TR Nachführung â März 2013 ä Autodesk Topobase Technische Richtlinie Nachführung von numerischen Vermessungswerken Inhaltsverzeichnis 1 2 3 3.1 3.2 4 4.1 4.2 4.3 4.4 4.5 4.6 4.7 4.8 4.9 4.10 4.11 5 5.1 5.2 5.3 5.4 5.5 6 6.1 6.2 6.3 7 8 8.1 8.2 8.3 9 9.1 9.2 10 Allgemeines .......................................................................................... 2 Protokollierung der Feldaufnahmen ..................................................... 2 Datenauswertung.................................................................................. 3 Allgemeines .......................................................................................... 3 Detailpunktauswertung ......................................................................... 3 Mutationsverfahren ............................................................................... 5 Allgemeines .......................................................................................... 5 Topologien ............................................................................................ 5 Mutationsnummer ................................................................................. 5 Mutationstypen...................................................................................... 6 Mutationsperimeter ............................................................................... 7 Mutationsstatus ..................................................................................... 7 Mutationskontrolle................................................................................. 7 Pendent setzen ..................................................................................... 8 Nachführung GemLIS ........................................................................... 8 Rechtskräftig setzen ............................................................................. 8 Annullation ............................................................................................ 9 Erstellen der Mutationsurkunde .......................................................... 10 Allgemeines ........................................................................................ 10 Mutationsurkunde ............................................................................... 10 Titelinformationen ............................................................................... 10 Mutationstabelle (Kreuztabelle) .......................................................... 10 Mutationsplan ..................................................................................... 10 Nachführung der Pläne für das Grundbuch (Katasterplan) ................ 11 Allgemeines ........................................................................................ 11 Plannachführung mittels Ergänzung ................................................... 11 Plannachführung durch Neuzeichnung............................................... 11 Nachführung der Annexpläne ............................................................. 12 Aktenablage ........................................................................................ 13 Operatsakten ...................................................................................... 13 Mutationsakten ................................................................................... 13 Auftragsakten...................................................................................... 13 Datensicherung................................................................................... 14 Periodische Datensicherungen ........................................................... 14 Kantonskopien .................................................................................... 14 Datenkontrollen................................................................................... 15 Vermessungsamt des Kantons Aargau Seite 1 von 15 Verein Aargauer Geometer TR Nachführung â März 2013 ä Autodesk Topobase 1 Allgemeines Die vorliegende Technische Richtlinie für die Nachführung gilt für die Bearbeitung von Mutationen in AV93-Operaten im System Topobaseä. Die folgenden Vorgaben sind Bestandteil der TR Nachführung: Technische Richtlinie für die NV / 2V / KE mit den technischen Datenblättern, Topobase Vorlage-CD der PL-VNET, Autodesk Handbücher für die Programmanwendungen, ergänzende Weisungen in den Bulletins der PL-VNET. Die Registerdaten werden in der Datenbank GemLIS der GEOAargau verwaltet. Der Datentransfer von Topobaseä nach GemLIS® erfolgt mit den Programmen Terris und GemLISMutation. Die Kontrolle über die einzelnen Arbeitsschritte erfolgt mit Hilfe der Checkliste für numerische Mutationen (siehe Anhang) und dem Mutationsverzeichnis. Die Nachführung der projektierten Gebäude ist in der TR Gebäudeinformationen beschrieben. 2 Protokollierung der Feldaufnahmen Die Grundlage für den Mutationshandriss bildet ein Punktnummernplan im Zustand vorgängig der Mutation. Er umfasst sämtliche rechtlich beteiligten Grundstücke. Alle Veränderungen werden im Mutationshandriss protokolliert. Das Dokument ist nach Möglichkeit direkt im Feld zu erstellen. Der Mutationshandriss muss die folgenden Daten und Informationen enthalten: Neuer Grenzverlauf in rot, neue Situation in rot oder Bleistift, Polarstrahlsignaturen für die aufgenommenen GP und HE, Kennzeichnung der Punkte mit GNSS-Aufnahmen (unterschiedliche Markierung der einfachen und doppelten GNSS-Aufnahmen, siehe Beispiel im Anhang) Kontrollmasse, Einmessungen, geometrische Bedingungen (vorgegebene Abstände, Sollflächenmasse u.ä.), Markierung der rekonstruierten Grenzpunkte. Die Polaraufnahmen können in folgender Form protokolliert werden: Ausdruck der Messprotokolle (REIN-Files), Automatisch erstellte Stationsblätter, Manuelle Protokollierung im Formular TNET-1 (A5). Die Feldaufnahmen können temporäre Punktnummern enthalten. Die Stationsblätter der Neuvermessung müssen nicht nachgeführt werden. Die GNSS-Aufnahmen müssen mit automatisch erstellten Messprotokollen beziehungsweise Messberichten aufgezeichnet werden. Vermessungsamt des Kantons Aargau Seite 2 von 15 Verein Aargauer Geometer TR Nachführung â März 2013 ä Autodesk Topobase 3 Datenauswertung 3.1 Allgemeines Die Datenauswertung innerhalb von Mutationen erfolgt analog zur Datenauswertung in Neuund Zweitvermessungen (TR NV / 2V / KE). Die Bestimmung von neuen LFP3-Punkten ist in der TR Strenger Ausgleich beschrieben. BK für Freie Stationen Innerhalb der Berechnung einer Freien Station werden weder die Messanordnung noch die Qualität der Anschlusspunkte beurteilt, deshalb erhält sie im Normalfall die BK 3. Falls von dieser Station Hauptaufnahmen für Grenzpunkte ausgeführt werden, wird für die Bestimmung der Freien Station eine akzeptable Messanordnung verlangt und die Anschlusspunkte müssen die BK2 aufweisen. Nach der Überprüfung wird die Freie Station manuell auf die BK2 aufklassiert. Die Protokollierungen der Datenauswertungen sind mit einem passenden Titel zu versehen und werden mit den Auftragsakten abgelegt. Vor den Datenauswertungen sind die folgenden Vorgaben zu überprüfen: TBVerm Einstellungen (Mutationseigenschaften) Abriss Doppelaufnahmen Kontrollmasse Punktnummerierung NBTAB Speicherroutine für Punkte 3.2 Toleranzstufe 2 Toleranzstufe 3 INTOL 19 INTOL 18 TS2 TS3 programminterne Steuerung operatsweise projektbezogen Standard / Projektberechnung / Projektkontrolle Detailpunktauswertung Die Grenzpunkte werden immer innerhalb der Liegenschaftsmutation ausgewertet. Damit wird die Entstehung korrekt beschrieben und die Grenzpunkte im Mutationsplan richtig dargestellt. Die Situationspunkte werden im Normalfall ebenfalls innerhalb der Liegenschaftsmutation ausgewertet (Ausnahmen siehe unten). Falls vorhersehbar ist, dass eine Liegenschaftsmutation eventuell annulliert oder verändert werden wird, wird empfohlen, die Feldaufnahmen zu trennen in die Aufnahmen für die Liegenschaftsmutation und die übrigen Aufnahmen. Dazu werden die ROH-Files dupliziert und manuell editiert. Vermessungsamt des Kantons Aargau Seite 3 von 15 Verein Aargauer Geometer TR Nachführung â März 2013 ä Autodesk Topobase TOPIC Mutationsperimeter in Topobase definiert Mutationsperimeter nach INTERLIS exportiert nein nein ja nein nein nein ja nein Einzelobjekte nein nein Nomenklatur ja nein Rohrleitungen nein nein Planeinteilung ja nein nein nein Fixpunkte Liegenschaften sdR Bodenbedeckung Diverse technische Hinweis: Falls eine Mutation rückgängig gemacht werden muss, werden nicht nur die neuen Grenzzeichen, sondern auch die gleichzeitig ausgewerteten Situations- und MZK Punkte gelöscht. Die Situations- und MZK Punkte sind anschliessend wieder neu zu berechnen und in den Datensatz zu integrieren. Falls ein Grenzpunkt zu einem Situationspunkt umnummeriert wird, ist die Bestimmungsklasse des Grenzpunktes zu übernehmen. Vermessungsamt des Kantons Aargau Seite 4 von 15 Verein Aargauer Geometer TR Nachführung â März 2013 ä Autodesk Topobase 4 Mutationsverfahren 4.1 Allgemeines Fast jede Veränderung des Datenbestandes erfolgt mittels einer Mutation. Zu allen neuen, veränderten und gelöschten Elementen wird automatisch die Mutationsnummer gespeichert. Die folgenden Anpassungen können ohne Mutation ausgeführt werden: VA-Anpassungen Linientyp ändern Textwerte ändern (AssNr, PolizeiNr, etc.) 4.2 Topologien Innerhalb einer Mutation kann nur eine Topologie verändert werden. Die Features werden wie folgt in Topologie-Featuers und Nicht-Topologie-Featuers aufgeteilt: (AREA) Topologie Features Nicht-Topologie Features Liegenschaften Bodenbedeckung Nomenklatur Planeinteilung TS-Einteilung Rutschgebiete (Surface) (Hoheitsgrenzen) Fixpunkte Einzelobjekte Rohrleitungen Detailpunkte 4.3 Mutationsnummer Die Mutationsnummer besteht aus einer Laufnummer und einer Ergänzung. Die folgenden Ergänzungen sind vorgesehen: Ergänzung Beschrieb Beispiel LS Liegenschaftsmutation 123LS BB Bodenbedeckungsmutation 123BB EO Mutation von Einzelobjekten 123EO FP Fixpunkte bestimmen und löschen 123FP PL Planeinteilung verändern 123PL NO Nomenklaturabgrenzungen mutieren 123NO REK Punktversicherungen verändern 123REK TECH BAU TS-Einteilung ändern Rutschgebiete ändern, Texte verschieben, etc. 123TECH Höhenaufnahmen, Schnurgerüste, projektierte Gebäude etc. auswerten und berechnen Vermessungsamt des Kantons Aargau Seite 5 von 15 123BAU oder BAU<jahr><Index> Bsp: Bau2011001 Verein Aargauer Geometer TR Nachführung â März 2013 ä Autodesk Topobase 4.4 Mutationstypen Falls innerhalb einer Mutation mehrere Topologien verändert werden (z.B. Liegenschaften und Bodenbedeckung), muss für jede Toplogie-Mutation eine separate Mutationsnummer vergeben werden. Die Mutationsnummern unterscheiden sich jedoch nur in der Zusatzbezeichnung (zB. 123LS, 123BB). Eine Topologie-Mutation kann kombiniert werden mit der Mutation von Nicht-Topologie-Features. Eine sehr grossflächige Bodenbedeckungsmutation kann in einzelne geografisch zusammenhängende Perimeter aufgeteilt werden. Dabei sind die Mutationsnummern zu indexieren (122.1BB, 122.2BB, etc.). l Allgemeine Mutation mit Topologie Bodenbedeckung l l l Allgemeine Mutation mit Topologie Nomenklatur l l l Allgemeine Mutation mit Topologie Planeinteilung l l l Allgemeine Mutation mit Topologie TS-Einteilung l l l Allgemeine Mutation + Liegenschaften + Perimeteränderung l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l (Operatsperimeter) l BAU l TECH Allgemeine Mutation + Liegenschaften Rohrleitungen l TS-Einteilung l Planeinteilung Einzelobjekte l Nomenklatur Detailpunkte Allgemeine Mutation ohne Topologie Mutationstyp êêê Bodenbedeckung LFP3 Features die verändert werden können èèè Liegenschaften Die folgende Liste zeigt die theoretisch möglichen Kombinationen. l Topologiebereinigung (Variante für NV vorgesehen) Falls eine Mutation nicht zu Stande kommt und gelöscht werden muss, werden alle Elemente der Mutation gelöscht (inklusive eventuelle Fixpunkte, Detailpunkte, tatsächlich vorhandene Bodenbedeckungen und Einzelobjekte, etc.). Vermessungsamt des Kantons Aargau Seite 6 von 15 Verein Aargauer Geometer TR Nachführung â März 2013 ä Autodesk Topobase 4.5 Mutationsperimeter Ein Mutationsperimeter besteht aus einer einzigen geschlossenen Fläche (Surface). Innerhalb des Perimeters sind Inseln (Löcher) erlaubt. Ein Mutationsperimeter, der aus 2 unabhängigen Perimetern besteht, ist nicht zulässig. Mutationsart Definition des Perimeters Liegenschaften Grundstücksnummern und Grundstücksflächen übrige Topologien Feature-Fläche (Area) übrige Elemente (Fixpunkte, EO, etc.) kein Perimeter erforderlich 4.6 Mutationsstatus Status der Mutation Beschrieb in Bearbeitung Die selektierten Objekte können beliebig verändert werden. Die selektierten Objekte (inklusive die Kanten und Knoten des Perimeters) sind aber für weitere Mutationen gesperrt. Pendent Innerhalb der Überführung einer Mutation vom Status in Bearbeitung in den Status pendent werden sämtliche Verschnitte und Flächen berechnet und gespeichert. Die betreffenden Objekte werden wieder freigegeben für eine Nachfolgemutation. Im Mutationsstatus pendent stehen 3 Möglichkeiten offen: Zurück in den Status in Bearbeitung. Vorwärts in den Status rechtsgültig. Gesamte Mutation löschen. Rechtsgültig Eine Mutation im Status rechtsgültig kann nicht mehr verändert werden. Allfällige Anpassungen müssen innerhalb einer Nachfolgemutation ausgeführt werden. annulliert Wird nicht verwendet. Gelöscht Sämtliche Elemente einer Mutation werden komplett aus der DB gelöscht. Die Mutationsnummer wird wieder freigegeben. 4.7 Mutationskontrolle Als Abschlusskontrolle einer Mutation ist das INTERLIS File zu erstellen und mit dem Programm iGCheck zu überprüfen. Anstelle des iGCheck empfiehlt das Vermessungsamt die Datenprüfung mittels CheckCH vorzunehmen. Vermessungsamt des Kantons Aargau Seite 7 von 15 Verein Aargauer Geometer TR Nachführung â März 2013 ä Autodesk Topobase 4.8 Pendent setzen Falls sich 3 pendente Mutationen geografisch überlagern und die chronologisch mittlere Mutation verändert werden muss, muss die letzte Mutation vorgängig gelöscht werden. Wird im Perimeter einer Bodenbedeckungsmutation gleichzeitig auch eine Liegenschaftsmutation ausgeführt, so muss als Erstes die Bodenbedeckungsmutation bearbeitet und pendet gesetzt werden. Bei kombinierten Mutationen muss die Liegenschaftsmutation als letzte Mutation pendent gesetzt werden. Die Gebäudeidentifikatoren EGID1 und EDID2 und der Grundstücksidentifikator E-GRID3 sind nachzuführen. 4.9 Nachführung GemLIS Mit dem Terris Export werden die benötigten Informationen aus dem Topobase in ein Textfile exportiert. Danach erfolgt ein Import dieses Files mit dem Programm „Mutation importieren“ (siehe Anleitung GemLIS Mutation). Im GemLIS Basis, im Feld Bezeichnung, besteht die Möglichkeit die Mutationsart mit dem Kürzel zu vermerken. Der Eintrag der Vermerke ist fakultativ. Der E-GRID ist im GemLIS nachzutragen. 4.10 Rechtskräftig setzen Topobase und GemLIS sind 2 unabhängige Datenbanken. Die Daten werden nach den folgenden Regeln transferiert und rechtskräftig gesetzt: Art der Mutation Code Topobase Export GemLIS Fixpunkte FP sofort nein --- Liegenschaften LS nach Grundbucheintrag ja nach Grundbucheintrag sdR LS nach Grundbucheintrag nein manuell eintragen Bodenbedeckung BB sofort ja sofort ) Einzelobjekte EO sofort nein --- Nomenklatur NO nach Grundbucheintrag nein (mit Liegenschafts-Mut.) Rohrleitungen RO sofort nein --- Planeinteilung PL nach Grundbucheintrag nein (mit Liegenschafts-Mut.) TECH sofort nein --- 2 nein --- Diverse technische Bauvermessung 1 ) BAU nicht ) 1 Bei einer kombinierten Mutation (Liegenschafts- und Bodenbedeckungsmutation) kann in GemLIS die Bodenbedeckungsmutation erst mit dem Eintrag der Liegenschaftsmutation im Grundbuch rechtskräftig gesetzt. 2 ) Nach dem Abschluss des Projektes sind die Daten zu löschen. Eine reine Bodenbedeckungsmutation wird in Topobase und GemLIS sofort rechtskräftig gesetzt. 1 EGID = Eidgenössischer Gebäudeidentifikator EDID = Eidgenössischer Eingangsidentifikator 3 E-GRID = Eidgenössischer Grundstücksidentifikator 2 Vermessungsamt des Kantons Aargau Seite 8 von 15 Verein Aargauer Geometer TR Nachführung â März 2013 ä Autodesk Topobase 4.11 Annullation Falls eine pendente Liegenschaftsmutation annulliert wird, muss sie in Topobase und in GemLIS gelöscht werden. In der Topobase werden nur die Topics Liegenschaften und Planeinteilung in den rechtskräftigen Zustand zurückversetzt. In GemLIS wird zusätzlich zu den Liegenschaften auch die Bodenbedeckung der an der Liegenschaftsmutation beteiligten Liegenschaften in den vorherigen Zustand zurückversetzt. Das bedeutet, dass in der Topobase, für die betreffenden Liegenschaften, eine neue Bodenbedeckungsmutation erstellt und nach GemLIS exportiert werden muss. Falls bei kombinierten Mutationen die Detailaufnahmen nicht nach Mutationstyp getrennt und ausgewertet wurden, müssen die Situationspunkte nochmals berechnet werden. Vermessungsamt des Kantons Aargau Seite 9 von 15 Verein Aargauer Geometer TR Nachführung â März 2013 ä Autodesk Topobase 5 Erstellen der Mutationsurkunde 5.1 Allgemeines Die Mutationsurkunde setzt sich zusammen aus den Titelinformationen, der Mutationstabelle und dem Mutationsplan. 5.2 Mutationsurkunde Pro Büro ist ein einheitliches Erscheinungsbild der Mutationsurkunden anzustreben. Die Standard Mutationsurkunde wird mit Vorteil im Format A3 erstellt und auf das Format A4 gefaltet. Damit liegen im geöffneten Zustand der Mutationsplan und die Mutationstabelle einander gegenüber. Für grosse Mutationen (Parzellierungen, Strassenkorrekturen, etc.) sind die Titelinformationen und die Kreuztabelle in den Mutationsplan zu integrieren und auf das Format A4 zu falten. Die Verwendung von Klebband, Leim und Bostich ist nicht gestattet, weil sie nicht alterungsbeständig sind. 5.3 Titelinformationen Die Titelinformationen werden gemäss den bürointernen Vorlagen platziert. Die Titelinformationen bestehen aus den folgenden Angaben: Bezirksname Gemeindename Mutationsnummer und eventuell Mutationstabellennummer Datum- und Unterschriftsfelder für Geometer, Notar und Eigentümer Angaben zum Eintrag im Grundbuch und weitere technische Angaben. 5.4 Mutationstabelle (Kreuztabelle) Die Standard-Mutationstabelle wird automatisch generiert. Die Tabelle kann entweder in ein Tabellenkalkulationsprogramm übernommen und ergänzt oder die Informationen können manuell in eine vorgedruckte Mutationstabelle übertragen werden. Nach der Datenlieferung für den Erstdatenimport an GRUNAG1 und bis zur Einführung der AVGBS2 sind bei LS und BB Mutationen neue Güterbogen zu erstellen und dem Grundbuchamt abzugeben. 5.5 Mutationsplan Der Mutationsplan kann automatisch oder manuell erstellt werden. Er zeigt die bestehende Situation in schwarz und die neuen Elemente in rot. Der Planmassstab entspricht in der Regel dem Massstab des Planes für das Grundbuch. 1 2 Informatisiertes Grundbuch des Kantons Aargau Schnittstelle amtliche Vermessung <> Grundbuch Vermessungsamt des Kantons Aargau Seite 10 von 15 Verein Aargauer Geometer TR Nachführung â März 2013 ä Autodesk Topobase 6 Nachführung der Pläne für das Grundbuch (Katasterplan) 6.1 Allgemeines Die Gebrauchs- bzw. Auskunftspläne im Nachführungsgeometerbüro werden als Pläne für das Grundbuch und dem Zusatz „Katasterplan“ bezeichnet. Sie enthalten den vollständigen Inhalt der Pläne für das Grundbuch und zusätzlich weitere Informationen (z.B. projektiere Grundstücke, projektierte Gebäude, etc.). Bei einer Vergrösserung oder Verkleinerung des Planperimeters muss die Abdeckungsfläche nur dann neu generiert werden, wenn die Veränderung im Plan mehr als 1 cm betragen. Siehe TR Planwerke, Kapitel 6.1. 6.2 Plannachführung mittels Ergänzung Die manuelle Nachführung der Katasterpläne kann mit einfachen Hilfsmitteln ausgeführt werden. Die neuen Grundstücksgrenzen sind mit rotem Kugelschreiber oder mit Bleistift darzustellen. Die gewohnte Zeichengenauigkeit ist anzustreben. Die Nummern der pendenten Grundstücke sind zu unterstreichen. Der Vollzug einer Grundstücksmutation ist zu vermerken. Eine Überzeichnung in schwarz ist nicht erforderlich. Von den übrigen Objekten (Bodenbedeckung, Einzelobjekte, etc.) müssen lediglich die Gebäudehauptgrundrisse manuell eingezeichnet werden. Der manuelle Eintrag einer Nachfolgemutation auf einer bereits manuell ergänzten Liegenschaft ist nicht zulässig. Der Katasterplan ist vorgängig neu zu zeichnen. Trotz den geringeren Qualitätsanforderungen an die Zeichenqualität, muss der Katasterplan immer einen professionellen Eindruck hinterlassen. Katasterpläne, mit manuell eingetragenen Mutationen, müssen mindestens einmal pro Jahr erneuert werden. 6.3 Plannachführung durch Neuzeichnung Bei grösseren Veränderungen (Parzellierungen, Strassenausbauten, Überbauungen, etc.) erfolgt die Plannachführung immer durch eine Neuzeichnung. Vorgängig der Neuzeichnung eines Katasterplanes muss im Titel das Datum der Neuzeichnung auf das aktuelle Datum korrigiert werden. Die abgelösten Katasterpläne sind zu entsorgen. Vermessungsamt des Kantons Aargau Seite 11 von 15 Verein Aargauer Geometer TR Nachführung â März 2013 ä Autodesk Topobase 7 Nachführung der Annexpläne Art des Planes Beschrieb der Nachführung LFP3 Punktnummernplan Die Nachführung ist in der TR Strenger Ausgleich beschrieben. Der LFP3 Punktnummernplan wird im Hauptprojekt verwaltet. HFP3 Punktnummernplan Die Nachführung ist in der TR Strenger Ausgleich beschrieben. Der HFP3 Punktnummernplan wird im Hauptprojekt verwaltet. Punktnummernpläne Die Nachführung besteht in der Freistellung der Punktnummern. Die Punktnummernpläne werden in der Regel nicht produziert. Sie bilden aber die Grundlage für den Mutationshandriss. Planeinteilung Die Nachführung erfolgt manuell anlässlich der technischen Bearbeitung der Mutation. Die Planeinteilung kann bei Bedarf neu erstellt werden. Nomenklaturplan Die Nachführung erfolgt bei der Veränderung einer Liegenschaftsgrenze, die gleichzeitig eine Flurnamenabgrenzung bildet. Der Nomenklaturplan ist nur auf Verlangen des Vermessungsamtes neu zu erstellen. Lokalisationsplan Die Nachführung erfolgt manuell anlässlich der technischen Bearbeitung der Mutation. Der Lokalisationsplan kann bei Bedarf neu erstellt werden. Pläne für die Gemeinde Die Art der Nachführung oder Erneuerung und der Erneuerungsrhythmus erfolgen in Absprache mit der Gemeinde. TS-Einteilung Die TS-Einteilungen wird nur auf Anordnung des Vermessungsamtes verändert. Gebiete mit dauernden Bodenverschiebungen Die Gebiete mit dauernden Bodenverschiebungen werden nur auf Anordnung des Vermessungsamtes ausgeschieden und mutiert. Hoheitsgrenzen Die Veränderung einer Hoheitsgrenze erfolgt innerhalb einer Liegenschaftsmutation. Vermessungsamt des Kantons Aargau Seite 12 von 15 Verein Aargauer Geometer TR Nachführung â März 2013 ä Autodesk Topobase 8 Aktenablage Die gesamte Aktenablage muss im Detail durch den Nachführungsgeometer schriftlich festgelegt werden. Sie kann in die Checkliste für numerische Mutationen integriert werden. Ein allgemeiner Vorschlag ist bereits enthalten (kursiv). Es wird unterschieden zwischen Operats-, Mutations- und Auftragsakten. 8.1 Operatsakten Die Vermessungsakten werden gemeindeweise abgelegt. Dokument Ablage Fixpunktberechnung Ablage mit der Originalberechnung oder gemeindeweise in einer separaten Ablage. Feldaufnahmen In den Ordnern der Stationsblätter, falls die Originale nachgeführt werden. Andernfalls zusammen mit den Mutationshandrissen. Flächenberechnung Die Flächenberechnung der neuen oder veränderten Parzellen wird mit der Originalberechnung abgelegt. Der Titel im Berechnungsprotokoll muss den Hinweis auf deren Entstehung geben. Die Flächenberechnung von Grundstücken, die durch die Mutation ungültig werden, müssen durchgestrichen, mit der Mutationsnummer beschriftet und separat abgelegt werden. Flächenverzeichnis „kurz“ Die GemLIS Datenbank wird mit jeder Mutation nachgeführt. Falls das gedruckte Flächenverzeichnis „kurz“ nur periodisch bzw. 1 Mal jährlich nachgeführt wird, muss die Auskunftserteilung aus GemLIS erfolgen. 8.2 Mutationsakten Die Mutationsakten werden mit Vorteil mutationsweise aufbewahrt. Dokument Ablage Mutationshandriss Mutationsdossier Feldaufnahmen (falls sie mutationsweise angelegt werden) Mutationsdossier Protokolle aus dem Mutationsprogramm Mutationsdossier Kopie der Mutationsurkunde Mutationsdossier Original der Mutationsurkunde GBA Checkliste Mutationsdossier 8.3 Auftragsakten Die Auftragsakten werden gemäss den bürointernen Weisungen archiviert. Dokument Ablage Auftrag, Akten des Auftraggebers und technische Vorgaben Auftragsakten Detailpunkt-, Hilfs- und Kontrollberechnungen Auftragsakten Eventuelle Kontrollpläne werden nicht aufbewahrt Vermerk auf der Checkliste Abrechnung Auftragsakten Vermessungsamt des Kantons Aargau Seite 13 von 15 Verein Aargauer Geometer TR Nachführung â März 2013 ä Autodesk Topobase 9 9.1 Datensicherung Periodische Datensicherungen Siehe TR Datensicherung. 9.2 Kantonskopien Zur Sicherung und Aufbewahrung der Daten verlangt das Vermessungsamt halbjährlich mit den Semesterrechnungen eine vollständige Kopie aller Vermessungswerke in der Nachführung (Kreisschreiben Nr. 2008 / 02). Die Lieferungen beinhalten pro Gemeinde folgende Dateien: Topobase bzw. Oracle-DUMP (Client Oracle Version vermerken) AVS-Daten im DM.01-AV-AG (itf-File) Register- bzw. GemLIS-Daten (register.mdb) Organisation der Daten auf dem Speichermedium Verzeichnis Inhalt Nomenklatur/Benennung GdeNr + "_" + Name der Gemeinde (z.B. CD:\4021_Baden) Name.dmp Name des Dumps identisch mit Projektname im Oracle des Nachführungsgeometers 4021_baden.itf Nomenklatur identisch mit Vorgabe für Lieferung an kantonale Datenbank 4021_register.mdb GdeNr + "_" + register.mdb Die Daten sind unkomprimiert (kein *.zip / *.rar) auf CD oder DVD zu brennen. Gegebenenfalls sind die Daten auf mehrere Datenträger zu verteilen. Vermessungsamt des Kantons Aargau Seite 14 von 15 Verein Aargauer Geometer TR Nachführung â März 2013 ä Autodesk Topobase 10 Datenkontrollen Alle Vermessungsoperate in der Nachführung im Standard AV93 sind 2 Mal pro Jahr mit den folgenden Tests zu überprüfen: Datenkontrolle mit dem Programm TBChecker-AG Datenkontrolle mit CheckCH Flächenvergleich Topobase–GemLIS Allfällige Unstimmigkeiten sind zu bereinigen. In Ausnahmefällen ist auch ein Vermerk „Bereinigung in Arbeit“ zulässig. Die Protokolle zu den Tests werden nicht verlangt. Die ausgeführten Kontrollen sind gemäss dem folgenden Muster zu protokollieren und dem Vermessungsamt mit den Kantonskopien bzw. der Semesterrechnung abzuliefern. Periodische Datenkontrollen im Nachführungskreis [Name] vom [Datum] Operat, Los CheckCH TBChecker-AG Flächenvergleich TB - GemLIS Operat 1, Los X fehlerfrei fehlerfrei fehlerfrei Operat 2, Los X fehlerfrei fehlerfrei Bereinigung in Arbeit etc. Datum und Unterschrift des Nachführungsgeometers M:\Instruktion\TOPOBASE\Handbuch\#AV93HB_Aktuell\17_Nachführung.doc Vermessungsamt des Kantons Aargau Seite 15 von 15 Verein Aargauer Geometer