Neuropsychologie: Angst

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Neuropsychologie: Angst Störung
Dr.med.Dr.rer.nat.Reiner Beck
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Neuropsychologie:Angst - Störung
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Die „nützliche“ Angst
• warnt, Gedanken fließen schneller
• vorsichtigeres Verhalten (überlegter reagieren)
• Kraftquelle um aus Gefahrenzone zu
entkommen
• beschleunigt die Reaktionen
• signalisiert, daß wir in Not sind.
• „Angst ist lebensnotwendig.“
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Neuropsychologie:Angst - Störung
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Angst macht krank, wenn sie der Situation
unangemessen, zu stark und zu häufig
auftritt, zu lange andauert und zur
Vermeidung wichtiger Alltagsaktivitäten
führt.
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(Wittchen, H-U.: Wenn Angst krank macht. Mosaik-Verlag, 1997)
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Neuropsychologie:Angst - Störung
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BRD: Prävalenz Angststörungen ca. 15 %
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spezifische Phobien (w: 13,5%; m: 5,9%)
soziale Phobie (w: 3,5%; m:2,2%)
Panikstörung (w:3,0%; m:1,7%)
Agoraphobie (w:3,1%; m: 1,0%)
generalisierte Angststörung ((w:2,1%;m:1,0%)
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Neuropsychologie:Angst - Störung
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Angstreaktionen:
• körperlich
• Herzrasen, Schwitzen, Miktion etc.
• kognitiv (denken, fühlen)
• Katastrophisierung, es wird etwas schlimmes
passieren
• behavioral (verhalten)
• vermeiden, flüchten
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Neuropsychologie der Angst:
Phobie
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Neuropsycholgie der Angst
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Angst und
Stressreaktionen
• Vom Thalamus gelangt
Bedrohungsreiz in
Cortex (Gedächtnis)
• Stresshormone
(Hypothalamus)
• Hypophyse
• Adrenalin
• Noradrenalin
• Cortisol
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Neuropsychologie der Angst
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Neurobiologische Korrelate der Angst
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PTSD (Posttraumatische Belastungsstörung
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Generalisierte Angststörung
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Panikstörung
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Neurobiologische Korrelate der Angst
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PTSD (Posttraumatische Belastungsstörung)
• Eine schwere PTSD geht mit einer Schädigung des
Hippocampus einher (Grawe,2004, S. 158 ff)
• Zeitweise oder dauerhaft zu hoher Cortisolspiegel
• Gilbertson et.al., 2002: Zwillingsuntersuchungen
(Vietnamkämpfer)
– Ein anlagemäßig kleiner Hippokampus stellt ein genetisches
Risiko für die Ausbildung einer PTSD dar.
• Das Trauma wird gut in das implizite Gedächtnis
eingespeichert und defizitär in das explizite Gedächtnis
• PTSD: auf Dissoziation des impliziten und expliziten
Traumagedächtnis zurück zu führen
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Neurobiologische Korrelate der Angst
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Traumatisches Ereignis
• Extrem intensiver Angstreiz
• Starke unmittelbare Reaktion der Amygdala
Konditionierung an die mit dem Ereignis verbundenen
visuellen, akustischen, gustatorischen u.a. Sinnesreize –
triggerung
In der Amygdala gespeicherte Angstreaktionen können
nicht gelöscht werden, sondern nur gehemmt werden!!
• Hemmung überwiegend vom orbitofrontalen Cortex in
Zusammenarbeit mit dem Hippocampus (Verarbeitung
und Speicherung von Kontextinformationen)
• Dysfunktion des medialen und präfrontalen Cortex
• Deaktivierung des Broca-Areals (Sprachverarbeitung)
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Neurobiologische Korrelate der Angst
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PTSD
• Ursachen der mangelhaften Encodierung des Erlebten in das
episodische Gedächtnis
• Ein bereits vorgeschädigter Hippocampus
• Die Beeinträchtigung der aktuellen Gedächtnisbildung durch
einen zu hohen Level von Stresshormonen
• Die vermiedene Auseinandersetzung mit dem Erlebten.
– (Grawe, 2004, S. 162)
• Es ist nicht das traumatisierende Ereignis, welches zu einer
PTSD führt: 8 bis 9 von 10 Personen werden damit fertig;
(11.9.2001-World Trade Center;50 % entwickeln eine PTSD bei
Folter (oder zusehen bei Folter mit Angehörigen)
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„Es sind also zum überwiegenden Teil Personenmerkmale,
die darüber entscheiden, ob sich eine PTSD entwickelt oder
nicht.“(Grawe, 2004, S. 165)
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Neurobiologische Korrelate der Angst
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Generalisierte Angststörung
• Fehlgeschlagene Emotionsregulation
• Erhöhtes arousal
• Erhöhte Aktivität des sympathischen Nervensystems
• Nicht funktionierende Hemmprozesse, die normalerweise
das Entstehen von Angst in diesem Kontext
unterdrücken.(Friedmann u, Thayer, 1998)
• Störung der Aufmerksamkeitsregulation (worrying)
• Indikator: die Variabilität der Herzrate
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Neurobiologische Korrelate der Angst
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GAD
• „Centrales Autonomes Netzwerk“ (CAN) (Thayer,
Friedman, Borkovec, 1996) („rostrales limbisches System)
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ACC – anteriore cingulare cortex
Insulare Cortex
Orbitofrontaler cortex
Amygdala
Zentrales Grau
Striatum
Kerne des autonomen Hirnstammes- Vagusnerv
• Steuerung der Variabilität der Herzrate!
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Neurobiologische Korrelate der Angst
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GAD
• „Eine sich an situative Anforderungen variabel
anpassende Herzrate geht einher mit flexibler
Aufmerksamkeit, guter Emotionsregulation und flexibler
psychophysischer und verhaltensmäßiger
Reaktionsbereitschaft.“(Grawe, 2004, S. 166)
• „Sorgenvolles Grübeln geht also allgemein mit einer
eingeschränkten Herzratenvariabilität einher.“ (Grawe,
2004, S. 167)
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Neurobiologische Korrelate der Angst
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GAD
• Auf neue, nicht bedrohliche Reize reagieren GAD –
Patienten mit einer eingeschränkten
Orientierungsreaktion.
• Die OR habituiert bei GAD Patienten langsamer
• Situative Anpassungsfähigkeit eingeschränkt
– Hypervigilant
– Scannen die Umgebung auf Gefahrenmomente
– Vermeidungssystem ständig aktiv
• Vermeidungsziel kann nicht erreicht werden
• Stark eingeschränktes Handeln
• Reduzierte Erfahrungsmöglichkeiten
• Ständiges Grübeln (sorgen, worry)
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Neurobiologische Korrelate der Angst
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GAD
• Bei Konfrontation mit einer realen Bedrohung
• Kognitive Vermeidung (keine Verarbeitung)
• Antizipatorische Erwartung bedrohlicher Reize
• Zunächst langsamer Herzschlag
• Beschleunigung beim Eintritt
• Habituiert bei wdhl. Auftreten der Reize sehr langsam
• „Der GAD – Patient lässt sich nicht auf emotionale
Erfahrungen ein und verhindert damit korrektive
emotionale Erfahrungen.“(Grawe, 2004, S. 169)
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Neurobiologische Korrelate der Angst
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Die Panikstörung
• Signifikant stärkere Aktivierung im rechten als im linken
Frontalhirn in Ruhe und bei Konfrontation mit emotional
aktivierenden Reizen (Wiedemann, 1999 )
• = Überaktivität des Vermeidungssystems
• Übermäßige Auslösung von negativen Gefühlen
• Zustandekommen des Panikanfalls
• Dysregulation im CAN (centrales autonomes Netzwerk)
– Amygdala
– Zentrales Höhlengrau (Noradrenalin)
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Abgleich einer Gefahrensituation mit früheren Sinneseindrücken und
Gedächtnisinhalten. Stimulus wird über Thalamus zu primären sensorischen
Rindenfeldern geleitet-Integration der Information in den sek. Sens.RF- ; In
Hippocampus und Amygdala ggf. Fehlbewertung interner Stimuli.-Panik
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Von der Amygdala ausgehende Efferenzen lösen in Gebieten -Ncl.lat. Und Ncl.
Paraventricularis des Hypthalamus, dem L. coeruleus, Ncl.parabrachialis und dem
periaquäductalen Grau -Panikattacken aus.
(Bandelow,B., Panika und Agoraphobie. Springer, 2001)
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