Stickvogel GmbH - Freie Universität Berlin

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Fachbereich Wirtschaftswissenschaften
Studienfach BWL
Praktikumsgeber: Stickvogel GmbH
Bericht über meine Tätigkeiten als Werkstudentin bei dem
Unternehmen Stickvogel GmbH
Unternehmen
Die Stickvogel GmbH ist ein junges Start-Up, welches seit 2009 in Berlin und seit geraumer
Weile in der Skalitzer Straße 100 ansässig ist. Unter den etwa 15 Mitarbeitern befinden sich
sowohl
Festangestellte,
Werkstudenten,
Praktikanten
als
auch
Freelancer.
Alle
Geschäftsbereiche, bis auf die Produktion, befinden dich in dem Berliner Büro. Dazu zählen
die Geschäftsführung, das Controlling, die Buchführung, das Projektmanagement, die IT, das
Marketing und das Shop Management. Jeder Bereich ist nur mit wenigen Mitarbeitern
besetzt, weil das Unternehmen noch eine überschaubare Größe hat. Die Aufgaben der
verschiedenen Mitarbeiter und die unterschiedlichen Bereiche können sich leicht und häufig
überschneiden.
Seit einer guten Kooperation und einer darauf folgenden engen Zusammenarbeit mit
Butlers, einem Einrichtungsgeschäft, hat sich die Produktion von Stickvogel im Gebäude
der Hauptzentrale von Butlers in Neuss angesiedelt.
Der Stickvogel-Slogan war bis vor kurzen „Wir besticken alles“ und nach diesem Motto
wurde auch gearbeitet. Mittlerweile hat sich Stickvogel jedoch weiter entwickelt und es
entstand ein neuer Slogan: „We personalize your products“. Das Motto wurde hiermit
internationaler und ist wesentlich weniger auf das Sticken alleine, als mehr auf den
Veredelungsprozess des Produktes des Kunden gerichtet.
Das Dienstleistungsunternehmen konzentriert sich im Kerngeschäft auf Komplettlösungen
im Individualisierungsmarkt, im Bereich „mass customization“. Mittlerweile ist das
Hauptprodukt ein Konfigurator mit einer White-Label-Lösung, welchen die Geschäftskunden
in ihre Internetseite einbauen können und über den dann sowohl Sticke, als auch Gravuren
und Leinwanddrucke bezogen werden können. Das Stickvogel-Team übernimmt, je nach
Kundenwunsch auch die Produktion der Bestellungen. Weitere Geschäftsbereiche stellen die
Live-Stickaktionen, sowie der eigene Online-Shop „Silberäffchen.de“ dar.
Die Live-Stickaktionen haben in Ikea-Filialen begonnen. Über einen bestimmten Zeitraum
konnten sich Ikea Kunden ihre Textilien vor Ort besticken lassen. Daraus entwickelte sich
eine Kooperation mit Buttlers. Unter anderem gibt es immer in der Weihnachtszeit LiveStickaktionen in verschiedenen Butlers Filialen. Des Weiteren hat das Unternehmen seit
etwa eineinhalb Jahren einen eigenen Onlineshop. In diesem werden individualisierte
Silberartikel verkauft. Über den Konfigurator können sich die Kunden eine eigene Gravur für
ihre Silberware überlegen. Die Bestellung wird dann in der Produktion in Neuss graviert und
zum Kunden geschickt. Dieser Onlineshop richtet sich im Gegensatz zum Kerngeschäft eher
an den Endkonsumenten als an Geschäftskunden.
Der Wettbewerb in dieser Branche ist noch nicht allzu groß. Da Stickvogel das erste
Unternehmen war, welches eine solche Komplettlösung für Geschäftskunden angeboten hat,
besitzt es einen Vorsprung zu potenziellen Wettbewerbern. Der Online-Shop sieht sich
hingegen anderen Wettbewerbern gegenüber
gestellt. Hier können Onlineshops wie
Geschenke.de oder Geschenkidee.de genannt werden. Ein Unterschied ergibt sich aus der
Tatsache, dass Silberäffchen.de nur hochwertige Silberwaren graviert und vertreibt und
keine weiteren Geschenkartikel anbietet. Auch kann man den Onlineshop von a n d e r e n
Onlineshops abgrenzen, die Schmuck verkaufen, da der Fokus bei Silberäffchen nicht alleine
auf Schmuck liegt. Es kann festgehalten werden, dass es sich bei diesem Onlineshop um
einen Nischenmarkt handelt.
Ich war während meiner Zeit als Werkstudentin bei Stickvogel im Bereich Marketing und
Shop Management tätig. Meine Kollegen und ich haben das Marketing sowohl für Stickvogel
als auch den Onlineshop Silberäffchen.de gemacht. Des Weiteren haben wir alle Tätigkeiten,
die mit dem Onlineshop in Verbindung standen, erledigt.
Tätigkeiten
Wie zuvor erläutert, war ich während meiner Zeit bei Stickvogel im Marketing und Shop
Management tätig. Während dieser Zeit durfte ich unterschiedliche Aufgaben erledigen.
Im Marketing habe ich in erster Linie für den Onlineshop Silberäffchen mitgewirkt. Dieses
bestand vor allem aus Online-Marketing Maßnahmen. Dazu gehörte es, sich verschiedenste
Aktionen für die Facebook-Seite auszudenken, zu recherchieren und auszuführen. Unter
anderem gab es einen Adventskalender, in dem potenzielle Kunden jeden Tag in der
Adventszeit mit einer neuen Aktion überrascht wurden. Doch auch andere Social-Media
Kanäle, wie Twitter, Pinterest oder YouTube wurden angesprochen und Marketing
Maßnahmen wurden eingeleitet. Vor Beginn meiner Tätigkeiten bei Stickvogel, kannte ich
privat einige soziale Netzwerke, doch durch meine Tätigkeiten habe ich von weiteren
Netzwerken erfahren und vor allem die wirtschaftlichen Möglichkeiten kennen gelernt.
Zusätzlich zu den Social-Media Maßnahmen habe ich in der Search-Engine-Optimization
(SEO) mitgewirkt. Nachdem ich einiges von meinen Kollegen mitbekommen hatte und wir
uns auch gemeinsam mit dem Thema beschäftigt hatten, haben wir begonnen, bestimmte
Wörter in unsere Produktbeschreibungen einzufügen, damit Google schneller auf unsere
Seite aufmerksam wird.
Als Co-Marketing-Maßnahmen konzipiert, organisiert und eingeleitet wurden mussten sie
auch ausgewertet werden. Auch dies war eine meiner Aufgaben. Die Ergebnisse wurden
dann in kleinen Besprechungen analysiert und wir haben Schlüsse für zukünftige Aktionen
aus ihnen gezogen.
Ein weiterer Schwerpunkt meiner Arbeit lag in der Recherche, Akquise und Betreuung von
Kooperationspartnern für Marketing-Maßnahmen. Zu diesem Zweck recherchierte ich
beispielsweise YouTuber und schrieb sie an oder schickte ihnen eine Postkarte um
gegebenenfalls
mit
ihnen
eine
Kooperation
eingehen
zu
können.
Doch die Kooperationen beschränkten sich nicht alleine auf Marketing-Maßnahmen. Für
unseren Onlineshop recherchierte ich auch beispielsweise Hochzeitsagenturen, um sie als
potenzielle Kunden zu gewinnen bzw. als Vertriebspartner zu nutzen.
Neben den Marketing-Maßnahmen habe ich jedoch auch viel für den Onlineshop
Silberäffchen.de gearbeitet. Wir haben während meiner Zeit das Produktsortiment stark
erweitert. Hierfür wurden sowohl Lieferanten als auch Produkte recherchiert und
ausgewählt.
Ich
habe
neue
Produkte
in
den
Onlineshop
eingebunden
und
Produktkonfigurationen erstellt. Dazu gehörte es unter anderem Produkttexte und
Testgravuren für die Silberwaren zu entwerfen. Neben den neuen Produkten wurden alte
Produkte aktualisiert, ich habe Bestellungen an die Produktion weiter gegeben und im
Kundenservice mitgewirkt.
Neben meinen Tätigkeiten im Marketing und Shop Management habe ich außerdem bei der
Vorbereitung und Durchführung von Events geholfen. Dazu gehörten zum Beispiel die Live-
Stickaktionen, sowie Messen. Hier durfte ich auch selber Hand anlegen und als Stickerin
mitwirken.
Reflexion
Ich hatte mich im Frühling 2013 bei verschiedenen Unternehmen für ein Praktikum in den
Sommersemesterferien beworben. Unter anderem wurde ich zu einem Gespräch bei
Stickvogel eingeladen. Da ich ein weiteres Praktikum in Essen, wo meine Eltern wohnen, in
Aussicht hatte, war es notwendig wegen zeitlichen Überschneidungen relativ kurzfristig
erfahren, ob ich eine Stelle bei Stickvogel bekommen hatte. Doch die Rechnung ging leider
nicht auf.
Am Ende konnte ich kein Praktikum bei Stickvogel antreten. Doch die Personalchefin
hatte mir zugesichert meine Bewerbung zur Seite zu legen und sich bei Bedarf bei
mir zu melden. Ich hatte nicht damit gerechnet, doch im Oktober meldete sie sich tatsächlich
bei mir, da Stickvogel dringend eine Werkstudentin suchte. Nach einem weiteren kurzen
Gespräch wurde ich als Werkstudentin im Marketing und Shop Management eingestellt.
Ich habe mich sehr auf die Arbeit gefreut. Da ich selber in meiner Freizeit viel nähe und mich
mit Textilien beschäftige, reizte es mich in einem Unternehmen zu arbeiten, welches sich im
Prinzip ebenfalls auf die Arbeit mit Textilien konzentrierte. Ich freute mich außerdem darauf
gerade ins Marketing eines Start-Ups hereinschnuppern zu dürfen. In der Universität hatte
mir Marketing viel Spaß gemacht und ich fand es spannend Praxiserfahrungen in diesem
Bereich zu sammeln. Rückwirkend kann ich sagen, dass mich die Arbeit für den Onlineshop
mehr begeistert hat. Ich habe festgestellt, dass das Marketing mir in diesem Fall zu sehr auf
den Online-Bereich konzentriert war. Diese Tatsachte ist sicherlich der kleinen Größe des
Unternehmens zu verdanken, dennoch lässt mich diese Tatsache daran zweifeln, ob ein Job
im Marketing wirklich das Richtige für mich wäre. Auf der anderen Seite habe ich bemerkt,
dass mir die organisatorische Arbeit deutlich mehr Spaß macht.
Mein Betreuer und Kollege
, der Leiter des Bereichs Marketing und Shop
Management ist, hat mir stets zur Seite gestanden, egal ob bei Fragen, Problemen oder
Anmerkungen meinerseits. Ich habe mich sehr gut betreut gefühlt. Dies war vor allem
wichtig, da ich in diesen Bereichen noch nie zuvor praktische Erfahrungen gesammelt hatte
und mir viele Dinge erst neu aneignen musste. Zu Anfang hat er mir Aufgaben gegeben, die
ich erledigt habe. Meine Arbeit wurde aber immer selbstständiger. Ich konnte bestimmte
Dinge eigenständig übernehmen. Und wenn ich dann doch mal nichts zu tun hatte, haben
wir gemeinsam eine neue Aufgabe gefunden.
Aus meinem Studium konnte ich ein paar nützliche Dinge einfließen lassen. Dazu zählte vor
allem ein Computerkurs der Zedat, in dem ich lernte mit Excel gut und effizient zu arbeiten.
Dieses Wissen hat mir in vielen Situationen und auch bei verschiedensten Aufgaben enorm
geholfen effizient zu arbeiten und Ergebnisse übersichtlich festzuhalten. Das Wissen aus
meinem BWL-Studium half mir dabei geholfen allgemeine Vorgänge zu verstehen und
nachvollziehen zu können. Hier konnte ich jedoch deutlich weniger konkretes Wissen
anwenden. Ich habe festgestellt, dass es in einem Unternehmen sehr wichtig ist, richtig mit
den entsprechenden Programmen umzugehen, die das Unternehmen verwendet. Eine
gewisse Erfahrung mit Programmen und Software ist also nicht unbedingt nötig, jedoch
sehr hilfreich. Neben dem Umgang mit diesen unternehmensspezifischen Programmen habe
ich aber auch viel über das Online-Marketing gelernt. Gerade über SEO-Maßnahmen, konnte
ich mein Wissen enorm vergrößern. Aber ich habe auch viel über andere Online-MarketingMaßnahmen gelernt. Hierzu zählt zum Beispiel das Entwerfen von Anzeigen auf Facebook.
Was mir etwas schwerer fiel, war Texte zu formulieren. Da ich noch nie so gerne geschrieben
habe, war es für mich eine Herausforderung Produkttexte oder ähnliches zu schreiben. Ich
konnte jedoch feststellen, dass ich mich auch daran sehr schnell gewöhnt habe und immer
sicherer geworden bin.
Der Arbeitsalltag in einem kleinen, jungen Unternehmen in Berlin ist sehr entspannt.
Stickvogel hat sein Büro im Hinterhaus eines alten Lagerhauses in Kreuzberg. Es ist ein
komplett offenes Büro, in dem alle Mitarbeiter offen kommunizieren. In einer Ecke des
Raumes ist eine kleine Produktionsstätte eingerichtet, in der Probesticke und kleinere
Aufträge erledigt werden können. Die Arbeitszeiten sind sehr flexibel. Kaum einer ist vor 9
Uhr im Büro. Was zählt ist, dass die Arbeit zügig und gründlich erledigt wird. Abends ist man
auch schon mal länger geblieben, hat noch etwas erledigt oder auch gemeinsam etwas
getrunken oder gemeinsam etwas gegessen. Dies hat die Atmosphäre im Büro insgesamt
sehr locker gemacht. Die Arbeit war somit nicht nur eine Verpflichtung, sondern man bleibt
dann auch mal gerne etwas länger im Büro als unbedingt nötig. Bei Problemen konnte ich
meine Kollegen jederzeit befragen und die Arbeit zwischen den Abteilungen läuft durch den
offenen Raum und auch durch den offenen Umgang ziemlich reibungslos. Ich habe diese
Tatsache als sehr angenehm empfunden. Problematisch ist diese Struktur in Hinsicht auf die
Lautstärke und die Konzentrationsmöglichkeiten. Auch wenn es zusätzlich zu dem großen
Raum einen Besprechungsraum gab, der teilweise abgetrennt ist und für Meetings genutzt
wird, ist durch den großen Raum und die offenen Besprechungen eine sehr konzentrierte,
stille Arbeit nur selten möglich. Ich sehe in dieser Arbeitsform also sowohl Vor- als auch
Nachteile.
Abschließend kann ich sagen, dass mir die Zeit bei Stickvogel sehr gut gefallen hat. Ich bin
sehr gerne zur Arbeit gegangen und es hat mir Spaß gemacht mit den Mitarbeitern dort
zusammen zu arbeiten. Ich fand es gut, in einem kleinen Unternehmen zu arbeiten, in dem
ich schnell viele Einblicke in die unterschiedlichen Geschäftsbereiche bekommen habe. Ich
habe viele Dinge in dem Unternehmen erkennen können, die ich in meinem BWL-Studium
gelernt habe, auch wenn ich weniger konkrete Dinge tatsächlich anwenden konnte. Ich
würde jedem Studierendem empfehlen, ein Praktikum in einem kleinen Unternehmen zu
machen. Ich glaube, dass es einfacher ist einen Überblick über das Unternehmen zu
bekommen und in verschiedene Bereiche hineinzuschauen, gerade wenn man noch nicht
ganz
sicher
ist,
wo
genau
der
berufliche
Weg
wirklich
hinführen
soll.
Mir hat es zum Beispiel gezeigt, dass das Marketing eventuell doch nicht der richtige Bereich
für mich ist, auch wenn ich die Theorie in der Universität sehr interessant fand. Einen
weiteren Punkt, den ich als sehr erfrischend empfunden habe, ist die Tatsache, dass
Stickvogel ein Start-Up ist. Die Mitarbeiter sind alle noch sehr jung und das Unternehmen
steht hoffentlich erst am Anfang. Es ist spannend diesen Aufbau mitzuerleben und mit daran
arbeiten zu dürfen.
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