Dr. Kay-Uwe Jagemann

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Neurobiologie
Dr. Kay-Uwe Jagemann
Menschen
undund
zur äußere
Beurteilung
zwischenmenschlicher
Beziehungen. Ebene
Dabei wird
besonders
deutlich, dass-komEbene
innere
Wirkursachen
und auf der ontologischen
Reifungsund Lernvorgänge
vorplexe
Phänomene,
wie
das
menschliche
Verhalten,
nicht
aus
der
Dimension
nur
einer
Fachdisziplin
zu interprenehmlich auf das Individuum bezogen - untersucht (z. B. Ethologie). Dagegen werden auf der ultimaten
Ebene
tieren
sind. Es gehen
Denkweisen und
z. B. der Ethologie, Physiologie
die
Funktionen
und Gesamtfitness
undErgebnisse
auf der stammesgeschichtlichen
Ebene die(Neurophysiologie,
Entwicklung einerEndokriSignalnologie,
Immunologie,
Hirnforschung),
Psychologie,
Anthropologie,
Religion
und
der
Erziehungswissenschaften
struktur oder eines Verhaltens - vornehmlich auf die Population bezogen - erforscht (z. B. Verhaltensökologie).
ein. Während diese fachübergreifenden Aspekte wohl nur gelegentlich angedeutet werden können, soll die Vielfalt der Denkansätze allein schon in der Verhaltensforschung aufgezeigt werden. So werden auf der proximaten
Ebene innere und äußere Wirkursachen und auf der ontologischen Ebene Reifungs- und Lernvorgänge - vorBildungsgang Gymnasium
Unterrichtsfach Biologie
nehmlich
3.2.3.1 auf
Q3 das
A Individuum bezogen - untersucht (z. B. Ethologie). Dagegen werden auf der ultimaten Ebene
die Funktionen und Gesamtfitness und auf der stammesgeschichtlichen Ebene die Entwicklung einer Signalstruktur oder eines Verhaltens - vornehmlich auf die Population bezogen - erforscht (z. B. Verhaltensökologie).
Std.:
3.2.3 Q3
Q3 A
Physiologische Grundlagen
LK 25
GK
15
∑
Std.:
Q3 Q3 A
Verhaltensbiologie
LK 60
3.2.3.1
Begründung:
GK 36
sollen erkennen, dass verschiedene, sich gegenseitig ergänzende Erklärungsebenen notwendig sind
In Fortführung der Arbeitsmethoden sollen die Schülerinnen und Schüler beachten lernen, dass sich hierbei Ergebnisse einstellen können, die sich auf den ersten Blick widersprechen (z. B. bei sukzessiv oder simultan gebotenen, natürlichen oder künstlichen Reizmustern in natürlicher oder künstlicher Umgebung, bei KasparHauser-Versuchen, Ausschaltversuchen etc.).
Es soll deutlich werden, dass in der Ethologie angeborene Verhaltensmerkmale (z. B. Lerndispositionen und
Lebensraumpräferenzen) genauso als arttypisch angesehen werden wie morphologische Merkmale.
Bildungsgang Gymnasium
Unterrichtsfach Biologie
Die Schülerinnen und Schüler sollen die Lernfähigkeit als eine Voraussetzung zur Emanzipation von wechselnden Umweltfaktoren interpretieren können. Emotionale Aspekte (z. B. zur Schönheit von Lebewesen und ihres
Lebensraums)
3.2.3.2 Q3 Bdürfen nicht ausgeklammert werden.
Die Beispiele im Grundkurs sollten sich vornehmlich auf den Menschen beziehen.
Die fachwissenschaftliche Diskussion des Instinktkonzepts und der Verhaltenssteuerung soll thematisiert werStd.:
den. Als repräsentativ für den aktuellen Diskussionsstand in der Biologie wird der Begriff „festgelegtes ReaktiQ3 B
Vorwiegend ethologische Aspekte des Verhaltens
LK 15
8
onsmuster“ für eine angeborene Verhaltensweise benutzt. (Campbell, Biologie, 2009 , S. 1504ff).
GK 9
Std.:
Grundlage für das Verständnis komplexer Informationsverarbeitung und Verhaltensweisen sind detaillierte
Vorbemerkungen:
Q3 A
Physiologische Grundlagen
LK 25
Kenntnisse der Neurophysiologie.
GK 15
Die Ergebnisse der Verhaltensforschung liefern auch einen wesentlichen Beitrag zum Selbstverständnis des
Verbindliche
Menschen
undUnterrichtsinhalte/Aufgaben:
zur Beurteilung zwischenmenschlicher Beziehungen. Dabei wird besonders deutlich, dass komBegründung:
plexe Phänomene, wie das menschliche Verhalten, nicht aus der Dimension nur einer Fachdisziplin zu interpreSignalübertragung
und
Verrechnung
undEthologie,
Funktion von
Nervenzellen
(Ruhepotential,EndokriAktitieren
sind. Es
Denkweisen
und Ergebnisse
z.Bau
B. der
Physiologie
(Neurophysiologie,
Grundlage
für gehen
das Verständnis
komplexer
Informationsverarbeitung
und Verhaltensweisen
sind detaillierte
onspotential, Erregungsleitung);
Funktion Acetylcholinnologie,
Immunologie,
Hirnforschung),
Psychologie,
Anthropologie,
Religion
und
der
Erziehungswissenschaften
Kenntnisse der Neurophysiologie.
Synapsen;
neuromuskuläre
Synapse;soll
EPSP,
ein. Während diese fachübergreifenden Aspekte wohlführender
nur gelegentlich
angedeutet
werden können,
die VielIPSP,
Transmitter,
zeitliche
und
räumliche
Summation
falt
der
Denkansätze
allein
schon
in
der
Verhaltensforschung
aufgezeigt
werden.
So
werden
auf
der
proximaten
Verbindliche Unterrichtsinhalte/Aufgaben:
Ebene innere und äußere Wirkursachen und auf der ontologischen Ebene Reifungs- und Lernvorgänge - vorZusätzlich
LK: Prinzip hormonbedingter
secondnehmlich
auf das Individuum
bezogen - untersucht (z.
B. und
Ethologie).
werden auf
der
ultimaten AktiEbene
Signalübertragung
und Verrechnung
Bau
FunktionDagegen
von Nervenzellen
(Ruhepotential,
messenger-Vorgänge;
präsynaptische
Hemmung
die Funktionen und Gesamtfitness und auf der stammesgeschichtlichen
Ebene
die
Entwicklung
einer
Signalonspotential, Erregungsleitung); Funktion Acetylcholinstruktur oder eines Verhaltens - vornehmlich auf die Population
bezogen - erforscht
(z. B. Verhaltensökologie).
führender
Synapsen;
neuromuskuläre
Synapse; EPSP,
Reize (äußere Bedingungen) und Rezeption
Bau
und allgemeine
Funktion
eines Sinnesorgans
mit adäIPSP,
Transmitter,
zeitliche
und
räumliche
Summation
quatem Reiz
Verbindliche Unterrichtsinhalte/Aufgaben:
Begründung:
Lehrplan
3.2.3.1
Q3 A
Zusätzlich LK: Bau und Funktion sensorischer Rezeptoren
Zusätzlich
LK: Prinzip hormonbedingter second(Reize,
Rezeptorpotential)
messenger-Vorgänge; präsynaptische Hemmung
Nervensystem
Allgemeiner Überblick über Bau und Funktion des WirbelStd.:mit adäReize (äußere Bedingungen) und Rezeption
Bau und allgemeine Funktion eines Sinnesorgans
tiernervensystems
Q3 A
Physiologische
Grundlagen
LK 25
quatem
Reiz
15
Zusätzlich LK: Bau und Funktion sensorischerGK
Rezeptoren
(Reize, Rezeptorpotential)
Beeinflussung des Nervensystems
Prinzip der Stoffeinwirkung an Acetylcholin-führenden SyBegründung:
napsen an einem Beispiel (Medikamente, Drogen, Gifte,
Nervensystem
Allgemeiner Überblick über Bau und Funktion des WirbelAlkohol)
tiernervensystems und Verhaltensweisen sind detaillierte
Grundlage für das Verständnis komplexer Informationsverarbeitung
Kenntnisse
der
Neurophysiologie.
Fakultative Unterrichtsinhalte/Aufgaben:
Bildungsgang
Gymnasium
Beeinflussung
des Nervensystems
Verbindliche
Unterrichtsinhalte/Aufgaben:
Grundlagen der
Muskelphysiologie
Unterrichtsfach Biologie
Prinzip der Stoffeinwirkung an Acetylcholin-führenden
SyBau und Funktion der quergestreiften Muskulatur, Schema
napsen an einem Beispiel (Medikamente, Drogen, Gifte,
des molekularen Mechanismus der Muskelkontraktion
Alkohol)
Signalübertragung und Verrechnung
Bau
undAngst
Funktion
Stress,
etc. von Nervenzellen (Ruhepotential, Aktionspotential, Erregungsleitung); Funktion AcetylcholinBeziehung zum
autonomen Nervensystem und z. B. Verrechnungen beim Farbensehen (als eine Vorgabe
Fakultative
Unterrichtsinhalte/Aufgaben:
führender Synapsen; neuromuskuläre Synapse; EPSP,
zum Hormon- und Immunsystem
zur Erkenntnistheorie)
43IPSP,
Transmitter, zeitliche und räumliche Summation
Wahrnehmen
und
mentales
Erleben
Experimente
Grundlagen der Muskelphysiologie
Bau
und Funktion der quergestreiften Muskulatur, Schema
Jetlag,
Schlafentzug,
Medikamentenwirkung
des
molekularen
Mechanismus
der Muskelkontraktion
Zusätzlich
LK: Prinzip
hormonbedingter
secondStress,
Angst
etc.
messenger-Vorgänge; präsynaptische Hemmung
Reizverarbeitung bei Pflanzen
z. B. Parkinson
Die biologische Uhr des Menschen/Der
Reize
(äußereBiorhythmus
Bedingungen) und Rezeption
43Bau und allgemeine Funktion eines Sinnesorgans mit adämenschliche
quatem Reiz
Erkrankungen des Nervensystems
Zusätzlich LK: Bau und Funktion sensorischer Rezeptoren
Reafferenzprinzip
(Reize, Rezeptorpotential)
Beobachten und verbale Beschreibungen
Ethogramm
Von wenigen Beobachtungen sehr einfacher bis hin zu komplizierten Verhaltensweisen ausgehend, sollen
Schülerinnen und Schüler beschreibende Fachbegriffe der Verhaltensforschung kennenlernen. Sie sollen dann
Handlungen
Schema des monosynaptischen Reflex; Reflexbogen;
die verbalen Beschreibungen z. B. in Abfolgediagramme oder Blockschaltbilder umsetzen und erkennen, dass
Festgelegte Reaktionsmuster (Schlüsselreiz, Kinese, Taverschiedene Darstellungsweisen nicht nur beschreiben, sondern auch zu neuen Fragestellungen anregen. Sie
xie)
sollen erkennen, dass verschiedene, sich gegenseitig ergänzende Erklärungsebenen notwendig sind
In Fortführung der Arbeitsmethoden sollen die Schülerinnen und Schüler beachten lernen, dass sich hierbei ErHandlungsabfolge-Diagramme bzw.
Reflexbogen
gebnisse einstellen können, die sich auf den ersten Blick widersprechen (z. B. bei sukzessiv oder simultan gebeschreibende Blockschaltbilder
botenen, natürlichen oder künstlichen Reizmustern in natürlicher oder künstlicher Umgebung, bei KasparHauser-Versuchen, Ausschaltversuchen etc.).
Methode: Beobachtung
Arbeitsschritte:
Es soll deutlich werden, dass in der Ethologie angeborene Verhaltensmerkmale (z. B. Lerndispositionen und
Lebensraumpräferenzen) genauso als arttypisch angesehen werden wie morphologische Merkmale.
Formulierung
einerzur
Frage,
die durch von
Beobachtung
Die Schülerinnen und Schüler sollen die Lernfähigkeit als- eine
Voraussetzung
Emanzipation
wechselnbeantwortbar
ist
den Umweltfaktoren interpretieren können. Emotionale Aspekte (z. B. zur Schönheit von Lebewesen und ihres
- Operationalisierung der Frage
Lebensraums) dürfen nicht ausgeklammert werden.
- Menschen
Theoretische
Detailplanung und praktische OrgaDie Beispiele im Grundkurs sollten sich vornehmlich auf den
beziehen.
nisation
der Beobachtungssituation
Die fachwissenschaftliche Diskussion des Instinktkonzepts und
der Verhaltenssteuerung
soll thematisiert werden. Als repräsentativ für den aktuellen Diskussionsstand
in
der
Biologie
wird
der
Begriff
„festgelegtes Reakti- Registrierung der Daten8
onsmuster“
für
eine
angeborene
Verhaltensweise
benutzt.
(Campbell,
Biologie,
2009
,
S.
1504ff).
- Kritische Reflexion der Daten
bezüglich MessgeBildungsgang Gymnasium
Unterrichtsfach
Biologie
nauigkeit und statistischer Aussagekraft
Verbindliche Unterrichtsinhalte/Aufgaben:
Steuerung
von
Prinzip der Abhängigkeit von physiologischen Zuständen,
3.2.3.3 Q3
C Verhalten durch äußere FaktoBeobachten
und
verbale Beschreibungen
Ethogramm
ren und innere
Bedingungen
von Umwelteinflüssen, von exogenen und endogenen
rhythmisch auftretenden Faktoren
Std.:
Handlungen
Schema
des
monosynaptischen
Reflex; Reflexbogen;
Beziehung
zum
Hormonsystem
Q3 C
Vorwiegend ökologische und evolutionäre
Aspekte
des Verhaltens
LK 20
Festgelegte Reaktionsmuster (Schlüsselreiz, Kinese, TaGK 12
xie)
Verhaltensänderungen
Prägung, Klassische und operante Konditionierung
Zusätzlich LK: Reifung, Kognition und Problemlösung, neuBegründung:
Handlungsabfolge-Diagramme bzw.
Reflexbogen
robiologische Grundlagen des Lernens
beschreibende
Blockschaltbilder
Bildungsgang
Gymnasium
Unterrichtsfach
Die Schülerinnen
und Schüler sollen erläutern können, dass man früher vom arterhaltenden
Wert desBiologie
VerhalFachwissenschaftliche
Problematik
„erworbeGrundlegende
Fragestellung
tens ausging und heute vom „Egoismus“ eines Individuums als Träger der Gene (als Mitglied eines VerwandMethode:
Beobachtung
Arbeitsschritte:
nes/angeborenes
Verhalten“
Zusätzlich LK: Methodischer Überprüfungsansatz, z.B.
tenkreises), also von
den Fitnesskonsequenzen spricht.
3.2.3.3
Q3
C
Kaspar-Hauser-Experiment
Die Schülerinnen und Schüler sollen Abgrenzungen
und wechselseitige Beziehungen zwischen biologischer
- Formulierung einer Frage, die durch Beobachtung
Verhaltensforschung und Humanwissenschaften verstehen.
Std.:
beantwortbar ist
45
Q3 C
Vorwiegend ökologische und evolutionäre
Aspekte des Verhaltens
LK 20
Operationalisierung
der
Frage
Verbindliche Unterrichtsinhalte/ Aufgaben:
GK 12Orga- Theoretische Detailplanung und praktische
nisation
Beobachtungssituation
Änderungen
desder
Zugverhaltens
bei Vögeln durch Klimaveränderungen
bedingt
- Registrierung
der Daten
-dassKritische
Reflexion
der Daten bezüglich
MessgeDie
Schülerinnen von
und Verhaltensmerkmalen
Schüler sollen erläutern können,
man
früher
vom arterhaltenden
Wert des
VerhalÜberlebenswert
Prinzip
des
Selektionsprozess;
nauigkeit
und
statistischer
Aussagekraft
tens
ausging
und
heute
vom
„Egoismus“
eines
Individuums
als
Träger
der
Gene
(als
Mitglied
eines
VerwandArbeitsmethoden der Schülerinnen und Schüler/Hinweise und Erläuterungen:
(Gesamtfitness)
Soziobiologischer Ansatz:
Nervensystem
Allgemeiner Überblick über Bau und Funktion des Wirbeltenkreises), also von den Fitnesskonsequenzen spricht.
Proximate
ultimate Ursachen
von Verhalten;
KostenSteuerung von Verhalten durch äußere FaktoPrinzip
der und
Abhängigkeit
von physiologischen
Zuständen,
tiernervensystems
und wechselseitige
Beziehungen
zwischen
biologischer
Die Schülerinnen und Schüler sollen in ihrer Betrachtung
problemlos von der zellulären Ebene zur organismi- Die Schülerinnen und Schüler sollen AbgrenzungenNutzen-Analyse
(Ökonomieprinzip)
beim
Nahrungserwerb
ren und innere Bedingungen
von Umwelteinflüssen, von exogenen und endogenen
schen (und zurück) wechseln können. Geeignete Demonstrationen (z.B. kniesehnenausgelöster Streckreflex) Verhaltensforschung und Humanwissenschaften verstehen.
oder bei Fortpflanzungssystemen;
rhythmisch
auftretenden Faktoren direkte und indirekte
und deren Analyse fördern die Fähigkeit zu diesem Wechsel in geeigneter Form.
Fitness,
Gesamtfitness,
Kooperation
Beziehung
zum
Hormonsystem
Beeinflussung des Nervensystems
Prinzip der Stoffeinwirkung an Acetylcholin-führenden SyVerbindliche Unterrichtsinhalte/ Aufgaben:
napsenvon
an einem
Beispiel (Medikamente,
Gifte,
Querverweise:
Berücksichtigung
Aufgabengebieten
(§6 Abs. 4Drogen,
HSchG):
ZusätzlichKlassische
LK: Aggressionstheorien
Verhaltensänderungen
Prägung,
und operante Konditionierung
Alkohol)
Verhaltensänderungen
Änderungen des Zugverhaltens bei Vögeln durch KlimaZusätzlich LK: Reifung, Kognition und Problemlösung, neuveränderungen bedingt
Bewusstsein, Geist, Sprache: D, L, Gesundheitserziehung
Fakultative Unterrichtsinhalte/Aufgaben:
robiologische Grundlagen des Lernens
Verhaltensänderungen
Begründung:
Informationsverarbeitung
1. Verarbeitung sensorischer
Eingangssignale
sensorische Neuronen
übermitteln Informationen an
das Gehirn
2. sensorische Integration
über Interneurone (lokale
Verbindungen im Gehirn)
3. Verarbeitung motorischer
Ausgangssignale
Neuronen in Bündeln (Nerven),
die Reaktion hervorrufen, Aktivierung von Drüsen oder
Muskeln (Motoneuronen)
Bau der Nervenzelle (1)
Zellkern
Dendrit
Axonhügel
Axon2(Neurit)
Ranvier'scher2Schnürring
Endknöpfchen
Soma
Myelinscheide
Synapse
Integra1on
Impulsweiterleitung
Endknöpfchen
(präsynap1sche2Endigung)
Bau der Nervenzelle (2)
• die meisten Organellen im Soma (Zellkörper)
• typisches Neuron hat viele Dendriten, die Signale von anderen
Neuronen empfangen
• Information wird am Axon weitergeleitet
• Axone sind länger als Dendriten (Bsp. Rückenmark)
• kegelförmige Region eines Axons, wo es aus dem Zellkörper
entspringt, heißt Axonhügel
• Signal wird vom Axon über synaptische Endigung an der
Synapse an andere Nervenzelle geleitet
• an den meisten Neuronen leiten Neurotransmitter
(Botenstoffe) die Information von der präsynaptische (Sender)
die postsynaptische Zelle (Empfänger)
Ruhepotenzial (1)
• Membranpotenzial eines ruhenden, also nicht erregten, Neurons
• in der Regel -60 mV ... -80 mV
• wichtig: Konzentrationen Na und K
• Aufrechterhaltung durch Natrium-Kalium-Pumpen
+
+
+
bei Hydrolyse von ATP frei werdende Energie wird genutzt, um Na
+
aktiv aus der Zelle und K aktiv in die Zelle zu transportieren
Ruhepotenzial (2)
• Diffusion der Ionen durch selektiv permeable
Ionenkanäle
• K -Konzentration innen größer als außen
➥ Nettoausstrom von K • negativ geladene Anionen können nicht durch +
+
+
K -Kanäle
•
➥ Überschuss negativer Ladung im Zellinneren
➥ negatives Membranpotenzial
Aufbau eines elektrochemischen Gleichgewichts ➥
netto keine Diffusion von Ionen mehr
Axonale Fortleitung von AP (1)
• Grundlage für Ruhepotenzial (RP):
viel mehr offene K+-Kanäle als Na+-Kanäle
• gesteuerte Ionenkanäle öffnen sich bei Reiz:
➥ schnelle Änderung der Membranpermeabilität und des
Membranpotenzials
• Öffnen von K+-Kanälen
+
➥ K -Permeabilität der Membran wird erhöht
➥ Nettodiffusion von K+ aus dem Neuron wird größer
➥ Hyperpolarisation
• Verringerung des Membranpotenzials:
Depolarisation
Axonale Fortleitung von AP (2)
Erzeugung von Aktionspotenzialen
Refraktärzeit
• Zeitraum nach Auslösung eines Aktionspotenzials, in dem die auslösende Nervenzelle nicht
erneut auf einen Reiz reagieren kann
+
• AP wird durch das Öffnen spannungsabhängiger Na Kanäle in der Membran von Nervenzellen ausgelöst
• nach Auslösung schließen sich die betroffenen Kanäle
selbstständig, sind nicht sofort wieder bereit, sich zu öffnen
• Ausstrom von Kalium-Ionen aus der Zelle heraus
➥Membran wird unter -50mV repolarisiert
+
➥Na -Kanäle wieder aktivierbar
• Zelle kann für einen gewissen Zeitraum nicht erneut auf
einen Reiz reagieren
• Herzschrittmacher: kurzfristige Deaktivierung
AB Ablauf des AP
1, 2 und 3) s. Grafik „Zustand der Ionenkanäle während des Aktionspotenzials“
4)
Die Refraktärzeit umfasst alle dargestellten Phasen bis auf die erste, im Bild links
oben. Als Refraktärzeit wird nämlich die Zeitspanne bezeichnet, in der sich kein
Aktionspotenzial auslösen lässt. Dies trifft für die Phase links unten zu, denn hier sind
die Natriumkanäle bereits geöffnet, da sich gerade ein Aktionspotenzial ereignet. In
den beiden rechts dargestellten Phasen lässt sich auch kein Aktionspotenzial
auslösen, denn hier werden die Natriumkanäle durch „Tore“ verschlossen, die nicht
spannungsabhängig sind. In den Grafiken liegen sie auf der Zellinnenseite. Erst wenn
diese „Tore“ sich wieder öffnen, ist der zugehörige Membranabschnitt wieder erregbar.
5)
Durch die Dauer der Refraktärzeit wird die maximale Impulsrate festgelegt. Da die
Stärke der Erregung bei der Übermittlung durch Aktionspotenziale über die Frequenz
codiert wird, ergibt sich durch die Refraktärzeit die maximale Erregung, die ein Neuron
weiterleiten kann.
Zustand der Ionenkanäle
während des Aktionspotenzials
!
Aktionspotenzial
und passive
Reaktion auf
Reizstrom
Fortleitung von AP
Experiment zur
Leitungsgeschwindigkeit im Axon
Wikipedia: Kymograph („Wellenschreiber“) ist ein Gerät zur graphischen Aufzeichnung einer Position über die Zeit
Saltatorische Erregungsleitung
• Geschwindigkeit ist wesentlich vom Durchmesser
abhängig
• bei Wirbeltieren außerdem Myelinscheide (Isolierschicht)
• spannungsgesteuerte Na+-Kanäle nur in den Lücken der
Scheide (Ranvier-Schnürringe)
• Kontakt mit extrazellulärer Flüssigkeit nur an Schnürringen
➥keine AP zwischen Schnürringen
➥Strom wandert (springt) direkt zum nächsten Schnürring
Synaptische Endigungen auf dem Zellkörper
einer postsynaptishcen Membran
Chemische Synapse
Summation von postsynaptischen Potenzialen
Wichtige
Neurotransmitter
Arbeitsblatt
Grundlagen für die Bearbeitung
S. 419, 422
Rezeptoren: Vom Reiz zur Erregung
Sinneszellen oder Rezeptoren sind Reizwandler. Die
von außen auf die Zelle einwirkende Reizenergie wird
in elektrische Erregung umgewandelt. Dabei bleibt
die Information über Intensität und Dauer des Reizes
erhalten. In der Grafik unten wird dies am Beispiel
eines Mechanorezeptors der Haut genauer dargestellt.
Erklären Sie anhand der Grafik oben, über welche
Teilschritte der Reiz (Druck) in ein Erregungsmuster
für Intensität und Dauer umgesetzt wird.
Inwiefern wäre es falsch, zu behaupten, dass über
sensorische Nerven Reize zum Gehirn transportiert
werden? Stellen Sie den Sachverhalt richtig, indem
Sie den Weg vom Reiz zur Wahrnehmung im Gehirn
beschreiben.
Beleuchten Sie den Begriff „Reizschwelle“ genauer: Ist die Reizschwelle die minimale Reizenergie,
die ausreicht, um ein Rezeptorpotenzial zu erzeugen?
Finden Sie eine bessere Definition? Begründen Sie
Ihre Ansicht.
Unten finden Sie Bilder und Textkästchen zur
Reizumwandlung bei drei verschiedenen Rezeptortypen: Chemo-, Mechano- und Fotorezeptor. Ordnen
Sie Bild (A bis C) und Text (1 bis 3) dem jeweiligen
Rezeptortyp zu.
Durch den Reiz wird ein Rezeptormolekül aktiviert. Das aktivierte Rezeptormolekül setzt eine
Erregungskaskade in Gang, bei der die Reizenergie
vielfach verstärkt wird. Schließlich erreicht die
molekulare Kettenreaktion membranständige Natriumkanäle. Als Reaktion auf den Reiz schließen
sich diese Kanäle. Der Natriumeinstrom wird
geringer.
Ein Molekül bindet an ein membranständiges
Rezeptormolekül. Hierdurch wird dieses Rezeptormolekül aktiviert: Es setzt eine Erregungskaskade in
Gang, an deren Ende die Öffnung von bestimmten
Ionenkanälen in der Membran steht. Natrium strömt
ein; die Membran wird depolarisiert.
Spezielle membranständige Ionenkänale sind mit
fadenförmigen Proteinen des Cytoskeletts verbunden. Wird die Membran verformt und gedehnt, übertragen diese Proteine Kraft auf die Ionenkanäle, die
sich dadurch öffnen.
rnelsen Verlag, Berlin. Alle Rechte vorbehalten.
Rezeptoren: Vom Reiz zur Erregung
Der Druck wirkt auf membranständige Ionenkanäle (s. unten, Grafik A), die sich infolge der Verformung der Membran öffnen. Hierdurch wird die
Membranleitfähigkeit verändert, es kommt zu einem
Nettoeinstrom von Natriumionen. Infolgedessen baut
sich ein Rezeptorpotenzial auf, das je nach Reizstärke
deutlich positiver als das Ruhepotenzial ist. Das Rezeptorpotenzial breitet sich passiv bis zur Impulsentstehungszone der Sinneszelle aus. Erreicht das Rezeptorpotenzial an dieser Stelle noch die Reizschwelle,
werden Aktionspotenziale gebildet, die über das Axon
hinweg fortgeleitet werden. Nachgeschaltete sensorische Neurone leiten die Information über den Reiz
dann zum Gehirn.
Man könnte die minimale Reizenergie, die notwendig ist, um ein Rezeptorpotenzial zu erzeugen, als
Reizschwelle bezeichnen, weil man bei dieser Reizgröße bereits eine Reaktion der Sinneszelle messen
kann. Diese Definition ist aber nicht sinnvoll:
Schließlich bleibt die Reaktion auf die Sinneszelle
beschränkt. Nur wenn das Rezeptorpotenzial überschwellig ist und zur Erzeugung von Aktionspotenzialen führt, kann die Information über die Erregung
ins Gehirn und damit ins Bewusstsein gelangen. Daher sollte man als Reizschwelle diejenige Reizenergie
definieren, die ausreicht, um eine Empfindung hervorzurufen.
Es werden nicht die Reize selbst bis zum Gehirn
weitergeleitet. Vielmehr erfolgt ihre Umwandlung
bereits in den Sinneszellen: Die Reizenergie bewirkt,
dass sich das Membranpotenzial der Rezeptorzellen
verändert. Es entsteht eine elektrische Erregung, die
weitergeleitet wird, wenn sie überschwellig ist. Das
Rezeptorpotenzial erzeugt Impulse, die über Interneurone ins Gehirn geleitet werden. Hier kommen
also in Form von Impulsen codierte Informationen
über die Reize, nicht diese selbst an.
Die korrekte Zuordnung ist unten gezeigt.
kann. Diese Definition ist aber nicht sinnvoll:
Die korrekte Zuordnung ist unten gezeigt.
Spezielle membranständige Ionenkänale sind mit
fadenförmigen Proteinen des Cytoskeletts verbunden. Wird die Membran verformt und gedehnt, übertragen diese Proteine Kraft auf die Ionenkanäle, die
sich dadurch öffnen.
Ein Molekül bindet an ein membranständiges
Rezeptormolekül. Hierdurch wird dieses Rezeptormolekül aktiviert: Es setzt eine Erregungskaskade in
Gang, an deren Ende die Öffnung von bestimmten
Ionenkanälen in der Membran steht. Natrium strömt
ein; die Membran wird depolarisiert.
Durch den Reiz wird ein Rezeptormolekül aktiviert. Das aktivierte Rezeptormolekül setzt eine
Erregungskaskade in Gang, bei der die Reizenergie
vielfach verstärkt wird. Schließlich erreicht die
molekulare Kettenreaktion membranständige Natriumkanäle. Als Reaktion auf den Reiz schließen
sich diese Kanäle. Der Natriumeinstrom wird
geringer.
Experiment: Wie genau ist der Tastsinn?
• Klebe zwei Bleistifte mit Klebstreifen zusammen, so dass die beiden Spitzen auf gleicher Höhe sind.
• Bitte eine Freundin oder einen Freund, sich als Versuchsperson zur Verfügung zu
stellen und die Augen zu schliessen.
• Streiche mit den Bleistiften vorsichtig über die Haut deiner Versuchsperson, und
zwar einmal mit einer, einmal mit beiden Spitzen. Teste verschiedene Körperstellen,
zum Beispiel die Handfläche, den Ellbogen, die Lippe, den Fuss, die Wange oder
den Rücken.
• Kann deine Versuchsperson jedes Mal korrekt sagen, ob du sie mit einer oder zwei
Spitzen berührt hast? Und du selbst?
• Der Tastsinn ist an verschiedenen Körperstellen unterschiedlich stark ausgeprägt.
An den Fingerspitzen, Fussohlen oder auf der Zunge ist der Tastsinn enorm wichtig
für uns, und es sind dort sehr viele Rezeptoren (kleine "Sensoren") für Druck und
Schmerz auf engem Raum vorhanden. Deshalb können zwei Reize bereits
voneinander unterschieden werden, wenn sie weniger als einen Millimeter Abstand
haben (z.B. auf der Zunge). Am Rücken hingegen liegen die Rezeptoren viel weiter
auseinander, und der Mindestabstand beträgt 6–7mm.
Quelle: http://www.simplyscience.ch/fr/desktopdefault.aspx/tabid-385/41_read-11561/
Experiment: Aus eins mach zwei
• Kreuze Zeigefinger und Mittelfinger und klemme einen Bleistift dazwischen.
• Schliesse die Augen und bewege mit der anderen Hand
den Bleistift auf und ab.
• Wie viele Bleistifte spürst du?
• Kaum verändern wir unsere gewohnte Fingerhaltung, lässt
sich der Tastsinn täuschen! Ein einzelner Bleistift kann
normalerweise nicht gleichzeitig den Zeigefinger UND den
Mittelfinger "aussen" berühren. Unser Gehirn hat sich diese
Erfahrung eingeprägt. Deshalb wird ein solcher
Berührungsreiz bei geschlossenen Augen automatisch als
"zwei Gegenstände" interpretiert. Nur wenn wir die Augen
öffnen und sehen, was zwischen den verschränkten
Fingern tatsächlich geschieht, verschwindet der Eindruck.
Experiment: Eiskalte Gefühllosigkeit
• Dieses Experiment eignet sich gut als
Geschicklichkeitswettkampf! Lege für jede teilnehmende Person
10 Stecknadeln (ohne Kopf) sowie ein kleines Gefäss bereit (z.B.
eine Tasse).
• Fülle eine Schüssel mit kaltem Wasser und gib Eiswürfel hinein.
• Nun haltet ihr alle eine Hand während 20–30 Sekunden ins eiskalte
Wasser.
• Trocknet eure Hände kurz ab. Wer schafft es als erster, alle Nadeln
vom Tisch aufzuheben und in die Tasse zu legen?
• Diese Aufgabe ist mit kalten Händen viel schwieriger als mit
warmen! Die Kälte "lähmt" nämlich sozusagen die TastRezeptoren. Deshalb spüren die Finger den Gegenstand, den sie
aufheben sollen, nicht richtig.
Tastsinn (Überblick)
• Der Tastsinn ist einer der Sinne unserer Haut:
Spezialisierte Rezeptorzellen reagieren auf kleinste
Druckunterschiede, Berührungen und Vibrationen.
• Andere Sinnesrezeptoren in der Haut reagieren auf
Hitze und Kälte oder können Schmerzempfindungen
generieren.
• Die Tastsinnesorgane sind ungleichmässig über den
ganzen Körper verteilt. Am meisten Tastrezeptoren
finden sich in den Fingerspitzen und auf den Lippen,
nur wenige hingegen auf dem Rücken.
http://www.simplyscience.ch/fr/PortalData/1/Resources/images_2011/2_aha/2.3_dossiers/brain_bus_2011/
Unsere_Sinne4_Tastsinn.pdf
Wie funktioniert der Tastsinn?
• Mit unseren Händen sind wir sogar blind in der Lage, Formen,
Gewicht und Texturen von Objekten wahrzunehmen. An dieser
Wahrnehmung sind verschiedene Tastrezeptoren beteiligt, die
Informationen zu Oberflächeneigenschaften liefern.
• Gewisse Zellen reagieren auf Druck, andere eher auf Vibrationen und
wieder andere auf passiv erfolgende Berührungen. Diese Informationen gelangen ins Gehirn und führen zu einer dreidimensionalen
Wahrnehmung des abge- tasteten Gegenstandes.
• Eine hohe Zahl von Tastrezeptoren befinden sich auf der Zunge: Sie
vermitteln Informationen über die Konsistenz von Nahrung.
• Gewisse Tastrezeptoren gewöhnen sich relativ schnell an einen
konstanten Reiz und hören auf, Informationen weiterzuleiten. Dieses
Phänomen ist der Grund dafür, dass wir unsere Kleider auf der Haut
normalerweise nicht spüren.
Tastsinn (Abbildungen)
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