5-FU medac - Bronchialkarzinom Aktuell

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Fachinformation
medac
1. Bezeichnung des Arzneimittels
5-FU medac
Wirkstoff: Fluorouracil
2. Verschreibungsstatus/
Apothekenpflicht
Verschreibungspflichtig
3. Zusammensetzung des Arzneimittels
3.1 Stoff- oder Indikationsgruppe
Zytostatikum, Antimetabolit, Pyrimidinantagonist
3.2 Wirksame Bestandteile nach Art und
Menge
3.2.1 Arzneilich wirksame Bestandteile
nach Art und Menge
1 ml Injektionslösung enthält
50 mg Fluorouracil
3.2.2 Sonstige wirksame Bestandteile
nach Art und Menge
(nicht enthalten)
3.3 Weitere wesentliche Bestandteile
(Hilfsstoffe)
Natriumhydroxid, Wasser für Injektionszwekke
4. Anwendungsgebiete
Palliativbehandlung von Mamma-, Rektumund Kolonkarzinom.
Einsatz bei Magen-, Pankreas-, Leber-, Ovarial-, Uterus- und Blasenkarzinom.
5. Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen Fluorouracil in
der Anamnese, Leberschäden, Nierenschäden, Knochenmarkdepression, insbesondere wenn diese durch Tumore, Zytostatika
oder Bestrahlung verursacht sind. Komplikationen durch Infektionen, Herzkrankheiten,
auch in der Anamnese, Varicelleninfektionen
(Gefahr einer Generalisierung der Infektion).
Wegen der möglichen ernsten Nebenwirkungen wie z. B. Knochenmarkdepressionen muß der Zustand des Patienten durch
regelmäßige Laborkontrollen überwacht
werden (Blutbild, Leberwerte, Nierenwerte).
Bei Auffälligkeiten sind geeignete Maßnahmen wie Dosisreduktion oder Absetzen des
Medikamentes zu ergreifen.
Anwendung in der Schwangerschaft und
Stillzeit:
Dezember 1993
Fluorouracil kann erbgutschädigend wirken.
Männern, die mit Fluorouracil behandelt werden, wird daher empfohlen, während der Behandlung und bis zu 6 Monaten danach kein
Kind zu zeugen, d. h. sexuelle Abstinenz zu
halten oder kontrazeptive Maßnahmen zu ergreifen.
Fluorouracil darf während Schwangerschaft
und Stillzeit nicht angewendet werden. Frauen im gebärfähigen Alter sollten für eine wirksame Empfängnisverhütung sorgen.
Tritt während der Behandlung eine Schwangerschaft ein, so ist die Möglichkeit einer
genetischen Beratung zu nutzen.
6027-r812 -- 5-FU medac --
5-FU medac
6. Nebenwirkungen
Häufig wird Hämatotoxizität beobachtet; regelmäßig tritt Leukopenie nach einem Therapiezyklus auf.
Ebenfalls häufig treten gastrointestinale Nebenwirkungen auf:
Stomatitis, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Durchfälle, abdominelle Schmerzen. In
Fällen von Dehydratation durch starke
Durchfälle müssen geeignete Maßnahmen,
z. B. Absetzen des Arzneimittels, ergriffen
werden.
8. Warnhinweise
Siehe Ziffer 14 ,,Sonstige Hinweise‘‘
9. Wichtigste Inkompatibilitäten
keine bekannt
10. Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben
Fluorouracil darf nur von erfahrenen Onkologen angewendet werden.
Fluorouracil wird alleine oder in Kombination
mit anderen Zytostatika gegeben. Die Dosierung von Fluorouracil hängt ab vom Tumor,
der Applikationsweise, dem Behandlungsschema und der evtl. gleichzeitigen Anwendung von Radiotherapie.
Die Tagesdosis soll nicht 1 g überschreiten.
Selten Hämorrhagie, Völlegefühl, Obstipation, Geschmacksstörungen, Mastdarmentzündung. Schleimhautentzündung wird am
häufigsten nach Hochdosisbehandlung
oder nach intraarterieller Gabe beobachtet.
Die häufigsten Arten dermatologischer Toxizität sind Ausschläge und Haarausfall. Beides ist meistens reversibel. Unregelmäßig
wird über Nagelveränderungen, Blasen, Erosionen berichtet. Verstärkte Pigmentierung
von dem Sonnenlicht ausgesetzten Hautpartien sowie den für die Applikation gewählten
Venen. Gelegentlich wurde über Entzündungen im Rachenbereich sowie des Kehlkopfes berichtet.
Kolorektale Tumore:
Die Therapie kann mit intravenöser Infusion,
Injektion oder oraler Verabreichung begonnen werden. Die Toxizität ist üblicherweise
nach intravenöser Applikation stärker.
Als intravenöse Infusion sollten 600 mg/qm
und Tag (max. 1 Gramm/Tag), verdünnt in
300 – 500 ml 5%iger Dextroselösung innerhalb von 4 Stunden gegeben werden. Diese
Dosis soll jeden Tag wiederholt werden, bis
Nebenwirkungen auftreten. Die Therapie
sollte dann unterbrochen werden, bis haematologische und gastrointestinale Nebenwirkungen verschwunden sind; dann wird
die Erhaltungstherapie begonnen.
Als intravenöse Injektion wird an drei aufeinanderfolgenden Tagen 480 mg/qm gegeben. Wenn keine Nebenwirkungen auftreten,
werden 240 mg/qm i.v. am 5., 7. und 9. Tag
gegeben. Nachfolgend wird die Erhaltungstherapie begonnen. Die Erhaltungstherapie
erfolgt oral oder durch intravenöse Injektion;
es sollten 200 – 400 mg/qm durch intravenöse Injektion 1 W/Woche oder 600 mg/qm
oral 1 W/Woche gegeben werden.
Weitere seltene Nebenwirkungen:
neurologische Toxizität, deren Häufigkeit
sich mit Hochdosis- oder täglicher Therapie
steigert. Störungen des zentralen Nervensystems wie Bewegungs- und Koordinationsstörungen wurden beschrieben, z. B. Erschöpfung, extrapyramidale Symptome,
Sprachstörungen,
Ataxie,
Nystagmus,
Schwindel.
Augentoxizität, vor allem akute und chronische Hornhautentzündungen; gelegentlich
Tränenfluß.
Herzschmerzen und anhaltende EKG-Veränderungen. In diesen Fällen muß die Dosis
reduziert oder das Arzneimittel abgesetzt
werden.
Allergische Reaktionen der Haut.
Fieber, Müdigkeit, niedriger Blutdruck, Nasenbluten, Schäden an den Nasenknochen,
Photoallergie, Thrombopenie, Anämie, Leberschäden, Proteinurie, Glukosurie.
Brustkrebs:
Zur palliativen Behandlung von Brustkrebs
wird Fluorouracil in Kombination mit Methotrexat und Cyclophosphamid gegeben. Die
übliche Dosis in der Kombinationstherapie
beträgt 400 – 600 mg/qm intravenös an den
Tagen 1 und 8 in einem 28tägigen Zyklus.
Alternative Applikation:
7. Wechselwirkungen mit
anderen Mitteln
Andere Zytostatika können Wirkungen und
Nebenwirkungen verstärken.
Methotrexat und Fluorouracil zeigen ein
kompliziertes Interaktionsmuster, so verstärkt sich die Zytotoxizität, wenn Methotrexat vor Fluorouracil angewendet wird; wird
Fluorouracil vor Methotrexat angewendet,
besteht ein Antagonismus. Gleichzeitige Gabe von Thymidin und Fluorouracil führt zu
einer verlängerten Halbwertszeit des Fluorouracils.
Hohe Dosen von Folinsäure können zu verstärkten zytotoxischen Effekten von Fluorouracil führen.
Gleichzeitige Gabe von Allopurinol scheint
die Toxizität von Fluorouracil zu modulieren.
Obwohl Allopurinol eine höhere Verträglichkeit von Fluorouracil bewirkt, ist es nicht bewiesen, daß die zytotoxischen Effekte verringert werden.
Dem Sonnenlicht ausgesetzte Stellen des
Körpers können Hyperpigmentation zeigen.
Fluorouracil kann in der Dosierung
200 – 300 mg/qm/Tag in einer 24stündigen
intraarteriellen Dauerinfusion gegeben werden.
Dosismodifikation:
Im Falle einer Knochenmarkdepression am
ersten Tag der Chemotherapie sollte die Dosis folgendermaßen modifiziert werden (der
niedrigste angegebene Wert sollte gegeben
werden):
% der
Normdosis
Leukozyten
(/mm3)
Thrombozyten
(/mm3)
100
3500
125 000
50
2500 – 3500
75 000 – 125 000
0
2500
75 000
Ist die Leukozytenzahl zwischen 2500 und
3500/mm3 und/oder die Thrombozytenzahl
75 000 – 125 000/mm3, sollte vorzugsweise
die Therapie für eine Woche unterbrochen
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5-FU medac
werden, als die modifizierte Dosis gegeben
werden. Wenn die Blutwerte wieder im
Normbereich liegen, sollte die Therapie fortgesetzt werden. Falls die Blutwerte gestört
bleiben, kann die reduzierte Dosis gegeben
werden.
Ist die Bilirubinplasmakonzentration größer
als 85 µmol/l, sollte Fluorouracil nicht gegeben werden.
Es wird empfohlen, bei Patienten in schlechtem Ernährungs- oder Allgemeinzustand
und nach einer größeren chirurgischen
Operation im letzten Monat die Dosis auf die
Hälfte oder ein Drittel zu reduzieren.
Symptomenbehandlung im Falle einer
Überdosierung:
Akute Überdosierung von Fluorouracil führt
zu den beschriebenen Nebenwirkungen.
Während einer längeren Therapie mit Fluorouracil können ausgeprägtere Nebenwirkungen auftreten. Hämodialyse kann evtl.
die Elimination von Fluorouracil fördern.
Falls nötig, können allgemeine unterstütztende Maßnahmen ergriffen werden und
eine Bluttransfusion durchgeführt werden.
11. Art und Dauer der Anwendung
Zur intravenösen Injektion, zur intravenösen
oder intraarteriellen Infusion.
Zur Dauer der Anwendung siehe Dosierungsanleitung.
Wegen der möglichen ernsten Nebenwirkungen wie z. B. Knochenmarkdepression
muß der Zustand des Patienten durch regelmäßige Laborkontrollen überwacht werden
(Blutbild, Leberwerte, Nierenwerte). Bei Auffälligkeiten sind geeignete Maßnahmen wie
Dosisreduktion oder Absetzen des Medikamentes zu ergreifen.
Bei Langzeittherapie können sich die Nebenwirkungen verstärken und anhalten, so
daß bei der Anwendung besondere Sorgfalt
walten muß.
Es sollte ständig auf Infektionen, Blutungen
oder eine Verschlimmerung der Krankheit
geachtet werden.
Bei Kindern und Patienten im fortpflanzungsfähigen Alter muß der Einfluß auf die
Sexualdrüsen beachtet werden.
12. Notfallmaßnahmen, Symptome und
Gegenmittel
Siehe (auch) Nebenwirkungen.
Verunreinigungen mit Fluorouracil sollten
mit viel Wasser gespült werden.
13. Pharmakologische und toxikologische
Eigenschaften, Pharmakokinetik und
Bioverfügbarkeit, soweit diese Angaben für die therapeutische Verwendung erforderlich sind
13.1 Pharmakologische Eigenschaften
Als Wirkungsmechanismus wird für Fluorouracil ein Eingriff in die Synthese eines
Bausteins der DNA genommen. In Tumorzellen wird Fluorouracil ebenso wie Uracil in
das Desoxymonophosphat umgewandelt.
F-desoxy-UMP konkurriert mit Desoxy-UMP
um die Thymidilatsynthetase, blockiert diese
und damit auch die DNA-Synthese.
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medac
Außerdem weiß man von Fluorouracil, daß
es wie Uracil in die RNA eingebaut wird. Die
gebildete F-RNA stört die Synthese von ribosomaler RNA. Diese Eigenschaft wird als
zusätzlicher Mechanismus der Anti-TumorAktivität betrachtet.
13.2 Toxikologische Eigenschaften
akute Toxizität:
siehe Ziffer 12 ,,Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel‘‘ bzw. Ziffer 6 ,,Nebenwirkungen‘‘
chronische Toxizität:
Untersuchungen zur chronischen Toxizität
am Tier liegen nicht vor.
mutagenes und tumorerzeugendes
Potential:
Fluorouracil erwies sich in verschiedenen
Tests zur Mutagenität in vitro und in vivo als
mutagener Wirkstoff. Es besteht der Verdacht auf eine mutagene Wirkung im Menschen.
Aus Tierversuchen mit Fluorouracil liegen
keine Hinweise auf eine tumorerzeugende
Wirkung vor. Fluorouracil gehört jedoch in
eine Substanzklasse, die tumorerzeugende
Effekte erwarten läßt.
Reproduktionstoxizität:
17. Darreichungsformen und
Packungsgrößen
5-FU medac, 500 mg
1 OP zu 10 ml N 1
10 W 1 OP zu 10 ml N 2
10 W 1 OP zu 10 ml KP
5-FU medac, 1000 mg
1 OP zu 20 ml N 1
10 W 1 OP zu 20 ml N 2
10 W 1 OP zu 20 ml KP
5-FU medac, 5000
1 OP zu 100 ml N 1
5 W 1 OP zu 100 ml N 1
5 W 1 OP zu 100 ml KP
18. Stand der Information
Dezember 1993
19. Name oder Firma und Anschrift
des pharmazeutischen
Unternehmers
medac
Gesellschaft für klinische
Spezialpräparate mbH
Fehlandtstraße 3
20354 Hamburg
Telefon: (0 41 03) 80 06-0
Telefax: (0 41 03) 80 06-100
Untersuchungen zur Fertilität und Teratogenität an verschiedenen Tierspezies ergaben
Hinweise auf ein embryotoxisches und teratogenes Potential sowie auf eine Beeinträchtigung der Fertilität und des Reproduktionsverhaltens.
14. Sonstige Hinweise
Fluorouracil ist während der Schwangerschaft und in der Stillzeit kontraindiziert.
Fluorouracil kann erbgutschädigend wirken.
Männern, die mit Fluorouracil behandelt
werden, wird daher empfohlen, während der
Behandlung und bis zu 6 Monaten danach
kein Kind zu zeugen.
Fluorouracil darf während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden. Frauen im gebärfähigen Alter sollten für
eine wirksame Empfängnisverhütung sorgen.
Tritt während der Behandlung eine Schwangerschaft ein, so ist die Möglichkeit einer
genetischen Beratung zu nutzen.
Die Tagesdosis sollte 1 g nicht überschreiten.
15. Dauer der Haltbarkeit
Bei ordnungsgemäßer Lagerung ist 5-FU
medac Injektionslösung 2 Jahre haltbar.
Nach Ablauf des Verfalldatums soll das Arzneimittel nicht mehr verwendet werden.
Zentrale Anforderung an:
Bundesverband der
Pharmazeutischen Industrie e. V.
16. Besondere Lagerund Aufbewahrungshinweise
Vor Licht schützen.
Zwischen +15 C und +25 C lagern.
FachInfo-Service
Postfach 12 55
88322 Aulendorf
6027-r812 -- 5-FU medac --
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