Soziale Marktwirtschaft

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Mittelstandslexikon
Soziale Marktwirtschaft - Kernmarke Nachhaltiger Mittelstand Deutschland
Das deutsche Wort Markt ist Umformung aus dem lateinischen MERCATUS, dem römischen
Krämer, der Soldaten begleitete. Bereits zu Cäsars Zeiten gab es ein Hausierergewerbe mit
öffentlichen Verkaufstagen. Althochdeutsch „jaarmarchata“ – Feilbieten bestimmter Waren.
Wie heute noch auf Wochenmärkten. Anders als in römischer Zeit und Mittelalter, sprechen
Ökonomen heute nicht mehr vom kleinräumig ortsgebundenen Markt, sondern von globaler
Marktwirtschaft. Soziologen wie Erz-Liberaler Dahrendorf von Marktgesellschaft.
Medien auch von Wettbewerbs-, Wissens-, Inovations-Netzwerken im Zeitalter von
Computer und Internet. Zukunftsforscher von Global Challenge Economy / globaler Herausforderungswirtschaft. In Ökonomie-Literatur des 19 /20. Jahrhunderts entwickelte sich
ein zuerst Nationalwirtschaften und schließlich im 20. Jahrhundert die Weltwirtschaft
erfassende hochtheoretische Modellschreinerei. Auf Grundlage mathematisierter
Vorausschätzungen individueller Konsumenten-Entscheidungen kam es zu „GlasperlenSpielen“ amerikanischer Ökonomie-Nobelpreisträger“ (Wolfram Engels).
Vater klassischer Nationalökonomie als rationalem System freier Individuen „in angeborener
Kontraktlogik“ ist Adam Smith, schottischer Aufklärer, Professor für Moralphilosophie. Für
ihn sorgte solche Logik „einer unsichtbaren Hand“ im offenen Wettbewerb der Preise –
Angebot und Nachfrage – für Interessenausgleich zwischen millionenfachen frei getroffenen
Einzelentscheidungen der Unternehmer und Kunden. Smith vertraute nicht auf Wohltätigkeit,
Menschlichkeit, staatlich-bürokratische Wirtschaftsplanung, sondern auf „Wahrnehmen
eigenegoistischer „Interessen und Eigenliebe“. Beseitigte man alle staatlichen Systeme der
Begünstigung und Beschränkung, „stellt sich von selbst das klare und einfache System
natürlicher Freiheit ein“.
Das marktoptmistische Weltbild Adam Smith`s ist ins Gerede gekommen, wird gleichgesetzt
mit unmoralisch korrupten Auswüchsen globaler Finanzindustrie eines Wett-KasinoKapitalismus, mit „Terreur l`economie“. Wolfgang Kersting spricht von „Kinderkrankheiten
des Liberalismus“ – der voll Weltvertrauen in ethisch fundierte Rationalität des 18.
Aufklärungs-Jahrhunderts. Mit Glaubenssatz: „Markt und Wettbewerb seien ein nicht zu
übertreffendes System harmonischen Ausgleichs.“ Wirtschafts-Vorgänge regelten sich von
selbst. Der Staat solle nur Leitplanken, Rahmenbedingungen für Einhalten fairer Spielregeln
setzen. Auf keinen Fall selbst Unternehmer- oder Managerrollen übernehmen.
Erst seit Großkrisen 1929, 2007, Euro-Dauerkrise wissen Politik und Wissenschaft, daß dies
nicht so ist. Globalmärkte gehorchen ganz anderen Gesetzen wie den vor über 300 Jahren
definierten. Globales Marktgeschehen braucht feste von der Politik gesetzte Rahmenbedingungen. Weltmarkt braucht eine internationale Wettbewerbsordnung fairer Leistungskonkurrenz mit klaren Spielregeln und bei Nicht-Befolgung harte Sanktionen. Vor allem muß
die Weltwirtschaft sozialethisch in die Zivilgesellschaften unterschiedlicher regionaler
Weltkulturen eingebunden werden. Durch eine, „road map“ als Passe Partout. Vorbild,
Modell dafür könnte vor allem in Euroland Ludwig Erhard`s Soziale Marktwirtschaft werden.
Mit Anleihen aus der Freiburger Schule / Ordo-Liberalismus für eine „künftige Europageschichte “in weltbürgerlicher Absicht“ (Kant).. zukunftsnarrativ und Testlabor für das
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Überleben der Europa-Idee selbst im turbulenten 21. Jahrhundert globaler Dauervernetzung
einer „challenge economy“.
Für Smith war die Quelle allen Reichtums die „produktive menschliche Arbeit“ – nicht
der Handel, wie die sogenannten Merkantilisten meinten, noch Grund und Boden, wie die
Physiokraten. Seit Adam Smith werden in allen freiheitlich-rechtsstaatlichen Verfassungen als
Voraussetzung jeder Marktwirtschaft, Gewerbe- und Vertragsfreiheit, freie Wahl des Berufsund Arbeitsplatzes, Meinungsfreiheit. Wettbewerb der Ideen und Innovationen garantiert.
Freie Marktgesellschaften, die transparent und fair – jedenfalls als Mittelstands-Forderung
nach hanseatischem Rechtsgrundsatz „Treu und Glauben“ -Vertrag mit Handschlag.
Seit Aristoteles und Thomas von Aquinus ist ECONOMIA - pflegliches Haushalten mit
knappen Gütern - Lehre vom Glück der Menschen geblieben. „Pursuit of Happiness“ steht als
Leitsatz in der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung 1776. Statt Glück – felicita,
bonheur – sagt der Volks- und Betriebswirt heute Nutzen. Der homo oeconomicus der streng
kapitalistischen Marktwirtschaft ist nach Wolfram Engels ein merkwürdiger Kauz. „Seine
Glücksmöglichkeiten werden durch eine Nutzenfunktion abgebildet. Sein Nutzen; also sein
Glück, hängt ausschließlich von der Versorgung mit Konsumgütern ab...“. Ein solcher
künstlicher Retorten-Mensch kennt weder Neid, noch Mitleid, noch Stimmungen oder
Gefühle. Weder Empathie oder Furcht, weder Ehrgeiz noch Stolz. Er kennt keine Liebe oder
Hass. Von religiösen Überzeugungen ganz abgesehen. Er ist ein emotionslos statistischwissenschaftlicher Homunkulus. Sein Glück ist nur das Einkommen und seine Mehrung.
Realitätsfremd-intellektuell. Eine seelenlos-mathematische Größe – naturwissenschaftliche
Exaktheit vortäuschend. Virtuell – realitäts-alltagsfremd! Der einseitig-ideologischer
reduzierte freiheit-entkernter Voll-Sozialismus-Parteimensch braucht als Feindbild die
Karikatur des Ausbeutungs-Turbokapitalismus / Raubtierkapitaslismus -„terreuer lèconomie“
(Vivian Forrrstier)! Für den plantheoretisch am intellektuellen Reißbrett entworfenen
sozialistischen Menschen kommt Gleichheit vor Freiheit, die Forderungen einer Einheitspartei mit geplantem Zukunfts-Glückversprechens vor individuellem selbst gestaltetem Glück
im Hier und Jetzt. Durch Innovationen, Handel, harte Arbeit oder Familienerbe erzieltes
absolutes Eigen-Einkommen zählt nicht. “Privateigentum ist Diebstahl am Volk“, reiche
Kapitalisten „Blutsauger und Volksschädlinge“.
Nach Lenin ist “Freiheit überflüssiges bürgerliches Vorurteil“. Die Mark der DDR war
Monopoly-Spielgeld. Alle Preise waren staatsbestimmt, wie das gleichförmig-graue immergleiche Warenangebot. Die Partei, die Partei hatte „immer recht“ in ideologiebestimmter
Einförmigkeit und Gleichschaltung: Den Sozialismus in seinem Lauf „halten weder Ochs
noch Esel auf.“ So Erich Honecker am 40. Jahrestag des DDR-Konstituierungs-Jubiläum, 7.
Oktober 1989. Alle DDR-Bürger waren in sozialistischer Theorie gleich-glücklich, gleicharmselig mit Gütern ausgestattet, gleich-ideologisch-ausgerichtet, gleich-freiheitslos und
durch die Mauer von West-Freiheiten des Grundgesetzes ausgeschlossen. Mit STASI–Schild
und Schwert der SED – ihrer Menschenrechte beraubt.
1948 wird in den drei West-Besatzungszonen die Soziale Marktwirtschaft durch den Direktor
der wirtschaftlichen Verwaltung der Bi-Zone, Professor Ludwig Erhard eingeführt. Gegen
großen Widerstand beider Volksparteien. Die CDU lehnte in ihrem Ahlener Programm 1947
die „Zusammenballung wirtschaftlicher Kräfte in Hand Einzelner“ ab, war für
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Verstaatlichung von Bergbau, Energiewirtschaft und Stahlindustrie, Weiterausgabe
Lebensmittelkarten, war für einen CHRISTLICHEN Wert-Konsens-SOZIALISMUS. Die
SPD wollte einen demokratischen PLAN-Sozialismus mit Lebensmittelzuteilung nach
sozialer Bedürftigkeit. Der Neoliberale Ludwig Erhard setzte eine radikale Währungsreform,
Gewerbe- und Marktfreiheit und Wettbewerb 1948 durch. Freiheit durch Aktivität jedes
Einzelnen im Leistungswettbewerb. Die freiheitlich soziale Marktwirtschaft wurde
Markenzeichen der Bundesrepublik Deutschland. Ziel: Eigentumsbürger als DemokratieVollbürger. Selbstbewußt engagiert in freiwilligem Ehrenamt und „Verteidiger der Werte
sozialer Marktgesellschaft“ (Dahrendorf). Vorbildlich praktiziert in kleinen und mittleren
Unternehmen deutschen Mittelstandes.
Allerdings nach ordoliberalen Grundsätzen offener Märkte, freien nicht-vermachteten
Wettbewerbs mit Kartellrecht, Regulierung unlauteren Wettbewerbs, Verbraucherschutz. Nur
durch einen den „Wettbewerb kontrollierenden starken Staat„ (Erhard, Miksch, Eucken),
ist „Wohlstand für Alle“ zu erreichen.Wird „Monopolisierung der Märkte“ verhindert. Nach
Ludwig Erhard „darf keine Macht, die Freiheit unterdrückt, geduldet werden.“ Erhard
beklagte sein Leben lang „wie wenig uns bisher die Einordnung von Gruppeninteressen in
den Staat gelungen ist.“ Seien es Gewerkschaften, Umwelt-, Wirtschafts- oder viele andere
Einpunkt-Interessenverbände. Auch 2008 ist ihre Macht ungebrochen. Eschenburg spricht
vom „deutschen Verbändestaat“, von „Klientelpolitik“.
Lehrer, Vorbilder, Mitstreiter Ludwig Erhards waren überwiegend die Ordoliberalen oder
Neo-Liberalen der Freiburger Schule, Walter Eucken, Wilhelm Röpke, Friedrich Hayek,
Alfred Müller-Armack, Leonhard Miksch, aber auch Ludwig von Mises von der Wiener
Ökonomen-Schule. Allesamt Professoren klassisch-liberaler Denkart aus der Schule Adam
Smith`s, Kants und Karl Poppers. Alle tief erschüttert von der deutschen Katastrophe 1945 –
auch angesichts über 14 Millionen einzugliedernder Ostflüchtlinge, gigantischer Aufbauarbeit
kriegszerstörter Städte. Daher nach Neuanfang suchend, vorbereitet in Geheimtreffen
während des Krieges. Erzliberale einer Freiheit in humaner und sozialer Verantwortung.
Weniger um sich an der üblich gewordenen Modellschusterei zu beteiligen, sondern um der
Nachkriegspolitik wirtschaftsethische Begründung zu geben durch reformiertenKapitalismus!
Freiheitliche Demokratie verpflichtet zu wirtschaftlicher Selbstverantwortung, verlangt verlässliche, faire Spielregeln für das Marktgeschehen. Interessen des Einzelnen werden mit
Interessen Aller verbunden. Schon bei Adam Smith und John Stuart Mill nachzulesen. Mill
vertrat die These, das die Produktion streng-ökonomischen Gesetzen unterliegt. Die Verteilung des Sozialprodukts ist gesellschaftspolitische Aufgabe - beeinflusst durch Rechts- und
Moralvorstellungen. Gemeinwohlbezogen und das Wohlergehen Aller im Blick.
Die Erhardsche Soziale Marktwirtschaft ist seit 1990 Staatsräson des wiedervereinigten
Deutschland. DDR-Bürger stimmten in großer Mehrheit 1990 für Parteien der freiheitlichen
Sozialen Markt-Gesellschaft. Und nicht für DDR light Nicht für erneute Marxismus- oder
Komunismus-Experimente. Mit angeblich „Marx-menschlichem Antlitz“. Motiv für viele
Nach-Wende-Gesetze war das Durchsetzen von Wettbewerb und Verbraucherschutz, Privatiierung von Staatsvermögen, Vermögensbildung, Entbürokratisierung. In letzter Zeit auch ProWettbewerbsföderalismus. Pro-Wirtschaftspolitik, die Arbeitsplätze durch Flexibilisierung
der Arbeitsmärkte schafft. Durch mit der Belegschaft vereinbarte Bündnisse für Arbeit, der
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Auftragslage angepasste Arbeitszeiten („atmender Betrieb“) auch mit Leiharbeitern und
Fortzahlung von Kurzarbeitergeld aus Steuermitteln als die beste Form nachhaltig sozialer
Marktwirtschaft: Erhalten der Stammbelegschaft. Zukunftsfest im globalisierten Wettbewerb.
Bis heute - 2012 - ist soziale Marktwirtschaft nicht als Staatsgrundnorm – wie
Unantastbarkeit der Menschenwürde oder föderale Staatsgliederung – Zweidrittel-Änderungsfest rocher de bronce durch Staatsstreichfest nach Artikel 79 GG. Erreicht würde das durch
Änderung Artikel 20 Absatz 1 GG.: „Die Bundesrepublik ist ein demokratischer Bundesstaat
sozialer Marktwirtschaft“! Staatshandeln kann auch reiner Bakschisch- und SozialVerteilstaat sein, mit Verstaatlichung etwa der Energiewirtschaft, Bahn, Post, Straßenbau
usw. Also Rolle rückwärts zum Ahlener CDU-Programm 1948. Deutschland ist de facto 2012
über Artikel 23 GG demokratischer Bundestaat sozialer Marktwirtschaft mit über 90 %
Zustimmung aller Deutschen geworden. Eindrucksvoll wird damit die föderale Struktur und
Subsidiarität, wird repräsentative Demokratie durch die „freiheitsrevolution89“ bestätigt und
gefestigt. Deutschland immunisiert gegen Ultralinks-Ideologie durch „freiheitsrevolution89“.
Die Gefahr besteht, daß soziale Marktwirtschaft zum Allerweltswort – „weasel word“ (von
Hayek) „verschwiemmelt“ -, das jeder für seine Zwecke auslegt. Oder PR-Gag, wie die CDUInitiative „Neue Soziale Marktwirtschaft“ 2005, mit rhetorischen Weichmachern, Umschichten von Hartz-Subventionen, statt fairem Austarieren der Löhne nach Marktsituation,
statt Herabsetzen von Lohnnebenkosten. Zusätzlich mit sozial ungerechter automatischer
Steuerprogression im „Mittelstands-Bauch“. Weniger Netto vom Brutto. Nein: Die
Erhardsche Soziale Marktwirtschaft muss in ihre Rechte wieder eingesetzt - statt ersetzt zu
werden durch Sozial-Transferstaat, überbordender Bürokratie mit Quoten-Regelungen des
Sozialtransfer-Staates. Sozialdemokratismus pur – statt Marktgesellschaft von EigentumVollbürgern!
Die DDR-“freiheitsrevolution89“ war zweites deutsches Wirtschaftswunder, wie das
erste Erhard`sche der 1950er und 1960er Jahre. Motivationsschub für mehr Demokratie.
Wir alle sind heute ein Volk, wo jeder Bürger „ein Stück Staat“ (Friedrich Naumann).
„Befreiung aus selbst verschuldeter Unmündigkeit“ (Kant). „Freiheitsrevolution89“ ist
Marktgesellschaft-Wunder mit Ausstrahlung auf ganz Osteuropa, abermaliger PositivTest deutschen Wirtschaftsmodells Ecomade-in-Germany. Diesmal auch im Bestehen
globaler Herausforderungen, wie Weltarmut, Weltklima-Stabilisierung, das Umsteuern auf
erneuerbare Energien und Energie-Effizienz, Nachhaltigkeits-Management. Getragen vom
deutschen Mittelstand in weltweiter Umwelttechnik-Innovations-Offensive. Deutschland ist
2008 Exportweltmeister. Beleg ist FDP-Initiative Artikel 20a GG – in Übernahme liberales
1971-Freiburger Programm mit der Forderung eines Umweltgrundrechts jedes Bürgers zum
Schutz der Naturgrundlagen und Generationen-Gerechtigkeit!
Ludwig Erhards Marktfreiheiten haben wesentlich zu der Implosion des kommunistischen
Ostblocks beigetragen. Wohlstand in Freiheit überzeugt. Von marktwirtschaftlicher Ordnung
gehen sozial-gerechte, friedensstiftende, Massenwohlstand mehrende Wirkungen aus. Rechtsstaatlich in deutscher Verfassung garantierter Schutz der Marktfreiheiten, vor der Vermachtung durch Konzerne, Mono- und Oligopole, vor unlauteren Wettbewerb und KlientelMissbrauch. GG ist Fundament der Demokratie und Bürgerverantwortung für ihren Freistaat
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2008. In doppelter Bürgerschaft-Verantwortung - als Nationalbürger per Gesetz und als
Erdbürger / Earth-Citizen / Mitglied der biologischen Naturgattung Mensch per Geburt.
Die von US-amerikanischer „Subprime“-Hypotheken-Krise im Weltfinanzmarkt ausgelösten
Domino-Effekte sind Steilvorlage für spätmarxistische Demagogen a la Lafontaine,
Wagenkncht und Gysi. Der Neo-Sozialismus hat Hochkonjunktur in gefühlten Existenzängste mit !“PhantomSchmerzen“!. Zu unrecht. Anders als 1929 hat diesmal die
internationale Kooperation und Solidarität gerade nicht versagt. Schierer Unfug ist daher
gegen alle Tatsachen zu behaupten, die weit überwiegend private Verfasstheit der
Kapitalmärkte, gefährde die Robustheit einer freien Weltwirtschaft. Staatsbanken wie West
LB haben sich verspekuliert!
Die Verstaatlichung der Banken tue jetzt Not. Marx und Murcks wie in DDR-Zeiten. Seit der
geplatzten IT-Blase um die Jahrtausendwende waren die Zeichen an der Wand: Virtuelle
Geldströme überstiegen den Bilanzwert der Real-Wirtschaft – wie etwa in Island, Irland,
Griechenland – um das Zehnfach bis Fünzehnfache. Spekulationsgeld wurde durch
aufgeschönte Finanzprodukte / Abzock-Derivate von amerikanischen Rating-Agenturen
Anlegern empfohlen. Jedweder Bankenaufsicht entzogene Hedge-Fonds und Schwarzbanken
mit Wettbüro, virtuellen Leer-Verkäufen für Crash-Wetten – selbst auf das Wetter oder auf
Staats-Bankrotteure diskreditieren den soliden Bank-Kaufmann und Werte sozialer
Marktwirtschaft. Fehlanzeige bleibt ein sanktionierendes strafrechtliches Regelwerk gegen
Korruption und massive Steuerflucht. Es waren gerade die Staatsbanken, die mit geschönten
Schlecht-Papieren spekulierten, als Kasino-Kapitalisten. Ganz selten deutsche Sparkassen.
Gar keine Genossenschaftsbanken oder andere ProfessionellRedliche Bank-Kaufleute.
Solch faire Weltkapitalmarkt-Ordnung fordern Neo-Liberale seit langem Vor allem der
Mittelstand braucht an Innovations- und Firmenerfolg orientierte, unpolitische Kapitalmärkte.
Ziel: Soziale Marktwirtschaft der Eigentumsbürger: mit Partnerschaft der Wirtschaft,
Vermögen für Alle, Anlegerschutz durch stringente Bankenaufsicht, Transparenz der
Bankprodukte. Vorbereitet und dringlich empfohlen wird ein breites überparteiliches AktionsBündnis für Recht der Sozialen Marktwirtschaft, wie es von Bundespräsident Köhler auf
dem 46. Deutschen Juristen-Tag in Erfurt 20. Oktober 2008 zusammen mit BundesRechtsanwalts-Kammer, Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit und dem Deutschen
Forum für Nachhaltigen Mittelstand im BVMW vorgeschlagen. Nur Schaffen und Erhalten
von Arbeitsplätzen durch Innovations-Offensiven sind sozial-nachhaltig, sind Umsetzen der
Konzepte Ludwig Erhards. Damit Unterstützung der anständigen Mitte der Eigentums-Bürger
mit Tradition der Familienfirma, Genossenschafts- und Raiffeisenbanken, kommunalen
Sparkassen, kleiner Aktiengesellschaften, KMU-Arbeitgeber Holding, Solidargemeinschaften
usw.
Deutsche Kartell- und Verbraucherschutz-Gesetzgebung, Handelsrecht, mittelständischen
Treu- und Glauben-Grundsätze im BGB sind nicht nur in osteuropäischen TransformationsLändern, sondern auch in Türkei, Japan und Lateinamerika übernommen und wertgeschätzt.
Soziale und ökologisch sensible Marktwirtschaft sind längst deutsches Markenzeichen und
Exportschlager. ECOmade in GERMANY, umweltsicher und umweltgeprüft aus
Deutschland. Gerade in augenblicklicher Weltwirtschafts- und Finanzmarktkrise. Als
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Nachhaltigkeits-Kontrast-Programm zu kurzfristiger Wallstreet-Bilanz-Kosmetik mit
Sub-Prime-Derivate-Praxis, mit Verantwortungslosigkeit, mit Ethik- und Werteverlust!
Mit Wiedervereinigung ist nach Willy Brandt „Deutschland ein großes Stück nach links
gerückt“. Globale Finanzkrise, Eurokrise, Zukunftsängste verstärken pauschale Kapitalismus-Kritik, führen zu Vertrauensverlust deutsches Weltmarkenzeichens soziale
Marktwirtschaft. Im nach Wiedervereinigung frei gewählten sächsischen Landtag forderte die
FDP-Fraktion mit ihrem Vorsitzenden Dr Günter Kröber als Staats-Fundamental-Norm
soziale Marktwirtschaft plus Ökologie als sächsische Staats-Bürgerpflicht in die
Landesverfassung Sachsen 1994 aufzunehmen. Dr. Günter Kröber, Mitglied des Sächsischen
Verfassungsgerichtshofes und langjähriger Präsident der sächsischen Rechtsanwaltskammer
hat zusammen mit dem Verband Liberaler Akademiker/VLA und vielen Juristen – auch in
Aufnahme der Initiativen Bundespräsident Köhler sofortige Änderung des Grundgesetzes
verlangt. Als „Lakmustest“ für deutsche politische Klasse sei Änderung des Absatz 1 des
Artikel 20 GG dringlich nach „freiheitsrevoution89“. Ein neuer baldiger Antrag der FDPBundestagsfraktion sollte lauten: „Der Bundestag beschließt den Absatz 1 des Artikel 20 GG
wie folgt zu ändern: ``Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer Bundesstaat
sozialer Marktwirtschaft``. Nach Artikel 79 Absatz 3 GG sind Änderungen des Grundgesetzes
durch Zwei-Drittel-Mehrheit des Bundestages unzulässig, die betreffen: FöderalismusPrinzip, Mitwirkung Bundesländer an der Gesetzgebung ebenso wie Artikel 1 GGUnantastbarkeit Menschenwürde – und Artikel 20 GG – Bundestaatliche DemokratieStaatsgrundnorm, verfassungsmässige Ordnung aller drei Staatsgewalten, Widerstandsrecht
jedes Bürgers gegen jeden, der die verfassungsmässige Ordnung beseitigen will. Und zwar bei
Aktionen Ultra-Rechts wie Ultra-Links.
Auch wenn abermals –wie schon 1992 im Sächsischen Landtag – dieser Antrag der FDPFraktion keine Mehrheit finden sollte, werden alle Lobpreis-Redner sozialer Marktwirtschaft
gestellt, wie ernst, wie grundsätzlich sie DAS deutsche Markenzeichen wirklich nehmen.
Freiheit in Bürgerverantwortung braucht Motivation!
Menke-Glückert, Juli 2012
Siehe auch www.freiheit21.de und www.dfnm.bvmw.de/lexikon/nachhaltigermittelstand
Mittelstand ist das Herz der sozialen Marktwirtschaft – Nur dann, wenn das Herz auch
schlagen kann!
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