PREMIERE DER STREIT von Pierre Carlet de Chamblain de

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PREMIERE
DER STREIT
von Pierre Carlet de Chamblain de Marivaux
in einer Übersetzung und erweiterten Bearbeitung
von Franziska Steiof
Regie: Franziska Steiof
Ausstattung: Kristina Hoffmann
Licht: Lukas Kaltenbäck
mit: Alexander Braunshör, Horst Eder, Jessica Higgins, Simon
Jaritz, Heidelinde Pfaffenbichler, Gisela Salcher, Markus Schöttl,
Barbara Spitz
Renaissancetheater
7, Neubaugasse 36
Aufführungen ab 6. März 2007
Premiere am 8. März 2007 um 19.30 Uhr
Weitere Vorstellungen:
täglich außer sonntags bis 29. März 2007
ab 13 Jahren
Theater der Jugend  Neubaugasse 38  1070 Wien  Tel. 01 / 521 10  Fax 01 / 521 10 – 500  www.tdj.at
Ein Experiment am lebenden, liebenden Herzen, an dessen Anfang ein Streit steht:
Wer brachte die Untreue in die Welt? Das weibliche oder das männliche
Geschlecht? Ist Treue überhaupt „naturgegeben“ – also eine Sache der Gene?
Oder haben wir die Liebe nur erfunden, damit unser Narzissmus ständig Nahrung
findet?
Vier Säuglinge – zwei Jungen und zwei Mädchen – brachte man direkt nach ihrer
Geburt in eine einsame Gegend am Rande der Zivilisation. Dort wurde jedem der
vier Kinder ein eigenes Gebiet zugewiesen, in dem es außer seinen alten Erziehern
Zeit seines Lebens nie einen anderen Menschen gleichen Alters zu Gesicht
bekommen hat.
Nun ist der Augenblick gekommen, in dem sie aufeinander losgelassen werden sollen, beobachtet von einem Prinzen und seiner Geliebten.
Und natürlich beginnt es sofort wieder, das ewig gleiche Spiel um Glück, Liebe und
Macht. Es eröffnet sich ein menschlich-humorvoller Reigen der widerstreitenden
Gefühle und Unvernünftigkeiten, ein Theater der Eitelkeiten und Eifersüchteleien.
Wer benutzt wen, wann und warum? Heiligt der Zweck die Mittel? Kann man das
Herz des anderen jemals erforschen – und falls ja: Ist der andere am Ende nur
langweilig? Gibt es immer wieder Neues in einem Menschen zu entdecken oder führt
die Entdeckerlust zu immer neuen Menschen?
„Ich habe im menschlichen Herzen allen Winkeln nachgespürt, in denen sich die
Eigenliebe verbergen kann“, bekennt Pierre Carlet de Chamblain de Marivaux, „und
jedes meiner Lustspiele hat den Zweck, sie aus einem dieser Winkel
herauszuholen.“ Mit erstaunlicher Klarsicht schrieb der „Anatom des Herzens“ eine
unschlagbare Komödienparabel über den zuckenden pumpenden Muskel in unserer
Brust und gibt mit leichter Hand aufschlussreiche Erkenntnisse über das Wandeln
der Menschen auf dem „Planeten Liebe“ frei.
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Pierre Carlet de Chamblain de Marivaux wird als Sohn eines nicht-adeligen
Beamten 1688 in Paris geboren. Uneinigkeit herrscht über die Herkunft seines
Namens „Marivaux“, den er erst ab 1716 verwendet – während „Chamblain“
eigentlich der Name seines Cousins ist. Mit 12 Jahren schreibt er sein erstes Stück
und seinen ersten Roman. Im Alter von 22 fängt er zwar mit dem Studium der
Rechtswissenschaften in Paris an, frönt aber weiterhin seiner Schreibleidenschaft –
gefördert durch seinen Zensor, Bernard le Bouvier de Fontenelle. Fontenelle, der
heute als bedeutender Wegbereiter der Aufklärung angesehen wird, führt Marivaux
auch in die Pariser Gesellschaft ein. Marivauxs erster großer schriftstellerischer
Erfolg ist die Romanparodie „Télémaque travesti“. Eine Zäsur bildet das Jahr 1720,
als der inzwischen verheiratete Literat sein ganzes in Aktien investiertes Kapital
verliert. Über Nacht verarmt, beendet Marivaux nicht nur schnell sein Studium,
sondern beginnt auch, fleißig Theaterstücke für die Comèdie italienne zu schreiben.
Mit Bühnenwerken wie „La double inconstance“ („Unbeständigkeit auf beiden
Seiten“) oder „Le jeu de l'amour et du hasard“ („Das Spiel von Liebe und Zufall“)
stellt sich der Erfolg bald ein. 1742 wird er Mitglied der berühmten Académie
française, der er bis zu seinem Tod 1763 angehört.
Franziska Steiof, geboren 1962, ist seit 1990 als freie Regisseurin und Autorin tätig.
Sie hat bereits über 50 Inszenierungen erarbeitet, u. a. in Berlin, Hamburg,
Düsseldorf, Hannover und Kiel. Ihre Regie von Igor Bauersimas „norway.today“ an
der Schiller-Theater-Werkstatt Berlin wird für den renommierten Friedrich-Luft-Preis
(beste Inszenierung der Berliner Theatersaison) nominiert. Ebenso erhält sie für
„Nellie Goodbye“ am bekannten Berliner GRIPS Theater den Ikarus Preis. Des
weiteren inszeniert sie in der Saison 2003/04 Thomas Birkmeirs „Peer Gynt“ mit
großem Erfolg im Theater im Werftpark Kiel, eine Produktion, die zum Theaterfestival
„Triangel“ 2004 eingeladen ist. Als Autorin arbeitet sie – zusammen mit Volker
Ludwig – an „Baden gehen“, einem Stück für das GRIPS Theater in Berlin, das
erneut für den Friedrich-Luft-Preis nominiert ist, und schreibt „Schmetterling“ für den
u/hof Linz. Die Uraufführung eines ihrer letzten Stücke „Vom Anfang der Welt“ findet
am Düsseldorfer Schauspielhaus statt. An der Schauspielschule Frese in Hamburg
ist Franziska Steiof als Dozentin tätig. Am schauspieIhannover inszeniert sie eine
eigene Fassung von Kleists „Michael Kohlhaas“. Die Regie von „Crash-Kids“ 2004/05
(Theater im Zentrum) war ihre erste Arbeit am Theater der Jugend, in der letzten
Saison gastierte sie mit der Gruppe DeichArt, die „Der Schimmelreiter“ zeigte.
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