5 Hirn- und Halsnerven 46 - Medi

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5 Hirn- und Halsnerven
5.1.8 Nervus ­vestibulocochlearis
(VIII. Hirnnerv)
Das Kerngebiet des achten Hirnnerven liegt in
der Medulla oblongata mit zwei Nuclei cochleares und vier Nuclei vestibulares.
Nach seinem Verlauf durch den Porus acusticus internus (gemeinsam mit dem N. VII und
der A./V. labyrinthi) tritt der N. vestibulocochlearis unterhalb dem Pons und lateral der ­Olive
ins Gehirn ein.
Seine Funktionen sind das Hören und das
Gleichgewichtsempfinden.
5.1.9 Nervus ­glossopharyngeus
(IX. Hirnnerv)
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Das Kerngebiet des neunten Hirnnerven liegt
in der Medulla oblongata.
Hier lassen sich vier Kerne unterscheiden:
–– Als rein somatomotorischen Kern teilt sich
der neunte Hirnnerv den Nucleus ambiguus mit dem zehnten und elften Hirnnerven
(sehr, sehr häufig gefragt; somatomotorisch
= speziell visceroefferent = branchiomotorisch).
–– Zudem existiert der Nucleus spinalis nervi trigemini, in dem somatosensible Fasern
aus Ohr und Rachen enden.
–– Der Nucleus salivatorius inferior dient der
parasympathischen Innervation der Parotis und
–– der Nucleus solitarius, in dem sensorische
Fasern des hinteren Drittels der Zunge enden.
Von den einzelnen Kernen ausgehend verbünden sich die Fasern zum eigentlichen N. glossopharyngeus. Dieser verlässt den Hirnstamm
unterhalb dem Pons im Sulcus lateralis posterior und zieht (zusammen mit N. X und XI)
durch das Foramen jugulare. Im weiteren Verlauf zieht er zusammen mit dem X., XI. und
XII. Hirnnerven durch das Spatium latero-/parapharyngeum. Zu den Funktionen des neunten Hirnnerven gehören:
–– Somatomotorische Innervation der Pharynxmuskulatur (Schlund-/Rachenmusku-
latur) und Innervation des M. levator veli
palatini.
–– Ausgehend vom Nucleus spinalis nervi trigemini: sensible Versorgung von Anteilen
des Ohrs und Rachens, so z. B. des Mittelohrs (Paukenhöhle), des inneren Trommelfells und der Tuba auditiva, der Gaumenmandel,Teilen der Zunge und der Pars oralis
pharyngis.
–– Viscerosensible Versorgung des Glomus
caroticum und der Pressorezeptoren im
Sinus caroticum. Im N. glossopharyngeus
verlaufen daher chemorezeptive Afferenzen des Glomus caroticum zum Nucleus
solitarius.
–– Sensorische Versorgung des hinteren Drittels der Zunge. Somit ist der N. glossopharyngeus an der peripheren Geschmacksleitung beteiligt. Zudem versorgt er die
Glandula parotidea über das Ganglion oticum mit parasympathischen Fasern.
5.1.10 Nervus vagus (X. Hirnnerv)
Die Kerne des zehnten Hirnnervs liegen ebenfalls in der Medulla oblongata. Zusammen mit
dem Nervus glossopharyngeus besitzt er als
somatomotorischen Kern den Nucleus ambiguus (sehr, sehr häufig gefragt; somatomotorisch = speziell visceroefferent = branchiomotorisch) und als sensorischen Kern den Nucleus
solitarius. Der Nervus vagus ist somit ebenfalls
an der peripheren Geschmacksleitung beteiligt.
Seine parasympathischen Fasern haben ihren
Ursprung im Nucleus dorsalis nervi vagi. Der
Vagus tritt unterhalb dem Pons hinter der Olive
aus dem Hirnstamm aus und verläuft im Sulcus lateralis posterior, bevor er durch das Foramen jugulare die Schädelbasis verlässt. Hier
besitzt er ein Ganglion superius und inferius
(nodosum). Die Ganglien sind aus pseudounipolaren Nervenzellen aufgebaut. Weiter zieht
der Nerv im Spatium latero-/parapharyngeum
zusammen mit dem IX., XI. und XII. Hirnnerven und liegt daher auch mit der A. carotis interna und der V. jugularis interna, die ebenfalls
im Spatium latero-/parapharyngeum verlau-
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