weise.
Spezifischer Inhibitor für eine Kinase?
Entwicklung von Tyrosinkinaseinhibitoren
Triphosphatgruppe des ATPs wird gebunden durch mehrere
konservierte, basische Aminosäurereste.
Bilden zusammen mit Aspartatrest das katalytische Zentrum.
Problem: Hoch-polare Moleküle wären erforderlich,
um die Triphosphat/katalytische Site zu besetzen.
schlechte orale Absorption,
schlechte Zellpermeabilität,
schlechte Pharmakokinetik
Adenosin wird außer durch zwei H-Brücken
über lipophile/van der Waals-Wechselwirkungen
in einer geringer konservierten Umgebung
gebunden
fast alle ATP-kompetitiven KinaseInhibitoren zielen auf das
Adenosin-Erkennungsmotif
c-Abl-Kinasedomäne
im Komplex mit Gleevec
STI-571/Imatinib-Mesylate/Gleevec/Glivec
In den 90er Jahren von
Novartis Pharmaceuticals
in High-Throughput Screens für
Tyrosinkinase-Inhibitoren identifiziert
Biochemical Screening:
Enzymassays
(radioaktiv, colorimetrisch oder fluoreszent)
mit aufgereinigter Kinase und Substrat
Gleevec:
ein spezifischer BCR-ABL-Kinase-Inhibitor
Cancer Res. 1996 Jan 1;56(1):100-4. Inhibition of the Abl protein-tyrosine kinase in vitro and in vivo
by a 2-phenylaminopyrimidine derivative.Buchdunger E, Zimmermann J, Mett H, Meyer T, Muller M, Druker BJ, Lydon NB.
Ciba Pharmaceuticals Division, Oncology Research Department, Ciba-Geigy Limited, Basel, Switzerland.
Gleevec
Gleevec™: in chronic phase CML
Chronic Phase CML
1.0
Major cytogenetic response
0.9
0.8
Complete cytogenetic
response
0.7
Fraction
of patients
that responded
0.6
0.5
0.4
0.3
0.2
0.1
0.0
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
Months Since Start of Treatment
10
Data: Novartis Pharmaceuticals Corporation
Aber: Resistenz-Entwicklung
Entwicklung von Resistenzen gegen Gleevec unter Therapie
- Überexpression von BCR-ABL
- Mutation von BCR-ABL (Gleevec Bindung gestört)
RTK-Inhibitoren in der Entwicklung
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