Wir sorgen für Ihre Gesundheit. - Martin-Luther

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Wir sorgen für Ihre Gesundheit.
Wir sorgen für Ihre Gesundheit.
Frühjahr 1886
Umbau der Diekmann´schen Villa zum ersten evangelischen Krankenhaus in Wattenscheid mit 30
Betten. Die Kosten bringt die Gemeinde aus Eigenmitteln (Sparkassenguthaben), durch Verkauf von
Grundstücken und aus Anleihekapital der Sparkassen Wattenscheid und Witten auf.
1899
Einweihung des neuen Krankenhauses mit Verlegung der Patienten aus dem alten in das neue Haus.
1898
Die Einrichtungen des Neubaus entsprechen dem
damaligen neuesten Stand medizinsicher- und naturwissenschaftlicher Erkenntnisse. Die alte Krankenhausvilla wird Pfarrerwohnung und Gemeindehaus.
Das Presbyterium beschließt den aufgrund wachsender Bevölkerungszahlen notwendig gewordenen
Neubau des Krankenhauses für 100 Patienten.
Angliederung eines Isolierhauses zur Aufnahme von
Infektionskranken.
1914
Ein erster Transport verwundeter Soldaten wird vom
„Lutherstift“ übernommen. Das evangelische Krankenhaus wird Heimatlazarett.
1901
1886
Eröffnung des Krankenhauses „Lutherstift“ Wattenscheid.
1911
Nach Erteilung der Genehmigung zum Bau durch
die Behörde und das Konsistorium erfolgt der erste
Spatenstich zum Neubau des Krankenhauses „Lutherstift“ auf dem nördlichen Teil des Grundstücks.
1926
Feier zum 25 (40)jährigen Bestehen.
1942
04
Bei einem Bombenangriff auf Wattenscheid erleidet
das Krankenhaus schwerste Beschädigungen. Das
angrenzende Pfarrhaus wird völlig zerstört. Die chir-
urgische Abteilung wird daraufhin in den Hochbunker auf dem Gertrudisplatz, die Infektionsstation auf
das Gelände der Zeche Centrum II verlegt. Lediglich
die innere Station verbleibt im Lutherstift, dessen
obere Stockwerke infolge der Bombenschäden nicht
mehr benutzt werden können.
1948
Währungsreform. Das „Lutherstift“ erleidet empfindliche finanzielle Verluste. Ein bereits fertiger
Plan zur Errichtung eines großzügigen und neuzeitlichen Erweiterungsbaus muss verworfen werden.
1948
Erweiterung des Krankenhauses durch Aufstockung
eines weiteren Geschosses.
05
50er Jahre
1956
1976
Umfangreiche Erweiterungs- und Renovierungsarbeiten entsprechend den technischen und medizinischen Anforderungen der Zeit.
Umbenennung des Ev. Krankenhauses „Lutherstift“
in Martin-Luther-Krankenhaus. Gründung der Gesundheits- und Krankenpflegeschule
Einrichtung der Ambulanz im Erdgeschoß des
Krankenhauses.
1951
1959
Feier zum 50 (65)jährigen Bestehen des „Lutherstifts“ Wattenscheid.
Fertigstellung des neuen Schwesternwohnheims;
heute: Abteilung für Klinische Psychiatrie.
Kooperationsvertrag mit dem Marienhospital in
Wattenscheid über die Einrichtung einer gemeinsamen Fachabteilung für Anästhesie.
1956
1964
Begründung einer eigenständigen Inneren Abteilung.
Begründung der gynäkologisch-geburtshilflichen
Abteilung.
1982
1956
1967
Fertigstellung des Erweiterungsbaus an der östlichen
Seite des alten „Lutherstiftes“ für weitere 100 Patienten.
Inbetriebnahme des neuen Wirtschaftsgebäudes
(Küche und Waschküche).
1978
Eröffnung der Abteilung für Klinische Psychiatrie
im ehem. Schwesternwohnheim.
1982
1984
Die Station für Gerontopsychiatrie wird eröffnet.
1986
Richtfest des Neubaus eines Operationstraktes. Die
Inbetriebnahme ist zum Jahresbeginn 1987 vorgesehen.
1986
Feier zum 100jährigen Bestehen des Martin-LutherKrankenhauses.
1992
Schließung der Abteilung für Gynäkologie.
Einrichtung einer Intensivabteilung mit zunächst 4
Betten.
07
1994 - 1996
Großsanierung des Westflügels, Vergrößerung der
Patientenzimmer und Einbau von Sanitär- und
Nasszellen für 120 Betten.
1996
1998
Neubau der Abhängigkeitsabteilung der Psychiatrie
mit 28 Betten.
2000
Gründung der Krankenhaus-GmbH.
Übernahme der Diakoniestation mit ambulanter
Alten- und Krankenpflege. Einrichtung der neuen
Abteilung für Anästhesie.
2004
1997
2006
Neubau der Ambulanz (Liegendkrankenanfahrt/
Schockraum).
Neubau der Intensivabteilung.
Kauf und Sanierung des ehem. Gemeindezentrums
an der Voedestraße und Umzug der Gesundheitsund Krankenpflegeschule mit 75 Plätzen.
2009
September 2011
Neubau Ärztehaus am Martin-Luther-Krankenhaus.
Mit mehreren Veranstaltungen feiert das MartinLuther-Krankenhaus in diesem Jahr seinen 125-jährigen Geburtstag. Mit einem feierlichen Festgottesdienst am 24.09.2011 in der Friedenskirche
Wattenscheid werden die Festivitäten eingeläutet.
Die Festrede innerhalb der später stattfindenden
Feierstunde hält die nordrhein-westfälische Gesundheitsministerin Barbara Steffens.
Mit einem Tag der offenen Tür am Sonntag, 25. September 2011, feiert das Martin-Luther-Krankenhaus
sein 125-jähriges Bestehen mit Patienten, Besuchern, Freunden und Förderern. Am 30. September
wird ein Mitarbeiterfest in der Stadthalle Wattenscheid die Festivitäten beschließen.
2010
Kauf des ehemaligen Gemeindezentrums an der
Ridderstraße. Neubau der Klinik für Psychiatrie
und Psychotherapie (1. Bauabschnitt).
Umbau des ehem. Kantorhauses für die Diakoniestation. Eröffnung einer Komfortstation mit 23 Betten.
Bereitstellung eines NEF / Notarztes im Rettungsdienst der Stadt Bochum.
2011
Umzug der Psychiatrischen Tagesklinik in das ehem.
Gemeindezentrum Ridderstrasse.
09
Immer für die Patienten im Einsatz: die Mitarbeiter des Martin-Luther-Krankenhauses
Chronik MLK · 125 Jahre · Martin-Luther-Krankenhaus in Wattenscheid
11
Vorwort
Dietmar Ewerling • Geschäftsführer
Martin-Luther Krankenhaus Wattenscheid
Grußwort
Barbara Steffens • Ministerin für Gesundheit,
Emanzipation, Pflege und Alter des Landes
Nordrhein-Westfalen
Liebe Leserinnen und Leser,
seit 125 Jahren arbeiten die Menschen im
Martin-Luther-Krankenhaus im Dienst für
die Gesundheit der
Wattenscheider
Bevölkerung - und tun
dies auch heute noch.
Die Evangelische Kirchengemeinde hat den
Stein vor 125 Jahren
ins Rollen gebracht
– und den Bau des Krankenhauses „Lutherstift“
initiiert. Bereits im Jahr 1890 musste das Krankenhaus erweitert werden. Seitdem sind immer
wieder Erweiterungen und Modernisierungen erfolgt oder werden in Kürze fertiggestellt, wie beispielsweise der Neubau unserer Psychiatrischen
Abteilung.
Als Wirtschaftsunternehmen müssen wir mehr als
zuvor die Kosten im Blick haben, doch darf der
Zwang zu kostenbewußtem Handeln nie die hohe
Qualität der Patientenversorgung in Frage stellen.
An dieser Stelle möchte ich mich herzlich bedanken:
Bei all den Patienten, die uns die Treue gehalten
haben und dies auch weiter tun. Besonders auch bei
den niedergelassenen Ärzten, die unseren Medizinern
vertrauen und ihre Patienten in unsere Verantwortung und Fürsorge gaben.
Der Erfolg des Hauses war aber auch nur über den
besonderen Einsatz unserer Mitarbeiter möglich, bei
denen ich mich besonders bedanke. Nur wenn wir
alle gemeinsam an einem Strang ziehen, können wir
uns weiter auf dem hart umkämpften Krankenhausmarkt behaupten und das bleiben, was wir sind: Das
Krankenhaus in Wattenscheid, das qualifizierte Ärzte beschäftigt, die aus Überzeugung ihren Beruf ausgewählt haben, weil ihnen das Wohl der Menschen
am Herzen liegt; das Krankenhaus in Wattenscheid,
in dem der Patient eine Spur persönlicher behandelt
wird als in anderen Krankenhäusern; das Krankenhaus in Wattenscheid, bei dem der Mensch im Mittelpunkt steht.
Unser Krankenhaus-Logo verdeutlicht den wichtigsten Aspekt unseres christlichen Leitbildes: Der
Mensch steht bei uns im Mittelpunkt. Dies gilt sowohl im Hinblick auf unsere Patienten und Besucher,
als auch auf unsere Mitarbeiter. Für uns ist es ganz
wichtig, dass sich die Menschen in unserem Krankenhaus – soweit dies bei Erkrankung möglich ist –
Für die Zukunft wünsche ich uns allen, dass das Marwohl fühlen.
tin-Luther-Krankenhaus auf hohem medizinischen
Aus diesem Grunde investieren wir insbesondere seit Niveau das familiäre Krankenhaus bleibt.
2009 in Großsanierungs- und Neubauprojekte, wie
die Komfortstation oder den Neubau der Psychiatri- Ihr
schen Abteilung. Insgesamt in den letzten 20 Jahren
30 Mio. Euro. Auch hierdurch zeigten sich die Veränderungen im Gesundheitswesen: Was vor 125 Jahren als Pflegehaus mit 30 Betten begann, ist heute zu
einer modernen Gesundheitseinrichtung mit hohem
medizinischem Standard und Managementsystemen Dietmar Ewerling
geworden. So hat sich unser Krankenhaus betriebs- Geschäftsführer MLK
wirtschaftlich in Wattenscheid zum größten Arbeitgeber und größtem Ausbildungsbetrieb entwickelt.
Ich freue mich,
dem Martin-LutherKrankenhaus in Bochum-Wattenscheid
zu seinem 125-jährigen Bestehen die
herzlichsten Grüße
der Landesregierung
von
NordrheinWestfalen übermitteln zu können.
Seit 125 Jahren helfen Sie den Menschen in Wattenscheid in Krankheit und Not. Auch heute übernimmt das Martin-Luther-Krankenhaus die alleinige
Akutversorgung der Wattenscheider Bevölkerung
mit stationären Krankenhausleistungen für die hier
fast 80.000 lebenden Bürgerinnen und Bürger.
Ihrem Leitbild entsprechend, richten Sie alle Ihre
medizinischen, therapeutischen und sozialen Handlungen an dem Anspruch einer ganzheitlichen Betrachtung des Menschen aus. Auch für die Landesregierung stellt sich in der Gesundheitspolitik die
Frage, was jeder einzelne Mensch benötigt, um seine
Gesundheit zu erhalten oder durch gute medizinische Versorgung zurückzugewinnen. Hierzu zählen
die Stärkung der Rechte von Patientinnen und Patienten, aber auch eine flächendeckende, bedarfsgerechte und ohne Hürden zugängliche gesundheitliche Versorgung für alle Bürgerinnen und Bürger,
unabhängig vom Geschlecht, sozialen Status, Alter
oder von der Herkunft.
Um das umzusetzen, brauchen wir viele engagierte
Partnerinnen und Partner. Es ist daher gut zu wissen, dass für die Wattenscheider Bevölkerung mit
dem Martin-Luther-Krankenhaus eine Einrichtung
vor Ort ist, die sich zum Ziel gesetzt hat, eine qualifizierte und am Menschen orientierte Behandlung zu
gewährleisten.
Ich möchte mich daher bei Ihnen, den Verantwortlichen, den Ärztinnen und Ärzten und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Martin-LutherKrankenhauses Bochum-Wattenscheid für Ihr
Engagement und Ihre Arbeit zum Wohle der Patientinnen und Patienten bedanken.
Zudem wünsche ich allen, die im Martin-LutherKrankenhaus Bochum-Wattenscheid ihren verantwortungsvollen Dienst leisten, weiterhin das richtige
Augenmaß, wenn es darum geht, das wirtschaftlich
und medizinisch Machbare mit dem menschlich
Notwendigen zu verbinden.
Barbara Steffens
Ministerin für Gesundheit, Emanzipation, Pflege
und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen
Chronik MLK · 125 Jahre · Martin-Luther-Krankenhaus in Wattenscheid
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Grußwort
Dr. Ottilie Scholz • Oberbürgermeisterin
der Stadt Bochum
Grußwort
Dr. h.c. Alfred Buß • Präses
der Evangelischen Landeskirche von Westfalen
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Martin-Luther-Krankenhauses,
liebe Patientinnen und Patienten, liebe Angehörige,
Die Lebensqualität
in einer Stadt hängt
nicht nur vom Freizeit- und Kulturangebot ab, sondern in
gleichem Maße von
der vorhandenen Infrastruktur, auf welche die Menschen zugreifen können, wenn
sie Hilfe bedürfen.
Sie wird heute noch durch eine gute Zusammenarbeit mit den vor Ort niedergelassenen Ärzten, Krankengymnasten und Therapeuten ergänzt.
Auch insofern war die Gründung des Martin-LutherKrankenhauses (MLK) vor 125 Jahren ein wichtiger
Meilenstein: Damals noch unter dem Namen “Lutherstift” war es das erste evangelische Krankenhaus
in Wattenscheid und besaß eine herausgehobene Bedeutung für die Menschen in der Hellwegstadt.
Ich gratuliere dem Martin-Luther-Krankenhaus zum
Jubiläum und wünsche für die Zukunft alles Gute!
Seitdem steht das MLK für eine ortsnahe medizinische Versorgung auf hohem Niveau. Um dieses weiter zu verbessern, gibt es seit 1978 eine enge Kooperation mit dem katholischen Marien-Hospital.
Dr. Ottilie Scholz
Oberbürgermeisterin der Stadt Bochum
Ich danke allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
sehr herzlich für ihren Einsatz, bei dem stets die
Patientinnen und Patienten im Mittelpunkt allen
Handelns stehen. Die vorliegende Jubiläums-Chronik unterstreicht die Bedeutung des MLK als zukunftsorientiertes Dienstleistungsunternehmen für
die Menschen in unserer Stadt.
dieses Jahr feiert das
Martin-Luther-Krankenhaus in Wattenscheid ein Jubiläum.
Genauer gesagt sind
es sogar zwei Jubiläen: 125 Jahre seit den
ersten Anfängen 1886
mit dem Lutherstift
und 110 Jahre seit der
Einweihung des neuen
Krankenhauses 1901.
Kaum jemand möchte gerne ins Krankenhaus und
doch sind wir alle froh, dass es Krankenhäuser gibt.
Wie gut, dass es das Martin-Luther–Krankenhaus in
Wattenscheid gibt. Vielen Menschen ist hier bereits
geholfen worden. Als das Krankenhaus 1886 auf Initiative der Kirchengemeinde mit eigenen Mitteln
gegründet wurde, reagierte man darauf, dass in der
Industrieregion des Ruhrgebietes immer mehr Menschen einer qualifizierten medizinischen Betreuung
bedurften. Die wachsenden Zahlen waren 1901 auch
der Grund für den Neubau des Krankenhauses.
In seiner Geschichte hat sich das Krankenhaus stets
daran orientiert, was die Menschen brauchen. In
Ihren Leitlinien zitieren Sie Martin Luther: “Mein
Nächster ist jeder Mensch, vor allem der, der Hilfe
braucht.“ Diese Sorge für den Nächsten ist biblisch.
Ich erinnere an dieser Stelle an die Geschichte des
barmherzigen Samariters, der einem Verletzten hilft
und dessen Pflege sicherstellt.
Das Martin-Luther-Krankenhaus steht in der langen
Tradition christlicher Krankenfürsorge. Es bewahrt
sein evangelisches Profil nicht nur durch seinen Namen sondern auch durch die Verbindung mit der
Evangelischen Kirchengemeinde Wattenscheid.
Für Ihre Arbeit wünsche ich Ihnen, dass Ihnen das
evangelische Profil auch in Zukunft anzumerken ist
und dass die Menschen merken, dass sie bei Ihnen im
Mittelpunkt stehen.
Ich gratuliere Ihnen zu Ihrem 125-jährigen Jubiläum und wünsche Ihnen und allen, die in Ihrem Haus
ein- und ausgehen, Gottes Segen
Ihr
Präses Dr. h.c. Alfred Buß
Präses der Evangelischen Landeskirche von Westfalen
Chronik MLK · 125 Jahre · Martin-Luther-Krankenhaus in Wattenscheid
15
Grußwort
Frank Dressler • Pfarrer
der Evangelischen Kirchengemeinde Wattenscheid
„Mein Nächster ist jeder Mensch. Vor allem der, der Hilfe braucht.“
(Martin Luther)
Unter diesem Leitsatz
steht die Arbeit des
Martin-Luther-Krankenhauses.
Unser
Auf­­trag ist die ganzheitliche Zuwendung
zum Menschen in
Krisen- und Grenzsituationen.
Seine
Behandlung und Begleitung
geschieht
im Horizont der umfassenden Zuwendung Gottes, die sich in Jesus
Christus für uns offenbart und über den Tod hinaus führt.
Im Geist dieses Evangeliums gründete die Evangelische Kirchengemeinde Wattenscheid 1886 das
Lutherstift, führte es als Pflegeeinrichtung und
auch als Obdachlosenasyl. Die Folgen der Industrialisierung erforderten dann einen Ausbau des
Standortes.
Als es immer notwendiger wurde, unser Haus als
wirtschaftliches Dienstleistungsunternehmen zu
betreiben, schuf das Presbyterium der Kirchengemeinde eine Krankenhaus-gGmbH mit Geschäftsführung, Aufsichtsrat und Gesellschafterversammlung.
Mittlerweile ist das Martin-Luther-Krankenhaus
der größte Arbeitgeber in Wattenscheid.
Wir freuen uns über die bauliche Entwicklung
des Krankenhauses in den letzten Jahren mit z.B.
Ärztehaus, der Komfortstation oder dem Neubau
der psychiatrischen Klinik. Mit solchen Strukturentwicklungen sind die Grundpfeiler für ein weiterhin erfolgreiches Krankenhaus in Wattenscheid
gesetzt.
Wir freuen uns darüber, dass Seelsorge und Gottesdienste elementar zum Krankenhausleben gehören.
Wir freuen uns über die wechselseitigen Kontakte,
wenn Ärzte in Gemeindegruppen referieren oder
Jugendliche während der Konfirmandenkurse unser Krankenhaus kennen lernen. Auch darin wird
deutlich, dass das Martin-Luther-Krankenhaus im
Herzen der Gemeinde und der Gemeinde am Herzen liegt.
Ganz besonders danken wir allen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern!
Kaum ein anderer Unternehmensbereich ist in den
letzten 125 Jahren von solchem rasantem Fortschritt und ständigen gesetzlichen Änderungen
geprägt worden. Das Martin-Luther-Krankenhaus
hat sich durch Flexibilität und den Mut zu medizinisch-strategischen Entscheidungen ausgezeichnet.
Allen Beteiligten wünschen wir Energie, Fantasie
und Gottes Geist, um diese weitere Entwicklung
dynamisch mitzugestalten – damit jeder Mensch
die Hilfe bekommt, die er braucht.
Inhaltsverzeichnis
18
•
22
•
Management im MLK · Vom Lazarett zum Wirtschaftsunternehmen
Abteilung für Chirurgie · Fachbereich Unfallchirurgie /
26
Orthopädie / Arthroskopische Chirurgie
•
Abteilung für Chirurgie · Fachbereich Allgemein-,
Viszeral- und Gefäßchirurgie
30
•
32
•
34
•
38
•
40
•
42
•
44
•
48
•
52
•
54
•
56
•
58
•
60
•
62
•
64
•
66
•
Abteilung für Innere Medizin · Fachbereich Gastroenterologie
Abteilung für Innere Medizin · Fachbereich Kardiologie
Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin
Abteilung für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik
Augenheilkunde Belegabteilung
Pflege im MLK · Engagierte Betreuung rund um die Uhr
Komfortstation
Funktionsabteilungen
Physikalische Therapie · Therapien für die schnelle Genesung
Seelsorge
Sozialarbeit
Wirtschafts- und Versorgungsdienst · Spitzenqualität in der Speisenversorgung
Facility Management
Gesundheits- und Krankenpflegeschule
Diakonie-Station · Ambulante Alten- und Krankenpflege
MLK Lageplan
Ihr
Pfarrer Frank Dressler
Vorsitzender des Presbyteriums
Chronik MLK · 125 Jahre · Martin-Luther-Krankenhaus in Wattenscheid
17
Manage
Vom Lazarett zum
Wirtschaftsunternehmen
DAS MANAGEMENT IM MLK
H
eilung, Behandlung und Schmerzlinderung für Kranke und Siechende
im Sinne des christlichen Glaubens für
die Wattenscheider Bevölkerung anzubieten, waren die Motive zur Gründung
des „Luther-Stiftes“ vor 125 Jahren.
Um dies zu gewährleisten, musste auch damals eine „Verwaltung“ für das Krankenhaus
gegründet werden, deren Aufgabe die Schaffung der materiellen Voraussetzungen war.
Die ursprünglich ausschließlich diakonisch
begründete Vorhaltung des Krankenhauses zu der heute gegebenen Einbindung des
MLK in das staatliche Gesundheitssystem
mit Bedarfsplanung und Fallpauschalen erfordern ein Management, ohne das ein Krankenhaus heute nicht mehr existieren könnte.
Die Mitarbeiter des Managements
Die ärztliche Fachkompetenz, die hohe
pflegerische Qualifikation, die moderne apparative Ausstattung und der persönliche
Kontakt zu den Patienten zeichnen das Martin-Luther-Krankenhaus heutzutage aus.
Voraussetzung für ein erfolgreiches Dienstleistungsunternehmen sind. Unverzichtbar hierfür ist der
Einsatz eines professionell besetzten Aufsichtsrates
mit fünf Mitgliedern, der die Grundsatzentscheidungen des Krankenhauses trifft.
Mit Gründung der Krankenhaus GmbH
im Jahr 2000 wurden Verantwortungs- und
Entscheidungsstrukturen geschaffen, die die
Das Management des Martin-Luther-Krankenhauses
ist darauf ausgerichtet, Erträge zu erwirtschaften,
denn nur so können weitere Investitionen in den
Damals ...
Strategie und Weitblick – Das Management
im Martin-Luther-Krankenhaus. Im Mittelpunkt
allen Handelns steht der Mensch.
Das Selbstverständnis der Verwaltungsleitung war ein anderes: In der Festschrift zum 100-jährigen Jubiläum des Krankenhauses erklärte der damalige Verwaltungsdirektor Günther Schramm: „ Der Begriff Verwaltung löst in
der Regel auch im Krankenhausbereich ein mehr oder weniger unbestimmtes Unbehagen aus, weil die Vielzahl der von der Verwaltung zu erfüllenden
Aufgaben ihre eigentliche Hauptaufgabe beinahe verdeckt“.
Chronik MLK · 125 Jahre · Martin-Luther-Krankenhaus in Wattenscheid
19
Grundsteinlegung zum Neubau der Psychiatrie 2011 · rechts: Psychiartrie Haus C
unten rechts: Spatenstich zum Bau des neuen Funktionstraktes 1976
medizinischen Fortschritt getätigt werden und das
Krankenhaus langfristig wettbewerbsfähig bleiben.
Ziel ist es, die internen Abläufe und die Zusammenarbeit zwischen den Bereichen zu optimieren
und möglichst effektiv zu gestalten. Die Fort- und
Weiterentwicklung der medizinischen Strukturen
ist ebenfalls wichtige Führungsaufgabe des Managements.
Am Grad der Zufriedenheit unserer Patienten messen wir den Erfolg. Zur Schaffung von Wohlbefinden gehört, dass wir die Zufriedenheit der Patienten
regelmäßig hinterfragen und Beschwerden aber auch
Lob an die betreffenden Mitarbeiter weiterleiten.
Patientenzufriedenheit und wirtschaftliche Erfolge
werden nur erreicht, wenn alle Berufsgruppen im
Krankenhaus zusammenarbeiten. Wir legen sehr viel
Wert auf Teamwork und flache Hierarchien.
Die Arbeit, die alle unsere Mitarbeiter leisten, wird
stets auch als gesellschaftliche Verantwortung gesehen. Unser Handeln muss dazu beitragen, den Gesundheitsstandort Wattenscheid auf lange Sicht zu
erhalten. Für unser Unternehmen, seine Mitarbeiter
und Partner waren diese Grundsätze stets prägend
in ihrem Engagement. Die Vergangenheit hat uns
darin bestätigt. Wir arbeiten dafür, dass dies auch in
Zukunft so bleibt.
Das Management des MLK legt Wert auf eine fundierte Aus- und Fortbildung des Krankhauspersonals. Alle Berufsgruppen im Krankenhaus haben die
Möglichkeit, regelmäßig an qualitativ hochwertigen
Fortbildungen sowie Coaching-Seminaren teilzunehmen.
Chronik MLK · 125 Jahre · Martin-Luther-Krankenhaus in Wattenscheid
21
Chirurg
Abteilung für Chirurgie
FACHBEREICH UNFALLCHIRURGIE / ORTHOPÄDIE / ARTHROSKOPISCHE CHIRURGIE
I
n der Verantwortung von Chefarzt
Dr. med. Hermann-Josef Liesenklas
werden im Bereich Orthopädie vor allen
Dingen Eingriffe im Bereich der Knieund Hüftendoprothetik (Gelenkersatzoperationen) durchgeführt.
Die angewendeten Hüftprothesen werden
in der Regel zementfrei implantiert. Im Bereich der Knieendoprothetik wird zur Qualitätsoptimierung ein Navigationssystem angewendet. Zusätzlich zur Endoprothetik des
Hüft- und Kniegelenkes werden auch Prothesen im Bereich der Schulter, überwiegend
bei unfallverletzten Patienten, aber auch bei
Verschleißerkrankungen, angewendet.
Die Operationen werden schonend in minimalinvasiver Technik durchgeführt. Für eine
anschließende, optimale Anschlussheilbehandlung sorgen wir bereits bei der Aufnahme. Erweitert wurde das orthopädische
Spektrum durch die operative Behandlung
von Wirbelsäulenverletzungen. Bei osteoporotischen wie auch bei unfallbedingten
Wirbelkörperfrakturen wird die Kyphoplastie, ein minimalinvasives Verfahren zur
Wirbelkörperstabilisierung und Wiederaufrichtung, vorgenommen.
Im Schwesternwohnheim in den 50er Jahren
Chefarzt Dr. med. Hermann-Josef Liesenklas
Telefon 02327 - 65 1703
Der Fachbereich Unfallchirurgie/Orthopädie sowie
arthroskopische Chirurgie wird seit 2008 von
Dr. med. Hermann-Josef Liesenklas
als Chefarzt geleitet.
Dr. med. Hermann-Josef Liesenklas ist Chefarzt der Abteilung für Chirurgie,
Fachbereich Unfallchirurgie, Orthopädie und Arthroskopische Chirurgie. Der
49-Jährige ist Facharzt für Chirurgie, Orthopädie u. Unfallchirurgie, spez.
Unfallchirurgie und Durchgangsarzt. Sämtliche moderne Operationsverfahren mit minimalinvasiven Zugängen und neuester Technik werden angeboten, um eine rasche Gesundung der Patienten unter optimalen Bedingungen
zu gewährleisten.
Chronik MLK · 125 Jahre · Martin-Luther-Krankenhaus in Wattenscheid
23
Ein eingespieltes Team sind Chefarzt Hermann-Josef Liesenklas, Oberarzt Ralf Maharam und Oberarzt Karsten Wilzek
Die Abteilung für Unfallchirurgie und Orthopädie unter der Leitung von
Chefarzt Dr. Liesenklas bietet folgende Versorgungsschwerpunkte an:
Neben den orthopädischen Operationen liegt ein
weiterer Schwerpunkt der Abteilung in der Versorgung von Unfallpatienten mit Knochenbrüchen
und anderen Knochenverletzungen im Bereich der
oberen und unteren Gliedmaßen. Hier werden sämtliche gängigen modernen Operationsverfahren wie
Plattenosteosynthesen und Nagelosteosynthesen
angeboten und durchgeführt. Unterstützt wird der
Chefarzt im Bereich der Orthopädie/Unfallchirurgie
durch Oberarzt Karsten Wilzek.
Ein weiterer Schwerpunkt der Abteilung liegt im
Bereich der Arthroskopie (Gelenkspiegelung) des
Kniegelenkes sowie der Schulter. Hier wird der
Chefarzt durch Oberarzt Ralf Maharam unterstützt.
Dank seiner Mithilfe werden auch hier moderne Arthroskopieverfahren z.B. im Bereich des Kniegelenkes angeboten, wie Kreuzbandersatz-, Meniskusrepair- sowie Knorpelersatzoperationen.
Die Abteilung für Unfallchirurgie und Orthopädie
ist zur Versorgung von Unfallverletzungen zugelassen. Ebenso ist die Abteilung für das Traumanetzwerk zur Versorgung unfallverletzter und schwerstverletzter Personen zertifiziert.
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Orthopädische Chirurgie
Hüft- u. Kniegelenksendoprothetik
Spezielle Unfallchirurgie
Handchirurgie: Sehnenverletzungen, Dupuytren’sche Kontrakturen
Fußchirurgie: z. B. Hallux valgus, Hammerzehen-OP
Arthroskopie: Arthroskopische Operationen am Kniegelenk einschließlich vordere Kreuzbandersatzplastik, Meniskusresektion und -refixation, Knorpeltransfer, Schulterarthroskopie
(diagnostisch und therapeutisch), Sprunggelenksarthroskopie (diagnostisch und therapeutisch)
Minimalinvasive endoskopische Carpaltunnelchirurgie bei Nervenengpasssyndrom der Hand
(N. Medianuskompression)
Kyphoplastie (Operative Behandlung von Wirbelfrakturen)
D-Arzt
Damals ...
Mit dem Anstieg der Wattenscheider Bevölkerung um die Jahrhundertwende wurde auch der Neubau eines größeren evangelischen Krankenhauses
immer dringlicher. Unter der Initiative der Pfarrer Kuhlmann, Engelbert und
Bonne konnte 1900 mit der Verwirklichung des Planes von Baurat Krämer
aus Bielefeld begonnen werden.
Betreut wurden die Patienten in dem 100 Betten umfassenden Neubau von
Diakonissen aus dem Mutterhaus Witten. Sie versahen ihren aufopferungsvollen Dienst bis 1960.
Auf dem Foto zu sehen ist das Schwesternwohnheim, das 1959 fertig gestellt
wurde und bis 1982 als solches genutzt wurde.
Chronik MLK · 125 Jahre · Martin-Luther-Krankenhaus in Wattenscheid
25
Chirurg
Abteilung für Chirurgie
FACHBEREICH ALLGEMEIN-, VISZERALUND GEFÄSSCHIRURGIE
S
owohl die Hernienchirurgie als auch die
abdominale Chirurgie und hier insbesondere die colorektale Chirurgie werden
nach modernsten Methoden und Qualitätsstandards durchgeführt. Eine besondere
Bedeutung hat hierbei die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit der hiesigen Gastroenterologie, die ihre Umsetzung in der
Behandlung der Abdominalpatienten auf
einer Interdisziplinären Bauchstation findet. Hier werden alle Patienten gemeinsam
behandelt und gemeinsame Therapieschemata entwickelt.
Auch die Fälle der onkologischen Patienten
werden neuerdings im Rahmen einer interdisziplinären Tumorkonferenz aufgearbeitet
und die Therapieentscheidungen gemeinsam
mit allen an der Therapie beteiligten Fachrichtungen getroffen und mit dem Patienten
abgestimmt.
Neben der Colorektalen Chirurgie und der
allgemeinen chirurgischen Versorgung der
Patienten hat die Abteilung die Versorgungsschwerpunkte Gefäßchirurgie und
Proktologie aufgestellt. Die Schwerpunkte
werden neben der fachärztlichen Expertise
des Chefarztes Dr. Lainka, im Bereich der
Die Liegendkrankenanfahrt in den 80er Jahren
Gefäßchirurgie durch die Oberärztin Dr. Susanne
Kiewitz und im Bereich der Proktologie durch den
Leitenden Oberarzt Dr. Joachim Kropff vertreten.
Fr. Dr. Kiewitz ist als Fachärztin für Chirurgie
und Gefäßchirurgie für die Koordination in diesem
Schwerpunktbereich verantwortlich. Herr Dr. Kropff
ist als Viszeralchirurg und Proktologe zuständig für
Diagnostik und Therapie der entsprechenden Erkrankungen des Enddarmes und zusätzlich Vertreter
des Chefarztes.
Ergänzt wird das oberärztliche Team durch Oberärztin Karin Eleyth, die besonders auf dem Gebiet der
endokrinen Chirurgie spezialisiert ist und darüber
hinaus oberärztliche Leiterin der chirurgischen Ambulanz und Notaufnahme ist.
Chefarzt Dr. med. Martin Lainka
Telefon 02327 - 65 1703
Der Fachbereich Allgemein- Viszeral- und Gefäßchirurgie
wird seit dem 01.10.2010 von Herrn Dr. Martin Lainka als Chefarzt
geleitet. Unter seiner Leitung erfolgte neben dem Aufbau der
gefäßchirurgischen Versorgung in Wattenscheid vor allem
der Ausbau der minimalinvasiven Chirurgie.
Dr.med. Martin Lainka ist Chefarzt der Abteilung für Chirurgie, Fachbereich
Allgemein-, Visceral- und Gefäßchirurgie. Der 40-Jährige ist Facharzt für
Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie und führt die Bezeichnung Endovaskulärer Chirurg. Neben der Colorektalen Chirurgie und der allgemeinen
chirurgischen Versorgung der Patienten hat die Abteilung die Versorgungsschwerpunkte Gefäßchirurgie und Proktologie aufgestellt. So kann die Abteilung eine Versorgungslücke für Wattenscheid schließen.
Chronik MLK · 125 Jahre · Martin-Luther-Krankenhaus in Wattenscheid
27
Das ärztliche Team der Abteilung · rechts: Op-Saal damals und heute
Zusammen mit einem engagierten und qualifizierten Team aus insgesamt 8 Assistenzärzten kann
die Abteilung um Chefarzt Dr. Martin Lainka folgende Versorgungsschwerpunkte anbieten:
• Allgemeine Chirurgie
•
Minimalinvasive Chirurgie des Bauchraumes,
insbesondere
• Darmresektionen,
• Magenoperationen,
• Gallenblasenoperationen,
• Blinddarmoperationen
• Minimalinvasive onkologische Chirurgie,
insbesondere
• Laparoskopische Dickdarmresektionen
mit Lymphadenektomie
• Laparoskopische Rektumresektionen
(lap. TME)
• Proktologie mit transanaler
Enddarmchirurgie
• Hämorrhoidenoperationen nach Longo
(Staplertechnik)
• Konventionelle Hämorrhoidenchirurgie
• Operationen bei entzündlichen
Analerkrankungen und Fisteln
• Transanale Tumorchirurgie
• Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsen chirurgie mit Neuromonitoring
• Hernienchirurgie
• Minimalinvasiven Operationstechniken
(TEP / IPOM)
• Konventionelle Operationen
(Shouldice /Lichtenstein/Sublay-Plastik)
• Antirefluxchirurgie
• Minimalinvasive endovaskuläre
Gefäßchirurgie (Ballonkatheder- und
Stenttechniken)
• Arterielle und venöse Gefäßchirurgie,
insbesondere
• Halsschlagaderoperationen
• Gefäßeingriffe der Bauch- und Beinschlag adern (inkl. aller Bypassverfahren)
• Gesamtes Spektrum der konventionellen
Bauchchirurgie
Chronik MLK · 125 Jahre · Martin-Luther-Krankenhaus in Wattenscheid
29
Innere
Abteilung für
Innere Medizin
FACHBEREICH GASTROENTEROLOGIE
D
ie Gastroenterologie befasst sich
mit der Diagnostik, Therapie und
Prävention von Erkrankungen der Verdauungsorgane: Speiseröhre, Magen, Dünndarm, Dickdarm, Gallenwege und Gallenblase sowie Leber und Bauchspeicheldrüse.
Entzündliche, tumoröse sowie auch funktionelle Störungen des Verdauungstrakts
werden diagnostiziert und konservativ
oder auch operativ in enger Zusammenarbeit mit der Abteilung für Viszeralchirurgie im Krankenhaus behandelt.
Neben der umfassenden laborchemischen
Diagnostik und der röntgenologischen sowie
sonographischen Untersuchungen liegt der
Schwerpunkt in der endoskopischen Diagnostik und Therapie.
Ergänzend zu den endoskopischen Untersuchungen werden auch sonographisch gesteuerte Punktionen der Leber sowie Feinnadelpunktionen unklarer Tumore im Bauchraum
durchgeführt. Die feingeweblichen Untersuchungen erfolgen durch das Pathologische
Institut der Ruhr-Universität Bochum, mit
dem eine enge Kooperation, insbesondere
auch im Hinblick auf die Facharztausbildung der Assistenzärzte, besteht.
Der ehemalige Chefarzt der Abteilung, Dr. Heinz Neumann
In der Behandlung weit fortgeschrittener chronischer Lebererkrankungen ist seit vielen Jahren eine
enge Zusammenarbeit mit dem Transplantationszentrum der Universitätsklinik Essen etabliert.
Chefärztin Dr. med. Ute Schwegler
Telefon 02327 - 65 1603
Die fachspezifische gastroenterologische Ausrichtung in der
Abteilung für Innere Medizin des Martin-Luther-Krankenhauses
wird durch die Chefärztin Frau Dr. Schwegler mit ihrer
langjährigen Erfahrung sowie einer modernen
apparativen Ausstattung gewährleistet.
Dr. med. Ute Schwegler ist die Chefärztin der Abteilung für Innere Medizin,
Fachbereich Gastroenterologie. Die 56-Jährige ist Fachärztin für Gastroenterologie. Erkrankungen der inneren Organe, des Stütz- und Bewegungsapparates und Infektionskrankheiten werden von Dr. Ute Schwegler behandelt.
Ein besonderer Schwerpunkt der Abteilung liegt in der Gastroenterologie,
also der Behandlung von Krankheiten des Magen- und Darmtraktes, der Leber und der Bauchspeicheldrüse.
Chronik MLK · 125 Jahre · Martin-Luther-Krankenhaus in Wattenscheid
31
Innere
Abteilung für
Innere Medizin
FACHBEREICH KARDIOLOGIE
D
ie Kardiologie beschäftigt sich mit
den Erkrankungen des Herzmuskels, der Herzkranzgefäße, der Herzklappen, des Rhythmus und des kleinen und
großen Blutkreislaufs. Darüber hinaus
werden in der Kardiologie auch Erkrankungen der Gefäße diagnostiziert.
Neben der gemeinsam mit der Gastroenterologie genutzten Diagnostik im Labor und
der Röntgenabteilung bietet die Kardiologie
eine umfangreiche nicht- und teilinvasive
Diagnostik und Therapie an:
EKG, Ergometrie, Langzeituntersuchungen
von Blutdruck und EKG, Ultraschalluntersuchungen der Gefäße, der Bauchorgane und des
Herzens sowie hochauflösende Ultraschalluntersuchungen des Herzens von der Speiseröhre aus in zwei- und dreidimensionaler
Technik sowie Implantation und Einstellung
von Herzschrittmachern und Defibrillatoren
runden das diagnostische und therapeutische
Spektrum ab.
Die Untersuchung in den 80er Jahren
Untersuchungsmöglichkeiten:
Labor, Röntgen, EKG mit Belastung und 24-h-EKG,
24-h-RR und EEG, Lungenfunktion, Sonografie,
Echokardiografie, Gefäßultraschall, Endoskopie mit
Polypenentfernung und Drainageanlage, Argon-Beamer-Koagulation und Blutstillung, Rechtsherz-Katheteruntersuchung und Herzmuskelbiopsie, Linksherzkatheteruntersuchungen und Intervention der
Herzkranzgefäße (in Zusammenarbeit mit externen
Kliniken), Herzschrittmacher und implantierbare
Defibrillatoren
Chefarzt Dr. med. Hans Peter Both
Telefon 02327 - 65 1603
Im Martin-Luther-Krankenhaus steht den Patienten in der
Abteilung für Innere Medizin für das Gebiet der Kardiologie
seit Juli 2011 Chefarzt Dr. Hans Peter Both mit seinem fundierten
medizinischen Fachwissen sowie einer umfangreichen
apparativen Ausstattung zur Verfügung.
Dr. med. Hans Peter Both ist Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin,
Fachbereich Kardiologie. Der 50-Jährige ist Facharzt für Innere Medizin,
Teilgebiet Kardiologie und Spezielle Internistische Intensivmedizin. Herzkatheteruntersuchungen, Diagnostik und Therapie von Herzklappenerkrankungen, koronare Herzkrankheit und Herzmuskelerkrankungen sowie
Herzrhythmusstörungen sind durch die kardiologische Abteilung für alle
Patienten im MLK verfügbar. Das betrifft auch die Implantation von Ein- und
Zweikammer-Herzschrittmachern sowie das Angebot für ambulante Ultraschalldiagnostik im hochspezialisierten Segment, zum Beispiel Schluckultraschall, 3D-Echokardiografie und Stressechokardiografie.
Chronik MLK · 125 Jahre · Martin-Luther-Krankenhaus in Wattenscheid
33
Anästhe
Abteilung für Anästhesie
UND INTENSIVMEDIZIN
J
e nach den Erfordernissen der Operation werden örtliche Betäubungen (Lokal- oder Regionalanästhesie) oder eine
Vollnarkose (Allgemeinanästhesie) angewandt. Dabei geht es um Schmerzfreiheit
und Stressfreiheit während und auch nach
der Operation. Bei der Allgemeinanästhesie wird durch eine Kombination von Medikamenten ein Tiefschlafzustand herbeigeführt, in dem die Schmerzempfindung
ausgeschaltet wird.
Anästhesie
Vollnarkosen werden heutzutage mit kurz
wirksamen Substanzen einschließlich gasförmiger Medikamente und der totalen intravenösen Anästhesie (TIVA) durchgeführt.
Konkret kommen die Maskennarkose, die
Larynxmaskennarkose und Intubationsnarkose mit modernen Narkoseapparaten zum Einsatz. Dazu gehört auch unsere Ausstattung
für besonders schwere Fälle der Atemwegssicherung (sog. Fiberoptische Techniken).
Während der Narkose werden alle Körperfunktionen ständig überwacht, insbesondere
werden die Atemwege und die lebenswichtigen Kreislauffunktionen kontrolliert. Auch
die Narkosetiefe kann mittels Kontrolle der
Gehirnfunktionen überwacht werden.
Frühere Narkosedurchführung
In vielen Fällen kann anstelle einer Allgemeinanästhesie auch eine Regionalanästhesie oder Lokalanästhesie (örtliche Betäubung) durchgeführt werden.
Hierbei wird nur der zu operierende Teil des Körpers empfindungslos gemacht:
Dazu gehören die rückenmarknahen Anästhesien
wie die Periduralanästhesie und die Spinalanästhesie
sowie die peripheren Leitungsanästhesien für Eingriffe an Schulter, Arm und Bein (z.B. Plexusblockaden) und auch intravenöse Regionalanästhesien.
Auch bei der Regionalanästhesie muss der Patient
während des operativen Eingriffs nicht alles miterleben. Er kann vielmehr auf Wunsch in einen leichten
Schlafzustand versetzt werden, aus dem er jederzeit
aufgeweckt werden kann.
Chefarzt Dr. med. Alexander Andres
Telefon 02327 - 65 1902
Die Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin, seit Oktober 2010
unter der Leitung von Chefarzt Dr. Alexander H. Andres, ist bei fast
allen Operationen beteiligt. Das Ziel ist, bei Ihnen als Patient einen
Zustand der Gefühllosigkeit und Schmerzlosigkeit für den Zeitraum
des Eingriffs herzustellen, ohne Ihnen dadurch Schaden zuzufügen.
Dr. med. Alexander H. Andres ist Chefarzt der Abteilung für Anästhesiologie,
Intensiv- und Notfallmedizin. Der 43-Jährige ist Facharzt für Anästhesie mit
der Zusatzbezeichnung Intensivmedizin, Notfallmedizin und Palliativmedizin.
Besonderes Augenmerk legt er auf die stationäre Schmerztherapie, die nach
klaren Prinzipien erfolgen soll, so dass die Patienten schmerzfrei aber nicht
zu müde sind.
Chronik MLK · 125 Jahre · Martin-Luther-Krankenhaus in Wattenscheid
35
Das Team der Abteilung für Anästhesie
Intensivmedizin
Von unserer Abteilung wird die interdisziplinäre
Intensivstation mit 8 Betten und 4 Beatmungsplätzen in Absprache mit den Kollegen der einzelnen
Fachabteilungen betreut. Die Intensivstation verfügt
in vollklimatisierten 1-Bett oder 2-Betträumen über
optimal eingerichtete moderne Arbeitsplätze.
Die Betreuung und Versorgung auf der Intensivstation umfasst vor allem Beatmungs-, Infusions- und
Ernährungstherapie sowie die Therapie instabiler
Herz- und Kreislaufzustände und des Multiorganversagens. Auch die Behandlung kritisch kranker
oder schwerstverletzter Patienten im Schockraum
übernimmt die Abteilung.
Unsere Intensivschwestern, -pfleger und Ärzte überwachen Ihre lebenswichtigen Körperfunktionen
lückenlos und behandeln gezielt. Auch hier helfen
uns modernste Überwachungs- und Behandlungsgeräte, um z.B. Störungen von Atmung, Kreislauf und
Niere sofort zu erkennen und nötigenfalls rasch zu
behandeln. Eine besondere Bedeutung kommt der
Schmerzausschaltung und in besonderen Fällen dem
künstlichen Schlaf zu, wenn dies nötig ist. Im Jahr
werden ca. 1100 Patienten behandelt.
Das damalige Martin-Luther-Krankenhaus in der Rückansicht
Schmerztherapie
Akute Schmerzen sind ein natürlicher Abwehrmechanismus des Körpers. Der Schmerz signalisiert,
dass die Integrität des Körpers nicht mehr vorhanden ist und behandelt werden muss – vom kleinen
Schnitt in den Finger bis zu schweren Erkrankungen.
Zur Erfassung der Schmerzintensität wird systematisch eine Schmerzskala eingesetzt, so dass die
Schmerzbehandlung – z.B. nach einer Operation
– von unseren erfahrenen Ärzten und Pflegekräften
zielgerichtet durchgeführt werden kann. Ein umfangreiches Spektrum an Behandlungsmethoden
und Medikamenten steht zur Verfügung.
Die Schmerztherapie wartet deshalb nicht ab, bis der
Schmerz unerträglich geworden ist, sondern greift
mit einem individuellen Behandlungsplan frühzeitig ein. Das hat zur Folge, dass Schmerzen erst gar
nicht oder kaum noch spürbar werden. Damit fällt
auch die oft lähmende Angst vor den Schmerzen
weg, der Patient ist wieder aktiver – ein Stück Lebensqualität ist zurück gewonnen.
Palliativmedizin
Ein besonderes Augenmerk legen wir auf die Behandlung bei unheilbaren Krankheiten. Die Palliativmedizin nimmt alle Bedürfnisse der Patienten
wahr (medizinisch, pflegerisch, spirituell); hier ist
die Schmerztherapie ein Teil der Symptomkontrolle. Der Schmerz ist neben der Erkrankung noch eine
zusätzliche Belastung.
Bei allen technischen und medizinisch-apparativen
Möglichkeiten steht aber jederzeit der Patient im
Zentrum unserer Aufmerksamkeit. Unsere vornehmste Aufgabe ist es, in Teamwork von Ärzten
und Schwestern moderne Technik und zeitgemäße
Kompetenz mit menschlicher Wärme und medizinischer Ethik zum Einsatz zu bringen.
Qualitätssicherung
Dem Anästhesieteam ist es ein großes Anliegen, von
den Patienten eine Rückmeldung über die Anästhesieleistungen in Zusammenhang mit der Operation
zu erhalten. Hierzu werden nach der Narkose Visiten durchgeführt.
Auch im Rahmen der Schmerzvisite machen sich die
Ärzte der Abteilung täglich ein Bild von den Auswirkungen der Therapie.
Unsere ärztliche Fortbildung besteht aus regelmäßigen interdisziplinären Klinikkonferenzen, täglichen
abteilungsinternen Besprechungen sowie regelmäßigen, von der Ärztekammer zertifizierten Fortbildungsveranstaltungen.
Des Weiteren sind Fort- und Weiterbildungen über
das geforderte Maß hinaus für alle Mitarbeiter unserer Klinik eine Selbstverständlichkeit.
Damals ...
Im Jahr 1956, zur Vollendung des Erweiterungsbaus, konnte man folgende Zeilen zur „neuen“ Operationsabteilung finden: „Die Operationsabteilung weist ebenfalls erhebliche Verbesserungen auf. Als Beispiel seien nur
die Kuglostat-Armaturen genannt mit ihrer Einrichtung zur Erhaltung der
Mischwasser-Temperatur, die lediglich durch Fußdruck in Betrieb gesetzt
werden können“. Ein Fortschritt, der bis heute seine Umsetzung findet.
Chronik MLK · 125 Jahre · Martin-Luther-Krankenhaus in Wattenscheid
37
Psychia
Abteilung für Psychiatrie,
PSYCHOTHERAPIE UND PSYCHOSOMATIK
B
esonders spezialisierte Schwerpunkte gibt es für die Behandlung von
Menschen mit Depressionen, Ängsten,
Persönlichkeitsstörungen, Suchterkrankungen, Psychosen wie auch für die Behandlung von psychischen Störungen im
Alter.
Die Abteilung besteht aus sechs Stationen,
einer Tagesklinik sowie einer Institutsambulanz. Auf den Stationen mit jeweils besonderem Schwerpunkt und besonderer Kompetenz finden die Therapien nach modernsten
therapeutischen Konzepten statt.
Die Behandlung zielt nicht nur auf die Linderung von Krankheitssymptomen, sondern
erfolgt ganzheitlich.
Die zentrale Lage des Martin-LutherKrankenhauses ist für die Behandlung von
Menschen mit psychischen Störungen von
besonderer Bedeutung, weil bestehende Beziehungen zu ihrer gewohnten Umgebung,
zur Familie, zu Freunden oder Kollegen aufrecht erhalten bleiben. Grundlage unserer Arbeit sind dabei Empathie und Zuwendung in
einem Milieu, das von Akzeptanz, Wertschätzung und Achtung der Selbstverantwortung
der Patientinnen und Patienten geprägt ist.
Das Team der psychiatrischen Abteilung
Unsere Behandlungsschwerpunkte:
•
•
•
•
•
•
•
•
Depressive Störungen
Angststörungen
Persönlichkeitsstörungen
Psychosen
Demenzen und psychische Erkrankungen
im Alter
Alkoholabhängigkeit
Medikamentenabhängigkeit
Drogenabhängigkeit
Chefarzt Dr. med. Jürgen Höffler
Telefon 02327 - 65 1803
Unter der ärztlichen Leitung von Dr. med. Jürgen Höffler wird ein
breites Spektrum an Therapieverfahren zur Behandlung von Menschen
mit psychischen Störungen angeboten. Angepasst an die Individualität
eines jeden einzelnen Patienten kommen Psychotherapie,
Pharmakotherapie, Ergotherapie, Soziotherapie und
Bewegungstherapie zum Einsatz.
Dr. med. Jürgen Höffler ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie.
Der 47-jährige war in der neurologischen Universitätsklinik „Bergmannsheil“ Bochum tätig, bevor er zum Zentrum für Psychiatrie und Psychotherapie der Ruhruniversität wechselte. Weitere Stationen seines beruflichen
Wirkens waren die Hans-Prinzhorn-Klinik in Hemer, die Westfälische Klinik
Gütersloh, die Privatklinik Bad Gleisweiler und das Marien-Hospital Hamm.
Besonderes Augenmerk legt Dr. Höffler auf die sozialpsychiatrische Vernetzung und die Anti-Stigmatisierung von psychischen Erkrankungen.
Chronik MLK · 125 Jahre · Martin-Luther-Krankenhaus in Wattenscheid
39
Augenh
Augenheilkunde
BELEGABTEILUNG
D
as Spektrum erfasst die Operationen des Grauen Stars (mit minimal
invasiver Kleinschnitt-Chirurgie) und
Grünen Stars, sowie verschiedene Hornhautoperationen (Keratoplastiken) und
die Behandlung der feuchten Maculadegeneration.
Ein weiterer Schwerpunkt sind die Brechkraft ändernden (refraktiven) Operationen
(Lasik, Epi-Lasik, Implantation refraktiver
Implantate, PRK, PTK, Epikeratophakie).
Die Augenabteilung ist ein Zentrum für
Hornhaut-Transplantationen im gesamten
Ruhrgebiet. Hier werden neben den Standardverfahren auch neueste Behandlungsverfahren wie die tiefe lamelläre Keratoplastik
mit Erfolg durchgeführt.
Die Abteilung ist stolz darauf, neue Geräte – wie z.B. das geführte Trepansystem
(GTS) oder das elektronische Mikrokeratom
(SKBM) – zur Durchführung von Keratoplastiken bzw. Lasik entwickelt zu haben,
die Verwendung in fast allen Kliniken finden. Die Verweildauer für die Operation des
Grauen Stars ist ein bis zwei Tage, für Hornhautoperationen vier Tage.
Das Team der Abteilung.
Aufgrund der Fortschritte in der minimalinvasiven
Chirurgie können auch viele Eingriffe in der Augenheilkunde inzwischen ambulant durchgeführt
werden. Bei allen Operationen wählen wir solche
Verfahren, die möglichst wenig invasiv sind und so
nicht nur die Risiken für den Patienten minimieren,
sondern auch dafür sorgen, dass Sie nach einer Behandlung schon nach kurzer Zeit wieder Ihr volles
Wohlbefinden zurück gewonnen haben.
Damals ...
Die Augenheilkunde hat eine Belegabteilung in unserem Hause.
Das Team von Dr. med. Jörg und Bert Krumeich
nimmt ca. 1200 Eingriffe pro Jahr vor.
Neben qualifizierten Ärzten gab es im Lutherstift auch tüchtiges Pflegepersonal. Die Krankenhausverwaltung schloss mit dem Diakonissen-Mutterhaus „Sarepta“ in Bethel einen Gestellungsvertrag, in dem es u.a. hieß:
„Die Diakonissen haben die Erlaubnis, Sonntag den öffentlichen Gottesdienst zu besuchen. Für den Fall, daß gefährliche Kranke ihre ununterbrochene Anwesenheit nötig machen, können sie dafür einen Wochengottesdienst besuchen“.
Chronik MLK · 125 Jahre · Martin-Luther-Krankenhaus in Wattenscheid
41
Pflege
Die Pflege im MLK
ENGAGIERTE BETREUUNG
RUND UMD DIE UHR
U
m unsere Ziele erreichen zu können,
genießt Weiterbildung im MartinLuther-Krankenhaus einen sehr hohen Stellenwert. Ständige Maßnahmen
auf verschiedensten Ebenen garantieren ein Know-how auf dem aktuellen
Stand medizinischer und pflegerischer
Erkenntnisse. Die Gesundheits- und
Krankenpflegeschule am Martin-LutherKrankenhaus sorgt für ständigen, gut
ausgebildeten Nachwuchs.
Über 200 Mitarbeiter im Pflegedienst versorgen rund um die Uhr unsere Patienten.
Einige davon haben sich durch Fachweiterbildungen in speziellen Bereichen qualifiziert: z.B. für Intensiv-Anästhesiepflege,
Psychiatrie usw.
Die Diakonissen im Krankenhausgarten mit Kindern
Die Überwindung der Krankheit basiert für
uns auf einem ganzheitlichen Genesungsprozess. Dazu gehört das partnerschaftliche Zusammenwirken von ärztlicher Behandlung
und fachkompetenter, engagierter Pflege.
Fachwissen und Menschlichkeit sind die Grundlagen unseres Handelns. Trotz immer enger werdender Rahmenbedingungen – Einsparungen durch die
Gesundheitsreform, usw. – liegt uns daran, jeden
Patienten individuell zu betreuen.
Petra Sonnenschein · Leitung
Telefon 02327 - 65 4670
Unsere pflegerische Zielsetzung ist es, Fähigkeiten
und Möglichkeiten des Patienten trotz seiner Erkrankung
zu erhalten bzw. wiederzuerlangen.
Die Pflegedienstleitung leitet und organisiert den Pflege- und Funktionsdienst in unserem Krankenhaus. Der Mensch steht im Mittelpunkt! Diesem
Leitsatz verpflichtet, engagieren sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
des Pflegedienstes für die Patienten des Martin-Luther-Krankenhauses. Die
effektive und zielgerichtete Pflege unterstützt und fördert die Genesung der
Patienten.
Für Angehörige, Freunde und Besucher der Patienten ist der Pflegedienst an
365 Tagen im Jahr 24 Stunden am Tag Ansprechpartner. Die Mitarbeiter und
Mitarbeiterinnen stehen bei allen Fragen, in Verbindung mit der Krankenhausbehandlung, mit Rat und Tat zur Seite.
Chronik MLK · 125 Jahre · Martin-Luther-Krankenhaus in Wattenscheid
43
Komfor
Herzlich Willkommen
AUF UNSERER KOMFORTSTATION
D
er Mensch steht bei uns im Mittelpunkt, dazu gehört auch, seine
Wünsche zu erfüllen. So erwarten die
Patienten in den neuen Ein- und Zweibettzimmern Komfort-Krankenbetten
mit elektrischer Verstellung, Klimaanlage, eine Minibar sowie ein hochwertiges
Badezimmer mit Bademantel und Fön.
Außerdem steht den Patienten unser
Servicepersonal zur Seite, das individuelle Wünsche erfüllt und zusätzliche Wellnessangebote wie Massagen und Podologie vermittelt.
Sie können beispielsweise kostenlos ausgewählte Pay-TV-Programme empfangen, einen
DVD-Player nutzen und die im Krankenzimmer befindliche Minibar vom Servicepersonal
befüllen lassen.
Wer auch im Krankenbett nicht auf das Laptop verzichten kann, hat einen Internetanschluss und kann kleinere Botengänge – wie
etwa das Einwerfen von Briefen oder das Waschen der persönlichen Wäsche – vom eigens
für die Station bereitgestellten Personal erledigen lassen.
In der gemütlichen Lounge kann Besuch empfangen werden
Auch die Angehörigen können sich hier nach Voranmeldung mit verpflegen lassen und viele kulinarische Extras wie das erweiterte Frühstücks- und
Abendessenangebot sowie die Wahlmenüs zum Mittagessen genießen.
Damals ...
Medizin auf höchstem Niveau mit einer ganz persönlichen
Betreuung für alle Patienten anzubieten, ist seit jeher Anspruch des
Martin-Luther-Krankenhauses Wattenscheid. Mit der neuen
Komfortstation verwirklichen wir diesen hohen Anspruch
nun auch im Unterbringungs-Niveau. Wir wollen,
dass sich unsere Patienten wohl fühlen.
Ein Zweibettzimmer im Erweiterungsbau des Martin-Luther-Krankenhauses
in den 50er Jahren. Bei der Erweiterung des evangelischen Krankenhauses
im Jahr 1956 musste die Mehraufnahme von rund 100 Patienten ermöglicht
werden, Die Unterbringung der 100 Bettplätze erfolgte im sogenannten Bettflügel. Vier Stationen mit je 25 Betten wurden geschaffen, es gab Ein-, Zweiund Vierbettzimmer.
Chronik MLK · 125 Jahre · Martin-Luther-Krankenhaus in Wattenscheid
45
Moderne Einrichtung und großzügiges Badezimmer - natürlich mit der gewohnten
persönlichen Betreuung auf der Komfortstation (oben und rechts)
Serviceleistungen:
Internetzugang
Jedes Zimmer verfügt über eine W-LAN-Anbindung.
Telefonate
Mit dem Telefon kann kostenfrei zu allen Rufnummern (außer kostenpflichtigen Hotlines) telefoniert
werden.
Klimaanlage
Alle Zimmer der Komfortstation sind mit einer Klimaanlage ausgestattet. Die Klimaanlage kann jederzeit individuell gesteuert werden.
Besorgungen
Das Servicepersonal kümmert sich um persönliche
Angelegenheiten – z.B. wenn der Patient einen Brief
schreiben möchten, ein besonderes Buch lesen will
oder die persönliche Wäsche gereinigt haben möchte.
Zeitungen
Eine Auswahl an Tageszeitungen sowie Zeitschriften befindet sich in der Lounge. Wir besorgen gegen
Aufpreis auch die gewünschte Lektüre.
Getränke
Ein persönlicher Kühlschrank wird täglich für die
Patienten aufgefüllt. In unserer Lounge stehen kostenlos Kaffee- und Teespezialitäten sowie Softgetränke zur Verfügung. Wer alkoholische Getränke
wünscht, kann diese gegen Aufpreis bei unserem
Servicepersonal bestellen.
Wellnessangebote
Frisör, Fußpflege oder Massage? Kein Problem – unser Servicepersonal kümmert sich darum.
Verpflegung
Auswahl des Frühstücks und des Abendessens aus einem umfangreichem Angebot – Das Frühstück kann
individuell nach Wunsch zusammengestellt werden:
•
Auswahl des Mittagessens aus drei
verschiedenen Menüangeboten.
Außerdem gibt es die Möglichkeit,
aus einer Zusatzkarte mit saisonal
wechselndem Angebot ein Wunschmenü
zusammen zu stellen.
• Auf Wunsch werden Zwischenmahlzeiten
gereicht (Milchprodukte, Obst etc.)
Chronik MLK · 125 Jahre · Martin-Luther-Krankenhaus in Wattenscheid
47
Funktio
Funktionsabteilungen
IM MARTIN-LUTHER-KRANKENHAUS
U
nser leistungsfähiges Labor liefert
rund um die Uhr alle wesentlichen
Blutuntersuchungen. Da sich die Anzahl
der nachweisbaren Substanzen im Blut
und Harn in den letzten Jahren deutlich
erhöht hat, bedarf es in der Labordiagnostik einer innovativen Laborausstattung mit hoch technisierten Analyseautomaten.
In enger Zusammenarbeit mit dem Essener
Zentrum für Labormedizin und Mikrobiologie (ZLM) wird unser Krankenhaus 24
Stunden am Tag an 7 Tagen in der Woche
mit Labordiagnostik und Blutkonserven versorgt. Chefarzt ist Prof. Dr. Gerd Hafner.
Die Röntgenabteilung leistet auch nachts
einen wichtigen Beitrag zur Diagnose bei
der Untersuchung z.B. der Lunge oder des
Bauchraumes.
Die modernen Röntgengeräte, die bei uns
zum Einsatz kommen, benötigen nur sehr
geringe Strahlenmengen. Selbstverständlich
werden alle notwendigen Untersuchungen
im Interesse der Patientinnen und Patienten
so schonend wie möglich durchgeführt.
Das Labor im Martin-Luther-Krankenhaus
Unsere modern ausgestattete Endoskopieabteilung
ermöglicht einen detailgenauen Blick in das Innere
des Menschen. Mithilfe von Endoskopen können wir
ohne einen großen chirurgischen Eingriff in Körperhöhlen und Hohlorgane blicken, Erkrankungen
präzise diagnostizieren und gegebenenfalls gleich
behandeln. In der Funktionsabteilung Endoskopie
werden mit fortschrittlichster bildgebender Technik
diagnostische und therapeutische Eingriffe insbe-
unten: ehemaliger Chefarzt Dr. Heinz Volk
Damals ...
Für die Patienten des Martin-Luther-Krankenhauses
stehen in den Funktionsabteilungen moderne
Diagnostikmöglichkeiten zur Verfügung.
Stetig wurden die Funktionsabteilungen im Martin-Luther-Krankenhaus
auf den neuesten technischen Stand gebracht. Bereits in den 80er Jahren
entwickelte sich der operative Hüft- und Kniegelenkersatz bei hochgradigen
Verschleißerkrankungen dieser Gelenke zu einem Schwerpunkt der chirurgischen Abteilung im Martin-Luther-Krankenhaus.
Chronik MLK · 125 Jahre · Martin-Luther-Krankenhaus in Wattenscheid
49
Röntgen · rechts: Labor damals im Martin-Luther-Krankenhaus
Serviceleistungen:
sondere am Magen-Darm-Trakt, der Leber, der Gallenwege und der Bauchspeicheldrüse durchgeführt.
Auch endoskopische Eingriffe an der Lunge bzw. den
Bronchien kommen hier zur Anwendung. Durch
zahlreiche Investitionen in den vergangenen Jahren
ist die Abteilung heute mit modernsten Geräten wie
der hochauflösenden Videoendoskopie und der elektronischen Dokumentation ausgestattet. Dies gestattet eine exakte Diagnostik bei größtmöglichem
Patientenkomfort.
Gastroenterologie, Dr. Ute Schwegler, und dem
Chefarzt der Abteilung für Chirurgie, Fachbereich
Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Dr. Martin Lainka, gemeinsam behandelt. Die enge Teamarbeit der beiden Abteilungen bewirkt eine effiziente, zeitlich gestraffte Diagnostik und Therapie zum
Wohle des Patienten. Stations- oder Fachabteilungsverlegungen sind nicht notwendig. Sie haben über
den gesamten Aufenthalt konstante Ansprechpartner im ärztlichen Dienst und in der Pflege.
Interdisziplinäre Bauchstation
Seit dem 01.05.2004 wird eine Station des MartinLuther-Krankenhauses als interdisziplinäre Bauchstation geführt. Auf dieser Station werden alle Patienten behandelt, die mit Bauchschmerzen in unser
Haus aufgenommen werden. Ursachen der Bauchschmerzen sind meist Erkrankungen von Darm, Magen, Galle oder Bauchspeicheldrüse. Die Patienten
werden von der Aufnahme bis zur Entlassung von
der Chefärztin der Inneren Abteilung, Fachbereich
Radiologische Gemeinschaftspraxis
Mit der am Martin-Luther-Krankenhaus gelegenen
radiologischen Gemeinschafts-Praxis unter der Leitung von Dr. A.R. Falk als Facharzt für Diagnostische
Radiologie mit der Zusatzbezeichnung Neuroradiologie und Dr. H. Jutka-Mooren als Facharzt für Diagnostische Radiologie steht sowohl dem ambulanten
Patienten als auch dem Krankenhauspatienten modernste radiologische Schnittbild-/Röntgen- und sonografische Diagnosetechnik zur Verfügung.
Konventionelles Röntgen
Sämtliche konventionellen Röntgenuntersuchungen
mit Aufnahmen der Knochen, der Gelenke und der
Lunge werden vorgehalten.
Kernspintomografie
(Magnetresonanztomografie, MRT)
Die radiologische Praxis betreibt einen hochmodernen 16-Kanal-Kernspintomografen neuester Technologie.
Sonografie (Ultraschall) / Farbdoppler-Sonografie
Ultraschalluntersuchungen, auch als Sonografie bezeichnet, werden von sämtlichen Organsystemen
erstellt. Als spezielles Verfahren wird zudem die
Farbdoppler-Sonografie zur Erfassung der Durchblutung z.B. der Halsgefäße bei Verdacht auf Gefäßeinengungen eingesetzt.
16-Zeilen-Computertomografie
Der Einsatz eines hochmodernen 16-Zeilen Computertomografen ermöglicht sog. „low dose“ Untersuchungen, d.h. mit niedrigsten Werten der Röntgenstrahlen können durch den Einsatz modernster
Detektoren trotzdem hochauflösende Bilder aus dem
menschlichen Körper gewonnen werden.
Schmerzbehandlungen
Es werden unter computertomografischer Kontrolle
gezielt Schmerztherapien an der Hals-/Brust- und
Lendenwirbelsäule in Form einer sog. periradikulären Therapie (PRT) oder sog. Facettentherapien mit
Einspritzung eines antientzündlichen/schmerzlindernden Medikamentes durchgeführt.
Mammografie
Die Darstellung der weiblichen wie auch der männlichen Brust ist durch die Weiterentwicklung der
klassischen Röntgenverfahren durch verbesserte
Röntgenröhren und hochauflösende Film-FolienKombinationen mit dem Vorteil einer drastisch reduzierten Strahlenexposition möglich geworden.
Chronik MLK · 125 Jahre · Martin-Luther-Krankenhaus in Wattenscheid
51
Physika
Physikalische Therapie
THERAPIEN FÜR DIE SCHNELLE GENESUNG
D
ie Behandlung erfolgt als Einzel- oder
als Gruppentherapie. Die therapeutischen Möglichkeiten umfassen Moorpackung, Rotlicht, Heißluft, Kältetherapie,
klassische Massage, Bindegewebsmassage, Unterwassermassage, Ultraschall,
Hochvolt, Reizstrom, Kurzwelle, Schlingentisch, spezifische Krankengymnastik
(z.B. Bobath) oder manuelle Therapie
und verschiedene Präventionsgruppen,
z.B. „Fit ins Alter“, „Stark genug für den
Alltag“ oder „Wir helfen bei Problemen
im Schulter- und Nackenbereich“.
Physikalische Behandlungsformen werden
in erster Linie eingesetzt, um Schmerzen zu
lindern. Massagen, Reizstromtherapien oder
Wärmebehandlungen können schmerzhafte
Muskelverspannungen lösen oder Zerrungen
lockern.
Aber auch bei Gelenkbeschwerden oder bei
Durchblutungsstörungen haben sich physikalische Therapieverfahren bewährt. Denn
Schmerzfreiheit und eine verbesserte Mobilität sind Grundvoraussetzungen, um in aktive
Behandlungsformen wie die Physio- oder Bewegungstherapie einzusteigen.
Bewegungsübung zur Verbesserung der Mobilität
Ein qualifiziertes Team aus spezialisierten Fachkräften behandelt die Patienten nach neuesten physiotherapeutischen Erkenntnissen.
Damals ...
In der physikalischen Therapie arbeitet ein Team
von mehreren Therapeuten, die nach ärztlicher Anordnung
chirurgische, internistische und anästhesiologische
Erkrankungsbilder auch ambulant behandeln.
Angeschlossen an die chirurgische Abteilung war auch früher bereits eine
Nachbehandlungsabteilung mit Bewegungsbad, in der alle wichtigen physikalischen Behandlungsverfahren wie Moorpackungen, Massagen, Bestrahlungen sowie Reizstrombehandlungen und Bewegungsübungen durchgeführt wurden. So gab es außerdem eine Strahl- und eine Stacheldusche, eine
Schottische und eine Wechseldusche. Gerade in der Bäderabteilung wurde in
den 50er Jahren daran gedacht, dass auch die Wattenscheider Bevölkerung
die Einrichtung zur Heilung, Nachbehandlung oder auch zur Vorbeugung
nutzen konnte.
Chronik MLK · 125 Jahre · Martin-Luther-Krankenhaus in Wattenscheid
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Seelsor
Unsere Seelsorge
UNTERSTÜTZUNG UND BEGLEITUNG
U
nser ökumenisches Team der Krankenhausseelsorge versteht sich
sowohl als Gesprächspartner für Patientinnen und Patienten sowie deren
Angehörige als auch für die im Haus
Beschäftigten. Wir Krankenhausseelsorgerinnen möchten Menschen im Krankenhaus begegnen, sie unterstützen und
begleiten. Wir wollen uns gemeinsam
mit den Patienten, Angehörigen oder
Beschäftigten auf die Suche nach Kraftquellen und Sinnfindung machen.
In der seelsorgerischen Begleitung und Begegnung, im Gottesdienst und seelsorgerischem Handeln kann Annahme und Trost,
Entlastung, Verstehen und Stärkung erfahren werden. Es kann aber auch die Zerbrechlichkeit des Lebens, die Konfrontation mit
Krankheit, Leiden und Tod gemeinsam zu
tragen versucht werden.
Seelsorge im Martin-Luther-Krankenhaus
ist ein Dienst der Kirchen, ein Angebot der
evangelischen und katholischen Seelsorgerinnen für die Menschen im Haus.
Wir Seelsorgerinnen wissen um unsere konfessionelle Eigenständigkeit, verstehen uns
aber in unserem Auftrag ökumenisch und
solidarisch verbunden. Seelsorge wendet sich
nicht nur an die Mitglieder der eigenen Kon-
Die Kapelle des Krankenhauses in den 70er Jahren
fession und Religion, sondern ist in Anerkennung
der jeweils eigenen religiösen und weltanschaulichen
Überzeugung für alle offen.
Ansprechpartnerinnen:
Ev. Seelsorge: Frau Pfarrerin Böddeker
Kath. Seelsorge: Frau Bein
Damals ...
Unsere Seelsorge richtet sich u.a. an Patienten
und deren Angehörige. Sie ist ein offenes Angebot und
bietet Unterstützung und Begleitung durch Gespräche,
sakramentale Handlungen, gottesdienstliche Feiern...
In enger Verbindung mit der Krankenhausseelsorge wurde 1976 ein Besuchsdienst für Patienten begründet. Etwa zehn Damen der evangelischen
Kirchengemeinde besuchten regelmäßig einmal wöchentlich die Patienten
auf „ihrer“ Station und boten neben praktischen Hilfsdiensten auch ihre
Bereitschaft zum Zuhören und zum Gespräch an. Auch heute noch bieten
ehrenamtliche Helfer ihren Besuchsdienst an.
Chronik MLK · 125 Jahre · Martin-Luther-Krankenhaus in Wattenscheid
55
Sozialar
Sozialarbeit
EINE WICHTIGE UNTERSTÜTZUNG DES
GENESUNGSPROZESSES
Beraten.
Die Sozialarbeiter des Martin-Luther-Krankenhauses beraten und begleiten die Patienten
bei der finanziellen Sicherung des Lebensunterhaltes, bei sozialrechtlichen Fragestellungen, Behördenangelegenheiten, familiären
Konflikten, beruflichen Veränderungen, Problemen bei der Bewältigung des Alltags,
bei drohender Obdachlosigkeit und anderen
Schwierigkeiten, die neben oder wegen der
Krankheit auftreten.
Vermitteln.
Sie beraten bei der Überleitung der stationären Behandlung in die nachstationäre Versorgung. Dabei begleiten und vermitteln sie die
Kontaktaufnahme zu anderen pflegerischen,
psychosozialen, therapeutischen oder rehabilitativen Einrichtungen und helfen bei der Organisation und Klärung von Finanzierungsmöglichkeiten. Ferner vermitteln sie Kontakt
zu krankheitsspezifischen Selbsthilfegruppen.
Ein persönliches Gespräch ist wichtig
Koordinieren.
Unsere Sozialarbeiter vernetzen die stationären Angebote des Krankenhauses mit Sozialstationen, Heimen,
Tagesstätten, psychiatrischer Pflege, Suchthilfeeinrichtungen, Selbsthilfegruppen und Beratungsstellen
innerhalb und außerhalb Bochums und koordinieren
so den Genesungsweg der Patienten.
Hand in Hand
Sozialarbeit im Krankenhaus fördert den Behandlungsprozess,
indem sie Patienten und Angehörige bei der Bewältigung
ihrer kritischen Lebenssituation in persönlichen, rechtlichen
und sozialen Problemen mit Rat und Tat unterstützt.
Ein wichtiger Teil der Tätigkeit des Sozialdienstes ist es, die Entlassung des
Patienten zu planen und zu koordinieren und dabei neben der gesundheitlichen Situation auch seine soziale, berufliche und wirtschaftliche Situation
zu berücksichtigen.
Kliniksozialarbeit leistet in Ergänzung zur medizinischen Behandlung und
der pflegerischen Versorgung einen wichtigen Beitrag in der Gesamtbehandlung des Patienten im Krankenhaus.
Chronik MLK · 125 Jahre · Martin-Luther-Krankenhaus in Wattenscheid
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Küche
Spitzenqualität
IN DER SPEISENVERSORGUNG
U
m diesem Anspruch gerecht zu werden, können sich die Patienten bei
uns, soweit keine ärztlichen Bedenken
bestehen, ihre Mahlzeiten für Frühstück
und Abendessen aus einer reichhaltigen
Auswahl von Einzelkomponenten selbst
zusammenstellen.
Für ein Krankenhaus der 50iger Jahre unvorstellbar. Geprägt war damals die Speisenversorgung der Patienten von den Nachkriegswirren und dem Wiederaufbau. Die
Auswahl der Speisen war eingeschränkt.
Die Produktvielfalt war nicht vorhanden.
Oftmals gab es Eintöpfe, die direkt auf die
Stationen kamen und den Patienten gereicht
wurden. Schon damals zwangen Finanznöte
zur Eigenproduktion der Krankenhäuser.
Teilweise wurde das Gemüse selber angebaut und eine Tierhaltung zur Fleischgewinnung vorgehalten.
In den Folgejahren traf der Zwang zur
Kostenreduzierung auch die Krankenhausküchen. Der Einsatz von Tiefkühlkost und
Fertigprodukten nahm stark zu.
Anfang der 90er Jahre wurde mit Herrn
Waller ein Küchenchef eingestellt, der aus
der gehobenen Hotelerie kam.
Die Krankenhausküche in den 40er Jahren.
Mit der Großsanierung der Küche im Jahre 2002
wurde die Speisenversorgung auf Restaurationsniveau
umgestellt.
Tiefkühl- und Fertigprodukte werden nicht mehr
eingesetzt. Heute ist die Frische und Qualität der
Produkte sowie eine hohe Auswahl von Speisen wichtig. Individuelle Wünsche unserer Patienten werden
erfüllt, soweit es die Kostform zulässt.
Zum Mittagessen werden mehrere unterschiedliche
Gerichte angeboten, die einer gehobenen Restaurationsqualität entsprechen und täglich aus frischen Zutaten zubereitet werden.
Sascha Waller · Leitung Wirtschafts- und
Versorgungsdienst · Telefon 02327 - 65 3600
Gemäß unseres Leitbildes ist es unser Ziel, mit allem was wir tun,
dem kranken Menschen zu dienen und seine Genesung zu fördern.
Nach dem Wahlspruch „Essen hält Leib und Seele zusammen“ gehört
gutes Essen mit zu den Aspekten, die dem Wohlbefinden
und damit auch der Genesung unserer Gäste dienen.
Die Speisepläne sind saisonal abgestimmt. Zusätzlich werden Aktionswochen angeboten, so zum Beispiel die Fisch-, Spargel- oder eine Wildwoche. Die Speisenversorgung in den Krankenhäusern ist heute ein nicht
zu unterschätzender Marketingfaktor. Das Know-How und die Akzeptanz
der hohen Versorgungsqualität haben dazu geführt, dass das Krankenhaus
mit dem Angebot „Essen auf Rädern“ inzwischen Marktführer geworden
ist und über 250 Klienten versorgt. Neben der Verpflegung der Krankenhauspatienten bietet die Küche des Martin-Luther-Krankenhauses auch
einen Buffetservice an. Für private oder betriebliche Feiern kann Küchenchef Sascha Waller die Verpflegung in Form von Buffets übernehmen. Eine
herausragende Qualität ist auch hier selbstverständlich.
Chronik MLK · 125 Jahre · Martin-Luther-Krankenhaus in Wattenscheid
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Facility
Facility Management
TECHNIK IST, WENN‘S FUNKTIONIERT!
A
n die Technische Abteilung denkt
man meistens erst dann, wenn ein
Gerät oder eine Anlage ausfällt. Das
heißt für die Mitarbeiter der Abteilung, die Betriebssicherheit und ständige Verfügbarkeit aller Gebäude bzw.
Räumlichkeiten und der technischen
und medizintechnischen Einrichtung
und Ausstattung des Martin-LutherKrankenhauses zu gewährleisten.
Da nichts so bleibt wie es einmal gebaut
wurde, beinhaltet dieser Prozess eine ständig
wiederkehrende Koordination der Instandhaltung von Gebäuden und Anlagen, auch
Facility Management genannt. Dabei sind
Koordination der erforderlichen Wartungsund Instandhaltungsarbeiten und sicherheitstechnische Überwachungen Bestandteil
der täglichen Arbeit. Unter Zuhilfenahme
der Gebäudeleittechnik und der Störmeldetechnik werden Abweichungen von vorgegebenen Sollwerten in unserer Leitwarte
rechtzeitig erkannt, um somit einen sicheren
und ungestörten Krankenhausbetrieb zu gewährleisten. Planung und Überwachung von
Umbauten und Erweiterungen, sowohl aus
funktioneller wie aus baulicher Sicht, werden
ebenfalls durch die Technische Abteilung
durchgeführt bzw. überwacht.
Die neue, energiesparende Heizungsanlage des Martin-Luther-Krankenhauses
Wiederherstellung und Optimierung
Ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit ist es die
täglichen Serviceanforderungen zu bearbeiten. Unter Berücksichtigung der gegebenen Prioritäten und
der Ressourcen schaffen wir bei Problemen schnell
Abhilfe, um das notwendige Arbeitsumfeld für die
Kollegen wiederherzustellen bzw. zu verbessern.
Bei Notfällen sind wir zu jeder Tages- und Nachtzeit sofort im Einsatz. Neben der Koordination der
Eigenleistung der Abteilung werden alle Leistungen
von externen Dienstleistern, wie z.B. Wartungsarbeiten, durch die Mitarbeiter der Abteilung überwacht. Des Weiteren fallen die Müllentsorgung, die
Pflege der Außenanlagen, die Telekommunikationsanlage sowie die Patientenrufanlage in unseren Verantwortungsbereich.
Damals ...
Immer im Dienst für den Patienten:
Die Technische Abteilung ist täglich 24-Stunden erreichbar.
In den 80er Jahren hatte die Mannschaft der technischen Abteilung die
gleichen Aufgaben, die sie auch heute noch erfüllt. Das Foto zeigt die Mitarbeiter neben der Heizungsanlage. Bereits in den 50er Jahren fand die zentrale Heizungsanlage im Kellergeschoss Platz. Von hier wurden der Alt- und
Neubau mit einer Warmwasserheizung versorgt. Das Kellergeschoss des
Neubaus (Bäderabteilung) war in den 50er Jahren mit einer Dampfheizung
versehen. Heute sorgt eine energiesparende, auf dem modernen Stand der
Technik befindliche Heiz-Zentrale mit 1520 Kilowatt Heizleistung für die
richtige Wärme im Martin-Luther-Krankenhaus.
Chronik MLK · 125 Jahre · Martin-Luther-Krankenhaus in Wattenscheid
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Schule
Die Gesundheits- und
Krankenpflegeschule
EINE FESTE GRÖSSE AM MLK
I
m Mittelpunkt der Ausbildung steht
dabei stets der Mensch. Die Gesundheits- und Krankenpflegeschüler lernen,
wie sie die Fähigkeiten und Einschränkungen der ihnen anvertrauten Menschen richtig einschätzen können und
wie sie diese individuell in ihrem Genesungsprozess unterstützen können.
Die theoretische Ausbildung findet in den
großzügigen Räumen der Gesundheitsund Krankenpflegeschule statt. Dabei ist es
selbstverständlich, dass die Unterrichtsinhalte immer an den neuesten pflegewissenschaftlichen Erkenntnissen ausgerichtet sind.
In der Schule gibt es diverse Möglichkeiten,
die pflegerischen Kompetenzen zu erweitern. Sowohl eine Bibliothek als auch ein
Internetarbeitsplatz stehen zur Verfügung.
Auf Wunsch haben die Auszubildenden am
Nachmittag auch die Möglichkeit, in kleinen Lerngruppen, betreut durch ein engagiertes Lehrerteam, Unterrichtsinhalte aufzuarbeiten.
Eine große Vielfalt an Hilfsmitteln und der
Demonstrationsraum schaffen den Rahmen
für praktische Übungen, um erste eigene
Unsere modernen Unterrichtsräume
Erfahrungen zu sammeln und gut vorbereitet in die
praktischen Einsätze zu gehen. Dort werden die Gesundheits- und Krankenpflegeschüler von engagierten und gut ausgebildeten Praxisanleitern betreut.
Die ausgewogene und vielfältige Gestaltung der
praktischen Einsätze führt zur Kompletierung der
ganzheitlichen und umfassenden Ausbildung.
Sabine Deppermann · Leitung Gesundheits- und
Krankenpflegeschule · Telefon 02327 - 65 4431
Seit 1956 ist die Gesundheits- und Krankenpflegeschule
am Martin-Luther-Krankenhaus eine feste Größe. Orientiert am
steigenden Bedarf kompetenter Pflegekräfte wurden die
Ausbildungsplätze von 25 kontinuierlich auf 75 erhöht.
Zurzeit beginnen jährlich 25 junge Menschen ihre
Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegekraft.
Die Gesundheits- und Krankenpflegeschule des Martin-Luther-Krankenhauses blickt auf eine lange Tradition zurück. Unterstützung erfahren die
Auszubildenden nicht nur von den Lehrkräften der Schule. Engagierte Mitarbeiter der Pflege werden in allen praktischen Tätigkeiten durch die Gesundheits- und Krankenpflegeschule berufspädagogisch weitergebildet. Durch
sie erfahren die Schüler sach- und fachkundige Anleitung im stationären
und häuslichen Bereich.
Chronik MLK · 125 Jahre · Martin-Luther-Krankenhaus in Wattenscheid
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Diakoni
Ambulante Altenund Krankenpflege
DIE DIAKONIE - STATION
U
nser mobiler Service ist Ihr Partner für die häusliche Pflege in Ihrer
gewohnten Umgebung. Qualifiziertes
Pflegepersonal übernimmt alle pflegeintensiven Tätigkeiten und unterstützt die
Behandlung des Arztes durch fachgerechte Ausführung der medizinischen
Verordnungen.
Insbesondere liegt uns eine reibungslose
Weiterführung der im Krankenhaus begonnenen ärztlichen Behandlung und pflegerischen Versorgung im Sinne einer „Pflegeüberleitung“ am Herzen. Wir pflegen an
sieben Tagen in der Woche. Ihre persönlichen Bedürfnisse stehen für uns dabei im
Vordergrund. Eine gute Zusammenarbeit
mit den Angehörigen und den Hausärzten
ist für uns eine Selbstverständlichkeit. Unser
Angebot umfasst auch die Beratung bei sozialen und rechtlichen Fragen bezüglich der
Pflegebedürftigkeit. Die Beratung ist unbürokratisch, qualifiziert und kostenfrei.
Vor genau 22 Jahren wurde die DiakonieStation gegründet und gehört nun zu den
ältesten Pflegediensten in Wattenscheid.
Durch die langjährige Erfahrung haben wir
ein engmaschiges Helfernetz aufgebaut, um
Das Team der Diakonie-Station
die Patienten auch über die ambulante Pflege hinaus durch das komplizierte Gesundheitssystem zu
lotsen.
Wir geben durch unser neues Betreuungsangebot
„Café Morgenrot“ außerdem die Möglichkeit einer
fachgerechten Unterstützung demenziell erkrankter
Menschen und deren Angehörigen. Die Öffnungszeiten des Cafés: Mi und Fr von 13:00 - 16:00 Uhr.
Wir bieten: Grundpflege, Behandlungspflege, Psychiatrische Pflege, Soziale Beratung, Beratung zu allen
Pflegeproblemen, individuelle und niederschwellige
Betreuungsleistungen, Halbtages - Café (Betreuung
demenziell erkrankter Senioren), 24-Stunden-Rufbereitschaft, Essen auf Rädern, Initialpflegekurse für
Angehörige, spezielle Pflege für: Diabetiker, Schmerzpatienten, Krebspatienten, Wundversorgung.
Matthias Sombold (Dipl. Pflegewirt FH) · Leitung
Telefon 02327 - 65 2222
Ihr Partner für die häusliche Pflege in Ihrer gewohnten
Umgebung. Ihre persönlichen Bedürfnisse stehen für uns dabei
im Vordergrund. Darauf können Sie sich verlassen.
Matthias Sombold ist Diplom-Pflegewirt. Nach seiner Ausbildung zum Krankenpfleger in der Westfälischen Klinik für Psychiatrie in Dortmund arbeitete
er im Marienkrankenhaus Schwerte sowie im Katharinen-Hospital in Unna.
Im Jahr 2003 begann er das Studium des Pflegemanagements an der Fachhochschule in Münster. Nach seinem Abschluss 2007 arbeitete er beim Psychosozialen Trägerverbund Dortmund als stellvertretender Pflegedienstleiter. Seit November 2010 ist der 41-Jährige der Leiter der Diakoniestation
am MLK.
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MLK • Lageplan
Haus C
Hier finden Sie uns:
Psychiatrie
Haus A
Krankenhaus
Im Haupthaus befinden sich die Abteilungen für
Innere Medizin, Chirurgie und Anästhesie. Die
Komfortstation sowie eine radiologische und eine
kardiologische Praxis und der OP sind ebenfalls
hier zu finden.
Haus B
P
gische
Radiolo
Praxis
Kardiologische
Praxis
Haus A • Haus B • Haus C
Intensiv
Abteilung /
OP
Krankenhaus
Die Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie
hat die Aufgabe, psychische Störungen und Erkrankungen erwachsener Menschen zu erkennen, zu heilen, Beschwerden zu lindern oder eine Verschlimmerung zu verhüten. Sie umfasst Haus A (Neubau,
Fertigstellung Ende 2011), Haus B, Haus C, die
psychiatr. Instituts-Ambulanz und die Tagesklinik
in der Ridderstrasse.
Ärztehaus
Das im August 2008 fertig gestellte Ärztehaus am
Martin-Luther-Krankenhaus vereint niedergelassene Ärzte und Unternehmen aus dem Bereich Gesundheit unter einem Dach.
Krankenhaus
Impressum
P
Kindergarten
P
Ärztehaus
Psychiatr. Inst.Ambulanz /
Diakoniestation
Herausgeber
Martin-Luther-Krankenhaus gGmbH Wattenscheid
Voedestraße 79 • 44866 Bochum
www.martin-luther-krankenhaus-bo.de
Geschäftsführung Dipl.-Betriebsw. Dietmar Ewerling
Redaktion Projektgruppe „125 Jahre MLK“
Auflage 1.000 Exemplare
Konzept und Umsetzung
thatworks • Agentur für Kommunikation
Steinring 45 • 44789 Bochum • www.thatworks.de
Geschäfts führung /
Verwa ltung
P
Gesu ndheits- &
Kranken pflegeschule
Fotos
Stefan Ouwenbroek • Studio Fly,
Anette Bündgen • Fotogen Fotostudio,
Guido Frebel • Lichtblick Bildjournalisten,
MLK Archiv, Fotolia
Die in der Chronik verwendete Hintergrundschrift entstammt einem historischen Originaldokument des Krankenhauses.
Dort, wo aus Gründen der Lesbarkeit die männliche
Form gewählt wurde, gelten sämtliche Ausführungen
selbstverständlich in gleicher Weise für die geschätzten
Leserinnen.
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