Prof - DMSG

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Prof. Frauke Zipp
Klinik für Neurologie
Universitätsmedizin Mainz
Johannes-Gutenberg-Universität Mainz
Entzündliche Neurodegeneration – gibt es Therapien?
Die Multiple Sklerose ist nicht nur eine entzündliche entmarkende Krankheit des
Zentralnervensystems, sondern es kommt auch zur Schädigung von neuronalen
Strukturen in Form von Pathologie der Axone und Verlust von Nervenzellen. Zeichen
der neuronalen Schädigung in der Multiplen Sklerose finden sich bereits früh im
Verlauf. Darüber hinaus kommt es im chronischen Verlauf der Erkrankung zur
Zunahme der neuronalen Pathologie möglicherweise zum Teil auch unabhängig von
entzündlicher Aktivität. Die Atrophie des Hirnparenchyms nimmt zu, der Marker für
neuronale Integrität zeigt eine Reduktion in der MR-Spektroskopie und die Patienten
leiden unter ansteigender Behinderung.
Die Medikamente, die bereits eingesetzt werden bei Multipler Sklerose, und die, die
sich kurz vor der Zulassung befinden, sind im Wesentlichen anti-entzündliche
Therapien.
Durch
Modulation
des
Immunsystems
und
damit
Blockade
entscheidender Schritte der Pathologie lassen sich, wie wir aus Therapiestudien
wissen, neben der Reduktion der aktiven Läsionen und Schubrate jedoch auch eine
Reduktion der Atrophiezunahme und Verzögerung der Behinderungsprogression
erreichen. In wie weit die Schädigung des neuronalen Kompartiments jedoch durch
die
neuen
Therapien
direkt
beeinflusst
wird,
ist
Gegenstand
aktueller
Untersuchungen. Neue Therapiekonzepte bedeuten eine Kombination aus antientzündlichen und neuroprotektiven oder neuroregenerativen Strategien.
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