Nichtorganische Schlafstörungen (F51)

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028/012 – S1-Leitlinie: Nichtorganische Schlafstörungen
aktueller Stand: 08/2013
publiziert bei:
AWMF-Register Nr.
028/012
Klasse:
S1
Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychatrie,
Psychosomatik und Psychotherapie (DGKJP)
Nichtorganische Schlafstörungen (F51)
Schlafstörungen beeinflussen die organische und psychische Gesundheit und können weit reichende negative
Auswirkungen auf das familiäre, soziale und schulische/berufliche Umfeld haben. Schlafstörungen sind vielseitig und bergen
gerade bei Kindern und Jugendlichen die Schwierigkeit, dass Betroffene meist erst durch elterliche Besorgnis vorstellig
werden. Da Kinder im Vergleich zu Erwachsenen ihre Schafqualität- und quantität weniger präzise einschätzen, kommt es
nicht selten vor, dass Eltern, Ärzte und Psychologen erst durch Folgeprobleme auf die zugrunde liegenden Schlafstörungen
aufmerksam werden. Dies kann sich nicht nur in einer Veränderung des allgemeinen körperlichen Gesundheitszustandes
sondern auch beispielsweise durch eine veränderte emotionale Reagibilität, verminderte schulische Leistungsfähigkeit oder
allgemeine Konzentrationsprobleme bemerkbar machen - die am häufigsten genannten Symptome während der
Erstvorstellung bei niedergelassenen Kinder- und Jugendpsychotherapeuten und in Kinder- und Jugendpsychiatrischen
Ambulanzen. Schlafstörungen bei pubertierenden oder post-pubertären Jugendlichen können darüber hinaus als Folge des
Ablösungsprozesses elterlicher Normen fehlinterpretiert werden. Während die meisten Schlafstörungen überwiegend bei
Erwachsenen diagnostiziert werden, manifestieren sich viele Schlafstörungen bereits schon während der Kindheit. Nur
verhältnismäßig wenige Schlafstörungen treten exklusiv während der Kindheit auf.
Die Leitlinie umfasst die schlafmedizinische Diagnostik anhand der aktuellen internationalen Klassifikation der
Schlafstörungen nach der American Academy of Sleep Medicine (AASM) und der Internationalen Klassifikation von
Schlafstörungen (ICSD-R, 1997 und ICSD-2, 2005) und entspricht dem Kodiersystem des international gültigen allgemeinen
Diagnoseschlüssels ICD. In der ICD-10 werden Nichtorganische Schlafstörungen mit dem Diagnoseschlüssel F51 kodiert.
Hierunter fallen Dysomnien (Insomnien, Hypersomnien, Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus) und Parasomnien
(Somnabulismus, Pavor nocturnus, Alpträume).
1. Klassifikation
Die ICD-10-Kriterien der Dyssomnien sind vor allem auf die im Kindes- und Jugendalter sehr seltenen intrinsischen
Schlafstörungen ausgerichtet, und die extrinsischen nichtorganischen Schlafstörungen sind nur unzureichend
operationalisiert. Bei Säuglingen und sehr jungen Kleinkindern sind Schlafstörungen häufig mit anderen Störungen des
zirkadianen Rhythmus, wie z.B. Fütterstörungen, verbunden. Diesen "Regulationsstörungen im Säuglingsalter" ist ein
eigenes Kapitel der Leitlinien gewidmet.
1.1 Definition
Dyssomnien:
Primär psychogene Zustandsbilder mit einer Störung von Dauer, Qualität oder Zeitpunkt des Schlafes, die deutlichen
Leidensdruck verursacht oder sich störend auf die soziale und schulisch-berufliche Leistungsfähigkeit auswirkt. Hierunter
werden Insomnien, Hypersomnien und Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus gefasst. Das Häufigkeitsmaximum der
Insomnien liegt im Kleinkindalter, das der übrigen Dyssomnien in der Adoleszenz. Dyssomnien sind häufig Symptome
anderer psychischer oder körperlicher Erkrankungen, bzw. zusätzliche psychische und/oder körperliche Faktoren können
die Schlafstörung beeinflussen. Nichtorganische Schlafstörungen werden als eigenständiges Störungsbild diagnostiziert,
wenn die Schlafbeschwerden im Vordergrund der Symptomatik stehen. Organische Ursachen der Schlafstörung müssen
ausgeschlossen sein.
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Parasomnien:
Abnorme Episoden von Verhaltensmustern oder physiologischen Ereignissen, die während des Schlafs oder des SchlafWach-Übergangs auftreten. Hierzu werden das Schlafwandeln (Somnambulismus), der Pavor nocturnus und Alpträume
(Angstträume) gezählt. Das Häufigkeitsmaximum vieler Parasomnien liegt in der Kindheit, nach der Pubertät treten diese
seltener auf.
1.2 Leitsymptome
Nichtorganische Insomnie (F51.0)

Ungenügende Dauer und/oder Qualität des Schlafs
Nichtorganische Hypersomnie (F51.1)

Übermäßige Schlafneigung, z.T. Schlafanfälle tagsüber, trotz adäquater Schlafdauer
Nichtorganische Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus (F51.2)

Mangelnde Synchronisation zwischen dem individuellen, endogenen Schlaf-Wach-Rhythmus und dem SchlafWach-Rhythmus der Umgebung
Pavor nocturnus (F51.4)

Plötzliches Erwachen mit Panikschrei und Zeichen vegetativer Erregung und intensiver Angst

Desorientiertheit, erschwerte Erweckbarkeit

Amnesie für die Episode oder allenfalls fragmentarische Erinnerungen

Tritt meist während des ersten Drittels des Nachtschlafs auf
Schlafwandeln (F51.3)

Umhergehen während des Tiefschlafs

Wenig Reagibilität auf Außenreize, erschwerte Erweckbarkeit, Amnesie nach dem Aufwachen

Beträchtliches Verletzungsrisiko

Triggerung durch z.B. fiebrige Erkrankungen, psychischen Stress, Alkohol, Lärm, Schlafmangel

Auftreten meist im ersten Drittel des Nachtschlafs
Alpträume (F51.5)

Aufwachen mit lebhafter und detaillierter Erinnerung an intensive Angstträume meist in der zweiten Nachthälfte

Häufige Wiederholungen gleicher oder ähnlicher Träume

Nach dem Aufwachen rasche Orientierung
1.3 Schweregradeinteilung
Anmerkung: Die Schweregradeinteilung erfolgt gemäß der Internationalen Klassifikation der Schlafstörungen ICSD-R (1997).
Es muss jedoch darauf hingewiesen werden, dass in der aktuellen Version der ICSD-2 (2005) auf eine Schweregradeinteilung
verzichtet wurde. Dieser Umstand wird in der nächsten Überarbeitung der Leitlinie berücksichtigt.
Dyssomnien

Leicht: sporadisches Auftreten der Symptomatik und geringe Beeinträchtigung von subjektivem Befinden und
allgemeiner Leistungsfähigkeit des Betroffenen und/oder der Bezugsperson

Mittel: tägliches Auftreten der Symptomatik und mittelgradige Beeinträchtigung von subjektivem Befinden und
allgemeiner Leistungsfähigkeit des Betroffenen und/oder der Bezugsperson

Schwer: tägliches Auftreten der Symptomatik und ausgeprägte Beeinträchtigung von subjektivem Befinden und
allgemeiner Leistungsfähigkeit des Betroffenen und/oder der Bezugsperson.
Pavor nocturnus

Leicht: tritt seltener als 1-mal pro Monat auf, und weder der Patient noch andere werden dabei verletzt

Mittel: tritt seltener als 1-mal pro Woche auf, und weder der Patient noch andere werden dabei verletzt

Schwer: tritt fast jede Nacht auf und/oder geht mit körperlicher Verletzung einher.
Schlafwandeln

Leicht: tritt seltener als 1-mal pro Monat auf, und weder der Patient noch andere werden dabei verletzt

Mittel: tritt häufiger als 1-mal pro Monat, aber nicht allnächtlich auf, und weder der Patient noch andere werden
dabei verletzt

Schwer: tritt fast jede Nacht auf und/oder geht mit körperlicher Verletzung einher.
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Alpträume

Leicht: tritt seltener als 1-mal pro Woche auf und führt zu keiner Beeinträchtigung des psychosozialen
Leistungsniveaus

Mittel: tritt häufiger als 1-mal pro Woche, aber nicht jede Nacht auf und führt zu einer leichten Beeinträchtigung
des psychosozialen Leistungsniveaus

Schwer: fast allnächtliches Auftreten und mittlere bis schwere Beeinträchtigung des psychosozialen
Leistungsniveaus.
1.4 Untergruppen
Bei den folgenden Schlafstörungen lassen sich Untergruppen bilden:
Nichtorganische Insomnie

Insomnie durch inadäquate Schlafhygiene, charakterisiert durch unregelmäßige Einschlafzeiten, Verlust bzw.
Nichtausbilden von Einschlafritualen und in der Folge Einschlafen erst bei Übermüdung und Schläfrigkeit am Tage

Belastungsbedingte Insomnie: Schlafstörung im Zusammenhang mit emotionalem Stress (kindliche Ängste, akuter
Stress, chronische Konfliktsituationen etc.)

Umweltbedingte Schlafstörung: durch störende Umweltfaktoren (Lärm, Temperatur, unkomfortables Bett,
unruhige Geschwister im gleichen Raum etc.) bedingte Schlafstörung/Schläfrigkeit am Tage

Intrinsische Insomnie: Schlafstörung ohne erkennbare äußere Ursache, die teilweise durch ein konditioniertes
Verhalten von Anspannung und Angst um die Schlafsituation aufrechterhalten wird und in der Kindheit sehr
selten ist.
Nichtorganische Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus

Verzögertes Schlafphasensyndrom: spätes Einschlafen und Schwierigkeiten, zu einer üblichen Zeit zu erwachen,
bzw. übermäßige Schläfrigkeit am Morgen

Vorverlagertes Schlafphasensyndrom: verfrühte Schläfrigkeit mit Unvermögen, bis zu einem üblichen Zeitpunkt
wach zu bleiben, und verfrühtes morgendliches Erwachen

Unregelmäßiges Schlaf-Wach-Muster: Verlust des normalen Schlaf-Wach-Musters und Auftreten zeitlich
desorganisierter, unregelmäßiger Episoden von Schlafen und Wachen.
1.5 Ausschlussdiagnosen
Keine bekannt
2. Störungsspezifische Diagnostik
2.1 Symptomatik
Befragung von Patient und/oder Bezugsperson (ggf. Schule, Kindergarten)






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











Schlafgewohnheiten
Abendliche Aktivitäten und Essgewohnheiten
Vorbereitung auf das Zubettgehen, Bettgehzeit
Rituale, evtl. geäußerte Ängste
Dauer der Einschlafzeit, Verhalten und Befinden währenddessen
Häufigkeit, Ursachen, Dauer von Aufwachphasen
Schwierigkeiten beim Wiedereinschlafen
Exakte Schilderung episodischer Ereignisse (Symptomatik, Häufigkeit, Dauer)
Verhalten während des Schlafs (Unruhe, Schnarchen, Bettnässen etc.)
Gesamtschlafdauer, Dauer ungestörter Schlafepisoden
Aufwachzeit, spontanes Wachwerden, Erweckbarkeit
Befindlichkeit nach dem Erwachen
Verhalten tagsüber
Müdigkeit, Schlafphasen
Antrieb
Konzentration und Leistungsfähigkeit
Stimmung
Hyperaktivität
Reaktionen der Bezugspersonen.
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Internistische und neurologische Untersuchung
Schlaffragebögen

Schlafprotokoll zur Erfassung der aktuellen Schlafqualität und Erhebung von schlafstörenden Verhaltensweisen
über mehrere Tage

Selbstbeurteilung: Sleep Self Report, deutsche Version (SSR-DE), Alter: 7-12 Jahre

Fremdbeurteilung: Pediatric Sleep Questionnaire, deutsche Version: Kinderärztlicher Schlaffragebogen (PSQ-DE),
Alter: 2-18 Jahre; Children´s Sleep Habits Questionnaire, deutsche Version (CSHQ-DE 4-10), Alter: 4-10 Jahre
Ggf. ist eine stationäre Beobachtung zu erwägen (bei unklaren oder umfeldabhängigen Schlafstörungen).
2.2 Störungsspezifische Entwicklungsgeschichte
Befragung von Bezugsperson (und Patient)

Beginn und Entwicklung der Symptomatik

Bekannte Auslöser? (Emotionaler Stress, Somatische Erkrankungen)

Symptomverschlechternde/-verbessernde Umstände

Ängstlichkeit, Trennungsangst, soziale Überempfindlichkeit in der Vorgeschichte

Oppositionelles Verhalten in der Vorgeschichte

Substanzmissbrauch in der Vorgeschichte.
2.3 Psychiatrische Komorbidität und Begleitstörungen
Befragung von Bezugsperson (und Patient)

Bei Insomnie v.a. Angststörungen, depressive Störungen, Zwänge, Substanzmissbrauch, hyperkinetisches
Syndrom

Bei Hypersomnie v.a. Depression, Substanzmissbrauch

Bei Schlaf-Wach-Rhythmusstörungen v.a. affektive Störungen, Persönlichkeitsstörungen (schizoid, schizotypisch,
vermeidend)

Bei Schlafwandeln und Pavor nocturnus v.a. gegenseitige Komorbidität

Bei Alpträumen v.a. posttraumatische Belastungsstörung, Ängste, Depressionen, Insomnie, sensitive
Persönlichkeit (bei Persistieren über die Adoleszenz).
2.4 Störungsrelevante Rahmenbedingungen
Befragung von Bezugsperson (und Patient)







Intelligenzminderungen
Somatische Komorbidität (v.a. Schmerzzustände, Bettlägerigkeit)
Psychosoziale Belastungsfaktoren (MAS-Achse V)
Familienanamnese v.a. im Hinblick auf Schlafstörungen, Ängste, Depressionen, Persönlichkeitsstörungen
Erziehungsverhalten, Umgang mit dem Symptom
Schlafumgebung
Nächtliche Abwesenheit der Bezugsperson (z.B. bei Schichtarbeit).
2.5 Apparative, Labor- und Testdiagnostik
Apparativ-technische Untersuchungen. EEG-Ableitung bei Pavor nocturnus und Schlafwandeln,
Schlaflaboruntersuchung immer bei Hypersomnien. Ansonsten ggf. zur Objektivierung der Symptomatik

Polysomnographie (nachts und/oder tagsüber)

Multipler Schlaflatenztest

(Video-)Beobachtung

Temperaturmessung (bei zirkadianer Rhythmusverschiebung)

Bestimmung atemphysiologischer Parameter (bei Hypersomnie)

HLA-Typisierung bei Hypersomnie zur Differenzialdiagnostik einer Narkolepsie.
Testpsychologie allgemein. Darüber hinaus:



Ggf. Leistungsdiagnostik (bei Verdacht auf Intelligenzminderung)
Ergänzende Komorbiditätsdiagnostik entsprechend dem vermuteten Störungsbild
Evtl. Beschwerdefragebögen, Persönlichkeitstests, Konzentrationstest.
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2.6 Weitergehende Diagnostik
Gezielte Befragung von Patient und/oder Bezugsperson bezüglich der wichtigsten Differenzialdiagnosen:

Durch nächtliches Füttern bedingte Schlafstörungen

Schlafstörungen bei Nahrungsmittelallergien

Narkolepsie

Schlafbezogene Atmungsstörungen

Epileptische Anfälle

Dissoziative Störungen

Medikamentös bedingte Schlafstörungen

Schlafstörungen bei psychiatrischen Erkrankungen.
Das Schlaflabor wird eingesetzt bei Verdacht auf ein epileptisches Geschehen, zur Differenzialdiagnose einer dissoziativen
Störung gegenüber Schlafwandeln, zur Diagnostik einer Hypersomnie (Narkolepsie) und zur Diagnostik und
Therapieeinleitung bei einer schlafbezogenen Atmungsstörung. Eine spezifische EEG-Diagnostik (Langzeit-EEG,
Schlafentzugs-EEG) ist notwendig bei Verdacht auf ein epileptisches Geschehen, CCT oder MRT bei Verdacht auf eine
neurologische Erkrankung. Bei vermuteter Nahrungsmittelallergie ist eine Allergietestung sinnvoll.
2.7 Entbehrliche Diagnostik
Eine Schlaflaboruntersuchung ist bei anamnestisch und/oder durch Beobachtung gut erhebbarer Symptomatik entbehrlich
bzw. bei seltenem Auftreten der Störung wenig Erfolg versprechend.
3. Multiaxiale Bewertung
Anmerkung: Die multiaxiale Bewertung erfolgt in Anlehnung an die ICSD-R (1997). Die aktuelle Version der ICSD-2 (2005)
verzichtet auf eine multiaxiale Beschreibung und beschränkt sich auf die Diagnostik von Schlafstörungen (Achse A im ICSD-1,
1991 und ICSD-R, 1997). Dieser Umstand wird in der nächsten Überarbeitung der Leitlinie berücksichtigt.
3.1 Identifizierung der Leitsymptome
Besonderheiten des kindlichen Schlafs
Entwicklungsabhängig verändert sich das Schlafmuster. Bei Neugeborenen lassen sich im NREM-Schlaf noch keine Stadien
unterscheiden. REM-Schlaf und NREM-Schlaf nehmen je ca. 50% der Schlafzeit ein, und die zyklische Abfolge der
Schlafstadien erfolgt wesentlich häufiger als beim Erwachsenen (alle 30-70 min). In den ersten Lebensmonaten entwickeln
sich die typischen Schlafstadien und bis Ende des ersten Lebensjahrs die zirkadiane Rhythmik, nach Frühgeburt oder
Sauerstoffmangelversorgung auch noch später.
Die individuelle Gesamtschlafdauer pro Tag variiert, Anhaltswerte sind jedoch folgende Zahlen (Normbereich über die
Perzentile 10-90):

Mit 6 Monaten ca. 12-17 h

Mit 3 Jahren ca. 11,5-14 h

Mit 6 Jahren ca. 10-12 h

Mit 10 Jahren ca. 9-10,5 h

Mit 14 Jahren ca. 8-9,5h

Mit 16 Jahren ca. 7,5-9 h

Mit 17-18 Jahren ist dann das durchschnittliche Schlafbedürfnis Erwachsener (7-8 h) erreicht.
In den ersten 3 Lebensjahren treten Schlafperioden von bis zu 2 Stunden noch am Vormittag und am frühen Nachmittag auf.
Danach verschwinden in aller Regel die morgendlichen Schlafzeiten, während der Nachmittagsschlaf bis etwa zum
Schulalter allmählich verschwindet. In der Adoleszenz kommt es durch psychosoziale Umstände, aber auch durch Reifung
der zirkadianen Rhythmik zu späteren Bettgehzeiten, die in Zusammenhang mit früheren Aufwachzeiten (infolge schulischberuflicher Anforderungen) häufig nicht durch den geringeren Schlafbedarf kompensiert werden. Daraus resultiert nicht
selten ein Schlafdefizit in der Woche mit verlängerten Schlafzeiten am Wochenende.
Nichtorganische Insomnie (F51.0)


Beschwerden über Ein- und Durchschlafstörungen oder Beschwerden über schlechte Schlafqualität (aufgrund
interindividueller Unterschieden in der benötigen Schlafmenge sollte die subjektiv bewertete Schlafqualität der
tatsächlichen Schlafdauer als Kriterium für die Diagnostik vorgezogen werden)
Auftreten mindestens 3-mal pro Woche mindestens einen Monat lang
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



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Übermäßige Beschäftigung vor allem nachts mit Schlafstörung und/oder tagsüber übertriebene Sorgen über
deren negative Konsequenzen
Körperliche und geistige Müdigkeit, tagsüber depressive, besorgte, reizbare Stimmung
Verursacht deutliche Erschöpfung oder Beeinträchtigung der Leistungsfähigkeit
Bei Vorhandensein anderer psychiatrischer Symptome müssen die Symptome einer Insomnie im Vordergrund
stehen
Fehlen organischer Ursachen.
Nichtorganische Hypersomnie (F51.1)





Klagen über exzessive Schläfrigkeit während des Tages oder Schlafanfälle oder über verlängerte Übergangszeiten
vom Aufwachen zum völligen Wachsein (nicht nur als Folge ungenügenden Nachtschlafs oder verlängerter SchlafWach-Übergangszeiten)
Fast tägliches Auftreten über einen Monat lang oder wiederholt in kürzeren Perioden
Verursacht deutliche Erschöpfung oder Beeinträchtigung der Leistungsfähigkeit
Tritt oft im Zusammenhang mit anderen psychiatrischen Störungen (z.B. affektiven Störungen) auf; in diesem Falle
sollten die anderen psychiatrischen Störungen die Hauptdiagnose darstellen; steht die Hypersomnie im
Vordergrund, sollte sie als Diagnose hinzugefügt werden
Fehlen organischer Ursachen oder Symptomen einer Narkolepsie oder eines Schlafapnoesyndroms
Nichtorganische Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus (F51.2)





Fehlende Synchronizität des individuellen Schlaf-Wach-Rhythmus mit dem der Umgebung
Insomnie während der Hauptschlafperiode und/oder Hypersomnie in der Wachperiode, z.B. typisch in der
Adoleszenz als Schlafphasenverzögerung
Tägliches Auftreten über einen Monat lang oder wiederholt in kürzeren Perioden
Verursacht deutliche Erschöpfung oder Beeinträchtigung der Leistungsfähigkeit
Fehlen organischer Ursachen.
Schlafwandeln (F51.3)





Ein- oder mehrmaliges Verlassen des Bettes während des Schlafs und Umhergehen meist während des ersten
Drittels des Nachtschlafs
Meist starre Mimik, wenig Reagibilität auf Außenreize, erschwerte Erweckbarkeit
Wenige Minuten nach Erwachen von der Episode keine psychische Beeinträchtigung (mehr) nach gelegentlicher
kurzfristiger Desorientiertheit
Amnesie nach dem Aufwachen (direkt nach der Episode oder am Morgen)
Kein Hinweis auf organisch bedingte psychische Störung (Epilepsie, Demenz).
Pavor nocturnus (F51.4)








Wiederholte (zwei oder mehr) Episoden plötzlichen Erwachens aus dem Tiefschlaf beginnend mit einem
Panikschrei
Meist Auftreten im ersten Nachtdrittel
Charakterisiert durch heftige Angst, vegetative Übererregbarkeit und Körperbewegungen
Kein adäquater Kontakt mit der Umgebung währenddessen
Dauer 1-10 Minuten
Beruhigungsversuche häufig ergebnislos, meist gefolgt von kurzfristiger Desorientiertheit oder perseverierenden
Bewegungen
Meist völlige Amnesie für das Ereignis, gelegentlich fragmentarische Erinnerungen
Fehlen organischer Ursachen (z.B. Hirntumor, Epilepsie).
Alpträume (F51.5)







Aufwachen aus dem Schlaf mit lebhafter, detaillierter Erinnerung an Träume mit extrem ängstigenden Inhalten
(Bedrohungen von Leben, Sicherheit oder Selbstwertgefühl)
Aufwachen zeitunabhängig vom Traum, jedoch typischerweise in der zweiten Nachthälfte
Nach dem Erwachen rasche Orientierung
Ängste vor erneuten Alpträumen, dem Wiedereinschlafen, dem Zubettgehen
Häufiger in Zusammenhang mit psychosozialem Stress
Das Traumerlebnis und die Schlafstörung infolge des Aufwachens verursachen erheblichen Leidensdruck.
Fehlen organischer Ursachen.
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3.2 Identifizierung weiterer Symptome und Belastungen




Intelligenzminderung im Hinblick auf Durchführbarkeit/Modifikationen pädagogisch-therapeutischen Vorgehens
und der Mitverursachung durch nicht alterstypische Ängste
Beeinflussung der therapeutischen Möglichkeiten durch die Behandlung zusätzlicher somatischer Erkrankungen
(z.B. Schmerzzustände, Bettlägerigkeit, häufige Blutzuckerkontrollen bei Diabetes o.Ä.)
Psychosoziale Belastung und Interventionen im häuslichen Rahmen (Compliance, störungsaufrechterhaltende
Faktoren)
Ausmaß der Entwicklungsbeeinträchtigung durch die Störung.
Abb. 20: Diagnostischer Entscheidungsbaum bei Schlafstörungen
Abb. 1 Algorithmus Schlafstörungen bei Kindern und Jugendlichen. Der klinische Algorithmus ist ein
schrittweises Verfahren, das mit logischen Bedingungen (wenn – dann) das medizinische Problem Patient mit
Leitsymptomen einer Schlafstörung lösen hilft. Die diagnostischen Entscheidungen (ja/nein) werden als
Sechseck, die aus den Entscheidungen resultierenden Diagnosen als Rechteck dargestellt.
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3.3 Differenzialdiagnosen und Hierarchie des Vorgehens
Siehe auch Entscheidungsbaum (Abb. 1)
Tritt die Schlafstörung als wesentliches Symptom einer anderen psychiatrischen Störung auf (z.B. Alpträume bei
posttraumatischer Belastungsstörung, Insomnie bei depressiver Störung), hat die Behandlung der Grundstörung Vorrang.
Bei autonom gewordenen, primär belastungsabhängigen Schlafstörungen Behandlung der Schlafstörung parallel zur evtl.
noch vorhandenen Belastungsstörung.
4. Interventionen
Evidenz der Therapieempfehlungen
Es existieren wenige kontrollierte Studien zur Behandlung Schlafstörungen im Kindes- und Jugendalter, sodass sich die
meisten therapeutischen Empfehlungen in der Literatur auf die Meinung respektierter Experten stützen. Härtere Evidenz
existiert für verhaltenstherapeutische Interventionen bei Insomnien im Kindesalter. Auch für eine pharmakologische
Behandlung von Schlafstörungen im Kindesalter liegt nur eine gering fundierte Studienlage vor. Die zur Verfügung
stehenden Substanzen sind oft nicht für das Kindesalter zugelassen, zumindest nicht für die Behandlung von
Schlafstörungen. Insofern kann eine medikamentöse Behandlung fast nur auf der Grundlage eines individuellen
Heilversuchs erfolgen. Darüber hinaus ist auch die Form der Darreichung häufig nicht für Kinder geeignet. Außerdem
bestehen bei der Dosisfindung zum Teil erhebliche Schwierigkeiten, weil die individuelle Ansprechbarkeit auf die gewählten
Substanzen höchst unterschiedlich ist. Schließlich können bei der medikamentösen Behandlung von kindlichen
Schlafstörungen im erhöhten Ausmaß „paradoxe Reaktionen“ und Nebenwirkungen auftreten, sodass die Behandlung eine
gute Erfahrung des Therapeuten voraussetzt. Aus diesen Gründen sollte eine medikamentöse Behandlung nur
vorübergehend und zur Entlastung in Erwägung gezogen werden.
4.1 Auswahl des Interventionssettings
Primär ambulante Behandlung; stationäre Behandlung in folgenden Fällen:

Schwierige psychosoziale Situation (z.B. Misshandlungsgefahr)

Erschwerte Durchführbarkeit von Interventionen im häuslichen Milieu (Compliance, psychosoziale Belastung)

Komorbidität mit anderen, schwerwiegenden psychiatrischen Erkrankungen

Schwere Ausprägung der Dyssomnie.
4.2 Hierarchie der Behandlungsentscheidungen und diesbezügliche Beratung
Am Beginn steht die genaue Aufklärung von Bezugsperson und/oder Patient über das spezifische Störungsbild.
Wesentlichste Intervention ist bei allen Schlafstörungen eine ausführliche schlafmedizinische Beratung über:

Charakteristika des normalen altersadäquaten Schlafs

Potenzielle entwicklungsspezifische schlafbezogene Ängste

Individuell unterschiedliches Schlafbedürfnis (Kurz-/Langschläfer, Früh-/Spätschläfer)

Angemessene Schlafhygiene:
o Regelmäßige Bettgehzeiten als Bestandteil eines geregelten Tagesablaufs (bzw. Zubettbringen erst bei
Müdigkeit des Kindes)
o Ausreichende körperliche Aktivität tagsüber
o Keine aufregenden oder anstrengenden Aktivitäten vor dem Einschlafen
o Ruhige, abgedunkelte, angenehm temperierte Schlafumgebung
o Bequemer Schlafplatz, der nicht mit anderen Tätigkeiten assoziiert ist (Spielen, Handy, Fernsehen,
Hausaufgaben, Bestrafung etc.)
o Einschlafrituale (zwischen 15 und 30 min)
o Bereits in der frühen Kindheit Einführung eines Verhaltensmusters: tagsüber gefüttert werden und
nachts schlafen
o Vermeiden von Hunger und Durst, aber auch von größeren Mahlzeiten oder massiver Flüssigkeitszufuhr
zur Einschlafzeit
o Nicht eingehen auf Trink- oder Essenswünsche des Kindes, die nur der Verzögerung des Schlafens
dienen
o Nicht zu große Mengen anregender Getränke über den Tag bzw. keine derartigen Getränke einige
Stunden vor dem Schlafen
o Bei kleineren Kindern nicht zu viele/zu wenige oder zu frühe/zu späte zusätzliche Schlafphasen am Tag
o Bei Jugendlichen zusätzliche Schlafphasen am Tage eher kurz (max. 20 min) und nicht zu nahe an der
Nachtschlafphase.
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Weitere spezifische Therapie (falls notwendig)
Nichtorganische Insomnie:

Verhaltenstherapeutische Verfahren über Einhaltung der Schlafhygiene hinaus:
o bei jüngeren Kindern (<5Jahre): Extinktion, graduelle Extinktion (bei überfürsorglicher Erziehung zur
adäquaten Trennungsbewältigung und Autonomie) oder positive Zubettgehroutinen mit Verzögerung
der Zubettgehzeit (zunächst Bettgehzeit an spätere Einschlafzeit anpassen und dann schrittweise wieder
vorverlegen)
o bei älteren Kindern und Jugendlichen kaum systematische Untersuchungen: Schlafrestriktion oder
Verzögerung der Zubettgehzeit, Entspannungstechniken, ansonsten kognitiv-behaviorale Interventionen
wie bei Erwachsenen

Selten medikamentöse Behandlung und nur zur vorübergehenden Entlastung: Phytopharmaka (z.B. Baldrian),
Antidepressiva (z.B. Trazodon), Antihistaminika (z.B. Diphenhydramin) und aufgrund verstärkter
Abhängigkeitsgefahr nicht länger als 4 Wochen nicht-Benzodiazepin-Hypnotika (Z-Substanzen wie z.B. Zolpidem,
Zaleplon oder Zopliclon) sowie Benzodiazepine (z.B. Triazolam, Lormetazepam).
Nichtorganische Hypersomnie:

Ausreichender Nachtschlaf

Kurze Tagschlafphasen

Sozialpsychiatrisch (bei sozialen Problemen infolge der Störung)

Vermeidung von Schlafentzug, sedierenden Pharmaka, Alkohol und Nikotin

Medikamentöse Behandlung: MAO Hemmstoffe, Stimulanzien.
Nichtorganische Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus:

Chronotherapie (allmähliche Verlagerung der Schlafphasen bis zum Erreichen der adäquaten Schlafzeit) mit
Lichttherapie.
Pavor nocturnus/Schlafwandeln:

Sicherung der Schlafumgebung

Einhalten der Schlafhygiene; da Pavor nocturnus und Schlafwandeln an den Tiefschlaf gebunden sind, führt ein
Tiefschlaf-Rebound (z.B. durch Schlafentzug) zu einer erhöhten Auftretenswahrscheinlichkeit. Ggf. können kurze
Schlafphasen tagsüber helfen, um Schlafdruck und Tiefschlafphasen zu reduzieren

Bei starker Belastung durch die Störung ggf. Entspannungsverfahren

Sehr selten bei starker Eigengefährdung/Fremdgefährdung: Versuch einer Pharmakotherapie mit
Benzodiazepinen oder Imipramin.
Pharmakotherapie mit Melatonin

Das Hormon Melatonin erwies sich bei Erwachsenen als wirksam bei der Prävention und Behandlung von Jetlag
sowie bei der Behandlung des verzögerten Schlafphasensyndroms. Bei Kindern bisher Einsatz bei Insomnien im
Rahmen von mentaler Retardierung/neurologischen Störungen sowie bei der Aufmerksamkeitsdefizit-/
Hyperaktivitätsstörung (ADHS) und bei primärer Insomnie. Es existieren jedoch noch keine ausreichenden Daten
zu Langzeitfolgen bei Dauermedikation, und die Substanz ist in Deutschland nicht zugelassen. Deshalb sollte eine
Anwendung derzeit nur nach strenger Indikationsstellung und Ausschöpfung anderer Therapiemöglichkeiten
erfolgen.
Bei allen Störungsbildern sollte eine adäquate Therapie zusätzlicher psychopathologischer Auffälligkeiten (Komorbidität)
erfolgen.
4.3 Besonderheiten bei ambulanter Behandlung
Wesentlich ist die Mitwirkung der Bezugsperson(en) und deren detaillierte Information und Anleitung sowie die Beurteilung
der diesbezüglichen Ressourcen (s. auch Kap. 4.1). Ansonsten Vorgehen wie in Kapitel 4.2 beschrieben.
4.4 Besonderheiten bei teilstationärer Behandlung
Bei Einschlafproblemen ist eine nachtklinische Behandlung erforderlich. Bei weniger ausgeprägter Problematik stellt die
teilstationäre Behandlung evtl. eine Alternative zur vollstationären Behandlungsindikation dar. Ansonsten Vorgehen wie in
Kapitel 4.2 beschrieben.
4.5 Besonderheiten bei stationärer Behandlung
Belastungsinduzierte Schlafstörungen treten nach Rückkehr in eine belastete häusliche Situation wieder auf; die besondere
Beachtung sozialpsychiatrischer Interventionsmöglichkeiten ist daher indiziert.
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aktueller Stand: 08/2013
4.6 Jugendhilfe- und Rehabilitationsmaßnahmen
Einbeziehung der Jugendhilfe (s. auch Kap. 4.5) bei persistierenden häuslichen Belastungen, falls Unterstützung der
Erziehungspersonen oder Herausnahme aus einer chronischen Stresssituation notwendig sind. Rehabilitationsmaßnahmen
bei störungsbedingten sozialen Einbußen (z.B. Verlust des Ausbildungsplatzes bei schwerer Hypersomnie) oder schwerer
psychiatrischer Komorbidität.
4.7 Entbehrliche Therapiemaßnahmen
Keine Angaben.
Literatur:
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028/012 – S1-Leitlinie: Nichtorganische Schlafstörungen
aktueller Stand: 08/2013
Verfahren zur Konsensbildung:
Bei dieser Leitlinie handelt es sich um einen Expertenkonsens und wurde vom Vorstand der Gesellschaft für Kinder- und
Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie e.V. (DGKJP) verabschiedet.
Bearbeiter der vorherigen Fassung
PD Dr. med. Martina Pitzer, Karlsruhe, Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Martin H. Schmidt, Mannheim, Dr. med. Ulrich
Rabenschlag, Freiburg
Bearbeiter dieser Leitlinie
Dr. rer. nat. A. Prehn-Kristensen, PD Dr. med. R. Göder
Korrespondenz an:
Dipl.-Psych. Dr. Alexander Prehn-Kristensen
Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie
Zentrum für Integrative Psychiatrie gGmbH
Niemannsweg 147
24105 Kiel
Nächste Überprüfung geplant:
Eine nächste Überprüfung der Leitlinie ist im Anschluss an die Veröffentlichung der ICD-11 geplant; frühestens jedoch 2015
Erstellungsdatum:
01/1999
Überarbeitung von:
08/2013
Nächste Überprüfung geplant:
12/2015
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