Wurzelresorptionen – Eine Übersicht

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Peter Kiefner, Gabriel Krastl
ENDODONTIE
Wurzelresorptionen – Eine Übersicht
Indizes
Interne Resorption, externe Resorption, transiente Resorption, infektionsbedingte Resorption,
Ersatzgewebsresorption, invasive zervikale Resorption, Wurzelkanalbehandlung, digitale
Volumentomographie
Peter Kiefner
Dr. med. dent., M.Sc.
Zusammenfassung
Die Resorption ist mit Ausnahme der physiologischen Milchzahnresorption ein pathologi­scher
Zahnhartsubstanzverlust als Ergebnis klastischer Zellaktivität. Der meistens asymptoma­
tisch beginnende Prozess kann oft bis in seine späteren Stadien klinisch unerkannt bleiben
und dadurch zum Verlust der betroffenen Zähne führen. Deshalb sind die Früh­erkennung
und eine adäquate Therapie für die Prognose von entscheidender Bedeutung.
Einleitung und Klassifikation
Gabriel Krastl
Prof. Dr. med. dent.
Die Wurzelresorption bezeichnet den progressiven Ver­
lust von Zahnhartgewebe als Folge odontoklastischer
Zellaktivität2. Mit Ausnahme der frühen Exfoliation in
der ersten Dentition8 kommen Resorptionsprozesse
physiologisch nur an Milchzähnen vor und leiten den
normalen Zahnwechsel ein. Im bleibenden Gebiss stel­
len Resorptionen hingegen pathologische Prozesse dar.
Bleibende Zähne sind durch eine resorptionsresistente
Auskleidung auf der Wurzeloberfläche (Wurzel­zement)
und im Endodont (Prädentin) vor resorptiven Vorgängen
geschützt. Eine Beschädigung dieser Schutz­
schichten
führt zu einer direkten Exposition der darunter befindli­
chen Dentinschicht, die so für Odontoklasten zugänglich
wird19. Nach erfolgreicher Adhäsion auf der exponierten
mineralisierten Hartsubstanzschicht setzen die resor­
bierenden Zellen Wasserstoffionen und proteolytische
Enzyme frei. Dadurch werden sowohl die mineralische
als auch die organische Substanz (Kollagen) abgebaut
und Resorptionslakunen gebildet. Die Darlegung der
komplexen Vorgänge auf molekularer und zellulärer
Ebene, welche zur Bildung und Stimulation der Odon­
toklasten führen, ist nicht Inhalt dieses Beitrags.
Quintessenz 2017;68(2):137–148
Spezialist Endodontologie der DGZ/DGET
Überweisungspraxis für Endodontologie
Reinsburgstraße 9
70178 Stuttgart
E-Mail: [email protected]
und
Lehrbeauftragter Endodontologie
Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie
Universitätsklinikum Würzburg
Direktor der Poliklinik für Zahnerhaltung und
Parodontologie
Leiter des Zahnunfallzentrums Würzburg
Universitätsklinikum Würzburg
137
ENDODONTIE
Wurzelresorptionen – Eine Übersicht
In der Literatur existieren diverse Klassifikationen
für Wurzelresorptionen40-42. Aufgrund ihrer Lagebezie­
hung zur Wurzeloberfläche werden sie üblicherweise
in interne und externe Resorptionen eingeteilt. Externe
Resorptionen lassen sich weiter in transiente Resorp­
tionen, Gewebsersatzresorptionen, infektionsbedingte
Resorptionen und invasive zervikale Resorptionen unter­
teilen34 (Tab. 1). Während kleine lokalisierte Schäden
des Wurzelzements auf der Wurzeloberfläche spontan
regenerieren können (wie im Fall der selbstlimitieren­
den transienten Resorption), findet bei einer massiven
Schädigung der Zahnhartsubstanz keine Spontanhei­
lung mehr statt, und die Wurzel wird in die Umbaupro­
zesse des umliegenden Kieferknochens eingebunden.
Diese Prozesse schreiten bis zum vollständigen Ersatz
des Wurzeldentins durch Knochengewebe (Gewebser­
satzresorption) fort. Bei zusätzlichem Vorliegen einer
intrakanalären Infektion können Mikroorganismen aus
dem Endodont Geschwindigkeit und Art der resorpti­
ven Vorgänge an der Wurzel beeinflussen. Wenn die
Wurzelzementschicht ihre Barrierefunktion nicht erfül­
len kann, gelangen bakterielle Toxine über Dentintubuli
in das Parodont. Der mikrobielle Stimulus führt zu ei­
ner schnell verlaufenden Resorption von Wurzeldentin
und Knochen entlang der gesamten Wurzeloberfläche
(infektionsbedingter Resorptionsmechanismus). Im Fall
invasiver zervikaler Resorptionen wird ferner auch eine
Triggerung der resorptiven Vorgänge an der Wurzel
durch Bakterien aus dem Gingivasulkus diskutiert40.
Die Prognose bleibender Zähne mit Wurzelresorp­
tionen ist oftmals fraglich. Bei ausgedehnten Resorp­
tionen bleibt nur die Option der Zahnentfernung. Daher
kommt der möglichst frühzeitigen Erkennung von
Wurzelresorptionen im klinischen Alltag eine große
Bedeutung zu.
Transiente Wurzelresorption
Ätiologie und Diagnostik
Diese Form der externen Resorption kann nach Dis­
lokationsverletzungen auftreten und wird als Folge
eines selbstlimitierenden Reparationsprozesses inter­
pretiert. Vorhandene kleinflächige und geringgradig
beschädigte Wurzelareale ziehen Makrophagen an, die
nekrotische Gewebsanteile beseitigen. Ohne eine zu­
sätzliche Stimulation bleibt die Besiedlung dieser Wur­
zelflächen mit phagozytierenden Zellen zeitlich be­
grenzt. Die Ausbildung einer neuen Zementschicht als
Voraussetzung für die Wiederherstellung des Des­
modonts geht von Zementoblasten des angrenzenden
Zements sowie Zellen des umliegenden Gewebes aus
und vollzieht sich innerhalb der ersten Wochen nach
dem Zahntrauma17. Durch diese oberflächlichen
Wurzel­resorptionen erfährt die Wurzeloberfläche eine
geringfügige Veränderung der Außenkontur. Die Ver­
änderungen sind in der Regel so wenig ausgeprägt,
dass sie im Zahnfilm meistens unentdeckt bleiben.
Tab. 1 Klassifikation von Wurzelresorptionen (modifiziert nach Krastl und Weiger26)
Resorptionsart
Primäre Ursache
Externe transiente Resorption
Räumlich begrenzter mechanischer
Wurzelzementschaden
Externe Gewebsersatzresorption
Massiver Wurzelzementschaden
(> 20 % der Wurzeloberfläche)
Externe infektionsbedingte Resorption
Massiver Wurzelzementschaden
Externe invasive zervikale Resorption
Räumlich begrenzter Wurzelzement­ Hypoxische Mikroumgebung, ausgelöst durch
schaden?
einen räumlich begrenzten parodontalen
Gewebsschaden mit kompromittierter Blutver­
sorgung? Sulkuläre Infektion?
Interne Resorption
Schaden der Prädentinschicht
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Zusätzlicher Stimulus
Wurzelkanalinfektion
Wurzelkanalinfektion koronal des resorptiven
Defektes und vitales Gewebe apikal davon
Quintessenz 2017;68(2):137–148
ENDODONTIE
Wurzelresorptionen – Eine Übersicht
Abb. 1a Ankylosierter
Zahn 21 in deutlicher
Infraposition
Abb. 1b Stark ausgeprägte
Ersatzgewebsresorption
(gleicher Fall wie in
Abbildung 1a)
a
b
Abb. 2 Histologisches Bild
eines Zahnes mit ausgeprägter Ersatzgewebsresorption
Abb. 3 Wurzeloberfläche
eines extrahierten ankylosierten Zahnes nach Fraktur
der Zahnkrone
Therapie
Eine Therapie ist nicht notwendig und eine prognosti­
sche Einschränkung aus parodontologischer Sicht nicht
zu erwarten.
Gewebsersatzresorption
Ätiologie und Diagnostik
Ersatzresorptionen sind Wurzelresorptionen mit gleich­
zeitiger „reparativer“ Knochenneubildung. Sie treten
nach ausgedehnten Nekrosen des parodontalen Liga­
ments und nach Abklingen der entzündlichen Prozesse
in der Umgebung der Wurzeloberfläche z. B. nach Dislo­
kationsverletzungen auf26. In tierexperimentellen Unter­
suchungen wurde gezeigt, dass künstlich induzierte
Wurzeldefekte bis zu einer Fläche von 2 x 2 mm par­
odontal „heilen“ (transiente Resorptionen), während
größere Defektflächen zur Ankylose führen4. Ferner wird
angenommen, dass bei einer Nekrose, welche mehr als
Quintessenz 2017;68(2):137–148
20 % des Wurzelzements betrifft, die parodontalen Repa­
raturmechanismen nicht mehr erfolgreich sein können17.
Die Zahnwurzel wird allmählich von Odontoklasten re­
sorbiert, gleichzeitig werden die resorbierten Bezirke
durch Knochen ersetzt. Die in den Umbauprozess des
Knochens involvierten Zellen sind nicht in der Lage, Wur­
zeldentin von Alveolar­knochen zu unterscheiden.
Klinisch lassen sich Zähne mit ausgedehnten Ersatz­
resorptionen anhand ihrer fehlenden Beweg­
lichkeit
(Ankylose) identifizieren (Abb. 1a und b). Die axiale Per­
kussion resultiert in einem typischen metall­ähnlichen
Klang. Röntgenologisch erkennt man die ankylotischen
Bezirke am Fehlen des Desmodontalspaltes und an
einem irregulären Erscheinungsbild der Wurzel­außen­
kontur (Abb. 2 und 3). Radioluzente Bereiche existie­
ren nicht17. Allerdings können kleinere ankylotische
Areale röntgenologisch aufgrund der zweidimensio­
nalen Darstellung des Zahnes verborgen bleiben. Dies
gilt insbesondere für Resorptions­lakunen im Bereich
labialer und oraler, aber auch approximaler Wurzel­
flächen.
139
ENDODONTIE
Wurzelresorptionen – Eine Übersicht
Abb. 4 Röntgenbild eines
Zahnes mit infektionsbedingter Resorption: transluzente Zonen unterschiedlicher Größe entlang einer
unregelmäßigen Außenkontur sowohl in der Wurzel als
auch im benachbarten
Knochen („schüsselförmige“
Resorptionslakunen)
Obwohl die Ersatzresorption langfristig zur vollstän­
digen Auflösung der Zahnwurzel führt, ist sie in der
Regel günstiger als die infektionsbedingte Resorption
zu bewerten. Die Geschwindigkeit, mit der Ersatzresorp­
tionen fortschreiten, hängt neben anderen Faktoren
von der metabolischen Umsatzrate und dem Alter des
Patienten ab. Bei Erwachsenen dauert es in den meis­
ten Fällen viele Jahre, bis die Zahnwurzel vollständig
resorbiert ist1. Wenn die Patienten sich noch im Wachs­
tum befinden, stellt die Ankylose aufgrund der damit
assoziierten Wachs­tumshemmung des Alveolarkno­
chens in diesem Gebiet ein nicht zu vernachlässigen­
des Problem dar.
Therapie
Derzeit sind die therapeutischen Möglichkeiten nach
Auftreten einer Ersatzresorption beschränkt. Für klein­
flächige Läsionen mit einer Ankylose ist die Behand­
lung mit Schmelzmatrixproteinen im Rahmen einer
intentionellen Replantation beschrieben, um ein Wie­
derauftreten der Ankylose zu verhindern oder zu ver­
zögern15. In der Mehrzahl der Fälle mit vorliegenden
Ersatzgewebsresorptionen muss mittelfristig mit einem
Verlust des betroffenen Zahnes gerechnet werden. Bei
Kindern ist aufgrund der Wachstumshemmung eine
vorzeitige Extraktion ankylosierter und in Infraposition
geratener Zähne in Erwägung zu ziehen.
Der kieferorthopädische Lückenschluss oder die
Autotransplantation geeigneter Zähne mit anschlie­
140
ßender Zahnumformung bieten sich zur Wiederher­
stellung von Funktion und Ästhetik nach der Extraktion
an27. Die Eingliederung einer Adhäsivbrücke zum Er­
satz des fehlenden Zahnes ist eine weitere zumindest
temporäre Option, um die Zeit zu überbrücken, bis eine
Implantation sinnvoll erscheint48.
Infektionsbedingte Wurzelresorption
Ätiologie und Diagnostik
Infektionsbedingte Resorptionen treten typischerwei­
se nach schweren Dislokationsverletzungen (Intrusion
und Avulsion mit anschließender unphysiologischer
Lagerung) infolge einer unterlassenen Wurzelkanalbe­
handlung auf. Der Prozess wird mit zunehmender
Schädigung des Wurzelzements und einsetzender bak­
terieller Besiedlung des Endodonts ausgelöst. Histolo­
gisch ist den Bezirken mit nekrotischem oder fehlen­
dem Wurzelzement entzündlich infiltriertes Gewebe
eng benachbart. Unterhalten wird der resorptive Pro­
zess durch Mikroorganismen und deren Toxine, die
über offene Dentinkanälchen in das entzündlich verän­
derte Gewebe gelangen. Abgesehen von der fehlen­
den Reaktion auf den Sensibilitätstest fallen Zähne mit
infektionsbedingten Resorptionen nicht auf, denn der
Verlauf ist meist asymptomatisch. Erst im fortgeschrit­
tenen Stadium sind ein erhöhter Lockerungsgrad mit
einem dumpfen Perkussionsschall, eine Perkussions­
empfindlichkeit und eine Fistelbildung möglich. Die
schnelle Progression kann bei Kindern eine vollständi­
ge Zerstörung der Wurzel innerhalb von Monaten ver­
ursachen. Röntgenologisch finden sich transluzente
Zonen („schüsselförmige“ Resorptionslakunen) unter­
schiedlicher Größe entlang einer unregelmäßigen
Wurzelaußenkontur. Die Transluzenz betrifft sowohl
die Wurzel als auch den Alveolarknochen26 (Abb. 4).
Therapie
Der entscheidende Punkt im Umgang mit infektionsbe­
dingten Resorptionen ist ihre Vermeidung. Dies lässt
sich durch eine rechtzeitige Wurzelkanalbehandlung
wurzelreifer, bleibender Zähne nach schweren Disloka­
Quintessenz 2017;68(2):137–148
ENDODONTIE
Wurzelresorptionen – Eine Übersicht
tionsverletzungen zuverlässig erreichen45. In der Folge
kann (in günstigen Fällen) eine parodontale Heilung
eintreten oder bei ausgedehntem Zementschaden oh­
ne Heilungspotenzial eine Ersatzresorption einset­
zen46. Im klinischen Alltag ist die infektionsbedingte
Resorption aufgrund von inadäquaten endodontischen
Maßnahmen leider eine häufig anzutreffende Spätfol­
ge. Die Diagnose wird oft erst gestellt, wenn bereits
große Wurzelanteile zerstört sind, was den Zahnerhalt
zu einer regelrechten Herausforderung macht. Ziel der
Therapie ist die Eliminierung der Mikroorganismen
aus dem endodontischen System zur Unterstützung
der parodontalen Heilung (Abb. 5a bis c).
Neben einer möglichst effizienten ultraschallakti­
vierten Spülung des Wurzelkanals scheint die intraka­
naläre Einlage wichtig für den weiteren Verlauf zu sein.
Einer tierexperimentellen Untersuchung zufolge führ­
te eine 3-monatige Langzeiteinlage mit Kalziumhydro­
xid im Vergleich mit einer 1-wöchigen Einlage zu einer
signifikant höheren Rate an Zementheilung43. Vor dem
Hintergrund der nachgewiesenen Dentinsversprödung
durch Langzeiteinlagen mit Kalziumhydroxid3,5,12 er­
scheint es andererseits ratsam, auf einen mehrmonati­
gen Einsatz zu verzichten und sich als Kompromiss für
eine 1-monatige Anwendung zu entscheiden.
Als alternative Einlage bieten sich kortikoidhaltige
Pasten wie Ledermix (Fa. Riemser Pharma, Riems)
oder Odontopaste (Fa. ADM, Brisbane, Australien) an,
deren Eignung zur Behandlung von Zähnen mit infek­
tionsbedingten Resorptionen tierexperimentell nach­
gewiesen wurde37. Die Frage, inwieweit der Einsatz
von Kortikoiden im Wurzelkanal bei der Behandlung
infektionsbedingter Resorptionen bessere Ergebnisse
liefert als eine Kalziumhydroxideinlage, lässt sich zur­
zeit noch nicht abschließend beantworten.
Invasive zervikale Resorption
Ätiologie und Diagnostik
Invasive zervikale Resorptionen stellen eine Sonder­
form der externen Wurzelresorption dar, deren genaue
Ätiologie weitgehend ungeklärt ist. Neben kieferortho­
pädischen Behandlungen und dem internen Bleaching
Quintessenz 2017;68(2):137–148
Abb. 5a bis c Therapie
einer infektionsbedingten
Resorption infolge Avulsion
von Zahn 11. In den ersten
3 Monaten erfolgte alio loco
wegen einer falsch positiven
Reaktion auf den Sensibilitätstest keine Trepanation
Abb. 5a Röntgenmessaufnahme nach Trepanation
Abb. 5b Kalziumhydroxid
als Langzeiteinlage
Abb. 5c Parodontale
Heilung 3 Jahre nach
Wurzelkanalfüllung mit MTA
als apikaler Verschluss und
warm kondensierter
Guttapercha mit Sealer
werden insbesondere Zahntraumata mit Verletzung
des Wurzelzements im zervikalen Bereich zu den wich­
tigsten kausalen Faktoren gezählt22,24. Ferner scheint
die Morphologie der Schmelz-Zement-Grenze eine
wichtige Rolle zu spielen. Möglich sind auch irreguläre
Verläufe, bei denen Schmelz und Zement nicht anein­
ander grenzen oder sich überlappen, sondern expo­
niertes Dentin in der Zervikalregion vorliegt. Vor die­
sem Hintergrund gilt die Region als prädisponiert für
die Entstehung zervikaler Resorptionen30.
141
ENDODONTIE
Wurzelresorptionen – Eine Übersicht
Über die genauen physiopathologischen Zusam­
menhänge, die zur Auslösung und Progression der
Resorption führen, wird kontrovers diskutiert. Heithersay24 sieht den Prozess als aseptische Invasion eines
fibrovaskulären Gewebes ins Dentin mit sekundärer
mikrobieller Beteiligung im Sinne eines benignen Tu­
mors. Andere Autoren betrachten Mikroorganismen
aus dem Sulkus als notwendigen Faktor für die Entste­
hung einer solchen Resorption42.
Aktuelle Untersuchungen aus der Arbeitsgruppe
um Lambrechts haben wesentlich zum Verständnis der
invasiven zervikalen Resorption beigetragen28,29. Da­
nach scheint eine hypoxische Mikroumgebung als
Folge eines räumlich begrenzten parodontalen Ge­
websschadens mit kompromittierter Blutversorgung
den resorptiven Prozess auszulösen. Eine zusätzliche
Aktivierung durch Mikroorganismen aus dem Sulkus
wird in diesem Zusammenhang ebenfalls diskutiert.
Die Resorption kann so ins Dentin gelangen und hin­
terlässt multiple Resorptionskanäle, die an anderen
Stellen ins Parodont durchbrechen können. Von dort
aus kann das Resorptionsgewebe zusätzlich mit Blut
versorgt werden. Eine Verbindung zur vitalen Pulpa
entsteht meistens nicht, da der Wurzelkanal durch eine
perikanaläre resorptionsresistente Schicht (PRRS) bis
weit in das Endstadium der Resorption geschützt
bleibt. Diese etwa 200 µm starke Umscheidung der
Pulpa besteht aus Prädentin, Dentin und mineralisier­
tem Reparationsgewebe. Im fortgeschrittenen Stadi­
um der Resorption findet man parallel zur Destruktion
von Zahnhartsubstanz auch reparative Vorgänge. So
kommt es zum teilweisen Ersatz des Granulationsge­
webes im Zahn durch knochenähnliches Hartgewebe,
das eine korallenähnliche Morphologie aufweist und
sich radiologisch als irregulär begrenzte, gesprenkelte
Radioluzenz darstellt. Die PRRS ist im Röntgenbild
ebenfalls gewöhnlich als charakteristische radiopake
Ummantelung des Wurzelkanals gut sichtbar28,29.
Klinisch lassen sich invasive zervikale Resorptio­
nen meist schwer erkennen. Die betroffenen Zähne
sind vital und verursachen keine Beschwerden. Nur
gelegentlich fällt eine irreguläre Kontur der Gingiva im
Resorptionsbereich auf. Ein blass-rosa bis rötlich ver­
färbter Bereich der Zahnkrone („pink spot“) ist nur
142
dann sichtbar, wenn das stark vaskularisierte Gewebe
durch die dünne anresorbierte Dentin- und die translu­
zente Schmelzschicht schimmert.
Für erfahrene Behandler sind die Erkennung inva­
siver zervikaler Resorptionen und die Abgrenzung zu
subgingivalen kariösen Läsionen röntgenologisch an­
hand der o. g. radiologischen Charakteristika gut mög­
lich. Interne Resorptionen können so ebenfalls diffe­
renzialdiagnostisch ausgeschlossen werden (vgl. den
Abschnitt „Interne Resorption“). Im Hinblick auf die
Frage nach der Erhaltungswürdigkeit und der richtigen
Auswahl aus verschiedenen Therapieoptionen ist die
Anfertigung eines kleinvolumigen digitalen Volumen­
tomogramms mit geringer Voxelgröße zur genauen
Beurteilung der Lokalisation und Größe der resorpti­
ven Eintrittspforte sowie des Ausmaßes und der Mor­
phologie der Resorption fast zwingend erforderlich13.
Therapie
Für die Therapie existieren in Abhängigkeit von Defekt­
tiefe und Lokalisation verschiedene Optionen. Wählt
man einen externen Zugang, ist dieser üblicherweise
mit den Maßnahmen Lappenoperation, Defektküretta­
ge und Restauration verbunden. Eine nicht chirurgi­
sche Methode wurde von Heithersay24 beschrieben:
Bei guter Zugänglichkeit appliziert man nach Eröff­
nung des Defektes 90%ige Trichloressigsäure als ver­
schorfende Chemikalie ohne Lappenbildung auf das
stark vaskularisierte Resorptionsgewebe. Dieses wird
dadurch im Sinne einer Koagulationsnekrose inakti­
viert und zerstört. Anschließend gelingt eine vollstän­
dige Entfernung, ohne eine Blutung zu provozieren23.
Der Kanalanteil apikal der Resorptionsläsion kann nach
akkurater Desinfektion und Aufbereitung mit Guttaper­
cha, der resorptive Läsionsbereich mit Mine­ral­tri­oxid­
aggregat (MTA, ProRoot MTA, Fa. Dentsply DeTrey,
Konstanz) sowie der koronale Anteil mit Glasionomer­
zement und adhäsiv befestigtem Füllungskomposit
restauriert werden24.
Ist der externe Zugang aufgrund einer ungünstigen
Lokalisation (beispielsweise im Approximalbereich)
erschwert, bietet sich ein Erhaltungsversuch durch in­
tentionelle Replantation an (Abb. 6a bis h). Hierzu wird
Quintessenz 2017;68(2):137–148
ENDODONTIE
Wurzelresorptionen – Eine Übersicht
Abb. 6a bis h Therapie einer ausgeprägten invasiven zervikalen Resorption durch intentionelle Replantation als Grenzfall
Abb. 6a Radiologische Dar-
stellung einer invasiven zervikalen Resorption an Zahn 13.
Die Konturen des Wurzel­
kanals sind klar erkennbar
Abb. 6b Unauffälliges Erscheinungsbild
von bukkal
Abb. 6c Distopalatinal ist die Resorption im
zervikalen Bereich als „pink spot“ sichtbar
Abb. 6d Extrahierter Zahn mit deutlichem Resorptions­
defekt
Abb. 6e Defektdarstellung und extraorale Wurzelkanal­
behandlung von der Seite. Um eine Austrocknung des
Parodonts zu vermeiden, wurde der Zahn immer wieder in
ein Zellkulturmedium (Dentosafe, Fa. Medice Arzneimittel
Pütter, Iserlohn) getaucht
Abb. 6f Defektversorgung mit Komposit
Quintessenz 2017;68(2):137–148
143
ENDODONTIE
Wurzelresorptionen – Eine Übersicht
Abb. 6g Unauffällige klinische Situation 6 Monate
nach Replantation. Keine
Hinweise auf eine Ankylose
Abb. 6h Parodontale
g
der Zahn möglichst atraumatisch extrahiert, extraoral
im Defektbereich restauriert, danach replantiert und
endodontisch behandelt. Der interne Zugang als Alter­
native bezweckt die Entfernung des gesamten Resorp­
tionsgewebes durch die endodontische Zugangskavi­
tät. Auch hier kann eine gezielte Applikation von
Trichloressigsäure hilfreich sein, um einerseits die oft­
mals massive Blutung zu kontrollieren und anderer­
seits feine, möglicherweise nicht sichtbare Gewebs­
ausläufer im Dentin zu inaktivieren. Die Eintrittspforte
in den Zahn wird anschließend dargestellt und mit
MTA von innen verschlossen (Abb. 7a bis e).
Bei sehr ausgedehnten invasiven zervikalen Re­
sorptionen mit großflächiger Eintrittspforte und weit
nach apikal reichenden Defekten ist ein Therapieerfolg
meistens fraglich.
Interne Resorption
Ätiologie und Diagnostik
Die interne Resorption wurde schon im 19. Jahrhundert
beschrieben7. Im Vergleich zur externen Resorption
tritt sie viel seltener in Erscheinung. Allerdings werden
häufig externe zervikale Resorptionen als interne Re­
sorptionen fehlinterpretiert und deswegen nicht ad­
äquat behandelt.
Damit eine interne Resorption entstehen kann,
müssen die Odontoblasten- und die Prädentinschicht
im Endodont beschädigt sein. Durch Exposition der
darunterliegenden, mineralisierten Dentinschicht fin­
144
h
Heilung 6 Monate nach
intentioneller Replantation
det der Kontakt mit den Odontoklasten statt. Obwohl
die Ätiologie nicht vollständig erforscht ist, werden
Traumata, Parodontalerkrankungen, kariöse Verände­
rungen der Zahnhartsubstanzen, die Pulpa vital erhal­
tende Maßnahmen (z. B. Überkappung) und iatrogene
Faktoren wie die präparationsbedingte Wärmeent­
wicklung oder kieferorthopädische Behandlungen als
mögliche ätiologische Faktoren diskutiert. Dabei
scheint ein Zahntrauma die wahrscheinlichste Ursache
für diese pathologische Veränderung zu sein10.
Für die Progression der internen Resorption ist ein
bakterieller Stimulus im Endodont zwingende Voraus­
setzung. Weiterhin muss apikal der initialen Resorpti­
onslokalisation vitales Gewebe vorhanden sein, um
die Versorgung der klastischen Zellen sicherzustel­
len40. In der Folge kommt es zu einer sukzessiven Er­
weiterung und gelegentlich sogar zur Perforation des
Wurzelkanallumens in diesem Bereich. Klinisch ver­
läuft die interne Resorption meistens asymptoma­
tisch, aber Symptome im Sinne einer irreversiblen
Pulpitis sind möglich6. Wenn im Verlauf auch eine In­
fektion und Nekrose der apikal der Resorptionslakune
gelegenen Pulpaanteile eintritt, sistiert die Resorption.
Ferner ist eine apikale Parodontitis zu erwarten, die
sowohl klinisch als auch röntgenologisch die typische
Symptomatik zeigt.
Die interne Resorption kann im gesamten Verlauf
des Wurzelkanals auftreten. Bei koronaler Lokalisation
manifestiert sich das stark vaskularisierte Resorptions­
gewebe unter Umständen als rötliche Verfärbung der
Zahnkrone („pink spot“). Allerdings werden „pink
Quintessenz 2017;68(2):137–148
ENDODONTIE
Wurzelresorptionen – Eine Übersicht
Abb. 7a bis e Behandlung einer invasiven zervikalen
Resorption durch konservierende Maßnahmen
Abb. 7a Radiologische Darstellung des zervikalen invasiven
Defektes an Zahn 23
Abb. 7b Das
zusätzlich angefertigte digitale
Volumen­tomogramm zeigt die
genauen Defekt­
konturen in allen
drei Betrachtungsebenen
Quintessenz 2017;68(2):137–148
145
ENDODONTIE
Wurzelresorptionen – Eine Übersicht
Abb. 7c Klinisches Bild von Zahn 23 vor der
Behandlung
Abb. 7d Klinisches Bild nach 5 Jahren
spots“ auch typischerweise bei invasiven zervikalen
Resorptionen beobachtet35.
Die Diagnose der internen Resorption erfolgt radio­
logisch, wobei es sich meistens um einen Zufallsbe­
fund handelt. Die Differenzialdiagnose zwischen der
externen zervikalen und der internen Resorption stellt
manchen Behandler im klinischen Alltag vor große He­
rausforderungen21,31,40. Im Röntgenbild imponiert die
interne Resorption als scharf begrenzter, gewöhnlich
achsensymmetrischer transluzenter Bereich innerhalb
der Zahnwurzel. Im Gegensatz dazu zeigt die externe
zervikale Resorption eine eher asymmetrische, mit un­
terschiedlichen Radioluzenzgraden vergesellschaftete
röntgenologische Darstellung mit deutlich erkennba­
ren Konturen des Wurzelkanals im Resorptionsbe­
reich18,24. Unabhängig von der Strahlenprojektion
bleibt das röntgenologische Bild der internen Resorpti­
on zentriert, während die durch eine externe zervikale
Resorption verursachte Radioluzenz mit der Änderung
der Strahlenrichtung „wandert“. Allerdings vermag die
Röntgenaufnahme nicht alle Details in der Morphologie
und Lokalisation der resorptiven Läsion darzustellen,
da es sich bekanntlich um eine zweidimensionale Ab­
bildung eines volumetrischen Geschehens handelt32.
Die dreidimensionale Darstellung durch die digitale
Volumentomographie kann die auf einer zweidimen­
sionalen Aufnahmetechnik basierenden Artefakte und
Interpretationsfehler beseitigen und erleichtert die
146
Abb. 7e Röntgenkontrolle
nach 5 Jahren
Abgrenzung von einer invasiven zervikalen Resorption
(und damit die Therapiewahl) maßgeblich11,33.
Eine Sonderform der internen Resorption stellt die
interne Ersatzgewebsresorption dar. Hier wird der re­
sorptive Prozess innerhalb der Wurzel von einem repa­
rativen Prozess begleitet, der die Apposition einer
metaplastischen (knochen- bzw. zementähnlichen)
Hartsubstanz im Wurzelkanal zur Folge hat36.
Therapie
Aus therapeutischer Sicht ist die Wurzelkanalbehand­
lung derzeit das Mittel der Wahl für interne Resorptionen
(Abb. 8a bis c). Die Herstellung einer Zugangskavität
soll den bereits resorptiv geschwächten Zahn nicht
zusätzlich belasten. Es gilt, die Kavität so gering wie
möglich, aber so übersichtlich wie nötig zu präparieren.
Ein geradliniger Zugang zum endodontischen System
ist vorteilhaft und wünschenswert. In Fällen mit aktiven
Resorptionsprozessen kann eine übermäßige Blutung
aus dem resorptiven Granulationsgewebe die Sicht
erschweren. Die meist komplizierte Topographie des
resorptiven Prozesses lässt es nicht zu, die Läsion nur
mechanisch zu desinfizieren. Der Einsatz von antibak­
teriellen schall- oder ultraschallaktivierten Spüllösun­
gen ermöglicht die Entfernung aller Gewebsreste und
führt zu einer effektiven Bakterienreduktion im Wurzel­
kanal9. Zusätzlich wird der Einsatz einer medikamen­
Quintessenz 2017;68(2):137–148
ENDODONTIE
Wurzelresorptionen – Eine Übersicht
tösen Einlage empfohlen. Kalziumhydroxid hat eine
gute antibakterielle Wirkung und entfernt die nach der
chemomechanischen Reinigung noch vorhandenen
Restbakterien aus dem endodontischen System38. Die
weitere Anwendung von Natriumhypochlorit beseitigt
organisches Material aus dem Wurzelkanalsystem und
kann synergistische Effekte in Kombination mit der
Anwendung von Kalziumhydroxid zeigen44.
Die anschließende Wurzelkanalfüllung hat die Auf­
gabe, das desinfizierte Wurzelkanalsystem abzudichten
und eine bakterielle Rekolonisation zu verhindern. Der
dreidimensional stabile und bakteriendichte Verschluss
eines Defektes nach interner Resorption ist nicht immer
leicht erreichbar. Bei der Füllung von irregulären Re­
sorptionsdefekten sollte thermoplastischer Guttapercha
der Vorzug gegeben werden20. Wenn die Wurzelkanal­
wand eine Perforation aufweist, ist der Einsatz von
MTA (ProRoot MTA) indiziert. Aufgrund seiner hervor­
ragenden Biokompatibilität stellt MTA das Material
der Wahl für die Abdichtung von Perforationen dar16,39.
Die Füllung des apikal intakten Wurzelkanals mit
Guttapercha sowie das bakteriendichte Versiegeln der
Resorption und des koronalen Kanalanteils mit MTA
scheinen im Praxisalltag eine Behandlungsstrategie
mit vorhersagbarer Erfolgsaussicht zu sein25. Auch
durch den Einsatz neuer Materialien aus der Gruppe
der Biokeramiken lassen sich in solchen Fällen offen­
bar vergleichbare Ergebnisse erzielen47.
Eine interessante Therapiealternative zur konven­tio­
nellen Wurzelkanalbehandlung wurde kürzlich publiziert.
Ebeleseder und Kqiku14 haben eindrucksvoll gezeigt,
dass die alleinige Elimination der Mikro­organismen
koronal einer aktiven internen Resorption Reparatur­
mechanismen induzieren kann, die zu einem Verschluss
der Resorptionskavität mit Hartsubstanz führen.
Schlussfolgerungen
Die frühzeitige Erkennung von Wurzelresorptionen er­
fordert eine akkurate klinische und apparative Dia­
gnostik. Da mit fortschreitender Läsionsgröße die
Möglichkeiten und Erfolgsaussichten der zahnerhal­
tenden Maßnahmen abnehmen, kommt der Früh­
erkennung dieser pathologischen Veränderungen eine
Quintessenz 2017;68(2):137–148
Abb. 8a bis c Endodontische Behandlung
einer internen Resorption an
den Zähnen 11 und 21
Abb. 8a Röntgenübersichtsaufnahme
der Zähne 11 und 21
Abb. 8b Kontrollaufnahme
nach endodontischer
Behandlung der Zähne 11
und 21
Abb. 8c Kontrollaufnahme
1 Jahr nach erfolgter
endodontischer Behandlung
der Zähne 11 und 21
hohe Bedeu­tung zu. Eine sorgfältige und ausführliche
Anamnese ist unabdingbar, um die Risikofaktoren zu
erfassen und betroffene Patienten gezielt auf das Vor­
handensein solcher resorptiven Erscheinungen hin
untersuchen zu können. Durch den Einsatz moderner
diagnostischer und therapeutischer Verfahren können
die Grenzen der Zahnerhaltung maßgeblich erweitert
werden. Adäquate therapeutische Interventionen von
orthograden endodontischen Maßnahmen über die
chirurgische Behandlung bis hin zu einer möglichen
intentionellen Replantation helfen, eine Infektion des
Wurzelkanals zu vermeiden oder zu beseitigen, und
tragen so zur Erhaltung der betroffenen Zähne bei.
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ENDODONTIE
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