Kennedy

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John Fitzgerald Kennedy
John Fitzgerald Kennedy wurde am 29.05.1917 in Brookline
(Massachusetts/ USA) geboren. Seine Urgroßeltern stammten
aus Irland und immigrierten 1849 in die USA. Kennedy war
Sohn einer wohlhabenden Familie. Schon in seiner Kindheit
hatte er mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Im Jahre
1930 besuchte er das katholische Internat in Canterbury/
Connecticut. Er wechselte jedoch 1931 in das protestantische
Internat in Choate/Connecticut. Nach dem erfolgreichen
Abschluss begann er 1936 das Studium der Politischen Wissenschaften an der Harvard
University und schloss es im Jahre 1940 ab.
Während des Zweiten Weltkrieges meldete er sich zur Marine und war im Rang eines
Offiziers tätig. Im Gegensatz zu John F. Kennedy überlebte sein älterer Bruder Joseph den
Krieg nicht, was zur Folge hatte, dass nunmehr er die politischen Pläne seines Vaters
verwirklichen und sich politisch engagieren sollte.
Diese Tätigkeit begann er zunächst als Journalist: Er berichtete beispielsweise von der
Potsdamer Konferenz und der Gründungsversammlung der Vereinten Nationen in San
Francisco. Nun sollten die nächsten Schritte folgen: Am 5.11.1946 wurde er in Boston für die
Demokratische Partei in das Repräsentantenhaus berufen. In den Senat wurde er am 4.11.1952
gewählt.
Neben seinen zunehmenden politischen Erfolgen hatte er auch sein privates Glück gefunden.
Am 12.September 1953 heiratete John F. Kennedy Jaqueline Bouvier. Aus der Ehe mit ihr
gingen drei Kinder hervor.
Einen kleinen Rückschlag erhielt er im Jahr 1956: Er unterlag bei der Wahl zur
Vizepräsidentschaft, nachdem er Adlai Stevenson als Präsidentschaftskandidaten beim
Demokratischen Parteitag nominiert hatte. Vier Jahre später, am 2. Januar 1960 verkündete er
seine Kandidatur für das Amt des Präsidenten. Daraufhin nominierte ihn die Demokratische
Partei am 13. Juli 1960 zum Präsidentschaftskandidaten. Erstmals gab es eine Fernsehdebatte
mit seinem republikanischem Gegner Richard Nixon.
Am 8. November 1960 wurde er zum Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika
gewählt. Nach seinem Wahlsieg wurde er am 20.1.1961 als 35. Präsident der USA vereidigt.
Bemerkenswert ist hierbei, dass er der erste Katholik war, der diese Funktion ausübte.
Eine der größten Sorgen Kennedys war, dass der Kommunismus unter Fidel Castro an
Einfluss gewinnen könnte und so unterstützte er Exilkubaner bei dem Vorhaben einer
Invasion. Die Regierung versorgte sie mit Waffen, Schiffen und CIA-Ausbildern. Am 17.
April 1961 scheiterte dieser Invasionsversuch in der Schweinebucht von Kuba, aufgrund der
starken Gegenwehr der Truppen Fidel Castros. Für Kennedy war dies sowohl eine persönliche
als auch militärische Niederlage. Der Entschluss der Sowjetunion, auf Kuba Waffen zu
stationieren sollte die „Kuba-Krise“ auslösen.
Am 4.6.1961 fand ein Treffen zwischen Kennedy und Chruschtschow in Wien statt.
Chruschtschow übergab Kennedy das sogenannte Berlin-Memorandum. Darin empfahl er
West-Berlin in eine neutrale und entmilitarisierte Stadt umzugestalten und verlangte, dass ein
Friedensvertrag abgeschlossen werden solle.
Die „Kuba-Krise“ prägte das Jahr 1962. Luftaufnahmen bestätigten den Verdacht der USA,
dass auf Kuba sowjetische Mittelstreckenraketen stationiert waren. Kennedy fühlte sich
hierdurch bedroht und forderte in einer Fernsehansprache am 22.10.1962 den Abbau aller
Mittelstreckenraketen auf Kuba. Zwei Tage später begann eine Seeblockade gegen
sowjetische Frachter auf Kuba. Der bevorstehende Krieg konnte jedoch verhindert werden, da
Chruschtschow sich den Forderungen beugte und am 28.10.1962 den Abzug der Waffen aus
Kuba anordnete.
Die „Kuba-Krise“ hatte zur Folge, dass Kennedy die Entspannungspolitik zwischen Ost und
West vorantrieb, um das Ende des Kalten Krieges herbeizuführen. Hierfür wurde das „Rote
Telefon“ eingeführt, welches eine direkte Verbindung zwischen Washington und Moskau
ermöglichte. Das Atomteststopp-Abkommen war ein anderer Beleg für die Verständigung der
Großmächte (USA, Sowjetunion und Großbritannien). Dieses Abkommen stand für die
begrenzte Einstellung der Atomtests und wurde von den Außenministern in Moskau
unterzeichnet.
Am 26.06.1963 besuchte Kennedy die geteilte Stadt Berlin und hielt Ansprachen an der
Freien Universität Berlin und am Rathaus Schöneberg. An diesem Ort sagte Kennedy seinen
historisch bedeutsamen Satz: „Heute ist der stolzeste Satz, den jemand in einer freien Welt
sagen kann: Ich bin ein Berliner“.
Am 22.11.1963 wurde Kennedy auf seiner Wahlkampfreise Opfer eines Attentats. Er wurde
während einer Fahrt in einem offenen Fahrzeug in Dallas/Texas erschossen. Die Tat wurde
von der Warren-Kommission untersucht und das Ergebnis hiervon war, dass der
Hauptverdächtige Lee Harvey Oswald allein gehandelt habe. Doch die genauen Umstände
sind bis heute noch nicht geklärt und bewiesen worden, was zur Folge hat, dass verschiedene
Verschwörungstheorien im Umlauf sind.
Beigesetzt wurde John F. Kennedy am 25.11.1963 auf dem Heldenfriedhof von Arlington.
Nikita Chruschtschow
Nikita Sergejewitsch Chruschtschow wurde am 17.04.1894 in
Kalinowka/Ukraine geboren. Er absolvierte eine Lehre als
Maschinenschlosser und arbeitete in Bergwerksbetrieben. Im
Jahre 1918 trat er zunächst der Kommunistischen Partei und
anschließend der Roten Armee bei, für die er im Bürgerkrieg
kämpfte.
Von 1922 bis 1925 besuchte er die Arbeiterfakultät in Charkow,
wo er auch aktiv politisch tätig wurde. 1929 nahm er sein
Studium an einer Parteihochschule in Moskau auf, welches er 1932 beendete.
Im Jahr 1934 wurde er zum Mitglied des Zentralkomitees der KPdSU gewählt. Einen
erneuten Aufstieg verzeichnete er im Jahr darauf, als er zum ersten Sekretär der
Parteikomitees von Stadt und Gebiet Moskau ernannt wurde. Durch diese Rolle war er für die
Städteplanung zuständig. Seinen ersten Lenin-Orden erhielt er für seine Verdienste beim Bau
der Moskauer Metro.
1938 folgte die Ernennung zum 1. Parteisekretär der Ukraine, wobei er diese Funktionausgenommen einer einjährigen Unterbrechung- bis 1949 ausführte. In der Zeit von 1939 bis
1964 war Chruschtschow Vollmitglied des Politbüros der Kommunistischen Partei der
Sowjetunion und überstand jegliche „Säuberungsaktionen“ in der Partei.
Während des Zweiten Weltkrieges war er verantwortlich für den Abtransport des industriellen
und landwirtschaftlichen Maschinenparks der Ukraine und organisierte den Partisanenkampf
in der Ukraine. Ab 1943 hatte er den Rang eines Generalleutnants inne.
Nach dem Kriegsende hatte Chruschtschow die Aufgabe, den politischen Wiederaufbau der
Ukraine voranzutreiben. Ziele waren unter anderem die Bekämpfung des Hungers, wobei die
kritische Situation der Hungersnot zu einer Schwächung seiner politischen Position
beigetragen hatte und er 1947 als Parteichef abgelöst wurde. Regierungschef der Ukraine
blieb er dennoch. Josef Stalins Tod am 5.3. 1953 hatte zur Folge, dass Chruschtschow unter
Georgi M. Malenkow 1953 zu einem der vier Sekretäre der KPdSU ernannt wurde. Am
13.9.1953 sollte es sogar dazu kommen, dass er zum ersten Sekretär des Zentralkomitees der
KPdSU gewählt werden sollte.
Im Januar 1955 kritisierte Chruschtschow erstmals den „Neuen Kurs“ Georgi M. Malenkows,
was seinen Rücktritt nach sich zog. Neuer Regierungschef wurde Nikolai I. Bulganin.
Bei seinem kurzen Aufenthalt in Berlin 1955 präsentierte Chruschtschow die sowjetische
Idee der Zweistaatentheorie Deutschlands. Dies beinhaltete die Teilung Deutschlands und
somit ein Entstehen zweier souveräner deutscher Teilstaaten. Die Wiedervereinigung sei
vorrangig Sache der deutschen Staaten und setze die Annäherung der BRD und DDR voraus.
Er betonte, dass die sozialistischen Errungenschaften der DDR beibehalten werden sollten.
In einer Geheimrede auf dem 20. Parteitag der KPdSU am 25.02.1956 kritisierte
Chruschtschow Stalin als Mensch und die Verbrechen die er begangen hatte: Die
Entstalinisierung begann. Damit waren innenpolitische Folgen verbunden, die in der Art nicht
erwünscht waren. Darunter auch die Aufstände in Polen und Ungarn, welche Chruschtschow
dazu veranlassten, wieder einen harten politischen Kurs aufzunehmen.
Im Jahre 1957 scheiterte der Versuch Chruschtschow zu stürzen. Er schaffte es seine
politischen Gegner zu überlisten. Sie wurden aller Partei- und Regierungsämter enthoben.
Durch diese Vorgehensweise verschaffte er sich eine herausragende Rolle in der sowjetischen
Politik.
Am 27.03.1958 trat Bulganin das Amt des Ministerpräsidenten an Chruschtschow ab.
Dadurch gelang es ihm, dass höchste Parteiamt und das Amt des Regierungschefs in einer
Person zu vereinigen. Seine Außenpolitik war maßgeblich von der „friedlichen Koexistenz“
geprägt. Die Besuche in der DDR zeigten seine harte Linie in der deutschen Frage. Im
November 1958 forderte Chruschtschow die Revision des Potsdamer Abkommens. Dies war
der Auslöser der „Berlin Krise“. In Noten an die BRD, die DDR und die Westmächte
verlangte er, dass Berlin entmilitarisiert und eine freie Stadt werden solle. Anderenfalls würde
die Sowjetunion ihre Berlin-Rechte auf die DDR übertragen. Im Gegenzug dazu lehnten die
Westmächte die Forderungen ab und pochten auf die Gültigkeit des Vertrags. 1959 erkannte
Chruschtschow die Berlin-Rechte an und nahm sein Berlin-Ultimatum zurück.
Erwähnenswert ist sein Besuch in den USA im selben Jahr. Chruschtschow war der erste
sowjetische Regierungschef, der die USA besuchte. Bei diesem Treffen sprach er erneut von
einer friedlichen Koexistenz von Ost und West.
Im Jahr darauf, am 1. Mai 1960 lieferte der Abschuss eines US- Aufklärungsfahrzeuges über
sowjetischem Boden den Beweis für die US- Luftspionage. Daraufhin griff Chruschtschow
auf der Gipfelkonferenz im Mai desselben Jahres die USA an, was zum Scheitern des Gipfels
führte.
Am 4.6.1961 fand ein Treffen zwischen Kennedy und Chruschtschow in Wien statt.
Chruschtschow übergab Kennedy das sogenannte Berlin-Memorandum. Darin empfahl er
West-Berlin in eine neutrale und entmilitarisierte Stadt umzugestalten und verlangte, dass ein
Friedensvertrag abgeschlossen werden solle. Adenauer und die drei Westmächte stimmten
dem nicht zu. Da die Westmächte nicht auf seine Wünsche eingingen, wurde auf
Chruschtschows Befehl hin der Bau der Berliner Mauer begonnen.
Das Jahr 1962 war geprägt von der „Kuba-Krise“, wobei die Hauptakteure Chruschtschow
und Kennedy waren. Diese Krise hätte zum Dritten Weltkrieg führen können, wenn sie sich
nicht noch geeinigt hätten. Es begann damit, dass Chruschtschow im September 1962 Fidel
Castro Unterstützung in Kuba zusagte. Anschließend warnte er die USA vor einem Angriff
auf Kuba. Kennedy dagegen war besorgt, dass der Kommunismus unter Fidel Castro an
Einfluss gewinnen könnte. Kennedy gab anschließend bekannt, dass die USA Kernwaffen
benutzen werden, falls es zu keiner Lösung kommt. Im Oktober 1962 bestätigten
Luftaufnahmen den Verdacht der USA, dass sich sowjetische Mittelstreckenraketen auf Kuba
befinden. Der Start der Seeblockade gegen sowjetische Frachter begann.
Chruschtschow gab im Oktober dem Druck nach und ordnete allmählich den Abzug der
sowjetischen Waffen aus Kuba an. Damit war die „Kuba-Krise“ beendet. Durch die „KubaKrise“ wurde die Entspannungspolitik zwischen Ost und West vorangetrieben, um das Ende
des Kalten Krieges herbeizuführen. Hierfür wurde das „Rote Telefon“ eingeführt, welches
eine direkte Verbindung zwischen Washington und Moskau ermöglichte. Das AtomteststoppAbkommen war ein anderer Beleg für die Verständigung der Großmächte (USA, Sowjetunion
und Großbritannien). Dieses Abkommen stand für die begrenzte Einstellung der Atomtests
und wurde von den Außenministern in Moskau unterzeichnet.
Viele verschiedene Faktoren, wie zum Beispiel der verschärfte Konflikt mit China und der
wirtschaftliche Misserfolgen führten dazu, dass Chruschtschow am 14.10.1964 vom Amt des
Staats- und Parteichefs enthoben wurde. Sein letztes ihm verbliebenes Amt wurde ihm 1966
zusätzlich genommen: Er verlor seinen Sitz im Zentralkomitee der KPdSU.
Nach seinem poltischen Absturz lebte er in einer Datscha bei Moskau. Vor seinem Tod
veröffentlichte er seine Memoiren „Chruschtschow erinnert sich“. Am 11. September 1971
starb Nikita S. Chruschtschow in Moskau an Herzversagen.
Helmut Kohl
Helmut Josef Michael Kohl wurde am 3.4.1930 in Ludwigshafen
am Rhein geboren. Seine Familie war bürgerlich-konservativ und
römisch-katholisch geprägt. Schon früh zeigte sich, dass er sich für
Politik interessiert. Sein frühes politisches Interesse zeigte sich vor
allem im Eintritt in die CDU im Jahre 1946. Im Jahr darauf wurde
die „Junge Union“ in Ludwigshafen gegründet, wobei er einer der
Mitbegründer war. 1950 absolvierte er sein Abitur an der
Oberrealschule in Ludwigshafen. Im selben Jahr nahm er auch sein
Studium der Rechts-, Sozial- und Staatswissenschaften, sowie der Geschichte an den
Universitäten Frankfurt/Main und Heidelberg auf.
In den Jahren 1954-1961 war er Stellvertretender Landesvorsitzender der Jungen Union
Rheinland-Pfalz. Von 1955-1966 war er Mitglied des Landesvorstandes der CDU RheinlandPfalz. Zum Dr. phil. promovierte er 1958 mit seiner Arbeit „Die politische Entwicklung in
der Pfalz und das Wiedererstehen der Parteien nach 1945“.
Von 1959 bis 1962 war er Vorsitzender des CDU-Kreisverbandes Ludwigshafen. In diesem
Jahr wurde er auch Mitglied des Landtages von Rheinland-Pfalz. Ab 1961 war er in diesem
stellvertretender Vorsitzender und ein Jahr darauf Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion. In
der Zeit von 1966 bis 1973 war er Landesvorsitzender der CDU Rheinland-Pfalz. Zugleich
wurde er 1966 Mitglied des Bundesvorstandes der CDU. Von 1969 bis 1973 brachte er es
zum stellvertretenden Bundesvorsitzenden der CDU. Ebenfalls in diesem Jahr wurde er
Landesvorsitzender der CDU Rheinland-Pfalz. Ein wichtiger Beschluss in dieser Zeit war die
Reformation des Sozial- und Gesundheitswesens des Landes.
Im Jahr 1971 gab er seine Kandidatur für den Parteivorsitz der CDU bekannt, verlor die Wahl
aber gegen Rainer Barzel. Zwei Jahre später sollte er es schaffen, den Parteivorsitz bis 1998
zu übernehmen. Der nächste Schritt war die Mitgliedschaft im Bundestag im Jahr 1976.
Zugleich gab er sein Amt des Ministerpräsidenten in Rheinland-Pfalz ab. Stattdessen wurde er
als Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Oppositionsführer in Bonn.
Die Bundestagswahlen 1976 führten dazu, dass sich die CDU von der CSU trennen wollte,
doch Kohl war dagegen. Um dies zu verhindern, wurde der CSU ein größeres Gewicht in den
Fraktionsgremien zugesagt. Nach ersten Annäherungen nahmen die CDU/CSU und die FDP
am 20.09.1982 Koalitionsgespräche auf. Sie beschlossen den amtierenden Bundeskanzler
Helmut Schmidt durch ein konstruktives Misstrauensvotum zu stürzen, damit sie selber den
Bundeskanzler stellen konnten. Dieser Plan gelang ihnen auch und ihr Kandidat Helmut Kohl
wurde zum 6. Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. In seiner Regierungserklärung
gab er an, dass er sich zum NATO-Nachrüstungsbeschluss bekennt und die guten
Beziehungen zur DDR bei entsprechenden Gegenleistungen aufrechterhalten werde. Im
Bundestag stellte Kohl die Vertrauensfrage, über die am 17.12.1982 entschieden wurde.
Entsprechend der vorherigen Absprache erhielt er nicht die Mehrheit, was zu Neuwahlen
führte. Bei diesen Wahlen verbuchte die CDU/CSU einen deutlichen Sieg. Daraufhin wurde
Helmut Kohl am 29.3.1983 als Bundeskanzler bestätigt.
Zu einem ersten persönlichen Treffen mit dem Staats- und Parteichef der DDR Erich
Honecker kam es am 13.2.1984. Ein weiteres Treffen fand mit dem französischen
Staatspräsidenten François Mitterrand am 22.09.1984 in Verdun statt. Sie gedachten der
Toten der Weltkriege, wobei eine Szene bemerkenswert war: Während die Nationalhymnen
ertönten standen beide Hand in Hand nebeneinander und zeigten so die Verbundenheit der
beiden Völker.
Otto Schily erstattete 1986 Strafanzeige gegen Kohl wegen Verdachts der Falschaussage vor
den Untersuchungsausschüssen im Bundestag in Bezug auf die Parteispenden-Affäre. Das
Verfahren wurde aufgrund mangelnder Beweise eingestellt.
Am 11.3.1987 wählte der Bundestag Helmut Kohl nochmals zum Bundeskanzler.
Vom 7.-11.9.1987 besuchte der Staats- und Parteichef der DDR Erich Honecker die BRD.
Während diesem Treffen wurden sowohl Abkommen zum Umwelt- und Strahlenschutz, als
auch über die Zusammenarbeit in Wissenschaft und Technik beschlossen.
Am 1.11.1988 erhielten Kohl und Mitterand aufgrund ihrer Verdienste um die europäische
Einigung den Internationalen Karlspreis der Stadt Aachen.
Nach dem Fall der Berliner Mauer am 9.11.1989 sicherte er der DDR wirtschaftliche Hilfe zu,
sofern sie sich einem politischen und wirtschaftlichen Wandel unterziehen werden. Wenige
Tage später präsentierte er das „Zehn-Punkte-Programm zur Überwindung der Teilung
Deutschlands und Europas“, das zur Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten führen
sollte. Ein Staatsvertrag über die Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion mit der DDR
wurde am 18.5.1990 unterzeichnet. Zuvor hatte der sowjetischen Staats- und Parteichef
Michail Gorbatschow Kohl zugesichert, dass die UdSSR der Wiedervereinigung nichts
entgegenzusetzen habe. Bei einem weiteren Treffen sprach Gorbatschow Deutschland die
volle Souveränität und die freie Wahl der Bündniszugehörigkeit zu.
Kohl und Außenminister Genscher erreichten in den „Zwei-plus-Vier-Gesprächen“ mit den
Siegermächten des Zweiten Weltkrieges, dass sie der Wiedervereinigung zustimmten und die
BRD in die NATO eingebunden wird.
Am 17.1.1991 wurde Kohl erneut zum Bundeskanzler der BRD gewählt und war damit der
erste Bundeskanzler des Wiedervereinten Deutschlands. Unter Kohls Vorsitz beschloss eine
Allparteienrunde 1994 den Umzug der Regierung und des Parlaments nach Berlin. Im selben
Jahr am 15.11. wählte
ihn der Bundestag abermals und damit zum fünften Mal zum
Bundeskanzler. Kohl feierte am 31.10.1996 sein Amtsjubiläum und war damit Dienstältester
Kanzler. Im Jahr darauf gab Kohl seine Kandidatur für die kommende Bundestagswahl
bekannt. Ebenfalls 1997 vereinbarte er mit dem italienischen Ministerpräsidenten Romano
Prodi und dem Österreichischen Regierungschef Viktor Klima die Abschaffung der
österreichischen Grenzkontrollen. Am 23.4.1998 stimmte der Bundestag mit großer Mehrheit
für die Teilnahme der BRD an der europäischen Währungsreform ab. Die Bundestagswahlen
am 27.9.1998 sollten eine Besonderheit in der Geschichte der BRD darstellen: Erstmals
wurde eine amtierende Regierung abgelöst. SPD und Bündnis 90/ Die Grünen erreichten die
Mehrheit. Kohl übernahm die Verantwortung und kündigte an, dass er auf dem Parteitag nicht
mehr für den Parteivorsitz kandidieren werde.
1998 erhielt Helmut Kohl diverse Auszeichnungen: Die Staats- und Regierungschefs der
Europäischen Union ernannten ihn zum Ehrenbürger Europas. Das Großkreuz des
Verdienstordens der Bundesrepublik mit Lorbeerkranz wurde ihm vom Bundespräsidenten
Roman Herzog verliehen.
Nach den Bundestagswahlen begann die CDU-Spendenaffäre im Jahr 1999. Es stellte sich
heraus, dass die CDU Spenden auf geheime Konten geleitet hatte und nicht nach dem
Parteiengesetz deklariert hatte. Kohl gab an, von der Spende des Jahres 1991 nichts zu wissen.
1999 gab er jedoch zu, dass eine getrennte Kontenführung von den offiziellen
Parteienfinanzen bestanden habe. Es führte sogar soweit, dass Kohl gestand, illegale Spenden
angenommen zu haben. Daraufhin wurde ein Ermittlungsverfahren gegen Helmut Kohl wegen
des Verdachts der Untreue zum Nachteil seiner Partei eröffnet. Kurz darauf wurde er von der
CDU-Führung aufgefordert den Ehrenvorsitz der Partei niederzulegen, bis er seinen Anteil
zur Aufklärung der Spendenaffäre geleistet hat. Kohl nahm jedoch keine Stellung und gab an,
dass er den Spendern sein Ehrenwort gegeben habe. Im Jahr darauf wurde das
Ermittlungsverfahren gegen Kohl eingestellt, woraufhin er eine Geldbuße zahlen musste.
2005 erhielt er einige Auszeichnungen: Seine Heimatstadt Ludwigshafen ernannte ihn zum
Ehrenbürger. Für seine Verdienste um die deutsche Einheit und die Einheit Europas in
Frieden und Freiheit erhielt er gemeinsam mit George H. W. Bush und Michail Gorbatschow
den „Point Alpha Preis“.
Im Februar 2008 zog er sich bei einem schweren Sturz in seinem Haus ein Schädel-HirnTrauma zu.
Zum 20. Jahrestag des Mauerfalls traf sich Kohl mit den damaligen Verhandlungspartnern
(Gorbatschow, Bush Senior) im Berliner Friedrichspalast. An den Festlichkeiten am
9.11.2009 und am Empfang diverser Staatschefs nahm er dagegen nicht teil. Wenige Monate
später erhielt er im Jahre 2010 den „Roland Berger Preis für Menschenwürde“.
Quellenangaben
Informationen zu John F. Kennedy:
http://www.hdg.de/lemo/html/biografien/KennedyJohnF/index.html, Stand August 2010
http://www.whoswho.de/templ/te_bio.php?PID=425&RID=1, Stand August 2010
Foto John F. Kennedy:
http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:John_F_Kennedy.jpg, Stand August 2010
Informationen zu Nikita Chruschtschow:
http://www.hdg.de/lemo/html/biografien/ChruschtschowNikitaS/index.html, Stand August
2010
http://www.whoswho.de/templ/te_bio.php?PID=944&RID=1, Stand August 2010
Foto Nikita Chruschtschow:
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Nikita_Khrusjtsjov.jpg, Stand August 2010
Informationen zu Helmut Kohl:
http://www.hdg.de/lemo/html/biografien/KohlHelmut/index.html, Stand August 2010
http://www.whoswho.de/templ/te_bio.php?PID=413&RID=1, Stand August 2010
Foto Helmut Kohl:
http://www.hdg.de/lemo/objekte/pict/BiographieKohlHelmut_portraitKohlHelmut/index.html,
Stand August 2010
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