Herzklappenprothesen Meilensteine

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Herzklappenprothesen –
Meilensteine
Steckbrief
HERZKLAPPEN – FUNKTION UND ERSATZ
Das Herz besitzt vier Klappen, deren lebenswichtige Aufgabe darin besteht, den Blutfluss
durch das Herz zu regulieren. Die Herzklappen bestehen aus Bindegewebe und werden
unterteilt in Taschenklappen (Aorten- und Pulmonalklappe) und Segelklappen
(Trikuspidal- und Mitralklappe). Sie öffnen
und schließen sich in festgelegter
Reihenfolge mit jedem Herzschlag und
sorgen vergleichbar mit Ventilen für eine
effiziente Pumpfunktion des Herzens.
Herzklappenfehler können durch
Krankheiten, Verletzungen oder
Funktionsstörungen verursacht und durch
eine chirurgische Rekonstruktion bzw.
biologische und mechanische
Herzklappenprothesen behoben werden.
Diese Klappen ahmen die Funktion der
natürlichen Klappen im menschlichen
Herzen nach.
Legende
PULMONARY VALVE
TRICUSPID VALVE
PULMONALKLAPPE
TRIKUSPIDALKLAPPE
AORTIC VALVE
AORTENKLAPPE
MITRAL VALVE
MITRALKLAPPE
Beim Klappenersatz wird die defekte natürliche Klappe chirurgisch entfernt und eine
Herzklappenprothese eingenäht. Bei den Prothesen kann es sich um mechanische
Herzklappen (hergestellt aus synthetischem Material) oder Bioprothesen (hergestellt aus
Gewebe vom Tier oder einem menschlichen Spender) handeln. Die neuesten
Operationstechniken ermöglichen sogar das Einsetzen biologischer Ersatzklappen über
einen Katheter, der durch eine Arterie in der Leiste oder in der Brust des Patienten
eingeführt wird. Damit entfällt die herkömmliche Operation am offenen Herzen.
HERZKLAPPENPROTHESEN – GESCHICHTE
Im 15. Jahrhundert beschrieb Leonardo da Vinci die Anatomie der Aorten- und
Mitralklappen im Detail. Es dauerte jedoch weitere 500 Jahre, bis sich Chirurgen zum
ersten Mal mit Möglichkeiten zur Behandlung von Herzklappenfehlern befassten. 1
Die Entwicklung von Herzklappenprothesen
1952
Die erste erfolgreiche Operation am offenen Herzen wurde von F. John
Lewis mit Assistenz von u. a. Dr. C. Walton Lillehei durchgeführt. Dies
war der Einstieg in die Herzchirurgie.
Die erste mechanische Herzklappenprothese wurde von Dr. Charles
Hufnagel und seinen Kollegen implantiert. Die Vorrichtung bestand aus
einer Acrylkugel, die sich durch den Druck im Herzen in einer
zylindrischen Kammer auf und ab bewegte.
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1 Gillinov, MD, Marc A. Valve Surgery - Past, Present, Future. Cleveland Clinic. Miller Family Heart & Vascular Institute. 4 Apr 2009.
St. Jude Medical GmbH
Helfmann-Park 1
65760 Eschborn
www.sjm.de
Ansprechpartner
Astrid Tinnemans
Tel.: 06196-7711203
[email protected]
Dieser Eingriff führte zu einer Verbesserung der Lebensqualität. Die
Patienten mussten jedoch Gerinnungshemmer in hohen Dosen
einnehmen, da ständig die Gefahr von Blutgerinnseln bestand. Diese
Konstruktion war der Vorläufer der später sehr erfolgreichen
Kugelkäfig-Bauart für mechanische Herzklappen.2
1960
1969
Dr. Albert Starr und Miles Edwards brachten die erste
Kugelkäfigprothese auf den Markt. Die Klappe bestand aus einem
Edelstahlkäfig, einem Fixierungsring aus Teflon-Strickgewebe und
erstmals einer wärmegehärteten Silastic-Kugel. Bei dieser Bauweise
traten Blutgerinnsel weniger häufig auf als beim Modell von Hufnagel,
es waren jedoch nach wie vor hohe Dosen von Gerinnungshemmern
erforderlich. 3
Entwicklung der ersten Kippscheibenprothese (Bjork-Shiley). Die
Kippscheibe wurde durch den Blutstrom durch die Klappe geöffnet und
geschlossen. In den Siebzigerjahren kamen verschiedene
Kippscheibenklappen heraus, teilweise mit konkavem Design und
flacherem Profil. 2
Der Einstieg von St. Jude Medical in den Herzklappenmarkt
1977
Gründung von St. Jude Medical als Hersteller mechanischer
Herzklappen. Zu diesem Zeitpunkt wurde die erste mechanische
Doppelflügelprothese von St. Jude Medical implantiert, deren Design
bis heute kaum verändert wurde. Die Klappe bestand aus zwei
Halbscheiben, die synchron öffnen und schließen.
Die Klappe gilt als der „Goldstandard“ für mechanische Herzklappen,
da sie einen naturgetreueren Blutfluss durch die Klappe ermöglicht und
das Blut weniger schädigt.
Diese Klappe wurde im Jahr 1982 von
der FDA (US-Gesundheitsbehörde)
zugelassen und erhielt im Jahr 1994
das CE-Zeichen. Der Erfolg dieses
Designs ist in mehr als 1000 PeerReview-Fachzeitschriften
dokumentiert.
1991
Implantation der Toronto SPV™ Klappe, der ersten Bioprothese aus
Schweinegewebe (ohne Stent) von St. Jude Medical. Sie erhielt im Jahr
1995 die CE-Kennzeichnung und wurde 1997 von der FDA zugelassen.
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2 Hufnagel CA, Harvey WP, Rabil PJ, et al. Surgical correction of aortic insufficiency. Surgery. 1954;35:673-83.
3 Gott VL, Alejo DE, Cameron DE, Mechanical heart Valves: 50 years of evolution. Ann Thorac Surg. 2003;76:2230-9.
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1996
2000
Übernahme des brasilianischen Unternehmens Biocor Industria durch
St. Jude Medical. Biocor war der Hersteller der Biocor™ Bioprothesen
und erlangte dafür im Jahr 1995 die CE-Kennzeichnung. Die Biocor
Produktreihe von Bioprothesen umfasste sowohl Herzklappen mit Stent
(Aorten- und Mitralklappen) sowie eine stentlose Aortenklappe vom
Schwein.
Implantation der einmillionsten mechanischen Herzklappe von St. Jude
Medical.
2000
Erstmalige Implantation der Epic™ Herzklappenprodukte in Europa. Die
Epic-Klappe hatte das gleiche Design wie die Biocor-Klappe, verfügte
jedoch zusätzlich über die patentierte Antikalzifizierungsbehandlung
Linx™ AC. Sie wurde im Jahr 2007 von der FDA zugelassen.
2004
Implantation der eineinhalbmillionsten mechanischen Herzklappe von
St. Jude Medical.
2005
Die Biocor-Klappe war die erste Herzklappe mit Stent von St. Jude
Medical auf dem US-Markt. Zum Zeitpunkt ihrer Einführung hatte diese
Bioprothese vom Schwein das flachste anatomische Profil (Höhe) unter
den Bioprothesen auf dem US-Markt.
2007
ERSTE IMPLANTATION DER TRIFECTA™ KLAPPE IN EINER
KLINISCHEN STUDIE
2009
Die ausgezeichnete langfristige Haltbarkeit der Biocor Herzklappe über
zwanzig Jahre wurde durch die Veröffentlichung von zwei
unabhängigen Studien (in The Annals of Thoracic Surgery im Oktober
2008 bzw. in The Journal of Thoracic and Cardiovascular Surgery im
Januar 2009) belegt.
Die in The Annals of Thoracic Surgery veröffentlichte Studie kam zu
dem Ergebnis, dass die Biocor Bioprothese sich bei entscheidenden
Faktoren für langfristige Haltbarkeit auszeichnete. Der Anteil von
Implantaten, bei denen keine Reoperation infolge von struktureller
Klappendegeneration erforderlich war (der Prozentsatz von Patienten,
die keine zweite Operation benötigen) lag nach 20 Jahren bei 86,5
Prozent. Im Gegensatz hierzu lagen die veröffentlichten Daten für
andere Bioprothesen bei zwischen 52,9 und 67 Prozent (in
Nachfolgestudien nach 17 bis 20 Jahren).
2009
St. Jude Medical kündigt Pläne an, eine Transkatheter-Herzklappe zu
entwickeln und herzustellen.
2010
Die Trifecta-Klappe von St. Jude Medical
erhält die CE-Kennzeichnung. Damit
expandiert das Unternehmen in den Markt
für perikardiale AortenklappenBioprothesen mit Stent.
2011
Implantation der zweimillionsten
mechanischen Herzklappe von St. Jude
Medical.
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