Infektionen, Nervenverletzungen und ausgewählte Probleme der

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Infektionen, Nervenverletzungen und
ausgewählte Probleme der
Hüftendoprothetik aus gutachterlicher Sicht
B. Faensen
•  Hüftendoprothese - warum und wie?
•  Komplikationen
- Nervenschäden
- Infektion
•  Überlegungen zum gutachterlichen Schriftwechsel
Hüftendoprothese - Indikation
•  Gelenkverschleiß „Coxarthrose“
primäre C. à 60 – 80 J.
sekundäre C. à ab 30 J.
•  Bruch des Schenkelhalses
> 70 J.
•  Absterben des Hüftkopfes
35 – 50 J.
Arthrose
Arthrose - Gelenkverschleiß
jedes große Gelenk ersetzbar
•  ca. 400.000 primäre Endoprothesen/Jahr in D (vdek 2010)
•  Hüft-TEP > Knie-TEP >> andere
© Berlin-Institut für Bevölkerungsentwicklung
lukrativer Markt...
Hüftendoprothese
Hüftendoprothese - OP
AOfoundation.org
Hüftendoprothese - OP
Zur besseren Veranschaulichung ein Hinweis auf ein (nicht eigenes) Video im Netz:
http://www.hüftarthrose.netVideo_Huftgelenksprothese.html
Komplikationen HTEP
•  Infektion 0,3 – 2,2 %
•  Nervenschaden 0,1 - 3,9 %
•  Tiefe Beinvenenthrombose 10 - 15 %
•  Fraktur (intra-OP) ca. 1 %
•  Gefäßverletzungen 0,1 – 0,2 %
•  Heterotope Ossifikationen (Verknöcherungen d. Weichteile)
•  Luxation ca. 3 %
•  Beinlängendifferenz
Nervenschaden
•  Druckschaden (Hakendruck und –zug, Lagerung, Hämatom)
•  Zugschaden (Reposition, Exposition, Beinlänge)
•  Thermischer Schaden (Kauterisation, Zement)
•  Kontinuitätsdurchtrennung
Nervenschaden
•  N. femoralis (Hüftbeugung, Kniestreckung)
•  N. ischiadicus (N. peroneus - Fußhebung)
•  N. obturatorius (Adduktoren)
•  Hautnerven
Orthopedicsone.com
Nervenschaden
•  N. femoralis (Hüftbeugung, Kniestreckung)
•  N. ischiadicus (N. peroneus - Fußhebung)
•  N. obturatorius (Adduktoren)
•  Hautnerven
Orthopedicsone.com
Nervenschaden
•  N. ischiadicus (N. peroneus - Fußhebung)
Infektion
•  GAU
•  Typisches Keimspektrum, Hautkeime
•  Problem: Fremdoberflächen (Prothese)
•  Antibiotikaprophylaxe („single-shot“)
•  Frühinfekt / Spätinfekt
•  Lebenslanges Risiko
•  Einzige Therapie ist Chirurgie + Antibiose
Staph. aureus, 50.0000x (TEM),
eduprograms.seas.harvard.edu
Infektion
•  Keimquelle am ehesten Hautflora des Patienten, nachrangig OP-Personal
•  Risikopatienten (Diabetes, Alter, Immunsuppression, ...)
•  Zusammenhang mit OP-Dauer
•  Anzahl der Personen im OP
•  Erfahrung des Operateurs
•  OP-Folie, Handschuhwechsel, Lamina flow (keine allgemeingültigen Vorgaben)
Konkrete Ursache meist nicht klärbar.
Zusammenfassung
•  Hoch standardisierte Eingriffe, ausführliche Leitlinien
•  standardisierte, in der Regel lückenlose Aufklärung
•  OP-Berichte geben i.d.R. wenig her (OP-Dauer?), wie detailliert ist gefordert?
•  eher Dokumentationsfehler, Formfehler
•  Röntgenbild und dokumentierter Bewegungsumfang (Reha) als Maßstäbe (Weichteile?)
Schuldhaftes Verhalten oder auslösender Faktor oft nicht benennbar.
verschiedenes
•  Frage nach „grobem Behandlungsfehler“ medizinisch/juristisch
•  Vorstellung der Patienten von Heilung oft unrealistisch
•  durch das Trauma schon „Kind in den Brunnen gefallen“
•  elektive Eingriffe à sehr hohe Erwartungen der Patienten
•  Präzise Fragestellung hilfreich
•  Fragenkatalog „am eigentlichen Punkt vorbei“
Vielen Dank!
Ev. Krankenhaus Hubertus 1931
Dr. med. Benjamin Faensen
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Facharzt für Chirurgie
Gutachter im Verzeichnis der ÄK Berlin
Oberarzt d. Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Chirurgie
Ev. Krankenhaus Hubertus, Spanische Allee 10-14, 14129 Berlin
[email protected]
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