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Der Hinduismus
Der Hinduismus ist eine sehr alte Religion und mit 900 Millionen Anhängern weltweit, die drittgrößte (nach dem
Christentum und dem Islam) überhaupt. Die Gläubigen werden Hindus genannt.
Hindus glauben an eine göttliche Kraft, die sich aber in vielen verschiedenen Gottheiten zeigt. Deshalb gibt es
Gebete, Rituale und Tempel für unzählige verschiedene Götter: männliche, weiblich, sanftmütige und zornige,
wohlwollende und strafende – aber immer ist bei ihrer Anbetung auch eine allgemeine Göttlichkeit gemeint. Über
all diese Götter gibt es viele Geschichten und Erzählungen, aus denen die Menschen lernen wollen, wie sie ihr
Leben führen können.
Auch im Alltag spielen die Götter eine wichtige Rolle: Die meisten Familien haben einen kleinen Hausaltar, für den
Gott oder die Göttin, die sie als Hausgott gewählt haben. Täglich werden dort Räucherstäbchen angezündet und
Blumen oder Nahrung als Geschenk für die Gottheit hingelegt. Zu größeren Feiertagen, von denen es im
Hinduismus viele gibt oder zu wichtigen Anlässen in der Familie, wie etwa einer Hochzeit, gehen die Hindus in den
Tempel und bringen ihre Opfergaben dorthin.
Die Hindus glauben außerdem an die Wiedergeburt. Das heißt, wenn ein Mensch stirbt, wird er bald darauf
wiedergeboren – als Tier, als Blume oder wieder als Mensch. Dabei kommt es darauf an, ob er in seinem Leben aus
hinduistischer Sicht alles so gemacht hat, wie die Religion es verlangt. Falls er sich überwiegend an die Regeln
gehalten hat, wird er als Mensch wiedergeboren, andernfalls als etwas anderes.
Diese Regeln sind nicht überall und für alle Menschen gleich. Der Hinduismus ist kein einheitliches System – es
gibt viele verschiedene Richtungen, die in einigen speziellen Fragen unterschiedliche Meinungen vertreten.
Trotzdem sind die zentralen Glaubensinhalte gleich – die Hindus nennen das „Einheit in der Vielfalt“. Das heißt,
dass man auch Hindus, die eine etwas andere Richtung vertreten, akzeptiert und friedlich mit ihnen zusammen lebt
und feiert. Im Alltag können die Rituale dann von einander abweichen.
Aber auch das Kasten-System ist ein Grund, warum nicht alle Regeln einheitlich für alle Hindus gelten. Eine Kaste
ist eine Gruppe von Menschen, für die besondere Regeln und Pflichten gelten. Jedes Kind wird mit seiner Geburt
Mitglied der Kaste seiner Eltern und bleibt dies ein Leben lang. Es gibt über tausend verschiedene dieser Gruppen.
Die Kaste bestimmt die Stellung, die man in der Gesellschaft hat, zum Teil werden bestimmte Berufe
vorgeschrieben, welche die Angehörigen einer Kaste ausüben dürfen und man darf niemanden aus einer anderen
Kaste heiraten.
Besonders hart treffen die Einschränkungen des Kastensystems die sogenannten Dalits. Der Begriff wird mit
„zerbrochen“ oder „ niedergetreten“ und ist die Selbstbezeichnung der Nachfahren der indischen Ureinwohner. Sie
stehen zum Teil außerhalb des Kastensystem oder auf dessen untersten Stufen und werden deshalb ausgegrenzt. Seit
einigen Jahren gibt es aber vermehrt Organisationen, die sich für die Rechte der Dalits einsetzen und sie
unterstützen. 1997 wurde mit K. R. Narayanan erstmals ein Dalit zum indischen Staatspräsidenten gewählt.
Nach dem indischen Gesetz gelten all diese Regeln nicht, die Kasten sind dort aufgehoben, weil alle Menschen die
Möglichkeit haben sollen z. B. selbst zu wählen, welchen Beruf sie ausüben und wen sie heiraten wollen. Trotzdem
halten sich viele Inder, zum Teil auch Nicht-Hindus an die Einteilung in verschiedene Kasten.
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Ganesha
Ganesha ist eine der beliebtesten Formen des Göttlichen im Hinduismus. Weitere verbreitete Namen sind unter
anderem Ganapati („Gebieter der Scharen“), Vinayaka („Entferner [der Hindernisse]“) und Vighnesha („Herr der
Hindernisse“).
Jede Puja (hinduistischer Gottesdienst) beginnt mit einem Gebet an ihn. Er wird angebetet, wenn man Glück für den
Weg oder eine Unternehmung braucht, er steht für jeden Neuanfang und verkörpert Weisheit und Intelligenz. Zu
seinen Angelegenheiten gehören die Poesie, Musik und Tanz und er ist der Herr über die Wissenschaften. Die meisten
Kaufleute betrachten ihn als ihren Schutzherrn. Für viele fromme Hindus ist das erste, was in ein neues Haus kommt,
eine Statue des Ganesha. Diese segnet das Haus und verheißt Glück.
Für viele hinduistische Strömungen bedeutet Ganesha eine untergeordnete Manifestation des Göttlichen, der Herr
allen Anfangs. Andere dagegen, besonders im indischen Bundesstaat Maharashtra oder in einigen Gegenden
Südindiens, sehen in ihm die wichtigste Verkörperung des formlosen Höchsten, des Brahman.
Ikonographie
Meist wird Ganesha dargestellt als roter, beleibter Mann oder als Kind mit einem Elefantenkopf, der nur einen
Stoßzahn hat, oft auf einer Lotusblüte sitzend. Bei ihm ist immer sein Reittier, eine Maus oder Ratte, die ebenfalls
unter anderem Symbol für Intelligenz und Stärke ist.
Seine vier Arme sind in der hinduistischen Kosmologie u. a. ein Zeichen von Virtuosität, von überlegener (göttlicher)
Macht.
Sie tragen in traditionellen Darstellungen eine Waffe u. a. als Zeichen des Schutzes und seines Kampfes gegen alles
Übel, eine Lotusblüte, u. a. Zeichen der geistigen Wiedergeburt, Weisheit und Reinheit, Reinkarnation
(Wiedergeburt). Auf anderen Darstellungen trägt er ein Buch sowie eine Mala, eine Gebetskette. Seinen zweiten
Stoßzahn verlor er der Legende nach im Kampf gegen Parashurama (Rama-mit-der-Axt), Vishnus sechste
Inkarnation. Seine anderen beiden Hände signalisieren dem Gläubigen in bestimmten Handstellungen Mudras:
Fürchte dich nicht!- (trostspendende Mudra) und versprechen in der gebenden Geste seine Gnade. Meist steht eine
Schale mit kugelrunden „Laddus“ vor ihm, das sind spezielle Süßigkeiten, die neben vielschichtiger spiritueller
Bedeutung Ganeshas Liebe zum Essen darstellen. Eine Ratte oder Maus ist sein Begleittier.
Rätselhaft erscheint Ganeshas Mischform aus Mensch und Elefant. Am ehesten verständlich ist sie über den
Elefanten, ein wichtiges Symboltier, in der Mythologie Wächter und Träger des Alls. In der gesamten hinduistischen
Symbolik erscheinen Elefanten und Ganesha abwechselnd, z. B. als Glückszeichen und Hüter an Wohnhäusern
ebenso wie an Tempeln. Verbreitet ist auch die Erklärung des Kopfes als Zeichen für den Makrokosmos und der
menschliche Körper als Mikrokosmos
Mythologie
Unzählige Legenden in den Puranas bieten verschiedene Versionen als Erklärung für die Entstehung Ganeshas an. So
berichtet eine populäre Geschichte im Shiva Purana, dass Parvati, Shivas Ehefrau, Ganesha in Abwesenheit Shivas
geschaffen hätte: Demnach formte sie aus dem Lehm, mit dem sie ihren Körper eingerieben hatte, einen kleinen
Buben, übergoss ihn mit Gangeswasser und erweckte ihn so zum Leben. Sie nannte ihn Ganesha und setzte ihn als
Wache vor ihr Haus. Als Shiva kam, versperrte Ganesha ihm den Weg. Shiva schlug ihm den Kopf ab und gelangte so
ins Haus. Als Shiva bemerkte, dass er gerade Parvatis Sohn getötet hatte, befahl er seinen Dienern, den Kopf des
ersten Lebewesens zu bringen, auf welches sie treffen würden. Dieses erste Lebewesen war ein Elefant, und dessen
Kopf setzte Shiva auf Ganeshas Rumpf, um ihn ins Leben zurückzubringen.
Andere Geschichten lassen Shiva als Vater Ganesha ohne Zutun einer Frau erschaffen, während die weniger
bekannten Erzählungen der Vishnu-Mythologie den Elefantenköpfigen als Sohn von Vishnu betrachten.
Das Fest
Für jene Gläubigen, die in Ganesha oder Ganapati das Höchste sehen, ist Ganesh Chaturthi (nach dem Mondkalender
zwischen Mitte August und Mitte September) das höchste aller Feste im Jahreslauf; nach ihrem Glauben kommt Gott
in diesen Tagen zu Besuch.
Besonders prächtig feiern die Menschen den Tag in Mumbai (früher Bombay). Dabei werden unzählige kleine oder
riesige Ganesh-Statuen aus Lehm auf Altären in Häusern und Straßen aufgestellt und einige Tage verehren die
Gläubigen in diesen Darstellungen das Göttliche mit regelmäßigen Gottesdiensten, Musik und Tanz. Am letzten Tag
werden sie verabschiedet und in fröhlichen Prozessionen zum Meer gebracht, wo man sie unter Jubel in den Fluten
versenkt.
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Quelle: wikipedia.org
Ganesh (Kurzfassung)
Ganesh, der Gott mit dem Elefantenkopf
Der „Elefantengott“; Sohn von Shiva und Parvati; Bruder des Kumar. Ganesh ist der wohl beliebteste Gott im
Hinduismus wie auch im Buddhismus. Er sorgt für deinen glücklichen Lebensweg und räumt die (Lebens-)
Hindernisse aus dem Weg. In einem Anfall von Wut schlug Shiva seinem Sohn den Kopf ab. Bestürzt über seine Tat
wollte er seinen Sohn wieder zum Leben erwecken, brauchte jedoch den Kopf eines Tieres dazu. Das nächst
erreichbarer war ein Elefant. Daher die Darstellung des Ganesh mit einem Elefantenkopf. Sein Reittier ist die Ratte.
Sie symbolisiert, dass selbst im kleinsten Lebewesen noch Kraft steckt (da sie den großen Ganesh tragen kann).
Lord Ganesh wird gleichermaßen im Hinduismus wie auch im Buddhismus verehrt.
Quelle: www.nepalwelt.de/site_was _ist_was.htm#ganesh
Der Rap: Ganesh is fresh
Als Anregung für den Musik- oder Englischunterricht bietet sich der auf der Internetplattform
eingestellte Rap „Ganesh ist fresh“an:
Z. B. können können die Schülerinnen und Schüler nach diesem Vorbild selbst einen Rap
schreiben.
http://www.youtube.com/watch?v=X3W2eewBTlo
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