Was Sie wissen sollten - Deutsches Grünes Kreuz

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fest, dass meist Erwachsene schwerer erkranken als Kin-
Weg mit dem
der. Dennoch gibt es auch bei Kindern mitunter schwere
Verläufe mit langwierigen Folgen, welche die Entwicklung
Entfernen Sie eine festgesogene Zecke so schnell wie möglich,
der Kinder beeinträchtigen.
um z. B. das Risiko einer Borreliose zu verringern. Benutzen
Sie dazu eine Pinzette, eine Zeckenzange oder -karte oder
einfach die Fingernägel. Fassen Sie das Tier dicht an der Haut
Sicherheit durc
und ziehen Sie es zügig, aber nicht ruckartig heraus. Keine Panik, wenn der Kopf drinnen bleibt! Desinfizieren Sie die Stelle
Da bei der FSME Viren die Auslöser sind, wirken Antibiotika
und beobachten Sie diese bis zu vier Wochen. Bei Symptomen,
selbstverständlich nicht. Medikamente, welche die FSME-
die zum Beispiel für eine Borreliose sprechen, oder auch bei
Virusvermehrung hemmen, gibt es nicht. Die rechtzeitige
unklaren Beschwerden nach einem Zeckenstich ziehen Sie
Impfung ist der einzig praktikable und sichere Schutz vor
unbedingt einen Arzt zu Rate!
den FSME-Viren. Die Impfstoffe sind gut verträglich. Sorgen Sie auch rechtzeitig für eine notwendige Auffrischimpfung, die in der Regel nach drei (bis fünf) Jahren fällig ist.
Ausführliche Informationen zum Beispiel zu FSME-Risikogebieten oder zur Impfung finden Sie auch im Internet unter
www.dgk.de
www.rki.de
www.zecken.info
www.zecken.de
© Deutsches Grünes Kreuz e. V.
n im Kilian
Schuhmarkt 4
37037 Marburg
Tel.: 0 64 21 / 2 93-0
www.dgk.de
Was Sie wissen sollten
Die
ist
das gefährlichste Tier Deutschlands
oder ob die Krankheit ausbricht und dann milde oder schwer
verläuft, lässt sich nicht vorhersagen – und das ist tückisch.
Was wie eine Provokation klingt, stimmt tatsächlich:
Tausende Erkrankungen jährlich gehen auf das Konto des
winzigen Spinnentiers: FSME und Borreliose, auch „exotischere“ wie Ehrlichiose oder Babesiose. Verschiedene
Bakterien und Viren sind die Ursache, allesamt werden sie
Die hierzulande häufigste zeckenübertragene Krankheit ist
zwei im vergangenen Jahr sogar zum Hochrisikogebiet
durch Zeckenstiche übertragen. Und ein Ende der Zecken-
die Borreliose, sie ist bundesweit verbreitet. Schätzungsweise
„gemausert“ haben. Einzelfälle werden auch aus ande-
plage ist nicht in Sicht, ganz im Gegenteil: Experten warnen,
40.000 Menschen erkranken jährlich, wobei die Angaben stark
ren Bundesländern gemeldet, der nördlichste stammt
weil die Wirtstiere der Zecken, vor allem Mäuse, den milden
schwanken, weil sie keine meldepflichtige Erkrankung ist.
aus Rügen. Innerhalb von nur zwei Jahren haben sich die
Winter gut überstanden haben. Mit der Invasion der Zecken
Verantwortlich sind Bakterien mit der Bezeichnung Borrelia
FSME-Erkrankungszahlen bundesweit verdoppelt: von 275
könnten in Zukunft möglicherweise noch mehr Krankheits-
burgdorferi. Krankheitszeichen sind Abgeschlagenheit, Kopf-
im Jahr 2004 auf 546 in 2006!
fälle beobachtet werden.
schmerzen, Lymphknotenschwellungen, Fieber oder die typische
Wanderröte auf der Haut. Sie ist das Hauptkrankheitsbild bei
FSME-Viren werden – anders als Borreliose-Bakterien –
Die Zecke selbst kümmert es wenig, wen sie so alles beher-
90 Prozent der Borreliosefälle. Zunächst ist die Rötung um die
sofort nach dem Stich übertragen, das schnelle Entfernen
bergt, sie erkrankt nicht. Beim Blutsaugen gibt sie jedoch in
Stichstelle klein, wandert dann aber nach außen, ein unregelmä-
der Zecke bietet hier also keinen Schutz. 4 bis 14 Tage
die kleine Hautwunde Bakterien und Viren ab, die dem Men-
ßiger Kreis bildet sich. Wird die Infektion nicht rechtzeitig erkannt
nach dem Stich haben sich die Viren soweit vermehrt,
schen gefährlich werden können. Streift man im Vorüberge-
oder nicht ausreichend mit Antibiotika behandelt, können sich
dass Krankheitszeichen auftreten können: grippeähnliche
hen das oft kaum sichtbare Spinnentier von Sträuchern oder
noch nach Monaten oder Jahren schwerwiegende neurologische
Symptome wie Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber oder
Gräsern ab, wandert die Zecke auf der Suche nach einer
Schädigungen, chronische Gelenkentzündungen (Lyme-Borrelio-
Magen-Darm-Beschwerden. Das bringen viele Patienten
geeigneten Stelle einige Zeit über den Körper, bevor sie zu-
se) oder Hautkrankheiten einstellen.
oft gar nicht mit dem Zeckenstich in Verbindung. Aber
sticht. Ob eine Infektion in der Folge ohne Symptome verläuft
etwa jeder dritte bekommt nach etwa einer Woche einen
zweiten, nun bedrohlichen Krankheitsschub mit hohem
Fieber, Erbrechen und der für eine Hirnhautentzündung
typischen Nackensteife. Auch das Gehirn selbst und das
Jede Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) muss an das
Rückenmark können betroffen sein. Nicht jeder Patient
Gesundheitsamt gemeldet werden. Aufgrund dessen erstellt das
übersteht diese schwere Krankheit unbeschadet, Läh-
Robert Koch-Institut jährlich die „Risikolandkarte“, in der Land-
mungen, Koordinations-, Gedächtnis- und Konzentrations-
kreise als Hochrisiko- oder Risikogebiete ausgewiesen werden.
störungen können bestehen bleiben. Bei der FSME steht
Diese liegen in Baden-Württemberg und Bayern, Thüringen und
Rheinland-Pfalz. Auch Hessen hat fünf Risikogebiete, wovon sich
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