BMBF Initiative Systembiologie Plattform Zellbiologie Teilprojekte Prof. Dr. Jan G. Hengstler Prof. Dr. A. Bader Prof. Dr. R. Gebhardt (Universität Leipzig) Thema: In vitro Systeme mit Hepatozyten: primäre regenerierbare Hepatozyten-Modelle Universität Leipzig Abteilung/Gruppe: Kontaktperson: Adresse: E-mail: Zentrum für Toxikologie Prof. Dr. J.G. Hengstler Johannisallee 28, 04103 Leipzig, Germany [email protected] (Bis 30.04.2003: Institut für Toxikologie, Universität Mainz; im Mai 2003: Umzug nach Leipzig) Universität Leipzig Abteilung/Gruppe: Kontaktperson: Adresse: E-mail: Institut für Biochemie Prof. Dr. Rolf Gebhardt Liebigstr. 16, 04103 Leipzig, Germany [email protected]; Universität Leipzig Abteilung/Gruppe: Kontaktperson: Adresse: E-mail: Stammzellbiologie & Zelltechnik Univ. Professor Dr. Augustinus Bader D 04103 Leipzig [email protected] Dieser Antrag umfaßt 40 Seiten. Zellen und Inhalt Seite I. Ziele 3 II. Stand der Wissenschaft und Technik Eigene Vorarbeiten 5 III. Arbeitsplan 1. Arbeitsgruppe Hengstler 2. Arbeitsgruppe Gebhardt 3.Arbeitsgruppe Bader IV. Verwertungsplan 10 15 20 27 V. Arbeitsteilung/Zusammenarbeit mit Dritten 1. Vernetzung innerhalb der Plattform 2. Vernetzung außerhalb der Plattform 28 28 29 VI. Notwendigkeit der Zuwendung 29 Planungshilfen 30 Finanzierungsplan 33 Unterschriften 40 2 I. Ziele 1. In vitro Systeme mit primären Hepatozyten Im Rahmen des Programms Systembiologie werden von mehreren Gruppen in vitro Systeme mit primären Hepatozyten benötigt. Daher besteht eines unserer Ziele darin, den interessierten Wissenschaftlern die beim gegenwärtigen Stand des Wissens am besten optimierten und validierten in vitro Systeme mit Hepatozyten des Menschen, der Ratte und der Maus zur Verfügung zu stellen. Dadurch soll ein unverzüglicher Start des Forschungsvorhabens Systembiologie ermöglicht werden. Die folgenden in vitro Systeme stehen zur Verfügung: (i) konventionelle, zweidimensionale Hepatozyten Kulturen auf Kollagen-beschichteten Platten (Hengstler), (ii) Sandwich-Kulturen (Bader, Hengstler), (iii) in Alginat mikroverkapselte Hepatozyten (Hengstler), (iv) Perifusions Kulturen (Gebhardt), 96-Well Bioreaktoren (Bader). Die spezifischen Möglichkeiten und Grenzen der einzelnen in vitro Systeme werden unter II (Stand der Wissenschaft und Technik) im Einzelnen aufgeführt. 2. Herstellung regenerierbarer Hepatozyten Systeme („Hepatozyten-Zellinien“) Eine Einschränkung beim Einsatz primärer menschlicher Hepatozyten besteht darin, dass diese zur Zeit nicht effizient in vitro expandiert werden können. Im Rahmen der vorbereitenden Veranstaltungen zum Programm Systembiologe wurde herausgestellt, dass die Entwicklung von „Hepatozyten-Zellinien“ eines der vorrangigen Ziele der Plattform Zellbiologie darstellen soll. Daher möchten wir die drei beim gegenwärtigen Stand des Wissens aussichtsreichsten Strategien zur Herstellung regenerierbarer Hepatozyten-Systeme verfolgen: (i) Konditionale Immortalisierung primärer Hepatozyten: Es ist bekannt, dass Hepatozyten nicht proliferieren und gleichzeitig sämtliche differenzierten Funktionen exprimieren können. Daher sieht unser Konzept vor, Hepatozyten reversibel induzierbar (konditional) zu immortalisieren. Hierbei sollen unter Tetracyclin abhängiger Expression von E7 und Telomerase (TET-ON-System nach Gossen und Bujard) die Hepatozyten expandiert werden, um nach Entzug von Tetracyclin (und somit nach Abschalten von E7 und Telomerase) eine Redifferenzierung zu erreichen. Im Gegensatz zu früheren Versuchen zur Hepatozyten-Immortalisierung mit SV40LT haben wir schonendere immortalisierende Faktoren (Telomerase, E7, Rb-Antisens) gewählt, um das Risiko einer irreversiblen Dedifferenzierung zu minimieren. (ii) Generierung von Hepatozyten aus Vorläuferzellen: Hierzu sollen u.a. mesenchymale Vorläuferzellen, aus der Leber isolierte Vorläuferzellen und dedifferenzierte Monozyten („Kieler-Hepatozyten“) eingesetzt werden, welche in vitro durch Generierung eines geeignete Mikromilieus zu Hepatozyten differenziert werden sollen. (iii) Proliferation adulter Hepatozyten: Zur Zeit ist es noch nicht möglich, adulte humane Hepatozyten in vitro zu expandieren. Dies stellt insofern eine wissenschaftliche Herausforderung dar, da in menschlicher Leber in vivo – z.B. nach Hepatektomie – eine massive Hepatozytenproliferation möglich ist. Wir haben Techniken entwickelt, die es ermöglichen, kritische Parameter (vor allem: Mikroarchitektur, O2-Partialdruck, Konzentration von Wachstumsund Differenzierungsfaktoren, Nährstoffe) in der Mikroumgebung der Hepatozyten zu steuern. Es soll untersucht werden, ob durch eine optimale Einstellung dieser Parameter eine effektive Expansion und Redifferenzierung menschlicher Hepatozyten erreicht werden kann. 3. Analytik Bei den Experimenten zur Herstellung von „Hepatozyten-Zellinien“ sind wir auf eine Analytik angewiesen, die einen Vergleich der generierten mit primären Hepatozyten ermöglicht. Hierzu stehen uns Techniken zur Verfügung, die eine umfassende Charakterisierung des Transkriptoms, Proteoms und kritischer Funktionen der Hepatozyten ermöglichen. Die Kriterien zur Beurteilung 3 der Qualität primärer und generierter Hepatozyten wurden aufgrund von Literatur und eigenen Daten festgelegt. Somit garantiert unser Teilprojekt eine Versorgung des Konsortiums mit primären Hepatozyten, entwickelt neue Hepatozytenzellinien und stellt analytische Tools zur Verfügung. Hierdurch tragen wir – in Vernetzung mit der Plattform Modellierung und mit den Verbundprojekten – entscheidend zum Ziel des Gesamtkonsortiums, dem Verständnis des „Systems Hepatozyte“ bei. Vorbemerkung zur Integration der Arbeitsgruppe von Prof. Gebhardt: Die Integration der Arbeitsgruppe von Prof. Gebhardt, Leipzig, in die Plattform Zellbiologie TP Hengstler/Bader/Gebhardt wurde aus folgenden Gründen für förderlich in Bezug auf das Gesamtziel des Teilprojekts erachtet: Herr Prof. Gebhardt hat mit beiden anderen Kollegen bereits im Rahmen des BMBF-Verbundprojekts (Kz: 0311255) zusammengearbeitet und hierbei das Perifusionssystem Modulkutivator eingebracht, das mit verschiedenen Systemen der anderen beiden Gruppen (Sandwitch-Technik/ Kryokonservierung) gekoppelt werden kann. Er verfügt als einziger über das Know-How zur Trennung periportaler und perizentraler Hepatocyten, sowie über langjährige Erfahrungen bezüglich des hepatischen Glutamin- u. Ammoniakstoffwechsels, andererseits können sich die beteiligten Gruppen bei anderen analytischen Techniken (z.B. Fremdstoffstoffwechsel) gegenseitig unterstützen. Ferner hat die Gruppe Gebhardt ein doppelttransgenes Mausmodell mit konditionaler Expression von TGF-ß (Hepatology, 2003) entwickelt, an dem neue Wachstumsfaktoren der Gruppe Bader getestet werden können. Die dabei verwendetet TET-on Technologie wird in Zusammenarbeit mit der Gruppe Hengstler zur Entwicklung konditional immortalisierter Hepatocyten mit sich ergänzenden Strategien eingesetzt. Da alle drei Gruppen in Leipzig ansässig sind bzw. sein werden, wird ein besonders großer Synergieeffekt (Center of Excellence) auch und gerade bei der Versorgung anderer Gruppen mit HeptaocytenSystemen erwartet. Assoziation von Prof. F. Fändrich, Kiel: Wir halten es für wichtig, Herrn Prof. Fändrich wegen der vielversprechenden Ergebnisse mit den Kieler Neo-Hepatozyten in unsere Plattform Zellbiologie einzubinden. Sollte das Projekt „Neo-Hepatozyten“ mit der Universität Kiel realisiert werden können, wird es im vorgegebenen Projektzeitraum möglich sein, ihre Beurteilung abzuschließen. Damit wird eine Aussage vorliegen, ob aus dedifferenzierten Monozyten und weiteren Vorläuferzelltypen voll-funktionstüchtige Neo-Hepatozyten entstehen, die primäre Hepatozyten ersetzen können. 4 II. Stand der Wissenschaft und Technik Eigene Vorarbeiten (Hengstler, Gebhardt) 2.1 In vitro Systeme mit Hepatozyten In einem früheren BMBF-Projekt (Kennzeichen: 0311 258-921) haben wir (Hengster, Bader und Gebhardt) bereits einen Forschungs-Verbund mit primären Hepatozyten aus Mensch, Maus und Ratte versorgt. Unsere in vitro Systeme mit Hepatozyten (Abb. 1) haben inzwischen eine weite Verbreitung gefunden und wurden u.a. ausgezeichnet mit dem Innovationspreis, RudolphBuchheim Award of the German Society for Pharmacology and Tocicology (DGPT), Aventis Award und durch hochrangige Publikationen, z.B. in Annu. Rev. Pharmacol. Toxicol. (Impact factor: 20,7). A. B. Abb. 1: A. Zweidimensionales Kultursystem mit menschlichen Hepatozyten auf Kollagen-beschichteten Platten. B. In Aginat mikroverkapselte menschliche Hepatozyten nach Kryokonservierung und Auftauen. C. Primäre Hepatozytenkultur im Kollagen (ECM) Gel. D. 96-Well Bioreaktor mit primären Hepatozyten. 2.2 Arbeiten mit Hepatozyten-Vorläuferzellen In unseren bisherigen Arbeiten haben wir gezeigt, daß es möglich ist, in vitro expandierbare Vorläuferzellen unter geeigneten Bedingungen zur Expression hepatozellulärer Marker zu stimulieren (Beerheide, Hengstler, et al., 2002). Beispielsweise konnte in menschlichen mesenchymalen aus Nabeschnurblut isolierten c-kit positiven Vorläuferzellen eine Expression von Albumin und CYP3A4 induziert werden. Die genauere Analyse ergab jedoch, daß im Vergleich zu primären Hepatozyten noch Unterschiede existieren, z.B. bezüglich der Expressionshöhe von CYP2B6. Wir gehen jedoch davon aus, daß gute Aussichten bestehen, durch weitere Verfeinerung der Bedingungen eine noch weitergehende Differenzierung via Hepatozyt zu erreichen. Besonders vielversprechende erste Ergebnisse konnten mit dedifferenzierten menschlichen Hepatozyten erreicht werden, die in Zusammenarbeit mit Prof. F. Fändrich aus Kiel analysiert wurden. Nach Dedifferenzierung der Blutmonozyten und anschließender Behandlung mit einem in Kiel entwickelten Differenzierungsprotokoll wurde ein Zelltyp generiert, der eine ausgesprochen Hepatozyten-ähnliche Morphologie aufweist (inklusive der Ausbildung von Gallenkanalikuli) und in unseren ersten Experimenten mit diesen Zellen eine Induzierbarkeit des Cytochrom P4501A1 aufweist, die mit primären menschichen Hepatozyten verglichen werden kann (Abb. 2). Daher sollen diese "Kieler Neo-Hepatozyten" in dem vorgeschlagenen Arbeitsprogramm eingehend untersucht werden. 5 Primary human hepatocytes (mean s.d. from 7 donors) Jan G. Hengstler, Mainz/Leipzig 100 80 80 EROD activity 100 60 40 20 0 * * Solvent control Omeprazol (10 µ M) Rifampicin (25 µ M) (pmol/min/mg protein) EROD activity (pmol/min/mg protein) Peripheral blood monocyte-derived hepatocyte-like cells from Prof. Fändrich and Dr. Ruhnke, Kiel 60 40 20 0 Solvent control Omeprazol (10 M) Rifampicin (25 M) * below detection limit of 0.04 pmol/min/mg protein Abb. 2: Induktion von Cytochrom P4501A1 in dedifferenzierten und zu "Kieler NeoHepatozyten" redifferenzierten Monozyten (A.) im Vergleich zu primären menschlichen Hepatozyten (B.). 1.3 Arbeiten zur konditionalen Immortalisierung von Hepatozyten Aus früheren Arbeiten verfügen wir (Gebhardt/Hengstler) über Erfahrung bezüglich der konditionalen (d.h. reversibel induzierbaren) Expression von Genen, die für die zelluläre Proliferation und Differenzierung relevant sind (Hengstler et a., 2003; Ueberham et al., 2003). Als Vorarbeit für das beantragte Projekt haben wir während der Antragsperiode bereits die für die Immortalisierung von Hepatozyten benötigten Expressionskonstrukte hergestellt (Abb. 3). Diese bestehen aus einem Effektor ("Treiber")-Konstrukt, das den Transaktivator tTA exprimiert. Nur in Anwesenheit von Tetracyclin wird tTA aktiv, bindet an das tetO-Operon des "Responder"Konstrukts und induziert hierdurch die Expression unseres Zielgens, wobei wir Konstrukte mit menschlicher Telomerase und mit E7 als Zielgene hergestellt haben. Diese Konstrukte sollen wie im Arbeitsplan beschrieben für die Transfektion primärer, kultivierter Hepatozyten eingesetzt werden. Über diesen in vitro Ansatz hinaus möchten wir auch immortalisierte Hepatozyten mit Hife transgener Mäuse herstellen ("Maus-Hepatozytenzellinie"). Zu diesem Zweck haben wir bereits transgene Mäuse hergestellt, welche das Responderkonstrukt tragen. Effektor ("Treiber")-Mäuse, welche tTA (bzw. auch rtTA) unter dem Hepatozyten-spezifischen Promoter LAP exprimieren wurden im Labor von Prof. H. Bujard in Heideberg hergestellt und werden zur Zeit in unserem Tierstall mit den Telomerase bzw. E7-Respondermäusen verkreuzt. 6 A) +Tetracyclin (transiente Immortalisierung und Produktionskultur) Leberspezifischer Promoter Effektor tTA Responder tet O CMV Telomerase polyA polyA Expression Proliferation B) -Tetracyclin (Redifferenzierung) Leberspezifischer Promoter Effektor Responder tTA tet O CMV Telomerase polyA polyA keine Expression Redifferenzierung Abb. 3: Bereits vorhandene Expressionskonstrukte für die Generierung reversibel immortalisierter Hepatozyten. Bisherige Arbeiten (AG Bader) In der Arbeitsgruppe Bader erfolgten weitreichende Vorarbeiten zur Entwicklung und Charakterisierung von hepatischen Systemen für verschiedenste Anwendungsziele. Es wurden sowohl mit primären adulten und foetalen Hepatozyten, embryonalen Zellen der Ratte, als auch mit hepatischen Zelllinien und adulten Stammzellen des Knochenmarks Arbeiten durchgeführt. Erfahrungen mit primären Hepatoyten bestehen b ezüglich der Maus, der Ratte, des Schweins und des Menschens. Kulturen der diversen Zellsysteme wurden mit spezifischen Zielsetzungen etabliert und optimiert. Zu den verfügbaren Modellen der AGB gehören folgende Modelle: 1. Statische Systeme: Modifizierte Sandwich Kultur, serumfreie Kulturmedien und Matrixtechnologien 3-D Kokultur, enkapsulierte Hepatozyten; 2. Dynamische Systeme: Flachmembranbioreaktor, Multiwellbioreaktor, Hohlfaserbioreaktor, Kryotechnologie, Prozessautomatisierung Bei der Herstellung der Bioreaktoren werden Anforderungen des GMP berücksichtigt. Experimentelle Arbeiten nach GLP-Erfordernissen sind in den neuen Räumen des Lehrstuhls für angewandte Stammzellbiologie und Zelltechniken in Leipzig möglich. 7 Bei diesen Modellen handelt es sich auch um pharmakologische Testsysteme. Durch Miniaturisierung wurde Miniobioreaktor entwickelt, der ein pharmakologisches Screening im Kleinstmaßstab und beschleunigtem Durchsatz (96-well Platte Format) ermöglicht (HTSTechnologien): Die analytische Charakterisierungen beinhalteten die Messung von Glukose/Laktat. Harnstoff, Ammoniak, Albumin ELISA, Phase I: CYP450 Enzymaktivitäten Ethoxyresorufin (EROD), Ethoxycoumarin (ECOD). Pentoxyresorufin (PROD). Phase II: Glururonyltransferase (Substrat 4-Methylumbelliferon), Sulfotransferase (Substrat: 2-Naphthol). Glutathion-STransferase (Substrat: CDNB). Immuncytochemie (GST, CYP450`s, Albumin, AFP), Albumin mRNA in situ Hybridisierung, Histologie, Licht- und Elektronenmikroskopie. Taqman RTPCR für die humanen Cytochrome. 80 Arzneimittel wurden getestet. Die Detoxifikation und Biotransformation von Xenobiotika wurde auf metabolischer und genomischer Ebene (Detektion von Kernstrangbrüchen durch Comet Assay, Ermittlung von Mutationsraten durch HPRT-Test, sowie durch Analyse der Genexpression mittels quantitativer RT -PCR und LightCycler) charakterisiert; Induktionsexperimente dokumentieren die Reaktionsfähigkeit für leberspezifischen Cytochrome inkl. der CYP 3A Gruppe, wie auch des Phase II Stoffwechsel. Das zellbiologische Basismodell (modifiziertes Sandwich) ist seitdem z.B. bei Altana (vorm. Byk Gulden), Bayer AG, Glaxo, Novartis, Schering innerhalb der pharmazeutischen Entwicklung bzw. Toxikologie als prädiktives Modell etabliert (BMBF Verbundprojektes, Alternativemethoden für Tierversuche). Das Modell und versch. Untersuchungn wurden mit Preisen wie: Felix-Wankel Preis, Forschungspreis des Bundesgesundheitsministers, Research Award der European Tissue Culture Society ETCS ausgezeichnet). Die grossen Bioreaktoren wurden eingesetzt um on line die Generierung gößerer Mengen (mg/g Maßstab, bis 1 kg Lebermasse) von synthetisch schwer zugänglicher Arzneimittelmetaboliten (Phase II Metaboliten) oder auch hepatischer Proteine zu ermöglichen. Flachmembran Bioreaktormodell im scale up (kryokonservierbar, links), Hohlfaserbioreaktor bestehend nur aus oxygenienden Fasern (nicht kryokonservierbar, rechts). Eine präklinische Testung erfolgte als bioartifizielles Lebersupport System während einem akuten Leberversagens im Schweinemodell. Die Überlebenszeit bei vollständiger Hepatektomie konnte gegenüber der Kontrollgruppe verdoppelt werden. Bei beiden Systemen, sowohl im Hohlfaserprinzip, als auch in Flachmembranmodulen konnte eine optimale Oxygenierung als wesentliches unterstützendes, funktionserhaltendes Prinzip erreicht werden. 8 Expansion primärer foetaler und adulter Hepatozyten und Wiederausbildung eines metabolisch kompetenten Phänotypus durch das Mikromilieu Der AGB ist es gelungen einen neuen Wachstumsfaktor für primäre Hepatozyten zu entdecken und zu charakterisieren. Mit HGF konnten wir Verdopplungen der Zellzahlen erreichen. Der Faktor hat ein anderes molekulares Verhalten als HGF, aber auch eine erheblich stärkere Wirkung. Primäre Hepatozyten der Ratte konnten um den Faktor 30 innerhalb von 72h vermehrt werden. Dieser dramatische Effekt war jedoch abhängig von dem gewählten Mikromilieu (Struktur und Geometrie der ECM). Untersucht wuden: Laminin, Collagen I und IV, Fibronektin, Matrigel, fee der-Zellen wie 3T3, MRC-5 und primären Fibroblasten, Supplemente. Verglichen wurden HGF, EGF, TGFalpha. Metabolische Kompetenz in vitro generierter Hepatozyten Zu den hepatischen Grundfunktionen zählen Cytochrom P450 3A abhängige Leistungen . Die Komplexizität des hepatischen Expressionsmusters beinhaltet auch andere Subtypen, wie CYP1A. Letzere werden jedoch auch in Endothelzellen und glatte Muskelzellen exprimiert (Bader et. al 2003). Primäre adulte Hepatozyten der Ratte exprimierten nach Stimulation mit Wachstumsfakoren (EGF, HGF) bei Einbringung in ein geeignetes Mikromilieu gleichwertige katalytische Aktivitäten vollbringen wie primäre Hepatzyten (Biotransformation des Arzneimittels Urapidil, CYP 3A). Es gelingt adulte Zellen zu vermehren und bei den de novo generierten Hepatozyten vergleichbare metabolischen Aktivitäten auch bei komplexen Stoffewechselprozessen wie dem Arzneimittelmetabolismus zu erreichen. Diese Redifferenzierung ist weniger vom verwendeten Wachstumsfaktor abhängig als von dem Differenzierungsmilieu der Hepatozyten in vitro. Zellspezfische Leistungen der Biotransformation (Urapidil) in primären Hepatozyten der Ratte nach Vermehrung und Redifferenzierung. Stimulation mit Wachstumsfaktor (HGF) am Tag 0: 9 III. Wissenschaftliche und technische Arbeitsziele des Vorhabens mit Arbeitsplan 1. Arbeitsgruppe Hengstler (bis April 2003: Institut für Toxikologie, Universität Mainz; ab Mai 2003: Zentrum für Toxikologie, Universität Leipzig) 1.1 Versorgung mit Hepatozyten in vitro Systemen In vorausgegangenen BMBF-Verbundprojekten (Kennzeichen: 0311 258-921) haben wir in vitro Systeme mit Hepatozyten des Menschen, der Ratte und der Maus (und weiterer Spezies) optimiert und validiert. SOPs für die Isolierung von Hepatozyten und die Herstellung der in vitro Systeme wurden aufgestellt. Um dem Verbund „Systembiologie“ einen unmittelbaren Start zu ermöglichen, werden wir diese in vitro Systeme herstellen und unseren Kooperationspartnern (Vienken, Runge, Weizsäcker, Keppler, König, und weitere) zur gemeinsamen Bearbeitung von Fragestellungen innerhalb des Verbundes Systembiologie zur Verfügung stellen. Hierbei handelt es sich um folgende in vitro Systeme mit Hepatozyten des Menschen, der Maus und in einigen Fällen auch der Ratte: - Konventionelle, zweidimensionale Kulturen auf kollagenbeschichteten Platten Dreidimensionale Kulturmodelle o Sandwich-Kulturen, o in Alginat mikroverkapselte Hepatozyten, Die in vitro Systeme mit Hepatozyten sollen am Tag 2 (d.h. einen Tag nach der Isolierung) mittels eines kommerziellen Transportdienstes an die Kooperationspartner geschickt werden. Hierbei übernehmen wir (AG Hengstler) vollständig die Kosten für Hepatozyten-Isolierung und Herstellung der in vitro Systeme und die jeweiligen Kooperationspartner die Kosten für den Transport. Zusätzlich zu den aus frisch isolierten Hepatozyten hergestellten in vitro Systemen werden auch kryokonservierte verkapselte Hepatozyten den Kooperatonspartnern zur Verfügung gestellt werden. 1.2 Konditional immortalisierte Hepatozyten Meilenstein Nr. 1: Transfektion In diesen Experimenten sollen durch reversibel induzierbare Expressionskonstrukte für Telomerase und E7 ein induzierbares An- und Abschalten dieser Faktoren ermöglicht werden. In unseren Vorarbeiten haben wir bereits die folgenden Expressionskonstrukte hergestellt (Abb. 5): (i) Das „Treiber-Konstrukt“ ermöglicht die Expression des reversen Transaktivators rtTA. Das Transaktivatorprotein rtTA benötigt Doxycyclin oder Anhydrotetracyclin (ATc), um aktiv zu werden. (ii) Das „Responder-Konstrukt“ für menschliche Telomerase. Dieses Konstrukt exprimiert Telomerase unter Kontrolle des von tTA-ahängigen Promotors (TetO). Zusätzlich kodiert das Telomerase Konstrukt zur Expressionskontrolle EGFP, welches über eine IRES-Sequenz an das Telomerase Konstrukt angeschlossen ist. (iii) Das „Responder-Konstrukt für menschliches E7“, das ebenfalls unter Kontrolle von TetO das Zellzyklus-Aktivatorprotein E7 exprimiert. Diese Konstrukte sollen mittels eines kommerziell erhältlichen „Lipofektamin-Transfektionskits in maximal nur 25%-konfluente Kulturen mit menschlichen Hepatozyten kotransfiziert werden. Dabei ist vorgesehen, zunächst Telomerase und E7 jeweils alleine, aber auch Telomerase und E7 synchron zu transfizieren. Das hat den Hintergrund, dass wir eine möglichst schonende Transfektionstechnik anstreben, welche keine irreversibel dedifferenzierenden Einflüsse zur Folge hat. Daher würden wir eine Hepatozytenlinie bevorzugen, die durch nur einen der beiden Faktoren – Telomerase oder E7 immortalisiert wurde. Aufgrund theoretischer Überlegungen ist jedoch zu erwarten, dass beides, der stabile Erhalt der Telomerintegrität (vermittelt durch Telomerase) und ein reversibles 10 Antagonisieren der Zellzyklusbremsen Rb und p53 (vermittelt durch E7) erforderlich sein wird. Die Kontrolle der erfolgreichen Transfektion erfolgt anhand der Expression von EGFP im Fluoreszenzmikroskop. Meilenstein Nr. 2: Identifikation reversibel induzierter Klone Erfolgreich transfizierte menschliche Hepatozyten sollen in unserem für Hepatozyten optimierten Kulturmedium (Hengstler et al., 2000a,b) in Anwesenheit von Anhydotetracyclin gehalten werden, um zu beobachten, ob einzelne Hepatozytenklone zu proliferieren beginnen. Von diesen proliferierenden Hepatozytenklonen sollen etwa 40 isoliert und individuell mittels Western Blot auf die Expression von Telomerase und/oder E7 untersucht werden. In einem nächsten Schritt soll den Hepatozyten Anhydrotetracyclin im Kulturmedium entzogen werden, um zu untersuchen, ob (i) die Expression von Telomerase und E7 abnimmt und (ii) die Proliferation der Hepatozyten (gemessen an Zellzahl und immunhistochemischer Expression von ki67) gestoppt werden kann. Solche Hepatozytenklone, deren E7- und Telomerase-Expression wieder abgeschaltet und deren Proliferation nach Anhydrotetracyclin-Entzug wieder gestoppt werden kann, werden in Folgenden als „reversibel induzierbar“ bezeichnet. Drei „reversibel induzierbare“ Hepatozytenklone sollen weiter untersucht werden. Meilenstein Nr. 3: Charakterisierung reversibel induzierbarer Klone Drei reversibel induzierbare Hepatozytenklone sollen unter Anwesenheit von Anhydrotetracyclin expandiert werden. Nach Erreichen der Konfluenz soll Anhydrotetracyclin entzogen und die Zellen für 7 Tage in unserem für Hepatozyten optimierten Medium (Hengstler et al., 2000a,b) gehalten werden. Anschließend soll zunächst ein „kleines Analysenprogramm“ (Tabelle 1) mit diesen Hepatozyten durchgeführt werden, wobei aus Gründen der Praktikabilität nur solche Techniken durchgeführt werden, die in unserem Labor etabliert sind und für die wir bezüglich Hepatozyen des Menschen, der Maus und der Ratte über historische Daten verfügen : Tabelle 1: Kriterien zur Beurteilung humaner Hepatozyten ("kleines Analysenprogramm)": Die aufgeführten Enzymaktivitäten eignen sich zur Beurteilung menschlicher Hepatozyten. Die angegebenen Bereiche sind wegen der interindividuellen Variabilität relativ groß. Entscheidend ist, daß jeweils der untere Wert nicht unterschritten wird. Für die Charakterisierung von Hepatozyten in der Routine müssen nicht alle aufgeführten Parameter bestimmt werden. Eine Minimalcharakterisierung kann sich z.B. auf die Testosteron-6-Hydroxylierung (6-OHT) und die O-Demethylierung von Dextromethorphan (DEX) beschränken. In der Regel sind bei ausreichender Aktivität letztgenannter Funktionen auch die anderen Enzymaktivitäten akzeptabel. Die unten aufgeführten Aktivitäten beziehen sich jeweils auf mg Protein aus Homogenat von Hepatozyten. Falls Mikrosomen aus Hepatozyten isoliert werden gelten etwa 5-fach höhere Werte. I. Basisaktivitäten Phase I-Metabolismus 1. Aktivität: Testosteron-6-Hydroxylierung (6-OHT) Abgefragte Enzyme: Cytochrom P450 3A4 (CYP3A4) Bereich: 50 - 1000 pmol/min/mg 2. Aktivität: O-Demethylierung von Dextromethorphan (DEX) Abgefragte Enzyme: CYP2D6 Bereich: 4 - 60 pmol/min/mg 3. Ethoxyresorufin-O-deethylierung (EROD) Abgefragte Enzyme: CYP1A1, CYP1A2 Bereich: 0,2 - 4 pmol/min/mg (liegt nur wenig über der Nachweisgrenze) 4. Ethoxycumarin-O-dealkylase (ECOD) Abgefragte Enzyme: CYP1A1, 1A2, 2A1, 2B6, 2C, 2E1 Bereich: 10 - 100 pmol/min/mg 11 Tabelle 1: Fortsetzung Phase II-Metabolismus 1. Aktivität: UDP-Glucuronidierung von 4-Hydroxybiphenyl Abgefragte Enzyme: UDP-Glucuronosyltransferasen (UDP-GT) Bereich: 8 - 80 nmol/min/mg 2. Aktivität: UDP-Glucuronidierung von 4-Methylumbelliferon Abgefragte Enzyme: UDP-Glucuronosyltransferasen (UDP-GT) Bereich: 1 - 10 nmol/min/mg 3. Aktivität: Konjugation von 2-Naphthol mit Sulfat Abgefragte Enzyme: Sulfotransferasen (ST) Bereich: 0,06 - 0,6 nmol/min/mg 4. Aktivität: Konjugation des Substrats CDNB mit Glutathion Abgefragte Enzyme: Glutathion-S-transferase (GST) mit Ausnahme der GSTT1 Bereich: 0,4 - 5,0 µmol/min/mg II. Enzyminduktion 1. Rifampicin: 6-OHT mindestens 3-fach der Basisaktivität 2. Omeprazol: EROD mindestens 3-fach der Basisaktivität 3. Phenobarbital: 6-OHT mindestens 3-fach der Basisaktivität III. mRNA Expressionen Die Analysen der folgenden Faktoren erfolgen mit quantitativer RT-PCR im Taqman: - CYP3A4 - CYP2B6 - CYP2D6 - Albumin - GATA4 - alpha1-Antitrypsin - Faktor VIII IV. Weitere Funktionen Albuminsekretion: 50 - 500 ng/h/106 Hepatozyten (kann nur mit intakten Hepatozyten bestimmt werden) Gerinnungsfaktor VIII und IX-Sekretion Die Ergebnisse sollen mit unseren historischen Daten verglichen werden, die für primäre Hepatozyten (Mensch, Ratte, Maus) bereits vorliegen. Falls in diesem „kleinen Analysenprogramm“ mit reversibel induzierten Hepatozyten ähnliche Resultate erzielt werden wie mit den primären Hepatozyten, soll das „große Analysenprogramm“ durchgeführt werden. Dies erfolgt in Zusammenarbeit mit weiteren Gruppen unserer Plattform (siehe Tabelle 2 des PlattformAntrags) und umfasst sämtliche dort aufgeführten Techniken, welche das Transkriptom (z.B. LeberChips; Prof. Bader), das Proteom und zahlreiche hepatozelluläre Funktionen sehr umfangreich abtesten und daher zu einem sehr präzisen Ergebnis kommen werden, ob die generierten Zellen Hepatozyten entsprechen. Auch diese Analysen erfolgen im Vergleich zu primären Hepatozyten. Falls auch im „großen Analysenprogram“ gute (d.h. primären Hepatozyten entsprechende) Resultate erzielt werden, sollen die konditional immortalisierten Hepatozyten den interessierten Gruppen außerhalb unserer Plattform für deren systembiologische Fragestellungen zur Verfügung gestellt werden. 12 Meilenstein Nr. 4: Transgene Mäuse und Maushepatozyten Die beschriebenen Versuche sollen zunächst mit humanen Hepatozyten durchgeführt werden, da nach Auskunft unserer Kooperationspartner an einer „Humanen Leberzellinie“ ein besonders großes Interesse besteht. Gleichzeitig besteht jedoch auch ein Bedarf an konditional immortalisierten Maushepatozyten. Zur Generierung dieser Zellen soll vergleichbar dem oben beschriebenen Arbeitsplan für humane Hepatozyten (Meilensteine 1-3) vorgegangen werden. Gleichzeitig soll jedoch noch eine zweite experimentelle Strategie verfolgt werden, die ggf. (dies ist jedoch nicht im Einzelnen vorhersagbar) einfacher zum Ziel führen könnte: aus unseren Vorarbeiten stehen uns transgene „Respondermäuse“ zur Verfügung, die E7 unter TetO-Kontrolle exprimieren. Diese Mäuse sollen mit LAPrtTA „Driver-Mäusen“ (Schönig et al., 2003) verpaart werden. Letztere exprimieren unter dem Hepatozyten-spezifischen Promotor LAP den Transaktivator rtTA, arbeiten also nach dem TET-ON Prinzip. Diese Mäuse stehen uns durch unsere Kooperation mit Prof. Helmut Bujard und Dr. Kai Schönig zur Verfügung und werden bereits auch von Prof. Gebhardt in unserer Plattform Zellbiologie eingesetzt. Aus den verpaarten Mäusen mit Genotyp LAPrtTA x tetOE7 sollen Hepatozyten isoliert und kultiviert werden. Die weitere Untersuchung und Beurteilung dieser Zellen erfolgt wie unter Meilenstein 3 (zunächst "kleines Analysenprogramm" entsprechend Tab. 1, anschließend ggf. "großes Analysenprogramm") beschrieben. 1.3 Generierung von Hepatozyten aus Vorläuferzellen Aus einem früheren Forschungsprojekt (DFG, He2509/2-1) stehen uns zwei gut charakterisierte somatische Stammzellinien zur Verfügung. Hierbei handelt es sich um eine mesenchymale Vorläuferzellinie (Beerheide et al., 2002) und in Kooperation mit Prof. H. Zulewsky (Basel) eine Nestin positive Vorläuferzellinie aus menschlichen Inseln des Pankreas (Zulewsky, Basel). Weiterhin stehen uns Vorläuferzellen aus menschlicher Leber und aus der Leber der Maus zur Verfügung. Mit diesen Vorläufer-Zellinien, konnten wir eine teilweise Transdifferenzierung zu einer „Hepatozyten-ähnlichen“ Zelle erreichen (Beerheide, Hengstler et al., 2002). Nach Behandlung mit Differenzierungsmedien als auch nach Transplantation in die Lebern von Mäusen exprimieren diese Zellen z.B. Albumin, -Fetoprotein und weitere Marker, die typischerweise in Hepatozyten exprimiert werden (Beerheide, Hengstler et al., 2002). Dennoch können diese aus Vorläuferzellen gewonnenen „Hepatozyten-ähnlichen“ Zellen noch nicht als Ersatz von primären Hepatozyten empfohlen werden, weil die Expression einiger Faktoren, z.B. CYP2B6, noch fehlt. In unserem Arbeitsprogramm sollen daher in vitro die Schlüssel-Parameter optimiert werden, welche eine weitere Differenzierung der generierten hepatozytenähnlichen Zellen bewirken. Hierzu sollen folgende Parameter systematisch variiert und ihr Einfluß untersucht werden: 1.3.1 Differenzierungs- und Wachstumsfaktoren im Kulturmedium Hierzu sollen dem für Hepatozyten optimierten Kulturmedum die folgenden Wachstums- bzw. Differenzierungsfaktoren zugesetzt werden: HGF, bFGF, EGF. Der Zusatz erfolgt sowohl einzeln als auch in Kombination. Die Konzentrationen sollen zwischen 10 und 100 ng/ml variiert werden. 1.3.2 Optimierung von Architektur und extrazellulärer Matrix In diesen Experimenten sollen die Stammzellen unter folgenden Bedingungen kultiviert werden: (i) auf Kollagen beschichteten Platten, (ii) im Kollagen Sandwich, (iii) im Matrigel, (iv) mikroverkapselt in Alginat, (v) in Bioreaktorsystemen in Kooperation mit Prof. Gebhardt, Prof. Vienken und Prof. Bader. Unter den o.g. Bedingungen sollen die Vorläuferzellen für bis zu 21 Tage 13 gehalten werden. Danach erfolgt die Beurteilung der Qualität wie unter 1.2 (Meilenstein 3; Tabelle 1) beschrieben, wobei zunächst das „kleine“, danach ggf. das „große Analysenprogramm“ zum Einsatz kommen soll. 1.3.3 Untersuchung der Kieler „Neo-Hepatozyten“ Meilenstein Nr. 1: Optimierung der Dexamethason-Konzentration Wie unter „Vorarbeiten“ beschrieben, haben wir mit den „Neo-Hepatozyten“ aus dem Labor von Prof. Fändrich bereits erste vielversprechende Ergebnisse erzielt. Bei diesen Neo-Hepatozyten handelt es sich um hepatozytenähnliche Zellen, die aus dedifferenzierten Monozyten abgeleitet wurden. Jedoch wurde bisher mit den „Kieler-Hepatozyten“ keine ausreichende Induktion von CYP3A4 durch den Induktor Rifampicin erreicht. Dies könnte jedoch darauf zurückzuführen sein, dass das „Kieler-Differenzierungsmedium“ kein Dexamethason enthält. Das ist ein permissiver Faktor bezüglich der CYP3A4 Induktion. Daher sollen zwei experimentelle Strategien verfolgt werden, um zu untersuchen, ob die „Kieler Neo-Hepatozyten“ zur CYP3A4-Induktion fähig sind: (i) Dem „Kieler-Differenzierungsmedium“ soll Dexamethason in Konzentratonen zwischen 10 und 1000 nM zugesetzt werden. Anschließend erfolgt eine Inkubation mit 25 µM Rifampicin für 72 h und die Bestimmung der Aktivität der 6-Hydroxylierung von Testosteron. (ii) Die „Kieler Neo-Hepatozyten“ sollen mit dem „Mainzer-Hepatozytenmedium“ (Hengstler et al, 2000a;b) kultiviert und auf Induzierbarkeit von CYP3A4 durch Rifamipicin untersucht werden. Das „Mainzer-Hepatozytemedium“ wurde in einem früheren BMBF-Verbundprojekt (Kennzeichen: 0311 258-921) für menschliche Hepatozyten optimiert. Meilenstein Nr. 2: Optimierung der Kulturbedingungen Die Kieler „Neo-Hepatozyten“ sollen unter Bedingungen kultiviert werden, die für primäre Hepatozyten optimiert wurden, wobei folgende Systeme zum Einsatz kommen sollen: (i) Kultur zwischen Kollagengelen (Sandwich) (ii) Mikroverkapselung in Alginat (iii) Kultivierung in Bioreaktoren mit steuerbarer Konzentration an Wachstumsfaktorkonzentrationen, O2-Partialdruck und Strömungseigenschaften (Kooperation mit Prof. Gebhardt, und Prof. Viencken). (iv) Kultur im 96-Well Bioreaktor. Diese Untersuchung erfolgt in Kooperation mit Prof. Bader. Die Vorzüge des 96-Well Bioreaktors bestehen in der Möglichkeit einer Roboterisierung in Hinblick auf eine spätere industrielle Nutzung. Meilenstein Nr. 3: Abschließende Qualitätsbeurteilung: Die Qualitätsbeurteilung erfolgt wie unter 1.2 (Meilenstein 3; Tabelle 1) beschrieben, indem zunächst das „kleine Analysenprogramm“ und im Falle guter Ergebnisse (d.h. vergleichbare Daten wie bei primären Hepatozyten) das „große Analysenprogramm“ durchgeführt wird. Im Falle zufriedenstellender Ergebnisse mit dem optimierten in vitro System der „Kieler Hepatozyten“, sollen diese den Partnern auch außerhalb der Plattform Zellbiologie für die Bereitung auch systembiologischer Fragestellung zur Verfügung gestellt werden. 14 2. Arbeitsgruppe Gebhardt (Institut für Biochemie, Medizinische Fakultät, Universität Leipzig) 2.1 Serviceleistungen zur Versorgung mit (perifundierten) Hepatozyten und HepatocytenSubpopulationen Um dem Verbund „Systembiologie“ einen unmittelbaren Start zu ermöglichen, wollen wir die von uns in früheren Projekten etablierten und validierten Zellsysteme und Kultivierungsverfahren (Perifusion) allen interessierten Kooperationspartnern (Bader, Guenther, Emans, Hengstler, Vienken, und weitere) zur Nutzung, zum Austausch und zur gemeinsamen Bearbeitung der Fragestellungen innerhalb des Verbundes Systembiologie zur Verfügung stellen. In Bezug auf die Zellsysteme handelt es sich um Hepatocyten von Maus und Ratte (aber auch des Menschen) und insbesondere um periportale und perizentrale Subpopulationen dieser Spezies. Außerdem haben wir eine große Sammlung von Zellklonen, die sich vom Rattenleber-Endothel ableiten und sich besonders gut für die Co-Kultivierung mit Hepatocyten eignen, um eine phänotypische Stabilisierung zu erreichen. Auch diese Sammlung soll mit den Verbundpartnern ausgetauscht werden. SOPs zu diesen Techniken wurden im Rahmen früherer Projekte erstellt und sind großenteils bereits veröffentlicht (Gebhardt, 2002). Zusätzlich können wir die Kooperationspartner mit Maus-Hepatocyten aus unseren doppelt-transgenen Mäusen mit konditionaler Expression von TGF-ß versorgen. Diese Hepatocyten können, nach Anschalten der TGF-ß-Expression in vivo vor der Isolation oder in vitro nach der Isolation und Kultivierung, Auskünfte über die Reaktion der Hepatocyten auf TGF-ß in der natürlichen bzw. künstlichen Umgebung geben und stellen somit ein ideales Ausgangsmaterial sowohl zur Evaluierung von Kulturbedingungen als auch für systembiologische Untersuchungen dar. Bezüglich der Kultivierungsverfahren haben wir zusammen mit den Kollegen Hengstler und Bader in einem vorausgegangenen BMBF-Verbundprojekt (Kennzeichen: 0311255A-TP6) in vitro Kultivierungssysteme optimiert und validiert. Unser Part hierbei betraf die Perifusionskultivierung mit dem Modulkultivator. Die äußerst flexiblen Einsatzmöglichkeiten des Modulkultivators umfassen: - Reinkultur von Hepatocyten auf kollagenbeschichteten Zellträgern Co-Kultur von Hepatocyten und endothelialen Zelllinien Sandwich-Kulturen von reinen und gemischten Zellpopulationen Cryopräservierung von Zellpopulationen auf den dafür optimierten Zellträgern und rasches Auftauen im Modulkultivator Die Cryopräservierung mit/im Perifusionssystem kann von jedem Partner mit Zellen seiner Wahl auf den von uns lieferbaren speziellen Zellträgern erfolgen, was insbesondere für menschliche Hepatocyten, die immer stoßweise anfallen, von großer Wichtigkeit ist. Die tiefgefrorenen Zellkulturen können auf den Trägern in Trockeneis verschickt und im Perifusionssystem aufgetaut werden. SOPs für dieses Verfahren und für die anderen o.g. Einsatzmöglichkeiten wurden bereits ausgearbeitet. Der Austausch mit den Kooperationspartnern wird so geschehen, daß Zellisolierung und Perifusionskultivierung einschließlich der Kosten von unserer Arbeitsgruppe übernommen werden und der Transport vom Empfänger getragen wird. 2.2 Systementwicklungen 2.2.1 Konditional immortalisierte (Maus-)Hepatozyten Unsere Ansätze zu konditional immortalisierten Hepatocyten sind in Ergänzung bzw. direkter Kooperation mit der Arbeitsgruppe von Prof. Hengstler zu sehen und gehen von demselben, bisher 15 separat in den zwei Arbeitgruppen verwendeten TET-On/Off- System aus. Grund für diese teilweise Parallelität ist die geringe Vorhersagbarkeit was das Gelingen einer einzelnen Strategie zur Immortalisierung von Hepatocyten betrifft. Deshalb wollen wir uns alternativ zu dem von der Gruppe Hengstler verwendeten HPV-E7 auf eine konditionale Antagonisierung von Rb durch entsprechende Antisens-Gene („Rb-knockout“) unter Kontrolle des TetO-Promoters konzentrieren. Bei Gelingen dieses Ansatzes soll, sofern dies zusätzlich nötig oder gewinnbringend erscheint, eine Ergänzung/Erweiterung durch Telomerase-Induktion in direkter Kooperation mit der Gruppe Hengstler vorgenommen werden. Zuerst wollen wir die genannte Strategie in transgenen Mäusen erproben, da wir hier die meisten Vorarbeiten erbracht haben, und diese im Erfolgsfall dann auf menschliche Hepatocyten anwenden. Meilenstein 1: doppelt-transgene Mäuse mit konditionalem „Rb-knockout“ Diese Arbeiten bauen auf den von uns in Zusammenarbeit mit Prof. Bujard generierten doppelttransgenen Mäusen mit konditionaler Expression von TGF-ß auf (Ueberham et al., 2003). Aus diesen Studien stehen uns die zwei Transaktivator-Mauslinien TALAP-1 und TALAP-2 zur Verfügung. Vorarbeiten (s. dort) für die zusätzlichen Mauslinien, die eine Luciferase(GFP)/RbAntisens-Gen-Transkriptionseinheit unter der Kontrolle von TetO enthalten, sind bereits im Gange. Die verpaarten Tiere hätten dann den Genotyp TALAP-2/PtetRb-Antisens-Gen und sollten, da sie mit dem Aktivator tTA arbeiten, die Rb-Antisens-Gene in Abwesenheit von Doxocyclin exprimieren, was sich an Hand des Reportergens Luciferase oder GFP detektieren ließe. Wir werden zuerst nur den normalen tTA-Aktivator und nicht die reverse Form rtTA verwenden, da letztere in unseren Händen zu einer störenden „leaky“-Expression in Anwesenheit von Doxocyclin führt, die eine fortschreitende Dedifferenzierung zur Folge haben könnte. Meilenstein 2: Charakterisierung der phänotypischen Konsequenzen des konditionalen Rbknockouts Die Konsequenzen der konditionalen Ausschaltung der Zellzyklus-Repression durch Rb soll sowohl in vivo als auch ex vivo untersucht werden. In vivo ist insbesondere das Proliferationsverhalten der Hepatocyten in der normalen und der geschädigten Leber (z. B. nach Behandlung mit Tetrachlorkohlenstoff , Concanavalin A oder Diethylnitrosamin) von Interesse. Bei Langzeitstimulation (in Gegenwart von Phenobarbital) ist auch an vermehrte Tumorentwicklung zu denken. Da in vivo bei Kurzzeitstimulation jedoch in jedem Fall mit einer Gegenregulation zu rechnen ist, die eine unkontrollierte Vermehrung verhindert, sind vor allem ex vivo Experimente geeignet, das proliferative Potential dieser Zellen abzuschätzen. Hierzu sollen die Zellen isoliert und erst in Kultur die Rb-Antisens-Gene exprimiert werden. Mit solchen Kulturen werden zuerst die Wachstumseigenschaften der Hepatocyten charakterisiert, sodann die phänotypischen Konsequenzen sowohl während der Wachstumsphase (Entzug von DOX) als auch während der folgenden Differenzierungsphase (Zugabe von DOX). Diese Charakterisierung erfolgt an Hand der Analyseparameter, die in unserem Labor etabliert sind (s.u.), bzw. in Zusammenarbeit mit der Gruppe Hengstler. Grundsätzlich können aus solchen „Primärkulturen“ Klone mit der gewünschten Eigenschaft der konditionalen Vermehrung selektioniert werden, was in einem vertretbaren Umfang versucht werden soll, um immortalisierte Mauszelllinien zu erhalten. 2.2.2 konditional immortalisierte Human-Hepatocyten Meilenstein 3: Generierung und Klonierung konditional immortalisierter humaner Hepatocyten Die Immortalisierungsstrategie mittels Rb-Antisens-Genen soll, wenn sie bei den doppelttransgenen Mäusen erfolgreich ist, unmittelbar auf menschliche Hepatocyten angewandt werden, wobei dann allerdings die Transfektion der erforderlichen Konstrukte in Primärzellen erforderlich ist. Hierzu werden in zwei Schritten humane Hepatocyten mit den Konstrukten (i) tTA unter der Kontrolle des Hepatocyten-spezifischen Promoters LAP und (ii) Rb-Antisens-Gene unter der 16 Kontrolle von TetO und eines Minimalpromoters transfiziert. Zur schonenden Transfektion werden wir Effectene verwenden (Gaunitz et al., 2001). Nach dem ersten und dem zweiten Transfektionsschritt soll bzw. muß eine Klonierung entsprechender Zellen mit stabiler Expression erfolgen, wobei letztere bereits unter angeschaltetem Transgen erfolgen kann. Dabei muß nicht nur auf die stabile Integration der Transgene in das Hepatocytengenom getestet, sondern auch die Reversibilität der Proliferationseigenschaft überprüft werden. Für diese Techniken sind wir aus früheren Forschungsvorhaben bestens vorbereitet. Meilenstein 4: Phänotypische Konsequenzen der konditionalen Immortalisierung Ähnlich wie bei den konditionalen Maushepatocyten (MS 2) müssen auch hier die Konsequenzen für die Erhaltung des hepatozellulären Phänotyps charakterisiert werden. Dies muß an mehreren (ca. 10 – 20) Klonen erfolgen, da je nach Integrationsort der Transgene Unterschiede im Differenzierungszustand zu erwarten sind. Die Charakterisierung erfolgt an Hand der in Tabelle 2 aufgeführten Testparameter, wobei zur Reduzierung des Aufwandes und der Kosten an eine zumindest teilweise Zusammenlegung dieser Messungen mit ähnlichen Schritten in der AG Hengstler gedacht ist. 17 Tabelle 2: Testparameter zur Beurteilung humaner Hepatozyten (AG Gebhardt): Die aufgeführten Enzymaktivitäten wurden/werden zur Beurteilung menschlicher Hepatozyten in unserem Labor eingesetzt. I. Basisaktivitäten Phase I-Metabolismus 1. Aktivität: Testosteron-6-Hydroxylierung (6-OHT) Abgefragte Enzyme: Cytochrom P450 3A4 (CYP3A4) Bereich: 50 - 1000 pmol/min/mg 2. Aktivität: O-Demethylierung von Dextromethorphan (DEX) Abgefragte Enzyme: CYP2D6 Bereich: 4 - 60 pmol/min/mg 3. Ethoxyresorufin-O-deethylierung (EROD) Abgefragte Enzyme: CYP1A1, CYP1A2 Bereich: 0,2 - 4 pmol/min/mg (liegt nur wenig über der Nachweisgrenze) 4. Ethoxycumarin-O-dealkylase (ECOD) Abgefragte Enzyme: CYP1A1, 1A2, 2A1, 2B6, 2C, 2E1 Bereich: 10 - 100 pmol/min/mg Phase II-Metabolismus 1. Aktivität: UDP-Glucuronidierung von 4-Hydroxybiphenyl Abgefragte Enzyme: UDP-Glucuronosyltransferasen (UDP-GT) Bereich: 8 - 80 nmol/min/mg 2. Aktivität: UDP-Glucuronidierung von 4-Methylumbelliferon Abgefragte Enzyme: UDP-Glucuronosyltransferasen (UDP-GT) Bereich: 1 - 10 nmol/min/mg 3. Aktivität: Konjugation des Substrats CDNB mit Glutathion Abgefragte Enzyme: Glutathion-S-transferase (GST) Bereich: 0,4 - 5,0 µmol/min/mg II. Enzyminduktion von fremdstoffmetabolisierenden Enzymen 1. Rifampicin: 6-OHT mindestens 3-fach der Basisaktivität 2. Phenobarbital: 6-OHT mindestens 3-fach der Basisaktivität III. Stoffwechselaktivitäten 1. Glutaminsynthetase und Glutaminsynthese 2. Harnstoffzyklusenzyme und Harnstoffproduktion 3. Glucose-6-Phosphatase IV. Weitere Funktionen 1. Lactatproduktion 2. Gallensäuresynthese 3. Glykogenspeicherung 18 Aus unseren früheren Arbeiten zur Validierung des Modulkultivator liegen uns Vergleichswerte für diese Parameter vor. Interessant wird besonders die Expression der Glutaminsynthetase sein, da diese ausschließlich in wenigen perizentralen Hepatocyten vorkommt. Aus unseren Daten und Literaturbefunden ist nicht zu entnehmen, ob und in welcher Höhe eine Expression dieses Enzyms in immortalisierten Hepatocyten zu erwarten ist bzw. ob sie durch entsprechende Stimuli (z.B. CoKultivierung mit unseren Zelllinien) induziert werden kann. Insbesondere diese Eigenschaften (aber auch Gallensäuresynthese etc.) werden wir auch für die immortalisierten Hepatocyten der Gruppe Hengstler bestimmen. 2.2.3 Generierung konditional transgener Mäuse für Lebererkrankungen Der Erfolg unseres doppelt-transgenen Maus-Fibrosemodells für Untersuchungen zur Leberfibrose und zum Einfluß von TGF-ß auf Maushepatocyten läßt es besonders unter wirtschaftlichen (Verwertung) Gesichtspunkten als sehr sinnvoll erscheinen, diesem Modell weitere zur Seite zu stellen. Ein erstes zusätzliches Modell ist bereits unter Punkt 3.2.1 (Meilenstein 1) genannt und wird sich wahrscheinlich zusätzlich zu der Gewinnung immortalisierter Hepatocyten zur Untersuchung von Proliferationsstörungen und ggf. Tumorentwicklung in der Leber eignen. Meilenstein 1: doppelt-transgene Mäuse mit konditionaler Expression von ß-CateninMutanten Ein weiteres transgenes Modell soll mit dem gleichen Ansatz (TET-On/Off-System) zur konditionalen Expression von Mutanten des ß-Catenins führen. Für dieses Modell müssen wir nur noch die transgenen Tiere herstellen, die die Konstrukte mit diesen ß-Catenin-Mutanten unter der Kontrolle des TetO-Elements enthalten. Die eigentlich konditionalen Tiere erhalten wir wiederum durch Verpaarung mit den bereits bestehenden Mauslinien TALAP-1 und TALAP-2. Von diesem Modell versprechen wir uns einerseits ein neues Lebertumormodell, andererseits kann es aber auch gerade für die Systembiologie große Vorteile bieten, weil hier ein zentraler Schalter (ß-Catenin) konditional aktiviert werden kann. Damit wird insbesondere die Dynamik der Steuerung von Proliferation, Apoptose und Stoffwechsel in der Leber einem experimentellen Zugriff zugänglich. 2.2.4 Ergänzungen/Erweiterungen des Modulkultivator Im Hinblick auf die besonderen Erfordernisse der Systembiologie, aber auch in Bezug auf angestrebte industrielle Einsatzmöglichkeiten des Modulkultivators soll die Expertise des Labors für Biofluidmechanik (Prof. Affeld) und von FMC (Prof. Vienken) im Bereich Membran- und Sensortechnik genutzt werden, um Einsätze für den Modulkultivator zu entwickeln, die insbesondere einen Einstieg in die On-line Analytik ermöglichen. Da der Modulkultivator grundsätzlich für analytische Zwecke ausgelegt ist, geht es nicht darum, ihn zu einem Bioreaktor großen Stils umzugestalten, sondern die bereits jetzt schon sehr flexiblen analytischen Einsatzbereiche zu erweitern. Gedacht ist hierbei einerseits an Einsätze für die einzelnen Module, die zusätzliche Medienkreisläufe gestatten. Diese Arbeiten können mit der Technik von Prof. Affeld bewältigt werden. Andererseits sollen diese Einsätze mit neuen Sensormöglichkeiten (z.B. Lichtleiter und Detektoren) ausgestattet werden, die über bereits jetzt erfaßbare Daten (Temperatur, pH etc.) hinaus On-line Daten zur metabolischen Leistungsfähigkeit der Zellen oder zu anderen wichtigen Parametern liefern. Für diese Erweiterungen sollen in Zusammenarbeit mit Prof. Vienken entsprechende Lösungen ausgearbeitet werden. Es wird erwartet, daß diese Ergänzungen den Modulkultivator sowohl für systembiologische Anforderungen aber auch für die industrielle Nutzung noch attraktiver machen und damit die weitere Verwertung begünstigen. 19 2.3 Charakterisierung von Hepatocyten und Generierung von Datensätzen Meilenstein 1: Umfassende Charakterisierung von Hepatocyten aus den angegebenen Modellen Bereits unter Punkt 3.2.1 u. 3.2.2 (Meilensteine 2 und 4) wurde die Charakterisierung immortalisierter Hepatocyten von Maus und Mensch mittels der in Tabelle 2 gegebenen Testparameter genannt. Dies ist ein eingeschränktes Programm mit dem Ziel, den hepatozellulären Phänotyp der generiereten Zellpopulationen nachzuweisen. Für die umfassende Charakterisierung ist dies jedoch nicht ausreichend. Hierfür sollen in Zusammenarbeit mit Prof. Hengstler und Prof. Bader deren spezielle Analysenprogramme, sowie die im Rahmen der Plattform angebotenen GenChip- und Proteom-Techniken verwendet werden. Meilenstein 2: Generierung von Datensätzen zur Modellierung Als Einstieg in die systembiologische Modellierung des dynamischen Verhaltens von Hepatocyten und als Grundlage für die einfache Überprüfung der Vorhersagekraft entsprechender Modellierungsstrategien sollen in unserem Labor drei zusätzliche Serien von Datensätzen generiert werden, die dann den Kooperationspartnern zur Verfügung gestellt werden. Voraussetzung für diese Datengenerierung ist einerseits die Verwendung derjenigen Systeme aus unserem Angebot, die eine unmittelbare Vergleichbarkeit zweier nahe verwandter Zustände und deren zeitliche Dynamik ermöglichen. Dies werden (i) der Vergleich von perifundierten Hepatocyten in Gegenwart und Abwesenheit von Glucocorticoiden, (ii) der Vergleich periportaler und perizentraler HepatocytenSubpopulationen und (iii) der Vergleich von Hepatocyten aus unseren doppelt-transgenen Mäusen unter dem Einfluß von TGF-ß sein. Die zweite Voraussetzung ist wiederum die umfassende Charakterisierung der Hepatocyten in diesen „Zuständen“, wie dies über die in Meilenstein 1 angesprochenen Kooperationen geschehen soll; basiert also auf der intensiven Zusammenarbeit mehrerer Gruppen. 2.4 Identifizierung und Charakterisierung neuer Wachstumsfaktoren für Hepatocyten Dieser Programmpunkt bezieht sich ausschließlich auf eine Zusammenarbeit mit Prof. Bader und ist im dortigen Arbeitsprogramm ausführlich dargestellt. Grundlage ist von unserer Seite wiederum das doppelt-transgene Mausmodell mit konditionaler Expression von TGF-ß. Da hier sowohl in vivo als auch in vitro durch die Expression von TGF-ß einerseits Bedingungen geschaffen werden können, die dem Einfluß bekannter Wachstumsfaktoren für Hepatocyten entgegenstehen (Wachstumshemmung), ist es möglich, dieses System für die Suche nach alternativen Faktoren einzusetzen, die sich ganz oder teilweise der Antagonisierung durch TGF-ß widersetzen. Andererseits wird nach dem Abschalten des TGF-ß ein „Burst“ von Proliferation bei den Hepatocyten beobachtet. Auch dieses Phänomen könnte zur Identifizierung neuer Wachstumsfaktoren genutzt werden. 3. Arbeitsgruppe Bader, Universität Leipzig Propagation und Differenzierung von Hepatozyten und ihren Progenitoren , Modellierung und Kontrolle von endogenen regulatorischen Signalwegen Wissenschaftliche und/oder technische Arbeitsziele des Vorhabens Gesamtziel: Unser Ziel ist es, basierend auf dem Verständnis der Mechanismen der in vivo Regeneration alternative und innovative Zelltechnologien zur Generierung von Hepatozyten durch physiologische Regeneration in vitro zu entwickeln und für systembiologische 20 Fragestellungen des Verbundes einzusetzen. Die Verbundpartner werden vor Ort methodisch wie auch durch den Transfer der Zellsysteme untersützt. 1. Integrative Projektziele: Unterstützung der Verbünde und Plattformen durch regionalisierte Bereitsstellung von funktionellen und prävalidierten primären Hepatozyten (Maus bzw. Mensch) Die AGB steht in engen inhaltlichen und strukturellen Verbindungen mit den Verbünden (Freiburg Timmer, v. Weizsäcker) und Stuttgart (Reuss, Eichelbaum) Rostock (spezifischen Gruppen Guthke, Loehr) und der Modellierungsplattform (Gilles). Die Bereitstellung der Hepatozyten und auch dieser Technologien unterstützt den „jump start“ Bedarf des Verbundes. In einer ersten Startphase werden die statischen Modelle (modifiziertes Sandwich, enkapsulierte Hepatozyten) den Partnern geliefert und zeitgleich die Methoden der Zellisolation humaner und tierischer Hepatozyten vor Ort in Freiburg, Stuttgart und Rostock etabliert. Nur dadurch ist gewährleistet, dass die knappen humanen Zellresourcen durch Ergänzung vor Ort effektiv genutzt und miteinbezogen werden können. Die AGB wird hierbei den entsprechenden Know-How Transfer leisten und bereits in BMBF geförderten Vorarbeiten standardisierte Protokolle vor Ort bei den Partnern umsetzen. Hierfür werden Mitglieder der AGB vor Ort in den Verbünden mitarbeiten und lokale gemeinsam betriebene Liaisonstationen eingerichtet. Hierfür eignet sich besonders das modifizierte Sandwichkulturmodell der AGB. Die dynamischen Modelle, die eine höhere Komplexizität besitzen, werden in Leipzig eingesetzt und stehen als Technologie für die Datenaquisition den Partnern für die spezifischen und gemeinsamen (siehe unten) Fragestellungen zur Verfügung. Durch die Möglichkeit der Prozessautomatisierung planen wir umfangreiche HTS Experimente. Die AGB wird dies durch den Aufbau und den Einsatz von Erfahrungen mit GLP (Experimentaldesign) und GMP Prozessen (eigene Herstellung der Systeme) unterstützen. 2. Batch-Definitionen und Prävalidierung der Hepatozytenmodelle durch transkriptionelle, proteinbiochemische und katalytische Charakterisierung Primäre Zellen sind naturgemäß sehr heterogen hinsichtlich ihrer metabolischen Kompetenzen, aber auch hinsichtlich ihrer Genomexpression. Insbesondere bei humanem Ausgangsmateralien ist eine multifaktorielle Situation hinsichtlich Prämedikation, Alter, Geschlecht, ethnische Zugehörigkeit Lebensgewohnheiten und Grunderkrankungen u.a. zu berücksichtigen. Diese Heterorgenität erschwert die Interpretation von Ergebnissen, insbesondere wenn der Ausgangszustand nicht bekannt ist, bzw. die Relativität der erzielten Ergebnisse nicht greifbar wird. Dieses Problem lösen wir durch die zur Verfügungstellung von prävalidierten Zellen. Das analytische Grundprogramm enthält Aussagen zu dem Phase I (EROD, ECOD, Lidocain) und Phase II (Glucuronlytranyltransferase, Sulfotransferase, und Glutathion -STransferase Aktivitäten). Dieses einfach durchführbare Testprogramm mit photometrischen Methoden wird auch in den regionalen Liasionstationen innerhalb der Verbünde etabliert, so dass vor Ort zuverlässig gemessen werden kann. Wir haben als bisher einzige AG innerhalb des Verbundes bereits einen humanen Hepatozyten custom DNA-Chip nach 3 jähriger Vorarbeit entwickelt und jedes Gen einzeln mit RT PCR charakterisiert und den Chip experimentell in Hepatozytenkulturen getestet. Die Genselektion ist spezifisch für Fragestellungen der Vermehrung und Differenzierung aber auch für den Arzneimittelstoffwechsel. Die Nutzung des Chips stellen wir den anderen Gruppen zur Verfügung. Die Schwiergkeit bei der Entwicklung lag hierbei weniger in der Auswahl der Gene als in einer geeigneten Sequenzselektion und dem 21 Oligonukleotiddesign. Durch die Interaktion mit dem Verbund kann die AGB neben den Zellmodellen auch auf dieser Ebene einen „jump start“ des Verbundes unterstützen. 3. Wissenschaftliche Projektziele der AGB: Regeneration und Differenzierung von Hepatozyten in vitro Bisherige Versuche primäre Hepatozyten durch Immortalisationsansätze für klinische und pharmakologische Anwendungen zur Verfügung zu stellen, sind im wesentlichen nicht an der Vermehrungsfähigkeit, sondern an der mangelnden Funktionsfähigkeit der vermehrten Zellen gescheitert. Dies kann dadurch erklärt werden, dass Proliferation und Differenzierung gegenläufige Prozesse sind und die bisherigen Ansätze Vermehrung zwar induzieren, diese aber entweder nicht mehr stoppen können oder trotz Wachstumsstop keine Redifferenzierung ermöglichen. Dieses Schlüsselproblem wollen wir mit unserem Forschungsprojekt angehen, indem wir uns auf die Mechanismen der Physiologie der Hepatozytenregeneration konzentrieren und daraus zellkulturtechnologische Verfahren entwickeln wollen um primäre humane Hepatozyten nicht nur vermehren sondern auch redifferenzieren zu können. Dieses multifaktorielle Geschehen hängt sicherlich nicht nur von Wachstumsfaktoren sondern auch vom Mikromilieu ab. Die Leber ist zudem ein herausragendes Beispiel für das kontrollierte Wachstum eines nicht tumorösen, ausdifferenzierten Gewebes außerhalb der embryonalen Entwicklung. Nach Leberresektionen kommt es innerhalb von Tagen zu deutlichen strukturellen Wachstumsprozessen der Leber, die bis zu Wiederherstellung der ursprünglichen Zellmasse führt. Diese in vivo Prozesse sind erst teilweise verstanden und werden in vitro bisher nur unvollkommen beherrscht. Ziel unseres Teilprojektes ist es die Mechanismen der hepatozellulären Regeneration durch einen synoptischen, systembiologischen Ansatz in Interaktion mit dem Freiburger Verbund (in vivo Regeneration) und dem systemtheoretischen Ansatz und der Modellierung (Gilles) besser zu verstehen und daraus Zelltechnologien zu entwickeln und zu optimieren, die zu einer nachhaltigen Regeneration adulter Zellen in vitro führen sollen. Der Kreis schließt sich durch den Einsatz von Matrixtechnologien der AGB und einen durch die AGB entdeckten neuen Wachstumsfaktor der bereits vielversprechende Vermehrungseffekte primärer Hepatozyten in vitro (Vermehrung um den Faktor 30 innerhalb von 72 h) zeigt. Diese in vitro Ergebnise wurden in vivo im Modell der Leberregeneration nach chirurgischer Leberresektion bestätigt (Bader, Schön 2003). Wir möchten in vitro vermehrte humane Hepatoyzten durch Einsatz unserer Mikromilieukenntnise zu einem adultem Phänotypus redifferenzieren. Durch Interaktion mit den Verbünden und der Modellierungsplattform möchten wir die Mechanismen der Redifferenzierung und der metabolischen Kompetenz (Stuttgart) besser verstehen. Das Gesamtziel des Verbundes Systembiologie mit der Generierung einer „Hepatoyztenzelllinie“ von dem mechanistischen Ansatz der Hepatozytenregeneration aus betrachtet und verfolgt. Arbeitsplan 1. Bereitsstellung von funktionellen und prävalidierten primären Hepatozyten (Maus bzw. Mensch) Die Aufgabe des Personals der AGB ist es die Standorte zu betreuen, die Methoden dort aufzubauen und die inhaltlichen Brücken zu den Verbundprojekten mit den g emeinsam nach unseren Methoden vorbereiteten Zellsystemen zu ermöglichen. Die Verbindung der AGB mit dem Verbund in Freiburg besteht in der Untersuchung der Mechanismen der Leberregeneration. Dies ist ein kritischer Aspekt für unser eigenes zelltechnologis ches Vorhaben. Die Verbindung mit dem Verbund in Stuttgart ist im verfahrenstechnischen Bereich gegeben aber auch hinsichtlich der spezifischen pharmakologischen Ausrichtung im Bereich Arzneimittelmetabolismus. Diese Inhalte sind ebenso wichtig für den Stu ttgarter 22 Verbund, aber auch für die Weiterentwicklung unserer Zellmodelle, so dass eine experimentelle Kopplung mit Informationsrückfluss an die zellbiologische Plattform Bestandteil dieses Verbundkonzeptes ist. Ebensolche Vereinbarungen existieren für den Rostocker Verbund mit spezifischen Gruppen (Guthke, Loehr). Eine starke inhaltliche Zusammenarbeit wurde mit der Modellierungsplattform (Gilles) geschlossen. Die Nachbarschaft zwischen Magdeburg und Leipzig, aber auch der systemtheoretische Ansatz dieses Partners vereinfacht die direkte Bereitsstellung frischer Zellsyteme. In ähnlicher Weise trifft es auch für die spezifischen Partner der zellbologischen Plattform (Evotec) zu, die auf diese Form der Unterstützung angewiesen sind. Ein Transport innerhalb v on 24 Std. wurde schon erfolgreich vielfach angewendet. Die AGB hat ein Modell entwickelt das ich besonders einfach transferieren und transportieren lässt, das modifizierte Sandwichmodell. Hierfür sind keine besonderen Geräte erforderlich. Zu den statischen Systemen gehören auch serumfreie Kulturmedien der AGB. Die AGB stellt folgende statische Modelle zur Verfügung - Modifiziertes Sandwich - 3-D Kokultur (Untersuchung von Zellinteraktionen, Rostock) - enkapsulierte Hepatozyten (bei Bedarf, diese Zellen sind besonders leicht einfrierbar, haben aber derzeit noch Defizite im Phase II Stoffwechsel) Diese Zellysteme werden einer Prävalidierung vor dem Einsatz beim Projektpartner unterzogen: Das Standardanalysenprogramm zur Batchdefinition umfasst folgende Parameter: A) Phase I Metabolismus - CYP450-Aktivitätsmessungen Die Aktivität des Cytochrom-P450-Systems wird an Hepatozyten nach 0 (frischisoliert), 2, 7 und 14 Tagen in Kultur untersucht. Es werden die Aktivitäten der 7-Ethoxyresorufin-O-deethylase (EROD), der 7-Pentoxyresorufin-O-depentylase (PROD) und der 7-Ethoxycoumarin-O-deethylase (ECOD) bestimmt. Nach Inokulation der Hepatozyten unter Verwendungen des supplementiertes Adhäsionsmediums erfolgt am Tag 1 in Kultur ein Mediumwechsel auf supplementiertes serumfreies Medium (Entwicklung der Arbeitsgruppe Leipzig), ergänzt mit den jeweiligen Induktoren der Enzyme: Methylcholanthren (EROD, PROD), Phenobarbital (ECOD) Rifampicin (Lidocain /6 b-OHT). B) Phase II Metabolismus – UGT und ST, GST UGT und ST metabolisieren die Phase II-Reaktionen von 4-Methylumbelliferon (4-MU) zu 4Methylumbelliferon-Glucuronid (4-MUG, Glucuronidierung) bzw. 4-Methylumbelliferon-Sulfat (4MUS, Sulfatierung). Sie konkurrieren um das selbe Substrat, welches in großer Menge vorhanden ist. Sowohl das Substrat als auch die beiden Endprodukte sind über HPLC bei einer Wellenlänge von 336 nm nachzuweisen. GST wird mit dem Substrat CDNB gemessen. C) Proteinsekretion: Messsung von Albumin mittels ELISA D) LDH Freisetzung: Messsung photmetrisch Molekulare Charakterisierung der Zellsysteme durch die DNA-Chips für humane Hepatozyten der AGB Die bisher verfügbaren Chips sind Oligonucleotidchips. Aus dem vollen Genprogramm haben wir unten einzelne Gene aufgelistet bei denen wir bisher häufig Regulationen in primären Hepatoyzten (human und Ratte) gefunden haben. 23 Der Freiburger Verbund wird parallel einen Mauschip entwickeln der unseren humanen komplementiert. Für eine Analyse werden inzwischen nur noch wenige 0.5 – 1 µg an RNA benötigt, so dass es bis in den Grenzbereich von ca. 100 000 Hepatozyten möglich ist komplette Chipexperimente zu realisieren. Dies ist insbesondere interessant für die oben dargestellte Minibioreaktoren, deren einzelne Reaktionseinheiten sich in diesem Bereich bewegen können. Die Chips werden weiterhin auch für die Charakterisierung der Zellen für den Stuttgarter Verbund eingesetzt und im Rahmen der Zusammenarbeit mit der Modellierungsplattform (Gilles), der zellbiologischen Plattform (alle Gruppen) und auch Gruppen aus dem Rostocker Konsortium (Guthke, Loehr, Runge). Die Charakterisierung aller verwendeten und transferierten Zellsysteme erfolgt mit dem DNAChip der AGB. Die Hauptarbeit und as eigentlichen Know-How in der Entwicklung des Chips besteht in der korrekten Sequenzwahl und die Rückkopplung mit den Ergebnissen einer notwendigen Validierung mittels RT-PCR und den biologischen Experimenten. Hier haben wir bereits 3 Jahre Arbeit investiert. Das Spotting der kodierenden Oligonukleotide wird innerhalb der Arbeitsgrup pe vorgenommen. Mit adulten humanen Lebergewebe werden Kontrollhybridisierungen. Durch das Aufbringen von virusspezifischen DNAs können die Zellkulturen auf virale Kontaminationen geprüft werden. Einige häufig regulierte Gene des Hepatozytenchips der AGB cytochrome-P450 1A1 cytochrome-P450 2E1 cytochrome-P450 3A2 cytochrome-P450 4A1 alcohol dehydrogenase aldehyde dehydrogenase aldehyde oxidase liver mitochond. aldehyde dehydrogenase monoamine oxidase B epoxide hydrolase galactoside -1,3glucuronyltransferase hydroxysteroid sulfotransferase glutathione-S-transferase entactin fibrillin-1 fibrillin-2 fibronectin 1 glypican (heparansulfate proteoglycan) plasminogen activator n-heparansulfate sulfotransferase collagen 4a3 laminin fetoprotein transthyretin -tubulin c-jun hepatocyte nuclear factor 1 hepatocyte nuclear factor 4 signal transducer and activator of transcription 3 signal transducer and activator of transcription 5b NTAK ** epidermal growth factor receptor transforming growth factor albumin transferrin c-fos c-met basic fibroblast growth factor transforming growth factor -macroglobulin ornithine transcarbamylase glutamat dehydrogenase glutamin synthetase -1-microglobulin -1-acid glycoprotein -1-antitrypsin fibrinogen fibrinogen B chain acute phase -1-protein haptoglobin arginase cysteine dioxygenase mitochond. Cytochromoxidase 1 mitochond. Cytochromoxidase 2 mitochond. Cytochromoxidase 3 mitochond. Cytochromoxidase 4 mitochond. Cytochromoxidase 5 hemopexin glycerinaldehyde-3-phosphate dehydrogenase glycogen synthase 2 glucokinase aldolase B apolipoprotein C I apolipoprotein A-I apolipoprotein B editing protein apolipoprotein C-III histone 3 cyclin D3 Erb-B2 H-ras c-myc intron binding protein fatty liver acid binding protein phosphofructokinase phosphoenolpyruvate carboxykinase glial fibrillaryacidic protein 2. Bereitsstellung der komplexeren (dynamischen) Zellsysteme (Bioreaktoren) 2.1. Prozessautomatisierung für beschleunigte Screeningverfahren (insb. In Verbindung mit dem Stuttgarter Verbund) Kompetenz des Multiwell-Bioreaktors zur Erbringung gewebespezifischer Leistungen: 24 Untersuchung der Proteinsekretion: Die Proteinsekretion soll an Hand des Parameters Albumin charakterisiert werden und mittels ELISA immunometrisch quantifiziert werden. Idealerweise sollte der ELISA direkt unter Verwendung der Multiwellplatte mitgemessen werden. Harnstoffsekretion: Die Harnstoffsekretion als toxikologisch verwertbarer Parameter soll on line aus dem Überstand mittels enzmyatischer Verfahren durch Ansaugen des Überstands gemessen werden. Hierbei kann auf etablierte Techniken zurückgegriffen werden. Jedoch müssen die entsprechenden Geräte für diesen Zweck adaptiert werden. Oxygenation und pH: Kulturrelevante Gase wie PCO2 und PO2 sollen über ionenselektive Elektroden im Überstand analysiert werden. Hierzu sollen über Pumpensysteme in je nach Zelltyp zu definierenden Intervallen Kulturmedium angesaugt werden. Die Dokumentation erfolgt sofort über angeschlossene Rechner des Analysensystems. Aufbau der Echtzeitmessung für Feststoffe (Glucose, Laktat): Die Bestimmung von Glucose und Laktat ist relevant für die Beurteilung des metabolischen Status der Zellkulturen in Abhängigkeit von der Sauerstoffversorgung. Einsatz für Anwendungen für das 96 / 48 / 24 Mini-Well-Bioreaktors für das Screening mit primären Zellen Phase I und Phase II Biotransformation Die Charakterisierungerfolgt entspechend der oben dargestellten Methoden, Phase I und II. Zusätzlich werden LC/MS (Flüssig- Chromatographie / Massenspektrometrie – Kopplung, in Verbindung mit Stuttgart) eingestzt. Einsatz der grossen Bioreaktoren zur quantitativen Herstellung von Proteinen (Verb. Stuttgart) Hierfür werden die grossen Flachmembranbioreaktoren bzw. die Hohlfaserbioreaktoren einsetzen. Hier können Limitierungen bezüglich der humanen Hepatozyten auftreten. In Absprache mit dem Stuttgarter Verbund werden, humane Zelllinien, als Etablierungsinstrumente genutzt und in den Bioreaktoren in genutzt. 1. Spezifische Wissenschaftliche Projektziele der AGB: Entwicklung von Zelltechniken zur Regeneration und Differenzierung von Hepatozyten in vitro Adulte Hepatozyten können in vivo erhebliche Regenerationszyklen kurzfristig durchlaufen. Adulte Hepatozyten haben einen ontogenetischen Prozess der Reifung durchlaufen und sind daher von Interesse für prädiktive Modelle. Wir möchten die endogen Zellzyklusregulationen insbesonder der adulten Hepatzyten besser verstehen und aus dieser im Netzwerk generierten Kenntnis in Kombination mit unseren 3-D Zelltechnologien (extrazelluläre Matrix und Bioreaktoren) Verfahren entwickeln, die zu einer quantitativen Regeneration von Hepatozyten in vitro führen. Nach Verletzung der Leber in vivo wird parallel zur einsetzenden Proliferation der Hepatozyten die Mikroumgebung regeneriert. Diese Mikroumgebung beinhaltet die extrazelluläre Matrix, sowie Zytokine und Wachstumsfaktoren, welche synergistisch Hepatozyten zur Proliferation anregen. Daraus folgernd ergibt sich die Hypothese, dass mit dem Verständnis des gesamten Netzwerkes, welches zur hepatischen Proliferation und Differenzierung in vivo nötig ist, dieses Wissen angewendet werden kann, um Hepatozyten in vitro zu generieren. Zusätzlich wollen wir dieses Mikromilieu rekonstruieren. Diese Arbeiten sind somit sehr gut komplementär zu Ansätzen der Immortalisation mit selektiven Eingriffen in den Zellzyklus (Hengstler). Wir focussieren uns hier uns vollständig auf die pyhsiologischen / endogenen Regulationsprinzipien in der Vorstellung, dass diese auch in vitro umsetzbar sein werden und zu nachhaltiger Differenzierungsfähigkeit führen. Die Entwicklung von zellkulturtechnologischen Verfahren ist eng mit den Studien zur in vivo Regeneration des Freiburger Verbundes vernetzt. Die dort durchgeführten Experimente zur Signaltransduktion werden mit unseren gekoppelt. Biochemische Assays hierzu werden in Freiburg ergänzend durchgeführt. 25 Analyse von Wachstum und Differenzierung in Verbindung mit der Modellierungsplattform (Gilles): Durch Interaktion mit dieser Gruppe möchten wir die Zusammenhänge der Regulation der Geweberegeneration besser verstehen. a) Analyse der Regulationsprozesse in normalen Hepatozyten in organotypischer Kultur b) Vergleich von regenerierenden Hepatozyten mit differenzierten Hepatozyten c) Übertragung von Mikroumgebungsbedingungen auf die Zelllinien zur Ausdifferenzierung Übertragung unser Vorarbeiten zur Hepatozytenregeneration in vitro auf das humane System Unter serumfreien Kulturbedingungen sollen Hepatozyten des Menschen zur Proliferation stimuliert werden. Der neu entdeckte humane Wachstumsfaktor TPX des Knochenmarks wird zu Kulturen der Hepatozyten gegeben, um die Proliferation anzuregen. Konventionelle Faktoren (HGF, EGF, TGFalpha) werden vergleichend in den Bioreaktoren verwendet. Die Zellen werden in den Bioreaktoren expandiert und unter dem Milieudruck nach Expansion mittels Variation der Mikroumgebung zu Hepatozyten differenziert. Dieser Prozess soll untersucht und durch Rückkopplung mit der modellgesteuerten Systemanalyse (Gilles) als auch durch Integration von in vivo Daten (Freiburger Verbund, Gebhardt Leipzig) optimiert und verglichen werden. Alle generierten Zellsysteme und Klone werden laufend charakterisiert. Langzeitkulturen werden angelegt und Zelltechniken kontinuierlich auf die Expansionsverfahren adaptiert. Morphologische Analysen der Zellen werden durchgeführt (Koop. Prof. Drews, Tübingen), ebenso wie funktionelle Analysen: Albuminproduktion mittels ELISA, Cytochrome P450 (CYP) Enzymaktivitäten, Immuncytochemie von Albumin, GST, AFP und verschiedener CYP Enzyme, Phase II Metabolismusanalysen (UGT, ST, GST), albumin mRNA in situ Hybridisierung, Glukose/Laktat Umsatzmessungen und Genexpressionsanalysen durch DNA Mikroarray Analysen (Koop. Dr. Kroeger). Im Netzwerk dieses Projektes wird der Einfluß verschiedener Parameter auf die Proliferation von Hepatozyten der Ratte, der Maus, des Schweins und des Menschen anhand von Genexpressionsprofilen (DNA Chips) analysiert, mit besonderer Beachtung der zonalen Heterogenität des Leberparenchyms. Vergleichende Untersuchungen werden mit Zellen aus dem Knochenmark und peripheren Monozyten gemacht, die nach dem Protokoll von Huberman et al. in hepatozytenähnliche Zellen differenziert werden (Protokoll von Huberman PNAS, 4.3.2003). Erfolgversprechende Ergebnisse auf dem Gebiet der Proliferation und Differenzierung von Stammzellen des Knochenmarks in hepatische Zelltypen bestehen bereits, trotzdem können diese Zelltypen bislang aufgrund der nicht kompletten hepatischen Differenzierung noch nicht den primären Hepatozyten ersetzen. Erfassen der Expressionsprofile regnerierender Hepatozyten Um komplexe Expressionsprofile von Hepatozyten untersuchen zu können, werden durch die Verwendung von zwei Fluoreszenzmolekülen mit unterschiedlichem Emissionsspektrum zwei cDNA-Populationen direkt miteinander verglichen. Biochemische Charakterisierung Die Untersuchung der Kompetenz der generierten Zelllinien zum Erbringen gewebespezifischer Leistungen wir entsprechend der oben dargelegten Methoden für katalytische und sekretorische Parameter durchgeführt. Kryokonservierung In vitro vermehrte Hepatozyten werden direkt in und mit den Bioreaktoren eingefroren um für spätere Untersuchungen verfügbar zu sein. 26 Die Kryokonservierung der Bioreaktoren wird über ein mathematisches Modell berechnet werden. In sich anschließenden Experimenten wird das berechnete Kryoprotokoll optimiert. Die biochemische Kompetenz des Bioreaktors nach dem Einfrieren und Auftauen wird mit den nicht kryokonservierten Bioreaktoren verglichen. Hierzu werden die oben aufgeführten Untersuchungen angewendet. Durch die Kombination von mathematischen Modell und Experiment wird die Erfolgsaussicht von uns als extrem gut angesehen. IV. Verwertungsplan 1. Wirtschaftliche Erfolgsaussichten Im Falle positiver Ergebnisse ist mit ausgezeichneten wirtschaftlichen Erfolgsaussichten zu rechnen. Dies gilt insbesondere für die immortalisierten Hepatozyten oder für die aus Vorläuferzellen gewonnenen Hepatozyten. Die guten wirtschaftlichen Aussichten basieren u.a. auf der Tatsache, daß die Entwicklung neuer Pharmaka durch Studien an menschlichen Hepatozyten erheblich erleichtert wird. Dies betrifft insbesondere die Untersuchung des Fremdstoffmetabolismus durch menschliche Hepatozyten, die Identifizierung von Substanzen, welche eine Induktion von Leberenzymen (besonders CYP3A4 und 1A1) verursachen, sowie die Identifizierung von hepatotoxischen Substanzen. Da diese Untersuchungen idealerweise in einem relativ frühen Stadium der Substanzentwicklung durchgeführt werden, besteht ein sehr hoher Bedarf an menschlichen Hepatozyten. Ein weitereres großes Einsatzgebiet menschlicher Hepatozyten besteht in der Hepatozytentransplantation. Zur Zeit können primäre menschliche Hepatozyten kommerziell erworben werden. Wegen der Knappheit dieser Zellen sind jedoch die Preise extrem hoch, wobei 10 Millionen menschliche Hepatozyten mehr als 500.- EURO kosten (zur Verdeutlichung: für die Untersuchung einer Substanz auf Enzyminduktion werden mindestens 100 Millionen Hepatozyten benötigt; Bei der Hepatozytentransplantation würden in der Regel mehr als 200 Millionen Hepatozyten transplantiert). Zur Zeit kann der Bedarf an Hepatozyten mit primären Zellen nicht abgedeckt werden. Daher besteht ein enormes Marktpotential für "regenerierbare" Hepatozyten, das weltweit auf mehr als 200.- Millionen EURO im Jahr eingeschätzt wird. Unsere Partner aus der Industrie, Fresenius Medical Care, Bad Homburg sowie Cytonet GmbH sind an der Vermarktung von (z.B. regenerierbar herstellbaren) Hepatozyten interessiert. An der Verwertung von Beiträgen aus der Arbeitsgruppe von Herrn Prof. Bader ist Firma Bionethos interessiert. Daher sind alle Voraussetzungen für die erfolgreiche wirtschaftliche Umsetzung gegeben. 2. Wissenschaftliche Erfolgsaussichten Es wird erwartet, dass am Ende der ersten dreijährigen Förderphase die folgenden Ziele realisiert sind : Die Infrastruktur sowie die Logistik für die Versorgung mit stabilen primären Hepatozyten.Systemen ist aufgebaut. Standardisierte Kulturmodelle für Hepatozyten mit der Möglichkeit der Steuerung zur Steuerung des Mikro-Environments und zur kontinuierlichen Probennahme sowie die zugehörige Analytik sind vorhanden. Transfizierte Hepatozyten mit reversibel induzierbarer Expression von immortalisierenden Faktoren sind vorhanden. Ob mit diesen eine vollständige Redifferenzierung möglich sein wird, nach der alle Funktionen denen primärer Hepatozyten entsprechen, liegt im vorgegebenen Projektzeitraum im Rahmen der experimentellen Unwägbarkeit. 27 Neue transgene Mausmodelle mit konditionaler Expression von immortalisierenden oder krankheitsrelevanten Faktoren sind vorhanden. Diese Modelle liefern Maus-Hepatocyten mit besonderer Kompetenz zur Proliferation/Redifferenzierung und eignen sich auf Grund des On/Off-Vergleichs komplexer dynamischer Zustände bezüglich Signaltransduktion, Metabolismus und Entwicklungspotential sowohl für systembiologische als auch krankheitsrelevante Untersuchungen. Ein geeignetes Mikro-Environment für die Kultur adulter Leberstammzellen ist etabliert. Die erhobenen Daten werden eine Beurteilung der Fähigkeit der Zellen zur gesteuerten Expansion und Differenzierung ermöglichen. Sollte das Projekt „Neo-Hepatozyten“ mit der Universität Kiel realisiert werden können, wird es im vorgegebenen Projektzeitraum möglich sein, ihre Beurteilung abzuschließen. Damit wird eine Aussage vorliegen, ob aus dedifferenzierten Monozyten und weiteren Vorläuferzelltypen voll-funktionstüchtige Neo-Hepatozyten entstehen, die primäre Hepatozyten ersetzen können. Erste Datensätze für einfache Validierungen von Modellierungsstrategien sind verfügbar. 3. Wissenschaftliche Anschußfähigkeit Im Falle eines positiven Ergebnisses bei den oben unter 2. (Wissenschaftliche Erfolgsaussichten) und im Arbeitsplan aufgeführten Meilensteinen besteht eine wissenschaftliche und wirtschaftiche Anschlußfähigkeit wie folgt: Bei erfolgreicher Herstellung regenerierbarer Hepatozytensysteme sollen diese den weiteren Partnern in unserer Plattform und auch außerhalb unserer Plattform zur Verfügung gestellt werden. Zu diesem Zweck sind wir eng mit der Plattform Modellierung und den Projektverbünden vernetzt. Gemeinsam werden wir die Neo-Hepatozyten (regenerierbare Hepatozytensysteme bzw. Hepatozyten-Zellinien) nutzen, um systembiologische Fragestellungen zum „System Hepatozyt“ in Bezug auf Metabolismus, Hepatozytenregeneration, hepatozellulären Transport und viraler Infektion zu bearbeiten. Bei erfolgreicher Differenzierung von Vorläuferzellen zu Hepatozyten werden diese gemeinsam mit Fresenius Medical Care, Bad Homburg, zur Herstellung und Optimierung von Bioreaktoren genutzt werden. Im Falle einer erfolgreichen Herstellung von Bioreaktoren werden diese im Rahmen klinischer Studien getestet werden, um zu prüfen, ob diese Therapieform zu einer Verbesserung der Prognose bei Leberversagen führt. Bei erfolgreicher Entwicklung regenerierbarer Hepatozytensysteme in Form von reversibel immortalisierten Hepatozyten oder der Generierung von Hepatozyten aus Vorläuferzellen sollen diese in Form von in vitro Systemen für die Prüfung von Arzneistoffen durch Cytonet GmbH, Heidelberg, an Interessenten der pharmazeutischen Industrie vermarktet werden. V. Arbeitsteilung/Zusammenarbeit mit Dritten 1. Vernetzung innerhalb der Plattform Die Untersuchung des Hepatozyten in der Systembiologie erfordert die intensive multidisziplinäre Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Zell-Systeme, Zell-Kultursysteme und des Zell-Monitoring. 28 Die in der Plattform zusammengeschlossenen Arbeitsgruppen bieten die benötigten Expertisen und Ressourcen an. Durch die Kooperation zwischen den Partnern werden Synergismen möglich sein, die weit mehr ausmachen werden als nur die Summe der Einzelprojekte. Kooperationen sind vorgesehen u.a. mit Fresenius (Prof. Viencken) und Charité Campus Virchow zum Einsatz unserer Hepatozyten in Bioreaktorsystemen, BioControl Jena GmbH zum Data Mining, Evotec Analytical GmbH zu "High throughput fluorescence detection methods" und dem Fraunhofer Institut für Molekulare Biologie zur Modellierung des Hepatozyten Endozytose Pathways. Diese intensive Vernetzung ist durch die bereits im Prozess der Antragsstellung praktizierte Zusammenarbeit belegbar. Der Austausch von Daten, Informationen und Erfahrungen wird durch eintägige Meetings sichergestellt, die alle 3 Monate stattfinden sollen. 2. Vernetzung außerhalb der Plattform Über die Plattform Zellbiologie hinaus sind wir eng mit der Plattform Modellierung und den Projektverbünden vernetzt. Gemeinsam werden wir systembiologische Fragestellungen zum „System Hepatozyt“ in Bezug auf Metabolismus, Hepatozyten-Regeneration, hepatozellulärem Transport und viraler Infektion bearbeiteten. Eine detaillierte Aufstellung der Vernetzung innerhalb und außerhalb der Plattform ist unter den individuellen Matrices der Arbeitsgruppen der Plattform Zellbiologie aufgeführt im "Plattformantrag" (siehe Punkt IV). Ein Beispiel für eine kooperationsgetriebene exponentielle Wissensentwicklung stellen die „Kieler Neo-Hepatozyten“ dar, bei der wir gemeinsam mit der Kieler Arbeitsgruppe das Differenzierungspotential dieser Vorläuferzellen zu Hepatozyten untersuchen. Über die BMBF-Initiative „Systembiologie“ hinaus steht die Plattform Zellbiologie auch international mit führenden Wissenschaftlern auf dem Gebiet der Hepatozyten-Forschung in Verbindung, z.B. mit Prof. George Michalopoulos und Prof. Steve Strom. VI. Notwendigkeit der Zuwendung Die beantragte Zuwendung ist für die Durchführung des beantragte Vorhabens unbedingt erforderlich. Das wissenschaftliche Risiko des beantragten Forschungsprojekts besteht darin, daß zwar mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden kann, daß es gelingen wird Hepatozyten zu immortalisieren, während es aber nicht sicher ist, ob es gelingen wird, eine vollständige Re-Differenzierung der expandierten Hepatozyten zu erreichen. In ähnlicher Weise kann bei der Differenzierung von Vorläuferzellen nicht mit Sicherheit davon ausgegangen werden, daß es gelingen wird, alle von primären Zellen bekannten differenzierten Funktionen zur Expression zu bringen. 29 Planungshilfen (Hengstler) Meilenstein 1. Jahr 2. Jahr 3. Jahr Versorgung mit Hepatozyten in vitro Systemen XXXX XXXX XXXX Konditional immortalisierte Hepatozyten Meilenstein Nr. 1: Transfektion Meilenstein Nr. 2: Identifikation reversibel induzierter Klone XXXX XX Meilenstein Nr. 3: Charakterisierung reversibel induzierbarer Klone Meilenstein Nr. 4: Transgene Mäuse und Maushepatozyten XXX XX XXXX XXXX XXXX Optimierung der Differenzierungs- und Wachstumsfaktoren im Kulturmedium XXXX XXXX XX Optimierung von Architektur und extrazellulärer Matrix XXXX XXXX XXX XXXX XX Generierung von Hepatozyten aus Vorläuferzellen Untersuchung der Kieler „Neo-Hepatozyten“ Meilenstein Nr. 1: Optimierung der Dexamethason-Konzentration Meilenstein Nr. 2: Optimierung der Kulturbedingungen Meilenstein Nr. 3: Abschließende Qualitätsbeurteilung: XXX XX XXX XXXX Anmerkung: Die genauen Inhalte der aufgeführten Meilensteine sind im Arbeitsplan beschrieben. Die Kreuze (X) kennzeichnen Aktivitäten im entsprechenden Quartal. 30 Planungshilfen (Gebhardt) Meilenstein 1. Jahr 2. Jahr 3. Jahr Versorgung mit Hepatozyten in vitro Systemen XXXX XXXX XXXX Konditional immortalisierte Hepatozyten Meilenstein Nr. 1: doppelt-transgene Mäuse mit konditionalem Rb-knockout Meilenstein Nr. 2:Charakterisierung des Phänotyps Meilenstein Nr. 3: Generierung konditional immortalisierter humaner Hepatocyten Meilenstein Nr. 4: phänotypische Charkterisierung XXXX XX XX XX XXXX XXXX XXXX Generierung konditinal transgener Mäuse für Lebererkrankungen Meilenstein 1: Mäuse mit ß-Catenin-Mutationen XXXX XXXX XXXX XX XXXX XXXX Generierung von Datensätzen Meilenstein 1: Umfassende Charakterisierung Meilenstein 2: Generierung von Datensätzen Anmerkung: Die genauen Inhalte der aufgeführten Meilensteine sind im Arbeitsplan beschrieben. Die Kreuze (X) kennzeichnen Aktivitäten im entsprechenden Quartal. 31 Planungshilfen (Bader) Jahr Teilaufgabe Meilenstein 1 Isolation primärer Hepatozyten bei den Partnern in gemeinsamen Strukturen und Projekte Meilenstein 2 Übertragung der Vermehrungstechniken aus das humane System Zellininien Meilenstein 3 Analyse von Proliferations- und Differenzierungsmarkern Meilenstein 4 Chiptechnologie und Analyse der Genexpression mittels DNA-Mikroarrays Meilenstein 5 Dynamische Untersuchungen in den Bioreaktoren Maus human (primär) human (regenerierte Zellen) Meilenstein 6 Kryokonservierung der vermehrten Zellen im Bioreaktor 1. Jahr 2. Jahr 3. Jahr M M M M M M 32 Finanzierungsplan 1. Hengstler, Universität Leipzig Personalkosten 1 BATIIa 2004 (oder entsprechend dem 1. Jahr): 2005 (oder entsprechend dem 2. Jahr): 2006 (oder entsprechend dem 3. Jahr): Gesamt: 57 936.59 100.60 288.177 324.- Begründung: Die beantragte BATIIa Stelle ist für Herrn Dr. Michael Ringel vorgesehen. Herr Dr. Ringel ist Biologe und arbeitet seit 1998 gemeinsam mit Prof. Hengstler an der Universität Mainz über in vitro Systeme mit primären Hepatozyten. Daher wäre Herr Ringel in dem vorgeschlagenen Projekt für die folgenden Bestandteile des Arbeitsprogramms zuständig: Versorgung mit Hepatozyten in vitro Systemen Konditional immortalisierte Hepatozyten Meilenstein Nr. 1: Transfektion Meilenstein Nr. 2: Identifikation reversibel induzierter Klone Meilenstein Nr. 3: Charakterisierung reversibel induzierbarer Klone Meilenstein Nr. 4: Transgene Mäuse und Maushepatozyten Wegen der ausgezeichneten Vorkenntnisse von Herrn Ringel ist seine Mitarbeit für den Erfolg des Projekts wie auch für einen unmittelbaren Start des Vorhabens unbedingt erforderlich. 1 BATVb 2004 (oder entsprechend dem 1. Jahr): 2005 (oder entsprechend dem 2. Jahr): 2006 (oder entsprechend dem 3. Jahr): Gesamt: 42 396.43 248.44 112.129 756.- Begründung: Die BATVb-Stelle ist für Frau Renate Santos vorgesehen. Frau Santos ist MTA und arbeitet seit 2000 in der Arbeitsgruppe von Prof. Hengstler in Mainz. Frau Santos verfügt über umfangreiche Erfahrung bei der Isolierung und Kultivierung von Hepatozyten sowie über alle für das vorgeschlagene Projekt erforderlichen analytischen Techniken. Wegen des enormen Umfangs des Arbeitsprogramms und der Notwendigkeit viele Kooperationspartner mit Hepatozyten zu versorgen, kann das Projekt nur bei Mitarbeit von Frau Santos erfolgreich durchgeführt werden. Frau Santos wird im Rahmen des beantragten Projekts die folgenden Arbeiten durchführen: Isolierung primärer Hepatozyten durch Kollagenaseperfusion aus Lebergewebe von Mensch, Ratte und Maus Herstellung und Optimierung der in vitro Systeme mit Hepatozyten in enger Zusammenarbeit mit Dr. Ringel und Prof. Hengstler Durchführung der im Antrag vorgesehenen analytischen Techniken mit (i) primären Hepatozyten, (ii) konditional immortalisierten Hepatozyten und (iii) aus Vorläuferzellen generierten Neo-Hepatozyten. 1 BATIIa/2 2004 (oder entsprechend dem 1. Jahr): 2005 (oder entsprechend dem 2. Jahr): 2006 (oder entsprechend dem 3. Jahr): Gesamt: 28 968.29 550.30 144.88 662.33 Begründung: Die BATIIa/2-Stelle ist für Herrn Marc Brulport vorgesehen. Herr Brulport ist Lebensmittelchemiker und möchte arbeitet bereits in der Arbeitsgruppe von Prof. Hengstler promovieren. Im Rahmen seiner Dissertation soll Herr Brulport in enger Zusammenarbeit mit Prof. Hengstler die folgenden Bestandteile des Arbeitsprogramms bearbeiten: Generierung von Hepatozyten aus Vorläuferzellen Optimierung der Differenzierungs- und Wachstumsfaktoren im Kulturmedium Optimierung von Architektur und extrazellulärer Matrix Untersuchung der Kieler „Neo-Hepatozyten“ Meilenstein Nr. 1: Optimierung der Dexamethason-Konzentration Meilenstein Nr. 2: Optimierung der Kulturbedingungen Meilenstein Nr. 3: Abschließende Qualitätsbeurteilung Gesamte Personalkosten für 3 Jahre: 395 742.- Verbrauchsmaterial (Kosten für ein Jahr) Zellkulturmedien und FCS Kunststoffzubehör für Zellkultur Wachstums- und Differenzierungsfaktoren Antikörper Chemikalien Anhydrotetracyclin (für TET-OFF-System) Tiere und Haltungskosten Kollagenase für Hepatozytenisolierung Molekularbiologische Werkzeuge und Kits Transportkosten für Versand von Hepatozyten und zu analysierender Proben 5000.3000.5000.4000.4000.1000.3000.6000.6000.- Gesamt: 38 000.-EURO/Jahr 1000.- Die Notwendigkeit dieses relativ hohen Gesamtbetrags für Verbrauchsmaterial wird aus den umfangreichen im Arbeitspan beschriebenen Experimenten deutlich und aus der Tatsache, daß eine relativ große Zahl an Kooperationspartnern mit Hepatozyten beliefert werden soll: In unserer Arbeitsgruppe werden die folgenden Personen ausschließlich mit Arbeiten an dem hier beantragten Projekt beschäftigt sein: Herr Dr. M. Ringel (Biologe, Postdoc), Herr M. Brulport (Lebensmittelchemiker, Doktorand), Frau I. Schiffer (Biologin), Frau Carolin Heimerdinger (Doktorandin), Frau A. Gräfe (Chemieingenieurin). Somit entfallen durchschnittlich auf jede am Projekt arbeitende Person 7 600.-EURO. Dieses Verhältnis verdeutlicht, daß die Verbrauchsmittel relativ sparsam kalkuliert wurden. 34 Reisekosten Plattform Meetings werden ausschließlich in Deutschland als Tages-Ereignis mit u.U. einer Übernachtung stattfinden. Pro Person und Teilnehmer sollen die folgenden Kosten angesetzt werden: - Bahnfahrt / Auto: - Tagegeld: - Übernachtung 100,25,125,- damit 250,- / pro Meeting angesetzt werden (Gesamtwert pro Jahr: 750,-). Wir rechnen mit drei Meetings im Jahr, so daß für den Projektzeitraum (3 Jahre) ein Betrag pro Person von 2.250,einzusetzen wäre. Da jeweils 2 Personen (Prof. Hengstler und Dr. Ringel) die Plattformmeetings besuchen sollen, wären hierfür 4.500.-EURO anzusetzen. Zusätzlich möchten wir in 3 Jahren zwei Mal das Stammzell-Meeting in Keystone besuchen (jeweils eine Person). Die Kosten hierfür betragen 2 Mal 750 EURO (Gesamt: 1500.- EURO). Die gesamten Reisekosten betragen somit: 6 000.- EURO. Investitionen Fluoreszenzmikroskop: Universelles inverses Mikroskop mit Fluoreszenzansatz, Kamera und Bildverarbeitungssystem, Nikon, Düsseldorf Ein hochwertiges Mikroskop mit ausgezeichneter Auflösung und Fluoreszenzansatz ist für das beantragte Forschungsprojekt zur Untersuchung und Dokumentation der Hepatozyten unbedingt erforderlich. Sowohl die primären Hepatozyten als auch die aus Vorläuferzellen generierten Hepatozyten müssen morphologisch eingehend untersucht werden, wozu auch immunhistochemische Untersuchungen mit Fluoreszenzfarbstoff-markierten Antikörpern (z.B. gegen Epitope von Gallenkanalikuli, Cytokeratine, etc.) unbedingt erforderlich sind. Eine digitalisierte Dokumentation ist ebenfalls erforderlich, um die Daten den Kooperationspartnern rasch zur Verfügung stellen zu können. Ein weiterer wichtiger Einsatzbereich des Fluoreszenzmikroskops ist die Identifizierung von erfolgreich mit immortalisierenden Konstrukten transfizierten Hepatozyten (1.2, Meilenstein 1), da als Marker EGFP eingesetzt werden soll. Da das Fluoreszenzmikroskop z.B. zur engmaschigen Kontrole der transfizierten Hepatozyten sehr häufig benötigt wird und die zu untersuchenden Zellkulturen nicht in andere Gebäude transportiert werden sollen, steht ein den Anforderungen entsprechendes Mikroskop auch bei den im Gebäude benachbarten Arbeitsgruppen nicht zur Verfügung. Daher ist das beantragte Gerät unbedingt erforderlich. Kosten: 40 051.- Gesamtkosten: 553 543.- EURO 35 Finanzierungsplan 2. Prof. Gebhardt, Universität Leipzig Personalkosten 1 BAT-O IIa 2004 (oder entsprechend dem 1. Jahr): 2005 (oder entsprechend dem 2. Jahr): 2006 (oder entsprechend dem 3. Jahr): Gesamt: 48 366.49 333.50 320.148 019.- Begründung: Die beantragte BATIIa Stelle ist für Herrn PD Dr. Jürgen Voigt vorgesehen. Herr Dr. Voigt ist Biochemiker und arbeitet seit 2002 gemeinsam mit Prof. Gebhardt an transgenen Mäusen und in vitro Systemen (Perifusion) mit daraus isolierten Hepatozyten. Herr Voigt soll im vorgeschlagenen Projekt für die folgenden Bestandteile des Arbeitsprogramms zuständig sein: Versorgung mit perifundierten Hepatozyten Konditional immortalisierte Hepatozyten Meilenstein Nr. 1: doppelt-transgene Mäuse mit konditionalem „Rb-knockout“ Meilenstein Nr. 2: Charakterisierung der phänotypischen Konsequenzen des Rb-knockout Meilenstein Nr. 3: Generierung und Klonierung kond. immortalisierter Human-Hepatocyten Meilenstein Nr. 4: Phänotypische Konsequenzen Die Mitarbeit von Herrn Voigt ist wegen der ausgezeichneten Vorkenntnisse und dem großen Engagement für den Erfolg des Projekts und für einen unmittelbaren Start des Vorhabens unabdingbar. 1 BAT-O Vb 2004 (oder entsprechend dem 1. Jahr): 2005 (oder entsprechend dem 2. Jahr): 2006 (oder entsprechend dem 3. Jahr): Gesamt: 36 647.37 380.38 127.112 154.- Begründung: Die BAT-O Vb-Stelle ist für Herrn Frank Struck vorgesehen. Herr Struck ist MTA und arbeitet seit 1996 in der Arbeitsgruppe von Prof.Gebhardt. Herr Struck verfügt über langjährige Erfahrung bei der Isolierung und Kultivierung von Hepatozyten und Hepatocytensubpopulationen, sowie über alle für das vorgeschlagene Projekt erforderlichen analytischen Techniken. Ohne die Mitarbeit von Herrn Struck wäre der enorme Umfang des Arbeitsprogramms mit der Notwendigkeit viele Kooperationspartner mit Hepatozyten zu versorgen nicht durchführbar. Herr Struck wird im Rahmen des beantragten Projekts die folgenden Arbeiten durchführen: Isolierung primärer Hepatozyten durch Kollagenaseperfusion aus Lebergewebe von Mensch, Ratte und Maus Isolierung von periportalen und perizentralen Hepatocyten-Subpopulationen aus Ratte und Maus Betrieb des Modulkultivator in enger Zusammenarbeit mit Dr. Voigt und Prof. Gebhardt Durchführung der im Antrag vorgesehenen analytischen Techniken mit (i) primären Hepatozyten und (ii) konditional immortalisierten Hepatozyten 1 BAT-O IIa/2 2004 (oder entsprechend dem 1. Jahr): 24 183.36 2005 (oder entsprechend dem 2. Jahr): 2006 (oder entsprechend dem 3. Jahr): Gesamt: 24 666.25 160.74 009.- Begründung: Die BAT-O IIa/2-Stelle ist für Frau Christina Ende vorgesehen. Frau Ende ist Biochemikerin und führt gerade in der Abteilung von Prof. Gebhardt ihre Diplomarbeit durch. Im Rahmen ihrer anschließenden Dissertation soll Frau Ende in enger Zusammenarbeit mit Prof. Gebhardt die folgenden Aufgaben des Arbeitsprogramms bearbeiten: Generierung konditional transgener Mäuse für Lebererkrankungen Generierung von Datensätzen Gesamte Personalkosten für 3 Jahre: 334 182.- Investitionen 1 Modulkultivator-1 (InViSys) EUR 15.500,- Begründung: Die große Zahl von Perifusionen, die im geplanten Projekt durchgeführt werden müssen, kann nur dann erbracht werden, wenn zwei Geräte parallel betrieben werden, die teils auch zeitlich versetzt gefahren werden können. Dies ist besonders dann wichtig, wenn kryokonservierte Zellen der Partner perifundiert werden sollen. Hierzu ist zu dem von unserer Gruppe für das Projekt zur Verfügung gestellten Gerät die Beschaffung eines zusätzlichen Modulkultivators absolut erforderlich. Verbrauchsmaterial (Kosten für ein Jahr) Zellkulturmedien und FCS Kunststoffzubehör für Zellkultur Wachstums- und Differenzierungsfaktoren Antikörper Chemikalien Tiere und Haltungskosten Kollagenase für Hepatozytenisolierung Molekularbiologische Werkzeuge und Kits DNA-Chips Transportkosten für Versand von Hepatozyten und zu analysierender Proben Gesamt: 7000.2000.4000.4000.3000.3000.4000.5000.5000.1000.38 000.-EURO/Jahr (114.000,- EUR/3 Jahre) Der relativ hohe Gesamtbetrag für Verbrauchsmaterial begründet sich mit der Tatsache, daß eine große Zahl an Kooperationspartnern mit Hepatozyten und Hepatocyten-Subpopulationen beliefert werden soll und umgekehrt kryokonservierte Hepatocyten, die von den Partnern geliefert werden, perifundiert werden. Zusätzlich fallen die hohen Kosten für die molekularbiologischen Arbeiten und die DNA-Chip-Analysen an. Reisekosten 1. Jahr a) Plattform-Meetings (3 x): Prof. Gebhardt Fahrtkosten gemeinsam EUR 100,Dr. Voigt je Person Tagegeld EUR 25,37 Frau Ende je Person Übernachtung EUR 125,= EUR 550,- EUR 1.650,- 2. Jahr a) Plattform-Meetings (3 x): Prof. Gebhardt Fahrtkosten gemeinsam EUR 100,Dr. Voigt je Person Tagegeld EUR 25,Frau Ende je Person Übernachtung EUR 125,= EUR 550,EUR 1.650,b) Zuschuß Ann. Meeting ASCB 2005 (USA) (nur 1 Person) EUR 750,- 3. Jahr a) Plattform-Meetings (3 x): Prof. Gebhardt Fahrtkosten gemeinsam EUR 100,Dr. Voigt je Person Tagegeld EUR 25,Frau Ende je Person Übernachtung EUR 125,= EUR 550,EUR 1.650,b) Zuschuß Ann. Meeting ASCB 2005 (USA) (nur 1 Person) EUR 750,- Reisekosten gesamt: EUR 6450,Gesamtkosten: EUR 470.132,- 3. Bader, Universität Leipzig Personalkosten Für die Leitung der Zellkultur und Analysen von Proliferationsmechanismen, Transkriptomanalysen und Wachstumsfaktorkaskaden wird ein besonders in der Zellbiologie und Molekularbiologie, speziell mit DNA Mikroarrays erfahrener, wissenschaftlicher Mitarbeiter benötigt. Als Kandidat kommt hier Humanbiologe Herr Dr. Heinrich, in Betracht, der weitreichende Erfahrungen auf dem Gebiet der Humanbiologie sowie von Mikroarrayanalysen und Mausmodellen besitzt. 1 BATIIa (Ost) 2004 (oder entsprechend - 1. Jahr): 47 860.2005 (oder entsprechend dem 2. Jahr): 47 860.2006 (oder entsprechend dem 3. Jahr): 47 860.Gesamt: 143580.Die wissenschaftlich experimentellen Arbeiten, insbesondere auf dem Gebiet der Mikromillieu Analysen und Proliferationsexperimente, werden durch einen naturwissenschaftlichen Doktoranden der Biologie mit einer biotechnologischen Schwerpunkbildung in der Reaktortechnik bearbeitet werden müssen. Hierfür ist Herr Marc Metzger vorgesehen. Er beendet gerade seine Diplomarbeit in der AG von Prof. Bader. 1 BATIIa/2 (Ost) 2004 (oder entsprechend dem 1. Jahr): 28 404.38 2005 (oder entsprechend dem 2. Jahr): 2006 (oder entsprechend dem 3. Jahr): Gesamt: 28 404.28 404.85 212.- Die Durchführung der zellbiologischen Experimente, wie auch die Vorbereitung komplexer Kulturmedien, erfordert eine äußerst erfahrene Technikerin / Techniker. Weiterhin ist eine Mitarbeit bei der Durchführung der Batchdefinitionen im Rahmen der biochemischen Charakterisierung unabdingbar. Die Person muss auch bein den Isolationen der humane Zellen mit der notwendigen Sicherheit und Flexibilität mitwirken. 1 BATVa (Ost) 2004 (oder entsprechend dem 1. Jahr): 40 860.2005 (oder entsprechend dem 2. Jahr): 40 860.2006 (oder entsprechend dem 3. Jahr): 40 860.Gesamt: 122 580.Verbrauchsmaterial Zellkulturmedien 15600.Isolationspuffer zur Hepatozytenisolation 15000.Kulturgefäße 10000.Pipetten 10000.Wachstumsfaktoren 20000.Serum 5000.Beschichtungen (extrazelluläre Matrizes) 10000.Antikörper zur Analyse 7000.Slides für Mikroarrays 20000.Oligos für Mikroarrays 10000.Funktionelle Analysen 20000.Kosten für 3 Jahre: 139000.REISEN: 6000 € (3 Jahre)_ Gesamtkosten: 499 972 € 39 Unterschriften Leipzig, 26.03.2003 Prof. Dr. J.G. Hengstler Prof. Dr. A. Bader Prof. Dr. R. Gebhardt 40