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der Medizinischen Klinik I
St. Marienkrankenhaus · Salzburger Straße 15 · 67067 Ludwigshafen am Rhein · www.st-marienkrankenhaus.de
Endoskopischer Ultraschall
(Endosonografie) des oberen Gastrointestinal-Traktes)
Ihre behandelnde Ärztin / ihr behandelnder Arzt hat Sie bei uns zu einer endoskopischen Ultraschalluntersuchung von Speiseröhre, Magen, Bauchspeicheldrüse, Zwölffingerdarm und/oder Gallewegen
angemeldet (im folgenden Endosonographie genannt). Wir wollen Ihnen kurz erläutern, wie diese
Untersuchung ablaufen wird und was Sie als Patient dabei zu beachten haben.
Warum muss eine Endosonographie bei Ihnen durchgeführt werden ?
Die häufigsten Gründe, weshalb eine Endosonographie erforderlich ist, sind die Beurteilung von Tumoren, die Beurteilung der Bauchspeicheldrüse und von Gallen- und Bauchspeicheldrüsengängen
und die Probegewinnung aus einem Bereichen, der für einen Tumor verdächtig ist.
Untersuchungsablauf
Bei der Endosonographie werden die Speiseröhre, der Magen und der
Zwölffingerdarm untersucht. Dabei wird der Untersuchungsschlauch
(Endoskop), der an seiner Spitze sowohl mit einer Optik als auch mit
einer Ultraschallsonde versehen ist, über den Mund eingeführt. Unter
Sicht erfolgt dann das Vorschieben in den Magen, der mit Wasser gefüllt
wird, da Ultraschall durch Luftschichten nicht möglich ist. Vom Magen
aus werden die Bauchspeicheldrüse, die Hauptschlagader, die Milz, die
linke Nebenniere, die linke Niere, die linke Leber und die Magenwände
beurteilt. Nach Übertritt in den Zwölffingerdarm werden der Kopf der
Bauchspeicheldrüse, die Gallengänge und der Bauchspeicheldrüsengang untersucht. Beim Rückzug können dann mit aller Sorgfalt
die Speiseröhre und die umliegenden Strukturen untersucht werden.
Zusätzlich können mit einem spezielle Schallkopf aus tumorverdächtigen Bereichen durch eine Punktionskanüle Gewebsproben entnommen werden, die dann vom Pathologen feingeweblich untersucht
werden.
Die Dauer der Untersuchung beträgt in der Regel 20 Minuten. Bei schwierigeren Untersuchungsbedingungen (z.B. nach Operationen) oder akuten Blutungssituationen kann sich die Untersuchungszeit
Herausgeber: Dr. C. P. Trimborn
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August 2010 I bs
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verlängern. Um Ihnen das Einführen des Endoskops angenehmer zu machen, empfehlen wir Ihnen,
sich von uns eine Betäubungsspritze verabreichen zu lassen, so dass Sie die gesamte Untersuchung
über schlafen. Wegen dieser Schlafspritze müssen Sie sich im Anschluss an die Untersuchung bei
uns für etwa 1-2 Stunden unter Überwachung ausschlafen. Zusätzlich dürften Sie für 24 Stunden kein
Auto fahren, keine Maschine bedienen und keine Verträge abschließen.
Mögliche Komplikationen
Komplikationen bei der Endosonographie sind äußerst selten. Dennoch birgt leider jeder Eingriff ein
gewisses Risiko. Bei der Untersuchung kann es - in seltenen Fällen - zu Verletzungen der Organwand durch den Untersuchungsschlauch (Endoskop) kommen. Bei der Entnahme von Gewebsproben können Blutungen auftreten. Extrem selten kommt es bei der Untersuchung zu einem Durchbruch (z.B. Magendurchbruch), insbesondere wenn durch ein Geschwür die Magenwand schon stark
geschädigt ist. Falls solche Komplikationen auftreten sollten, müssten Sie ins Krankenhaus aufgenommen werden und ggf. erneut gespiegelt oder in seltenen Fällen (z.B. bei einem Durchbruch)
operiert werden.
Eine Infektion mit Krankheitserregern durch die bei der Untersuchung verwendeten Geräte ist theoretisch möglich. Aufgrund der Maschinen, die wir zur Aufbereitung der Geräte verwenden, kann eine
Infektion allerdings nahezu ausgeschlossen werden. Durch die Untersuchung besteht jedoch das
Risiko, dass Bakterien bei der Untersuchung aus dem Magen des Patienten in die Blutbahn gelangen. Bei Patienten mit stark vorgeschädigten Herzklappen kann dies zu einer Infektion der Herzklappe mit Darmbakterien führen. Wenn bei Ihnen eine solche Vorschädigung der Herzklappen bekannt
ist, informieren Sie bitte die überweisende Ärztin/den überweisenden Arzt und die Untersucherin/den
Untersucher (in einem solchen Fall haben Sie wahrscheinlich auch bereits einen Herzpass). Es muss
dann vor der Untersuchung und 6 Stunden danach ein Antibiotikum gegeben werden, das die Infektion zuverlässig verhindert.
Unabhängig von der eigentlichen Spiegelung kann es zu Überempfindlichkeitsreaktionen auf das
Beruhigungsmittel und zu Herz-Kreislauf-Reaktionen kommen. Deshalb wird bei jedem Patienten vor
Gabe einer Beruhigungsspritze und während der Untersuchung der Blutdruck, der Puls und die Sauerstoffversorgung im Blut gemessen. Insgesamt ist das Komplikationsrisiko der Endosonografie sehr
gering, selbst wenn mit dem Endoskop behandelt wird (z.B. Punktion). Deshalb hat sich dieses Untersuchungsverfahren weltweit als Standardverfahren durchgesetzt.
Aus rechtlichen Gründen benötigen wir jedoch trotzdem Ihr Einverständnis vor der Durchführung der
Untersuchung.
Datenerfassung und -auswertung
Die erhobenen Befunde werden EDV-gestützt erstellt und gespeichert. Hierbei wird strengstens auf
die Einhaltung der ärztlichen Schweigepflicht und des Datenschutzes geachtet. Die Befunde werden
im Anschluss ausschließlich Ihrem Hausarzt oder - auf Ihren ausdrücklichen Wunsch - einer anderen
Person zugeschickt.
Haben Sie noch Fragen?
Dann rufen Sie uns bitte unter Tel.: 0621-5501-2376 an.
Herausgeber: Dr. C. P. Trimborn
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