Was ist eigentlich das Hormonsystem?

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Was ist eigentlich das Hormonsystem?
Diese Frage wird mir in unserer Praxis oft und gerne gestellt. Denn im allgemeinen
Wissen, werden Hormone oft mit Begriffen wie Pubertät, Fortpflanzung, Diabetes oder
Schilddrüsenprobleme gleichgesetzt. Es ist richtig, dass Hormone die Pubertät zentral
steuern und der Mensch keine Nachkommen hätte, wären da nicht diese Stoffe am Werk.
Auch Diabetes, die Zuckerkrankheit, ist ein Hormonproblem.
In Mitteleuropa sind Schilddrüsenprobleme häufig. Doch Hormone sind noch für vieles
mehr zuständig. Unser gesamter Kreislauf würde zusammenbrechen, wären da nicht
Hormone, welche die Erweiterung und die Reduzierung des Volumens der Blutgefässe
steuern würden. Unsere Nieren würden keinen Tropfen Blut filtern, wenn Hormone nicht
die Steuerung des Filterprozesses übernehmen würden. Unsere Nieren würden keinen
Tropfen Blut filtern, wenn Hormone nicht die Steuerung des Filterprozesses übernehmen
würden. Ja, wir könnten nicht einmal richtig schlafen, denn ohne das Zirbeldrüsenhormon
Melatonin wäre Ausruhen ein Fremdwort für uns. Hormone scheinen überall am Werk zu
sein. Gibt es überhaupt eine Körperfunktion bei welcher Hormone nicht mitbeteiligt sind?
Nein, eine solche Funktion gibt es nicht und kann es auch nicht geben. Denn das
Hormonsystem ist das biochemische Regelwerk des gesamten Organismus.
Was ist den überhaupt ein Hormon? Es ist eine Substanz, welche in einer unseren Drüsen
produziert wird. Diese Substanz wird von den Drüsen meist ins Blut abgesondert, um eine
gezielte Funktion im Körper zu steuern. Es ist also eine Art Botenstoff, welcher beim
Empfänger eine gezielte und zeitlich definierte Funktion auslöst. Am Besten stellt man sich
das Hormonsystem wie eine grosse komplexe Uhr vor, in welcher jedes Zahnrad ein einzelnes genau definiertes Hormon darstellt. Jedes Hormon ist auf das andere abgestimmt
und alle bilden zusammen ein komplexes und fein abgestimmtes Regelwerk. Es versteht
sich von selbst, dass ein einziges schlecht arbeitendes Hormon ausreicht, um das ganze
System lahm zu legen. Nicht nur das Nervensystem steuert also den Körper, sondern
auch das Hormonsystem. Eigentlich fliessen die Steuerungsmechanismen beider Systeme
zusammen und können nur im Zusammenwirken den Menschen am Leben erhalten.
Diese Sicht der Dinge lässt einem schon ahnen, dass Störungen des Hormonsystems
alles andere als ungefährlich und einfach zu beheben sind. Bevor wir aber über
hormonelle Beschwerden sprechen brauchen wir noch einiges an Grundlagenwissen über
das Hormonsystem. Dieses wollen wir uns noch aneignen.
Bis jetzt haben wir nur Grundsätzliches über Hormone erläutert. Nun wollen wir über die
Stoffe im Detail sprechen. Die erste Frage, die man sich wohl stellt ist: sind alle Hormone
stofflich untereinander verwandt oder gibt es grundlegende Unterschiede? Alle bis heute
der Schulmedizin bekannten Hormone können in drei Stoffkategorien zusammengefasst
werden. Wir wollen uns diese Kategorien anschauen.
Die erste ist die der Aminosäurederivate. Diese Hormone werden wie der Name
selbst sagt, aus Aminosäuren gebildet. Bekanntes Beispiel das Adrenalin. Diese Hormone
können also nur gebildet werden, wenn der Körper genug Aminosäuren durch die
Nahrung aufnimmt. Aminosäuren werden zu Recht von der modernen Biologie als Bausteine des Lebens definiert. Es sind 20 verschiedene Stoffe, aus welchen alle Proteine
(Eiweisse) hergestellt werden. Unsere Drüsen bauen diese Aminosäuren um und lagern
sie an andere Stoffe an, so dass ein völlig neuer Stoff entsteht. Durch die Verdauung von
Eiweissen in unserem Magen werden vom Organismus Aminosäuren aufgenommen. Fast
alle Hormone dieser Gruppe sind Wasser löslich. Wie wir noch sehen werden, ist diese
Eigenschaft bis heute nicht richtig verstanden und noch weniger genutzt.
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Die zweite Kategorie der Hormone nennt sich Peptidhormon. Grundsätzlich sind es
Eiweisse. Also nichts anders als Ketten von Aminosäuren. Diese Hormone sind, was ihre
molekulare Grösse angeht, die Grössten und alle Wasser löslich. Ihre Grösse wie ihre
Geometrie sowie die Wasserlöslichkeit stellen drei der zentralen Eigenschaften, welche
diese Hormone charakterisieren. Eines der bekanntesten Hormone dieser Gruppe ist das
Insulin.
Die dritte Kategorie ist die der Steroidhormone. Was oft nur die Wenigsten wissen, ist,
dass alle diese Hormone von einem Stoff abgeleitete werden: dem Cholesterin. Man muss
also kaum betonen, dass es sich um Fette und Fett lösliche Stoffe handelt. Einen
Zusammenhang zwischen dem Fetthaushalt und diesen Hormonen zu suchen, macht
nicht nur Sinn, sondern ist grundlegend für das Verständnis, wie diese Stoffe wirken. Alle
weiblichen und männlichen sowie zum Beispiel das Kortison gehören dieser Gruppe an.
Wie wir nun gesehen haben, sind es drei grundlegend verschiedene Stoffgruppen mit
verschiedensten Eigenschaften. Es erstaunt deshalb umso mehr, dass Hormone aller
Kategorien miteinander in Wechselwirkungen stehen. Machen wir ein praktisches Beispiel.
Setzt unser Organismus durch erhöhte Kreislaufbeanspruchung Adrenalin frei, wird automatisch mehr Insulin benötigt und das Aldosterol, welches die Nierentätigkeit mitbestimmt,
wird ebenfalls gefordert. In diesem Beispiel haben wir drei verschiedene Hormone aller
drei Kategorien. Wie schon erwähnt, hängt das alles miteinander zusammen. Ein Hormon
bestimmt über alle anderen und umgekehrt bestimmen alle anderen Hormone, was ein
einzelnes tun und beeinflussen kann.
Wie wir nun gesehen haben, ist auf stofflicher Ebene alles zusammenhängend. Es stellt
sich nun aber die Frage, wie die Drüsen wissen können, wann welche und wie viel
Hormone sie herstellen müssen. Die Schulmedizin spricht von einem Regelkreis. Dieser
ist eng mit dem vegetativen Nervensystem verflochten. Die Botenstoffe des Nervensystems sind in ihrer Beschaffenheit eng mit den Hormonen verwandt. Es besteht in der
Tat eine Diskussion darüber, ob Hormone und die Botenstoffe des Nervengewebes nicht
ein System bilden. Doch dazu später mehr. Versuchen wir den Regelkreis genauer kennen
zu lernen. Die Grafik fasst das folgende schemenhaft zusammen.
Epiphyse
ZNS
Hypothalamus
Hypophyse
Vorderlappen
Hinterlappen
Drüsen I
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Ein Grossteil aller Hormon produzierenden Drüsen wird über eine fein abgewogene Kaskade von Steuerhormonen des Hypothalamus (Hirnregion) und der Hirnanhangsdrüse gesteuert. Der Steuermechanismus baut sich folgendermassen auf: Der Hypothalamus
bekommt durch das vegetative Nervensystem sogenannte Bedarfsimpulse, ob ein Hormon
gebraucht wird oder zu viel vorhanden ist. Der Hypothalamus schüttet dann genau
dosierte Steuerhormone für die Hirnanhangsdrüse aus, welche wiederum Drüsen
steuernde Hormone ausschüttet. Das Ganze ist bewusst über mehrere Stufen geregelt,
denn das erlaubt eine sehr genaue Mengenregulation der Hormone. Es versteht sich von
selbst, dass Hormone als Steuerelemente in unserem Organismus einer sehr genauen
Mengenproduktion unterliegen müssen, denn geringe Abweichungen können schon fatale
Folgen für die Gesundheit haben. Andererseits gibt es Drüsen, die in keiner Weise von
diesem Regelkreis erfasst werden. Die Bauchspeicheldrüse oder die Nebenschilddrüse
sowie wie die meisten Gewebshormone sind nach schulmedizinischer Sicht auf sich selbst
gestellt. Auch die Zirbeldrüse, obwohl im Hirn eingebettet, reagiert mehr auf Reize von
aussen (Lichteinfall, Schallwellen) als auf Impulse des Nervensystems. Wie man
unweigerlich feststellt, ist das schulmedizinische Modell nicht in der Lage, die
Funktionsweise des Hormonsystems vollständig zu erläutern. Dies ist im Grund
genommen das Resultat einer alles in sich auftrennenden Mentalität. Um alles möglichst
zu vereinfachen, trennt man den Körper in scharf abgegrenzte Bereiche auf. Für jeden
Bereich bildet man dann sogenannte Spezialisten aus. Dies ist äusserst kurzsichtig, denn
der Organismus ist ein Ganzes und will als solcher behandelt werden. Deshalb sollte eine
vollständigere und dem Körper angepasste Sicht in der Schulmedizin aufkommen. Auf ass
eine solche Entwicklung stattfindet, möchte ich unser Modell des Hormonsystems
vorstellen. Es beruht auf jahrelanger Forschung und praktischer Beobachtung und hat
sich in der praktischen Anwendung gut bewährt. Das Funktionsschema, welches auf der
nächsten Seite abgebildet ist, umfasst nicht nur alle Hormon produzierenden Drüsen,
sondern es umfasst alle Systeme des Organismus, welche direkt auf die Hormonsteuerung und dessen Herstellung Einfluss nehmen.
Wenn ein Hormon hergestellt und ins Blut oder in ein Gewebe abgegeben wird, muss die
Gewähr bestehen, dass das Hormon nicht sofort verbraucht wird, sondern dass es sein
vorgesehenes Ziel auch erreicht. Dazu sind im Blut eigens einige Substanzen vorgesehen, welche die Hormone regelrecht binden und im ganzen Körper herum transportieren. Die Schulmedizin spricht von Eiweissen, so genannte Globuline. Einige Hormonstörungen wie wir noch sehen werden, beruhen nicht auf der Tatsache, dass die
produzierte Menge an Hormonen nicht dem Bedarf entspricht, sondern dass diese
Globuline lokal ihren Dienst versagen. Wenn wir von Eiweissen sprechen, dann ist eine
Eigenschaft immer im Brennpunkt: die Geometrie des Eiweisses. Denn schon geringe
Abweichungen der Geometrie führen zu grundlegenden Änderungen im chemischen
Verhalten des Eiweisses. Diese Geometrie lässt sich grundsätzlich einfach verändern und
kann vor allem lokal im Organismus durch verschiedene Störungen des Wasserhaushaltes
aus den Fugen geraten. Leider wird, wie schon erwähnt, diese Tatsache von der Schulmedizin kaum beachtet. Denn verschiedene gesundheitliche Probleme der hormonellen
Versorgung beruhen auf dieser Tatsache. Als praktisches Beispiel soll uns eine fast
alltägliche Situation in unserer Praxis dienen. Oft suchen uns Patienten auf, welche über
die klassischen Beschwerden von Schilddrüsenunterfunktion klagen. Jedoch schulmedezinisch wird in dieser Hinsicht als alles in Ordnung definiert.Da beim Arzt oft dann
überhaupt nicht gefunden wird, steht der Patient als Simulant da. Wäre die Untersuchung
weiterführend, würde man in sehr vielen solcher Fälle feststellen, dass die Transportglobuline ihren Dienst lokal versagen. Die dadurch entstandene Dysfunktion kann zum
gleichen Krankheitsbild wie die Schilddrüsenunterfunktion führen. Die Schilddrüse
funktioniert jedoch einwandfrei, denn die Störung ist wie gesagt lokal und nicht ganzCopyright© by Sapientia Naturae, Kalabinth 9, CH-9042 Speicher, Tel. +41 (0)71 891 18 75, Email [email protected]
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körperlich. Es versteht sich von selbst, dass die Therapie nicht Schilddrüsen bezogen
ablaufen sollte. Das Globuline und seine Veränderung sind das eigentliche Therapieziel.
Die folgende Grafik veranschaulicht unsere Vorstellung des Hormonsystems:
ZNS
Hypothalamus
Epiphyse
Hypophyse
Vorderlappen
M1
Drüsen I
M2
Drüsen II
M1
M3
Stoffwechsel
Funktion
Wir wollen dieses nun genauer erläutern und bei den Globulinen anfangen.
Die mit M1, M2 und M3 bezeichneten Abläufe stellen das sogenannte Transportsystem
des Körpers dar. M1 sind Eiweisse, M2 sind Mehrfachzucker (Polysaccharide). Diese
Mehrfachzucker stabilisieren die M1 und stehen selber unter der Kontrolle des Immunsystems. Sie sind auch für den Abbau der verbrauchten Hormone zuständig. M1 und M2
kommen vorwiegend im nervlich gesteuerten Teil zur Anwendung. M3 hingegen ist etwas
ganz Spezielles.
Im Bindegewebe ist der Mensch in der Lage, Wasser von sehr hoher Güte zu speichern.
Dieses wird als Transportwasser für die Hormone des nicht direkt vom Hypothalamus gesteuerten Hormonhaushaltes eingesetzt. Wasser hat in diesem Fall eine enorme Stabilisierungsfunktion. Insulin hängt in direkter Weise von diesem Wasser ab. Denn je nach
Wassereigenschaften kann es schon seine Geometrie verändern. Was bekanntlich zu
Diabetes mellitus Typ II führen kann.
Die Güte des Transportsystems ist von ausschlaggebender Wichtigkeit. Es sollte deshalb
bei der Diagnostik auch dementsprechend genau untersucht werden.
Wie wir schon erwähnt haben, steuert das Immunsystem einen Teil dieses Transportsystems. Wie man dem Schema entnimmt, hat das Immunsystem auch noch andere
Steuerungsaufgaben im Hormonsystem, denn jedes Hormon ist grundsätzlich immunaktiv.
Umgekehrt verhält es sich genau so. Viele Abwehrmechanismen beeinflussen direkt das
Hormongeschehen. Die Folgen einer Störung dieses Prozesses führen unweigerlich zu
allergischen oder autoimmunitären Erkrankungen.
Eine Drüse, die immer wieder grosse Aufmerksamkeit erregt, ist die Zirbeldrüse. Grundsätzlich ist sie als die Schlafsteuerdrüse bekannt. Jedoch weiss man, dass wenn ihre
Lichtempfindlichkeit oder Schallempfindlichkeit gestört werden, es zu massiven Problemen
mit Nerven- und Immunsystem kommt. Leider ist noch zu wenig über diese Schall- und
Lichtempfindlichkeit bekannt. Soviel jedoch ist klar, sie stellt eine Schnittstelle zwischen
den Sinneswahrnehmungen und dem Hormonsystem dar. Was wiederum bedeutet, dass
unser Bewusstsein von dieser Funktion beeinflusst werden kann. Psychische Probleme
können daher oft auch auf Störungen des Zirbeldrüsenhaushalts zurückgeführt werden.
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Gerade Umwelteinflüsse wie elektromagnetische Strahlung stehen im Verdacht, ebenfalls
die Zirbeldrüse zentral zu beeinträchtigen.
Der Stoffwechsel nimmt eine zentrale Rolle bei der Funktionsausübung der Hormone ein.
Denn er versorgt nicht nur die Drüsen mit Ausgangsstoffen für die Hormonherstellung,
sondern er beeinflusst durch direkte Hormonlieferung aus der Ernährung den gesamten
Steuermechanismus. Diese Tatsache verdeutlicht, wie äusserst sensibel das ganze
System ist und wie es funktioniert. Diesem Aspekt wollen wir uns hier etwas genauer
widmen, denn er ist in der Therapie von hormonellen Störungen von zentraler Bedeutung.
Beginnen wir festzuhalten, dass im Magen Eiweisse zu Aminosäuren reduziert werden.
Diese werden dann grossteils direkt durch die Magenschleimhaut aufgenommen. Im
Organismus werden sie nach Bedarf in jeder Zelle zur Eiweissneubildung eingesetzt. Acht
der zwanzig Aminosäuren muss der Mensch auf jeden Fall durch die Ernährung aufnehmen, denn er ist nicht in der Lage, diese selber herzustellen. Die Qualität der Ernährung entscheidet also darüber, ob Hormone der Aminosäure- und Eiweisskategorie
überhaupt hergestellt werden können. In diesem Zusammenhang ist wichtig zu wissen,
dass unser Magen nicht alle Eiweisse auflösen kann. Viele vor allem tierischen und bakteriologischen Ursprungs sind unangreifbar für die Magensäure und Magenenzyme. Das
bedeutet, sie stellen nur Ballast dar, der den ganzen Darm auch noch belastet. Leider sind
Eiweisse hochreaktive Stoffe. Dies bedeutet, dass sie im Magen und Darm direkten
Einfluss auf verschiedensten Ebenen nehmen können. Die Wirkungen solcher unerwünschten Eiweisse kann vielfältig sein: von antibiotisch, Immunsystem reizend,
Resorptions verändernd oder Hormon aktiv.
Gerade die letztere Eigenschaft interessiert uns im Besonderen. Denn was kann im Hormonsystem schief laufen? Die grössten bis heute uns bekannten Schäden richten diese
Eiweisse in der Dickdarmflora an. Denn dort kann es abgesehen von einem völligen
Zusammenbruch der Flora, vor allem zum Ausstoss von Hormon aktiven Aminosäurederivaten durch die Darmbakterien kommen. Ein Beispiel soll die Tragweite des Problems
erläutern. Tierische Nahrung (Fleisch) ist an sich nichts schlechtes. Leider ist die heutige
Tierhaltung bzw. Mast nicht auf Qualität, sondern auf Quantität ausgerichtet. Dies führt
zum sehr kurzsichtigem und verantwortungslosem Einsatz verschiedenster Wachstumsbeschleunigern und verschiedensten pharmakologisch aktiven Substanzen. Die
eingesetzten Stoffe sind mitunter auch hochkomplexe Eiweisse. Diese lagern sich im
Muskelfleisch der Tiere ab. Beim Verzehr gelangen sie dann unbeschadet in unseren
Dickdarm. In diesem herrschen Bedingungen, welche diese Eiweisse aktivieren. Unsere
Darmflora stösst als Reaktion auf diese Aktivitäten verschiedenste Stoffe aus, unter
anderem auch Hormon aktive Stoffe. Diese gelangen in unsere Blutbahnen und nehmen
unabhängig vom gesamten Hormonsystem Einfluss auf verschiedene Funktionsebenen.
So zum Beispiel können Gewebe zerstört werden (rheumatische Beschwerden), nervliche
Probleme auftreten (Migräne), psychische Störungen durch Neurotransmitter ähnliche
Stoffe. Vor allem können bösartige Tumore durch diese Stoffe entstehen. Letztere finden
ihre Ursache darin, dass sich verschiedene dieser hochreaktiven Eiweisse an Zelloberflächen andocken und dadurch der Zelle ein völlig falsches Signal vermitteln, was zu Zellstoffwechsel verändernden Reaktionen führt.
Im Weiteren sind der Magen sowie der Darm auch für die Aufnahme vieler Transportmoleküle zuständig. Wasser (M3) und komplexe Mehrfachzucker (M2) werden durch den Darm
aufgenommen. Nur eine optimale Magen-/Darmfunktion gewährleistet einen störungsfreien Hormonhaushalt. Die schon erwähnte Abwehr des Organismus darf auf keinen Fall
vernachlässigt werden. Denn letztendlich ist das Immunsystem höchst sensibel in Bezug
auf Hormonstörungen. Es ist interessant, die Wirkung der verschiedenen Hormone auf die
weissen Blutkörperchen kennenzulernen. Einige einfache Beispiele werden uns die Tragweite gut verdeutlichen.
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Alle Hormone der dritten Kategorie (Steroide) besitzen durch ihre Fettlöslichkeit die Eigenschaft, die Zellwände der weissen Blutzellen zu durchwandern. Dies kann bei Hormonüberschuss zu sehr gefährlichen Situationen führen. Gerade die Geschlechtshormone
können die Aktivität der weissen Blutzellen beträchtlich stören. So verursachen Überschüsse der weiblichen Hormone eine Reduzierung der Abwehraktivität. Männliche
Hormone verursachen gerade das Gegenteil, was zu extremen Überreaktionen führen
kann. Zwangsläufig stellt sich die Frage, was passiert mit der Abwehr, wenn es zu
Schwankungen dieser Hormone kommt.
Umgekehrt kann das Immunsystem die Hormonfunktion auch stören. Dies geschieht im
Zusammenhang mit den Steroidhormonen vor allem in der Leber. Dort kommt es bei
Entzündungen des Organs zu starken Schwankungen des Cholesterinspiegels, was
wiederum die Bildung der Fetthormone entscheidend beeinflussen kann. Berühmt
berüchtigt ist Kortison. Dieses Steroide wird in der Nebenniere produziert. Der Körper
stattet das Hormon direkt in der Drüse mit einem Mehrfachzucker aus (M2). Man nennt es
dann Glucocorticoid. Ist der Mehrfachzucker vom Immunsystem als Körper eigen erkannt,
kommt es zu keinen der bekannten Nebenwirkungen von Kortison. Leider berücksichtigt
die Pharmaindustrie nicht, dass jeder Mensch eine individuelle Zusammenstellung von
Kortison und Mehrfachzucker besitzt. Wird diese Zusammensetzung durch synthetische
Zugaben von Kortison gestört, unterdrückt das Immunsystem automatisch die Herstellung
von eigenen Glucocorticoiden. Die Folgen sind bekannt.
Bei den zwei Wasser löslichen Kategorien Eiweissen und Aminosäurederivaten kommen
weitere Aspekte ins Blickfeld der Störung des Hormonhaushaltes. Durch die Wasserlöslichkeit können diese Hormone grundsätzlich an spezifischen Rezeptoren an den Zelloberflächen andocken. Dieser Prozess kann auf verschiedenste Weise gestört werden.
Das Immunsystem kontrolliert diesen Andockmechanismus durch sogenannte lösliche
Faktoren. Diese Faktoren sind Stoffe, welche dem Immunsystem als Kommunikationswerkzeug dienen. Wasser spielt hierzu eine zentrale Rolle. Je nach Güte des Wassers
wird dieser Andockmechanismus beeinflusst. Als Güte des Wassers wird die Energie der
Wasserstoffbrücken verstanden. Diese Energie entscheidet, ob ein Hormon so gelöst wird,
dass es seine Funktion optimal erfüllt oder versagt. Unser Trinkwasser bestimmt wiederum
die Energie des Körperwassers.
Ein weiterer wichtiger Punkt stellt die Tatsache dar, dass es keine Drüsen gibt, welche in
ihrer Hormonherstellung sozusagen sich selbst überlassen sind. Die Drüsen des Block II
werden über die ZNS reguliert. Das zentrale Nervensystem verwendet hierzu als Feinsteuerung das Immunsystem. Die Abwehr ist in der Lage, direkt mit der ZNS eine
Wechselwirkung einzugehen und diese dann an Drüsen durch eigene Wasser lösliche
Stoffe sowie dem Körperwasser weiterzuleiten. Einer der Gründe, warum die Hypophyse
nicht die Feinsteuerung übernimmt liegt in der Tatsache, dass die Hormone aller Drüsen
des Block II direkt von den weissen Blutzellen gebraucht werden. Diabetes kann als
Beispiel die Zusammenhänge gut vorstellen. Die Insulinproduktion hängt direkt vom aufgenommenen Zucker im Blut ab. Der Organismus versucht immer einen stabilen Blutzuckerhaushalt anzustreben. Diesen Haushalt stabil zu halten bedarf es mehr als Steuerhormone. Denn das Immunsystem wäre zum Einen so in seiner Effizienz von den zusätzlichen Steuerhormonen abhängig, was eine weitere Möglichkeit bieten würde, noch mehr
Krankheiten der Bauchspeicheldrüse hervorzurufen. Dies liegt nicht im Sinne der Natur,
welche immer auf eine Minimierung der Probleme bedacht ist. Zum Anderen sind die
Hormone des zweiten Blocks alles sogenannte Schnelleinsatzhormone. Sie müssen in der
Lage sein, innerhalb kurzer Zeit allen Bedarfsanforderungen Genüge zu leisten. Hierfür
muss im ganzen Organismus eine Steuermöglichkeit vorhanden sein. Die weissen Blutzellen leisten aus ihrem ureigenen Wesen heraus diese Funktion.
Eine bis jetzt stark vernachlässigte Hormonart soll am Rande noch erwähnt werden: Die
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Gewebehormone. Prostaglandine als Beispiel. Alle Gewebehormone unterliegen in ihrer
Steuerung dem zweiten Block. Wasser ist bei der Wirkung dieser Hormone der zentrale
Stoff schlecht hin.
In der Praxis bewährt sich diese Modellvorstellung immer aufs Neue. Sie ist durchaus
anspruchsvoller und durch ihre System übergreifende Vision um einiges komplexer als
das klassische Modell. Sie erlaubt aber gerade deswegen eine Ursachen bezogene
Therapie, was zu nachhaltigen Erfolgen führt.
Wir wollen nun die praktische Seite angehen und Therapievorschläge erläutern. Die
folgenden Vorschläge sind ein kleiner Abriss dessen, was durch pflanzenheilkundliche
Methoden mit der Anwendung des oben vorgestellten Modells möglich ist.
Eines der heissest diskutierten Themen ist wohl der Umgang mit künstlichen Hormonen in
der Menopausa der Frau. Wenn man sich vorstellt, dass es in Japan sowie in China oder
im ländlichen Südamerika so gut wie keine Menopausabeschwerden bei Frauen bekannt
sind, jedoch in Europe und Nordamerika dem Problem hingegen mit extremem Einsatz an
synthetischen Hormonen und Operationen entgegengetreten wird, stellen sich etliche
Fragen. Die Ursachen für dieses Debakel finden sich auf verschiedenen Ebenen. Erstens
ist in der westlichen Welt der Umgang mit synthetischen Hormonen mit „sorglos“ zu
bezeichnen.Angefangen mit sehr frühem Einsatz der Antibabypille in der Pubertät und
weitergehend zum Teil noch völlig unkontrollierten Umgang mit Hormonen in der Landwirtschaft und der Kunststoffindustrie mit Weichmachern, (Weichmacher sind in ihrer
Wirkung mit weiblichen Steroiden gleichzusetzen). Die Belastung der Umwelt mit den
oben genannten Stoffen fällt durch Nahrungsmittel und vor allem Trinkwasser wieder auf
den Menschen zurück. Die Konsequenz ist, dass durch ein übermässige Belastung des
Körpers durch unkontrollierte Mengen an Hormonen es im Stoffwechsel des Darmes zu
einer chronischen Deregulierung des gesamten weiblichen Haushaltes kommt. Es verwundert deshalb nicht, wenn Frauen schon mit nicht einmal dreissig Jahren Myome- oder
Zystenprobleme aufweisen und diese seitens der Gynäkologie als normaler Tatsachenbefund angesehen wird.
Die Natur reguliert den weiblichen Hormonhaushalt über drei Stufen. Der Hauptanteil wird
über den Drüsen Block I (Eierstöcke) hergestellt. Eine weitere Quelle ist die Darmschleimhaut, welche durch eine grundsätzlich gesunde Ernährung Hormone für den weiblichen
Haushalt liefert. Die dritte Quelle besteht in den Fettzellen. Diese wandeln wie die Drüsen
Cholesterin in Östrogen um und sind durch ihre Präsenz im ganzen Körper in der Lage,
den weiblichen Haushalt lokal, wie auf dem gesamten Organismus zu versorgen. In der
Menopausa wir diese Fettzellenversorgung besonders aktiviert, weil die Eierstöcke ihre
Produktion auf ein Minimum drosseln. Die leichte Gewichtszunahme anfangs der
Wechseljahre ist also grundsätzlich eine gute Reaktion des Körpers, welche sich im
Übrigem am Ende der Menopausa wieder selbst nach unten korrigiert. Leider lässt unser
westlicher ästhetischer Sinn eine solche Zunahme oft nicht zu, was zur zwangsläufigen
Unterversorgung des Hormonhaushaltes führt.
Die Folgen all dieser Fehlverhalten schlagen sich ebenfalls auf verschiedenen Ebenen
und Möglichkeiten nieder. Bei einigermassen hormonell gut veranlagten Frauen, welche
über ein halbwegs vernünftiges Immunsystem verfügen, kommt es zu klassischen
Störungen des Haarwuchses, Hitzewallungen, welche oft auch mit Kreislaufstörungen einhergehen, möglichen psychischen Schwankungen sowie nicht seltenen Cholesterinspiegelerhöhungen. All diese Beschwerden lassen sich gut mit pflanzlichen Heilmitteln beikommen. Zentrale Rolle spielen hierfür folgende Pflanzen: die Weinraute, welche als
Pressling und nicht als Tee eingenommen werden sollte; Frauenmantel- und Ringelblumentee; Kubebenpfefferfrüchte nicht mit Mönchspfeffer zu verwechseln; NachtkerzenCopyright© by Sapientia Naturae, Kalabinth 9, CH-9042 Speicher, Tel. +41 (0)71 891 18 75, Email [email protected]
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öl aus unzweifelhaftem biologischem Anbau. All diese Pflanzen regeln und gleichen
Störungen des Hormonhaushaltes gut aus. Im Weiteren sollte bei der Ernährung auf
folgendes geachtet werden: ungesättigte Fettsäuren in Form von Olivenöl, Sonnenblumenöl oder Distelöl. Granatäpfel sind für ihren Gehalt an pflanzlichen Östrogenen berühmt.
Noch vor wenigen Jahrhunderten stellte man aus den Kernen des Granatapfels Verhütungsmittel her. Sojaprodukte sind, wenn sie aus garantiertem Gentechnik freiem und biologischem Anbaus stammen, eine sehr gute Basis den Organismus hormonell zu stabilisieren. Wenn die Veranlagung nicht so optimal ist, kommt es gerne zu Osteoporose,
Myomen, unkontrollierten Monatsblutungen, Zystenbildung, möglichen schweren psychischen Störungen, Hautproblemen. Solange das Immunsystem noch effizient arbeitet,
kommt es nicht zu schlimmeren Verwachsungen. Durch einen gut ausgebildeten
Fachmann in der Hildegardmedizin kann man sich problemlos all der oben genannten
Probleme nachhaltig entledigen. Zwar ist hier ein intensiverer Einsatz an pflanzlichen
Heilmitteln notwendig. In der Hildegardmedizin kennt man hierfür eigens Präparate für
Myome und Zysten. Blutungen werden mit dem Betonikakrautwein schnell und effizient
reguliert. Der Wasserlinsenwein liefert gute Dienste in der Ausleitung hormoneller Abbaustoffe, welche eine Gefahr für Tumore darstellen. Der Wegerichhonig ist ein wahres Osteoporose-Vertilgungsmittel. Veilchenwein steuert die psychischen Schwankungen optimal
entgegen. Wie man unmissverständlich feststellen kann, gibt es in der Hildegardmedizin
eine Fülle an möglichen Heilmitteln. Alle diese Präparate zielen auf eine Regulierung des
Hormonhaushaltes ab und werden dadurch nach Erreichung der Stabilisierung wieder abgesetzt.
Leider kommt es oft vor, dass durch voreiliges Handeln die Gebärmutter oder gar auch
noch die Eierstöcke operativ entfernt werden. Dies führt zu einer gravierenden Störung in
der Regulation des weiblichen Hormonhaushaltes. Die Hypophyse sowie die ZNS
verwenden das ganze Leben lang den gleichen hormonellen Signalweg über Gebärmutter
und Eierstöcke. Auch ist zu betonen, dass gerade die minimale Restaktivität der
Eierstöcke im hohen Alter der Frau das sprichwörtliche Zünglein an der Waage darstellt.
So brisant und provokativ die folgende Aussage auch sein mag: die meisten Myom- und
Zystenoperationen in der Menopausa sind reine Geldmacherei der Schulmedizin. Würde
man im Sinne des Patienten handeln, käme es gar nicht zu solchen Operationen, denn ein
nachhaltiger und verantwortungsvoller Umgang mit dem Hormonhaushalt der Frau würde
solche Beschwerden gar nicht entstehen lassen.
Ist es nun aber zu solch einer Operation gekommen, wobei eine Eierstockentfernung
bedeutend schwerere Folgen haben kann als eine Gebärmutteroperation, gestaltet sich
die Behandlung von konsequenten massiven Hormonstörungen komplexer als alle oben
beschriebenen Fälle.
Ein Gebärmutterverlust lässt sich zwar noch gut behandeln und bedarf keiner synthetische Ersatzhormone. Glücklicherweise springen in diesem Fall der Stoffwechsel und das
Immunsystem ein und kompensieren den Ausfall. Eine Therapie sollte aber in einem
solchen Fall immer unter Betreuung eines gut ausgebildeten Hildgardmedizin-Therapeuten
geschehen.
Wenn beide Eierstöcke fehlen, kann es währender Menopausa zu sehr gefährlichen Defiziten in der Hormonbildung und dessen Steuerung kommen. Oft ist eine synthetische
Hormonersatztherapie seitens des Arztes verordnet. Diese verhindert jegliches Eingreifen
ins Geschehen. Eine Therapie in diesem Fall ist äusserst komplex und langwierig. Das
Erste was versucht werden sollte, ist synthetische Präparate durch pflanzliche Mittel zu
ersetzen. Ist dies gelungen, sollte man versuchen, den Fettzellenhaushalt und den
Stoffwechsel so anzuregen, dass ein hormoneller Ausgleich stattfinden kann. Dabei sollte
man grosses Augenmerk auf das Immunsystem legen, denn dieses verkraftet die Gabe
von künstlichen Hormonen nur schlecht. Eine verminderte Effizienz der Abwehr ist die
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Folge. Das Ziel wie bei allen anderen Therapievorschlägen die Heilmittel absetzen zu
können, ist in diesem Fall nicht möglich. Auch eine Überwachung des Hormonsystems ist
für den Rest des ganzen Lebens notwendig.
Schilddrüsenprobleme sind in Zentraleuropa ein häufiges Übel. Die Ursache liegt darin,
dass rein aus geologischer Sicht sehr wenig bis gar ein Jod im Boden vorhanden ist. Die
letzte Eiszeit hat sprichwörtlich alles weggespült. Die Schilddrüse ist aber auf eine
effiziente Versorgung mit Jod angewiesen. Im Artikel „Jod und dessen Versorgung“ wird
darüber ausführlich beschrieben. Uns interessiert vielmehr was alles in Bezug auf die
Schilddrüse schief laufen kann.
Das gängigste Problem ist wohl die klassische Unterfunktion. Die Ursache liegt in der
fehlerhaften Versorgung der Schilddrüse mit Aminosäuren und Jod. Eine konsequente
Umstellung der Ernährung, wie sie in den Artikeln „Verhungern bei vollen Kochtöpfen“ und
„Moleküle des Lebens: Jod, aus alt macht neu“ beschrieben wird, führt meist schon zur
Lösung des Problems. Sollte sich jedoch über Jahr eine nachhaltige Störung des
gesamten Hormonhaushaltes ergeben haben, so liefert hier die Hildegardmedizin eine
vollständige und nachhaltige Therapiemöglichkeit, welche wir jetzt etwas näher betrachten
wollen. Das Therapieziel ist die Regulierung des Schilddrüsenhaushaltes, welcher oft
durch künstliche Hormone ersetzt worden ist. Das erste Ziel liegt darin, die Schilddrüse
anzuregen eigene Hormone herzustellen. Dies kann aber nur im Zusammenspiel mit
Thalamus und Hirnanhangsdrüse stattfinden. Der Aronstab hat die Eigenschaft, genau
diese Aktivierung auf allen Ebenen aufzubauen. Im Artikel über Pflanzenheilkunde ist das
Rezept dazu angegeben. Da in den meisten Fällen die Schilddrüse auch noch Verwachsungen (Knoten) aufweist, ist es wichtig, dass diese keine Hormone bilden. Denn ohne
Kontrolle tun sie das. Die Veilchensalbe und ein spezieller Wickel aus Gundelrebe/Liebstöckel lösen die meisten gutartigen Knoten effizient auf. Ein Kontrolle des Verlaufes ist
jedoch seitens eines Fachmanns angebracht. Das Immunsystem ist dazu parallel
aufzubauen. Die Schilddrüsenhormone sind Energieregulatoren und geben dem Abwehrsystem überhaupt die Möglichkeit, den Wärmehaushalt zu regeln. Deshalb wird bei einer
Reaktivierung der Schilddrüse in der Hildegardmedizin immer auch die Abwehr aufgebaut.
Die Reaktivierung der Schilddrüse hängt natürlich auch davon ab, ob das Organ noch vollständig vorhanden ist oder ganz oder teilweise entfernt wurde. In diesen Fällen kann es
sein, dass die Gabe von Ersatzhormonen nicht abgesetzt werden kann.
Die Schilddrüse kann zudem noch andere hormonelle Störungen aufweisen. Zum Einen
wenn das Messengersystem versagt und wenn die Abwehr eine Autoimmunität aufbaut.
Die Störung des Messengersystems ist durch den gezielten Einsatz eines hochwertigen
Trinkwassers und einer Sanierung des Stoffwechsels lösbar. Gerade die Polysaccharide
der Dickdarmflora und die Eiweissaufnahme im Magen entscheiden unmissverständlich
über die Heilung eines solchen Falles. Bärwurzmischung auch Birnbrei genannt,
Ysopgewürz und Sclareawein können als Heilmittel hierfür effiziente und schnelle
Lösungen anbieten. Bei den Autoimmunitäten ist es um einiges komplexer und ein
spezieller Artikel soll hierfür genaue Auskunft geben.
Die Zuckerkrankheit ist ein gefürchtetes und gemäss der Schulmedizin unheilbares Übel.
Doch auch hier sind gewaltige Differenzierungen notwendig, denn Diabetes gibt es in
verschiedenen Formen und kann bei einigen gut geheilt werden. Erstens sollte zwischen
Diabetes Typ I und Typ II unterschieden werden. Typ I ist autoimmun Ursprungs und kann
dadurch kaum geheilt werden.Typ II hingegen ist eine reine Wohlstandserkrankung und ist
sehr wohl heilbar. Zuerst muss man verstehen, was überhaupt schief läuft. Die
Drüsenzellen der Bauchspeicheldrüsenoberfläche produzieren auf einmal kein
vernünftiges Insulin mehr. Das heisst das Insulin ist für den Körper unbrauchbar. Der
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Grund: die Geometrie des Eiweiss Insulin ist sprichwörtlich aus den Fugen geraten. Wie
man schon ahnen kann spielt hier das Wasser eine entscheidende Rolle. Zum anderen
überfordern wir die Drüsenzellen mit unmässigem Zuckerkonsum. Je nach Schwere der
Insuffizienz der Drüsenzellen kann die Schulmedizin mit Tabletten (Zuckerverzögerer) oder
direkt mit Spritzen von Ersatzinsulin reagieren. Diese Therapie begleitet den Patienten ein
Leben lang. Nun dem muss nicht so sein. Erstens, eine Umstellung der Ernährung
verändert von sich aus schon den Zuckerhaushalt ins Positive. Zweitens sind die
Drüsenzellen regelrecht am „Verdursten“, deshalb führt die Einnahme von einem guten
Quellwasser ebenfalls zu einer nachhaltigen Verbesserung. Drittens hat die Natur einige
Lösungen zur Reaktivierung lahmer Bauchspeicheldrüsenzellen zur Verfügung gestellt. So
ist der Bertram zum Beispiel ein sehr effektives Gewürz um die Insulinproduktion zu
beeinflussen. Aus der Hildegardmedizin heraus haben wir in unserem Zentrum ein
Präparat entwickelt, das wir MOC nennen, welches bei korrekter Anwendung Diabetes Typ
II ausheilt.
Wie Frauen werden auch Männer von hormonellen Störungen heimgesucht. Die Prostata
ist ein geliebtes und zugleich gefürchtetes Organ. Die Prostata-Tumorerkrankungen treffen
in Europa nicht nur jeden zweiten Mann, sondern sie erscheinen bei immer jünger werdenden Männern. Wo liegt das Problem? Die Vorsteherdrüse, auch Prostata genannt,
produziert Samenflüssigkeit. Diese Flüssigkeit dient den Spermien als Nahrung und
Medium um eine Eizelle zu befruchten. Das allein weist schon darauf hin, dass es sich um
ein Sekret handelt, welches sehr viel leisten muss. Dies wiederum bedeutet, dass die
Prostata ebenfalls viel tun muss, um es herzustellen. Wasser, Eiweisse, Vitamine und vor
allem Zucker sind die Hauptbestandteile des Samensaftes. Wenn man sich vor Augen
hält, dass dieses Organ nie still steht und auch noch sehr gut durchblutet wird, auf das es
alle Nähr- stoffe bekommt die es braucht, kommt einem der Zweifel auf, ob bei solch
einem Treiben nicht auch Schwachstellen vorhanden sein können. Es könnte ja sein, dass
das Organ durch seine hohe Arbeitsleistung, auch vielen „Stolpersteinen“ im Wege steht.
In der Tat ist das auch so. Gerade der Zucker kann das Organ regelrecht aus der Bahn
werfen. Die gefürchteten Prostataveränderungen, Vergrösserung, Verkalkung und
Tumorbildung können auf unkontrollierten Zuckerkonsum zurückgeführt werden. Der
menschliche Organismus nimmt nicht Zucker in verschiedenen Formen auf. Zum einen
auch sogenannten zwei- und dreiwertigen. Dieser Zucker ist besser als Saccharose oder
als gewöhnlicher weisser Zucker bekannt. Dieser führt im Prostatahaushalt zu
beträchtlichen Problemen, denn die Prostata bevorzugt den Fruchtzucker bei weitem. Die
Vorsteherdrüse reagiert mit einer Gewebevergrösserung auf Saccharose. Konsumiert man
davon zu viel verwundert es nicht, das schon in jungen Jahren Prostatabeschwerden
auftreten. In allen Erdteilen wo Zucker in raffinierter Form in grossen Mengen konsumiert
wird, weist die männliche Bevölkerung überaus häufige und massive
Prostataerkrankungen auf. Nun, wie kann man dagegen angehen? Zunächst den
Zuckerkonsum einstellen. Dazu auch den Alkoholkonsum, der sich als eine Art Förderer
der Beschwerden ausweist. Hildegard von Bingen hält wie gewohnt auch hierfür einen
Vorschlag bereit. Der Rainfarn, der zu unrecht als giftig verschrien ist, denn nur seine
Blüten enthalten eine toxische Substanz. Die Blätter aber werden in der Therapie
eingesetzt. Eine Urtinktur aus Rainfarnblätter mit etwas Rotwein dreimal täglich
eingenommen führt bei Zucker- und Alkoholabstinenz zu einem Zurück-bilden der Prostata
und einem langsamen aber stetigen Abbau von Verkalkungen. Sogar der fragwürdige
PSA-Wert wird durch diese Behandlung in die Norm gezwungen. Bei eher jungen
Männern steht noch ein effizientes Heilmittel zur Verfügung: der Hirschzungenfarbwein.
Dieses Heilmittel wirkt in erstaunlicher Weise aber nur bei jungen Männern bis etwa zum
vierzigsten Lebensjahr. Warum der Hirschzungenwein nur bei jungen Männern wirkt, ist
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noch unklar. Vermutet wird, dass der Leberstoffwechsel auch noch eine wesentliche Rolle
spielt, was den Zuckerumsatz beeinflusst. Beim älteren Mann scheint dieser
Zusammenhang nicht mehr so direkt zu bestehen, was die erhöhte Tendenz zu
Prostatabeschwerden erklären würde.
Als Schlusswort seien noch psychische Probleme angeführt, welche einen hormonellen
Ursprung haben. Wir haben im Hormonmodell auch davon gesprochen, dass das Nervensystem direkt mit dem Hormonsystem in Wechselwirkung steht. Dies führt zwangsläufig
zum Schluss, dass wenn eines der Systeme eine Fehlfunktion aufweist, das andere in
Mitleidenschaft gezogen werden kann. Nun, die Formen der möglichen psychischen
Störungen sind sehr unterschiedlich und strukturieren sich dazu noch nach den
charakterlichen Wesenszügen des Patienten.
Das oben Gesagte soll in keinem Fall alle psychischen Probleme auf eine Störung der
Wechselwirkungen zwischen Hormon- und Nervensystem reduzieren. Tatsache ist, dass
viele Depression, Psychosen und andere Beschwerden dieser Art auf hormonelle
Störungen zurückführbar sind. Eine Behandlung dieser Erkrankungen ist nicht immer einfach. In der Hildegardmedizin findet sich eine enorme Fülle an Heilmitteln, welche dieses
Problem beheben können. Es empfiehlt sich aber in jeden Fall, eine akkurate Diagnostik
durchzuführen und einen Fachmann zu konsultieren.
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