VivaNeo Erklärung MCC-Verfahren

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 HINTERGRUND
Was ist Polkörperdiagnostik mit „Molecular Copy Counting“, und was leistet
sie?
Frankfurt am Main, 14. Oktober 2015 – „Molecular Copy Counting“ (MCC) ist ein neues Verfahren, das die
Erfolgschancen einer künstlichen Befruchtung (In-vitro-Fertilisation, IVF) deutlich verbessern kann. Es
wurde vom VivaNeo MVZ Kinderwunschzentrum in Wiesbaden und der SH-Gen Wiesbaden gemeinsam
mit dem Laboratory of Molecular Biology (LMB) in Cambridge, einem der weltweit renommiertesten
Institute auf dem Gebiet der Genetik, entwickelt. Die Kinderwunschzentren der VivaNeo Gruppe in Berlin,
Düsseldorf und Wiesbaden bieten diese Analyse exklusiv an.
Mit Molecular Copy Counting lässt sich die Qualität von Eizellen, die im Rahmen einer künstlichen
Befruchtung (IVF) entnommen wurden, präzise bestimmen. Ziel ist es, die Eizellen auszuwählen, die
qualitativ für eine Schwangerschaft geeignet sind.
Deutlich erhöhte Erfolgsaussichten insbesondere für ältere Frauen
Diese Auswahl bietet keine Garantie für eine erfolgreiche Schwangerschaft. Erste Erfahrungen deuten
jedoch darauf hin, dass die Erfolgsraten deutlich über den 35 Prozent liegen, die das Deutsche IVF
Register (DIR 2013) für herkömmliche In-vitro-Befruchtungen als Durchschnitt über alle Altersgruppen
hinweg ausweist.
Besonders deutlich sind die Vorteile für ältere Patientinnen. „Wir haben in unserem Wiesbadener
Kinderwunschzentrum bislang über 300 Frauen ab 38 Jahren unter Einsatz der MCC-Methodik künstlich
befruchtet. Dabei hat sich die Erfolgsrate von üblicherweise rund 20 Prozent ohne MCC auf um die
40 Prozent mit MCC praktisch verdoppelt“, sagt VivaNeo-Geschäftsführer Dr. Christian Mayer.
Umfassende medizinische Studien zu der neuen Diagnosemethode liegen aufgrund der Aktualität des
Verfahrens noch nicht vor, werden jedoch in naher Zukunft angestrebt.
Qualität der Eizelle ist entscheidender Faktor
Die Qualität der Eizellen ist ein entscheidender Faktor für den Eintritt einer Schwangerschaft. Sie bemisst
sich vor allem an der Fähigkeit zur fehlerlosen Teilung des genetischen Materials im Reifeprozess. Bis
zum Alter von 35 Jahren liegt der Anteil von Eizellen, die aufgrund einer fehlerhaften Teilung eine falsche
Anzahl an Chromosomen enthalten (sogenannte „aneuploide“ Eizellen), bei durchschnittlich rund
30 Prozent. Danach nimmt er deutlich zu, bis auf etwa 80 Prozent im Alter von 45 Jahren. Das bedeutet
in der Gesamtverteilung auch, dass ab dem Alter 35 eine stark zunehmende Anzahl von Frauen zu
100 Prozent aneuploide Zellen entwickeln.
Vor diesem Hintergrund erhöht die gezielte Auswahl der Eizellen, die aufgrund korrekter Zellteilung
grundsätzlich für eine Schwangerschaft geeignet sind („euploider“ Eizellen), die Chancen auf eine erfolgreiche künstliche Befruchtung. Gegebenenfalls lässt die Analyse auch den Schluss zu, dass aufgrund
mangelnder Qualität der vorhandenen Eizellen ein Erfolg realistisch nicht zu erwarten ist.
Untersuchung ohne Beeinträchtigung der Eizelle
Eine heranreifende Eizelle halbiert ihr genetisches Material zweimal, um sich mit der Samenzelle
verbinden zu können. Das überzählige Material schleust sie in sogenannte „Polkörper“ aus. Die
Untersuchung der Polkörper lässt daher Rückschlüsse auf das genetische Material der Eizelle zu, ohne
direkt darauf zugreifen zu müssen.
23 Chromatiden bilden einen kompletten „Satz“ des Erbmaterials. Die Eizelle besitzt zunächst vier Kopien
davon, also 92 Chromatiden, wobei jeweils zwei identische Chromatiden zu einem Chromosom verbunden
sind.
Bereits vor der Befruchtung schleust die Eizelle mit dem ersten Polkörper zwei der Kopien aus (erste
Halbierung des Erbmaterials). Entsprechend sollte dieser erste Polkörper bei korrekter Teilung
46 Chromatiden enthalten. Nach der Befruchtung wird das verbliebene Erbmaterial nochmals halbiert, so
dass der nun ausgeschleuste Polkörper korrekterweise lediglich einen Satz von 23 Chromatiden
enthalten sollte. Die 23 in der Eizelle verbleibenden Chromatiden verbinden sich mit den 23 männlichen
Chromatiden wieder zu Chromosomen.
Eine überhöhte Anzahl von Chromatiden in den Polkörpern deutet auf fehlende Chromatiden in der Eizelle
hin, zu wenige Chromatiden in den Polkörpern auf überschüssiges Material in der Eizelle. Solche
Fehlverteilungen verhindern mit hoher Wahrscheinlichkeit die Entwicklung eines Embryos.
Präzise Analyse
Im Molecular Copy Counting werden zunächst spezifische Regionen der im Polkörper vorhandenen
Chromatiden in einem molekularbiologischen Verfahren vervielfacht. Dadurch steht genügend Material
für die Analyse zur Verfügung, selbst wenn einzelne der empfindlichen Elemente bei der Untersuchung
beschädigt werden sollten. Anschließend wird die Anzahl der vorhandenen Chromatiden in einem
mehrere Schritte umfassenden Prozess präzise bestimmt.
Untersucht werden alle Chromatiden des ersten und zweiten Polkörpers. Damit lassen sich jeweils die
Eizellen mit normaler Verteilung der Erbanlagen identifizieren. Sie haben das höchste Potenzial, zu einem
entwicklungsfähigen Embryo heranzureifen. Eizellen mit einer Fehlverteilung kommen für eine Befruchtung nicht infrage, da sie keinen gesunden Embryo ausbilden können.
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Über VivaNeo:
Die VivaNeo Gruppe mit Sitz in Frankfurt am Main ist ein Verbund von Kinderwunschzentren in Deutschland, Dänemark,
Österreich und den Niederlanden, der durch klinischen und wissenschaftlichen Austausch hohe Qualität und
Erfolgsraten bei der Behandlung des unerfüllten Kinderwunsches erzielt. Neben allen gängigen reproduktionsmedizinischen Methoden bietet VivaNeo mit der Polkörperdiagnostik exklusiv eine Methode zur gezielten Bestimmung
schwangerschaftsfähiger Eizellen an. VivaNeo hat insgesamt rund 300 Beschäftigte, darunter 46 Ärztinnen und Ärzte,
und betreut an sieben Standorten jährlich über 10.000 Paare mit unerfülltem Kinderwunsch.
www.vivaneo.de
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