1671-1700

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1671
Königreich England / Königreich England (Nordamerika)
William Penn reist in viele europäische Länder und wirbt für die Quäker-Kolonien in der Neuen Welt.
Ende 1671
Königreich Frankreich / Republik der Sieben Vereinigten Niederlande / Heiliges Römisches
Reich (Kurfürstentum Trier)
Zur Vorbereitung eines Krieges gegen die Generalstaaten lässt der französische König Louis XIV. mit
Zustimmung des Trierer Kurfürsten Karl Kaspar von der Leyen - er hätte sie dem mächtigen Nachbarn
wohl kaum verweigern können – Truppen und Nachschubtransporte durch das Trierer Land
durchführen.
1672
Osmanisches Reich (Polen)
Das Gebiet um Kamanice wird eine Provinz des Osmanischen Reiches.
Republik der Sieben Vereinigten Niederlande
Nach dem Sturz von Johan de Witt und dessen Onkel, dem Amsterdamer Regenten Andries de Graeff,
wird der 18jährige Wilhelm III. zum Statthalter, Generalkapitän und Admiral der Republik der Sieben
Vereinigten Niederlande gewählt. Er ist das einzige Kind von Wilhelm II. von Oranien und Maria
Henrietta Stuart, der ältesten Tochter Charles‘ I. Wilhelm III. war acht Tage nach dem Tod seines
Vaters geboren worden.
13. März 1672
Königreich England / Republik der Sieben Vereinigten Niederlande
Der neu ernannte Befehlshaber von Portsmouth, Robert Holmes, erhält von der englischen Krone die
Erlaubnis, mit einem starken Geschwader einschließlich seinem 90-Kanonen-Flaggschiff „St. Michael“
einen nach Holland fahrenden niederländischen Smyrna-Konvoi anzugreifen.
14. März 1672
Königreich England / Republik der Sieben Vereinigten Niederlande
Vor der niederländischen Küste tobt ein Kampf zwischen einem starken englischen Geschwader unter
Robert Holmes und dem nach Holland fahrenden niederländischen Smyrna-Konvois.
15. März 1672
Königreich England / Republik der Sieben Vereinigten Niederlande
Die bewaffneten Handelsschiffe des niederländischen Smyrna-Konvois liefern sich eine heftige,
zweitägige Schlacht mit dem englischen Geschwader unter Robert Holmes; die Beute der Engländer ist
eher klein. Admiralleutnant Michiel de Ruyter führt nun das Kommando über die niederländische Flotte,
die einen neuen Krieg gegen England plant.
Mai 1672
Königreich Frankreich / Republik der Sieben Vereinigten Niederlande / Heiliges Römisches
Reich (Kurfürstentum Trier)
Frankreich beginnt mit regelmäßigen Truppen- und Provianttransporten auf der Mosel. Diese
Transporte dienen der Vorbereitung eines Krieges gegen die Vereinigten Niederlanden und werden vom
Trierer Erzbischof und Kurfürsten von der Leyen geduldet.
7. Juni 1672
Königreich England / Republik der Sieben Vereinigten Niederlande / Königreich Frankreich
Die niederländische Flotte unter den Admiralleutnanten Michiel de Ruyter, Adriaen Banckert und Willem
Joseph van Ghent besteht aus 75 Schiffen, über 20.000 Mann Besatzung und beinahe 4.500 Kanonen.
Die englisch-französische Flotte, 93 Schiffe, beinahe 35.000 Mann und über 6.000 Kanonen, ankert in
der Solebay, nahe Southwold in Suffolk an der Ostküste von England. Die Niederländer überraschen
die ankernde Flotte und greifen in breiter Formation an. Die Franzosen, die die Vorhut bilden, führen
nur leichte Gefechte mit Teilen der niederländischen Vorhut. Die Masse der niederländischen Flotte
greift die Engländer an. Der Kampf dauert bis zum Abend und beide Seiten erleiden starke Verluste.
Die Niederländer können die drohende Blockade ihrer Küste verhindern.
1673
Königreich England
Der englische Thronfolger James II. ist 1668 oder 1669 zum römisch-katholischen Glauben konvertiert.
König Charles II. widersetzte sich dem Konfessionswechsel seines Bruders und verlangte, dass die
Kinder des Herzogs von York als Protestanten erzogen wurden. Trotz alledem erlaubt er seinem
Bruder, der 1671 Witwer geworden war, eine Anhängerin des römisch-katholischen Glaubens,
Prinzessin Maria von Modena, zu heiraten. Einige Engländer misstrauen dem Glauben der neuen
Herzogin von York und betrachten sie als eine Agentin des Papstes.
Republik der Sieben Vereinigten Niederlande (Südafrika) / Khoi Khoi
Wegen der seit Mitte des Jahrhunderts andauernden Konflikte zwischen den europäischen Siedlern und
den Ureinwohnern der Khoi Khoi beginnen die Holländer einen Kampf mit dem Ziel, die afrikanischen
Bewohner zu vernichten.
Republik der Sieben Vereinigten Niederlande (Nieuw Amsterdam) / Königreich England
(New York / Delaware)
Im dritten Englisch-Niederländischen Krieg gelingt es den Niederländern, ihre alte Kolonie Nieuw
Nederland wieder einzunehmen.
Königreich Frankreich (Nordamerika [Arkansas / Illinois / Kansas])
Als zweiter europäischer Eroberer nach dem Spanier Hernando de Soto im Jahre 1541 erreicht der
Franzose Louis Joliet das Land Arkansas, welches noch von den Quapaw-, Caddo- und Osage-Indianern
beherrscht wird. Joliet erreicht auch gemeinsam mit dem Jesuitenmissionar Jacques Marquete auch das
heutige Gebiet von Illinois und das Gebiet von Kansas. und sind dort wohl die ersten Europäer. Der
Name Illinois kommt aus der Algonkin-Sprache und dem Französischen und bezeichnet das Volk der
Illiniwek, das das Land bewohnt.
März 1673
Königreich Frankreich / Republik der Sieben Vereinigten Niederlande / Heiliges Römisches
Reich / Heiliges Römisches Reich (Kurfürstentum Brandenburg) / Heiliges Römisches Reich
(Kurfürstentum Trier)
Der französische König Louis XIV. überfallt nach fast einjähriger Vorbereitung im März die bis dahin
neutrale Vereinigte Niederlande. Holland. Der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg
schließt sich daraufhin mit dem deutschen Kaiser zusammen in der Absicht, Holland mit einer
gemeinsamen Armee von der Eifel her zu Hilfe zu kommen. Dazu kommt es jedoch vorerst nicht, denn
der Trierer Kurfürst stimmt dem Übergang der Armee über den Rhein bei Koblenz nicht zu. Er will aus
Sorge um sein Land, das im Westen an Frankreich angrenzt, nicht offen Partei ergreifen und lieber
neutral bleiben. Die kaiserlichen Truppen ziehen anschließend von Koblenz aus rechtsrheinisch in
südlicher Richtung weiter. Louis XIV. nimmt daraufhin an, der Kurfürst habe den Kaiserlichen den
Rheinübergang an anderer Stelle gestattet. In der Tat gibt es eine solche geheime Abmachung. Der
Kurfürst von Trier ist aber überzeugt, seine Neutralität dadurch nicht verletzt zu haben, zumal er die
Truppentransporte der Franzosen durch sein Gebiet hindurch weiterhin erlaubt. Louis XIV. versteht
diese Vorgänge jedoch als Affront, zumal der Kurfürst einige kaiserliche Kompanien zum Schutz seines
Landes in Trier hat stationieren lassen.
Rachefeldzug Ludwig XIV. Nachdem sich die Holländer gegen den Überfall der Franzosen zunächst
erfolgreich zur Wehr gesetzt haben - sie öffnen die Schleusen und setzen kurzerhand ihr Land unter
Wasser, nimmt Louis XIV. seinen Misserfolg als Gelegenheit, einen Rachefeldzug gegen Trier zu
beginnen.
7. Juni 1673
Königreich England / Republik der Sieben Vereinigten Niederlande / Königreich Frankreich
Nach dem Rückschlag in der Seeschlacht von Solebay auf den Tag genau vor einem Jahr planen die
Engländer und Franzosen erneut eine Landung in den Niederlanden und erreichen mit 81
Linienschiffen, davon 27 französischen, die niederländische Küste. Michiel de Ruyter tritt ihnen mit 52
Linienschiffen entgegen und durchbricht die französische Linie im Zentrum. Da die niederländische
Vorhut aber von der englischen Vorhut abgedrängt wird, muss er ihr mit dem Rest der Flotte zu Hilfe
kommen. Die Kämpfe daueren bis zum Abend. Die englisch-französische Flotte ist in größte Unordnung
geraten, zieht sich zurück und beabsichtigt nun, vor der niederländischen Küste zu kreuzen.
14. Juni 1673
Königreich England / Republik der Sieben Vereinigten Niederlande / Königreich Frankreich
Seit der „Ersten Seeschlacht von Schooneveld“ vor einer Woche kreuzt die englisch-französische Flotte
vor der niederländischen Küste und hofft, ihre Gegner aus den flachen Küstengewässern
herauszulocken. Die Niederländer allerdings konnten sich in dieser Woche verstärken. Einen günstigen
Wind ausnutzend greifen sie die englisch-französische Flotte an. Die versucht auszuweichen und ihre
Linien kommen sogleich wieder in große Unordnung. Nur zwischen der niederländischen Vorhut und der
englischen Nachhut kommt es zum Gefecht, das sich bis vor die englische Küste hinzieht.
15. Juni 1673
Königreich England / Republik der Sieben Vereinigten Niederlande / Königreich Frankreich
Der englisch-französischen Flotte gelingt es am Morgen des 15. Juni, sich in die Themse retten. Durch
die Erfolge in beiden Seeschlachten gestern und vor einem Jahr ist es den Niederländern gelungen,
eine drohende Invasion von der Seeseite abzuwenden.
25. Juni 1673
Republik der Sieben Vereinigten Niederlande / Königreich Frankreich
Während des Französisch-Niederländischen Krieges fällt im Zuge der Belagerung der Stadt Maastricht
(frz. Maestricht) um die Mittagszeit der Musketier des Königs Charles d’Artagnan de Batz-Castelmore
bzw. D’Artagnan im Südwesten der Stadt (Jekerviertel) infolge eines Musketenschusses in die Kehle.
Juli 1673
Königreich Frankreich / Republik der Sieben Vereinigten Niederlande / Heiliges Römisches
Reich / / Heiliges Römisches Reich (Kurfürstentum Trier)
Der französische König Louis XIV., der seit März vergeblich um Landgewinn in den Vereinigten
Niederlanden kämpft, zieht ein 20.000 Mann starkes Truppenkontingent aus Holland ab und besetzt,
von Luxemburg her kommend, große Teile des Trierer Landes. Den Heerführern der Besatzungstruppen
hat er aufgetragen, von der Bevölkerung 133.000 Livres als Kontribution für den Unterhalt seiner
Truppen einzutreiben. ("Livre" ist die Bezeichnung für ein französisches Pfund, das Livre war kein
Zahlungsmittel, sondern eine Rechnungseinheit; die geforderte Summe könnte heute in etwa 15
Millionen Euro entsprechen). Die Einwohner der Region Trier sind allerdings nicht in der Lage, so viel
Geld aufzubringen. Darüber beklagt sich das Trierer Amt St. Maximin in einem Bericht, der im
Stadtarchiv in Trier aufbewahrt wird, unter anderem: "Alle Dorfschaften sind überfüllt mit dem
Kriegsvolck, Musquetiers und der Leibguarde des Königs. Es ist nicht ein einziger Cavallier von ihnen,
der nicht ein oder zween Diener habe. Es sind Häuser, worin 6 oder 8 zugleich und so viel Knecht und
Pferdt inlogiert sein. Sie verderben und verhergen den ganzen Erndt. Es ist ein Elend und Jammer zu
sehen und zu hören der armen vorhin verderbten Unterthanen Geschrei und Lamentationes." Das
nötige Bargeld beschaffen sich die Franzosen von den Behörden und Klöstern der Region. Aufgrund der
sich häufenden Klagen wandte sich der Trierer Kurfürst immer wieder mit der Bitte um Hilfe an den
Reichstag, zunächst ohne Erfolg.
21. August 1673
Königreich England / Republik der Sieben Vereinigten Niederlande / Königreich Frankreich
Die Flotte der Vereinigten Provinzen der Niederlande trifft erneut auf die vereinigten Flotten des
Commonwealth von England und des Königreichs Frankreich in der Nordsee vor der niederländischen
Insel Texel. Engländer und Franzosen, unter dem Kommando von Ruprecht von der Pfalz, wollen
nochmals Truppen in den Niederlanden landen und haben in England 20.000 Mann zusammengezogen.
Eine Flotte, bestehend aus 90 Linienschiffen und Fregatten, soll die Landung decken und trifft bei Texel
auf 75 Schiffe der Niederländer. Der niederländische Kommandant Michiel de Ruyter kann die
Luvposition erlangen und greift geschwaderweise an. Die niederländische Vorhut unter Admiral
Banckers durchbricht die französische Vorhut und unterstützt danach den Angriff auf das Zentrum,
während die Franzosen in der Folge passiv blieben. Am Abend brechen die Engländer den Kampf ab
und geben den Landungsversuch auf.
24. August 1673
Königreich Frankreich / Heiliges Römisches Reich (Kurfürstentum Trier)
Die Armee des französischen Königs Louis XIV. umschließt die Stadt Trier vollständig, aber dringt nicht
in die Stadt eingenommen. Die Aufforderung, sich zu ergeben, lehnt der Verhandlungsführer des
Kurfürsten ab. Das reizt Louis XIV. noch mehr, woraufhin er die Stadt mit Kanonen beschießen lässt. In
einem Brief an seinen Kriegsminister schreibt er: Je veux faire tout ce que sera necessaire pour
prendre Trèves (Ich werde alles tun, was nötig ist, um Trier einzunehmen).
Ende August 1673
Königreich Frankreich / Heiliges Römisches Reich (Kurfürstentum Trier)
Die Armee des französischen Königs Louis XIV. belagert und beschießt die Stadt Trier seit dem 24.
August.
Anfang September 1673
Königreich Frankreich / Heiliges Römisches Reich (Kurfürstentum Trier)
Die Armee des französischen Königs Louis XIV. belagert und beschießt die Stadt Trier seit dem 24.
August.
7. September 1673
Königreich Frankreich (Trier)
Die Armee des französischen Königs Louis XIV. belagert und beschießt die Stadt Trier seit dem 24.
August. Als die Stadtmauern dem Beschuss nicht mehr standhielten, müssen sich ihre Einwohner nach
14tägiger Belagerung ergeben. 6.000 Franzosen besetzen die Stadt, die Verwaltung übernimmt ein
französischer Gouverneur. Die kurtrierischen und kaiserlichen Truppen, die sie verteidigt haben, setzen
sich per Schiff auf der Mosel in Richtung Koblenz ab. In der Folgezeit bauen die Franzosen die Stadt zu
einer Festung aus. Um für die Abwehr eines möglichen Angriffs der kaiserlichen Truppen freies
Schussfeld zu haben, beginnen sie damit, fast alle Gebäude außerhalb der Stadtmauern niederreißen.
Ende 1673
Königreich Frankreich (Trier) / Heiliges Römisches Reich / Königreich Frankreich / Heiliges
Römisches Reich / Republik der Sieben Vereinigten Niederlande / Königreich Spanien
Die Stadt Trier ist seit 7. September von französischen Truppen besetzt und wird von einem
französischen Gouverneur regiert. Die Hilferufe des Trierer Kurfürsten an den Reichstag haben
mittlerweile Erfolg. Der Kaiser schließt mit Spanien und den Niederlanden eine Koalition gegen
Frankreich. Es gelingt ihm so, bis zum Ende des Jahres ein großes Heer aufzustellen und die Franzosen
aus dem rechtsrheinischen Gebiet, wo sie bis an Tauber und Main vorgedrungen sind, zu vertreiben.
1674
Königreich Spanien (Königreich Sizilien)
Auf Sizilien beginnt eine Erhebung gegen die spanische Vorherrschaft.
Königreich England
James Scott, der 1. Duke of Monmouth und illegitimer Nachkomme des englischen Königs Charles II.,
wird zum Oberbefehlshaber der Armee benannt.
Republik der Sieben Vereinigten Niederlande
Die 1621 gegründete Niederländische Westindien-Kompanie wird komplett umorganisiert. Das Kapital
wird um ein Fünftel des ursprünglichen Betrages, auf 1,2 Millionen Gulden, zurückgebracht und das
Leitungsgremium, die „Herren XIX“ (Neunzehn) werden auf zehn Sitze reduziert. Auch die neue Charta
(Octrooi) wird einschneidend geändert. Hierin ist jetzt nur noch von einem Handelsmonopol auf die
Küste von Afrika und den Besitzungen in Essquibo, Pomeroon (Bestandteile von NiederländischGuayana), Curacao, Aruba und Bonaire die Rede. De facto konzentriert sich die Tweede Geoctroyeerde
West-Indische Compagnie hauptsächlich auf den Sklavenhandel mit Afrika.
Republik der Sieben Vereinigten Niederlande (Südafrika) / Khoi Khoi
Der Krieg der holländischen Siedler in Südafrika gegen die Ureinwohner der Khoi Khoi, der seti Mitte
des Jahrhunderts andauert und im Vorjahr wegen des Ziels der Europäer, die Khoi Khoi zu vernichten,
an Intensität zugenommen hat, dauert weiter an.
19. Februar 1674
Königreich England / Königreich England (Nordamerika) / Republik der Sieben Vereinigten
Niederlande
Durch die Unterzeichnung des Vertrages von Westminster müssen die Niederlande ihre Kolonie NeuNiederland in Nordamerika, die sie im Jahr zuvor kurzzeitig wieder von den Briten zurück erobert
hatten, an die Engländer zurück geben.
Frühjahr 1674
Königreich Frankreich (Trier) / Heiliges Römisches Reich / Königreich Frankreich / Heiliges
Römisches Reich / Republik der Sieben Vereinigten Niederlande / Königreich Spanien
Im Frühjahr erhält das Heer der Allianz gegen Louis XIV, der bereits auf rechtsrheinisches Gebiet
vorgedrungen ist, Verstärkung durch Truppen aus Mainz, Trier und der Kurpfalz.
24. Mai 1674
Königreich Frankreich (Trier) / Königreich Frankreich (Lothringen) / Heiliges Römisches
Reich / Königreich Frankreich / Heiliges Römisches Reich / Republik der Sieben Vereinigten
Niederlande / Königreich Spanien
Der Reichstag zu Regensburg erklärt Frankreich den Krieg wegen dessen Besetzung des
Kurfürstentums Trier am 7. September 1673. Für den Einsatz gegen Frankreich werden drei Armeen
aufgestellt
Juli 1674
Königreich Frankreich (Trier) / Heiliges Römisches Reich / Königreich Frankreich / Heiliges
Römisches Reich / Republik der Sieben Vereinigten Niederlande / Königreich Spanien /
Heiliges Römisches Reich (Kurfürstentum Brandenburg)
Im Juli tritt der Große Kurfürst von Brandenburg der Koalition gegen Louis XIV. bei.
Republik der Sieben Vereinigten Niederlande / Königreich Frankreich
Im Juli geht eine niederländische Flotte mit 18 Schiffen unter Admiral Michiel de Ruyter in die Karibik
mit dem Ziel einer Landung auf der französischen Insel Martinique.
20. Juli 1674
Republik der Sieben Vereinigten Niederlande / Königreich Frankreich
Der Versuch einer Landung der Niederländer auf der französischen Insel Martinique unter Admiral
Michiel de Ruyter wird von den Franzosen abgewehrt.
Ende 1674
Königreich Frankreich (Trier)
Seit der Kapitulation der Stadt Trier vor König Louis XIV. und der Besetzung durch 6000 Franzosen
wurde die Stadt zu einer Festung ausgebaut. Um für die Abwehr eines möglichen Angriffs der
kaiserlichen Truppen freies Schussfeld zu haben, hatten sie damit begonnen, fast alle Gebäude
außerhalb der Stadtmauern niederreißen. Diese Arbeit ist nun abgeschlossen; die Stadt gleicht danach
in der Tat einer Festung, aber ihre Umgebung ist verwüstet.
1675
Königreich Spanien (Königreich Sizilien)
Die im Vorjahr auf Sizilien begonnene Erhebung gegen die spanische Vorherrschaft wird fortgesetzt.
Republik der Sieben Vereinigten Niederlande (Südafrika) / Khoi Khoi
Der Krieg der holländischen Siedler in Südafrika gegen die Ureinwohner der Khoi Khoi, der seti Mitte
des Jahrhunderts andauert und 1673 wegen des Ziels der Europäer, die Khoi Khoi zu vernichten, an
Intensität zugenommen hat, dauert weiter an.
14. Juli 1675
Königreich Frankreich (Trier) / Königreich Frankreich (Lothringen) / Heiliges Römisches
Reich / Königreich Frankreich / Heiliges Römisches Reich / Republik der Sieben Vereinigten
Niederlande / Königreich Spanien / Heiliges Römisches Reich (Kurfürstentum Brandenburg)
Die Allierten gegen den französischen König Louis XIV. stellen ein stattliches Herr, welches in Richtung
Trier aufbricht, um die Stadt und das Trierer Land den Franzosen wieder abzunehmen. Für den Einsatz
gegen Frankreich wurden drei Armeen aufgestellt, eine davon zieht der Kaiser für den Einsatz an der
Mosel in Köln zusammen. Die größten Kontingente stellten Herzog Georg Wilhelm von BraunschweigLüneburg mit 4.000 Mann Infanterie, 1.500 Reitern und 14 Geschützen, sein jüngerer Bruder Ernst
August, Herzog von Braunschweig-Calenberg und Bischof von Osnabrück, mit 3.000 Mann Infanterie
und 800 Reitern, sowie Herzog Karl IV. von Lothringen mit 4.000 Mann Infanterie und 2.500 Reitern.
Hinzu kommen weitere Einheiten aus Lippe, dem Bistum Münster, dem Kurfürstentum Trier sowie
spanische und österreichische Truppen. Im Ganzen zählte die Reichsarmee 19.000 Mann Infanterie und
5.000 Mann Kavallerie. Der Oberbefehl liegt nominell beim Herzog von Lothringen, dem Louis XIV.
zuvor sein Land genommen hatte.
4. August 1675
Königreich Frankreich (Trier) / Königreich Frankreich (Lothringen) / Heiliges Römisches
Reich / Königreich Frankreich / Heiliges Römisches Reich / Heiliges Römisches Reich
(Kurfürstentum Brandenburg)
Die kaiserlichen Truppen beginnen damit, die von den Franzosen besetzte Stadt Trier zu umschließen.
Der französische König Louis XIV. lässt daraufhin über Lothringen ein Entsatzheer mit 15.000 Mann
und 11 Kanonen unter der Führung des Marschalls François de Bonne de Créqui in Marsch setzen, um
den in Trier eingeschlossenen Franzosen zu Hilfe zu kommen. Über den Saargau kommend lagert das
Heer zunächst bei Tawern. Danach rücken die Franzosen weiter vor und halten nun die Ebene
unterhalb der später sogenannten Granahöhe, diese selbst und die an sie angrenzenden niedrigen
Terrassen am Rande des Liescher Berges besetzt. Die kaiserlichen Heerführer sehen sich daraufhin
genötigt, die Belagerung Triers zu lockern und mit einem Teil der Streitmacht zur Konzer Brücke
vorzustoßen, um die Franzosen dort anzugreifen. Gleichzeitig überquert ein weiterer französischer
Truppenverband mit 2.800 Mann und sechs Kanonen unter General Granvalle die Mosel, um ebenfalls
zur Konzer Brücke zu gelangen. Die Deutschen sind jedoch schneller und befreien die zuvor von den
Franzosen besetzte und teilweise zerstörte Konzer Brücke. Pioniere machen sie wieder passierbar und
errichten flussaufwärts eine von Booten getragene Behelfsbrücke. Schon vorher hat
Generalwachtmeister Otto de Grana mit dem von ihm befehligten rechten Flügel des kaiserlichen
Heeres an dieser Stelle die Saar überquert und zwei bei Reinig (heute Ortsteil von Wasserliesch) auf
der Mosel liegende Proviantschiffe der Franzosen erbeutet. Von dort aus befreit er die besetzte
Granahöhe, auf der er sein Hauptquartier einrichtete und die ihm eine ausgezeichnete Sicht bietet.
11. August 1675
Königreich Frankreich (Trier) / Königreich Frankreich (Lothringen) / Heiliges Römisches
Reich / Königreich Frankreich / Heiliges Römisches Reich / Heiliges Römisches Reich
(Kurfürstentum Brandenburg)
Am frühen Morgen entwickelt sich eine große Schlacht an der Konzer Brücke. Das kaiserliche
Hauptheer überquert die Saar über die Konzer Brücke und die daneben errichtete Pionierbrücke sowie
durch eine Furt. Sodann erfolgt der Angriff auf die Franzosen. Der Kampf verläuft jedoch lange
unentschieden. Aufgrund der zahlenmäßigen französischen Übermacht droht schließlich eine Niederlage
der Kaiserlichen. Dass es anders kommt, ist offenbar General de Granas Verdienst. Zu einem ihm
günstig erscheinenden Zeitpunkt führt er seine in Reserve gehaltenen Truppen gegen den Feind - eine
Entscheidung, die die Niederlage der Feinde nach dreistündigem Kampf entscheidet (so Inschrift des
Granadenkmals). Die Situation unmittelbar nach der Schlacht beschreibt ein zeitgenössischer Bericht:
„In diesem Stande fielen die Keyserlichen Truppen die Völcker (die Franzosen) so heftig an, dass sie
diese Regimenter gäntzlich schlugen und in die Pfanne hacketen, dabei dem gantzen frantzösichen
Lager ein solches Schrecken einjageten, daß ein jeder mehr umb die Flucht als umb das Fechten
dachte. Die Kaiserlichen verfolgten die Franzosen, etwa 50 Kilometer weit bis nach Sierck in Lothringen
unweit hinter der heutigen deutsch-französischen Grenze.“ Nachdem die Franzosen sich moselaufwärts
in Richtung Lothringen abgesetzt haben, verzichten die kaiserlichen Truppen auf deren Verfolgung. Sie
ziehen zurück nach Trier und nehmen die Belagerung der Stadt wieder auf. Die Franzosen haben
schwere Verluste erlitten: 2000 Mann gefallen, 1600 geraten in Gefangenschaft. Neben 80 Fahnen und
Standarten erbeuten die kaiserlichen Truppen alle 11 Kanonen und 200 Wagen mit Versorgungsgütern.
Auch mehr als 1000 kaiserliche Soldaten haben ihr Leben gelassen. Der französische Befehlshaber,
Marschall de Créqui, entkommt mit einigen seiner Offiziere nach Saarburg. Mit einer lothringischen
Reiteruniform verkleidet, gelingt es ihm, nach Trier in die belagerte Stadt zu gelangen und das
Kommando über die eingeschlossenen französischen Truppen zu übernehmen. Im weiteren Verlauf der
Belagerung weigert de Créqui sich hartnäckig, zu kapitulieren und die Stadt zu übergeben.
6. September 1675
Königreich Frankreich (Trier) / Königreich Frankreich (Lothringen) / Heiliges Römisches
Reich / Königreich Frankreich / Heiliges Römisches Reich / Heiliges Römisches Reich
(Kurfürstentum Brandenburg)
Seit dem 11. August belagern kaiserliche Truppen das von Frankreich besetzte Trier, in das sich der
französische Marschall de Créqui zurück gezogen hat. Ein eher seltenes Ereignis kommt den Belagerern
zu Hilfe. Die Unnachgiebigkeit de Créquis führt zur Meuterei seiner Truppen. Sie öffnen den
Kaiserlichen die Stadttore. Diese nehmen die Stadt in Besitz und "der durch deutsche Gesinnung
ausgezeichnete Kurfürst Erzbischof Karl Caspar von der Leyen zieht wieder in seine Hauptstadt ein," so
ist auf dem Granadenkmal zu lesen. De Créqui ergibt sich nach der Einnahme der Stadt noch immer
nicht. Er besetzt den Trierer Dom und kämpft mit wenigen seiner Getreuen verbissen einen
Ehrenkampf. Über die Umstände seiner Gefangennahme gibt es zwei Versionen. Die eine besagt, dass
er zuletzt in einen Glockenturm des Trierer Doms geflüchtet und dort von einem braunschweigischen
Offizier gefangen genommen worden sei. Nach der anderen Version habe man ihn hoch zu Ross im
Dom hinter einem der Altäre angetroffen und festgenommen. Jedenfalls wird er inhaftiert und nach
Koblenz in die Festung Ehrenbreitstein gebracht. Wenig später lässt ihn der Trierer Kurfürst –
vermutlich als Geste des guten Willens gegenüber Louis XIV. – wieder frei.
Dezember 1675
Republik der Sieben Vereinigten Niederlande / Königreich Spanien (Königreich Neapel /
Königreich Sizilien) / Königreich Frankreich
Eine niederländische Flotte mit 15 Schiffen unter Admiral Michiel de Ruyter fährt ins Mittelmeer, um die
Spanier bei der Verteidigung Siziliens gegen die Franzosen zu unterstützen.
1676
Königreich Spanien (Königreich Sizilien)
Die 1674 auf Sizilien begonnene Erhebung gegen die spanische Vorherrschaft wird fortgesetzt.
Königreich Schweden (Schwedisch Pommern) / Heiliges Römisches Reich (Kurfürstentum
Brandenburg)
Im Schwedisch-Brandenburgischen Krieg belagern brandenburgische Truppen unter Kurfürst Friedrich
Wilhelm die Stadt Anklam.
Republik der Sieben Vereinigten Niederlande (Südafrika) / Khoi Khoi
Der Krieg der holländischen Siedler in Südafrika gegen die Ureinwohner der Khoi Khoi, der seti Mitte
des Jahrhunderts andauert und 1673 wegen des Ziels der Europäer, die Khoi Khoi zu vernichten, an
Intensität zugenommen hat, dauert weiter an.
8. Januar 1676
Republik der Sieben Vereinigten Niederlande / Königreich Spanien (Königreich Neapel /
Königreich Sizilien) / Königreich Frankreich
Die niederländische Flotte, die im Dezember mit 15 Schiffen unter Admiral Michiel de Ruyter ins
Mittelmeer eingefahren ist, um die Spanier bei der Verteidigung Siziliens gegen die Franzosen zu
unterstützen, trifft bei Stromboli auf eine Flotte des Königreichs Frankreich. Zu der niederländischen
Flotte, die jetzt 18 Schiffe umfasst, hat sich ein spanisches hinzugesellt. Diese Flotte stößt auf die
französische Mittelmeerflotte unter Abraham Duquesne mit 20 Linienschiffen. Die Franzosen greifen
von Luv an, können aber nicht die geschlossene Linie der Niederländer durchbrechen. Die Schlacht
endet unentschieden.
22. April 1676
Republik der Sieben Vereinigten Niederlande / Königreich Spanien (Königreich Neapel /
Königreich Sizilien) / Königreich Frankreich
Die im Mittelmeer operierende niederländisch-spanische Flotte unter dem niederländischen Admiral
Michiel de Ruyter umfasst jetzt 17 Linienschiffe, darunter vier spanische, und neun Fregatten, darunter
fünf spanische. Diese trifft vor der Küste Siziliens nahe Syrakus auf eine Flotte des Königreichs
Frankreich. Die französische Flotte unter Abraham Duquesne umfasst 29 Linienschiffe und 2200
Kanonen. Die Vorhut der Verbündeten greift sofort die Franzosen an und schießt einige Schiffe
kampfunfähig. Da sich die Spanier im Zentrum jedoch zurückhalten, können die Franzosen die
Niederländer in Bedrängnis bringen. Nur das beherzte Eingreifen der niederländischen Nachhut unter
de Haen kann die Vorhut retten. Die Schlacht endete ohne Entscheidung. Der niederländische
Kommandant Michiel de Ruyter wird in dieser Schlacht tödlich verletzt - damit verlieren die
Niederländer ihren wichtigsten Flottenkommandanten.
22. April 1676
Republik der Sieben Vereinigten Niederlande / Königreich Spanien (Königreich Neapel /
Königreich Sizilien) / Königreich Frankreich
Eine Flotte des Königreichs Frankreich greift eine gemeinsame Flotte Spaniens und der Vereinigten
Provinzen der Niederlande im Mittelmeer vor der Küste Siziliens im Hafen von Palermo an. Seit der
Seeschlacht bei Augusta im Januar liegt die spanische Flotte, verstärkt durch niederländische Schiffe,
insgesamt 27 Einheiten, im Hafen und führte Reparaturarbeiten durch. Die französische Flotte unter
Abraham Duquesne mit 60 Schiffen greift überraschend an. Die spanisch-niederländische Flotte wird
von Linienschiffen beschossen sowie von sechs Brandern in Mitleidenschaft gezogen - sie erleidet
schwere Schäden: unter anderem gehen sechs Linienschiffe verloren und sechs Admiräle sterben. Mit
geringen eigenen Verlusten können die Franzosen die Seeherrschaft im Mittelmeer erringen.
1677
Osmanisches Reich (Armenien)
In Etschmiadzin findet das erste geheime Treffen zur Befreiung Armeniens statt.
Königreich Spanien (Königreich Sizilien)
Die 1674 auf Sizilien begonnene Erhebung gegen die spanische Vorherrschaft wird fortgesetzt.
Republik der Sieben Vereinigten Niederlande / Königreich England / Republik der Sieben
Vereinigten Niederlande
Der niederländische Statthalter Wilhelm III. heiratet seine Cousine Princess Mary von England, die
protestantische Tochter des englischen Thronfolgers James II. und dessen erster Ehefrau Anne Hyde.
Mit der Erlaubnis des Thronfolgers versucht dieser die kritische Stimmung der Bevölkerung gegen ihn
zu beschwichtigen. James ist 1668 (oder 1669) zum römisch-katholischen Glauben konvertiert, hat
aber auf Verlangen seines Bruders, des englischen Königs Charles II., eine Kinder im protestantischen
Glauben erziehen lassen. James ist in zweiter Ehe mit der Katholikin Maria Beatrix von Modena
verheiratet. Der aus der anglikanischen Kirche ausgestoßene Priester Titus Oates schürt den Unmut,
indem er von einem päpstlichen Komplott zur Tötung Charles‘ II. predigt, das angeblich zum Ziel habe,
den Herzog von York auf den Thron zu setzen. Diese frei erfundene Geschichte verursacht eine Welle
antikatholischer Hysterie, die sich auf die ganze Nation erstreckt. James II., entschließt sich daraufhin,
England zu verlassen und nach Brüssel zu gehen.
Republik der Sieben Vereinigten Niederlande (Südafrika) / Khoi Khoi
Der Krieg der holländischen Siedler in Südafrika gegen die Ureinwohner der Khoi Khoi, der seti Mitte
des Jahrhunderts andauert und 1673 wegen des Ziels der Europäer, die Khoi Khoi zu vernichten, an
Intensität zugenommen hat, endet damit, dass die Hauptgruppe der Afrikaner, die Cochoqua,
vollkommen zerschlagen wird. Nach dem Verlust ihres Landes, ihres Viehs und ihrer Wasserquellen
tragen die Vertriebenen den Krieg ins Landesinnere weiter. Die Zentrale der Niederländischen
Ostindien-Gesellschaft (VOC) untersagt zwar die Überführung der Khoi Khoi in die Sklaverei, doch
werden diese allmählich zu abhängigen Arbeitern und Viehhirten.
Februar 1677
Republik der Sieben Vereinigten Niederlande (Tobago) / Königreich Frankreich
In der Schlacht von Tobago treffen See- und Landstreitkräfte des Königreichs Frankreich und der
Vereinigten Provinzen der Niederlande in der Karibik auf der Insel Tobago aufeinander. Der
niederländische Admiral Jacob Binckes erwartet einen französischen Angriff, organisierte die
Verteidigung und verstärkte die Befestigungen. Eine französische Flotte unter d'Estrees erreicht die
Insel Tobago und landet Truppen, die eine wichtige Festung erobern sollen.
3. März 1677
Republik der Sieben Vereinigten Niederlande (Tobago) / Königreich Frankreich
Die französische Flotte greift den Hafen von Tobago an. Viele niederländische Schiffe werden zerstört,
doch auch die Franzosen erleiden starke Verluste und müssen den Angriff abbrechen. Die Landtruppen
werden wieder eingeschifft und die Franzosen ziehen sich nach Grenada zurück
12. Dezember 1677
Republik der Sieben Vereinigten Niederlande (Tobago) / Königreich Frankreich
Der französische Flottenkommandant d'Estrees, der im März vergeblich versuchte, Tobago von den
Niederländern einzunehmen, kehrt mit stärkeren Kräften zurück und besiegt die Niederländer. Tobago
kommt in französischen Besitz.
1678
Königreich Spanien (Königreich Sizilien)
Die 1674 auf Sizilien begonnene Erhebung gegen die spanische Vorherrschaft wird beendet.
Heiliges Römisches Reich
(Schwedisch Pommern)
(Kurfürstentum
Brandenburg)
/
Königreich
Schweden
Nach mehrfachen Versuchen Brandenburgs, das an Schweden verlorene Pommern zurückzuerobern,
gelingt es, Greifswald für ein Jahr lang zu besetzen. Bei den vorausgegangenen Gefechten ist die
Innenstadt samt Marienkirche schwer beschädigt worden. Im Gemäuer der Kirche stecken heute noch
etliche Kanonenkugeln der Brandenburger.
24. Dezember 1678
Heiliges Römisches Reich (Herzogtum Lüneburg-Calenberg)
In Hardegsen (südliches Niedersachsen) wütet ein Stadtbrand. Ein Großteilv des Stadtkerns fällt dieser
Feuerbrunst zum Opfer. Der Brand beginnt, als sich die Bevölkerung bei der heiligen Messe befindet,
Menschen kamen dabei nicht zu Schaden.
1679
Königreich England
Lord Shaftesbury und andere englische Politiker unternehmen den Versuch, den englischen Thronfolger
James II. aus der Thronfolge auszuschließen, da dieser 1668 oder 1669 zur katholischen Kirche
konvertierte und in zweiter Ehe mit einer Katholikin verheiratet ist. Einige schlagen vor, dass die Krone
an den unehelichen Sohn Charles‘ II., den Herzog von Monmouth, gehen soll. Als die Exclusion Bill kurz
vor der Verabschiedung steht, löst Charles II. das Parlament auf. Die Exclusion Bill trägt auch zur
Herausbildung des englischen Zweiparteiensystems bei. Die Whigs unterstützen das Gesetz, während
die Tories sich diesem widersetzen.
Republik der Sieben Vereinigten Niederlande (Südafrika)
Um den Männerüberschuss in der Siedlung der Niederländischen Ostindien-Kompanie (VOC) in
Kapstadt auszugleichen, werden holländische Frauen nach Kapstadt gebracht.
Königreich Schweden (Schwedisch Pommern) / Heiliges Römisches Reich (Kurfürstentum
Brandenburg)
Nach dem Friedensschluss zwischen Schweden und Brandenburg räumen die brandenburgischen
Truppen die Stadt Anklam, die sie seit 1676 besetzt hielten.
Königreich Frankreich (Nordamerika [Indiana / Minnesota])
Französische Forscher betreten, aus dem Norden kommend, das heutige Land Indiana, das von
Delaware-, Miami-, Potowatomi-, Shawnee- und Wea-Indianern bewohnt wird. Der Soldat und
Entdecker Daniel Greysolon führt eine Forschungsreise in das heutige Minnesota durch und kartiert
diese Region. Außerdem errichtet er nach einer Expedition am Ufer des Oberen Sees ein Fort und
beansprucht das Gebiet des nördlichen Minnesotas fortan für Frankreich.
1680
Heiliges Römisches Reich (Königreich Preußen)
140 Jahre nachdem Brandenburg evangelisch wurde wird in Berlin der erste katholische Gottesdienst
gefeiert.
Königreich England / Königreich Schottland
James II., der Herzog von York und Thronfolger des englischen Königs, der sich zwei Jahre zuvor
entschlossen hatte, England zu verlassen und nach Brüssel zu gehen, wird zum Lord High
Commissioner von Schottland ernannt und bezieht den Palace of Holyroodhouse in Edinburgh.
Königreich England
In England wird ein neues Parlament gewählt, da König Charles II. das Parlament im Vorjahr aufgelöst
hat. Da aber in der Frage der Exclusion Bill, einem Gesetz, das katholische Adlige von wichtigen
Ämtern in der Politik und beim Militär ausschließen soll, noch kein Konsens gefunden wurde, wird auch
dieses Parlament von König Charles II. wieder aufgelöst.
Königreich Spanien (Nordamerika [Georgia]) / Königreich England (Nordamerika [Georgia])
Die Briten besetzen die spanische Stadt Santa Catalina.
Königreich Spanien (Nordamerika [New Mexico])
Die Pueblo-Indianer verbünden sich mit den Apachen. Es gelingt ihnen, die Spanier kurzzeitig aus dem
Gebiet des heutigen New Mexico zu vertreiben.
Königreich Frankreich (Nordamerika / Kanada)
Die Franzosen dringen von der Mündung des St.-Lorenz-Stromes bis zur Kanadischen Seenkette vor
und erreichen den Mississippi River.
2. September 1680
Königreich Schweden / Königreich Schweden (Finnland)
Per Brahe der Jüngere (* 18. Februar 1602 auf Schloss Rydboholm, Uppland) stirbt auf Schloss
Borgesund in der Landschaft Uppland). Brahe war schwedischer Reichsdrost, Graf zu Visingsborg und
Generalgouverneur von Finnland. Nachdem Per Brahe 1629 zum Landmarschall und 1630 zum
Reichsrat gewählt wurde, erbte er von seinem Onkel die Grafschaft Visingsborg in Småland. Zwischen
1637 und 1641 sowie zwischen 1648 und 1654 war er Generalgouverneur von Finnland. In dieser Zeit
ließ er viele finnische Orte anlegen wie z. B. Raahe, Lappeenranta, Kajaani und das alte Hamina. Unter
seiner Führung wurde die Stadt Helsinki vom Fluss Vanda an ihre heutige Position in Meeresnähe
verlegt. Auch die Gründung der Akademie zu Turku, der heutigen Universität Helsinki, deren Kanzler er
40 Jahre lang bis zu seinem Tode war, erfolgte mit starker Unterstützung Per Brahes. 1641 wurde Per
Brahe zum schwedischen Reichsdrost, das heißt zum obersten Beamten des Staates, ernannt. In seiner
Grafschaft ließ Per Brahe das Schloss auf der Insel Visingsö ausbauen und zwei weitere Schlösser
errichten. Am Seeufer, das der Insel gegenüber liegt, legte er 1652 den Ort Brahe-Grenna an, der
heute den Namen Gränna trägt.
1681
Königreich England
Nachdem im Vorjahr das englische Parlament zum zweiten Mal in zwei Jahren von König Charles
aufgelöst worden ist, wird abermals ein neues Parlament gewählt. Da aber in der Frage der Exclusion
Bill, einem Gesetz, das katholische Adlige von wichtigen Ämtern in der Politik und beim Militär
ausschließen soll, immer noch kein Konsens gefunden wurde, wird auch dieses Parlament wiederum
von König Charles II. aufgelöst. Nach dieser dritten Parlamentsauflösung in drei Jahren wird kein neues
Parlament mehr einberufen. Die Popularität des Königs Charles ist mittlerweile so groß, dass er sogar
seinem katholischen Bruder James II., dem Herzog von York, erlauben kann, nach England zurück zu
kehren.
Königreich England (Pennsylvania)
König Charles II. vergibt die Provinz Pennsylvania an William Penn, den er gleichzeitig zum Gouverneur
ernennt. Die dort bald darauf eintreffenden Agenten Penns berichten diesem, dass die Provinz keinen
Zugang zur Küste mehr hätte, würde es zu Feindseligkeiten mit den Kolonien kommen, die an beiden
Seiten des Delaware River und der Bay lagen. Penn reicht daraufhin beim Königshaus ein Gesuch ein,
ihm auch jenes Land auf der Westseite des Delaware River und der Bay zu übereignen, das unterhalb
seiner Provinz liegt. Penn nennt „seinen“ Staat ein „heiliges Experiment“, weil nunmehr der erste
jemals existierende Quäkerstaat gegründet wurde.
Königreich Frankreich (Nordamerika [Louisiana])
Der Franzose René-Robert Cavelier, Sieur de La Salle, setzt die 1539 von dem Spanier Hernando de
Soto begonnenen Forschungen im Mississippigebiet fort.
1682
Königreich Frankreich (Nordamerika [Arkansas / Missouri])

Als dritter europäischer Eroberer nach dem Spanier Hernando de Soto im Jahre 1541 und dem
Franzosen Louis Joliet erreicht mit René LaSalle ein weiterer Franzose das Land Arkansas, welches
noch von den Quapaw-, Caddo- und Osage-Indianern beherrscht wird.

Am Einfluss des Missouri River entsteht St. Louis.
März 1682
Königreich England (Pennsylvania)
Dem 1681 bei der englischen Krone eingereichten Gesuch William Penns, seiner Provinz auch jenes
Land auf der Westseite des Delaware Rivers und der Bay zu übertragen, das unterhalb seiner Provinz
liege, wird durch James, dem Herzog von York, entsprochen. Penn soll das Land der heutigen Countys
New Castle, St. Jones und Deale erhalten, sobald der Herzog von York persönlich eintreffen wird, was
noch in diesem Jahr geschehen soll.
27. Oktober 1682
Königreich England (Pennsylvania)
Nach der Ankunft des Herzogs von York, James, in New Castle erfolgt die Übergabe des
zugesprochenen Landes an William Penn durch Agenten des Herzogs. Bei dieser Gelegenheit leisten die
Kolonisten dieser Ländereien auch einen Treueschwur auf Penn.
1683
Heiliges Römisches Reich (Erzherzogtum Österreich) / Osmanisches Reich
Scheitern der Zweiten Türkischen Belagerung von Wien.
Königreich England
In England scheitert eine protestantische Verschwörung (Rye House Plot) mit dem Ziel, König Charles
II. und seinen Bruder James II. zu ermorden, kläglich. Stattdessen wächst die Beliebtheit der beiden
Monarchen.
Königreich England (Pennsylvania)
Die drei "unteren Bezirke" von Delaware werden entsprechend Penns berühmten "Frame of
Government" an Pennsylvania angeschlossen. Gleichzeitig wird St. Jones in Kent und Deale in Sussex
umbenannt.
Königreich Frankreich (Louisiana)
Der französische Entdecker René-Robert Cavelier, Sieur de La Salle, erreicht die Mündung des
Mississippi in den Golf von Mexiko und nimmt alle am Fluss liegenden Länder für Frankreich in Besitz.
Diese Kolonie erhält zu Ehren des französischen Königs Louis XIV. (Ludwig XIV.) den Namen Louisiana.
Juni 1684
Königreich Frankreich / Heiliges Römisches Reich (Großherzogtum Luxemburg) / Heiliges
Römisches Reich (Herzogtum Trier)
Nachdem die Stadt Trier am 6. September 1675 von kaiserlichen Truppen wieder zurück erobert und
die Franzosen geschlagen wurden, erscheint der damals gefangen genommene und später als
Maßnahme des Guten Willens ausgetauschte französische Marschall François de Bonne de Créqui nach
Einnahme der Stadt Luxemburg im Juni mit seinem Heer erneut in Trier und erobert die Stadt ein
weiteres Mal. Er lässt alle Türme der Stadt niederreißen und den Stadtgraben zuwerfen. So rächt er
sich und machte die in der Schlacht an der Konzer Brücke im Jahre 1675 erlittene Niederlage wieder
gut.
1685
Erzherzogtum Österreich/ Osmanisches Reich
Das Osmanische Reich muss die Region um Nové Zámky in der heutigen Slowakei den Österreichern
überlassen. Nové Zámky (türk. Uyvar) gehörte seit 1663 zum Osmanischen Reich.
Königreich England (New York)
New York wird britische Kronkolonie.
Königreich Frankreich (Louisiana) / Königreich Spanien (Texas)
Bemühungen, die französischen Kolonien durch die Anlage einer französischen Siedlung in der
Matagorda Bay in das von Spanien beanspruchte heutige Texas auszudehnen, enden in einem
Desaster. Der Abenteurer René-Robert Cavelier, Sieur de La Salle erreichte per Schiff die Matagorda
Bay und gründete dort das Fort St. Louis. Die Ansiedlung leidet jedoch stark unter Indianerangriffen,
Krankheiten und dem Verlust wichtigen Materials durch Schiffbrüche.
6. Februar 1685
Königreich England / Königreich Schottland / Königreich Irland
König Charles II., auch „The Merry Monarch“ genannt (* 29. Mai 1630 in London) stirbt in seiner
Geburtsstadt. Er war seit dem 30. Januar 1649 König von England, Schottland und Irland. Charles II.
stirbt ohne legitime Nachkommen und tritt auf dem Sterbebett um römisch-katholischen Glauben über,
was nahelegt, dass er zu Lebzeiten wohl nur aus Gründen der Staatsräson offiziell am anglikanischen
Glauben festgehalten hat. Sein Bruder James II., der schon 1668 oder 1669 zum Katholizismus
konvertierte, folgt ihm auf dem Thron und wird nun in England und Irland als James II. und in
Schottland als James VII. herrschen.
23. April 1685
Königreich England / Königreich Schottland / Königreich Irland
Der 52jährige, drittgeborene Sohn von König Charles I von England, Schottland und Irland und der
Königin Henrietta Maria, einer geborenen Prinzessin von Frankreich, der Herzog von York James II.
(Jakob II.) wird in der Westminster Abbey zum König von England, Schottland (als James VII.) und
Irland gekrönt. Obwohl die Menschen in diesen Königreichen anglikanischen oder presbyterianischen
Glaubens sind, behält James seinen römisch-katholischen Glauben bei. Sein innenpolitisches Ziel ist es,
Britannien wieder zum Katholizismus zurück zu führen und eine absolutistische Herrschaftsform wie in
Frankreich zu errichten. Zunächst gibt es nur wenig offenen Widerstand gegen den neuen Herrscher;
viele konservative Anglikaner unterstützen ihn sogar.
Mai 1685
Königreich England
Das neue englische Parlament, das im Mai zusammen tritt, scheint dem neuen König James II.
wohlgesonnen und gewährt ihm ein hohes Einkommen.
20. Juni 1685
Königreich England
Der illegitime Sohn des am 6. Februar verstorbenen englischen Königs Charles II. und seiner Mätresse,
der schottischen Adligen Lucy Walter, James Scott, Herzog von Monmouth, erklärt sich selbst zum
neuen König von England.
6. Juli 1685
Königreich England
Die Truppen des englischen Gegenkönigs James Scott, des Herzog von Monmouth, der sich selbst am
20. Juni zum neuen König von England erklärt hatte, werden in der Schlacht von Segdemoor blutig
geschlagen. James Scott wird bei der Flucht vom Schlachtfeld gefangen und nach London gebracht.
15. Juli 1685
Königreich England
Der englische Gegenkönig, der sich am 20. Juni selbst zum König erklärt hatte und am 6. Juli von
Truppen des legitimen Königs James II. bei Segdemoor blutig geschlagen und gefangen genommen
wurde, wird zum Tode verurteilt und auf dem Tower Hill zu London von Jack Ketch hingerichtet. 80
weitere Anhänger von James Scott werden in den sogenannten „Bloody Assizes“ unter dem Richter
George Jeffreys in Maumbury Rings in Dorchester hingerichtet. Da die Rebellen sehr brutal bestraft
werden, wird Richter Jeffreys bald „Hängerichter“ genannt. Dieses harte Durchgreifen wird dazu
führen, dass die Öffentlichkeit ihren König schon bald für barbarisch und grausam hält.
November 1685
Königreich England
Da der englische König James II. sich vor weiteren Rebellionen aus dem protestantischen Lager
schützen will, baute er seit dem Sommer eine große stehende Armee auf und setzt Katholiken als
Führer mehrerer Regimenter ein. Dies bringt ihm einen Konflikt mit dem Parlament ein. Der König
„vertagt“ das Parlament. Dies ist eine Anordnung, die das Parlament selbst auf unbestimmte Zeit außer
Funktion setzt.
1686
Erzherzogtum Österreich/ Osmanisches Reich
Das Osmanische Reich muss die Region um Budapest, die Provinz Ofen, den Österreichern überlassen.
Ofen (türk. Budin) gehörte seit 1541 zum Osmanischen Reich.
Königreich England
Die religiösen Spannungen zwischen dem hauptsächlich protestantischen Volk und dem katholischen
König James II. von England verstärken sich. In einem Gerichtsverfahren werden mehrere Richter
gezwungen, ein Urteil zu sprechen, nachdem der König nun auf die religiösen Einschränkungen
verzichten kann, die die Testakte vorsieht. Damit kann er seine Glaubensbrüder an die Spitze der
höchsten Ämter im Königreich setzen. Er empfängt am Hof den Nuntius Ferdinando d’Adda als ersten
päpstlichen Botschafter am Hof seit den Zeiten von Königin Mary I. Besonders auch James‘
Beichtvater, der Jesuit Edward Petre, wird zum Gegenstand des protestantischen Zorns. Diese
politischen Entscheidungen führen dazu, dass James II. die Unterstützung seiner früheren Verbündeten
verliert.
Königreich Frankreich (Arkansas)
Bei Arkansas Post wird die erste Siedlung der Franzosen gegründet und verwaltungstechnisch an die
französische Kolonie Louisiana angegliedert werden.
1687
Erzherzogtum Österreich/ Osmanisches Reich
Das Osmanische Reich muss die Region um Eger den Österreichern überlassen. Eger (türk. Egri)
gehörte seit 1598 zum Osmanischen Reich.
Königreich England
Der englische König James II., der der katholischen Kirche angehört, befiehlt die Suspendierung von
Henry Compton, des antikatholischen Bischofs von London. Weitere Anglikaner werden aus ihren
politischen Ämtern entlassen. Mit der Declaration of Indulgence (Nachsichtserklärung) setzt er die
Gesetze außer Kraft, die Katholiken und andere religiöse Abweichler bestrafen. Nachdem er bereits vor
zwei Jahren das Parlament in eine Art Wartezustand versetzte, löst er es nun ganz auf und führt
weitere Reformen durch, um die Macht des meist protestantischen Adels zu verringern. Der König ruft
durch seine Politik gegenüber der Universität Oxford ebenfalls Widerstand hervor und verprellt die
Anglikaner, indem er wichtige Posten in zwei der wichtigsten Colleges, dem Christ Church College und
dem University College an Katholiken vergibt. ER entlässt darüber hinaus zum großen Unmut vieler die
protestantischen Professoren des Magdalen College und ersetzt sie gänzlich durch Katholiken.
Königreich Frankreich (Louisiana) / Königreich Spanien (Texas)
Der Abenteurer René-Robert Cavelier, Sieur de La Salle, der zwei Jahre zuvor Fort St. Louis in Texas
gegründet hat, wird von seinen eigenen Leuten ermordet, als er versucht, Hilfe zu holen. St. Louis wird
daraufhin aufgegeben. Ganz Texas wird wieder spanisch. In den Besiedelungen im Delta des Mississippi
jedoch können sich die Franzosen behaupten.
1688
Königreich England (New York)
Die Kronkolonie New York (seit 1685) wird Teil des „Dominion of New England“.
April 1688
Königreich England
Der englische König James II. erlässt erneut eine Nachsichtserklärung („Declaration of Indulgence“)
und befiehlt darauf den anglikanischen Klerikern, diese in ihren Kirchen zu verlesen. Als der Erzbischof
von Canterbury William Sancroft und sechs andere Bischöfe ihm eine Petition unterbreiten, in der sie
ihn auffordern, er solle seine Religionspolitik überdenken, werden sie festgenommen und wegen
volksverhetzender Beleidigung vor Gericht gestellt.
13. April 1688
Republik der Sieben Vereinigten Niederlande (Südafrika)
Das Schiff Voorschotten erreicht Kapstadt mit hugenottischen Familien, die aufgrund der religiösen
Verfolgung unter Louis XIV. (Ludwig XIV.) Frankreich den Rücken gekehrt haben. Sie führen auch den
Weinbau in der Region ein.
Juni 1688
Königreich England / Republik der Sieben Vereinigten Niederlande
Die Beunruhigung in der englischen Öffentlichkeit nimmt weiter zu, als Königin Mary ihrem Ehemann,
dem englischen König, einen Sohn und Erben, James Francis Edward, zur Welt bringt. Damit steht eine
römisch-katholische Thronfolge nun in Aussicht. Mehrere einflussreiche Protestanten, die sich durch
eine römisch-katholische Dynastie bedroht sehen, treten in Verhandlungen mit Wilhelm III. von
Oranien ein, der der Schwiegersohn von König James II. ist. Wilhelm III. gilt aus Vorkämpfer für die
protestantische Sache, weil er gegen den römisch-katholischen König von Frankreich, Louis XIV.,
gekämpft hat.
30. Juni 1688
Königreich England / Republik der Sieben Vereinigten Niederlande
Die seit dem April wegen volksverhetzender Beleidung vor Gericht gestellten anglikanischen Bischöfe
werden freigesprochen. Am selben Tag fordert eine Gruppe protestantischer Adliger Wilhelm III. von
Oranien dazu auf, mit einer Armee nach England überzusetzen.
September 1688
Königreich England / Republik der Sieben Vereinigten Niederlande / Königreich Frankreich
In England rechnet man mit einer Invasion niederländischer Truppen unter dem protestantischen
Adligen Wilhelm III. von Oranien, der von protestantischen englischen Adligen bereits im Juni gebeten
wurde, das Land von der römisch-katholischen Herrschaft unter König James II. zu befreien. Der
katholische französische König Louis XIV. bietet James Hilfe an, jedoch fürchtet der englische König,
dass sein Volk eine Intervention Frankreichs ablehnen wird. Auch glaubt James, dass seine Armee der
Konfrontation gewachsen sei.
5. November 1688
Königreich England / Republik der Sieben Vereinigten Niederlande
Der Prinz von Oranien legt mit einer niederländischen Streitmacht in England an. Sein Ziel ist es, das
Land vom römisch-katholischen Einfluss und von seinem katholischen König James II. zu befreien. Die
protestantischen Offiziere sowie seine eigene Tochter Anna schließen sich der Interventionsstreitmacht
an, was den König zutiefst verletzt.
11. Dezember 1688
Königreich England / Republik der Sieben Vereinigten Niederlande
Die niederländische protestantische Interventionsstreitmacht befindet sich seit dem 5. November in
England. Protestantische Offiziere des englischen Königs sowie dessen Tochter Anna sind zu den
Niederländern übergelaufen. James II. versucht aus England zu fliehen, wobei er zunächst das Große
Siegel des Königreiches in die Themse wirft. Er wird schließlich in Kent gefangen genommen.
23. Dezember 1688
Königreich England / Republik der Sieben Vereinigten Niederlande
Der niederländische protestantische Adlige und Befehlshaber der Interventionsstreitmacht in England
Wilhelm III. entscheidet, den am 11. Dezember festgesetzten englischen König nicht zum Märtyrer
werden zu lassen und lässt ihn entkommen. Als James sein Königreich verlässt, gibt es kein
amtierendes Parlament. Ein Parlament kann normalerweise nur von dem herrschenden Monarchen
einberufen werden. Da dieser aber fluchtartig das Land verlässt, beruft Wilhelm III. von Oranien ein
sogenanntes Konventionsparlament (Convention Parliament) ein. Dies wurde bisher immer dann
einberufen, wenn die Thronfolge unklar war (so hatte ein Konventionsparlament nach dem englischen
Bürgerkrieg Charles II. die Königswürde verliehen).
Ende Dezember 1688
Königreich England / Republik der Sieben Vereinigten Niederlande / Königreich Frankreich
Der am 11. Dezember von der niederländischen Interventionsstreitmacht in England festgenommene
König James II., der am 23. Dezember auf Geheiß des Befehlshabers der Streitmacht Wilhelm III.
entkommen konnte, wird in Frankreich von König Louis XIV. empfangen, der ihm einen Palast und eine
großzügige Pension anbietet.
1689
Erzherzogtum Österreich/ Osmanisches Reich
Das Osmanische Reich muss die Region um Nagykaniza den Österreichern überlassen. Nagykaniza
(türk. Kaniza) gehörte seit 1600 zum Osmanischen Reich.
12. Februar 1689
Königreich England / Republik der Sieben Vereinigten Niederlande
Das vom Befehlshaber der niederländischen Interventionsstreitmacht Wilhelm III. einberufene
Convention Parliament (Konventionsparlament) erklärt, dass der am 11. Dezember des Vorjahres von
König James II. unternommene Fluchtversuch eine Abdankung von der Regierung darstellt und der
Thron dadurch frei geworden sei. Das Parlament stellt außerdem fest, dass die Krone nicht auf den
Sohn von James II., James Francis Edward, übergehen soll. Stattdessen wird James‘ Tochter Mary zur
Königin erklärt. Sie soll zusammen mit ihrem Ehemann Wilhelm III. von Oranien herrschen. Diese
Entscheidung gilt vorerst nur für England und nicht für die anderen britischen Königreiche.
März 1689
Königreich Irland / Königreich Frankreich
Da das irische Parlament dem englischen nicht folgt und nicht den niederländischen Eroberer und seine
Frau als König und Königin anerkennt, landet der geflüchtete englische und schottische König James II.
mit der französischen Armee auf seiner Seite in Irland.
11. April 1689
Königreich England / Republik der Sieben Vereinigten Niederlande / Königreich Schottland
Das schottische Parlament schließt sich der am 12. Februar vom englischen Parlament getroffenen
Entscheidung an, die Krone auf die Tochter von James II., Mary zu übertragen, die mit ihrem Ehemann
Wilhelm III. von Oranien über England und Schottland herrschen soll. Wilhelm III. und Mary II. geben
in der Folge einem Gesetz ihre Zustimmung, das als „Bill of Rights“ (Bulle der Rechte) bezeichnet wird.
Das Gesetz bestätigt die frühere „Declaration of Rights“, die Erklärung der Rechte, in der das
Konventionsparlament die Flucht James‘ II. als Abdankung interpretierte und Wilhelm und Mary zu
König und Königin machte. Die „Bill of Rights“ klagt auch James II. des Machtmissbrauches an. Unter
anderem kritisiert sie die Außerkraftsetzung der Testakte, die Strafverfolgung der sieben Bischöfe, nur
weil sie eine Petition eingereicht haben, die Einrichtung eines stehenden Heeres und die Auferlegung
grausamer Strafen. Das Gesetz klärt auch die Nachfolgefrage. Den nächsten Rang in der Thronfolge
soll Prinzessin Anna und ihre Kinder einnehmen und danach die Kinder von Wilhelm aus einer
möglichen weiteren Ehe.
12. Juli 1690
Königreich Irland / Königreich England / Republik der Sieben Vereinigten Niederlande /
Königreich Frankreich / Großherzogtum Finnland / Königreich Dänemark / Herzogtum
Preußen
Am Fluss Boyne in der Nähe von Rosnaree findet eine Schlacht statt, die irisch „Cath na Bóinne“
genannt wird und ein entscheidendes Ereignis der irischen und nordirischen Geschichte wird.
Hintergrund dieser Schlacht an den Ufern des Boyne ist der Kampf zwischen dem protestantischen
Wilhelm III. von Oranien und dem katholischen James II., der 1688 zur Abdankung als König von
England und Schottland gezwungen worden ist und nun mit französischer und irischer Unterstützung
versucht, den englischen Thron zurückzuerobern. James II. hatte beim erfolglosen Versuch, Derry und
Enniskillen einzunehmen, große Verluste erlitten und kann nur noch auf 7000 französische
Infanteristen, irische Kavallerie und frisch ausgehobene irische Infanterie und Dragoner zurückgreifen.
Im stehen etwa 21.000 Mann zur Verfügung. Wilhelm von Oranien führt eine deutliche Übermacht,
bestehend aus holländischen Blauen Garden, zwei Regimentern französischer Hugenotten und
dänischen, preußischen, finnischen und Schweizer Söldnern, insgesamt 35.000 Mann. Das Heer
Wilhelms III. siegt am Boyne, James kann aber fliehen und den jakobitischen Truppen glückt ein
geordneter Rückzug, der es ihnen erlaubt, den Krieg gegen Wilhelm in Irland noch weiter fortzusetzen.
Der Sieg Wilhelms III. wird heute noch von den protestantischen Traditionsverbänden in Nordirland
gefeiert, was stets Anlass zu Unruhen zwischen protestantischen und katholischen Gruppen liefert.
James II. flieht von Kinsale aus nach Frankreich. Seine persönliche Feigheit kostet ihn einen großen
Teil seiner Unterstützung und bringt ihm in Irland den unrühmlichen Spitznamen „James the beshitten“ ein. In Frankreich darf James im Schloss Saint-Germain-en-Laye leben.
1691
Erzherzogtum Österreich/ Osmanisches Reich
Das Osmanische Reich muss die Region um Oradea den Österreichern überlassen. Oradea (türk.
Varad) gehörte seit 1660 zum Osmanischen Reich.
7. Juni 1692
Königreich England (Jamaika)
Port Royal auf Jamaika wird von einem Erdbeben verwüstet: 1.600 Menschen werden getötet, 3.000
schwer verletzt. Das Erdbeben löst einen Tsunami aus.
9. Januar 1693
Spanisches Vizekönigreich Sizilien
Ein verheerendes Erdbeben im Val di Noto zieht Zerstörungen im Osten Siziliens und in Kalabrien nach
sich. Die im Jahre 1669 nach einem Vulkanausbruch des Etna teilweise zerstörte Stadt Catania wird
fast vollständig zerstört. In Syrakus werden viele im Barockstil gebaute Gebäude zerstört. 60.000
Menschen (andere Quellen: 93.000 Menschen) sterben. Auch in Kalabrien bebt die Erde und richtet
schweren Schaden an.
28. Dezember 1694
Königreich England / Königreich Schottland / Königreich Irland
Die Königin von England, Schottland und Irland Mary II. (* 30. April 1662 im St. James’s Palace in
London) stirbt an Blattern. Sie war am 11. April 1689 zusammen mit ihrem Mann Wilhelm III. auf den
englischen Thron gekommen (Glorious Revolution) und in einer bis heute in Europa einzigartigen
Doppelkrönung in der Westminster Abbey gekrönt worden. Offiziell regierten Mary II. und Wilhelm III.
gemeinsam, aber Maria nahm an der Politik nur geringen Anteil. Nach ihrem Tod regiert nun Wilhelm
III. das Köngreich allein.
1695
Heiliges Römisches Reich (Kurfürstentum Pfalz) / Kirchenstaat
Eine lutherische Konferenz unter Beteiligung des Pfarrers Johann Philipp Schlosser erreicht eine
Aufweichung der katholischen Dominanz in der Pfalz, welche jedoch zur Entzweiung und zur
Gegnerschaft der reformierten Kirchen in der Pfalz führt.
1696
Königreich England / Königreich Frankreich / Königreich Polen
Der vor acht Jahren abgedankte englische König James II. lebt seit sechs Jahren in Frankreich auf
Schloss Saint-Germain-en-Laye. Es wird ein Versuch unternommen, ihm mit Hilfe eines Mordkomplotts
gegen seinen Nachfolger auf dem englischen und auf dem schottischen Thron, dem niederländischen
Adligen Wilhelm III., unternommen, der aber scheitert. In der Folge schlägt James ein Angebot des
französischen Königs Louis XIV. aus, ihn zum König von Polen wählen zu lassen, weil er fürchtet, die
Annahme der polnischen Krone würde ihn in den Augen seiner Landsleute in England unvereinbar mit
der Krone von England machen. Danach bietet Louis XIV. James keine Hilfe mehr an.
1697
Königreich Frankreich (Santo Domingo)
Der Westteil der Insel Haiti, Santo Domingo, fällt an Frankreich. Die kleinen Ländereien wurden
enteignet und von wenigen Großgrundbesitzern übernommen, die von Heerscharen schwarzer Sklaven
Zuckerrohr, Kaffee, und Baumwolle anbauen lassen. Saint Domingue, die "Perle der Antillen", ist auf
dem Weg zur ertragreichsten französischen Kolonie.
20. September 1697
Königreich Frankreich / Königreich England / Republik der Sieben Vereinigten Niederlande /
Königreich Spanien
Im Frieden von Rijswijk schließt Frankreich Einzelverträge mit England, den Niederlanden und mit
Spanien. Die Verträge sehen vor, dass der durch Frankreich begonnene Krieg beendet ist. Die
jeweiligen Eroberungen werden zurückerstattet, mit Ausnahme einiger Landschaften an der
katalanischen Grenze, die bei Frankreich verbleiben: Barcelona, Places de Gironne, Rose, Belver, alle in
spanischen Provinzen vollbrachte Reunionen (wie Luxemburg und Brabant). Das Königtum Wilhelms
III. als König von England wird von Frankreich anerkannt. Frankreich verspricht, gegen dieses
Königtum nichts zu unternehmen. Die Kolonie Pondichéry in Ostindien wird an Frankreich zurück
erstattet und ein Handelsvertrag wird abgeschlossen. Außerdem besitzt Frankreich weiterhin den
Westen St. Domingos. Dinant geht an den Bischof von Lüttich. Die Insel Ponza erhält der Herzog von
Parma.
30. Oktober 1697
Königreich Frankreich / Heiliges Römisches Reich / Kirchenstaat
Nachdem der französische König Louis XIV. bereits am 20. September mit England, den Niederlande
und Spanien Einzelverträge zur Beendigung des Krieges geschlossen hat, schließt er auch einen
Vertrag mit dem Heiligen Römischen Reich, der das Ende des Krieges und die Ergebnisse regelt. Alle
Reunionen und Eroberungen Frankreichs werden an das Reich zurück gegeben mit Ausnahme des
Elsass. Bestimmungen des Friedens von Nimwegen 1678/1679 bezüglich der Versorgung französischen
Reunionen über Reichsterritorien weden aufgehoben, nach voran gegangener Anzeige muss nun der
schnellstmögliche Zugang gewährt werden. Der Bischof von Straßburg wird wieder eingesetzt. Auf das
Bistum Köln wird zz Gunsten von Prinz Joseph Clemens von Bayern verzichtet; die Klärung des
weiteren Verfahrens mit dem pfälzischen Erbe wird an Papst Innozenz XII. delegiert. Straßburg wird
„auf ewig“ französisch, die Bewohner der neuen französischen Territorien dürfen binnen Jahresfrist
emigrieren. Es werden keine neuen Rheinzölle erhoben. Im Friedensvertrag zwischen Frankreich und
dem Heiligen Römischen Reich gilt Artikel 4 als die sogenannte Rijswijker Klausel. Der Artikel befasst
sich mit Gebietsabtretungen seitens Frankreich an das Reich. Genauer beschrieben handelt es sich um
rechtsrheinische Gebiete, welche Frankreich dem Reich zurück erstattet. „Bezüglich der auf dem
rechten Rheinufer an Deutschland zurück gegebenen Orte stellt Louis XIV. die Bedingung, dass in
denselben die katholische Religion in dem Stand erhalten werden muss, in welchem sie sich
gegenwärtig befindet.“ Dies stellt eine Manifestierung des Anspruchs Louis‘ XIV. dar, der
allerchristlichste Herrscher Europas zu sein.
1698
Heiliges Römisches Reich (Kurfürstentum Pfalz) / Kirchenstaat
Die Mehrheit der Bevölkerung in der Kurpfalz hängt der reformierten Glaubensrichtung an, der
Landesherr Johann Wilhelm ist jedoch Katholik, Durch die im Oktober 1697 geschlossene Rijswijker
Klausel wird es dem Kurfürsten nunmehr möglich, die katholische Kirche und ihre Forderungen sowie
Ansprüche offiziell zu unterstützen. Diese Unterstützung geht weit über die ursächliche
„Bestandssicherung“ des katholischen Glaubens hinaus. Es wird allgemein das Simultaneum eingeführt,
wodurch Katholiken ein vertragliches Nutzungsrecht aller kirchlichen Einrichtungen und Besitzungen
wie Kirchen und Friedhöfe, welche ursprünglich einzig den reformierten Gemeinden gehörten, erhalten.
Hingegen wird den Reformierten das Nutzungsrecht katholischen Besitzes verwehrt. Die lutherische
Kirche erhält allerdings eine eigenständige, von der reformierten Kirche unabhängige Verwaltung, was
zu einer Entzweiung zwischen der lutherischen und der reformierten Kirche führt.
1699
Osmanisches Reich (Armenien)
In Angeghagot findet unter der Leitung von Israel Ori das zweite geheime Treffen zur Befreiung
Armeniens statt.
Osmanisches Reich / Polen
Die bisherige osmanische Provinz Kamanice in der heutigen Ukraine geht an Polen. Sie war seit 1672
Provinz des Osmanischen Reiches.
Königreich Frankreich (Louisiana [Alabama])
Aus dem Süden kommen Franzosen in das Gebiet des heutigen Alabama und gründen die erste Kolonie
dort.
Republik der Sieben Vereinigten Niederlande (Niederländisch Indien)
Die Niederländische Ostindien-Kompanie beginnt in Java Kaffee (Arabica der indischen Malabarküste)
in Plantagen anzupflanzen, der nun neben dem Kaffee aus Arabia gehandelt werden kann.
Juni 1699
Heiliges Römisches Reich (Kurfürstentum Pfalz) / Kirchenstaat
Der Kurfürst der Pfalz richtet eine Administrationskommission ein, welche die autonome
Kirchengüterverwaltung der reformierten Gemeinden aufhebt und unter landesherrliche Kontrolle stellt.
Durch diese administrativ-landesherrlichen Beschlüsse werden die reformierten Kirchen in ein
Abhängigkeitsverhältnis vom landesherrlichen Wohlwollen.
1700
Königreich Spanien
Beginn des Spanischen Erbfolgekrieges. Die Balearen wechseln mehrfach den Besitzer.
Königreich England (Königreich Irland)
Die Einwohnerzahl von Dublin beträgt mehr als 60.000 und macht die Stadt zur zweitgrößten des
Britischen Empires nach London.
Königreich Dänemark-Norwegen
Kurze Zeit nach dem Beginn des Krieges um die Vorherrschaft im Ostseeraum zwischen einer Allianz
aus Russland, Sachsen-Polen und Dänemark-Norwegen gegen Schweden scheidet DänemarkNorwegen auch schon wieder aus dem Krieg aus.
12. Februar 1700
Kurfürstentum Sachsen-Königreich Polen / Königreich Schweden (Herzogtum Livland)
Die sächsische Armee fällt in der Erwartung einer positiven Reaktion der Livländer ohne
Kriegserklärung in Livland ein. Doch der livländische Adel stellt sich nicht auf die Seite der Sachsen.
2. Hälfte Februar 1700
Kurfürstentum Sachsen-Königreich Polen / Königreich Schweden (Herzogtum Livland)
Die Einnahme der von den Schweden gehaltenen Festung Riga durch die Sachsen scheitert. Die
militärischen Erfolge der sächsischen Truppen sind bescheiden. Die polnische Adelsrepublik, die
Rzeczpospolita, fühlt sich von vom sächsisch-polnischen König August betrogen und erklärt, dass Polen
sich nicht im Krieg mit Schweden befände. Nur einige polnische Magnaten wie Fürst Hieronim Augustyn
Lubomirski schlagen sich vorerst auf seine Seite.
11. März 1700
Königreich Dänemark-Norwegen / Königreich Schweden
Dänemark erklärt Schweden den Krieg und marschiert in das schleswig-holsteinische Teilherzogtum
Schleswig-Holstein-Gottorf ein. Daraufhin ordnet der 18 Jahre alte schwedische König Karl XII. die
Mobilmachung an. Die schwedische Armee ist kein Söldnerheer wie in anderen Ländern üblich. Die
Truppenstärke der Karoliner, wie die schwedischen Soldaten seit ihrem Gründer Karl XI. heißen,
beträgt 76.000 Soldaten. Die Soldaten der einzelnen Einheiten leben in Friedenszeiten als Bauern in
ihren Dörfern. Da sie einander gut kennen, halten sie im Kampf eng zusammen. Fahnenflucht ist bei
der schwedischen Armee so gut wie unbekannt. Frankreich unter Louis XIV. (Ludwig XIV.) unterstützt
Schweden finanziell, welches mit Schwedisch Pommern, Holstein-Gottorp, Finnland, Karelien,
Ingermanland und Livland nur etwa 3 Millionen Einwohner hat, jedes Jahr mit über einer Million Livres.
2. Hälfte März 1700
Königreich Dänemark-Norwegen / Königreich Schweden / Königreich England / Königreich
Schottland / Königreich Irland / Heiliges Römisches Reich / Republik der Sieben
Vereinigten Niederlande
Wilhelm III., damals zugleich König von Preußen, England, Schottland und Irland sowie Statthalter der
Niederlande, wünscht ie Erhaltung des Friedens. Da Dänemark jedoch als der Angreifer gilt und
Großbritannien und die Niederlande Garantiemächte des Altonaer Vertrages sind, stellt er sich auf die
Seite Schwedens und schickt unter Admiral George Rooke ein englisch-holländisches Geschwader mit
25 Linienschiffen zur Unterstützung Schwedens nach Göteborg. Schweden verfügte nur über eine Flotte
von 38 Linienschiffen und 12 Fregatten, Dänemark hat nur 33 Linienschiffe und 7 Fregatten. In einem
kühnen Manöver gelingt der schwedischen Flotte die Durchfahrt durch die kleinere der beiden
Fahrrinnen im Öresund, außerhalb der Reichweite der Kanonen der dänischen Sundfestungen. Die
schwedische Flotte vereinigt sich mit dem englisch-holländischen Geschwader, so dass der dänische
Admiral gegen nunmehr 60 Schiffen keine Seeschlacht wagt.
März 1700
Russisches Reich / Kurfürstentum Sachsen-Königreich Polen / Königreich DänemarkNorwegen / Königreich Schweden
Eine Dreierallianz, bestehend aus dem Russischen Zarenreich sowie den Personalunionen SachsenPolen und Dänemark-Norwegen, greift Schweden an, das von dem 18jährigen, als jung und unerfahren
geltenden König Karl XII. regiert.
23. Juli 1700
Königreich Schweden / Königreich Dänemark-Norwegen / Königreich England / Republik
der Sieben Vereinigten Niederlanden
Die schwedische Flotte, die sich mit einem Geschwader aus britischen und niederländischen Schiffen
zusammen geschlossen hat und nun mit 60 Schiffen den 33 dänischen Schiffen gegenübersteht, landet
gemeinsam mit ihrem König Karl XII. auf der dänischen Hauptinsel Seeland und beginnt damit,
Kopenhagen einzuschließen.
Anfang August 1700
Königreich Schweden / Königreich Dänemark-Norwegen / Königreich England / Republik
der Sieben Vereinigten Niederlanden
Die am 23. Juli auf Seeland gelandeten schwedischen Truppen belagern die dänisch-norwegische
Hauptstadt Kopenhagen.
18. August 1700
Königreich Schweden / Königreich Dänemark-Norwegen / Königreich England / Republik
der Sieben Vereinigten Niederlanden
Der dänische König Frederik IV. (Friedrich IV.) sieht sich aufgrund der Belagerung seiner Hauptstadt
durch schwedische Truppen in einer katastrophalen Lage. Seine Flotte steht einer viel stärkeren
feindlichen gegenüber, während sein Heer gegen Herzog Friedrich IV. von Holstein-Gottorf weit weg im
Herzogtum Holstein operiert. Frederik IV. muss seine Niederlage eingestehen und schließt mit
Schweden den Frieden von Traventhal. Dänemark scheidet daraufhin aus der Koalition gegen
Schweden aus.
19. August 1700
Königreich Schweden / Russisches Reich
Russland erklärt Schweden den Krieg und bedroht die estländische Stadt Narva. Der schwedische König
Karl XII. entschließt sich, dass russische Heer anzugreifen und so die Festung Narva zu entsetzen.
4. Oktober 1700
Russisches Reich / Königreich Schweden
Die russische Armee beginnt, einen Wall um Narva zu errichten, um die Stadt zu belagern. Die
russischen Truppen sind inzwischen auf 37.000 Mann verstärkt worden. Die zuvor verstärkte
schwedische Garnison in Narva besteht aus 3000 Infanteristen, 200 Kavalleristen und 400 bewaffneten
Zivilisten. Russische Kosaken beginnen damit, Wierland zu verheeren.
4. November 1700
Russisches Reich / Königreich Schweden
Die russischen Truppen, die mit 37.000 Mann die von Schweden besetzte Stadt Narva belagern, die
nur von 3600 Bewaffneten verteidigt wird, beginnt damit, die Festung Narva zu bombardieren.
5. November 1700
Russisches Reich / Königreich Schweden
Die Belagerung und Bombardierung der Stadt Narva durch russische Artillerie, die gestern begann,
wird fortgesetzt.
6. November 1700
Russisches Reich / Königreich Schweden
Die Belagerung und Bombardierung der Stadt Narva durch russische Artillerie, die am 4. November
begann, wird fortgesetzt.
7. November 1700
Russisches Reich / Königreich Schweden
Die Belagerung und Bombardierung der Stadt Narva durch russische Artillerie, die am 4. November
begann, wird fortgesetzt.
8. November 1700
Russisches Reich / Königreich Schweden
Die Belagerung und Bombardierung der Stadt Narva durch russische Artillerie, die am 4. November
begann, wird fortgesetzt.
9. November 1700
Russisches Reich / Königreich Schweden
Die Belagerung und Bombardierung der Stadt Narva durch russische Artillerie, die am 4. November
begann, wird fortgesetzt.
10. November 1700
Russisches Reich / Königreich Schweden
Die Belagerung und Bombardierung der Stadt Narva durch russische Artillerie, die am 4. November
begann, wird fortgesetzt.
11. November 1700
Russisches Reich / Königreich Schweden
Die Belagerung und Bombardierung der Stadt Narva durch russische Artillerie, die am 4. November
begann, wird fortgesetzt.
12. November 1700
Russisches Reich / Königreich Schweden
Die Belagerung und Bombardierung der Stadt Narva durch russische Artillerie, die am 4. November
begann, wird fortgesetzt.
13. November 1700
Russisches Reich / Königreich Schweden
Die Belagerung und Bombardierung der Stadt Narva durch russische Artillerie, die am 4. November
begann, wird fortgesetzt. Der schwedische König Karl XII. landet mit einem Heer von 10.537 Mann in
Reval und beginnt unverzüglich mit dem Marsch auf Narva, um die Stadt zu entsetzen. Dabei müssen
die Schweden das von russischen Streifscharen verwüstete Land durchqueren. Überall finden sie
ausgebrannte Bauernhäuser und Dörfer. Nirgendwo gibt es Futter für die Pferde oder Nahrung für die
Soldaten. Der kalte Novemberregen durchnässt die Soldaten bis auf die Haut und sie leiden an Hunger.
Nachts geht der Regen in Schnee über, der Boden beginnt zu frieren und die Soldaten müssen, wie
auch der König, auf matschigem Boden schlafen. Drei Gebirgspässe müssen die Schweden auf ihrem
Marsch überwinden.
14. November 1700
Russisches Reich / Königreich Schweden / Kurfürstentum Sachsen-Königreich Polen
Die Belagerung und Bombardierung der Stadt Narva durch russische Artillerie, die am 4. November
begann, wird aus Mangel an Munition beendet; die Bombardierung war auch bisher erfolglos. Bei den
Russen treffen zwei Nachrichten ein, die für sie beunruhigend sind: Der polnische König August II. hat
Livland verlassen und ist mit seinem Heer in die Winterquartiere nach Kurland gezogen, und eine
schwedische Armee, die in Pernau gelandet ist, befindet sich auf dem Weg nach Narva.
17. November 1700
Königreich Schweden / Russisches Reich
Nachdem die schwedischen Truppen auf ihrem Vormarsch auf Narva bereits drei Gebirgspässe ohne
Widerstand überwunden haben, kommt es 30 Kilometer vor der Stadt zu einem kleinen Scharmützel
zwischen Vorausabteilungen an der Pyhäjoggi-Schlucht.
18. November 1700
Königreich Schweden / Russisches Reich
Als Zar Peter I., der immer noch bei seinen Belagerungstruppen bei Narva weilt, diese Nachricht
bekommt, verlässt er überstürzt, nach anderen Quellen fluchtartig, in der Nacht zum 18. November
das Schlachtfeld. Das Oberkommando über die russischen Truppen übergibt er in aller Eile dem Herzog
Charles Eugène de Croy, einem Adligen aus den Niederlanden in russischen Diensten. Croy beherrscht
die russische Sprache nicht, kennt die ihm unterstehenden russischen Offiziere nicht und hat deshalb
Schwierigkeiten, Befehle zu erteilen. Dazu kommt, dass er mit der Aufstellung der russischen Truppen
nicht einverstanden ist. Die russischen Soldaten haben in wochenlanger Arbeit einen kilometerlangen
doppelten Wall um Narva errichtet. Die Befestigungen sind nach Osten hin gegen die belagerte
Garnison in Narva, und nach Westen hin gegen eine eventuelle Entsatzarmee mit Gräben und spitzen
Holzpfählen bewehrt. Dazwischen stehen quer zum Wall die Zelte. Als erfahrener Soldat und
Truppenführer erkennt Croy, dass die russischen Verteidigungslinien über eine Länge von 7 km zu weit
auseinander gezogen sind. Die Kräfte sind daher zu stark zersplittert und die Gräben zu dünn besetzt.
Er erkennt außerdem, dass ein konzentrierter schwedischer Angriff auf einen einzigen Punkt der
russischen Verschanzung zum Durchbruch durch die Linien führen muss. Den Belagerungsring nach
Osten, nach Narva hin, muss er ebenfalls verteidigen, um einen möglichen Ausbruchsversuch der
Garnison zu verhindern. Für eine Umstrukturierung der russischen Streitkräfte ist es aber inzwischen
zu spät, denn die Schweden stehen kurz davor, das Schlachtfeld zu erreichen.
19. November 1700
Königreich Schweden / Russisches Reich
Die schwedischen Truppen, die am 13. November mit ihrem König Karl XII. von Reval aufgebrochen
sind, erreichen durchnässt und schlammverschmiert die von russischen Truppen belagerte Stadt und
Festung Narva. Im Morgengrauen brechen die schwedischen Truppen ihr Nachtlager ab und erreichen
gegen 10 Uhr das Schlachtfeld. Karl XII. und General Rehnskjöld erkennen sofort die zu geringe
Mannschaftsstärke in der russischen Aufstellung. Sie beschließen einen konzentrierten Angriff auf die
überdehnten Verteidigungslinien, die an einem Punkt durchbrochen werden sollen. Dann soll sich das
schwedische Heer nach Norden und Süden teilen, und so die russischen Linien von innen her aufrollen.
Gegen zwei Uhr am Nachmittag beginnt der schwedische Sturmangriff: 10.000 Schweden beginnen
den Angriff auf über 37.000 gut verschanzte, aber weit auseinander aufgestellte Russen. Ein
einsetzender Schneesturm bläst den Russen ins Gesicht und gibt den Schweden Rückenwind. Die
schwedischen Salven fügen den Russen Verluste zu, während die russischen wegen des Gegenwindes
zu kurz liegen. Nach einer Viertelstunde herrscht in der russischen Stellung bereits große Unordnung.
Die geordnet vorgehenden Schweden treiben die unerfahrenen russischen Soldaten vor sich her und
schließlich in zwei Richtungen nach Nord und Süd auseinander. Die russischen Infanteristen versuchen
in Panik über eine Brücke nach Osten zu entkommen. Die Kosaken wenden ihre Pferde zur Flucht und
geraten in den Fluss Narva. Tausende von Pferden und Männern ertrinken in dem winterlich kalten
Flusswasser. Am Abend kapitulieren die letzten russischen Stellungen. In der Schlacht fallen 31
schwedische Offiziere und 646 Soldaten, 1.200 Schweden werden verwundet. In schwedische
Gefangenschaft gerieten 10 Generäle, darunter auch der russische Oberbefehlshaber Charles Eugène
de Croy, 10 Obristen und 130 weitere hohe Offiziere. Der Leibarzt des Zaren und ein Günstling
gehörten ebenfalls dazu. Die Schweden erbeuten darüber hinaus 230 Standarten des russischen
Heeres, die gesamte russische Artillerie mit 180 Geschützen und große Mengen Munition, über 20.000
Musketen und die Kriegskasse des Zaren mit 32.000 Goldrubel. Die russischen Verluste können nur
geschätzt werden, aber von den Truppen, die bei Narva gekämpft haben, erreichen weniger als 23.000
Mann Nowgorod. Die Gesamtverluste müssen daher auf 19.000 bis 20.000 Mann geschätzt werden,
inklusive Hunger, Krankheit, Verwundung und Desertion.
30. November 1700
Königreich Schweden / Russisches Reich
Die Festung Narva in Estland ist seit August immer von russischen Truppen besetzt und von
schwedischen Truppen belagert. Insgesamt beträgt die Zahl der schwedischen Kombattanten etwa
10.000 Mann und ist damit der russischen Truppe zahlenmäßig deutlich unterlegen. Bei einem Angriff
auf die russischen Linien im Schutz eines Schneesturms werden diese von der routinierten
schwedischen Armee durchbrochen und das feindliche Heer in zwei Teile gespalten. Viele von Zar
Peters Truppen, zumeist Rekruten, fliehen vom Schlachtfeld und ertrinken in der Narva. Der Rest der
geschlagenen Truppen zieht sich undiszipliniert und führungslos nach Nowgorod zurück, wo allerdings
nur ein kleiner Teil ankommt; die meisten desertieren, erfrieren oder verhungern auf dem Weg dorthin.
Die Schlacht von Narva ist einer der größten Siege der schwedischen Militärgeschichte. Schwedens
König Karl XII. hat damit sein Land erfolgreich verteidigt und alle feindlichen Truppen aus seinem
Territorium vertrieben. Anstatt das geschlagene russische Heer zu verfolgen, um es vollständig zu
vernichten und seinen Gegner Zar Peter I. auch zum Frieden zu zwingen, will sich der König nun
seinem dritten Gegner, dem sächsischen Kurfürsten und König von Polen, August, zuwenden.
Dezember 1700
Königreich Schweden / Kurfürstentum Sachsen-Königreich Polen
Der polnische König und sächsische Kurfürst August musste mitansehen, wie seine Verbündeten
Dänemark und Russland vom schwedischen König Karl XII. besiegt wurden. August bietet daraufhin
Karl Friedensverhandlungen an, doch dieser lehnt ab.
Ende Dezember 1700
Russisches Reich
Nach der verheerenden Niederlage der russischen Truppen bei Narva besteht die gesamte russische
Armee nur noch aus 34.000 Soldaten, allerdings ohne Geschütze, ohne Munition, zum Teil ohne
Gewehre und obendrein ohne jegliche Disziplin oder Moral.
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