8. PTSD und Trauma bei Menschen mit geistiger Behinderung

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Trauma und geistige Behinderung – eine
Einführung
Vortrag auf der Fachtagung „Geistige Behinderung und Trauma“
der Initiative zur sozialen Rehabilitation e.V.
am 13.10.2006 in Bremen
Winfried Lotz-Rambaldi
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
Campus Lübeck
Gliederung
1. Persönliche und fachliche Bezüge
2. Zusammenhänge und Wechselwirkungen
3. Zeitgeist – Moden
4. Positive Entwicklungen
5. Vorkommen psychischer Störungen bei Menschen mit geistiger
Behinderung
6. Posttraumatische Belastungsstörungen
7. Moderne Verfahren der Traumabehandlung
8. PTSD und Trauma bei Menschen mit geistiger Behinderung
9. Pädagogisch-therapeutischer Umgang bei Traumatisierung von Menschen
mit geistiger Behinderung
10. Fazit zum Trauma-Konzept bei Menschen mit geistiger Behinderung
Gliederung
1. Persönliche und fachliche Bezüge
2. Zusammenhänge und Wechselwirkungen
3. Zeitgeist – Moden
4. Positive Entwicklungen
5. Vorkommen psychischer Störungen bei Menschen mit geistiger Behinderung
6. Posttraumatische Belastungsstörungen
7. Moderne Verfahren der Traumabehandlung
8. PTSD und Trauma bei Menschen mit geistiger Behinderung
9. Pädagogisch-therapeutischer Umgang bei Traumatisierung von Menschen mit
geistiger Behinderung
10. Fazit zum Trauma-Konzept bei Menschen mit geistiger Behinderung
Persönliche und fachliche Bezüge
Familie und Umfeld
Universität Freiburg (Abteilung für Rehabilitationspsychologie)
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (Institut und Poliklinik für Medizinische
Psychologie)
UK S-H, Campus Lübeck (Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie)
Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde
(DGPPN) (Flutopfer-Hotline)
Lübecker Bündnis gegen Depression (AK geistige Behinderung)
Gliederung
1. Persönliche und fachliche Bezüge
2. Zusammenhänge und Wechselwirkungen
3. Zeitgeist – Moden
4. Positive Entwicklungen
5. Vorkommen psychischer Störungen bei Menschen mit geistiger Behinderung
6. Posttraumatische Belastungsstörungen
7. Moderne Verfahren der Traumabehandlung
8. PTSD und Trauma bei Menschen mit geistiger Behinderung
9. Pädagogisch-therapeutischer Umgang bei Traumatisierung von Menschen mit
geistiger Behinderung
10. Fazit zum Trauma-Konzept bei Menschen mit geistiger Behinderung
Zusammenhänge und
Wechselwirkungen
(körperliches) Trauma => geistige Behinderung
geistige Behinderung => Trauma(tisierung) des behinderten Menschen
geistige Behinderung des Kindes => Trauma(tisierung) der Eltern
Mensch mit geistiger Behinderung + Traumastörung
Gliederung
1. Persönliche und fachliche Bezüge
2. Zusammenhänge und Wechselwirkungen
3. Zeitgeist – Moden
4. Positive Entwicklungen
5. Vorkommen psychischer Störungen bei Menschen mit geistiger Behinderung
6. Posttraumatische Belastungsstörungen
7. Moderne Verfahren der Traumabehandlung
8. PTSD und Trauma bei Menschen mit geistiger Behinderung
9. Pädagogisch-therapeutischer Umgang bei Traumatisierung von Menschen mit
geistiger Behinderung
10. Fazit zum Trauma-Konzept bei Menschen mit geistiger Behinderung
Zeitgeist – Moden
Trauma, Traumafolgen, Traumabehandlung in aller Munde
„Großschadensereignisse“
Kriseninterventionsteams (Psychologen, Psychiater,
Seelsorger)
Eschede
9/11
Tsunami (DGPPN-Telefonhotline für Tsunamiopfer und ihre
Angehörigen)
Zeitgeist – Moden
Aber Fokus auf:
Bereiche von öffentlichem Interesse
Behandlung akuter Traumafolgen
Prävention (positiv!)
bei gleichzeitiger Vernachlässigung von gesellschaftlichen
Randgruppen:
psychisch kranke Menschen mit chronifizierten Traumafolgestörungen
traumatisierte Migranten (Folteropfer, Flüchtlinge)
traumatisierte Menschen mit geistiger Behinderung
Zeitgeist – Moden
„der Geistigbehinderte“ als Gegentypus des in der klassischen
Psychotherapie immer noch favorisierten YARVIS-Patienten
Y oung
A ttractive
R ich
V erbal
I ntelligent
S ocial
Non-YARVIS
Zeitgeist – Moden
Psychiatrie befasste sich schon immer mit diesem Personenkreis,
ABER LANGE ZEIT:
Defizitorientierung
therapeutischer Nihilismus
z.T. menschenverachtende Haltungen
Vernachlässigung
Verwahrung statt Behandlung
„Stiefkinder unter den Langzeitbetreuten“ (Böker & Brenner 1990:
Geistigbehinderte in Psychiatrischen Kliniken)
Gliederung
1. Persönliche und fachliche Bezüge
2. Zusammenhänge und Wechselwirkungen
3. Zeitgeist – Moden
4. Positive Entwicklungen
5. Vorkommen psychischer Störungen bei Menschen mit geistiger Behinderung
6. Posttraumatische Belastungsstörungen
7. Moderne Verfahren der Traumabehandlung
8. PTSD und Trauma bei Menschen mit geistiger Behinderung
9. Pädagogisch-therapeutischer Umgang bei Traumatisierung von Menschen mit
geistiger Behinderung
10. Fazit zum Trauma-Konzept bei Menschen mit geistiger Behinderung
Positive Entwicklungen
seit 1983
Klinische Psychologen im Bereich Geistige
Behinderung
EINLADUNG
zur 42. Tagung der Fachgruppe Geistige Behinderung
im Hotel Seebode bei Marburg in 35085 Ebsdorfergrund-Frauenberg, Burgweg 2
Tel.: 06424/6896, E-mail: [email protected], Internet: www.hotel-seebode.de.
Freitag, 11. November, 14.00 Uhr bis Samstag, 12. November 2005, 15.00 Uhr
Positive Entwicklungen
1992
Positive Entwicklungen
seit 1994
www.dgsgb.de
Positive Entwicklungen
1994
Positive Entwicklungen
1995
Positive Entwicklungen
1996
Positive Entwicklungen
DGPPN-Referat „Psychische Störungen bei
Menschen mit geistiger Behinderung“ (Prof. Seidel,
Bielefeld)
Arbeitstagungen
Symposien auf dem DGPPN-Kongress
(www.dgppn2006.de)
Curriculum (für Facharztweiterbildung) zur Behandlung
von psychischen Störungen bei Menschen mit geistiger
Behinderung
Gliederung
1. Persönliche und fachliche Bezüge
2. Zusammenhänge und Wechselwirkungen
3. Zeitgeist – Moden
4. Positive Entwicklungen
5. Vorkommen psychischer Störungen bei Menschen mit
geistiger Behinderung
6. Posttraumatische Belastungsstörungen
7. Moderne Verfahren der Traumabehandlung
8. PTSD und Trauma bei Menschen mit geistiger Behinderung
9. Pädagogisch-therapeutischer Umgang bei Traumatisierung von Menschen
mit geistiger Behinderung
10. Fazit zum Trauma-Konzept bei Menschen mit geistiger Behinderung
Vorkommen psychischer Störungen
bei Menschen mit geistiger
Behinderung
große Schwankungen in Häufigkeitsangaben wegen unterschiedlicher
Untersuchungsansätze
Terminologie
Falldefinitionen
diagnostische Kriterien
Insgesamt muss aufgrund der Analyse von Studien von 30-40%
behandlungsbedürftiger psychischer Störungen in dieser
Personengruppe ausgegangen werden.
häufigste Diagnosen:
„Verhaltensstörungen“
psychotische Störungen
bei schwerer geistiger Behinderung v.a. „Verhaltensstörungen“
bei leichter geistiger Behinderung v.a. Persönlichkeitsstörungen,
affektive und schizophrene Psychosen
Vorkommen psychischer Störungen
bei Menschen mit geistiger
Behinderung
Epidemiologische Befunde
insgesamt häufiger bei Männern (v.a. Verhaltens- und
Persönlichkeitsstörungen)
affektive (v.a. depressive) Störungen häufiger bei Frauen
sinkender oder gleich bleibender Anteil an psychischen Störungen mit
zunehmendem Alter (heterogene Befunde; „vor allem psychisch
Gesunde werden alt!“)
Verhaltensstörungen v.a. bei Jüngeren, organisch bedingte psychische
Störungen v.a. bei Älteren
höhere Rate psychischer Störungen unter institutionalisierten Personen
(„Machen Einrichtungen krank?“)
starker Zusammenhang zwischen hirnorganischer Schädigung und
Verhaltens- und Persönlichkeitsstörungen
Vorkommen psychischer Störungen
bei Menschen mit geistiger
Behinderung
Psychische Störungen lange Zeit kaum wahrgenommen
(„diagnostic overshadowing“)
Die gleiche psychische Störung wird bei einer geistig behinderten
Person von der Umwelt als viel weniger wichtig und weniger
behandlungsbedürftig erachtet als bei einer normalintelligenten Person.
Außerdem: fehlerhafte Tendenz, psychische Störungen als zwingende
Folge der kognitiven Retardierung anzusehen.
Psychische Störungen bleiben so häufig unentdeckt oder werden falsch
interpretiert.
Professionelle Helfer können in eine Überforderungssituation geraten, in
der sie mit Unverständnis, Hilflosigkeit und Resignation reagieren.
Mitunter jahrzehntelange Nicht- oder Fehlbehandlung kann Folge sein.
Vorkommen psychischer Störungen
bei Menschen mit geistiger
Behinderung
Trends und Erkenntnisse
in Deutschland erst seit etwa 20 Jahren im Blickpunkt des Interesses
große Relevanz zusätzlicher psychischer Erkrankungen und
Verhaltensauffälligkeiten
„dual diagnosis“: geistige Behinderung + psychische Erkrankung
(missverständlich, denn geistige Behinderung / Intelligenzminderung ist
zwar eine Diagnose, aber die einer Behinderung und nicht die einer
Krankheit)
wichtig: Unterscheidung zwischen Intelligenzminderung und den sie evtl.
begleitenden „Verhaltensauffälligkeiten“
Anerkennung der „Fähigkeit“ dieser Personen, unabhängig von ihrer
geistigen Behinderung psychisch erkranken zu können
Vorkommen psychischer Störungen
bei Menschen mit geistiger
Behinderung
Erkrankungsrisiko erhöht durch
häufige Missbrauchserfahrungen
objektiv oft belastende Lebensumstände
subjektiv erlebte seelische Belastungen durch die geistige Behinderung selbst
evtl. vorhandene zusätzliche körperliche, neurologische oder
Sinnesschädigungen
oft wenig bedürfnisgerechte Umgebung
häufig ausgeprägte Selbstwertproblematik
eingeschränkte oder unzureichende Möglichkeiten der Artikulation und
Durchsetzung eigener Wünsche
häufige frustrierende Unter- und Überforderungserlebnisse
gestörte frühkindliche Bindung und Entwicklung
früh erlittene psychische Verletzungen, Traumata
erlittene (psychische und sensorische) Traumata durch medizinische
Untersuchungen, Eingriffe und Behandlungen
Vorkommen psychischer Störungen
bei Menschen mit geistiger
Behinderung
Zusammenfassung
Psychische Störungen bei Menschen mit geistiger Behinderung lange
nicht wahrgenommen und unterschätzt.
Erst in den letzten 20 Jahren setzt sich Erkenntnis durch, dass dieser
Personenkreis an allen Formen psychischer Störungen leiden kann.
Exakte Häufigkeitsangaben sind jedoch besonders schwierig.
Etwa 30-40% der Personen mit geistiger Behinderung weisen irgendeine
Form psychischer Störung auf.
Intensivierung bzw. Etablierung der psychologisch-psychiatrischen
Forschung zu Belangen geistig behinderter Menschen hat gerade erst
begonnen.
Mangel an geeigneten diagnostischen Verfahren v.a. für schwerst geistig
behinderte Personen.
Mangel an Therapieplätzen
Gliederung
1. Persönliche und fachliche Bezüge
2. Zusammenhänge und Wechselwirkungen
3. Zeitgeist – Moden
4. Positive Entwicklungen
5. Vorkommen psychischer Störungen bei Menschen mit geistiger Behinderung
6. Posttraumatische Belastungsstörungen
7. Moderne Verfahren der Traumabehandlung
8. PTSD und Trauma bei Menschen mit geistiger Behinderung
9. Pädagogisch-therapeutischer Umgang bei Traumatisierung von Menschen mit
geistiger Behinderung
10. Fazit zum Trauma-Konzept bei Menschen mit geistiger Behinderung
Posttraumatische
Belastungsstörungen
Charakteristisch: ungewolltes Wiedererleben von Aspekten des
Traumas
Betroffene haben die gleichen sensorischen Eindrücke und
gefühlsmäßigen und körperlichen Reaktionen wie während des Traumas
Diesen Gedächtnisfetzen fehlt eine Zeitperspektive, werden so erlebt,
als ob sie im „Hier-und-Jetzt“ geschehen
Situationen/Personen, die an Trauma erinnern, werden als belastend
erlebt und rufen starke körperliche Reaktionen hervor
=> Vermeidung dieser Triggerreize
Versuch, das Erlebte zu verdrängen
Grübeln über das Ereignis (warum?, verhinderbar? Rache?)
Emotionen: Furcht, Ärger, Trauer, Schuld, Scham, emotionale Taubheit)
Schreckreaktionen, Reizbarkeit, Konzentrations- und Schlafstörungen
Posttraumatische
Belastungsstörungen
Kernsymptome
Wiedererleben
Vermeidung
emotionale Taubheit
Übererregung
Posttraumatische
Belastungsstörungen
Klassifikationssysteme
ICD-10 (Prävalenz PTSD in USA ca. 7%)
DSM-IV (strengere Kriterien, Prävalenz PTSD in USA ca. 3%)
Posttraumatische
Belastungsstörungen
Reaktionen auf schwere Belastungen und
Anpassungsstörungen nach ICD-10
F43.0
akute Belastungsreaktionen
F43.1
posttraumatische Belastungsstörung
F43.2
Anpassungsstörungen
.20
kurze depressive Reaktion
.21
längere depressive Reaktion
.22
Angst und depressive Reaktion, gemischt
.23
mit vorwiegender Störung anderer Gefühle
.24
mit vorwiegender Störung des Sozialverhaltens
.25
mit gemischter Störung von Gefühlen und Sozialverhalten
.28
mit sonstigen näher bezeichneten vorwiegenden Symptomen
F43.8
sonstige Reaktionen auf schwere Belastung
F43.9
nicht näher bezeichnete Reaktion auf schwere Belastung
Posttraumatische
Belastungsstörungen
Prävalenz abhängig von Häufigkeit potentiell traumatischer
Erlebnisse, die wiederum von gesellschaftlichen
Rahmenbedingungen und dem Lebensraum mitbedingt sind.
Mehrheit der Bevölkerung erlebt traumatische Situationen!
(Kessler et al. 1995, Stein et al. 1997):
Männer 61-81%
Frauen 51-74%
Was bedeutet dies für Menschen mit geistiger Behinderung?
Posttraumatische
Belastungsstörungen
Risiko, eine PTSD nach einem traumatischen Erlebnis zu
entwickeln, beträgt nach Kessler et al. (1995) für
Männer 8%
Frauen 20% (Vergewaltigungen!)
erhöhtes Risiko bei jungen Erwachsenen
Lebenszeitprävalenz einer PTSD für
Frauen 10-12%
Männer 5-6%
Posttraumatische
Belastungsstörungen
Komorbidität
Komorbide Depression und Substanzmissbrauch meist sekundär
Komorbide Angststörungen zu 50% sekundär
PTSD erhöht Risiko körperlicher Beschwerden und
Somatisierungsstörungen
Partnerschafts- und Sexualprobleme
Posttraumatische
Belastungsstörungen
Diagnostik
Verfahren lehnen sich meist an DSM-IV an
DIPS (Diagnostisches Interview bei psychischen Störungen,
Margraf et al. 1994)
SKID (Strukturiertes Klinisches Interview, Wittchen et al. 1997)
Gliederung
1. Persönliche und fachliche Bezüge
2. Zusammenhänge und Wechselwirkungen
3. Zeitgeist – Moden
4. Positive Entwicklungen
5. Vorkommen psychischer Störungen bei Menschen mit geistiger Behinderung
6. Posttraumatische Belastungsstörungen
7. Moderne Verfahren der Traumabehandlung
8. PTSD und Trauma bei Menschen mit geistiger Behinderung
9. Pädagogisch-therapeutischer Umgang bei Traumatisierung von Menschen mit
geistiger Behinderung
10. Fazit zum Trauma-Konzept bei Menschen mit geistiger Behinderung
Moderne Verfahren der Traumabehandlung
Kognitiv-verhaltenstherapeutischer Therapieansatz
Traumatherapeutisches KReST-Modell
EMDR-Methode
Pharmakologische Behandlung
Moderne Verfahren der Traumabehandlung
Kognitiv-verhaltenstherapeutischer Therapieansatz
Erarbeitung eines Störungsmodells
Kognitive Umstrukturierung („Denkfehler“)
Expositionstechniken
Entspannungsverfahren
Modifikation aufrechterhaltender Verhaltensweisen (Vermeidungs-,
Sicherheitsverhalten)
Rückfallprophylaxe
Moderne Verfahren der Traumabehandlung
Traumatherapeutisches KReST-Modell (von L. Besser)
Körperorientierte
Ressourcenorientierte
• Verbesserung von Selbstwahrnehmung, Selbstbild und Selbstwert
• „Screentechnik“ als sanfte und effektive Form der Traumaexposition und
-synthese
Systemorientierte
Traumatherapie
Moderne Verfahren der Traumabehandlung
Traumatherapeutisches KReST-Modell (Besser, Sachsse, Reddemann)
Ausgangspunkt:
Wesentlicher Teil posttraumatischer Symptombildungen entsteht durch
sensorisch fragmentierte Speicherung von Erlebnisaspekten des Traumas
Diese nicht integrierten Gedächtnissplitter können durch aktuelle
Schlüsselreize (Geräusche, Düfte, Aussehen einer Person etc.) angetriggert
werden und so unwillkürlich zu physiologischen Stressreaktionen,
Affektdurchbrüchen, negativen Überzeugungen, Vermeidungsverhalten und
Wiederholungserleben traumatischer Aspekte (Flashbacks) führen.
Trauma kann erst verarbeitet werden, wenn traumatisches Erlebnis der
Vergangenheit zugeordnet werden kann: „Es ist vorbei, es war schlimm, ich
habe es überstanden und bin heil und in Sicherheit!“
Zur abgeschlossenen Erinnerung mit definiertem Anfang, Verlauf und Ende und
einer emotionalen und kognitiven Bedeutung werden traumatische Erfahrungen
häufig erst nach gelungener Traumasynthese!
Moderne Verfahren der Traumabehandlung
Traumatherapeutisches KReST-Modell (Besser, Sachsse, Reddemann)
Wichtig:
Es spricht nichts dafür, dass diese Mechanismen (Flashbacks etc.) bei
Menschen mit geistiger Behinderung anders oder nicht ablaufen!
Im Gegenteil ist für geistig behinderte Menschen die kognitive Verarbeitung
(„Es ist vorbei ...“) erschwert.
Moderne Verfahren der Traumabehandlung
EMDR-Methode
Eye Movement Desensitization and Reprocessing (AugenbewegungsDesensibilisierung)
Prozess, bei dem Pt. sich auf bestimmte Anteile seiner traumatischen Erinnerung
konzentriert und gleichzeitig den Fingerbewegungen des Th. folgend die Augen
bewegt.
Pt. wird angewiesen, sich auf ein mit dem Trauma zusammenhängendes
Vorstellungsbild und die damit verbundenen Gefühle, Empfindungen und
Gedanken zu konzentrieren.
Währenddessen verfolgt er mit den Augen den Finger des Th., der sich vor
seinen Augen hin und her bewegt.
Entstehende Gedanken und Gefühle werden mit Th. besprochen.
Selbstinstruktionen zur Bewältigung des Vorstellungsbildes werden eingeführt,
während Pt. sich die Szene vorstellt.
8-phasiges Behandlungskonzept der „bilateralen“ Stimulation
löst assoziativen Verarbeitungsprozess von Erinnerungsbruchstücken aus, der
meist mit rascher Entlastung verbundenen ist
Moderne Verfahren der Traumabehandlung
EMDR-Methode
relativ neue Methode, setzt direkt am „Traumagedächtnis“ an
Francine Shapiro (1989)
Wirksamkeit empirisch belegt!
Mechanismus der Behandlung nicht vollständig geklärt.
Wissenschaftliche Beirat Psychotherapie hat in letzten Sitzung vom 06.07.2006
EMDR als Behandlungsmethode bei PTSD anerkannt!
Moderne Verfahren der Traumabehandlung
Pharmakologische Behandlung möglich, z.B. mit
SSRIs wirksam! (Paroxetin in D zugelassen)
Tricyklische Antidepressiva evtl. wirksam
Antiepileptika
ABER KEINE Methode der Wahl!
Gliederung
1. Persönliche und fachliche Bezüge
2. Zusammenhänge und Wechselwirkungen
3. Zeitgeist – Moden
4. Positive Entwicklungen
5. Vorkommen psychischer Störungen bei Menschen mit geistiger Behinderung
6. Posttraumatische Belastungsstörungen
7. Moderne Verfahren der Traumabehandlung
8. PTSD und Trauma bei Menschen mit geistiger Behinderung
9. Pädagogisch-therapeutischer Umgang bei Traumatisierung von Menschen mit
geistiger Behinderung
10. Fazit zum Trauma-Konzept bei Menschen mit geistiger Behinderung
Geistige Behinderung:
Vergleich von DSM-IV Kategorien und ICD-10
Kategorien
(nach Sass et al. 1996)
Posttraumatische
Belastungsstörungen bei Menschen
mit geistiger Behinderung
Grundsätzliches
Trauma/Psychotraumatisierung und geistige Behinderung bislang
wenig beforscht
Traumatisierungsrisiko wurde lange unterschätzt
häufig: Trauma sprachlich nur unzureichend mitteilbar
selten bewusste Erinnerung
Ruth Ryan (1994): gehäuftes Auftreten von PTSD bei Menschen mit
geistiger Behinderung
Posttraumatische
Belastungsstörungen bei Menschen
mit geistiger Behinderung
Diagnostik
Problem: Die auf ICD-10 und DSM-IV beruhenden diagnostischen
Verfahren benötigen zur Erfassung von PTSD v.a. verbale
Ausdrucksformen.
Sie erlauben keine angemessene Erfassung des Störungsbildes bei
Kleinkindern und bei Menschen mit (schwerer) geistiger
Behinderung.
keine deutschsprachigen diagnostischen Verfahren speziell für diese
Gruppe verfügbar
aber einige allgemeine Verfahren zur PTSD-Diagnostik auch
anwendbar für Menschen mit geistiger Behinderung
Posttraumatische
Belastungsstörungen bei Menschen
mit geistiger Behinderung
Diagnostik
Modifikation der DSM-IV-Kriterien für Säuglinge und Kleinkinder
(Scheeringa et al. 1995)
• stärkeres Gewicht auf Veränderungen im Spiel- und
Schlafverhalten
• v.a. Symptome, die durch Verhaltensbeobachtung erschlossen
werden können
PTSD-Symptome nach Scheeringa et al. (1995)
Kriterium A
Die Person wurde mit einem traumatischen Ereignis
konfrontiert
1.
2.
beinhaltet tatsächlichen oder drohenden Tod,
ernsthafte Verletzung oder Gefahr der
körperlichen Unversehrtheit der eigenen Person
oder Anderer und
Reaktion der Person umfasste intensive Furcht,
Hilflosigkeit oder Entsetzen (bei Kindern auch
„aufgelöstes“ oder agitiertes Verhalten)
Kriterium B
Das traumatische Ereignis wird auf mindestens eine
der folgenden Weisen wiedererlebt:
1.
2.
3.
4.
5.
6.
stereotypes posttraumatisches Spiel
Wiederholung des Erlebten im Spiel
wiederkehrende Erinnerungen
Alpträume mit intensiver Angst
Flashbacks, dissoziative Symptome
Belastung bei traumabezogenen Hinweisreizen
Kriterium C
Abstumpfung der Responsivität (mindestens 1 der
folgenden Symptome):
1.
2.
3.
eingeschränktes Spielverhalten
sozialer Rückzug
eingeschränkter Gefühlsausdruck
Kriterium D
Anhaltende Übererregung (mindestens 1 der
folgenden Symptome):
1.
2.
3.
4.
5.
6.
nächtliche Ängste
Einschlafprobleme
Schlafwandeln
neu auftretende Konzentrationsschwäche
ängstliche Aufmerksamkeit (Hypervigilanz)
vermehrte Schreckreaktion
Kriterium E
Neue Ängste und Aggressionen (mindestens 1 der
folgenden Symptome):
1.
2.
3.
4.
5.
neue Aggressionen
neue Trennungsangst
Angst, allein auf Toilette zu gehen
Angst vor Dunkelheit
neue Ängste, die nicht offensichtlich im
Zusammenhang mit dem Trauma stehen
Kriterium F
Dauer der Störung > 1 Monat
PTSD-Symptome nach Scheeringa et al. (1995)
Kritik
plausible Zusammenstellung
aber Symptome nicht traumaspezifisch genug, um als sichere
Hinweise auf PTSD gelten zu können
Symptome können auch bei zahlreichen anderen psychischen
Störungen auftreten
dennoch gute Basis für zusätzliche Diagnostik von PTSD bei
Menschen mit geistiger Behinderung
Mögliche Symptome für Anpassungsstörungen und
Belastungsfolgen bei Menschen mit geistiger
Behinderung (nach Hennicke 2002)
Verhaltensauffälligkeiten
depressive Verstimmung
Rückzug
Verweigerung
ungewöhnliche Kontaktgestaltung
Schreianfälle
regressive Phänomene
Ess- und Schlafstörungen
Kopfschmerzen
Schwindel
sexualisierte Verhaltensweisen
schwere aggressive und selbstverletzende
Verhaltensweisen
Zunahme der Anfallsfrequenz bei
Epileptikerinnen
Psychische Störungen
psychotische Störungen
depressive Störungen
emotional instabile Persönlichkeitsstörungen
(„borderline“) oder andauernde Persönlichkeitsveränderungen
Mögliche Symptome für Anpassungsstörungen und
Belastungsfolgen bei Menschen mit geistiger
Behinderung (nach Hennicke 2002)
Kritik
plausibel
zu unspezifisch
eher Anhaltspunkte anstatt definitive Diagnosekriterien
„psychische Störungen“ selbst nur sehr schwierig zu diagnostizieren
Weitere mögliche Hinweise auf PTSD bei Menschen
mit geistiger Behinderung (Irblich 2005)
Körperlich-somatische Phänomene
Erbrechen und/oder Durchfall
anhaltende Erregung
erhöhte Krankheitsanfälligkeit
Zittern, Schwitzen und Herzrasen
Erstarren in Angstsituationen
taktile Über- oder Unterempfindlichkeit
Schmerzempfinden auffällig intensiv oder
gering
Nackenschmerzen, verschiedene
Körperschmerzen unklarer Genese
Regulationsstörungen (wie exzessives
Schreien, Schlaf- und Gedeihstörungen)
Verhalten in sozialen Beziehungen
Bindungsstörungen
Probleme mit der Affektregulation
Angst vor fremden Personen und neuen
Situationen
intensive Rückversicherung
Trennungsängste, anklammerndes Verhalten
Kontaktvermeidung, Rückzugsverhalten
Verlangen nach bestimmten Berührungen
ausgeprägtes Verweigerungsverhalten
Klient wirkt phasenweise regrediert oder
„frühreif“, auffälliges Verhalten bei
(milden)sexuellen oder aggressiven
Hinweisreizen
Weitere mögliche Hinweise auf PTSD bei Menschen
mit geistiger Behinderung (Irblich 2005)
Kritik
plausibel
unspezifisch
aber sehr hilfreich zur Hypothesengenerierung bei präverbalen
Traumatisierungen bzw. sprachlich stark eingeschränkten Personen
Trauma-Konzept von Micknat (2002)
Trauma-Konzept von Micknat (2002)
Ausgangsfrage
Warum leben so viele Menschen mit einer geistigen Behinderung
auch mit Verhaltensauffälligkeiten?
Trauma-Konzept von Micknat (2002)
Geistige Behinderung selbst ist immer auch ein
Trauma!
„Geistig behinderte Menschen sind traumatisierte Menschen, und
ihre Haltung zur Welt wird von diesem Trauma geprägt.“ (S. 9)
„Die traumatische Erfahrung ändert vielleicht ihre Form, aber im
Grund wiederholt sie sich ständig. Es findet immer neue
Retraumatisierung statt.“ (S. 18f)
„Da geistige Behinderung eine traumatische Erfahrung ist, bildet das
Trauma immer einen Teil des Hintergrundes geistig behinderter
Menschen.“ (S. 79)
Trauma-Konzept von Micknat (2002)
2 Formen von Traumata
„einfaches Trauma“
ausgelöst durch Schock, gefährliche Situation, Sauerstoffmangel etc.
„kumulatives Trauma“
entwickelt sich besonders in den ersten zwei Jahren (anstatt eines
„Urvertrauens“), weil die Mütter noch in der Trauerverarbeitung
stecken und dadurch ambivalent mit dem Kindern umgehen
⇒ Aggression („die Lauten“)
⇒ Autoaggression („die Leisen“)
Trauma-Konzept von Micknat (2002)
Kritik
(nach Dorothea Wolf-Stiegemeyer)
Integration von Elementen der
–
–
–
–
–
Entwicklungspsychologie
Psychoanalyse
klientenzentrierter Gesprächsführung
integrativer Körpertherapie
Gestalttherapie
Ausschließlichkeit traumatischer Erfahrungen als Ursache für
Verhaltensauffälligkeiten
Vernachlässigung von Faktoren wie
•
•
•
•
erlerntes Verhalten
belastende Umweltbedingungen
organische Veränderungen
Hypersensibilität
therapeutische Haltung (Beziehungskonzept) erfordert hohe
Anforderungen an Bewusstheit und Empathie und widerspricht
den üblichen Denkweisen und Routinen der meisten
Behinderteneinrichtungen
Typische Traumatisierungen bei
Menschen mit geistiger Behinderung
Gewalterfahrungen
sexueller Missbrauch
Grund: Betreuungsbedürftigkeit der geistig behinderten Person bei gleichzeitigem
Machtungleichgewicht zwischen behinderter und nicht behinderter Person
Trennung von Bezugspersonen
Vernachlässigung
belastende medizinische Eingriffe in den ersten Lebensjahren
aber auch: dauerhaftes (subjektives) Überforderungserleben
Transaktionales
Traumabewältigungsmodell
Transaktionales Traumabewältigungsmodell
(Landolt 2004)
(nach Landolt, 2004)
Merkmale des
Traumas
Merkmale des
Individuums
Merkmale des
Umfeldes
Bewertungen
Bewältigungsverhalten
Psychotraumatische Symptomatik
(körperlich, psychisch, sozial)
Transaktionales Traumabewältigungsmodell
(Landolt 2004)
Merkmale des Traumas
Art und Weise der Bedrohung
Dauer
Schweregrad und Brutalität
Merkmale des Individuums
geringe Handlungskompetenz
individuelle Verletzlichkeit (durch vorausgegangene
Traumatisierungen, fehlende kognitive Verarbeitungsmöglichkeiten)
je nach Alter können verschiedene Bedingungen traumaauslösend
sein
Transaktionales Traumabewältigungsmodell
(Landolt 2004)
Merkmale des Umfeldes und des sozialen
Beziehungsnetzes
in traumatischer Situation: alleingelassen oder
Unterstützung/Rückhalt?
Trost/Verständnis?
Bezugspersonen: in Vergangenheit als Sicherheit vermittelnd erlebt
oder selbst als hilflos und stresserzeugend?
Bewältigungsstrategien
verbale Verarbeitung des Erlebten
Gespräch mit Anderen
Gliederung
1. Persönliche und fachliche Bezüge
2. Zusammenhänge und Wechselwirkungen
3. Zeitgeist – Moden
4. Positive Entwicklungen
5. Vorkommen psychischer Störungen bei Menschen mit geistiger Behinderung
6. Posttraumatische Belastungsstörungen
7. Moderne Verfahren der Traumabehandlung
8. PTSD und Trauma bei Menschen mit geistiger Behinderung
9. Pädagogisch-therapeutischer Umgang bei Traumatisierung von
Menschen mit geistiger Behinderung
10. Fazit zum Trauma-Konzept bei Menschen mit geistiger Behinderung
Pädagogisch-therapeutischer Umgang bei
Traumatisierung von Menschen mit geistiger
Behinderung
Zu selten werden werden frühere Traumata als
mögliche Auslöser für Verhaltensauffälligkeiten
herangezogen.
Ist bekannt, dass ein Symptom Folge eines Traumas
ist, eröffnet dies einen anderen fachlichen Umgang mit
der Person.
D. Irblich (2005): „Nicht wenige Menschen mit
geistiger Behinderung machen bei Belastung in die Hose
oder übergeben sich. Wie rasch wird Ihnen dabei eine
böse Absicht unterstellt.“
Pädagogisch-therapeutischer Umgang bei
Traumatisierung von Menschen mit geistiger
Behinderung
Häufige Fehlinterpretationen traumabedingter
Verhaltensweisen
Anforderungsvermeidung
Wunsch nach vermehrter sozialer Aufmerksamkeit und Zuwendung
Provokation
trotzige Verweigerung
Pädagogisch-therapeutischer Umgang bei
Traumatisierung von Menschen mit geistiger
Behinderung
Alternative, angemessenere Reaktionen auf
traumabedingte Verhaltensauffälligkeiten
Beruhigung und Sicherheit bei aggressivem Verhalten (statt
Vorwürfe und Strafen)
Stärkung der Kompetenzen zur Erweiterung der
Stressbewältigungsmöglichkeiten (Ressourcen- statt
Defizitorientierung)
Erhöhung der Selbstwirksamkeitserwartungen (self-efficacy) durch
(soziales und lebenspraktisches) Selbstsicherheitstraining
Selbstbehauptungskurse („nein“ sagen lernen)
Pädagogisch-therapeutischer Umgang bei
Traumatisierung von Menschen mit geistiger
Behinderung
Alternative, angemessenere Reaktionen auf
traumabedingte Verhaltensauffälligkeiten
stabile Beziehungsangebote
Gesprächsangebote
feste, Sicherheit gebende Strukturen und Abläufe (personelle
Kontinuität)
⇒ wirken meist nur langfristig positiv!
⇒ Verhindern mitunter lediglich eine Verschlimmerung (z.B.
Generalisierung des auffälligen Verhaltens auf andere
Lebensbereiche, trotzdem ein Erfolg!!!)
Pädagogisch-therapeutischer Umgang bei
Traumatisierung von Menschen mit geistiger
Behinderung
Maßnahmen zur Traumaprävention auf
Mitarbeiterebene
ausreichende Personalbemessung
Förderung des „Betriebsklimas“ durch Feste etc.
Mitarbeiterfortbildung und -supervision, regelmäßige
Mitarbeitergespräche
Konzepte des Krisenmanagements und der Krisenintervention
Einhaltung ethischer Standards bei Anwendung
freiheitseinschränkender Maßnahmen (Isolierung, Fixierung,
Sedierung)
Pädagogisch-therapeutischer Umgang bei
Traumatisierung von Menschen mit geistiger
Behinderung
Maßnahmen zur Traumaprävention auf
Bewohnerebene (I)
Entwicklung emotional stabiler und verlässlicher Strukturen
Förderung des „Wohnklimas“ durch Feste etc.
enge Kooperation mit Heimaufsicht, Heimbeirat, Betroffenen- und
Selbsthilfeorganisationen
Etablierung eines Beschwerdemanagements
Schaffung ausreichender Rückzugsmöglichkeiten (Privat- und
Intimspähre)
Ermöglichung individueller Bedürfnisbefriedigung
Pädagogisch-therapeutischer Umgang bei
Traumatisierung von Menschen mit geistiger
Behinderung
Maßnahmen zur Traumaprävention auf
Bewohnerebene (II)
Training sozialer Fertigkeiten
fachlich angemessene (Wohngruppen-)Betreuung (Referat Oetjen)
Maßnahmen zur Gewaltprävention in Heimgruppen (z.B.
Konflikttraining)
präventive Gruppenarbeit, z.B. bei „Schattenriss“ (Referat
Jürgensen), „Männergruppe“ (Referat Spoden)
Gliederung
1. Persönliche und fachliche Bezüge
2. Zusammenhänge und Wechselwirkungen
3. Zeitgeist – Moden
4. Positive Entwicklungen
5. Vorkommen psychischer Störungen bei Menschen mit geistiger Behinderung
6. Posttraumatische Belastungsstörungen
7. Moderne Verfahren der Traumabehandlung
8. PTSD und Trauma bei Menschen mit geistiger Behinderung
9. Pädagogisch-therapeutischer Umgang bei Traumatisierung von Menschen mit
geistiger Behinderung
10. Fazit zum Trauma-Konzept bei Menschen mit geistiger
Behinderung
Fazit zum Trauma-Konzept bei
Menschen mit geistiger Behinderung
Irblich (2005) warnt davor, den Begriff des Traumas
bei Menschen mit geistiger Behinderung
überzustrapazieren oder zu inflationär zu
gebrauchen,
ABER:
Fazit zum Trauma-Konzept bei
Menschen mit geistiger Behinderung
strenge diagnostische Kriterien wie bei nicht geistig
behinderten Menschen sind hier nicht anlegbar
interindividuelle Unterschiede im Traumaerleben bei dieser
Personengruppe sind viel größer
potentiell traumatisierende Erfahrungen sind bei geistig
behinderten Menschen häufiger
gleichzeitig stehen ihnen geringere Bewältigungsmöglichkeiten
zur Verfügung
Fazit zum Trauma-Konzept bei
Menschen mit geistiger Behinderung
FAZIT:
Trauma und geistige Behinderung scheint viel häufiger
miteinander assoziiert zu sein, als bisher angenommen!
Traumata spielen eine SEHR große Rolle im Leben vieler geistig
behinderter Menschen!
Erlittene (und noch zu verhindernde) Traumata bedürfen bei
Menschen mit geistiger Behinderung einer weit größeren
Beachtung als bisher geschehen!
Danke für Ihr Interesse und Ihre
Aufmerksamkeit!
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