Markt und Preis

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2 - Markt und Preis
Markt und Preis
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2 - Markt und Preis
Impressum
An dieser Qualifizierungseinheit haben mitgewirkt
Herausgeber:
IHK für Oberfranken
Bahnhofstr. 23-27
95444 Bayreuth
Inhaltliche Konzeption:
ets GmbH, Halblech
ihk.online&medien.gmbh, Bayreuth
Produktion/ Umsetzung:
ihk.online&medien.gmbh, Bayreuth
Redaktionelle Betreuung:
Andrea Nüssel, ihk.online&medien.gmbh
Claudia Hohdorf, ets Halblech
Rechte:
Copyright© ets GmbH, Halblech.
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2 - Markt und Preis
Impressum......................................................................................................................................................... 2
Firmenvorstellung............................................................................................................................................. 4
Leitfragen........................................................................................................................................................... 6
1.0 Kapitelübersicht.......................................................................................................................................... 7
1.1.0 Der Markt ......................................................................................................................................... 8
1.1.1 Marktarten........................................................................................................................................ 9
1.1.2 Marktformen .................................................................................................................................. 10
1.2.0 Angebot und Nachfrage............................................................................................................... 14
1.2.1 Übung: Angebot und Nachfrage................................................................................................. 21
1.3.0 Vollkommener Markt .................................................................................................................... 24
1.3.1 Unvollkommener Markt................................................................................................................ 25
1.3.2 Übung: Der Markt ......................................................................................................................... 26
1.4.0 Preisbildung................................................................................................................................... 28
1.4.1 Preisfunktion.................................................................................................................................. 34
1.4.2 Preispolitik der Unternehmen ..................................................................................................... 35
2.0 Kapitelübersicht........................................................................................................................................ 36
2.1.0 Unternehmenszusammenschlüsse............................................................................................ 37
2.1.1 Formen der Zusammenschlüsse................................................................................................ 38
2.1.2 Auswirkungen von Unternehmenszusammenschlüssen........................................................ 42
2.2.0 Fusion............................................................................................................................................. 45
2.2.1 Formen der Fusion ....................................................................................................................... 46
2.3 Konzern ............................................................................................................................................. 49
2.4 Kartelle .............................................................................................................................................. 52
2.5.0 Übung: Unternehmenszusammenschlüsse.............................................................................. 56
3.0 Kapitelübersicht........................................................................................................................................ 58
3.1 Aufgaben des Staates in der sozialen Marktwirtschaft .............................................................. 59
3.1 Aufgaben des Staates in der sozialen Marktwirtschaft .............................................................. 60
3.2 Ordnungspolitische Maßnahmen .................................................................................................. 62
3.3.0 Strukturpolitische Maßnahmen................................................................................................... 66
3.3.1 Preisfestsetzung ........................................................................................................................... 68
Trainingsaufgabe 1 ........................................................................................................................................ 69
Trainingsaufgabe 2 ........................................................................................................................................ 70
Trainingsaufgabe 3 ........................................................................................................................................ 71
Bearbeitung der Fallstudie ............................................................................................................................ 74
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2 - Markt und Preis
Firmenvorstellung
Einführung
Firmenchronik:
Die Firma Automatico ist eine traditionsreiche Firma mit langjähriger Erfahrung auf dem Gebiet der
Automatisierungstechnik.
Sie entstand aus einem Familienbetrieb, der sich mit Maschinen für die Blechumformung befasste.
Anfang 1995 wurde auf die stark wachsende Automatisierungstechnik mit der Suche nach Vertriebspartnern reagiert.
Heute beschäftigt die Firma Automatico 60 Mitarbeiter, die für viele metallverarbeitende Branchen
Automatisierungsmöglichkeiten konstruieren und umsetzen.
Produktgeschichte:
Von einem reinen Maschinenbauunternehmen entwickelte sich die Automatico in den 90-er Jahren
zu einer (mittleren) Automatisierungsfirma, was auch zur Umbenennung in den jetzigen Namen führte.
Nicht zuletzt bescherte der Wunsch nach mehr Automatisierung der Firma eine große Anzahl neuer
Kunden. Schon bei der ersten Herstellung von Blechbearbeitungsmaschinen lag der Firmenschwerpunkt auf der Automatisierung von Fertigungsabläufen der Blechbearbeitung.
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2 - Markt und Preis
Fallstudie
Einführung
Die Firma Automatico könnte einen Maschinenbaubetrieb, der Konkurs angemeldet hat, aufkaufen. Anton Bite und Sabine Meyer unterhalten sich über Vor- und Nachteile.
Fallstudie
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Bite
Interessant wäre das schon, die Müllers zu übernehmen.
Meyer
Ja aber außer qualifiziertem Personal haben die
nichts zu bieten. Die haben ihren Markt selbst systematisch ruiniert.
Bite
Das stimmt schon, aber das haben dann wir in der
Hand, die vorhandenen Ressourcen optimal für uns
zu nutzen. Denken Sie doch nur an die Möglichkeiten der Direktvermarktung!
Meyer
Aber genau da hakt ´s doch. Die haben ihre Chancen
nicht genutzt und wir haben nicht das nötige Knowhow, um im Einzelhandel mitzumischen.
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2 - Markt und Preis
Leitfragen
Einführung
Diese Leitfragen geben einen Überblick über den kommenden Inhalt dieser QE. Wie würden Sie
die Fragen spontan beantworten?
Ergänzen Sie Ihre Notizen während der Bearbeitung dieser QE und nützen Sie sie beim Lösen
der Trainingsaufgaben.
Diese Leitfragen geben einen Überblick über den kommenden Inhalt dieser QE. Wie würden Sie
die Fragen spontan beantworten?
Nehmen Sie den Notizzettel zur Hilfe und vergleichen Sie später beim Lösen der Trainingsaufgaben mit Ihren Notizen.
Verwenden Sie das vorbereitete Antwortdokument zur Beantwortung der Fragen.Sie finden das
Antwortdokument in den Anlagen am Ende des Scripts.
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2 - Markt und Preis
1.0 Kapitelübersicht
1 Marktgeschehen
Kapitelbezogene Eingangsfragen:
Welche Faktoren bestimmen hauptsächlich das Kaufverhalten?
Welche Vor- und Nachteile können Angebotsmonopole bieten?
Themen:
1.1.0 Der Markt
1.1.1 Marktarten
1.1.2 Marktformen
1.2.0 Angebot und Nachfrage
1.2.1 Übung: Angebot und Nachfrage
1.1.0 Der Markt
1.3.0 Vollkommener Markt
1.3.1 Unvolkommener Markt
1.3.2 Übung: Der Markt
1.4.0 Preisbildung
1.4.1 Preisfunktion
1.4.2 Preispolitik der Unternehmen
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2 - Markt und Preis
1.1.0 Der Markt
1 Marktgeschehen
Unter Markt versteht man jeden Ort, an dem Angebot und Nachfrage zusammentreffen, an dem
über die Güterverteilung entschieden wird, und sich die Preise bilden.
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2 - Markt und Preis
1.1.1 Marktarten
1 Marktgeschehen
Angebot und Nachfrage können sich auf unterschiedlichste Arten von Gütern beziehen. Man
unterscheidet hier Gütermärkte und Faktormärkte.
Die verschiedenen Marktformen werden gekennzeichnet von der Anzahl der Anbieter und
Nachfrager, die sich am Marktgeschehen beteiligen.
Gütermärkte
Der Markt, auf dem Anbieter und Nachfrager zusammentreffen, kann einerseits eine
reale Veranstaltung sein, wie z. B. ein Wochenmarkt.
Bei solchen Veranstaltungen handelt es sich meistens um Gütermärkte, die den Austausch von Konsum- oder Investitionsgütern zum Gegenstand haben. Unternehmen,
Wiederverkäufer oder Konsumenten sind die Marktteilnehmer.
Dienstleistungen sind auch Güter, wenn auch immaterielle, auch sie werden auf einem Markt,
dem Dienstleistungsmarkt, gehandelt.
Faktormärkte
Faktormärkte sind Märkte auf denen die ursprünglichen Produktionsfaktoren gehandelt
werden.
Im Einzelnen sind dies der Arbeitsmarkt, der Bodenmarkt und der Kapitalmarkt, auf denen Arbeitskräfte, Grundstücke und langfristige Kredite "gehandelt" werden.
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2 - Markt und Preis
1.1.2 Marktformen
1 Marktgeschehen
Interaktionsfragen
Welche Vor- und Nachteile können Angebotsmonopole bieten?
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2 - Markt und Preis
1 Marktgeschehen
1.1.2 Marktformen
Eine Unterscheidung der Markte nach der Zahl der Marktteilnehmer auf der Anbieter- und
Nachfragerseite ist von Bedeutung, weil dies die jeweilige Marktmacht sowie die preispolitischen Moglichkeiten in entscheidendem Ma?e bestimmt.
Monopol
Ein Angebotsmonopol liegt vor, wenn viele Nachfrager ein Gut
lediglich von einem Anbieter beziehen können, der keine Konkurrenz besitzt. Dieser kann die Preise diktieren und in beliebiger
Höhe festlegen.
Umgekehrt sind bei einem Nachfragemonopol eine große Zahl von
Anbietern auf einen Abnehmer angewiesen, der wiederum die Preise
vorschreiben kann.
Für die Gesamtansicht der Grafik, klicken Sie bitte aufs Bild.
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2 - Markt und Preis
Oligopol
Im (zweiseitigen) Oligopol stehen wenige Anbieter wenigen Nachfragern auf einem Markt gegenüber.
Der Markt ist unter den Produzenten (= Oligopolisten) so aufgeteilt,
dass jeder einen relativ großen Teil beherrscht.
Im Angebotsoligopol werden durch geringe Konkurrenz höhere Preise
zu erwarten sein, im Nachfrageoligopol eher niedriger.
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2 - Markt und Preis
Polypol
Im Polypol treten Anbieter und Nachfrager in großer Zahl auf.
Die Preise werden sich als Gleichgewichtspreis einpendeln.
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2 - Markt und Preis
1.2.0 Angebot und Nachfrage
1 Marktgeschehen
Interaktionsfragen
Welche Faktoren bestimmen hauptsächlich Ihr Kaufverhalten beim Kauf von Butter,
Shampoo, Hosen, einem Auto?
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2 - Markt und Preis
1.2.0 Angebot und Nachfrage
1 Marktgeschehen
In einer arbeitsteiligen Wirtschaft werden die Mengen knapper Güter i.d.R. nicht an den Stellen
hervorgebracht, an denen Verbraucher eine bestimmte Nachfrage entwickeln. Als Ort des Ausgleichs dienen die Märkte.
Angebot
In welchen Mengen und zu welchen Preisen Guter auf einem
Markt angeboten werden, ist in erster Linie abhangig von:
dem zeitweiligen Unternehmensziel1,
der erwarteten/ tatsachlichen Nachfrage, denn bei hoher
Nachfrage lassen sich umfangreiche Mengen mit moglicherweise hohen Gewinnspannen absetzen,
den Faktorkosten2 und der Kostenstruktur,
der Produktionstechnik3,
der Konkurrenzsituation4.
Nähere Erläuterungen zum Angebot5.
1
Z.B. Gewinnmaximierung oder Konkurrenzausschaltung um spater die Gewinne zu maximieren.
2
Großere Produktionsmengen senken meist die Kosten pro Stück, höhere Angebotsmengen
sind jedoch evtl. nur zu niedrigeren Preisen am Markt absetzbar.
3
Wenn durch technischen Fortschritt die Produktionskosten gesenkt werden konnen, dann
kann das Gut zu einem niedrigeren Preis angeboten werden.
4
Falls Mitbewerber/neue Anbieter vergleichbare Produkte anbieten, konnen diese die Nachfrage durch Preissenkung, Werbung, neue Vertriebs- und Verteilungswege und/oder Verbesserung der
Produktqualitat auf sich ziehen.
5
Falls Mitbewerber/neue Anbieter vergleichbare Produkte anbieten, konnen diese die Nachfrage durch Preissenkung, Werbung, neue Vertriebs- und Verteilungswege und/oder Verbesserung der
Produktqualitat auf sich ziehen.
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2 - Markt und Preis
Nachfrage
Ob Wirtschaftssubjekte überhaupt Nachfrage nach einem Gut
zeigen und wie stark ggf. diese persönlichen Nachfragen sind,
hängt vor allem ab von
der persönlichen Rangordnung der Bedürfnisse und der
empfundenen Dringlichkeit,
dem Preis des Gutes selbst (i. d. R. sinkt die Nachfrage mit
steigendem Güterpreis) sowie von ergänzenden Komplementärgütern6,
den Preisen von Substitutionsgütern7 und dem verfügbaren
Einkommen, das die Kaufkraft insgesamt eingrenzt.
Nähere Erläuterungen zur Nachfrage8.
Mehr Informationen zum Angebot:
6
Z.B. steigt der Preis von Tinte stark an, wird tendenziell die Nachfrage nach Füllern zurückgehen.
7
Z. B. bei niedrigerem Preis eines gleichwertigen Ersatzgutes wird ein Abwandern der Nachfrage wahrscheinlich.
8
Z. B. bei niedrigerem Preis eines gleichwertigen Ersatzgutes wird ein Abwandern der Nachfrage wahrscheinlich.
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2 - Markt und Preis
Nutzen- und Gewinnorientierung bestimmen das wirtschaftliche Handeln eines jeden. Unternehmen sind
daran interessiert, viele Güter zu einem hohen Preis zu verkaufen.
Je niedriger die durchsetzbaren Preise sind, desto weniger Unternehmen werden dieses Gut herstellen
und verkaufen wollen, weil damit der Gewinn sinkt.
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2 - Markt und Preis
Die Angebotskurve verläuft also von rechts oben nach links unten. Steigende Preise führen zu einem
höheren, sinkende Preise zu einem niedrigeren Angebot.
Lage der Angebotskurve beding durch z.B.
Konkurrenzsituation
Unternehmensziel
Produktionskosten
Sinken aber die Produktionskosten oder verzichtet ein Unternehmen auf einen Teil seines Gewinnes um
in den Markt einzudringen, wird zum gleichen Preis eine höhere Menge angeboten werden. Die Angebotskurve verschiebt sich nach rechts.
Eine solche Verschiebung tritt immer ein, wenn zum gleichen Preis eine höhere Menge abgesetzt werden
kann, umgekehrt verschiebt sich die Kurve nach links.
Verschiebung nach rechts, bedingt durch:
erwartete Nachfragesteigerung
Zunahme der Konkurrenten
Unternehmenziel:höhere Marktanteile
Senkung der Produktionskosten durch technischen Fortschritt.
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2 - Markt und Preis
Mehr Informationen zur Nachfrage:
Die Käufer sind daran interessiert, viele Güter zu einem niedrigeren Preis zu kaufen.
Je höher die Preise für ein Gut sind, desto weniger wollen dieses Gut erwerben, desto geringer wird die
nachgefragte Menge sein.
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2 - Markt und Preis
Die Nachfragekurve verläuft also von links oben nach rechts unten. Sinkende Preise führen also zu einer
höheren, steigende Preise zu einer niedrigeren Nachfrage.
Lage der Nachfragekurve beding durch z.B.
Haushaltseinkommen
Preis von Substitutionsgütern
Preis von Komplementärgütern
Präferenzen (Bedürfnisse/Mode)
Nimmt aber das Einkommen der Haushalte zu, z.B. durch Lohnerhöhung bzw. Steuersenkungen, oder
kommt das Gut in Mode, wird zum gleichen Preis eine höhere Menge nachgefragt werden. Die Nachfragekurve verschiebt sich nach rechts.
Eine solche Verschiebung tritt immer ein, wenn zum gleichen Preis eine höhere Menge nachgefragt wird.
Im umgekehrten Fall verschiebt sich die Kurve nach links.
Verschiebung nach rechts, bedingt durch:
Zunahme des Einkommens.
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2 - Markt und Preis
1.2.1 Übung: Angebot und Nachfrage
1 Marktgeschehen
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2 - Markt und Preis
Aufgabes:
Lösung:
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22
2 - Markt und Preis
Aufgabe:
Lösung:
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23
2 - Markt und Preis
1.3.0 Vollkommener Markt
1 Marktgeschehen
Begriff: Vollkommener Markt
Für einen vollkommenen Markt müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:
Die Güter sind homogen in ihrer Beschaffenheit, Qualität, Verpackung etc., d. h. völlig
gleichartig.
Die Käufer bevorzugen keinen Anbieter, die Herkunft ist ihnen gleichgültig.
Es liegt ein zeitlicher und räumlicher Punktmarkt vor, d.h. es gibt keine Transportwege
und das gesamte Angebot trifft zu einem Zeitpunkt auf die gesamte Nachfrage.
Alle Marktteilnehmer sind jederzeit in vollem Umfang über die relevanten Marktdaten
aktuell informiert. Die Anbieter kennen genau Preis- und Mengenvorstellungen der Nachfragerseite und Konkurrenz sowie die vorliegenden Kostenstrukturen.
Die Nachfrager uberschauen demgegenuber komplett das Angebotsspektrum.
Die Marktteilnehmer entscheiden auf Basis der ihnen vorliegenden Daten vollkommen
rational nach dem okonomischen Prinzip.
Marktdatenanderungen fuhren zu sofortigen Reaktionen, ohne jegliche zeitliche Verzogerung. Man sprich hier auch von unendlicher Reaktionsgeschwindigkeit.
Interaktionsfragen
Suchen Sie Beispiele für homogene Güter!
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2 - Markt und Preis
1.3.1 Unvollkommener Markt
1 Marktgeschehen
Treten in einem Markt mehrere/viele Anbieter eines Gutes auf, hängt die Kaufentscheidung des
Nachfragers und seine jeweilige Preisbereitschaft, von unterschiedlichen Einflüssen ab, z.B.
dem Nutzen, den Bedürfnissen, dem Einkommen, den Preisen anderer Güter, der Mode.
Sobald ein Markt eine der genannten Anforderungen nicht erfüllt, liegt ein unvollkommener Markt vor.
Außer eventuell bei Börsen und Auktionen haben wir es in der Praxis durchgängig mit unvollkommenen Märkten zu tun: Homogenität ist nur in wenigen Güterbereichen gegeben, entsprechend der Unterschiedlichkeit der verschiedenen Menschen existieren die vielfältigsten Präferenzen. Menschliche
Entscheidungen werden regelmäßig durch irrationale Elemente beeinflusst, und völlige Markttransparenz sowie unendliche Anpassungsgeschwindigkeit sind ebenfalls theoretische Konstrukte.
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2 - Markt und Preis
1.3.2 Übung: Der Markt
1 Marktgeschehen
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2 - Markt und Preis
Aufgabe:
Lösung:
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2 - Markt und Preis
1.4.0 Preisbildung
1 Marktgeschehen
Mit dem Preis eines Gutes variieren Nachfrage und Angebot. Zu einem höheren Preis sind nur
wenige Konsumenten bereit, ein Gut zu erwerben. Umgekehrt zieht ein hoher Preis viele Anbieter an, die ihre Gewinne maximieren wollen.
Marktpreisbildung
Diese Abhängigkeit der Nachfrage- und Angebotsmengen vom Preis eines Gutes
lässt sich durch die Angebots- und die Nachfragekurve graphisch darstellen.
Nähere Erläuterungen9 zur Marktpreisbildung.
Gleichgewichtspreis
Im Schnittpunkt der beiden Kurven entsprechen sich Angebotsmenge und Nachfragemenge und der Markt wird zum Gleichgewichtspreis geräumt.
Bei einem höheren Preisniveau übersteigt das Angebot die Nachfrage, so dass die
Produzenten nur einen Teil ihrer Mengen absetzen können. Sinkt der allgemeine Preis
unter den Gleichgewichtspreis, dann übersteigt die Nachfrage das Angebot. Nicht alle
Konsumenten erhalten dann die Gütermenge, die sie bereit wären zu diesem Preis zu
kaufen.
Ein Rechenbeispiel finden Sie in der Dokumentenbox.
Interaktionsfragen
Auf welche Weise wirkt der Preis als Knappheitsindikator?
9
Z. B. bei niedrigerem Preis eines gleichwertigen Ersatzgutes wird ein Abwandern der Nachfrage wahrscheinlich.
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2 - Markt und Preis
Nähere Erläuterungen10 zur Marktpreisbildung.
Den Verlauf von Angebots- und Nachfragekurve kennen wir ja schon.
Zum Preis P1 wollen viele Unternehmen anbieten, aber nur wenige Kunden das Gut erwerben. Es besteht
ein Angebotsüberhang, weil das Angebot größer als die Nachfrage ist. Wenige Käufer könnten unter
vielen Anbietern auswählen und damit den Markt wesentlich beeinflissen.
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Z. B. bei niedrigerem Preis eines gleichwertigen Ersatzgutes wird ein Abwandern der Nachfrage wahrscheinlich.
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2 - Markt und Preis
Zum Preis P2 wollen nur wenige Unternehmen anbieten, aber viele Kunden das Gut kaufen. Es besteht ein
Nachfrageüberhang, weil die Nachfrage größer ist als das Angebot. Wenige Anbieter können unter vielen
Käufer auswählen und dadurch den Markt wesentlich beeinflussen.
Im Verkäufermarkt werden die Anbieter merken, dass sie ihre Waren zu einen höheren Preisabsetzen
können, und den Preis erhöhen.
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2 - Markt und Preis
Diese Preiserhöhung werden weitere Unternehmen veranlassen das Gut anzubieten. Der Preis signalisiert
dass das Gut knapp ist und lenkt Anbieter auf diesen Markt. Preis und Angebot steigen.
Wird jetzt das Angebot größer als die Nachfrage, werden sich einige Anbieter zurückziehen, weil nicht
mehr genügend Kunden bereit sind die höheren Preise zu bezahlen.
Angebot und Preis sinken. Es entsteht wieder ein Nachfrageüberhang.
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2 - Markt und Preis
Dieses gesamte Verfahren wird so lange und do oft ablaufen bis Preis und Menge sich im Schnittpunkt von
Angebots- und Nachfragekurve treffen.
Zu diesen Preis können alle Anbieter die zu diesen Preis oder niedriger verkaufen wollen. Ebenso können
alle Nachfrager das Gut erwerben, die zu diesen Preis oder höher kaufen wollen.
Alle Anbieter und Nachfrager kommen zum Zuge. Es erntsteht der Gleichgewichtspreis.
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2 - Markt und Preis
Rechenbeispiel:
Fünf Kunden wollen Rotwein zu 5,-- € pro Flasche kaufen, sieben Kunden sind bereit 4,-- € zu
bezahlen und neun Kunden zahlen nur 3,--€ für eine Flasche. Jeder Kunde will 10 Flaschen
erwerben.
Zwei Händler bieten zu 3,-- € an, zehn Händler verlangen jeweils 4,-- € und zwölf Händler wollen
5,-- € pro Flasche haben. Jeder Händler will 10 Flaschen verkaufen.
Daraus ergibt sich die folgende Situation:
Bei 5,-- € liegt die Nachfrage bei 5 x 10 = 50 Flaschen.
Diejenigen, die für 5,-- € kaufen, kaufen auch für einen geringeren Preis. Die Nachfrage für 4,-- €
liegt also bei 50 + 70 = 120 Flaschen.
Beide Nachfragergruppen kaufen auch für 3,-- €. Also liegt die Nachfrage für diesen Preis bei
120 + 90 = 210 Flaschen.
Umgekehrt liegt das Angebot zum Preis von 3,-- € aber nur bei 2 x 10 = 20 Flaschen.
Die Händler, die für 3,-- € verkaufen, verkaufen auch für 4 ,-- €. Also liegt das Angebot zum
Preis von 4,-- € bei 20 + 100 = 120 Flaschen.
Zum Preis von 5,-- € würden alle Händler verkaufen, also liegt das Angebot hier bei 120 + 120 =
240 Flaschen.
Preis
Angebot
Nachfrage
3,-- €
2 x 10 Flaschen = 20 Fl.
(9 + 7 + 5) x 10 Flaschen = 210 Fl.
4,-- €
(2 + 10) x 10 Flaschen = 120 Fl.
(7 + 5) x 10 Flaschen = 120 Fl.
5,-- €
(12 + 2 + 10) x 10 Flaschen = 240 Fl.
5 x 10 Flaschen = 50 Fl.
Zum Preis von 4,-- € sind die Angebots- und die Nachfragemenge ausgeglichen. Alle Händler,
die zu diesem Preis (oder niedriger) verkaufen wollen und alle Käufer, die zu diesem Preis (oder höher) kaufen wollen, kommen zum Zuge. Dieser Preis wird sich also als Gleichgewichtspreis am Markt einpendeln.
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2 - Markt und Preis
1.4.1 Preisfunktion
1 Marktgeschehen
Die Situation auf einem vollkommenen Markt mit vielen Anbietern und vielen Nachfragern bezeichnet man auch als vollständige Konkurrenz. Anhand dieses Modellfalls lässt sich die
Preisentstehung relativ leicht nachvollziehen.
Dem Preis kommt auf diese Weise
eine Ausgleichsfunktion (über den Preismechanismus werden Angebot und Nachfrage
zum Ausgleich gebracht; der Gleichgewichtspreis räumt den Markt),
eine Signalfunktion (zeigt den Grad der Knappheit der Güter an; ein steigender Gleichgewichtspreis bedeutet, dass Bedarf nach mehr Angebot besteht) und
eine Lenkungsfunktion zu (die Anbieter investieren auf den Märkten, wo eine relative Angebotsknappheit herrscht und daher relativ hohe Preise erzielt werden; solche Preise
versprechen eine gute Gewinnsituation).
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2 - Markt und Preis
1.4.2 Preispolitik der Unternehmen
1 Marktgeschehen
Die gezielte Veränderung der Preise angebotener Güter eines Unternehmens auf dem Markt
nennt man "Preispolitik".
Ein einzelner Anbieter besitzt im vollständigen Wettbewerb einen zu geringen Marktanteil, um
den gesamten Markt mit einer eigenständigen Preispolitik zu beeinflussen; Preisanhebungen
lassen die Nachfrager komplett zu Wettbewerbern wechseln, bei Senkungen kann dagegen
aufgrund der beschränkten Kapazität die sprunghaft gestiegene Nachfrage nicht bedient werden.
Der Gleichgewichtspreis wird für ihn zu einer festen Größe, so dass er lediglich noch seine
Angebotsmenge variieren kann ("Mengenanpasser").
Preispolitik in Verkäufer- und Käufermärkten
Ein Markt, auf dem Nachfrageüberhang herrscht, ist ein Verkäufermarkt, weil die Anbieter den Markt
beherrschen. Wollen die Anbieter nicht ihre Mengen erhöhen, werden sie zur Verbesserung ihrer Gewinnsituation solange ihre Preise anheben, bis die Nachfragemenge auf Höhe des Gleichgewichtspreises auf die Angebotsmenge abgesunken ist.
Ein Markt, auf dem Angebotsüberhang herrscht, ist ein Käufermarkt weil die Nachfrager den Markt
beherrschen. Da die Anbieter nicht auf ihren Waren sitzenbleiben wollen, werden sie sich in ihren
Preisen gegenseitig unterbieten. Die Senkungen regen die Nachfrage an, erst beim Gleichgewichtspreis stellt sich wiederum eine ausgeglichene Situation ein.
Preispolitik in unvollkommenen Märkten
Je unvollkommener die Märkte sind (wenig Transparenz, wenige Anbieter,...), desto mehr preispolitischen Spielraum erhält der Anbieter. Außer mit Mengenanpassung kann auch mit "Preisanpassung"
agiert werden, ohne dass sofort sämtliche Nachfrager reagieren.
Interaktionsfragen
Warum unterbieten in unvollkommenen Märkten die Anbieter nicht ständig ihre Konkurrenten, um so mehr Kunden anzulocken?
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2 - Markt und Preis
2.0 Kapitelübersicht
2 Kooperation, Konzentration in der Wirtschaft
Kapitelbezogene Eingangsfragen:
Welche Vorteile bringen Unternehmenszusammenschlüsse?
Themen:
2.1.0 Unternehmenszusammenschlüsse
2.1.1 Formen der Zusammenschlüsse
2.1.2 Auswirkungen von Unternehmenszusammenschlüssen
2.2.0 Fusion
2.2.1 Formen der Fusion
2.3 Konzern
2.4 Kartelle
2.5.0 Übung: Unternehmenszusammenschlüsse
2.5.1 Übung: Richtungen von Zusammenschlüssen
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2 - Markt und Preis
2 Kooperation, Konzentration in der Wirtschaft
2.1.0 Unternehmenszusammenschlüsse
Die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen kann entweder intern durch Verbesserung der
Produktionsstruktur oder aber extern durch Erreichen einer günstigeren Marktposition gesteigert
werden.
Kostensenkungen können bewirkt werden durch z. B. gemeinsame Forschungen, Entwicklungen oder
Werbung, höheren Stückzahlen und bessere Kapazitätsauslastungen sowie gemeinsame Nutzungen
von DV-Programmen, Organisationsmitteln und Verwaltungs- und Vertriebseinrichtungen.
Größere Bezugsmengen verbessern die Marktmacht auf den Beschaffungsmärkten, so dass sich bessere Einkaufsbedingungen und höhere Rabatte aushandeln lassen. Wenn auf solchen Märkten einheitliche Bedingungen und Normen Verwendung finden, lassen sich Rationalisierungseffekte verwirklichen.
Auch wenn Preisabsprachen getroffen, die Abnehmergruppen untereinander aufgeteilt, Markenbezeichnungen gemeinschaftlich verwendet oder Finanzierungsspielräume für größere Aufträge durch
den Zusammenschluss erweitert werden, verbessern sich die Marktstellung und Absatzmöglichkeiten
der teilnehmenden Betriebe.
Interaktionsfragen
Welche Vorteile bringen Unternehmenszusammenschlüsse für die beteiligten Unternehmen?
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2 - Markt und Preis
2.1.1 Formen der Zusammenschlüsse
2 Kooperation, Konzentration in der Wirtschaft
Interaktionsfragen
Unternehmenszusammenschlüsse haben nicht nur Vorteile für die Unternehmen und
die Wirtschaft. Diskutieren Sie die Problematik.
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2 - Markt und Preis
2 Kooperation, Konzentration in der Wirtschaft
2.1.1 Formen der Zusammenschlüsse
Durch die Wahlmöglichkeiten der Kunden sind die Produzenten einem großen Wettbewerbsdruck ausgesetzt. Diesen Druck können sie durch unterschiedliche Formen der Zusammenarbeit verringern.
Kooperation
Treffen mehrere Unternehmen eher lockere vertragliche Vereinbarungen zur Zusammenarbeit,
so dass ihre wirtschaftliche Selbständigkeit weitgehend erhalten bleibt,
spricht man von Kooperation.
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2 - Markt und Preis
Konzentration
Geben sie dagegen ihre wirtschaftliche Selbständigkeit durch
Kapitalverflechtungen auf und unterstellen sich z. B. einer zentralen Leitung,
liegt eine Konzentration als straffere Form der Zusammenarbeit vor.
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40
2 - Markt und Preis
Konsortium
Ein Konsortium ist ein vertraglicher Zusammenschluss von Unternehmern zur Durchführung bestimmter Aufgaben.
Nach Erfüllung der Aufgabe löst es sich meist wieder auf (Gelegenheitsgesellschaft).
Konsortien kommen vor als Bankenkonsortien und Industriekonsortien.
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2 - Markt und Preis
2 Kooperation, Konzentration in der Wirtschaft
2.1.2 Auswirkungen von Unternehmenszusammenschlüssen
Interaktionsfragen
Erläutern Sie die erwähnten freigesetzten Potenziale.
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2 - Markt und Preis
2 Kooperation, Konzentration in der Wirtschaft
2.1.2 Auswirkungen von Unternehmenszusammenschlüssen
Kooperationen und Konzentrationen lassen den beteiligten Unternehmen größere wirtschaftliche Macht zukommen. Hieraus ergeben sich sowohl positive als auch negative Auswirkungen.
Horizontaler Zusammenschluss
Besonders horizontale Zusammenschlüsse von Unternehmen, die
große Marktanteile auf sich vereinen, bringen die Gefahr einer
merklichen Einschränkung des Wettbewerbs mit sich. Als Folge
wird die freie, kostenorientierte Preisbildung behindert.
Die Anbieter sind weniger gezwungen, sich um Kostensenkungen,
Rationalisierung und Preissenkungen sowie um die Verwirklichung von
Neuheiten und den technischen Fortschritt zu bemühen.
Große Marktmacht bietet außerdem jederzeit die Möglichkeit, die Angebotsmengen künstlich zu verknappen. Als Folge können sich eine
akute Unterversorgung und überhöhte Preise ergeben.
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2 - Markt und Preis
Vertikaler und anorganischer
Zusammenschluss
Bei anorganisch Zusammenschlüssen, entstehen Mischkonzerne
mit breiten Sortimenten, bei vertikalen vergrößert sich die Fertigungstiefe. Gesamtwirtschaftlich zeigt sich die Konzentration
weniger auf einzelnen Märkten, als in einem beachtenswerten
Einfluss auf die gesamte Konjunktur und die Wohlfahrt der Gesellschaft:
Hier ist speziell die Gefahr sehr groß, dass die wirtschaftliche Macht
zur Ausübung politischen Drucks ausgenutzt wird, und der Verantwortung für das Gemeinwohl zu wenig Rechnung getragen wird.
Durch die Zusammenschlüsse können sich aber auch positive Effekte11 ergeben.
11
<ul>
<li>Produktivitätssteigerungen und Stückkostensenkungen (damit evtl. niedrigere
Preise, eine bessere Versorgung, höhere Löhne),
<li>größere Forschungsvorhaben werden
finanzierbar,
<li>die Marktmacht un
wiso08q02
44
2 - Markt und Preis
2.2.0 Fusion
2 Kooperation, Konzentration in der Wirtschaft
Der Zusammenschluss kann innerhalb derselben Branche und auf einer Produktionsstufe (horizontal) oder zwischen verschiedenen vor- oder nachgelagerten Stufen (vertikal) erfolgen, sich
aber auch zwischen Betrieben unterschiedlicher Branchen (anorganische) und Produktionsstufen vollziehen.
Die neu entstehende Unternehmung kann auf zwei verschiedenen Wegen zustande kommen: der
Fusion durch Aufnahme und der Fusion durch Neubildung.
Es gibt mehrere moglichen Ziele bei Fusionen, z. B.
Verbesserung der Marktanteile
Verbesserung der Verhandlungsposition gegenuber Lieferanten (Marktmacht)
Kostensenkung durch Größenvorteile
Senkung der Produktionskosten
Verbesserung der internationalen Wettbewerbsfahigkeit
Kostensenkung durch Produktion im Verbund
Kostenvorteile bei Forschung und Entwicklung
Risikostreuung durch Diversifikation
Interaktionsfragen
Suchen Sie Beispiele für Fusionen, die tatsächlich stattgefunden haben. Nehmen Sie
dazu das Internet zur Hilfe (Die Suchmaschine paperball.de bietet Ihnen z.B. unter verschiedenen Rubriken alle tagesaktuellen Artikel der wichtigsten Tageszeitungen).
wiso08q02
45
2 - Markt und Preis
2.2.1 Formen der Fusion
2 Kooperation, Konzentration in der Wirtschaft
Interaktionsfragen
Suchen Sie Beispiele für Fusionen, die tatsächlich stattgefunden haben. Nehmen Sie
dazu das Internet zur Hilfe (Die Suchmaschine paperball.de bietet Ihnen z.B. unter verschiedenen Rubriken alle tagesaktuellen Artikel der wichtigsten Tageszeitungen).
wiso08q02
46
2 - Markt und Preis
2 Kooperation, Konzentration in der Wirtschaft
2.2.1 Formen der Fusion
Die weitest gehende Form der Konzentration ist die Fusion (Verschmelzung) zum Trust. Die
sich vereinigenden Unternehmen geben hier nicht nur ihre wirtschaftliche, sondern zusätzlich
ihre rechtliche Selbständigkeit auf.
Fusion durch Aufnahme
Wenn das Vermögen des übertragenden Unternehmens auf eine
bestehende, übernehmende Gesellschaft als Ganzes übergeht,
spricht man von 'Aufnahme'.
Die Firma der übertragenden Gesellschaft erlischt. Meist kauft hier ein
stärkeres Unternehmen seinen finanzschwächeren Konkurrenten auf.
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47
2 - Markt und Preis
Fusion durch Neubildung
Die Firmen aller beteiligten Unternehmen erlöschen bei dieser
Fusionsform. Eine neue Gesellschaft wird gegründet, auf die die
kompletten Vermögen der sich zusammenschließenden Unternehmen übergehen.
Die gemeinsame Leistung und die finanzielle Führung für alle Teilbetriebe hat meist eine Holding-Gesellschaft inne.
wiso08q02
48
2 - Markt und Preis
2.3 Konzern
2 Kooperation, Konzentration in der Wirtschaft
Interaktionsfragen
Nennen Sie fünf bekannte Konzerne!
wiso08q02
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2 - Markt und Preis
2 Kooperation, Konzentration in der Wirtschaft
2.3 Konzern
Unterstellen sich Unternehmen einer einheitlichen Leitung, so dass sie zumindest zum Teil ihre
wirtschaftliche Selbständigkeit aufgeben, anders als beim Trust die rechtliche Unabhängigkeit
jedoch bewahren, entsteht ein Konzern. Der Zusammenschluss kann horizontal, vertikal oder
anorganisch sein.
Unterordnungskonzern
Ein Unterordnungskonzern12 liegt vor, wenn ein beherrschendes
Unternehmen ein anderes, rechtlich selbständiges unter seine
eigene Leitung stellt, so dass es wirtschaftlich abhängig wird.
Eine solche Unterordnungsbeziehung entsteht, wenn ein Unternehmen
als Muttergesellschaft die Kapital-/Stimmenmehrheit der späteren
Tochtergesellschaft erwirbt und auf diese Weise eine kapitalmäßige
Verflechtung eingegangen wird.
Häufig stellt die Obergesellschaft eine Holdinggesellschaft (Dachgesellschaft) dar, die lediglich Verwaltungs- und Finanzierungsfunktion
übernimmt.
12
Möglich ist jedoch auch, einen Unterordnungskonzern durch einfachen Beherrschungsvertrag zu begründen, ohne dass Kapitalbeteiligungen irgendeiner Art erfolgen. Das Unternehmen
unterwirft sich damit der Leitung durch ein Ander
wiso08q02
50
2 - Markt und Preis
Gleichordnungskonzern
In Gleichordnungskonzernen unterstellen sich die beteiligten Unternehmen gleichberechtigt einer einheitlichen Leitung.
Wie die Unterordnungskonzerne entstehen sie entweder durch
Beteiligungen oder Verträge. Eine Abhängigkeitsbeziehung der
einzelnen Unternehmen untereinander besteht hier allerdings
nicht.
wiso08q02
51
2 - Markt und Preis
2.4 Kartelle
2 Kooperation, Konzentration in der Wirtschaft
Interaktionsfragen
Inwiefern fördert die staatliche Kontrolle von Kartellabsprachen das Allgemeinwohl?
wiso08q02
52
2 - Markt und Preis
2 Kooperation, Konzentration in der Wirtschaft
2.4 Kartelle
Bei einem Kartell schließen sich gleichartige Unternehmen horizontal (=gleiche Produktionsstufe) zusammen, indem sie in Verträgen (Konventionen) Absprachen über einheitliche Verhaltensweisen treffen. Kartelle bleiben nicht nur rechtlich selbständig, sondern geben auch ihre
wirtschaftliche Selbständigkeit lediglich für das Gebiet der Vertragsabsprache auf.
Normen-, Typenkartelle, Kon- Inhalt der Konventionen kann einerseits die einheitliche Anwenditionenkartelle
dung bestimmter Normen und Typen (Normen- u. Typenkartelle),
andererseits auch der Geschäfts-, Lieferungs- und Zahlungsbedingungen (Konditionenkartell) sein. Solche Absprachen müssen
nicht unbedingt nur wettbewerbsbeschränkender Natur sein.
Auch wenn erzielte Kostensenkungen nicht über niedrigere Preise an
die Kunden weitergegeben werden, entfalten diese Kartelle im Endeffekt verbraucherfreundliche Wirkungen, da automatisch die Markttransparenz erhöht wird.
Daher sind sie nach § 1 GWB (Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkung) vom Kartellverbot befreit.
Für die Gesamtansicht der Grafik, klicken Sie bitte aufs Bild.
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53
2 - Markt und Preis
Rationalisierungskartelle
Bei Rationalisierungskartellen setzen sich dagegen die Mitglieder
zum Ziel, im Einkauf, in der Produktion und beim Absatz über gemeinsame Rationalisierungsmaßnahmen Kosten zu senken, um
ihre Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Nichtteilnehmern zu stärken.
Die Erzeugnisprogramme einzelner Unternehmen werden hier gestrafft. Rationalisierungskartelle sind nach §5 GWB Erlaubniskartelle
und müssen sich als solche bei den Kartellbehörden anmelden und
von ihnen erlaubt werden.
Für die Gesamtansicht der Grafik, klicken Sie bitte aufs Bild.
wiso08q02
54
2 - Markt und Preis
Preis- und Gebietskartelle
Preis- und Gebietskartelle heben den Wettbewerb auf einem Markt
völlig auf. Sie sind per Gesetz verboten (§ 1 GWB).
Von einem Preiskartell spricht man, wenn Verkaufspreise
(bzw. zumindest Höchst- und Mindestpreise) festgelegt
werden, so dass die beteiligten Unternehmen gleich einem
einzigen Monopolisten am Markt agieren können. Da zwischen den Mitgliedern kein Preiswettbewerb mehr
herrscht, lässt sich meist ein höherer Marktpreis als bei
freier Konkurrenz durchsetzen.
Teilen sich die Beteiligten das Absatzgebiet untereinander
auf (Gebietskartell), erhält jedes Unternehmen Monopolstellung auf dem ihm zugeteilten Gebiet.
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55
2 - Markt und Preis
2 Kooperation, Konzentration in der Wirtschaft
2.5.0 Übung: Unternehmenszusammenschlüsse
Bitte klicken Sie HIER um den Test zu starten!
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56
2 - Markt und Preis
Aufgabe:
Lösung:
wiso08q02
57
2 - Markt und Preis
Auswahlaufgabe:
3.0 Kapitelübersicht
3 Staatliche Wettbewerbspolitik
Kapitelbezogene Eingangsfragen:
Warum sind z. B. Steuersenkungen als marktkonforme wettbewerbspolitische
Eingriffe einzustufen?
Themen:
3.1 Aufgaben des Staates in der sozialen Marktwirtschaft
3.2 Ordnungspolitische Maßnahmen
3.3.0 Strukturpolitische Maßnahmen
3.3.1 Preisfestsetzung
wiso08q02
58
2 - Markt und Preis
3 Staatliche Wettbewerbspolitik
3.1 Aufgaben des Staates in der sozialen Marktwirtschaft
Der Wettbewerb wird oft als Motor der marktwirtschaftlichen Ordnung bezeichnet. Der Staat
greift in der sozialen Marktwirtschaft dann ein, wenn die freiheitliche Wirtschaftsordnung gefährdet scheint und wenn die soziale Sicherheit des Einzelnen oder das Gemeinwohl geschützt
werden müssen.
Wettbewerb in der
sozialen Marktwirtschaft
Marktkonformität
Marktkonforme Eingriffe
Marktinkonforme Eingriffe
Ordnungspolitische Aufgaben
Lesen Sie hier mehr dazu.
Interaktionsfragen
Wie beeinflussen Steuersenkungen den Markt?
Sind sie sinvolle Maßnahmen?
wiso08q02
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2 - Markt und Preis
3 Staatliche Wettbewerbspolitik
wiso08q02
3.1 Aufgaben des Staates in der sozialen Marktwirtschaft
60
2 - Markt und Preis
3 Staatliche Wettbewerbspolitik
3.1 Aufgaben des Staates in der sozialen Marktwirtschaft
Der Wettbewerb wird oft als Motor der marktwirtschaftlichen Ordnung bezeichnet. Der Staat
greift in der sozialen Marktwirtschaft dann ein, wenn die freiheitliche Wirtschaftsordnung gefährdet scheint und wenn die soziale Sicherheit des Einzelnen oder das Gemeinwohl geschützt
werden müssen.
Wettbewerb in der sozialen
Marktwirtschaft
Ein freier Wettbewerb soll einerseits zur Leistung, zum technischorganisatorischen Fortschritt und zur Rationalisierung anregen.
Der Markt-Preis-Mechanismus soll die Produktionsfaktoren zu der
Verwendung hinlenken, die am Produktivsten ist und den dringensten
Verbraucherwünschen entgegenkommen, sowie das Einkommen
markt- und leistungsgerecht verteilen.
Andererseits soll er jedoch dann begrenzt werden, wenn soziale Gerechtigkeit, Sicherheit, Umwelt und Gemeinwohl bedroht sind. Für diese Fälle trifft der Staat gesetzliche Regelungen und greift in Einzelfällen ordnend ein.
Marktkonformität
Marktkonformität ist ein Kriterium zur Beurteilung und Auswahl
wirtschaftspolitischer Maßnahmen. Marktkonformität besteht,
falls nicht in den Markt-Preis-Mechanismus eingegriffen wird.
Marktkonforme Eingriffe
Dem Staat stehen verschiedene marktkonforme Maßnahmen zur
Verfügung, die die ausgleichenden, Markt-Preis-Mechanismen
nicht stören. Staatliche Eingriffe wirken sich hier nur in der Angebots- oder Nachfragefunktion aus. Marktkonforme Maßnahmen
des Staates sind Subventionen, Transferzahlungen (Kindergeld,
Wohngeld,...) und Steueränderungen.
Marktinkonforme Eingriffe
Maßnahmen, durch die der Staat in die Preisbildung eingreift, sind
marktkonträr, wie die Festsetzung von Fest-, Höchst- und Mindestpreisen.
Ordnungspolitische Aufgaben Ordnungspolitische Aufgabe des Staates ist es, durch eine klare
Abgrenzung der Entscheidungs- und Handlungsspielräume der
einzelnen Wirtschaftsakteure, einen funktionsfähigen Wettbewerb
aufrecht zu halten:
Die naturgemäß schwächere Position kleiner, schwacher, benachteiligter Anbieter und Verbraucher soll daher gestützt werden, die Markttransparenz und Konkurrenz gefördert, Schutzgesetze erlassen und
Hilfen gewährt werden.
wiso08q02
61
2 - Markt und Preis
3.2 Ordnungspolitische Maßnahmen
3 Staatliche Wettbewerbspolitik
Interaktionsfragen
Finden Sie es richtig, dass trotz erheblicher Wettbewerbseinschränkung der Wirtschaftsminister Kartelle und Fusionen erlauben darf? Begründen Sie Ihren Standpunkt.
wiso08q02
62
2 - Markt und Preis
3 Staatliche Wettbewerbspolitik
3.2 Ordnungspolitische Maßnahmen
In der Bundesrepublik Deutschland ist die Ordnung des Wettbewerbs im Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB = Kartellgesetz) festgelegt. Dieses Gesetz beinhaltet die Maßnahmen,
die einen Missbrauch wirtschaftlicher Macht verhindern und einen fairen Wettbewerb sichern
sollen.
Verbotsprinzip
Das Bundeskartellamt mit Sitz in Bonn, oft bezeichnet als "Hüterin
des Wettbewerbs", beobachtet die Wettbewerbssituation in der
Bundesrepublik Deutschland und es kann mit Hilfe verschiedener
Instrumente der Wettbewerbspolitik gegen Wettbewerbsbeschränkungen vorgehen.
Nach dem "Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen" (GWB)
sind Kartelle grundsätzlich verboten. Von dem generellen Verbot
ausgenommen sind vor allem Normen-, Typen- und Konditionenkartelle, die lediglich beim Kartellamt angemeldet werden müssen, sowie z.B. Rationalisierungskartelle, für die vom Kartellamt
eine spezielle Genehmigung13 eingeholt werden kann.
13
Kartelle, die unter den Erlaubnisvorbehalt fallen, werden in das Kartellregister eingetragen,
nachdem sie wirksam geworden sind, und stehen dann unter der Missbrauchsaufsicht des
Kartellamts.
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2 - Markt und Preis
Ausnahmeregelungen
Ab einer bestimmten Größe14 der beteiligten Unternehmen muss
eine Fusion dem Kartellamt angezeigt werden. Die Bedingungen
für eine Kontrolle der Unternehmenszusammenschlüsse durch
das Bundeskartellamt sind im Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen genau geregelt (z.B. Umsatzerlöse der sich zusammenschließenden Betriebe im Inland).
Entsteht durch die Fusion eine marktbeherrschende Stellung,
kann das Kartellamt den Zusammenschluss untersagen.
Der Bundesminister für Wirtschaft kann eine Fusion bei besonderem gesamtwirtschaftlichen Interesse aber dennoch genehmigen
(Ministererlaubnis).
Marktbeherrschende Unternehmen
Unternehmen, die als marktbeherrschend gelten, (Marktanteil von
ca. 1/3) und nicht verbotene Kartelle unterliegen der Miss-
14
z.B. Erwerb von mindestens 25% des Aktienkapitals, personelle Verflechtungen, Vermögenserwerb, Unternehmensverträge
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64
2 - Markt und Preis
brauchsaufsicht durch das Kartellamt: Nutzen sie ihre Positionen
missbräuchlich aus (z.B. Verdrängung von Mitbewerbern, überhöhte Preise, Liefersperren), können diese Verhaltensweisen untersagt und die Verträge als unwirksam erklärt werden.
Die Einhaltung des Verbots von Preisbindungen (Der Händler
schreibt dem Verkäufer vor, zu welchem Preis er die Artikel verkaufen darf. Eine Ausnahme besteht nur für Verlagserzeugnisse)
sowie überhöhter Preisempfehlungen (Mondpreise) werden
gleichfalls überwacht.
wiso08q02
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2 - Markt und Preis
3.3.0 Strukturpolitische Maßnahmen
3 Staatliche Wettbewerbspolitik
Aus sozialpolitischen Überlegungen heraus können Marktpreise als zu hoch oder zu niedrig
erachtet werden. Dem Staat stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, die Preisbildung zu beeinflussen. Die Eingriffe des Staates können entweder marktkonform oder marktkonträr sein.
Subventionen und Steuererleichterungen
Verbraucherschutz
Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb (UWG)
Lesen Sie hier mehr dazu.
wiso08q02
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2 - Markt und Preis
3 Staatliche Wettbewerbspolitik
3.3.0 Strukturpolitische Maßnahmen
Aus sozialpolitischen Überlegungen heraus können Marktpreise als zu hoch oder zu niedrig
erachtet werden. Dem Staat stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, die Preisbildung zu beeinflussen. Die Eingriffe des Staates können entweder marktkonform oder marktkonträr sein.
Subventionen und Steuererleichterungen
Subventionen sind staatliche Zuschüsse an Unternehmen oder
Konsumenten, die wie direkte Steuererleichterungen deren Liquiditäts- bzw. Kosten- oder Gewinnsituation verbessern.
Verbrauchern können Konsumentensubventionen15 oder Steuersenkungen gewährt werden. In marktkonformer Weise wird die
Nachfrage erhöht, aber auch die Versorgungslage (sozial Schwacher) gefördert. Fließen Subventionen als Zuschüsse an Unternehmen16 oder werden diesen Steuern erlassen, soll den Produzenten
i. d. R. der Ausgleich einer bestimmten Kostensteigerung ermöglicht werden. Solche Maßnahmen sind dann als marktkonträr anzusehen, wenn durch die Begünstigung für eigentlich notwendige
Rationalisierungen und Erneuerungen kein Anlass mehr gesehen
wird.
Verbraucherschutz
Der Gesetzgeber hat eine ganze Reihe von Gesetzen und Verordnungen erlassen, um den Verbraucher zu schützen (z.B. Gesetz
gegen den unlauteren Wettbewerb, Heilmittelwerbegesetze, Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen).
Gesetz gegen unlauteren
Wettbewerb (UWG)
Das Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb verbietet unwahre, zur
falschen Interpretation verleitende Angaben über Waren und Preise.
In erster Linie soll es die Verbraucher vor irreführender Werbung, vor
unlauteren Verkaufspraktiken, wahrheitswidrigen Aussagen über Konkurrenten und nicht zulässigen Rechtsbeschränkungen schützen.
15
16
z. B. Heizkostenzuschüsse, Wohn- und Kindergeld
meist besonders geschwächte/ gemeinwohlfördernde/umweltfördernde
wiso08q02
67
2 - Markt und Preis
3.3.1 Preisfestsetzung
3 Staatliche Wettbewerbspolitik
Dem Staat stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, die Preisbildung zu beeinflussen.
Höchstpreis
Preisfestsetzungen sind stets marktkonträre Maßnahmen, da die freie Preisbildung außer Kraft gesetzt wird. Bei der Festsetzung von Höchstpreisen sollen Preissteigerungen
zum Schutze der Konsumenten vermieden werden.
Die relativ niedrigen Preise führen allerdings zu einer Angebotsverringerung, so dass
eine Angebotslücke und eventuelle wirtschaftliche Unterversorgung die Folge ist.
Die Mengen müssen rationiert werden, Schwarzmärkte entstehen.
Mindestpreis
Mindestpreise liegen dagegen über dem Preis der freien Marktpreisbildung und schützen die Produzenten.
Die Unternehmen werden zu größeren Produktionsmengen angeregt.
Da jedoch die Käufer nicht die vollen Mengen zu den hohen Preisen abzunehmen bereit
sind, können die "Interventionspreise" nur durch staatlichen Aufkauf der Überproduktion gestützt werden (Stützungskäufe).
Festpreis
Für ein bestimmtes Gut oder eine Dienstleistung wird vom Staat ein bestimmter Preis
festgesetzt, der weder unter- noch überschritten werden darf (z.B. Gebührenordnung
für Ärzte).
Interaktionsfragen
In welchem Wirtschaftszweig sind bei uns Mindestpreise eingeführt? Erläutern sie anhand des Beispiels die Wirkung solcher marktkonträrer Maßnahmen.
wiso08q02
68
2 - Markt und Preis
Trainingsaufgabe 1
Trainingsaufgaben
Einem Warenmakler liegen verschiedene Kauf- und Verkaufsaufträge vor.
Verwenden Sie das vorbereitete Antwortdokument zur Beantwortung der Fragen.Sie finden das
Antwortdokument in den Anlagen am Ende des Scripts.
Bei einem Warenmakler liegen folgende Kauf- und Verkaufsaufträge für Kaffee vor:
Käufer
Kaufauftrag
Preisobergrenze
in Tonnen
EURO/t
A
970
340
B
456
378
C
625
396
D
275
405
E
520
415
Verkäufer
Verkaufsauftrag
Preisuntergrenze
in Tonnen
EURO/t
A
1205
415
B
610
396
C
1000
405
D
680
378
E
130
340
Der Preis muss vom Warenmakler so festgesetzt werden, dass der größtmögliche Umsatz
gemacht wird.
Alle Kaufaufträge, die über dem festgestellten Preis liegen müssen ausgeführt werden.
Alle Verkaufsaufträge, die unter dem festgestellten Preis liegen, müssen ausgeführt werden.
Die vorliegenden Kauf- und Verkaufsaufträge müssen zum festgestellten Preis wenigstens
teilweise ausgeführt werden.
wiso08q02
69
2 - Markt und Preis
Trainingsaufgabe 2
Trainingsaufgaben
Fusionen und Firmenübernahmen haben im ersten Halbjahr 2000 ein Rekordhoch erreicht. Insgesamt wurden 749 Fusionen und Firmenübernahmen registriert.
Verwenden Sie das vorbereitete Antwortdokument zur Beantwortung der Fragen.Sie finden das
Antwortdokument in den Anlagen am Ende des Scripts.
wiso08q02
70
2 - Markt und Preis
Trainingsaufgabe 3
Trainingsaufgaben
Fusionen und Firmenübernahmen sind aktueller denn je.
Verwenden Sie das vorbereitete Antwortdokument zur Beantwortung der Fragen.Sie finden das
Antwortdokument in den Anlagen am Ende des Scripts.
wiso08q02
71
2 - Markt und Preis
Zeitungsmeldungen zu TA2 und TA3
wiso08q02
72
2 - Markt und Preis
Fallstudie
Abschluss Lerneinheit
Die Firma Automatico könnte einen Maschinenbaubetrieb, der Konkurs angemeldet hat, aufkaufen. Anton Bite und Sabine Meyer unterhalten sich über Vor- und Nachteile.
Fallstudie
wiso08q02
Bite
Interessant wäre das schon, die Müllers zu übernehmen.
Meyer
Ja aber außer qualifiziertem Personal haben die
nichts zu bieten. Die haben ihren Markt selbst systematisch ruiniert.
Bite
Das stimmt schon, aber das haben dann wir in der
Hand, die vorhandenen Ressourcen optimal für uns
zu nutzen. Denken Sie doch nur an die Möglichkeiten der Direktvermarktung!
Meyer
Aber genau da hakt ´s doch. Die haben ihre Chancen
nicht genutzt und wir haben nicht das nötige Knowhow, um im Einzelhandel mitzumischen.
73
2 - Markt und Preis
Bearbeitung der Fallstudie
Abschluss Lerneinheit
Bitte bearbeiten Sie zur Fallstudie folgende Aufgabe:
Anton Bite zieht Bilanz über sein Gespräch mit Sabine Meyer.
Arbeitsauftrag 1:
Welche Art von Zusammenschluss erwägt Anton Bite und welche Vorteile hätte diese Übernahme?
Welche Art von Zusammenschluss könnten für Anton Bite noch in Frage kommen?
Arbeitsauftrag 2:
Für Anton Bite würden sich bei einer Übernahme einige Dinge ändern, aber ändert sich auch sein
Markt?
Verwenden Sie das vorbereitete Antwortdokument zur Beantwortung der Fragen. Sie finden das Antwortdokument in den Anlagen am Ende des Scripts.
wiso08q02
74
2 - Markt und Preis
Anlagen
LEITFRAGEN
wiso08q02
75
2 - Markt und Preis
Hinweis:
Anhand dieser Leitfragen werden Sie die Qualifizierungseinheit erarbeiten. Notieren
Sie die Antworten zu den Fragen, die Ihnen spontan einfallen.
Speichern Sie diese Datei anschließend in einem Ordner, auf den Sie stets zugreifen
können und ergänzen jeweils diese Fragen um das erlernte Wissen.
Am Ende der Qualifizierungseinheit sollten Sie die Antworten komplett überarbeitet
haben.
wiso08q02
76
2 - Markt und Preis
Ausbildung zum Mechatroniker
Markt und Preis
TA
Trainingsaufgabe 1
Name:
Vorname:
Klasse/Kurs:
Datum:
Bei einem Warenmakler liegen folgende Kauf- und Verkaufsaufträge für Kaffee vor:
Käufer
Kaufauftrag
Preisobergrenze
in Tonnen
EURO/t
A
970
340
B
456
378
C
625
396
D
275
405
E
520
415
Verkäufer
Verkaufsauftrag
Preisuntergrenze
in Tonnen
EURO/t
A
1205
415
B
610
396
C
1000
405
D
680
378
E
130
340
Der Preis muss vom Warenmakler so festgesetzt werden, dass der größtmögliche Umsatz
gemacht wird.
Alle Kaufaufträge, die über dem festgestellten Preis liegen müssen ausgeführt werden.
Alle Verkaufsaufträge, die unter dem festgestellten Preis liegen, müssen ausgeführt werden.
Die vorliegenden Kauf- und Verkaufsaufträge müssen zum festgestellten Preis wenigstens
teilweise ausgeführt werden.
wiso08q02
77
2 - Markt und Preis
Arbeitsauftrag:
Berechnen Sie anhand der vorliegenden Daten den Gleichgewichtspreis und beantworten
Sie die Fragen.
Was versteht man unter dem Gleichgewichtspreis?
Welcher Umsatz wird zum Gleichgewichtspreis erzielt?
Was versteht man unter einem Angebotsüberhang?
Wie groß ist der Angebotsüberhang bei einem Preis von 405,00 EURO?
wiso08q02
78
2 - Markt und Preis
Ausbildung zum Mechatroniker
Markt und Preis
TA
Trainingsaufgabe 2
Name:
Vorname:
Klasse/Kurs:
Datum:
Zeitungsmeldungen
wiso08q02
79
2 - Markt und Preis
1. Warum ist der Konzentrationsgrad gerade im Dienstleistungsbereich so hoch?
2. Aus welchen Beweggründen schließen sich so viele Unternehmen zusammen? Welche
Rolle spielt der Standort Europa?
3. Welche positiven und negativen Auswirkungen haben Unternehmenszusammenschlüsse?
wiso08q02
80
2 - Markt und Preis
Ausbildung zum Mechatroniker
Markt und Preis
TA
Trainingsaufgabe 3
Name:
Vorname:
Klasse/Kurs:
Datum:
Zeitungsmeldungen
wiso08q02
81
2 - Markt und Preis
Lesen Sie den Zeitungsausschnitt:
1. Welche Querverbindungen sind gemeint?
2. Unter welchen Aspekten kontrolliert das Bundeskartellamt Fusionen?
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82
2 - Markt und Preis
Ausbildung zum Mechatroniker
Markt und Preis
Bearbeitung der Fallstudie
Name:
Vorname:
Klasse/Kurs:
Datum:
Anton Bite zieht Bilanz über sein Gespräch mit Sabine Meyer.
Arbeitsauftrag 1:
Welche Art von Zusammenschluss erwägt Anton Bite und welche Vorteile hätte diese
Übernahme?
Welche Art von Zusammenschluss könnten für Anton Bite noch in Frage kommen?
Arbeitsauftrag 2:
Für Anton Bite würden sich bei einer Übernahme einige Dinge ändern, aber ändert
sich auch sein Markt?
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83
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