Koronare Herzkrankheiten - IKK Brandenburg und Berlin

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Neue Informationen zum
Krankheitsbild
Koronare Herzkrankheiten
Nr. 2
Regelmäßige Arztbesuche
sichern Therapie-Erfolge
Bei der koronaren Herzkrankheit (KHK) führen
Krankheitszeichen in der Regel von selbst zum
Arzt, wenn Beschwerden zu belastend werden.
Oftmals ist es dann aber schon so weit, dass
umfangreiche Maßnahmen erforderlich sind,
um den Herzmuskel vor Schäden zu bewahren.
IKKpromed will erreichen, dass es soweit möglichst gar nicht erst kommt. Deswegen gehören
regelmäßige Arztbesuche, angepasst an die individuelle Krankheitssituation, zu dem Programm,
auch dann, wenn keine besonderen oder schweren Krankheitszeichen bestehen.
der körperlichen Untersuchung sucht er unter
anderem nach Zeichen einer Herzschwäche oder
von Herzrhythmusstörungen. Beides sind häufige Komplikationen der KHK. Die Blutdruckmessung sowie die Bestimmung verschiedener
Blutfettwerte gehören ebenfalls zu den regelmäßigen Untersuchungen. Anhand der Ergebnisse
wird dann die aktuelle Behandlung überprüft
und gegebenenfalls verändert.
In welchen Abständen die Arzttermine stattfinden sollen, macht der Arzt unter anderem von
der Schwere ihrer Erkrankung und den Ergebnissen der durchgeführten Untersuchungen abhängig. In der Regel werden halb- oder vierteljährliche Abstände vereinbart. Selbstverständlich
kann der Arzt jedoch auch zwischen den regulären Terminen aufgesucht werden, beispielsweise dann, wenn Beschwerden auftreten oder das
Befinden sich plötzlich verschlechtert.
Bei Anzeichen für Herzinfarkt
sofort den Notarzt rufen
Der Arzt untersucht bei diesen Routineterminen,
ob mit der bisherigen Behandlung die optimale Wirkung erzielt wird oder ob es noch Möglichkeiten der Verbesserung gibt. Dazu fragt er
zunächst nach dem Befinden und eventuellen
neu aufgetretenen Krankheiten oder Krankheitszeichen seit dem vorausgegangenen Besuch. Bei
Nach einem akuten Herzinfarkt zählt jede Minute. Deshalb sollte bei mehr als fünf Minuten
schwerem Brustschmerz, der auch in Arme,
Schulterblätter, Hals, Kiefer oder Oberbauch ausstrahlen kann, sofort den Notarzt gerufen werden. Diesen dringenden Appell haben Herzspezialisten jüngst auf einem Kardiologenkongress
in Dresden an alle Betroffenen und ihre Angehörigen gerichtet. Die besten Erfolge bringt eine
Herzinfarkt-Behandlung innerhalb von einer
kompakt
Stunde. In Deutschland vergingen bis zum Eintreffen im Krankenhaus im Mittel aber fast vier
Stunden. Mit dem Notruf würde oft viel zu lange
gewartet, betonten die Experten.
Bei einem Infarkt unterbricht ein Blutgerinnsel
die Sauerstoffzufuhr des Herzmuskels, der daraufhin schnell abstirbt. Weitere Alarmzeichen
können ein starkes Engegefühl, heftiger Druck
im Brustkorb, Angst, zusätzlich Luftnot, Übelkeit oder Erbrechen, ein Schwächeanfall (auch
ohne Schmerz), eventuell Bewusstlosigkeit, blasse, fahle Gesichtsfarbe und kalter Schweiß sein.
Bei Frauen sind Luftnot, Übelkeit, Schmerzen im
Oberbauch und Erbrechen nicht selten alleinige
Alarmzeichen.
Eine Studie am Herzzentrum Ludwigshafen
konnte zudem belegen, dass mehr als die Hälfte
dieser Zeit durch Verzögerungen beim Patienten
entsteht. Vor allem ältere Patienten und Frauen
würden oft verspätet in die Klinik kommen, so
die Experten. Alarmierend seien auch die langen Verzögerungen am Wochenende und in der
Nacht. Mit dem Slogan »Brustschmerz mehr als
5 Minuten – Notarzt rufen« will man nun auf
eine Verkürzung der Zeit zwischen Herzinfarkt
und Behandlung hinwirken.
Hierbei sind auch die Angehörigen gefordert.
Sie sollten über die Anzeichen eines Herzinfarktes informiert sein und im Notfall den Notarzt
unter der Nummer »112« oder unter der örtlichen Notrufnummer anrufen.
(
Notruf 112
Nutzen der Blutfettsenkung
erneut bestätigt
Eine Behandlung mit so genannten Statinen verringert bei Menschen mit bestimmten Risiken
die Sterblichkeit und die Häufigkeit von Schlaganfällen. In einer Gesamtbewertung von 14 Stu-
dien mit mehr als 90.000 Teilnehmern wurden
die Annahmen über Wirksamkeit und Sicherheit
der Blutfett senkenden Tabletten erneut bestätigt. Erhöhte Blutfettwerte gehören neben Bluthochdruck zu den wichtigsten Risikofaktoren
von KHK und ihren Folgen.
Schon mehrfach haben Studien gezeigt, dass
die Senkung des »schlechten« Cholesterins, des
so genannten LDL-Cholesterins, zu einer deutlichen Verringerung der Zahl von koronaren
Herzerkrankungen und anderen Herz-KreislaufErkrankungen führt. Jede einzelne dieser Untersuchungen, auch wenn sie wissenschaftlich korrekt durchgeführt werden, gilt jedoch immer nur
für bestimmte Auswirkungen und eine bestimmte Gruppe von Personen. Die Gesamtbewertung
einer Vielzahl solcher Studien kann die darin
gefundenen Ergebnisse verallgemeinern und
ihre Aussagekraft noch weiter erhöhen.
In der Gesamtanalyse der Statinstudien zeigte es sich nun, dass jede Senkung des LDL-Cholesterins um ein Millimol pro Liter (40 mg/dl)
die Zahl von schweren Herz-Kreislauf-Komplikationen und von Schlaganfällen in einem Zeitraum von fünf Jahren um etwa 20 Prozent verringert. Dabei spielte es kaum eine Rolle, wie
hoch die Fettwerte zu Beginn der Behandlung
mit dem Statin lagen. Dieses Ergebnis macht
nach Ansicht der Autoren erneut klar, wie wichtig eine deutliche Senkung des LDL-Cholesterins
für alle Patienten mit einem hohen Risiko für
Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist. Statine gehören zum Behandlungsstandard von IKKpromed,
sofern dies die individuelle Situation des Patienten erfordert.
Kaffee und Sport:
Kombination im Blick haben
Wer an einer koronaren Herzkrankheit (KHK) leidet, sollte mit dem Genuss von Koffein vor körperlichen Aktivitäten vorsichtig sein. Diese Empfehlung geben Schweizer Forscher, nachdem
sie die Auswirkungen von Koffein auf das HerzKreislauf-System untersucht haben. Dabei reich-
Koronare Herzkrankheiten
te schon die Koffeinmenge von zwei Tassen
Kaffee aus, um die Durchblutung während sportlicher Betätigung zu behindern. Eine KHK könnte
diese negative Wirkung des Koffeins noch weiter
verstärken, denn KHK stellt an sich bereits eine
Durchblutungsstörung am Herzen dar.
In der Studie untersuchten die Forscher der
Universität Zürich an 18 jungen Erwachsenen,
wie sich die Einnahme von Koffeintabletten vor
einem Belastungstest auf einem Fahrrad-Heimtrainer auf die Durchblutung des Herzmuskels
auswirkt. Zehn der Teilnehmer machten den
Test unter normalen Bedingungen, die anderen
acht bei verringertem Sauerstoffgehalt in einer
Höhenkammer. Damit simulierten die Forscher
einen Sauerstoffmangel, wie er gewöhnlich bei
Menschen mit KHK vorliegt.
?
Während das Koffein im Ruhezustand keine Veränderungen in der Herzdurchblutung verursachte, stellten die Forscher unmittelbar nach dem
Belastungstest eine deutliche Verminderung
der Durchblutung fest. Unter Sauerstoffmangel
führte die Einnahme von Koffein noch zu einer
deutlich stärkeren Abnahme des Blutflusses. Als
Ursache vermuten die Wissenschaftler, dass Koffein ein Signal in den Gefäßwänden blockiert,
das bei Sauerstoffmangel normalerweise die
Ausdehnung der Adern bewirkt und die Durchblutung eigentlich unterstützt. Sie empfehlen
daher Menschen mit KHK, vor einer sportlichen
Betätigung oder in den Bergen auf Koffein zu
verzichten.
Wie viel Koffein für Menschen mit KHK, Bluthochdruck oder Diabetes generell verträglich ist,
konnte wissenschaftlich bislang noch nicht eindeutig geklärt werden. Der Genuss von wenigen
Tassen Kaffee oder Tee pro Tag gilt in der Regel
aber als unschädlich. Wer mit KHK Sport treiben will, sollte dies darüber hinaus grundsätzlich mit seinem Arzt besprechen. Angemessene
Bewegung wirkt sich grundsätzlich positiv auf
das Herz-Kreislauf-System und den Stoffwechsel aus und ist daher in der Regel eine wichtige
Säule der Behandlung der KHK.
Nordic Walking bei Bluthochdruck günstiger als Radfahren
Ausdauernde Bewegung ist für Menschen
mit Herz-Kreislauf-Krankheiten ein wichtiger
Bestandteil der Behandlung. Fraglich ist nur, welche Art der Bewegung dabei wirksam und sicher
zugleich ist. Denn sportliche Aktivität führt
meist auch zu einem kurzfristigen Anstieg des
Blutdrucks, der gerade bei vielen älteren Patienten ohnehin schon erhöht ist. Jetzt hat eine kleine Vergleichsstudie von Medizinern der Universität Kiel gezeigt, dass für ältere Menschen vor
allem das Nordic Walking empfehlenswert ist,
da es bei gleicher Herzfrequenz den Blutdruck
weniger stark ansteigen lässt als Radfahren.
Die Kieler Forscher um Professor Burkhard Weisser hatten in ihrer Studie untersucht, wie sich
der Blutdruck bei 20 älteren Menschen verändert, wenn sich die Teilnehmer verschiedenen
kompakt
Belastungen aussetzen, berichtet die »Ärzte-Zeitung«. Verglichen wurde dabei das Fahren auf
einem Fahrradergometer und Nordic Walking,
also das zügige Gehen mit speziellen Lauf-Stöcken. Der mittlere Blutdruck der Teilnehmer lag
in Ruhe bei knapp unter 140 mmHg (systolisch).
Als mittlere Belastungsstufe wurde ein Puls von
180 minus Lebensalter gewählt, eine hohe Belastung durch 15 Pulsschläge darüber, eine leichte
durch 15 Schläge darunter.
43 Jahren beobachtet wurden, lag das Alter der
Frauen in der zweiten Studie zwischen 44 und
70 Jahren. Die Menge an konsumierter Folsäure hatten die Autoren per Fragebogen zu Beginn
sowie jeweils nach vier und acht Jahren ermittelt.
Obwohl damit eigentlich eine gleichmäßige
Kreislaufbelastung gewährleistet war, veränderte sich der Blutdruck während der Belastung auf
dem Fahrrad und beim Nordic Walking unterschiedlich. So stieg der Blutdruck auf der höchsten Belastungsstufe bei der Ergometrie auf 163
mmHg, beim Nordic Walking dagegen nur auf
148 mmHg. Auch bei mittlerer Belastung war
der Blutdruckunterschied deutlich.
Nach Ansicht des Studienleiters Burkhard Weisser zeigen die Daten, »dass Nordic Walking eine
empfehlenswerte Belastung für ältere Menschen
ist, weil der Blutdruckanstieg bei dieser Ganzkörperbelastung unter dem bei der Fahrradergometrie liegt«.
Mit Obst und Spinat
gegen Bluthochdruck
Folsäurehaltige Nahrungsmittel wie Spinat und
Obst wirken sich offenbar günstig auf den Blutdruck aus. Dies ist das Ergebnis einer Neuauswertung zweier amerikanischer Studien mit
Krankenschwestern. Sie zeigt, dass Frauen, die
eine große Menge an Folsäure zu sich nehmen,
deutlich seltener an einem hohen Blutdruck leiden als Frauen, die nur geringe Mengen konsumieren.
In den beiden amerikanischen Studien (den so
genannten Nurses’ Health Study I und II) hatten
insgesamt etwa 155.000 Frauen über einen Zeitraum von acht Jahren teilgenommen. Während
in der ersten Studie Frauen zwischen 27 und
Bei den jüngeren Frauen, die mehr als 1000
Mikrogramm Folsäure pro Tag zu sich nahmen,
verringerte sich die Häufigkeit von Bluthochdruck im Vergleich zu Frauen, die weniger als
200 Mikrogramm Folsäure pro Tag konsumierten etwa um die Hälfte. Bei den älteren Frauen
war der Effekt weniger stark ausgeprägt. Als
Ursache für die blutdrucksenkende Wirkung der
Folsäure vermuten Forscher einen günstigen
Einfluss auf die inneren Wände der Blutgefäße.
In Deutschland wird von Ernährungsexperten
derzeit eine Tagesdosis von 400 Mikrogramm
Folsäure empfohlen. Aber selbst diese Menge
wird im Alltag nur selten erreicht. Größere Mengen an Folsäure finden sich vor allem in grünem Gemüse, etwa in Spinat, Kohl, Brokkoli
oder Fenchel, sowie in Vollkornprodukten und
frischem Obst. Die Produkte sollten möglichst
frisch gekauft und, wenn möglich, roh verzehrt
oder schonend in wenig Wasser gegart werden.
Auf diese Weise bleiben Folsäure und Vitamine
am besten erhalten.
IMPRESSUM IKK Brandenburg und Berlin
Ziolkowskistraße 6, 14480 Potsdam
Pressestelle: Gisela Köhler (V.i.S.d.P.)
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