EIN KIND ENTSTEHT

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EIN KIND ENTSTEHT
(Lars Hamberger)
Das Buch erzählt von dem großen Wunder, wenn ein Mensch entsteht. Informativ und
einfühlsam beschreibt es die Befruchtung, Schwangerschaft und wie die Geburt vor
sich geht.
Seit Jahrtausenden ist der Zauber der Liebe von unendlicher, unveränderlicher Kraft. In
allen Kulturen der Welt wiederholt sich ständig das gleiche Spiel: Zwei Menschen fühlen
sich zueinander hingezogen und wünschen nichts sehnlicher, als zusammen zukommen.
Ein wichtiger und wesentlicher Aspekt der Liebe zwischen Frau und Mann ist der Wunsch
nach einem gemeinsamen Kind.
Das Wunder neuen Lebens beginnt mit der Befruchtung der Eizelle. Nach dem Eisprung
mit der Einnistung in der Gebärmutter mit dem Entstehen der Schwangerschaft.
Eizelle und Spermien – Die erste Begegnung
Mit dem Eisprung wird der Schleimpfropfen durchlässig. Die Spermien können nun den
Gebärmutterhals passieren und dem „Rendezvous“ von Eizelle und Spermium steht
nichts mehr im Weg. Um sicherzustellen, dass die Spermien tatsächlich im richtigen
Eileiter landen, sendet die Eizelle Lockstoffe aus.
Bevor aus der Begegnung neues Leben entstehen kann, hat das Spermium jedoch noch
ein gutes Stück Arbeit zu bewältigen. Denn der Kern der Eizelle ist von einer lockeren
Schicht von Hilfszellen umgeben, dem sogenannten Zellplasma.
Die Befruchtung
Um ins begehrte Innere des Zellkerns zu gelangen,muss das Spermium die dünne
Plasmamembran der Eizelle sowie und ein dichtes Geflecht spezieller Glykoproteine
durchbrechen. Ist die Samenzelle ins Innere des Zellkerns vorgedrungen,ändert die
Eizelle die chemische Zusammensetzung ihrer Plasmamembran. Dieser Mechanismus
stellt sicher, dass kein weiteres Spermium ins Zellinnere gelangen kann. Die eigentliche
Befruchtung geschieht in jenem Augenblick,in dem die beiden Zellkerne miteinander
verschmelzen. Da sowohl die Eizelle als auch die Samenzelle einen halben Satz an
Erbinformationen (DNA) besitzen, ist das Produkt der Verschmelzung ein einziger
Zellkern mit einem neuen,vollständigen Chromosomensatz. Er enthält alle
Informationen,die für die Entstehung des neuen Lebens notwendig sind.
Sohn oder Tochter – der Vater bestimmt
Welche Erbanlagen weitergegeben werden ist mehr oder weniger dem Zufall überlassen.
Eines wird jedoch mit Sicherheit vom Vater bestimmt: Das Geschlecht des Kindes. Der
weibliche Chromosomensatz mit seinen Genen besteht ausschließlich aus XChromosomen. Der Vater kann jedoch mit einem Y-Chromosom dazu beitragen, das es
ein Junge wird bzw. mit einem X-Chromosom ein Mädchen zeugen.
Die ersten Schritte der Zellteilung
Die befruchtete Eizelle, die nun als Zygote bezeichnet wird, verbleibt zunächst im
Eileiter und beginnt sich dort zu teilen. Mit jeder Teilung verdoppelt sich die Anzahl der
Zellen in ihrem Inneren. Auf das Zweizellstadium folgt das Vierzell- und anschließend das
Achtzellstadium. Etwa vier Tage nach der Befruchtung entsteht die Furchungskugel.
Dieser Entwicklungsschritt veranlasst die Eizelle zur Gebärmutter voranzuarbeiten. Am
Ziel angekommen sickert Flüssigkeit durch die Poren ihrer Membran. Sie spült in die
Räume zwischen den Zellen im Inneren und bildet auf diesem Weg ein Zellhohlkugel,die
sogenannte Blastozyste.
Der lange Weg zur Gebärmutter
Das kleine Ei bewegt sich langsam durch den Eileiter in Richtung Gebärmutter. Dieser
Weg ist nicht ganz ungefährlich, denn das Ei kann durch die Schleimhautverklebungen
behindert werden. Im schlimmsten Fall entwickelt es sich im Eileiter weiter und es
kommt zur Eileiterschwangerschaft. In den meisten Fällen schafft das kleine Ei jedoch
auch diese Hürde und kommt wohlbehalten in der Gebärmutter an. Doch schon muss es
eine neue Aufgabe meistern: Wo ist der beste Platz zur Einnistung? Ist dieser erst einmal
gefunden, steht der Verankerung des Keims in der Uterusschleimhaut nichts mehr im
Weg. Nun kommt es zur Einnistung- es wird angedockt...nun beginnt die eigentliche
Entwicklung des Babys.
Die Einnistung
Wenn die befruchtete Eizelle (Zygote) in der Gebärmutter angekommen ist, hat sie noch
keine Ähnlichkeit mit dem ersehnten Kind. Sie befindet sich im Blastozystenstadium, in
dem sich ihre Zellen in zwei Gruppen aufgliedern. Aus den inneren Zellen entwickelt sich
der Embryo, während aus der äußeren Zellgruppe der Mutterkuchen (Plazenta) entsteht.
Die Gebärmutter selbst ist bereits für die Einnistung gerüstet. Das Gelbkörperhormon hat
sich schon zu Beginn des Zyklus veranlasst, fruchtbare Schleimhaut aufzubauen. Der
Einnistung steht also nichts mehr im Weg. Etwa zwei Wochen müssen vergehen,bis die
Einnistung abgeschlossen ist.
Hormone signalisieren den Start der Schwangerschaft
Damit der Organismus der Frau auf den neuen Gast reagieren kann, werden Hormone
freigesetzt. Sie signalisieren, dass eine Schwangerschaft vorliegt und stellen auf diesem
Weg sicher, dass sich der Embryo entwickeln kann. Besonders wichtig ist dabei das
Hormon hCG. Es stellt sicher, dass die Schleimhaut der Gebärmutter aufgebaut bleibt
und kein weiterer Eisprung stattfindet.
DIE SCHWANGERSCHAFT
Während der neun Monate in der Geborgenheit der Gebärmutter verwandelt sich ein
Zellklumpen in einen neuen kleinen Menschen, der für die Welt vorbereitet ist. Für die
werdenden Eltern ist diese Zeit voller Hoffnung, Erwartung und Freude.
Der Verlauf einer Schwangerschaft wird in drei Abschnitte zu je drei Monaten aufgeteilt.
Der Körper stellt sich um
Im ersten Trimester (bis 12 SSW) werden die Organe des Embryos gebildet. Außerdem
entwickeln sich Kopf,Arme und Hände, Beine und Füße. Auch die Nervenzellen im Gehirn
bilden und vernetzen sich.
Gerade in diesen ersten drei Monaten ist die Schwangerschaft in einer kritischen Phase.
Negative Einflüsse wie Nikotin, Alkohol, Medikamente und Drogen können große
Auswirkungen auf die Entwicklung des Embryos haben.Nach der 10SSW wird aus dem
Embryo ein Fötus.
Der Mutter sieht man die Schwangerschaft noch nicht an, manchmal weiß sie noch nicht,
dass sie schwanger ist. Der Fötus ist jetzt bis zu 9cm lang und bis zu 50g schwer.
Im zweiten Schwangerschaftsabschnitt (13-25 SSW) verschwinden meist die
anfänglichen Begleiterscheinungen wie Übelkeit oder Schwindelgefühle. Vor allem
deshalb empfinden viele Frauen diesen zweiten Teil der Schwangerschaft als sehr
angenehm. Der Bauch fängt an zu wachsen.
Zu Beginn der 13.SSW sind die Organe fertig ausgebildet und müssen nur noch reifen. Die
Geschlechtsorgane sind nun unterscheidbar.
Der Fötus ist nun ca. 18-25cm groß und 300-400g schwer.
Im dritten und letzten Trimester (26-40SSW) der Schwangerschaft ist der Organismus
des Babys schon fast ausgereift. Im Großen und Ganzen wächst es nur und legt an
Gewicht zu. Nun beginnt eine beschwerliche Zeit für die Mutter, da ihr Bauch immer
größer wird und ihre Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt ist. In der 40SSW misst das
Baby etwa 51cm und wiegt ungefähr 3400g.
DIE ENTBINDUNG
Die Geburt ist der Abschluss der Schwangerschaft. Jede Schwangere fiebert der Geburt
entgegen. Meistens mit gemischten Gefühlen, denn jede Frau weiß, dass mit der Geburt
Schmerzen verbunden sind und noch größer ist manchmal die Angst vor dem,was nachher
kommt.
Die meisten Frauen haben im letzten Teil der Schwangerschaft ab und zu Wehen. Die
Gebärmutter wird für einige Minuten hart wie ein Ball und entspannt sich wieder. Diese
sogenannten Vorwehen sind bei Zweitgebärenden häufiger als bei Erstgebärenden.
Wenn die Kontraktionen nicht vereinzelt auftreten, sondern regelmäßig wiederkehren
und an Stärke zunehmen,ist das oft ein Zeichen für den Beginn des Geburtsvorgangs.
Treten die Wehen alle fünf bis zehn Minuten auf, sollte sich die Schwangere in die
Entbindungsklinik begeben.
Ebenfalls sollte sie die Geburtenabteilung aufsuchen, wenn andere Zeichen auftreten.
Diese Zeichen können Blutabgang oder Fruchtwasserabgang im Schwall oder
tröpfchenweise sein.
Die meisten Kinder werden zwischen der 38. und 42. SSW geboren. Der Zeitpunkt für den
Beginn der Wehentätigkeit wird durch ein Zusammenspiel einer Reihe verschiedener
Faktoren im Körper, vor allem Hormone, gesteuert. Das Hormon Progesteron, das
während der gesamten Schwangerschaft in der Planzenta hergestellt wird und Monat für
Monat an Menge zunimmt, sorgt unter anderem dafür, dass die glatte Muskulatur des
Uterus entspannt bleibt. Gleichzeitig sind im Körper der Frau drei andere
Hormongruppen wirksam, die den entgegengesetzten Effekt haben: Oxytocin-,
Prostaglandin- und Cortisonhormone. Damit die Entbindung in Gang kommen kann, muss
sich vor allem der Gehalt an Progesteron im Blut verringern.
In der Eröffnungsphase wirken die regelmäßigen Wehen auf den Gebärmutterhals, der
sich zunächst verkürzt, um dann ganz zu verschwinden, damit genug Platz für das
Austreten des Kindes vorhanden ist. Dieser Abschnitt des Geburtsvorganges dauert am
längsten.
Seit jeher ist die Geburt beim Menschen eng verbunden mit Schmerzen. Die
Uteruskontraktionen werden deshalb „Wehen“ genannt. Es ist ein ganz besonderer
Schmerz, der sich von anderen Formen des Schmerzes deutlich unterscheidet. Doch
seltsamerweise ist er in dem Augenblick, in dem das Kind endlich da ist, völlig
vergessen. Dann zählt nur noch das Ergebnis:ein eigenes und einzigartiges Kind, welches
all seine Mühsal wert war.
In der modernen Geburtshilfe wendet man Methoden zur Schmerzlinderung an.
Die zweite Phase der Geburt wird Austreibungsphase genannt. Sie reicht von dem
Moment, in dem der Teil des Kindes, der zuerst kommt(Kopf oder Gesäß), gegen den
Beckenboden stößt, bis zum Augenblick der Geburt des Kindes. Mit den Presswehen wird
das Kind durch den Geburtskanal geschoben. Die Frau spürt einen starken Druck auf den
Mastdarm und danch setzt der Pressdrang ein. Jetzt kommt das Kind!
Nachdem das Kind geboren ist und die Nabelschnur durchgeschnitten wird,ist für den
neuen Erdenbürger und den Eltern ein erstes Kennenlernen und beschnuppern angesagt.
Kurze Zeit nach der Entbindung wird die Plazenta,die Nachgeburt ausgestoßen.
Nachwehen werden vereinzelt auch noch Tage nach der Geburt stattfinden. Die
Nachwehen haben die Stärke so ähnlich wie Menstruationsbeschwerden. Wenn das Kind
zum Stillen angelegt wird, zieht sich die Gebärmutter weiter zusammen, um weitere
Blutungen zu stoppen.
Viele Mütter wünschen sich eine spontane Geburt aber immer gelingt es dieser
Vorstellung nicht und das Kind wird per Kaiserschnitt geboren.
Es gibt verschiedene Arten von Kaiserschnittentbindung
Primärer Kaiserschnitt: Wenn noch keine Wehen eingesetzt haben und dies geplant war.
Sekundärer Kaiserschnitt: Wenn die Geburt bereits im Gange ist und Komplikationen
auftreten wie Geburtsstillstand, Gesichtslage usw.
Notkaiserschnitt: Kann primär und sekundär erfolgen. Der Ausdruck bezieht sich auf die
Dringlichkeit und Gefahr, wenn dies für Mutter oder Kind besteht. zB: vorzeitige
Plazentalösung, Eklampsie, usw.
Die meisten Kaiserschnittentbindungen werden in Lokalanästhesie durchgeführt, aber
auch eine Vollnarkose kann nötig sein.
Für Mutter und Kind ist eine Kaiserschnittentbindung auch ein Risiko.
DIE ERSTE MAHLZEIT
Gleich nach der Geburt wird das Kind auf den Bauch der Mutter gelegt und
normalerweise sucht es die Brust von selbst um die erste Mahlzeit zu bekommen. Es ist
sehr wichtig das Kind gleich nach der Geburt an die Brust zu legen, damit die
Milchproduktion angeregt wird. Zuerst kommt die Vormilch und nach 3-4 Tagen ist der
Milcheinschuss (Übergangsmilch) und nach 14 Tagen ist die reife Muttermilch vorhanden.
Stillen ist nicht nur Nahrungszufuhr sondern das Urvertrauen zwischen Mama und Kind
wird gestärkt. 6 Monate ausschließlich zu Stillen wird empfohlen.
WENN DIE NATUR HILFE BRAUCHT
Für ungewollte Kinderlosigkeit gibt es eine Reihe unterschiedlicher Gründe.
Künstliche Befruchtung ist der medizinische Eingriff zur Herbeiführung einer
Schwangerschaft. Bei einer künstlichen Befruchtung erfolgt die Befruchtung der Eizelle
mit Sperma außerhalb des Körpers.
Es gibt verschiedene Methoden der künstlichen Befruchtung.
Für die Paare ist eine künstliche Befruchtung eine große Herausforderung, nicht nur
psychisch sondern auch eine finanzielle Frage. Es besteht immer Stress und Druck.
Gemischte Gefühle von Freude, Hoffnung und Trauer sind am Tagesprogramm. Diese
Paare gehören besonders unterstützt und begleitet.
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