Genetisch veränderte Lebensmittel

Werbung
Genetisch veränderte Lebensmittel
Ziel der Gentechnik:
Verändern der Erbinformation von Lebewesen, oft auch über
die Artgrenzen hinweg, um ihnen erwünschte Eigenschaften
zu verleihen
Weltweiter Anbau von gentechnisch veränderten
Kulturpflanzen 1996-2008 in Mio. Hektar (Quelle: ISAAA 2008)
Anbauflächen von gentechnisch veränderten Kulturpflanzen 2008
in Millionen Hektar in verschiedenen Ländern (Quelle: ISAAA 2008)
Source: International service for the acquisition of agri-biotech applications.
http://www.isaaa.org
Source: International Service for the Acquisition of Agri-biotech Applications (ISAAA).
http://www.isaaa.org
144 GM events, representing 24 crops, have been approved worldwide.
33 GM crops are commercialised worldwide.
Pflanzen - Herbizidresistenz
Totalherbizid Glyphosat (Roundup der Firma Monsanto)
hemmt Enzym, das zur Bildung von aromatischen Aminosäuren,
bestimmten Vitaminen und sekundären Pflanzeninhaltsstoffen notwendig
ist:
5-Enolpyruvylshikimat-3-Phosphat-Synthase (EPSP-Synthase)
Einbau des Gens, das für eine bakterielle EPSP-Synthase codiert (aus
Agrobacterium tumefaciens)
Baumwolle, Kartoffel, Mais, Sojabohne, Tabak und Weizen
Pflanzen - Schutz vor Insekten
Entwicklung transgener, insektenresistenter Pflanzen
Man greift auf natürliche Toxine zurück, die von dem Bakterium Bacillus
thuringensis gebildet werden (Bt-Toxine).
Wirkung der Toxine:
Umwandlung der Toxine im Insektendarm in aktive Form ⇒ Einlagerung
in Zellmembran der Darmepithelzellen ⇒ Bildung von Poren in der
Zellmembran ⇒ Lyse der Epithelzellen ⇒ Tod der Insekten
Nach umfangreichen Feldversuchen werden Bt-Pflanzen kommerziell
angebaut. Bt-Mais: dadurch Insektizidmenge um 10% zu reduzieren,
Ertragsteigerung
Gen in „Maximizer“ Mais Bt176 (Novartis)
Veränderung von Mikroorganismen
Hefen und Bakterien werden bei der Herstellung von
Sauerkraut, Käse, Joghurt, Brot, Bier, Wein… eingesetzt
Veränderung von Hefen und Bakterien
⇒ Vereinfachung der Produktionsverfahren
⇒ Beschleunigung von Reifungsprozessen
⇒ Bildung von Zusatzstoffen, Aromastoffen, Enzymen…
Modifikationen an Lebensmitteln
Änderung der Zusammensetzung durch Expression neuer
Gene oder Inaktivierung vorhandener Gene
• Kohlenhydrate (z.B. Stärke, Inulin)
• Fettsäuren (z.B. Veränderung des Verhältnisses von
gesättigten zu mehrfach ungesättigten Fettsäuren)
• Proteine (z.B. Erhöhung des Gehalts an essentiellen
Aminosäuren
• Vitamine
Goldener Reis
• In vielen Entwicklungsländern große Defizite an Vitaminen, Mineralien
und Spurenelementen.
• Reis, der für einen Großteil der Menschheit das Hauptnahrungsmittel
ist, enthält kaum Vitamin A.
Gelungen, gentechnisch Reispflanzen zu erzeugen, die größere Mengen
an Provitamin A (=ß-Carotin) produzieren, das im menschlichen Körper
leicht in Vitamin A umgewandelt werden kann.
Reiskörner enthalten kein ß-Carotin, aber man findet eine Substanz
(Geranylgeranylpyrophosphat), die in ß-Carotin umgewandelt werden
kann.
Lagerungsfähigkeit und Geschmack
Grundsätzlich ist es möglich, ein einzelnes Gen im Genom einer
Pflanze "abzuschalten“, so dass die Bildung des betreffenden Proteins
(zum Teil) unterdrückt wird.
Antisense-Verfahren
FlavrSavr Tomate
Reduktion der Allergenität
Ziel:
mit gentechnischen Mitteln Enzyme modifizieren oder
ausschalten, dadurch Pflanzen mit geringerem
allergenen Potential herstellen
Genetisch veränderte Tiere
Lebensmittel - Gentechnik
•
Lebensmittel kann selbst ein lebender Organismus
sein, z.B. Kartoffel, Mais, Tomate, Sojabohne
• Lebensmittel kann lebende Organismen enthalten oder
daraus bestehen (Milchsäurebakterien in Joghurt oder
in Salami)
• Aus einem Organismus hergestellt werden, z.B.
Tomatenketchup, Sojadrinks oder Rapsöl (inkativierter
GVO)
• Mit Hilfe von Mikroorganismen hergestellt werden,
ohne diese zu enthalten, z.B. Bier (filtriert) oder
Zitronensäure
Mögliche Gefahren für den Menschen
• Übertragung des eingefügten Gens auf andere Organismen
• Übertragung von Antibiotikaresistenzen von Pflanzen auf
pathogene Mikroorganismen im Darm
• Entstehung von Allergien auf Produkte von eingebrachten
Genen
• Bildung ungewollter, toxischer Substanzen in den
transgenen Pflanzen
Europäisches Zulassungsverfahren nach
Verordnung (EG) Nr. 1829/2003
GM crops approved in the EU
http://ec.europa.eu/food/dyna/gm_register/index_en.cfm
Validated method:
• Sample homogenization
• DNA extraction
• PCR (reagents, primer sequences, temperature program,
negative controls, positive controls…)
Legal regulations for GMO labeling
Source: E. Michelini et al., Anal. Bioanal. Chem. 392 (2008) 355-367.
Kennzeichnungsvorschriften
seit 18. 4. 2004:
alle Lebens- und Futtermittel sind kennzeichnungspflichtig, die GVOs
enthalten, daraus bestehen oder daraus hergestellt wurden
vorher:
Lebensmittel mussten nur dann gekennzeichnet werden, wenn die GVOs
im Lebensmittel nachgewiesen werden konnten
Schwellenwert: Kennzeichnung ab 0,9%
Kennzeichnung:
„dieses Produkt enthält genetisch veränderte Organismen“ oder
„hergestellt aus genetisch verändertem (Bezeichnung des Organismus)“
Labeling regulation in the EU
Food and feed which contains, consists of, or is produced from GMOs must
carry a label which refers to the presence of GMOs.
Labeling is not required for food/feed (ingredient) in a proportion lower than 0.9%
if its presence is technically unavoidable.
Analytik
• Bestimmung der eingeführten DNA
• Bestimmung des transgenen Proteins
Bestimmung des transgenen Proteins
Anspruchsvolle Analytik: geringe Mengen des Proteins (µg
transgenes Protein pro g frisches Gewebe) in Gegenwart
vieler Proteine, die in wesentlich höheren Konzentrationen
vorliegen
Methode der Wahl: ELISA
Probleme:
• wenn der Inhaltsstoff oder das Endprodukt das
Zielprotein nicht enthält. z.B. wenn das Protein in Teilen
der Pflanze gebildet wird, die nicht im Endprodukt
vorliegen
• wenn Protein während der Herstellung denaturiert wurde
Bestimmung der eingeführten DNA
Methode der Wahl: PCR
DNA-Extraktion:
relativ einfach:
pflanzliche Gewebe (Samen, Blätter); rohe oder wenig
verarbeitete Materialien
problematisch:
Lebensmittel, die bestimmte Polysaccharide enthalten;
Lebensmittel, die große Mengen an Öl enthalten;
Schokolade; alkoholische Getränke
Specificity of the PCR assays
Plant DNA Promoter
1. Screening
2. Gene-specific
3. Construct-specific
4. Event-specific
Enhancer
Structural gene
Terminator Plant DNA
Typical scheme in routine GMO analysis
Screening
Food product
P35S
tNOS
Selection of target sequences for screening
Source: H.-U. Waiblinger et al., Anal. Bioanal. Chem. 396 (2010) 2065-2072
Typical scheme in routine GMO analysis
negative
Screening
Food product
positive
Identification/
Authorised?
yes
no
Quantification
Less than 0.9%
No labeling required
More than 0.9%
Labeling required
Quantification
Threshold cycle
Event MON810
log gene copy number
Reference maize
Herunterladen