Pilze im Darm - Naturheilpraxis Kudritzki

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Pilze
im
Darm was
tun?
Ein Patientenratgeber von
Joachim Kudritzki
Biologische Arzneimittel haben nicht das Ziel,
Krankheitssymptome zu unterdrücken und damit
eine schnelle, komplikationslose „Heilung“ vorzutäuschen. Sie sind vielmehr ein wichtiges Hilfsmittel,
um den Körper auf schonende Weise in die Lage
zu versetzen, selbst mit der Erkrankung fertigzuwerden. In diesem Sinne lenkt die Naturheilkunde ihren
Blick nicht verengend auf bestimmte erkrankte
Organe, sondern sieht die jeweiligen Symptome als
körperlichen Ausdruck einer Imbalance des ganzen
Menschen. Soll wirkliche Heilung erreicht werden,
muss der Mensch bereit sein, selbst daran mitzuarbeiten: In Zusammenarbeit mit dem Therapeuten
muss er seine gesamte Lebenssituation beleuchten
und bereit sein, Änderungen in seiner Lebensweise
vorzunehmen. Dies kann z.B. die Ernährung betreffen, die fehlende oder unzureichende Bewegung
oder auch eine Disharmonie im seelischen Bereich.
Nur in einer ganzheitlichen Schau kann eine Heilung
erreicht werden. Hierzu möchten wir mit diesem
Patientenratgeber von Joachim Kudritzki, Hamburg,
einen kleinen Beitrag leisten.
REPHA GmbH
Biologische Arzneimittel seit 1925
DA S T H E M A D I E S E R S E I T E H I E R H E R 3
Patienten brauchen
„Know how“
P I L Z E I M D A R M – was nun? Diese Diskussion wird seit gerau-
mer Zeit in vielen Zeitungen und Veröffentlichungen geführt.
Genauer gesagt geht es hier meist um die Ansiedlung von
Hefepilzen der Gattung Candida auf der Darmschleimhaut.
Um die soll es im folgenden auch vorwiegend gehen.
Vielleicht gehören Sie auch zu den Patienten, bei denen Ihr
Behandler Pilze im Darm bzw. in einer Stuhlprobe festgestellt
hat. Sie werden sich dann vermutlich verschiedene Fragen
stellen:
e Welche Bedeutung hat diese Diagnose für mich?
e Muss etwas geschehen? Was muss jetzt geschehen?
e Was muss ich jetzt tun oder vielleicht auch lassen?
e Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
e Vielleicht fragen Sie sich auch, ob das ein oder andere
gesundheitliche Problem, das Sie haben, auch ein
„Pilzproblem“ sein könnte.
Wir wollen hier ein wenig weiter ausholen und Ihnen etwas
mehr Hintergrundinformationen verschaffen, denn jede vernünftige Behandlung braucht einen Patienten, der mitarbeitet und weiß, worum es geht.
Schädlich
oder ungefährlich?
4
Warum sind
Pilze so gefährlich
Pilze
sind nicht
gleich
Pilze
Z U D E R G ATT U N G der Pilze gehören ca. 100.000 verschiede-
ne Arten unterschiedlicher Form und Größe.
Viele Pilzarten sind für uns nützlich und nutzbar. Dazu
gehören z.B. essbare Speisepilze, die Bier- oder Bäckerhefe,
des weiteren Pilzarten, die bei der Käseherstellung genutzt
werden oder für uns Antibiotika herstellen. Ohne die Zersetzungsarbeit von Pilzen könnte aus einem Komposthaufen
kaum fruchtbare Erde werden, und Pflanzen nutzen Pilze,
damit ihnen diese die Nährstoffe im Boden aufschließen, so
dass sie von den Wurzeln aufgenommen werden können.
Verschiedene Pilzarten sehen wir nicht gerne, weil sie
unser Brot und unsere Lebensmittel verderben oder sich als
schwarze Schimmelflecken im feuchten Badezimmer oder
Keller ansiedeln.
Daneben gibt es aber auch Arten, die für uns schädlich
oder sogar außerordentlich gefährlich sein können.
WA R U M S I N D P I L Z E S O G E F Ä H R L I C H 5
Z U R E I N T E I L U N G der für den menschlichen Organismus
schädlichen Pilze hat sich die sogenannte DHS-Klassifizierung
durchgesetzt.
D steht für Dermatophyten, bzw. Hautpilze
H steht für Hefen
S steht für Schimmelpilze
Was den Darm betrifft, bereiten hier vor allem verschiedene
Hefen, insbesondere Candida-Arten, Probleme. Um die Gattung Candida wird es im folgenden auch gehen, wenn allgemein von „Pilzen“ geredet wird.
Hefen sind Sprosspilze, das heißt, sie vermehren sich
dadurch, dass eine Mutterzelle einen Spross, also eine Tochterzelle, bildet. Was sie gefährlich macht, ist, dass sie „Wurzeln“ d.h. Pilzfäden (Hyphen) bilden können. Durch diese
Hyphen sind sie in der Lage, in Gewebe einzudringen. Eine
sichtbare Anhäufung von Pilzfäden wird Pilzgeflecht bzw.
Myzel genannt.
Bei einem Befall des Magen-Darm-Traktes mit Pilzen
spricht man von einer „Darmmykose“. Der weitaus größte Teil
der Stuhlbefunde, bei denen Pilze gefunden werden, weist
einen Befall mit Candida albicans auf. In weitaus geringerem
Umfang finden sich Arten wie Candida glabrata, Candida
parapsilosis, Candida tropicalis und andere Vertreter.
Gefährlich sind vor allem
Candida albicans
und einige mit ihm verwandte
Hefepilzarten
Hefen,
Hautpilze ,
Schimmelpilze
6 WA R U M
SIND PILZE SO GEFÄHRLICH
Verschiedene dieser Hefearten, insbesondere Candida albicans, finden sich auch bei Scheideninfektionen und der Windeldermatitis, d.h. dem „Wundsein“ der Wickelkinder. Wenn
sie den Mundraum besiedeln, sind sie als weißlicher Belag, als
„Soor“ erkennbar.
Einige Hefen sind aber auch in der Lage, die Haut und die
Schleimhäute des Atemtraktes zu besiedeln oder finden sich
als Erreger von Organinfektionen. Nur sehr selten finden sich
im Darm auch Vertreter verschiedener Schimmelpilzarten.
Diese werden jedoch als Auslöser von Allergien diskutiert.
Pilze
sind gierig
auf Süßes
Was ist
an Pilzen so
gefährlich?
T Y P I S C H F Ü R H E F E N ist, dass sie für Ihr Wachstum dringend
Kohlenhydrate benötigen. Bevorzugt „fressen“ sie alles,
was süß ist. Dem Pilz ist es dabei egal, ob es sich um weißen
oder braunen Zucker, Honig oder den Fruchtzucker aus Obst
oder Obstsäften handelt. Auch die alternativen Süßmittel wie
Vollrohrzucker („Ursüße“), Melasse, Zuckersirup, Apfel- oder
Birnendicksaft o.ä. führen, wenn sie in zu großen Mengen
gegessen werden, zu einer raschen Vermehrung von Pilzen.
Verschiedene andere Faktoren spielen aber auch noch eine
entscheidende Rolle, wie bald deutlich wird.
U N T E R S U C H U N G E N H A B E N G E Z E I G T , dass weitaus mehr
als 50% aller Deutschen einen Hefepilz im Darm haben. Was
ist daran nun aber so gefährlich?
Pilze – wie andere Keime auch – sind vor allem deshalb
gefährlich, weil
e sie in der Lage sind, sich dauerhaft auf Haut und
Schleimhäuten anzusiedeln bzw. anzuhaften („Adhärenzfähigkeit“),
e sie in Gewebe eindringen und dadurch in die Blutbahn
und in verschiedene Organe einwandern können („Invasionsfähigkeit“),
e sie Gifte und Stoffwechselprodukte produzieren, die für
uns schädlich sind und weil
e sie sich schnell vermehren und eine gute Anpassungsfähigkeit haben.
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Pilze lösen
Entzündungen aus
und können unter Umständen
in den Körper eindringen
Körpergewebe besteht aus Eiweißen und Fetten. Verschiedene Hefepilze sind nun in der Lage „Werkzeuge“, d.h. Enzyme zu produzieren, die es ihnen ermöglichen, dieses Gewebe
zu zerstören bzw. aufzulösen. Auf diese Weise heften sie sich
an die Darmschleimhaut an und lösen dort Entzündungen aus.
Das Pilzgeflecht kann in die Darmschleimhaut eindringen.
Unter ungünstigen Umständen sind die Hefepilze dadurch
sogar in der Lage, weiter in das Körperinnere vorzudringen.
B E I C A N D I DA A L B I C A N S wurde das sogenannte „Canditoxin“ gefunden, welches im Tierversuch in der Lage war, eine
deutliche Hemmung des Abwehrsystems hervorzurufen.
Daneben werden noch verschiedene andere Fähigkeiten
diskutiert, die der Pilz einsetzt, um das Immunsystem zu
schwächen. Außerdem scheint der Pilz noch einen anderen
„Trick“ zu nutzen: Er bildet eine Schutzhülle aus speziellen
Eiweißverbindungen und ist dadurch für das Immunsystem
nicht mehr als Feind erkennbar.
Eine gefährliche Eigenschaft ganz anderer Art ist die Fähigkeit vieler Hefen, Alkohole, bzw. sogenannte Fuselöle zu bilden (unangenehm riechende Nebenprodukte der alkoholischen Gärung, hauptsächlich Butyl- und Amylalkohole). Bei
einer starken Zufuhr von Kohlenhydraten kann diese darmeigene Alkoholproduktion so bedrohliche Ausmaße annehmen,
Pilze
schwächen
das Immunsystem
8 WA R U M
SIND PILZE SO GEFÄHRLICH
dass es zu einer Schädigung der Leber kommen kann, wie wir
sie bei Alkoholikern finden. Dies kann sich sogar in einer
Erhöhung der sogenannten „Leberwerte“ zeigen. Die Naturheilkunde spricht dann von einem „Alkoholismus von innen“.
Der Gesamtorganismus wird ebenso in Mitleidenschaft
gezogen, so dass auch Allgemeinzustand und Leistungsfähigkeit stark eingeschränkt sein können.
Alkoholismus
von innen
H E F E N , A B E R AU C H G Ä R U N G S B A K T E R I E N , können neben
Alkoholen auch erhebliche Mengen an Gasen produzieren, die
dann zu einer mehr oder minder ausgeprägten Aufblähung
der Darmschlingen führen. Es entsteht der typische runde
„Trommelbauch“ wie er auch häufig bei Biertrinkern zu beobachten ist.
Die Gasbildung führt, neben einem ausgeprägten Druckgefühl, nicht selten auch zu Darmkrämpfen und Schmerzzuständen, die die Lebensqualität einschränken. Drücken die mit
Gasen gefüllten Darmschlingen von unten gegen das Herz,
kann dies zu so ausgeprägten Herzbeschwerden führen, dass
die Betroffenen fürchten, sie wären herzkrank oder hätten
einen Infarkt.
Was es so schwer macht, Pilze wieder loszuwerden, ist,
dass sie neben ihrer ausgeprägten „Haftfähigkeit“ eine
extrem hohe Vermehrungsrate haben. Bei einem ausreichenden Angebot an zuckerhaltigen Lebensmitteln kann ihre
Anzahl innerhalb nur einer Nacht um mehrere Zehnerpotenzen zunehmen.
In der Fachwelt wird das Thema „Pilze“ sehr gegensätzlich
diskutiert. Viele Schulmediziner sind nach wie vor der Meinung, dass Pilze harmlos sind oder erst in sehr hohen Mengen
oder bei Menschen mit einem sehr stark geschwächten
Immunsystem eine Gefahr darstellen. Die Mehrzahl der naturheilkundlichen Behandler, seien sie Ärzte oder Heilpraktiker,
und auch eine Reihe von Wissenschaftlern sind sich jedoch
darüber einig, dass Pilze überhaupt nichts im Darm zu suchen
haben.
9
D A P I L Z E Ü B E R AU S V E R B R E I T E T E K E I M E S I N D , geraten
zwangsläufig immer wieder einmal beim Essen eine Reihe von
ihnen in den Darm. Normalerweise passieren sie den Darmtrakt ohne eine Chance zu haben, sich dauerhaft ansiedeln zu
können. So sind sie unter Umständen in geringer Menge in
einer Stuhlprobe zu finden, ohne dass dies bereits ein Hinweis für eine Ansiedlung im Darm sein muss.
Aber auch eine Stuhlprobe, in der keine Candida-Pilze zu
finden sind, ist noch kein sicherer Beweis dafür, dass sich keine
Pilze im Darm finden: Es wird angenommen, dass Pilze die
Neigung haben, sich in „Nestern“ in kleinen Darmaussackungen anzusiedeln. Dies kann heißen, dass mit einer einzelnen
Stuhlentnahme keine absolute Sicherheit besteht, einen richtigen Befund zu bekommen.
Auch ein Pilzbefall des Dünndarms kann nicht mit Sicherheit über eine Stuhlprobe festgestellt werden, da die Stuhluntersuchung vor allem eine Aussage über die Besiedlung des
Dickdarms macht. Sind jedoch Pilze in größeren Mengen in
einem Stuhlbefund zu finden, besteht in jedem Fall Handlungsbedarf.
Ein negativer Laborbefund gibt nicht immer
ausreichend Sicherheit, ob ein Befall
vorliegt oder nicht
Diagnostik:
Habe ich Pilze
im Darm?
10
Es wird empfohlen, immer auch einen Mundhöhlenabstrich
zu machen, um festzustellen, ob Pilze im Mundraum siedeln.
Material für Stuhlproben und Mundabstrich stellen die Labore, die die Untersuchungen durchführen, zur Verfügung,
bzw. der Behandler gibt das Material an seine Patienten weiter.
Gelegentlich kann man den Pilz sogar direkt im Blut nachweisen (Antigen-Nachweis).
Was macht
der Pilz
mit meinem
Körper?
H I E R Z U I S T E I N E F Ü L L E von Veröffentlichungen erschienen.
Viele dieser Veröffentlichungen sind allerdings für die Leser
und Betroffenen wenig hilfreich. Die Vielzahl von Krankheitssymptomen, die von verschiedenen Autoren dem Pilz „in
die Schuhe geschoben“ werden, hält einer strengen Betrachtung kaum stand. Da nicht nur Pilze Kohlenhydrate verstoffwechseln, sondern auch verschiedene Arten von Gärungsbakterien, wird man nicht sicher sagen können, welche Symptome durch Pilze und welche durch Gärungsbakterien und ihre
Ausscheidungsprodukte hervorgerufen werden. Abgesehen
davon können in vielen Fällen auch noch Fäulniskeime bzw.
ihre giftigen Ausscheidungsprodukte eine Rolle spielen.
In der Praxis wird jedoch deutlich, dass Pilze an einer
großen Anzahl von Störungen zumindestens mit beteiligt sind oder sein können.
e Blähungen, Druckgefühl, aufgeblähter Bauch
e Krampfbeschwerden, häufige Bauchschmerzen
e Häufige Durchfälle, Neigung zu dünnflüssigen oder
schmierigen Stühlen, häufiger Wechsel der Stuhlbeschaffenheit
e Kurzatmigkeit oder Herzbeschwerden durch Druck der
aufgeblähten Darmschlingen nach oben
e Blähungen oder Gefühl von Aufgeblähtheit insbesondere
nach süßen Lebensmitteln: Süßigkeiten, Kuchen,
Fruchtsäften, Obst u.a.
e Juckreiz im Bereich des Darmausganges
W A R U M S I N D P I L Z E S O G E F Ä H R L I C H 11
e Soor bzw. wunder „Hintern“ der Windelkinder
e Heißhungerattacken, insbesondere Gier nach Süßem
e Übergewicht oder Schwierigkeiten abzunehmen, obwohl
kalorienreduziert gegessen wird
e Leberschäden, Fettleber
e Verschiedene Hauterscheinungen: Neurodermitis, Ekzeme, akneartige Erscheinungen
e Chronische Müdigkeit, Leistungsschwäche
e Infektanfälligkeit, immer wiederkehrende Entzündungen
und Infekte
Das Phänomen einer Übergewichtigkeit trotz reduzierter
Kalorienzufuhr oder unerklärliche Heißhungerattacken findet
sich immer wieder bei „Pilzpatienten“. Es wird vermutet, dass
dies an hormonartigen Substanzen liegt, die von den Pilzen
ausgeschüttet werden und die den Stoffwechsel beeinflussen.
Die vier zuletzt genannten Punkte sind unspezifisch und können auch vielerlei andere Gründe haben.
Pilze produzieren eine so große
Symptomenvielfalt ,
dass sie meist nicht als Verursacher
erkannt werden
Die Darmflora –
ein nützliches Organ
Der Pilz ist
nur ein
Symptom
B E T O N T W E R D E N M U S S , daß das Vorhandensein von Pilzen
im Darm nur als Symptom anzusehen ist. Eine „Darmmykose“ als eigenständige Krankheit gibt es nicht. Die drei folgenden Punkte spielen als begünstigende Faktoren bei der Ansiedlung von Pilzen im Darm die wichtigste Rolle:
e Die normale Darmbakterienflora ist gestört und
geschwächt
e Das körpereigene Abwehrsystem und speziell das
Abwehrsystem im Darm ist geschwächt und schafft es
nicht mehr, die Pilze abzutöten.
e Ein Überangebot an Kohlenhydraten, insbesondere
an Zucker bzw. süßen Lebensmitteln und Speisen, Süßigkeiten, Kuchen und Keksen spielt eine wichtige Rolle.
Auch ein Zuviel an Obst, Trockenfrüchten oder Obstsäften fördern eine Pilzansiedlung. Ebenso kann ein „schwaches Verdauungssystem“ hier von Bedeutung sein.
Will man Pilzinfektionen erfolgreich behandeln, so muss
man die genannten Punkte auch therapeutisch berücksichtigen. Sie werden auf den folgenden Seiten noch erfahren, wie
dies gemeint ist.
D I E D A R M F L O R A – E I N N Ü T Z L I C H E S O R G A N 13
Verschiedene Risikofaktoren verstärken die Gefahr einer
Pilzinfektion:
e Antibiotikagaben
e Medikamente, die das Immunsystem unterdrücken: Kortison/Kortikosteroide, Immunsuppressiva, Zytostatika u.a.
e Erkrankungen, bei denen das Immunsystem bereits
geschwächt ist: chronische oder langanhaltende Infektionserkrankungen, Krebserkrankungen, Diabetes mellitus,
HIV/Aids, Alkohol- und Drogenabhängigkeit u.a.
e als Risikogruppen sind anzusehen: Schwangere und Frauen, die die „Pille“ nehmen, Früh- und Neugeborene, ältere Menschen, Menschen mit mangelnder Hygiene.
e Bei den Medikamenten, die Pilzerkrankungen begünstigen, sind Antibiotika besonders hervorzuheben. Sie schädigen häufig die normale Bakterienflora erheblich, lassen
aber Pilze „ungeschoren“. So sollten nach jeder Antibiotikabehandlung immer auch naturheilkundliche Maßnahmen zur Stärkung der Darmflora ergriffen werden.
Nur eine gesunde
Darmflora kann uns
davor schützen, dass
sich Pilze und schädliche
Keime ausbreiten
14 D I E D A R M F L O R A –
EIN NÜTZLICHES ORGAN
Die
Darmflora,
ein Organ
für sich
W E N N M A N D I E B E D E U T U N G der Darmflora begreifen
möchte, dann wird dies wahrscheinlich am ehesten deutlich,
wenn man sich vorstellt, dass unser Darm mit zehn bis hundert mal mehr Keimen besiedelt ist, als wir Körperzellen
haben. Dabei können mehrere hundert verschiedene Arten
unterschieden werden.
Im Normalfall haben diese Keime verschiedene lebensnotwendige Aufgaben. Wir leben dann in einer Symbiose mit
ihnen, d.h. in einem Verhältnis von gegenseitigem Nutzen.
e Schutzfunktion: Bakterien besiedeln die Darmschleimhaut dicht an dicht und schützen uns so davor, dass andere, für uns gefährliche Erreger sich festsetzen können.
e Aktivierung des Abwehrsystems: Verschiedene Keime
dienen Abwehrzellen, die in großen Mengen in der
Schleimhaut siedeln, als „Trainingspartner“. Sie bewirken
also eine Modulation unseres Immunsystems. Der Darm
muss als das größte Immunorgan betrachtet werden, das
wir haben.
e Keimhemmung: Einige Keime sind auch in der Lage,
bakterizide, d.h. bakterienhemmende- oder -tötende Substanzen zu bilden, die für uns schädliche Keime hemmen.
Die Darmflora ist ein
wichtiger Schutz
für uns und hält unser
Abwehrsystem fit
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e Richtiges pH-Milieu: Verschiedene Bakterien produzieren Säuren. Diese Säuren sind für viele schädliche Keime
ein Hemmfaktor. Außerdem brauchen wir sie als Anreiz
für die normale Darmfunktion. Eine besonders wichtige
Rolle spielt dabei die Milchsäure. Diese wird von milchsäurebildenden Keimen der Darmflora wie z.B. Bifidobakterien oder Laktobazillen produziert.
Wenn man eine grobe Unterteilung der verschiedenen Darmbakterien macht, unterscheiden wir in:
e Keime, die Kohlenhydrate umsetzen, die Gärungsbakterien. (Auch Pilze und Hefen übernehmen diese Arbeit.)
e Fäulniskeime, d. h. Bakterien, die Eiweiße abbauen
können.
e „Fettfresser“, sogenannte lipolytische Bakterien
ernähren sich von den Fetten im Darm.
Welche Keimarten im Darm überwiegen, hängt somit auch
sehr stark davon ab, welche Lebensmittel und wieviel wir
davon zu uns nehmen. Hier liegt auch der wichtigste therapeutische Ansatzpunkt, wie wir noch sehen werden.
Ist die Darmflora falsch zusammengesetzt, oder hat sie sich
in die falsche Richtung entwickelt, spricht die Naturheilkunde von „Dysbakterie“ oder (besser) „Dysbiose“. Maßnahmen,
die die Darmflora stärken bzw. den Darm wieder in einen
gesunden Zustand versetzen, werden von der Naturheikunde
als „Symbioselenkung“ bzw. als „Darmsanierung“ bezeichnet.
Die Darmflora lebt
von unserer
Nahrung
Jetzt gibt es vieles
anzupacken
Der schwache
Darm macht
Pilze stark
D I E F O L G E N D E N F A K T O R E N , die eine Ansiedlung von Pil-
zen begünstigen, wurden schon genannt.
e die normale Darmflora ist geschwächt, es besteht eine
„Dysbiose“
e schwaches Immunsystem
e Überangebot von Kohlenhydraten, besonders Zucker
Wie schon betont wurde, kann ein Pilzbefall des Darmes
nicht als eigenständige Erkrankung betrachtet werden. Wir
müssen uns also fragen:
e Wie stärken wir die normale Darmflora insgesamt?
e Was können wir zur Stärkung des Immunsystems tun?
e Wie muss ich mich ernähren, um meine Darmflora
stabil zu erhalten?
e Welche ergänzenden Maßnahmen müssen ergriffen
werden?
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D I E B E H A N D L U N G einer Darmmykose benötigt viel Geduld,
vor allem auch die ausdauernde Mitarbeit der Betroffenen. Sie
verläuft in verschiedenen Schritten und über einen relativ langen Zeitraum.
e antimykotische Behandlung = Abtöten der Pilze
Die Behandlung – was
ist zu tun?
e Anti-Pilz-Diät, anschließend Umstellung auf eine darmflorafreundliche Vollwertkost
e Aktivierung des Immunsystems, besonders durch die
sog. Mikrobiologische Therapie, d.h. durch die Gabe von
Präparaten, welche lebende oder tote Bakterien oder
Teile von Bakterien enthalten
e Aktivierung des Verdauungsapparates
D E R E R S T E S C H R I TT der Anti-Pilz-Behandlung besteht im
Abtöten der Pilze. Es hat sich jedoch gezeigt, daß dies als alleinige Maßnahme nicht ausreicht, da man es nie schafft, alle
Pilze abzutöten. Verschiedene begleitende Maßnahmen und
die Umstellung der Ernährung sind deshalb unbedingt erforderlich.
Meist wird zum Abtöten der Pilze das schulmedizinische
Antimykotikum Nystatin verwendet. Es wird nicht vom Körper aufgenommen, wirkt ausschließlich im Darm und auch
nur auf Pilze. Die normale Darmflora wird dadurch nicht
geschädigt. Man beobachtet jedoch nach dem Absetzen des
Ohne die engagierte und langfristige Mitarbeit des
Patienten läuft gar nichts
Antimykotika töten
die Pilze
18 J E T Z T
G I B T E S V I E L E S A N Z U PA C K E N
Mittels häufig ein Wiederaufflackern der Infektion, da eine
ausschließlich pilzabtötende Therapie zu kurz greift.
Als naturheilkundliches Mittel mit pilztötender und gleichzeitig auch entzündungshemmender Wirkung hat sich ein
Präparat aus Myrrhe, Kamillenextrakt und Kaffeekohle (MYRRHINIL-INTEST®) bewährt. Daneben konnte die pilztötende
Wirkung verschiedener ätherischer Öle und Pflanzenextrakte
nachgewiesen werden. Es fehlen jedoch zuverlässige Angaben,
die eine verläßliche Anwendung ermöglichen.
Viele naturheilkundliche Behandler setzen der Anti-PilzBehandlung eine „Darmreinigungskur“ voraus. Hierbei wird
der Darm durch kurzzeitige kurmäßige Anwendung von
Abführmitteln oder durch ein spezielles Verfahren (ColonHydro-Therapie), bei dem der Darm mehrfach mit Wasser
durchgespült wird, gereinigt.
Verdauungssystem
aktivieren
D I E M I K RO O RG A N I S M E N in unserem Darmtrakt leben von
Bestandteilen unserer Nahrung. Dazu gehören zum einen für
uns unverdauliche Ballaststoffe, zum anderen aber auch die
Nährstoffe Eiweiß, Kohlenhydrate und Fette. Die Probleme
für uns beginnen, wenn wir die Darmflora mit diesen Nährstoffen „überfüttern“. Der häufigste Grund für eine „Überfütterung“ ist eine Kost, die zuviel Fett, Eiweiß und Kohlenhydrate enthält.
Es kann aber noch auf eine andere Art ein Überangebot
an Nährstoffen entstehen. Da nur verdaute, d.h. durch Verdauungsenzyme aufgespaltene Nahrung in den Körper aufgenommen (resorbiert) werden kann, lassen alle Störungen und
Erkrankungen, die mit einer verminderten Produktion von
Verdauungsenzymen einhergehen, ein Überangebot an Nährstoffen entstehen. Eine ganze Reihe verschiedener Erkrankungen, insbesondere chronische Entzündungen von Magen,
Bauchspeicheldrüse, Dünndarm oder Gallenblase führen zu
einer Einschränkung der Enzym- und Verdauungssaftausschüttung. Der häufigste Grund für eine mangelnde Enzymproduktion ist jedoch eine Unterfunktion der Verdauungsdrüsen, die einzig und allein durch einen Mangel an „stimulatio“, d.h. Anregung, entsteht.
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Bittere, scharfe und
aromatische Gewürze und
Kräuter aktivieren die
Verdauungsdrüsen
Infolge des Überangebotes an Nährstoffen kommt es zu
einer massiven Vermehrung der Keime und dementsprechend
auch zu Beschwerden.
Was sind also die besten Mittel und Maßnahmen, um das
Verdauungssystem zu aktivieren?
Hierzu gehören an erster Stelle das gute Kauen der Speisen und regelmäßige und vor allem in Ruhe eingenommene
Mahlzeiten. Daneben stehen viele verschiedene pflanzenheilkundliche Mittel zur Verfügung. Den stärksten Stimulationseffekt haben bittere und scharfe Kräuter und Gewürze.
Auch viele Pflanzen, die ätherische Öle enthalten, regen
die Enzymausschüttung an. Dazu gehören Enzianwurzel, Wermutkraut und Löwenzahn, die Artischocke und Pfefferminze
und viele andere Pflanzen, von denen der Laie kaum etwas
gehört hat.
Viele naturheilkundlich orientierte Pharmaunternehmen
stellen Arzneimittel verschiedenartiger Zusammensetzung
her, die das Verdauungssystem stimulieren.
Verschiedene alkoholische Getränke wie Kräuterbitter oder
Kräuterliköre, der bittere Wermut-Wein oder der „Enzian“ zeugen noch davon, dass man früher besser über die Wirkung
dieser Pflanzen Bescheid wusste.
20 J E T Z T
G I B T E S V I E L E S A N Z U PA C K E N
Zu den Mitteln, die das Verdauungssystem stimulieren,
gehören aber auch viele Gewürze und Pflanzen, die wir heute
fast nur noch in der Küche verwenden: Ingwer, Meerrettich,
Pfeffer, Senf, Majoran, Thymian, Basilikum, Oregano, Zimt,
Nelken, Koriander und Piment oder auch die Gelbwurz, die
dem Curry die gelbe Farbe gibt.
Daneben sollte man auch die Salatsorten nicht vergessen, die einen leicht bitteren Geschmack haben: Chicoree, Radicchio, Lollo Rosso, Endivien, Löwenzahn u.a. Auch
Frischgemüse mit etwas Schärfe wie Rettich oder Radieschen,
Knoblauch, Porree und Zwiebeln können wir bewusst nutzen,
um das Verdauungssystem zu aktivieren.
Gerade bei Menschen mit eingeschränkter Enzymproduktion, der sog. exokrinen Pankreasinsuffizienz (kann von guten
Laboratorien im Rahmen einer Stuhlprobe festgestellt werden),
kommt man allerdings häufig nicht umhin, diese Verdauungsenzyme zuzuführen (z.B. durch das Arzneimittel NORTASE®,
welches säurestabile, rein pflanzliche Verdauungsenzyme enthält).
Bewusst die verschiedenen
Geschmacksrichtungen
einsetzen, um das Verdauungssystem zu aktivieren
21
D E R D A R M I S T N I C H T N U R E I N O RG A N der Nährstoffverdauung und -aufnahme, sondern ist unverzichtbarer Teil des
Immunsystems. Etwa 70 % aller Zellen des Immunsystems
befinden sich im Bereich des Magen-Darm-Traktes. In speziellen Lymphknoten und in der Darmschleimhaut selbst sitzen dicht an dicht gedrängt Abwehrzellen.
Von Bedeutung sind hier insbesondere die Lymphozyten,
deren Aufgabe es ist, spezielle „Kampfstoffe“ herzustellen.
Diese Substanzen, auch Antikörper oder Immunglobuline
genannt, sind „maßgeschneiderte“ Abwehrstoffe, die jeweils
nur für einen bestimmten Erregertyp hergestellt werden. Nach
dem Kontakt mit einem Krankheitserreger werden Informationen über diesen „Eindringling“ in sogenannten „Gedächtniszellen“ gespeichert. Daneben spielen noch verschiedene
andere Abwehrzellen eine Rolle, die in der Lage sind, Erreger
zu „fressen“ (Phagozyten) oder durch andere chemische
„Kampfstoffe“ unschädlich zu machen.
Bei Menschen mit Pilzerkrankungen oder auch anderen
Störungen des Magen-Darm-Traktes, die mit einer gestörten
Darmflora einhergehen, kann fast immer eine Schwäche des
darmeigenen Abwehrsystems festgestellt werden.
Um das Abwehrsystem zu aktivieren, greift die Naturheilkunde zu einem Trick:
Sie benutzt verschiedene lebende oder abgetötete Bakterien oder Erreger, die zu einer Art gehören, die für
uns ungefährlich sind, um daraus Medikamente herzustellen,
die – im Normalfall – eingenommen werden und die immunkompetenten Zellen im Darm ansprechen. Sehr gerne werden
spezielle Kolibakterien (z.B. REPHALYSIN® C) verwendet, da
sie einen deutlichen immunmodulierenden Effekt haben.
Daneben können noch verschiedene pflanzliche oder homöopathische Mittel oder andere begleitende Maßnahmen zum
Einsatz kommen.
Bakterien
aktivieren
das Abwehrsystem
„Anti-Pilz-Diät“
und richtige Ernährung
Nahrung für
einen gesunden Darm
D I E N O T W E N D I G K E I T einer zuckerfreien und kohlenhydra-
treduzierten „Anti-Pilz-Diät“ wurde erstmals von dem Arzt
Professor Dr. med. Hans Rieth hervorgehoben.
In den ersten Wochen der Anti-Pilz-Behandlung steht so
der Verzicht auf Zucker und zuckerhaltige Lebensmittel, wie
alle Arten Süßigkeiten und Süßspeisen (z.B. Schokolade, Speiseeis, Pudding, Kuchen, Torten und Kekse, Nuss-Nougat-Cremes u.a.) an erster Stelle.
Hierzu gehören dann aber auch die alternativen Süßmittel, wie Ursüße bzw. Vollrohrzucker, Melasse, Honig, Zuckerrübensirup, Ahornsirup, Apfel- oder Birnensirup o.ä.. Auch auf
Obst, Obstkonserven, Trockenfrüchte, Zubereitungen aus
Obst, wie Marmeladen, Fruchtgelees oder Fruchtgrützen muss
verzichtet werden. Sogenannte „Fruchtzubereitung“ enthält
darüber hinaus auch noch zusätzlichen Industriezucker.
Strikt gemieden werden müssen ebenso süße oder
zuckerhaltige Getränke wie Limonaden, Cola, Fruchtsäfte und Fruchtsaftgetränke, süße Weine und Liköre. Auch auf
nicht zuckerhaltige, aber dafür „hochprozentige“ Spirituosen
wie Whisky, Cognac u.a. sollte man in dieser Zeit verzichten.
Produkte, die weißes Mehl enthalten bzw. weitgehend daraus bestehen, werden ebenso gemieden: Weißbrot, Graubrot,
sogenanntes Schwarzbrot, welches aus weißem Mehl besteht
und lediglich mit Zuckercouleur dunkel eingefärbt ist und alle
Nudelwaren und sonstiges Gebäck. Im Gegensatz zum „Vollkornmehl“ werden bei der Herstellung von „weißem Mehl“ der
„ A N T I - P I L Z - D I Ä T “ U N D R I C H T I G E E R N Ä H R U N G 23
wertvolle Keim und die wertvollen Randschichten abgetrennt
– es enthält daher hauptsächlich Stärke und das Klebereiweiß,
das für die Backfähigkeit wichtig ist. Weißer Reis wird in dieser Zeit auch nicht gegessen.
Der Verzicht auf Zucker, Süßes und Weißmehlprodukte
sollte mindestens vier bis sechs Wochen, parallel zur Gabe des
Anti-Pilz-Mittels, eingehalten werden.
Da Hefen alle Zuckerarten verwerten können, ist ein Blick
auf die Inhaltsangaben der Lebensmittelpackungen nötig. Es
steht allerdings selten „Zucker“ auf der Packung, sondern es
werden die wissenschaftlichen Bezeichnungen verwendet, von
denen der Laie häufig gar nicht weiß, was sie bedeuten:
Saccharose ist weißer Haushaltszucker, Glucose oder Glucosesirup ist Traubenzucker und wird auch als Dextrose
bezeichnet. Fructose ist Fruchtzucker und Maltose ist Malzzucker. Selbst in vielen Lebensmitteln, bei denen man normalerweise nicht daran denken würde, dass sie Zucker enthalten, ist jetzt Obacht geboten, da sie zum Teil erhebliche
Mengen Zucker enthalten: Fertigsoßen, Ketchup, Dressings,
Fertig-Müslis, verschiedene Wurstsorten, Fleisch- oder Fischkonserven mit Soße u.v.m.
Auch nach der Anti-Pilz-Diät ist ein maßvoller Gebrauch
von Süßmitteln jeder Art sinnvoll. Obst und insbesondere
Obstsäfte sollten eher maßvoll konsumiert werden.
Der Pilz liebt alles, was
süß ist –egal ob es gesund
oder ungesund ist
24 „ A N T I - P I L Z - D I Ä T “
UND RICHTIGE ERNÄHRUNG
Darmflorafreundliche
Vollwertkost
O B P I L Z E S I C H N AC H E I N E R K U R mit pilztötenden Mit-
teln wieder im Darm ausbreiten können oder nicht, hängt
davon ab, wie gut es gelingt, die normale Darmflora zu stabilisieren. Das wichtigste Instrument, um Darm und Darmflora
auf Dauer stabil zu halten, ist die Ernährung. Im folgenden sollen deshalb die Grundzüge einer „darmflorafreundlichen Vollwertkost“ beschrieben werden.
Entscheidend dabei ist zu begreifen, dass nicht nur ein
Überangebot an Zucker und Süßem die normale Darmflora
instabil werden läßt. Auch ein Überangebot an anderen Nährstoffen, d.h. Kohlenhydraten, Eiweiß und Fett führt zu einer
sprunghaften Vermehrung von Keimen verschiedenster Art
(s.a. Kapitel „Die Darmflora – ein Organ für sich“).
Was also benötigt wird, ist eine leichte, d.h. leichtverdauliche Vollwertkost. Schwer verdaubar sind alle
Lebensmittel, die einen hohen bzw. konzentrierten Anteil an
Eiweiß, Kohlenhydraten oder Fett haben. Anders ausgedrückt
kann man sagen, sie benötigen eine hohe Menge an Verdauungsenzymen.
Jetzt ist es wichtig die
Ernährung umzustellen –
leicht, lecker und vollwertig
sollte sie sein
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Die „gute deutsche Küche“ oder sogenannte Hausmannskost, das Essen an der Imbissbude, die Ernährung aus der Kantine, die Nudelgerichte oder die Pizza beim Italiener, die Grillplatten beim Jugoslawen oder Griechen übersteigen die Kapazität unserer Verdauungsorgane bei weitem. Zurück bleiben
also relativ große Mengen an unverdautem Eiweiß und Fett
sowie an unverdauten Kohlenhydraten, die ein Nährsubstrat
für Keime aus der Darmflora darstellen.
W E R R E G E L M Ä ß I G U N D T Ä G L I C H Lebensmittel oder Getränke zu sich nimmt, die Bakterien enthalten, die Milchsäure produzieren, kann dadurch eine Menge für sich und seine
Gesundheit tun. Zu den Milchsäurebakterien gehören beispielsweise Laktobazillen oder Bifidobakterien, wie wir sie in
jedem normalen Joghurt finden können. Diese Bakterien
haben eine ganze Reihe außerordentlich positiver Wirkungen.
Milchsäurebakterien stimulieren unser Abwehrsystem, verbessern das gesamte Darmmilieu und dienen als Gegenspieler
vieler schädlicher Keime im Darm. Die Milchsäure hilft den
Darmzellen sich zu regenerieren und dient als Anreiz für eine
gute „Verdauung“, d. h. einen geregelten Stuhlgang.
Empfehlenswerte Mengen wären :
e 2-3 mal 100 Gramm Naturjoghurt oder
e 1-2 Gläser Brottrunk (Fa. Kanne) oder
e 1-2 Gläser Sauerkrautsaft
Ergänzend dazu können noch andere Lebensmittel genossen werden, die milchsäureproduzierende Keime enthalten:
Quark, Kefir, Dickmilch oder Sauermilch, milchsaure rote Beeten, Bohnen oder Mixed Pickles (Reformhaus oder Bioladen),
milchsaure Säfte aus roten Beeten oder Wurzeln (Reformhaus
oder Bioladen). Auch von Bier- oder Bäckerhefe ist bekannt,
dass sie das Immunsystem aktiviert. Hier bietet es sich an seine
Speisen mit Hefeflocken (Reformhaus oder Bioladen) zu würzen oder Bierhefetabletten (Drogeriemärkte) zu sich zu nehmen. Auch der mäßige (!) Genuss von Bier kann das Immunsystem stimulieren.
Joghurt,
Kefir
und Co
26 „ A N T I - P I L Z - D I Ä T “
UND RICHTIGE ERNÄHRUNG
D I E F O L G E N D E N H I N W E I S E werden Ihnen helfen, Ihre
Mahlzeiten ein bisschen besser zu gestalten.
M Qualität statt Menge
Vollwertige Lebensmittel machen schneller satt und verführen
kaum dazu, allzuviel zu essen
M Sättigungsgrenze beachten
Essen bis ein Gefühl wohliger Sättigung eintritt, aber darauf
achten, daß man sich nicht „überfrisst“.
M Essverhalten verbessern
Gut kauen! Mahlzeiten in Ruhe und regelmäßig einnehmen,
Heißhungerzustände und „Fressattacken“ vermeiden.
M „Leichte“ Hauptmahlzeiten bevorzugen
Mindestens 50-60 % Salat und Gemüse. Immer darauf achten,
dass es zu allen Hauptmahlzeiten eine großzügige Gemüseoder Salatbeilage gibt.
M „Schwere“ Mahlzeiten meiden
„Schwere“ Mahlzeiten sind Mahlzeiten, die nur aus konzentrierten Lebensmitteln bestehen: Fleisch, Fisch oder Ei mit
Kartoffeln, Reis oder Nudeln; Eintöpfe mit Fleisch, Wurst;
Nudelgerichte ohne großzügige Gemüse- oder Salatbeilage;
Mahlzeiten, die nur aus Brot mit Wurst, Käse bestehen u.a.
M Maßvoller Genuss von tierischem Eiweiß
Fleisch, Wurst/Aufschnitt, Käse, Ei, Fisch, Meeresfrüchte.
Es muss nicht jeden Tag Eiweiß gegessen werden!
M Bewusster und sparsamer Umgang mit Zucker
Haushaltszucker, Fruchtzucker, Traubenzucker, Malzzucker.
Der sogenannte braune Zucker liegt im übrigen nur eine
Verarbeitungsstufe vor dem weißen Zucker und ist in jeder
Hinsicht genauso schädlich wie weißer Industriezucker!
M Auf versteckten Zucker achten
Süßigkeiten, Schokolade, Kuchen, Kekse, Gebäck, Pudding,
Süßspeisen, Joghurt oder Quark mit Fruchtzuckerzubereitung,
Dressings, Ketchup, Fertigsoßen, Fertiggerichte u.a.
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M „Alternative“ Süßmittel sparsam verwenden
Auch Ursüße, Honig, Melasse, Birnen- und Apfelkraut, Ahornsirup, Rübensirup, Fruchtmuse und Trockenfrüchte sind nur
sparsam zu verwenden, denn es ist zu bedenken, dass auch
diese Süßmittel Nahrung für Gärungsbakterien und Pilze sind.
möglichst als rohes Nahrungsmittel
M Obst
und als alleinige Mahlzeit essen
Obst, insbesondere süße Obstsorten, sind aufgrund ihres
hohen Zuckergehaltes eine ideale Nahrung für Gärungsbakterien und Pilze. Eine zusätzliche Süßung durch Zucker oder
andere Süßmittel sollte deshalb möglichst vermieden werden.
Zusätzlich gesüßte Obstspeisen wie Grützen, Kompott oder
gesüßte Obstsalate sollten nicht oder nur selten gegessen werden. Relativ gärungsanfällige Mischungen zwischen Obst und
Getreide bzw. Getreideprodukten wie z.B. Obstkuchen, Marmeladenbrot oder Müsli sollten nicht in zu großen Mengen
verzehrt werden.
M Sparsamer Umgang mit Fetten
Zu bevorzugen sind Butter, naturbelassene Öle mit einem
hohen Gehalt an ungesättigten Fettsäuren wie Olivenöl,
Leinöl, Weizenkeimöl etc. Auch Margarine (ohne gehärtete
Fette, z.B. deli reform) kann verwendet werden.
M Auf versteckte Fette achten
Kuchen, Kekse, Backwaren, fettes Fleisch, Wurst, Käse, Soßen,
Fertiggerichte und Dosennahrung, Restaurant- und Kantinenessen u.a. sollten nur in Maßen verzehrt werden.
so zubereiten, dass die Tätigkeit der
M Nahrung
Verdauungsdrüsen aktiviert wird
Großzügige Verwendung von Gewürzen und Kräutern.
Fleisch- und Fischgerichte mit scharfen Gewürzen. Sehr pikant
zubereitete, bittere Salate. Kleine pikante und verschiedenartig schmeckende Beilagen (Oliven, Pepperoni, Mixed Pickles,
Kapern, scharf-süße Chutneys, Pesto u.a.) nutzen, um die
Mahlzeit abwechslungsreicher zu machen.
Gibt es jetzt noch
etwas zu bedenken?
Ü B E R DA S B E R E I T S B E S C H R I E B E N E hinaus ist es vor allem
noch wichtig, einige hygienische Vorsichtsmaßnahmen zu
beachten. Um sich nicht ständig selbst wieder mit Pilzen anzustecken (Reinfektion), sind bestimmte Infektionsquellen auszuschließen.
e Neue Zahnbürste anschaffen.
e Alle 4-6 Wochen Zahnbürste wechseln.
e Zwischendurch Zahnbürste regelmäßig desinfizieren,
z.B. durch Einsprühen mit REPHA-OS® Mundspray.
e In der ersten Phase während der mindestens vierwöchigen Anti-Pilz-Diät täglich 2-3mal den Mundraum
desinfizieren (z.B. mit REPHA-OS® Mundspray).
e Mundhygiene und Zahnsanierung: Kariöse Zähne und
Zahnfleischtaschen können Nistplatz für Hefen und
damit Quelle für ständige Neuinfektionen sein. Deshalb
kann neben der Mundhygiene auch zahnärztliche
Behandlung nötig sein.
e Auch Zahnspangen und Zahnersatz sollten regelmäßig
mit einem Mittel desinfiziert werden, das auch gegen
Hefen und Pilze wirkt (nach experimentellen Untersuchungen reichen die intensiv beworbenen, sprudelnden
Reinigungstabletten für diesen Zweck nicht aus, da sie
nur gegen Bakterien wirken; eine relativ preiswerte, aber
G I B T E S J E T Z T N O C H E T WA S Z U B E D E N K E N ? 29
wirksame Variante ist, den Zahnersatz mehrere Stunden
oder über Nacht in Obstessig zu legen)
Unterwäsche, Handtücher, Waschlappen und Bettwäsche
stets bei 60, besser 90 Grad waschen. Pilze überleben bei niedrigen Temperaturen und man steckt sich sonst ständig über die
eigene Wäsche selbst wieder an.
Bei Pilzinfektionen im Genitalbereich müssen beide Partner behandelt werden, damit sie sich nicht immer wieder
gegenseitig anstecken.
G E S U N D H E I T I S T E I N Z U W E R T VO L L E S G U T , um es aus-
schließlich den Experten zu überlassen. Anders als noch unsere Eltern oder Großeltern leben wir in einer Zeit der Informationsfülle. Wir können diese Informationen für uns und
unsere Gesundheit nutzen. Wir können uns um gesunde
Ernährung und Lebensweise, alternative Heilverfahren,
Methoden zum Stressabbau und psychologisches Basiswissen
kümmern und unser Wissen mehren.
In einer demokratischen Gesellschaft kann und muss
Gesundheit ein für alle erreichbares Gut sein. Dazu gehört
ein mündiger Patient ebenso, wie ein Behandler der seinem
Patienten in einfachen und verständlichen Worten erklärt, was
mit ihm los ist und worum es bei seiner Behandlung geht.
In diesem Sinne hoffen wir, dass wir dazu beigetragen
haben, Ihr Wissen zu mehren, Ihre Neugierde geweckt und
Ihre Motivation gestärkt zu haben.
Vielleicht konnten wir Ihnen auch ein wenig Unterstützung
bei Ihrer Gesundung geben.
Weitere Informationen finden Sie im Internet unter
www.pflanzliche-darmarznei.de
Der Autor Joachim Kudritzki, Hamburg
und Ihre REPHA GmbH – Biologische Arzneimittel
Es liegt
in unseren
Händen
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Natürliche
Präparate zur
Stärkung des
Magen-DarmTraktes
N AC H F O L G E N D M Ö C H T E N W I R S I E noch mit einigen Pro-
dukten bekannt machen, von denen Sie eventuell das eine
oder andere – in Absprache mit Ihrem naturheilkundlichen
Behandler – nutzen können, um die Pilze unschädlich zu
machen und Ihren Magen-Darm-Trakt zu stabilisieren:
BILISAN® duo – ein Mittel, das auf der Basis von Mariendistel
und Javanischer Gelbwurz insbesondere Leber- und Gallentätigkeit anregt.
MYRRHINIL-INTEST® – ein rein pflanzliches Mittel aus Myr-
rhe, Kaffeekohle und Kamille zur Pilzbekämpfung im MagenDarm-Trakt und insbesondere zur Regeneration der angegriffenen Darmschleimhaut.
NORTASE® –ein säurestabiles, rein pflanzliches Verdauungs-
enzympräparat bei Maldigestion (Verdauungsschwäche)
infolge einer gestörten Funktion der Bauchspeicheldrüse.
REPHALYSIN® C – ein Präparat, das abgetötete Kolibakterien
enthält, die das Abwehrsystem im Darm und im ganzen Körper aktivieren.
REPHA-OS® Mundspray – ein Mundspray aus verschiedenen
ätherischen Ölen und Kräutern (darunter auch Myrrhe, die
Hefen abtötet) zur Desinfektion des Mund-Rachen-Raumes.
Den Verdauungstrakt
stärken durch biologische
Medikamente
G I B T E S J E T Z T N O C H E T WA S Z U B E D E N K E N ? 31
BILISAN® duo q Nahrungsergänzungsmittel mit Mariendistel- und Gelbwurzextrakt zum
Schutz und zur Stärkung der Leber. ZUTATEN: Calciummonohydrogenphosphat, Stärke, Füllstoff:
Cellulose, Mariendistelextrakt, Gelbwurzextrakt, Trennmittel: Polyvinylpyrrolidon, Magnesiumsalze von pflanzlichen Speisefettsäuren, Siliciumdioxid und Talkum, Überzugsmittel: Hydroxypropylmethylcellulose, Farbstoff: Eisenoxide und Eisenhydroxide.
MYRRHINIL-INTEST® q Z USAMMENSETZUNG : 1 überzogene Tablette enthält
als arzneilich wirksame Bestandteile: Myrrhe 100 mg, Kaffeekohle 50 mg, Trockenextrakt aus
Kamillenblüten 70 mg (4-6:1) (Auszugsmittel: Ethanol 60 % (m/m). A NWENDUNGSGEBIETE :
Traditionell angewendet zur Unterstützung der Magen-Darm-Funktion. Diese Angabe beruht
ausschließlich auf Überlieferung und langjähriger Erfahrung. *
NORTASE® q Z USAMMENSETZUNG : 1 Kapsel enthält als arzneilich wirksame Bestandteile: Rizolipase (Lipase aus Rhizopus oryzae) 7.000 FIP-E., Protease aus Aspergillus oryzae und 49
FIP- E. Amylase aus Aspergillus oryzae mind. 700 FIP-E. A NWENDUNGSGEBIETE : Zum Ersatz
von Verdauungsenzymen bei Maldigestion (Verdauungsschwäche) infolge einer gestörten Funktion der Bauchspeicheldrüse. *
REPHALYSIN ® C q Nahrungsergänzungsmittel zur Erhaltung einer gesunden Darmflora und der natürlichen Immunfunktion. ZUTATEN: Milchzucker, Stärke, Füllstoff: Cellulose,
gefriergetrocknetes Fermentationskonzentrat aus probiotischen Kulturen des Stammes Escherichia coli EC GUT-DSM 16481, Trennmittel: Magnesiumsalze von pflanzlichen Speisefettsäuren,
Siliciumdioxid und Talkum, Überzugsmittel:, Hydroxypropylmethylcellulose, Natriumalginat,
Ethylcellulose, Ammoniumhydroxid und Fettsäuren, Speiseöl, Farbstoff: Titandioxid.
REPHA-OS ® Mundspray q Die natürliche Mund- und Rachenpflege BESTANDTEILE:
Alcohol, Aqua, Mentha Piperita Oil (Pfefferminzöl), Commiphora Myrrha Extract (Myrrhenextrakt), Potentilla Erecta Rootstock Extrakt (Blutwurzextrakt), Krameria Triandra Root Extact (Rathaniawurzelextrakt) Eucalyptus Globulus Leaf Oil (Eukalyptusöl) Pimpinella anisum Fruit Oil
(Anisöl). Menthol, Saccharin, Eugenia Caryophyllata Flower Oil (Nelkenöl), Eugenol, Limonen,
Linalool.
* Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder
Apotheker.
Stand Juni 2010
Repha GmbH Biologische Arzneimittel · Alt-Godshorn 87 · 30855 Langenhagen
Telefon: 0511/7 86 10 - 0 · Fax: 0511/7 86 10 - 99 · e-mail: info @ repha.de · www.repha.de
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