DIE SPRACHE DER NERVENZELLEN ADAPTATION

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Computational
Neuroscience
DER MENSCHLICHE TASTSINN
- DAS FÜHLEN Jutta Kretzberg, Friederice Pirschel, Till Sacher
AG Computational Neuroscience, Universität Oldenburg
TASTSENSOREN DER MENSCHLICHEN HAUT
• Nervenzellen bauen eine elektrische Spannung zwischen dem
Inneren der Zelle und der extrazellulären Flüssigkeit auf.
• Rezeptorzellen können durch äußere Reize (z.B. Druck oder
Licht) erregt werden.
• Die meisten Nervenzellen antworten auf Erregung mit Folgen
von “Aktionspotentialen”.
• Die Haut der menschlichen Fingerkuppe enthält fünf Typen
von Rezeptorzellen, die am Tastsinn beteiligt sind:
Auf ein binäres Signal
reduzierte neuronale
Antwort
(Aktionspotential
ja oder nein)
ja / nein
1ms
}
Spannung
DIE SPRACHE DER NERVENZELLEN
Meissner
Körperchen
Pacini
Körperchen
Zeit
• Aktionspotentiale sind stereotype, schnelle Änderungen der
Membranspannung, die durch das Öffnen und Schließen von
Ionenkanälen der Zellmembran bewirkt werden.
• Aktionspotentiale wandern entlang der Zellmembran zur
Ausgangsregion der Nervenzelle, der Synapse. Dort lösen sie
die Ausschüttung von Transmitter aus, der wiederum nachgeschaltete Neurone erregt.
• Im Gehirn empfängt jede Nervenzelle die Signale mehrerer
anderer Nervenzellen und kombiniert die eingehenden Informationen.
• Es ist noch nicht abschließend geklärt welche Eigenschaften
der Aktionspotentialfolgen (z.B. Anzahl, zeitliche Struktur,
Muster) entscheidend für die Informationsübertragung sind.
Mit dieser Frage beschäftigt sich die AG Computational
Neuroscience.
Ruffini
Körperchen
freie
Nervenenden
• Ihre Antworten werden im Gehirn im somatosensorischen Kortex zu einem Gesamteindruck zusammengeführt.
• Freie Nervenenden dienen der Wahrnehmung von Temperatur
und Schmerz.
von
• Die anderen vier Rezeptortypen dienen der Wahrnehmung
Purves et al.,
Kandel et al.,
Oberflächenstruktur,
Form, Größe und Gewicht von Objekten:
2000
Rezeptorzellen
Meissner
Körperchen
Merkel
Zellkomplex
Pacini
Körperchen
Ruffini
Körperchen
Rezeptive Felder
klein
ADAPTATION
• Nervenzellen antworten grundsätzlich am stärksten wenn die
Reizstärke erhöht wird. Bei länger andauernder konstanter
Reizung nimmt die Rate der ausgelösten Aktionspotentiale ab.
Diesen Vorgang nennt man “Adaptation”.
• Durch Adaptation passen Sinnessysteme ihre Empfindlichkeitsschwellen an die vorliegende Reizstärke an.
• Verschiedene Rezeptortypen adaptieren unterschiedlich
schnell: Schnell adaptierende (“phasische”) Rezeptorzellen
sind darauf spezialisiert Reizänderungen zu melden, langsam
adaptierende (“tonische”) Zellen vermitteln einen lang
andauernden Eindruck.
Merkel
Zellkomplex
klein
groß
groß
Aktionspotentiale
bei Druckreiz
Reaktion auf
Funktion
Druckänderung
Druck
Druckänderung
Ertasten von Wahrnehmen Spüren von
von Form
OberflächenVibration,
und Oberstruktur beim
Bewegung
Überstreichen fläche eines
eines
Objekts
eines Objekts
Objekts
Hautspannung
Wahrnehmen
von Form,
Gewicht und
Größe eines
gehaltenen
Objekts
• Das aktive Betasten ermöglicht die optimale Nutzung und
Kombination aller Rezeptortypen.
ABBILDUNGEN MODIFIZIERT NACH
•
Reichert: Neurobiologie, Thieme 1990
•
Kandel et al.: Principles of Neuroschience 4th Ed., Mc Graw Hill, 2001
•
Purves et al.: Neuroscience 3rd Ed., Sinauer 2004
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