Sie ist die Königin der britischen Herzen

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Ein STEPHEN FREARS FILM
HELEN MIRREN
DIE QUEEN
MICHAEL SHEEN
JAMES CROMWELL
HELEN MCCRORY
ALEX JENNINGS
ROGER ALLAM
and SYLVIA SYMS
DREHBUCH
PETER MORGAN
REGIE
STEPHEN FREARS
Helen Mirren
Coppa Volpi “Beste Schauspielerin” Wettbewerb Venedig 2006
Peter Morgan
“Bestes Drehbuch” Wettbewerb Venedig 2006
104 Minuten
DVD Release 2. August 2007
FILMVERLEIH
MONOPOLE PATHÉ FILMS AG
Neugasse 6, Postfach, 8031 Zürich
T 044 277 70 80 F 044 277 70 89
www.pathefilms.ch
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Besetzung
Die Queen
Prinz Phillip
Prinz Charles
Robin Janvrin
Queen Mum
Stephen Lamport
Equerry
Janvrins Sekretärin
Lord Airlie
Dienstmädchen auf Balmoral
Haushofmeister
Kammerzofe Queen
Haushofmeister Balmoral
Kammerdiener Charles
Telefonistin Balmoral
Prinz William
Prinz Harry
Tony Blair
Cherie Blair
Alistair Campbell
Blairs Assistentin
Blairs Sekretärin
Blairs Helfer
Euan Blair
Porträtmaler
Fernsehregisseur
Katholischer Geistlicher
Kleines Mädchen
Prinzessin Diana
Dodi Fayed
Deutscher Reporter
US-Reporter
Französischer Bodyguard
Französischer Reporter
Stunt Doubles
Helen Mirren
James Cromwell
Alex Jennings
Roger Allam
Sylvia Syms
Tim McMullan
Robin Soans
Lola Peploe
Douglas Reith
Joyce Henderson
Pat Laffan
Amanda Hadingue
John McGlynn
Gray O’Brien
Dolina Maclennan
Jake Taylor Shantos
Dash Barber
Michael Sheen
Helen McCrory
Mark Bazeley
Kananu Kirimi
Susan Hitch
Julian Firth
Harry Alexander Coath
Earl Cameron
Elliot Levey
Anthony Debaeck
Emmy Lou Harries
Laurence Burg
Michel Gay
Wolfgang Pissors
Malou Beauvoir
Paul Barrett
Xavier Castano
Elaine Ford
David Bishop
Stab
Regie
Drehbuch
Produktion
Ausführende Produktion
Kamera
Szenenbild
Schnitt
Musik
Kostüme
Haare, Make Up
Beratung Archivaufnahmen
Besetzung
Stephen Frears
Peter Morgan
Andy Harries
Christine Langan
Tracey Seaward
Francois Ivernel
Cameron McCracken
Scott Rudin
Affonso Beato ASC ABC
Alan Macdonald
Lucia Zucchetti
Alexandre Desplat
Consolata Boyle
Daniel Phillips
Adam Curtis
Leo Davis
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Kurzinhalt
1. September 1997: Die Nachricht von Prinzessin Dianas Tod bricht wie eine Schockwelle über die
Öffentlichkeit Englands herein. Währenddessen sitzt Queen Elizabeth II. (Helen Mirren) samt
Familie in ihrem Feriensitz Balmoral, unfähig, auf die öffentliche Trauer angemessen zu reagieren.
Für den neu gewählten Premierminister und Volksliebling Tony Blair (Michael Sheen) hat das
Bedürfnis der Bevölkerung nach Unterstützung und Trost durch seine politischen Führungsfiguren
zentrale Bedeutung. Innerhalb von Tagen schlagen die unerwarteten Wogen der Gefühle immer
höher.
Doch auch Prinz Charles (Alex Jennings) gelingt es nicht, seine Mutter dazu zu bringen, sich über
das verstaubte Protokoll hinweg zu setzen. Als sich die Presse endgültig auf die vermeintlich
gefühlskalten Royals eingeschossen hat, muss Blair einen Weg finden, um die Königin ihrem Volk
wieder näher zu bringen.
Inhalt
1. September 1997: Die Welt erwacht und Prinzessin Diana ist tot. Die wohl bekannteste Frau der
Welt und Ex-Gattin des englischen Thronfolgers ist bei einem Autounfall gestorben. Die Nachricht
versetzt Menschen rund um die Erde in einen Schock und schon am nächsten Tag bedeckt ein
Meer von letzten Blumengrüßen an die Verstorbene den Boden vor Buckingham Palace.
Doch der Palast steht leer. Die Royals verharren trotz der Tragödie stoisch hinter den dicken
Mauern ihres schottischen Landsitzes Schloss Balmoral. In ihrer Welt des starren Hofprotokolls
sind öffentliche Emotionen tabu. Die Familie wird in privater Abgeschiedenheit trauern, in
Schottland, wo die beiden kleinen Söhne der Prinzessin vor der Neugier der Medien geschützt
sind. Der Queen (Helen Mirren) erscheint es angemessen, Dianas Tod als Privatsache zu
behandeln, schließlich war sie ja nicht mehr Mitglied der königlichen Familie, folglich ist auch ihr
Tod keine Staatsangelegenheit und selbst Dianas Familie hat ein privates Begräbnis gefordert. Der
zutiefst erschütterte Prinz Charles (Alex Jennings) fliegt nach Paris, um die sterblichen Überreste
seiner Exfrau zu überführen.
Doch auch wenn die Queen sich samt Familie hinter den dicken Mauern von Balmoral verstecken
mag, für Tony Blair (Michael Sheen) ist das Ereignis seine Feuertaufe als Politiker. Erst drei
Monate zuvor errang er einen erdrutschartigen Wahlsieg für seine Labourpartei und der junge
Premier spürt genau, dass sich die Stimmung unter den Briten ändert. Von Reserviertheit und
Beherrschung keine Spur, statt dessen türmt sich die Woge der Gefühle zu einer wahren Sintflut
auf, wie sie das Königreich noch nie zuvor erlebt hat. Fast scheint es, als ob die ganze Nation eine
Schwester, eine Mutter oder eine Tochter verloren hat. Diana war für alle Briten die, wie Blair sie in
einer TV-Pressekonferenz anlässlich der Todesnachricht tauft, „Prinzessin der Herzen“.
Nur bei den Royals auf Balmoral findet sein emotionaler Ausbruch wenig Resonanz. Als Blair ein
Staatsbegräbnis für Diana vorschlägt, damit „das Volk die Trauer teilen kann“, zuckt die Queen
empört zusammen. Allein die Vorstellung ist ihr ein Gräuel. Scharf erinnert sie ihren
Premierminister daran, dass es sich immerhin um eine Bestattung handelt, keine
Jahrmarktsattraktion.
Doch bereits am Montag der folgenden Woche watet die Palastwache durch ein knietiefes
Blumenmeer vor Buckingham Palace. Blairs rechte Hand Alistair Campbell (Mark Bazeley) weidet
sich schon an der Vorstellung, dass die Queen unfähig ist, die Stimmung ihres Volkes zu erkennen,
während Blairs Popularität nach seinen Gesten des Mitgefühles schier ins Unermessliche steigt.
Der Politstratege Campbell frohlockt und prophezeit Schlagzeilen wie „Blair muss die Monarchie
vor sich selbst retten“.
Doch ausgerechnet der Premierminister fühlt Loyalität mit der Queen in sich aufsteigen. Erst recht,
als ihm Prinz Charles, im Gegensatz zu seiner Mutter, seine volle Unterstützung zusichert. Es ist
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Charles’ Versuch, sich vom Rest der Royals zu distanzieren, auf die sich die Presse mittlerweile als
Bösewichter eingeschossen hat.
Als die Queen erfahren muss, dass das Begräbnis ihrer Ex-Schwiegertochter jenem Ablaufplan
gehorchen soll, der für den Tod der Queen Mum (Sylvia Syms) bereits fertig in der Schublade
steckt, ist das ein Angriff auf ihre Autorität. Statt Staatsgästen und ranghoher Militärs sollen
Künstler und prominente Freunde der toten Schwiegertochter deren Trauerfeier beiwohnen. Es
bleibt nicht das einzige Zugeständnis an die öffentliche Trauer um Diana, das die Queen eingehen
muss. Denn zunehmend schlägt sich diese Trauerbauch in aggressiven Anrufen auf Schloss
Balmoral nieder. Fast scheint es der Queen, als ob die Prinzessin nach ihrem Tod ebenso viele
Probleme wie zu Lebzeiten verursacht. Die ganze Angelegenheit offenbart eine Seite ihrer
Untertanen, von deren Existenz die Monarchin keine Ahnung hatte. Es will ihr nur schwer gelingen
sie zu verstehen, obwohl die Bereitschaft Gefühlen nachzugeben auch ihren Sohn scheinbar
erfasst hat. Dessen Mangel an Rückrat angesichts der Widrigkeiten strapaziert die Geduld von
Elizabeth II. ohnehin bis zum Äußersten.. Wenigstens in der überwältigenden Landschaft um
Balmoral herum und in Begleitung ihrer treuen Corgis findet sie Abstand und Luft zum Atmen.
Wenigstens haben sich in dieser Welt nicht plötzlich die Spielregeln geändert und sie kann sich
wohl fühlen.
Die Vorbereitungen für die Trauerfeier beginnen und es werden über zwei Millionen Menschen
dazu in London erwartet, als ein neuer protokollarischer Streitpunkt auftaucht. Die Presse regt sich
darüber auf, dass am Buckingham Palace keine Fahne auf Halbmast zu sehen ist. Es entspricht
dem Protokoll, dass der Palast nur bei Anwesenheit der Queen beflaggt ist. Blair schlägt vor, trotz
Abwesenheit der Königin, die Fahne zu setzen und auf Halbmast wehen zu lassen, selbst wenn es
nicht dem Protokoll entspricht. Er erntet damit keinen Beifall bei der Queen. So langsam frustrieren
die Ratschläge des Jungspund-Premiers und die Willensschwäche des eigenen Sohnes die Queen
und ihren Mann Prinz Phillip (James Cromwell).
Bis zum Mittwoch verschärft die Presse ihre Angriffe auf die Royals: „Zeigt uns, dass das Haus
Windsor ein Herz besitzt!“, geifert eine Gazette, „Zeit für einen Wachwechsel“, die nächste. Der
Druck zeigt langsam Wirkung im königlichen Haus, nicht nur bei den Bediensteten. Während sie
allein durch die Ländereien um Balmoral fährt, hat die Queen eine Autopanne. Plötzlich allein und
unbeobachtet, brechen sich aufgestauter Ärger, Frustration und Trauer Bahn.
In Anbetracht der zugespitzten Lage fordert Tony Blair die Queen noch einmal auf, nach London
zu kommen, um sich dem Volk zu stellen und mit ihm „seine Trauer zu teilen“. Elizabeth II. will sich
dem Mediendruck widersetzen. Sie ist überzeugt davon, dass die Hysterie unter den Briten bald
wieder deren sprichwörtlicher Gefasstheit weichen wird. Aber es scheint, als benähmen sich die
Briten plötzlich nicht mehr britisch. So langsam dämmert es der Queen, dass sie die Volksseele
nicht mehr versteht.
Der folgende Morgen bringt gute und schlechte Nachrichten: Blair hat an Popularität erneut
gewonnen und ist beliebter als Churchill, die Queen büßt für ihr Verhalten mit negativen
Schlagzeilen. Das ist zuviel für Blair, dessen Sympathien für die Monarchie die Oberhand
gewinnen. Als der Tag der Beerdigung näher kommt, drängt er Elizabeth II., einen Schlachtplan zu
befolgen, der die Presse ruhig stellt und vielleicht sogar eine Verfassungskrise verhindert…
Pressenotiz
Queen Elizabeth II: Die sympathische, von allen geliebte Königin, die zum ersten Mal die
Stimmung und die Gefühle ihres Volkes falsch einzuschätzen scheint. Tony Blair: Der junge
dynamische Premierminister, hin- und hergerissen zwischen politischem Ehrgeiz und persönlicher
Hochachtung für die Monarchin. Ein bewegender Konflikt, ausgelöst durch den tragischen Tod der
‚Prinzessin der Herzen’, Lady Diana und vor dem Hintergrund weltweiter Trauer. Ein entlarvender
Blick hinter die höfische Etikette des preisgekrönten Regisseurs Stephen Frears und seines
Drehbuchautors Peter Morgan. Ein packender, menschlicher und humorvoller Film mit einer
grossartigen Helen Mirren in der Hauptrolle.
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Hauptdarstellerin Helen Mirren wurde für ihre grandiose Leistung auf dem Filmfestival von Venedig
2006 mit der Coppa Volpi als beste Darstellerin ausgezeichnet. Peter Morgan erhielt den Preis für
das beste Drehbuch.
Über die Produktion
Als Prinzessin Diana bei einem Autounfall im August 1997 starb, hätte kaum jemand vermutet,
welche Auswirkungen diese Tragödie sowohl auf die britische Regierung als auch auf die
königliche Familie haben würde. Nach ihrer Trennung von Prinz Charles hatte Dianas Weigerung,
von der öffentlichen Bildfläche abzutreten, hohe Wellen geschlagen. Aber obwohl sie die meistfotografierte und vielleicht berühmteste Frau der Welt war, veränderte erst ihr viel zu früher Tod die
britische Öffentlichkeit und deren Einstellung zu offen gezeigten Gefühlen und zur Monarchie.
Als Inspiration zu einem Film waren die Ereignisse rund um den Tod von Prinzessin Diana ideal:
Ein Todesfall nach der Hetzjagd durch skrupellose Paparazzi; eine junge Frau in der Blüte ihrer
Jahre, die grausam sterben muss; eine umstrittene Liebesaffäre, die der Tod beendet, bevor sie
recht erblühen konnte; ein Volk, das die Todesnachricht schockiert und eine Presse, die für den
Tod verantwortlich gemacht wurde und verzweifelt die Aufmerksamkeit von sich selbst ablenken
wollte.
Dennoch waren es ganz andere Aspekte jener schrecklichen Ereignisse, die die Produzenten
Christine Langan und Andy Harries, bei Granada zuständig für Drama, Comedy und Film, aktiv
werden ließen und schließlich zur Entstehung von THE QUEEN führten. Die Beiden hatten kurz
zuvor „The Deal“ produziert, ein Fernsehdrama über Tony Blair und seinen Widersacher Gordon
Brown, ebenfalls aus der Feder von Peter Morgan und inszeniert von Stephen Frears. Die
gemeinsame Arbeitserfahrung prägte sich als so positiv ein, dass die Beiden unbedingt ein zweites
Projekt mit Frears und Morgan verwirklichen wollten, das sich mit der britischen Gesellschaft der
Gegenwart beschäftigte.
Dieses Mal lag die cineastische Messlatte höher: THE QUEEN sollte die formelle, altmodische
Welt der Royals in ihrer schottischen Zuflucht Balmoral und im eleganten Buckingham Palast der
lässigen Modernität des frisch gewählten Premiers Tony Blair und seiner Entourage aalglatter,
imagebewusster Helfer gegenüberstellen.
„Andy, Stephen, Pete und ich wollten zusammen noch einen Film über eine britische Institution
drehen“, erzählt Langan. „Die königliche Familie lag da natürlich nahe. Dianas Tod und die Frage,
wie die Royals damit fertig zu werden versuchten, kristallisierte sich schnell als vielversprechendes
Thema heraus. Zu Lebzeiten war Diana der Grund für immense Spannungen. Da war es fast
unvermeidbar, dass ihr Tod die Monarchie mit der vielleicht größten Herausforderung der
vergangenen 50 Jahre konfrontieren würde.“
Für Harries gab die Erinnerung daran, wie die Royals auf die Nachricht von Dianas Tod reagierten,
den entscheidenden Ausschlag. Die Vorstellung einer königlichen Familie, die so gefangen ist in
ihren Traditionen, dass sie selbst angesichts einer solchen Tragödie nicht mit dem Protokoll
brechen wollte und konnte.
„Was mich an der Story um Diana und die Queen schon immer fasziniert hat“, erinnert sich
Harries, „war diese alternde in der viktorianischen Ära verwurzelte Monarchin, die von einer jungen
Prinzessin herausgefordert wird, nur weil diese Prinzessin dank einer Reihe von
Fehleinschätzungen in diese königliche Familie aufgenommen wurde. Diana verbreitete eine
außergewöhnliche Aura und ich kann mich noch an die Woche erinnern, in der sie starb. Es war
fast bizarr, eine merkwürdige Stille herrschte und niemand wusste zunächst wie er reagieren sollte.
Dann brach die Trauer los. Aber waren das echte Gefühle oder nur aufgesetzte? Galten diese
Gefühle wirklich Diana? Oder waren sie Ausdruck all unserer eigenen Leiden?“
Drehbuchautor Peter Morgan reizte die Vorstellung, die Ereignisse rund um Dianas Tod zu
dramatisieren. Aber erst als er zu schreiben begann, nahmen die Figuren für ihn tatsächlich Form
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an: „Ursprünglich wollte ich ein Drehbuch schreiben, das verschiedenste Figuren, berühmte und
namenlose, über 24 Stunden hinweg beobachtete, die allesamt von diesem Ereignis im August
betroffen waren. Mir wurde aber schnell klar, dass der eigentlich interessante Teil die königliche
Familie war und wie sie sich in der Woche zwischen ihrem Tod und dem Begräbnis verhielten. Die
Familie steckte in einer Krisensituation, eingeschlossen in der abgeschiedenen Welt von Balmoral,
unfähig auf das, was in London und im Rest des Landes vor sich ging zu reagieren. Um die beiden
Enkel zu schützen, hatte die Queen angeordnet, alle Fernseher und Radios zu entfernen. Die
Menschen in London jedoch gingen währenddessen auf die Straßen, forderten empört eine
Reaktion der königlichen Familie ein. Aber es gab erst einmal keine, die nach außen sichtbar
gewesen wäre. In dieser Woche war eine starke anti-monarchistische Tendenz spürbar, die von
der Presse angeheizt wurde, weil sie selbst es war, der ja eigentlich die Schuld an den Ereignissen
zugeschrieben wurde.“
Doch es sollte nicht nur die Situation der königlichen Familie, konzentriert auf die Queen
dargestellt werden, sondern ebenfalls die Rolle, die Tony Blair,
der frisch gewählte
Premierminister der Labour Partei, während der Ereignisse um Dianas Tod spielte. Sehr schnell
entwickelte sich das Drehbuch zu THE QUEEN dann in eine Story, die die alte Welt ererbter Macht
mit der modernen Welt demokratisch gewählter Macht kontrastierte. Für Peter Morgan wurde es zu
einer Geschichte „über die Verfassung, den Führungsstil und das Machtgleichgewicht zwischen
dem Premierminister und seiner Herrscherin.“
„Das Faszinierende waren ja gerade jene Dinge, die hinter den Kulissen passierten“, erzählt
Langan. „An die brandneue Regierung waren von den Wählern ebenso wie von den politischen
Beobachtern hohe Erwartungen gestellt worden. Aber vier Monate nach der Wahl hatte Blair noch
keine entscheidenden Zeichen gesetzt. Mit dem Tod der Prinzessin von Wales fand er plötzlich in
seine Rolle. Das Schlüsselelement der Story war das Verhältnis zwischen Blair und der Queen und
Blair wusste sehr wohl, dass er ein gewichtiger Partner in dieser Beziehung sein konnte.“
Für Harries war der einfache Kern von Morgans Story einfach perfekt: „Auf der einen Seite gibt es
die Queen und die königliche Familie, die sich in einem abgelegenen Teil Schottlands verkriechen,
auf der anderen Seite steht der junge, dynamische Tony Blair, der die Situation augenblicklich
erfasst. Bis zu einem gewissen Grad rettet er die Zukunft der Royals, weil er sie dazu bringt, sich
den modernen Medien anzupassen und sich der fordernden Öffentlichkeit zu stellen.“
Bei Regisseur Stephen Frears, der unter anderem die Oscarnominierten Filme GEFÄHRLICHE
LIEBSCHAFTEN, GRIFTERS und KLEINE SCHMUTZIGE TRICKS inszeniert hat, mussten die
Produzenten nur wenig Überzeugungsarbeit leisten.
„Themen zu finden, die noch lebendig sind“, so Frears, „und nicht schon breitgetreten wurden, ist
sehr schwer. Ich hatte Glück, in den letzten drei oder vier Jahren an solche Projekte zu kommen.
THE QUEEN reizte mich zum einen auch deshalb, weil es eine erneute Zusammenarbeit mit Peter
Morgan bedeutete und zum anderen wegen seines Themas. Der Film dreht sich um den Konflikt
zwischen einer alten und einer neuen Welt. Es geht um Tradition, die in unserem Land immer
Stärke und Schwäche zugleich war.“
Stephen Frears Leidenschaft als Regisseur war ausschlaggebend für den Erfolg von THE QUEEN.
„Für ein derart komplexes und kontroverses Thema ist ein Schwergewicht von Regisseur wie
Stephen unabdingbar“, konstatiert Andy Harries und zählt dessen Vorzüge auf: „Stephen ist nicht
einfach nur ein guter Regisseur, sondern auch unglaublich clever. Das sind seltene Eigenschaften.
Er ist bereit Risiken einzugehen, ist immer auf dem Sprung und dreht sehr unterschiedliche Filme.“
Zentrales Element in THE QUEEN ist die auffallende Liebe zum Detail. Das überrascht nicht
angesichts der Tatsache, dass die Thematik des Films Anlass zur Zensur gegeben hätte, wäre er
nicht in seiner Darstellung absolut und exakt authentisch. Diese Genauigkeit reicht von der Art und
Weise, wie der Queen das Frühstück serviert wird bis zu ihrem Verhalten gegenüber der Familie
hinter verschlossenen Türen. Während er am Drehbuch arbeitete, sammelte Morgans Team
Informationen von allen Seiten und wertete sie aus, fahndete nach Quellen, die der königlichen
Familie nahe standen und kämpfte sich durch Archivmaterial und alte Fernsehbilder. Dieses
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Verfahren hatte das Team auch bei „The Deal“ bereits erfolgreich angewandt. Rat inbezug auf die
königliche Familie erhielten sie außerdem von Robert Lacey und Ingrid Seward. Zu den
erfolgreichen Büchern von Autor Robert Lacey gehören unter anderen „Royal: Her Majesty Queen
Elizabeth II“ (2002), „The Queen Mother“ (1987) und „Princess“ (1982). Seward ist
Chefredakteurin der angesehenen Zeitschrift „Majesty“, die sich mit den Royals beschäftigt und
hatte als Einzige Zugang zu Diana, um ihre Bestseller „Diana: An Intimate Portrait“ (1997) und
„The Queen & Di: The Untold Story“ (2001) zu schreiben.
„Ich habe mit jedem gesprochen, der reden wollte“, erinnert sich Peter Morgan. Es gibt viele
Biografen sowohl der Royals als auch der Blairs und alle verfügten sie über Quellen vom
Stallmeister bis zur Sekretärin, von Butlern und Dienstmädchen bis zu Staatsbeamten. Material
gibt es genug, man muss nur wissen, wie man die Spreu vom Weizen trennt.“
In Bezug auf Protokoll und Etikette war es einfach herauszufinden, wie zum Beispiel die korrekte
Anrede der Queen durch einen Diener ist. Schwieriger wurde es für Morgan sich vorzustellen, was
seine Figuren wohl in den privaten, unbeobachteten Momenten sagen würden. „Natürlich muss ich
als Autor spekulieren“, erklärt er, aber auch diese Spekulation wird einfacher, wenn man vorher
jemanden befragen konnte, der mit Charles in der Nacht von Dianas Tod gesprochen hat. Ich
weiß, was Charles damals gesagt hat und konnte es also relativ genau wiedergeben. Je mehr
Informationshäppchen man sammelt, desto besser kann man auch erkennen, welche Quellen
verlässlich sind.“
Peter Morgan arbeitet mit seiner ganz eigenen Methode: „Ich schreibe das, was die Figuren
meiner Meinung nach sagen sollten, und danach überprüfe ich den Dialog durch Recherche.
Überraschenderweise klappt das ziemlich häufig und es stimmt, was ich mir habe einfallen lassen“,
schmunzelt er. Es gibt Szenen, die komplett erfunden sind, wie zum Beispiel jene Szene, in der die
Queen den kapitalen Hirsch besichtigt, der erlegt wurde. Und es gibt andere, da liegt die
Vermutung einfach nahe, dass es so gewesen sein könnte. Warum zum Beispiel hat Tony Blair die
Queen so vehement verteidigt? Wir wissen, dass er Pragmatiker ist, wir wissen auch, dass er
konservativer ist, als die meisten Leute meinen und - seine Mutter, wäre sie noch am Leben, hätte
dasselbe Alter wie die Regentin. Und vielleicht wäre sie ihr ein wenig ähnlich. Deshalb konnte ich
eine Szene erfinden, in der Cherie Blair laut darüber nachdenkt, warum ihr Mann sich so verhält
wie er es tut.“
In Stephen Frears fand Morgan seinen Lieblingskollegen: „Er ist ein Autorenregisseur“, lobt er.
„Stephen geht jedes einzelne Dialogwort durch und zwingt dich, Dinge noch klarer auszudrücken.
Er fragte andauernd: Was passiert in dieser Szene? Ich antwortete: X, Y und Z. Darauf er: Aber
das hast du nicht geschrieben. Es gab unzählige Veränderungen in Atmosphäre, Tonlage und
Eindeutigkeit. Nur wenige Regisseure haben diese intellektuelle Strenge.“
Frears selbst gibt sich bescheiden, was seinen Beitrag zum Drehbuch angeht: „Alle Änderungen
am Drehbuch dienten nur dem besseren Erzählen der Handlung. Mir geht es immer darum, es
dem Publikum leichter zu machen.“
Besetzung
Während Produzent Harries noch über der Idee zu THE QUEEN brütete, arbeitete er auch an
einer Staffel der preisgekrönten Krimiserie „Heißer Verdacht“. Während einer Leseprobe mit allen
Schauspielern „guckte ich Helen an und dachte mir: Sie ist die Königin des britischen Dramas und
sie sieht ein wenig aus wie die Queen. Was für eine grandiose Idee: Helen als Queen.“
Auch Helen Mirren, die auf Bühne, Bildschirm und Leinwand bereits unvergessliche Figuren zum
Leben erweckt hat, fand das Angebot unwiderstehlich. „The Deal“ war ganz hervorragend und ich
wusste, dass auch THE QUEEN in guten Händen war. „Es handelt sich um delikates, wenn nicht
sogar gefährliches Material. Deshalb muss man darauf vertrauen können, dass die Menschen, mit
denen man daran arbeitet, diese Geschichte auf die Leinwand bringen, ohne dabei Verrat an den
Figuren und dem Thema zu üben.“
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Trotz ihrer langjährigen Berufserfahrung scheute sich Helen Mirren nicht, ihren Partner Michael
Sheen, den sie in „The Deal“ so bewundert hatte, um Rat zu fragen. Er riet ihr, so eng und so früh
wie möglich mit der Sprachtrainerin Penny Dyer zusammen zu arbeiten, damit sie bei Drehbeginn
mit der Stimme und der Gestik vertraut sei. Außerdem lud Helen Miren jene Darsteller zu sich nach
Hause ein, die im Film ihre Familie spielen sollten, James Cromwell, der Prinz Phillip spielt, PrinzCharles-Darsteller Alex Jennings und Sylvia Syms, im Film die Queen Mom. „Ich wollte, dass wir
uns alle an die Stimmen der anderen gewöhnen, damit wir im Film tatsächlich wie eine Familie
wirkten und nicht wie eine Truppe von Leuten mit gestelzten Akzenten.“
Wie ihre Kollegen war sich Mirren der Gefahren, die die Darstellung einer realen Person mit sich
bringt, wohl bewusst - besonders einer so berühmten wie der amtierenden Monarchin. Die
Herausforderung lag darin, den schmalen Grat eines akkuraten Porträts nicht zu verlassen, um
nicht in eine Karikatur abzugleiten. „Man muss ja unbedingt vermeiden, dass sich das Publikum an
einer Art Parodie der Person erfreut“, erläutert die Schauspielerin. „Die Menschen im Kino sollen
dir deine Figur ja wirklich abnehmen, damit du sie auf die Reise mitnehmen kannst, die diese Figur
antritt. Wenn die Nachahmung der realen Person zu gut ist, kann die Wahrheit zu aufdringlich sein.
Dann muss man sich als Schauspieler zurücknehmen, um das Publikum nicht von seiner Reise in
die Imagination abzulenken.“
„Ich habe viel recherchiert“, fährt Helen Mirren fort. „Im Nachahmen von Menschen bin ich ohnehin
nicht sehr gut, ganz abgesehen davon, dass auch der beste Nachahmer nur 50 Prozent der realen
Person einfangen könnte. Und der Status einer Ikone, den die Queen nun einmal hat, jagte mir
schreckliche Angst ein“, gesteht sie und räumt ein, bei dieser Rolle „nervöser als bei jeder
anderen“, gewesen zu sein. „Die Arbeit mit Penny Dyer war dabei von unschätzbarem Wert, sie
hat ein außerordentliches Verständnis für Stimme. Schließlich fand ich eine Vorstellung, die mich
enorm beruhigte:
Ich sah mich als einen Porträtisten. Gute Porträtmaler steuern ihre Wahrnehmung bei. Sie geben
die Person, die sie darstellen durch ihre Augen wieder. Ihre eigene Persönlichkeit und ihre
persönlichen psychologischen Strukturen spielen also eine Rolle und lassen jedes Porträt
verschieden aussehen. Ich sah mir also alle Porträts an, die ich finden konnte. Leider gibt es kein
Buch mit Porträtbildern von Elizabeth II. Aber es sollte eines geben.“
Sie fährt fort: „Bestimmte Dinge wie Haare, Hände, Haltung, Stimme müssen natürlich stimmen. In
meinem Trailer hingen Fotografien der Queen an der Wand und ich habe mir laufend Videos von
ihr angesehen. Es war etwas peinlich, weil mich jedes Mal beim Anschauen das Gefühl überkam,
ihr Unrecht zu tun, ihr zu nahe zu treten. Das ist schlimm, weil man ja als Schauspieler immer
versucht, bis zur inneren Persönlichkeit seiner Figur durchzudringen. Ich erinnere mich an ein
kurzes Filmschnippselchen, in dem Elizabeth ungefähr zwölf Jahre alt ist und aus einem Auto
aussteigt, um jemandem die Hand zu schütteln. Das Ganze dauert vielleicht eine Minute, aber es
hat mich sehr berührt. Je mehr ich mich mit ihr beschäftigt habe, desto außergewöhnlicher
erschien sie mir als Person, als Persönlichkeit. Sie ist eine Kultfigur und dennoch wissen wir so
wenig über sie. Sie ist nicht wie Tony Blair, der gerade heraus agiert. Sie ist zurückgezogen, aber
keines falls auf neurotische oder verwirrte Art, sondern eher beständig, voller Selbstvertrauen. Sie
beweist unglaubliche Selbstdisziplin und nur manchmal lugt sie aus dieser Nische hervor und
genau auf diese Persönlichkeit arbeitete ich hin.
Auch die Aussicht auf eine Zusammenarbeit mit Stephen Frears reizte Helen Mirren an dem
Projekt THE QUEEN. „Stephen ist fast wie ein Dirigent, er inszeniert wie ein Dirigent“, erklärt
Mirren. „Es kommt einem vor, als höre er die Partitur des Films in seinem Kopf und dirigiert nur
deren Aufnahme, beziehungsweise Aufführung.“
Michael Sheen spielt in THE QUEEN erneut die Rolle, die er schon in „The Deal“ erfolgreich
verkörpert hatte. Seine Darstellung des jungen, ehrgeizigen Labour-Führers in spe begeisterte
damals die Kritiker. Aber obwohl der begabte Schauspieler Sheen dieselbe Person verkörpert,
hatten die vier Jahre, die zwischen seinem Triumph und dem Tod Dianas lagen, erhebliche
Auswirkungen auf die Figur des Tony Blair. Er hatte inzwischen nicht nur die innerparteiliche
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Auseinandersetzung gewonnen sondern auch einen grandiosen Sieg in den landesweiten Wahlen
verbucht.
Für Sheen war es reizvoll, eine reale Person darzustellen. „Absurderweise kehrt sich der Prozess
des Schauspielens dabei um“, erzählt Sheen. „Bei einer fiktionalen Figur spielt man von innen
nach außen, Stimme und Gestik ergeben sich dann daraus. Bei einer realen Person fängt man von
außen an und arbeitet sich nach innen vor. Ich habe mir sehr viel Videomaterial angesehen, viel
über Blair gelesen und mit Anderen über ihn gesprochen. Ich wollte ihn eben nicht nur kopieren,
sondern auch auf jene kleinen Dinge achten, die eine Vorstellung davon vermitteln, was in seinem
Kopf vorgeht.
Nachahmung zielt letztlich auf Karikatur ab und irgendwo gibt es immer eine Pointe, die darauf
wartet, geliefert zu werden. Wir haben dagegen versucht, ein emotionales Drama zu drehen. Der
Erzählfaden durfte nicht unterbrochen werden und das geht nicht mit einer schlichten
Nachahmung. Man bereitet sich aufwändig vor und versucht beim Dreh dann einfach loszulassen.“
Nach MARY REILLY und „The Deal“ ist THE QUEEN Sheens dritte Zusammenarbeit mit Stephen
Frears: „Stephen treibt einen immer weiter, bringt einen dazu, neue Grenzen auszuloten und
Sachen aus einem selbst zutage zu fördern, von denen man gar nicht wusste, dass sie in einem
stecken. Es ist eine extrem befriedigende und lohnenswerte Erfahrung – aber keine bequeme.
Seine Figuren sind immer sehr komplex und um diese Komplexität zu schaffen, bringt er einen
dazu, tiefer und tiefer im eigenen Selbst zu wühlen. Man weiß genau, dass man von Stephen
manipuliert wird, aber man fühlt sich gut, weil man ihm vertraut. Er gibt laufend kleine
Bemerkungen von sich. Einmal hatte ich eine Szene mit Helen Mirren und er hat mir vorher
erzählt: „Die ist doch angsteinflößend, findest du nicht?“ Er wollte damit den Kontext kreieren, der
für meine Figur der Richtige war. Er sagte das mit einem Augenzwinkern, aber es hat gewirkt!“
Für Sheen hat der Film aber auch eine fröhlichere Seite. „Es steckt viel Humor darin. Peter
Morgans Drehbuch balanciert geschickt auf dem Drahtseil – zwischen Frechheit und Kühnheit. Mir
hat sehr gefallen, dass er häusliche Szenen, die Blairs, wie sie daheim vor dem Fernseher Nudeln
essen, und Berufliches vermischt. Hoffentlich schockiert es das Publikum ein wenig und macht den
Film glaubhaft, diese berühmten Menschen solch alltägliche Dinge tun zu sehen. Peter und
Stephen haben solche Details schon bei „The Deal“ hinbekommen und sie haben es auch hier
geschafft.“
Für Sheen ist „THE QUEEN nur auf den ersten Blick ein Film über die Royals und wie Blair sie
nach dem Tod von Diana beraten hat. Tatsächlich ist es ein Film über Werte. Er beleuchtet einen
Punkt in der britischen Geschichte, an dem Pflicht und Tradition, wie sie das Königshaus
repräsentiert, mit Ungezwungenheit und Flexibilität kollidieren. Der Film zeigt außerdem das große
Geschick, das Blair und New Labour darin hatten, die Stimmung in der Bevölkerung zu erkennen.“
Weitere Schlüsselrollen des Ensembles besetzen Helen McCrory als Cherie Blair,
Schauspielveteranin Sylvia Syms als Queen Mum, Bühnenstar Alex Jennings als Prinz Charles,
Roger Allam als Charles’ Privatsekretär Sir Robin Janvrin und Tim McMulllan in der Rolle von
Blairs Pressechef Alastair Campbell.
Die einzige Überraschung in der Besetzung war vielleicht James Cromwell, den Stephen Frears für
die Rolle des Prinz Phillip haben wollte. Cromwell, der dem Publikum wohl am besten bekannt ist
durch die internationalen Hits EIN SCHWEINCHEN NAMENS BABE und L.A. CONFIDENTIAL,
hatte mit Frears für den amerikanischen Fernsehfilm „Fail Safe“ zusammengearbeitet.
„Ich glaube, Stephen brauchte einfach einen Außenseiter“, witzelt Cromwell, „jemanden, auf den
sich die britische Presse einschießen konnte: Ein Amerikaner als Prinz Phillip. Das geht ja wohl
gar nicht!. Erst zögerte Stephen, war sich nicht sicher, ob ich das bewerkstelligen könnte.
Überzeugt hat ihn dann die Tatsache, dass ich Prinz Phillip und die Queen persönlich getroffen
hatte. Bei einem Event in Whitehall, das Phillip für den World Wildlife Fund gesponsert hatte, durfte
ich vor den Beiden auftreten. Dadurch hatte ich eine Vorstellung davon wie er spricht und sich
bewegt. Aber dennoch orientierte ich mich zumeist am Drehbuch.“ James Cromwell interessierte
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an seiner Figur am meisten „die Menschlichkeit hinter der Rolle herauszuarbeiten. Das heißt aber
auch, dass man bestimmte Annahmen auf Basis seiner selbst und eigener Entscheidungen
machen muss. Aber vielleicht hätte die gespielte Person ja ganz andere Entscheidungen
getroffen.“
Er sieht Prinz Phillip als „sehr ehrerbietig und sich seiner Stellung genau bewussten Menschen. Er
äußert das, was er äußern kann und von dem er meint, dass es nötig ist und weiß aber auch,
wann er sich zurücknehmen muss. Dennoch bleiben Fragen unbeantwortet: Wer trägt die
Verantwortung für diese dysfuntktionale Familie? Hat sie ihrem Mann die Verantwortung als Mutter
übertragen, um jene als Monarchin erfüllen zu können? War Phillip unfähig, Charles so zu lieben
und anzunehmen, dass er sich heute anders verhalten würde?“ Dennoch will Cromwell kein Urteil
abgeben: „Ich kann kein Urteil fällen, weil ich mich als Schauspieler damit von der Figur entferne
und sie nicht mehr spielen kann.“
Für Helen McCrory war ihre Rolle die Möglichkeit, Cherie Blair endlich einmal ins rechte Licht zu
rücken. Denn obwohl in der Presse viel über sie geschrieben wird, ist das meiste davon sehr
kritisch und zeichnet ein eindimensionales Bild der Premiersgattin. Außerdem gibt es wenig
Tonmaterial von Cherie Blair oder Aufnahmen von Gesprächen mit ihr.
„Mir war sie immer sympathisch“, erklärt Helen McCrory, „die Presse hat sie immer schlecht
behandelt und jedes unvorteilhafte Bild von ihr gedruckt. Hinter Cherie Blair steckt mehr als jene
Karikatur, die wir in den Medien von ihr zu sehen bekommen. Sie ist intelligent, instinktsicher,
natürlich und sehr witzig. Ihre Körpersprache zeigte mir, dass sie ein sehr einnehmendes Wesen
hat, gerne lacht und offen auf Fremde zugeht. Es ist eher sie als Tony, die auf andere Menschen
zuerst zugeht.“
Nachdem die Besetzung feststand, begannen die Dreharbeiten zu THE QUEEN am 13.
September in Schottland, bevor die Produktion an Drehorte in London und im Südosten Englands
umzog. Unterstützt wurde das Projekt von Pathé, die mit Frears erneut nach LADY HENDERSON
PRÄSENTIERT zusammenarbeiteten. Als ausführender Produzent stieg auch der renommierte
amerikanische Produzent Scott Rudin in das Projekt ein.
Look und Locations
Eines der wichtigsten Themen in THE QUEEN ist die Spannung zwischen der alten Welt der
Tradition und des Protokolls und jener neuen des Gefühls und der Ungezwungenheit. Dieser
Kontrast beeinflusste jeden Aspekt des Films, von der Beleuchtung über die Wahl der Kamera bis
hin zum Szenenbild und den Kostümen.
Die Bildinszenierung von THE QUEEN übernahm Affonso Beato. Der brasilianische Kameramann
ist am besten bekannt durch seine Zusammenarbeit mit dem spanischen Autorenfilmer Pedro
Almodóvar, unter anderem bei dessen Filmen ALLES ÜBER MEINE MUTTER und LIVE FLESH –
MIT HAUT UND HAAR.
Stephen Frears Anweisungen an ihn waren denkbar einfach, erinnert sich Beato: „’Alle Szenen mit
der königlichen Familie auf 35 mm und alle Szenen mit Blair auf Super 16!’ Das passt zum Film: 35
mm wirkt durchkomponierter, statischer und hat mehr Grandezza, während Handkamera auf Super
16 mehr Energie und Struktur vermittelt. Wir wollten einen starken Kontrast zwischen den beiden
Welten, von einer starren, stillen Welt zu einer modernen, hektischen.“
Eine der Herausforderungen für Affonso Beato war der zeitliche Rahmen des Films: „Die Handlung
spielt innerhalb einer Woche, aber wir haben über einen Zeitraum von zwei Monaten gedreht. Die
Innendrehs konnte ich kontrollieren, die Außendrehs leider nicht. Die Schwierigkeit lag darin
sicherzustellen, dass der Farbton der Bilder gleich blieb. Ein wenig Sonne hätte ich mir für diesen
Film natürlich auch gewünscht. Aber mit diesem Problem kämpft man bei einem Dreh in England
ja immer.“
10
In den Drehorten und dem Szenenbild tritt der Kontrast zwischen der steifen Atmosphäre bei den
Royals und dem entspannten Charme der Blairs erst recht zutage. Die Herausforderung, diese
zwei Welten zu erschaffen, nahm Szenenbildner Alan Macdonald an, zu dessen vorherigen Filmen
John Mayburys THE JACKET und die Francis-Bacon-Biografie LOVE IS THE DEVIL gehören.
Seiner Meinung nach ist ein Szenenbild dann gelungen, „wenn man es fast gar nicht wahrnimmt.“
Macdonald, der zur Vorbereitung Biografien und anderes Fernseharchivmaterial über die Royals
studierte, stellt fest: „THE QUEEN spielt in einer Welt, die einem sehr vertraut erscheint. Wir
glauben, die königliche Welt von Windsor Castle, Balmoral und dem Buckingham Palast zu
kennen, weil uns die Bilder davon so vertraut sind. Unser Film spielt aber nicht in jenen
öffentlichen Bereichen, die man aus dem Fernsehen kennt. Tatsächlich spielt sich das meiste in
jenen Privatbereichen der königlichen Residenzen ab, über die nur wenig dokumentiert ist – Die
Queen in ihrem Schlafzimmer, im Bett, beim Fernsehschauen oder im Auto, wie sie über das
Gelände von Balmoral fährt. Zunächst war ich etwas irritiert, bis ich dann die große visuelle
Chance erkannte, die sich mir dadurch bot.“
Ein großer Teil des Films spielt auf Balmoral, der wohl privatesten Residenz der Queen. Sie ist
eine von zwei Residenzen, die der Queen persönlich und nicht dem Staat gehören und wurde von
Queen Victoria erbaut als rein private Oase. Victoria und ihr Mann entwarfen es selbst als
gräfliches Anwesen und dank Alberts deutscher Herkunft zeigt Balmoral deutlich bayerische
Einflüsse. Es ähnelt den Jagdschlössern König Ludwigs II.
Macdonalds Recherche wurde erschwert, weil etliche Besitzer von möglicherweise geeigneten
Anwesen die Drehgenehmigung verweigerten, sobald sie erfuhren, um was es bei diesem Film
ging. Von 25 bis 30 ursprünglich in Frage kommenden Anwesen blieben am Ende jene drei übrig,
die im Film bei Innen- und Außenaufnahmen Balmoral doubeln: Cluny Castle in Aberdeenshire,
Glenfeshie Estate in Invernessshire and Blairquhan Castle in Ayrshire. Keines von ihnen war zuvor
jemals in einem Film zu sehen.
„Interessant daran war für mich, in eine private Welt einzudringen“, erzählt Macdonald. „Wir
mussten etwas Zeitloses erschaffen, das auf der einen Seite Tradition vermittelte und auf der
anderen Seite wie ein Landhaus einer wohlhabenden Familie wirkte.
Die Royals werden in THE QUEEN so gezeigt, als seien sie ein wenig in der Mitte des 20.
Jahrhunderts stehen geblieben. Sie verharren in formalen Dingen und gehören eben einer
Generation an, die während und nach dem Krieg aufgewachsene ist und eine Zeit der Entbehrung
miterlebt hat. Diese Zeit hat ihre Psyche ebenso wie Design und Funktionalität ihres Hauses
geprägt. Die Queen ist sparsam. Bei ihr gibt es Heizstrahler anstatt Zentralheizung, wenn es mal
kalt wird. Und in Balmoral, dem Gegenpol zum Pomp des Buckingham Palasts dreht sich alles um
das Leben draußen, in der Natur. „Wir benutzten keine Rot und Blautöne“, erläutert Macdonald,
„nur Natur- und Erdtöne. Außerdem haben Victoria und Albert ja in Balmoral die „Tartanmania“,
also die Leidenschaft für die Karomuster der schottischen Clans, begründet. Da sind wir für den
Film allerdings hinter der Realität zurück geblieben, die von karierten Vorhängen über Teppiche bis
zu Sofabezügen reicht. Sonst hätte unser Balmoral im Film wie das Hotel eines Themenparks
gewirkt. Ich habe also alles etwas abgemildert und gedämpft. Es ist außerdem auch sehr formell,
aufgeräumt und ordentlich.“
Macdonald fährt fort: „Die Blairs sind das völlige Kontrastprogramm. Meine Nachforschungen
hatten ergeben, dass Tony und Cherie eher studentisch lebten. Sie haben keine Ahnung von dem,
was die Royals in ihrem königlichen Haushalt umtreibt. Sie sind ein Ehepaar mit kleinen Kindern,
das ziemlich genau so lebt wie die meisten Ehepaare ihres Alters mit Kindern: Ein wunderbarer
Kontrast zum steifen und peniblen königlichen Haushalt - chaotisch und von großer emotionaler
Wärme.“
Diese Lockerheit erstreckt sich bis auf den Amtssitz des Premierministers in der Downing Street.
„New Labour hat auch den Stil in der Downing Street entkrampft. Es gilt eher die Devise ‚Nenn
mich Tony“ als „Jawohl, Herr Premierminister“. Dementsprechend habe ich Downing Street auch
gestaltet.“
11
Weitere Drehorte waren die Londoner Goldsmith’s Hall, die den Chinese Room im Buckingham
Palace doubelte, Brocket Hall in Hertfordshire, wo sich das Film-Schlafzimmer der Queen und ihr
Ankleideraum befanden, RAF Halton in Buckinghamshire, dessen Innenräume verschiedene
offizielle Räume des Palasts „spielten“ und schließlich der Southend Flughafen, der im Film als
RAF Northolt fungierte.
Kostüme
Die erfahrenen Kostümbildnerin Consolata Boyle musste für THE QUEEN die wohl
meistfotografierte Familie der Welt ankleiden. „Ich hielt es für gefährlich, möglichst viel möglichst
exakt nachzubilden. Die Queen ist sehr bekannt, aber auch sehr rätselhaft. Wenn man also auf
reine Nachahmung der tatsächlichen Kleidung setzt, kann das irritierend wirken. Ich wollte also
eine Welt erschaffen, die gefühlsmäßig zwar wahrhaftig wirkt, mir aber künstlerisch Freiheit lässt.
Also habe ich nur einzelne Elemente von der tatsächlichen Kleidung der Queen übernommen.“
Es bereitete Consolata Boyle Vergnügen, einen privaten Look für die Queen in Balmoral zu
kreieren. „Dort ist sie am entspanntesten und dort herrscht auch größte optische Kontinuität
zwischen dem, wie die Queen als junge Frau ausgesehen hat und wie sie jetzt aussieht. Ich wollte
entspannte Eleganz und eine ganz eigene Schönheit erschaffen in der Art wie sie und diejenigen,
die sie umgeben, sich kleiden. Die Kleidung sollte ihre Liebe zur Natur und ihren Lebewesen
widerspiegeln und die Kraft, die in der gewaltigen Schönheit der Natur rund um Balmoral liegt.
Dort, wo die Queen am glücklichsten ist, sollte die Entspannung auch in warmen, erdigen Karos
zum Ausdruck kommen, sowie in den Gummistiefeln und Arbeitsschuhen, die sie trägt. Alles ist
praktisch und bequem. In London gab es einen kühleren, höfischeren, städtischen Look sowohl für
die Queen als auch für die Blairs. Die Queen ist im Arbeitsmodus, im Gegensatz zum entspannten,
heimeligen Balmoral.“
Während die Garderobe der Queen extra angefertigt wurde, mischte Boyle für den Rest der
königlichen Familie, einschließlich der Tweeds von Prinz Phillip und Prinz Charles, der bunten
Kostüme der Queen Mum und der Kleidung für die Bediensteten, Leihkostüme und Eigenentwürfe.
Für die Kleidung von Tony und Cherie Blair orientierte sie sich an Archivmaterial. „Heutzutage sind
beide glatter und durchgestylter als damals. Da waren sie wesentlich weniger glamourös und
chaotisch. Bei diesen Kostümen musste ich besonders aufpassen, da kann man sehr leicht völlig
daneben greifen.“
Archivmaterial
An einigen Stellen jedoch mussten sich Boyle, Macdonald und Beato streng an die historische
Realität halten, nämlich dort, wo der fiktionale Teil mit Archivmaterial angereichert wurde.
Wie schon in „The Deal“ wollte Frears auch für THE QUEEN Archivmaterial einsetzen. Dabei half
ihm Adam Curtis. Der bekannte Dokumentarfilmer geriet 2005 in die Schlagzeilen, als seine
kontroverse Untersuchung zum Thema Al-Kaida und der Krieg der amerikanischen Regierung
gegen den Terror im offiziellen Programm der Filmfestspiele in Cannes lief. Nach „The Deal“ und
LADY HENDERSON PRÄSENTIERT, arbeitete Curtis für THE QUEEN zum dritten Mal mit
Stephen Frears zusammen.
„Wir wollten eine Vorstellung davon vermitteln, dass Diana, obwohl bereits tot, ständig präsent
war“, erläutert Frears. „Es gibt im Film nur wenige Szenen, in denen kein Fernseher läuft. Adam
Curtis bringt nicht nur eine ganz eigenen Sensibilität bei der Auswahl der Archivszenen mit
sondern auch ein unglaubliches Wissen darüber, wo er gutes Material herbekommt. Wir brauchten
einige vertraute Bilder, an die wir uns alle erinnern können, wie zum Beispiel Cherie, die am Tag
nach dem Wahlsieg im Morgenrock die Tür öffnet. Wir wollten das Publikum aber mit einigen der
Bilder, die Adam fand, auch überraschen. In zwei oder drei Sequenzen ist das Archivmaterial
ineinander geschnitten, damit ein ziemlich lückenloses Verständnis der Ereignisse möglich wird.“
Harries war sich sehr wohl bewusst, dass der Film womöglich kontroverse Diskussionen auslöst.
Harries, sein Regisseur und der Autor betonen aber, dass sie keinerlei subversive Absichten
12
hegen. „Wir haben immer mit offenen Karten gespielt, nichts verheimlicht. Es steckte auch kein
republikanischer Geheimplan zur Abschaffung der Monarchie hinter dem Drehbuch. Die Kraft
dieser Filmidee liegt in ihrem Mut – einen Film zu drehen über eine lebende Monarchin.“
„Natürlich wird der Film als kontrovers gelten, einfach weil es ihn gibt“, konstatiert Frears. Die
Ungehörigkeit unseres Unterfangens liegt schlicht darin, diesen Film überhaupt gedreht zu haben.
Er hat keine schockierende oder skandalöse Aussage, die nicht schon vorher in der Öffentlichkeit
kursierte. Der Schockeffekt liegt schlicht darin, die Queen wie eine normale Frau zu behandeln,
und nicht als einen über allem stehenden Souverän.“
Vor der Kamera
Helen Mirren (Die Queen)
Helen Mirren gehört zu den auch international bekanntesten und renommiertesten
Schauspielerinnen Englands. Während ihrer Laufbahn, die Auftritte auf der Bühne, der Leinwand
und im Fernsehen umfasst, erwarb sie sich den Ruf, besonders herausfordernde Rollen
anzunehmen. Sie wurde für ihre vielseitigen und überzeugenden Darstellungen mit zahlreichen
Preisen ausgezeichnet. Eine davon, in Nicholas Hytners KING GEORGE - EIN KÖNIGREICH FÜR
MEHR VERSTAND (1994), markierte zugleich das einzige Mal, dass Helen Mirren vor THE
QUEEN auf der Leinwand eine Monarchin verkörperte. Die Königin Charlotte in KING GEORGE EIN KÖNIGREICH FÜR MEHR VERSTAND war zugleich jene Rolle, für die sie eine
Oscarnominierung als beste Nebendarstellerin erhielt und auf dem Filmfestival in Cannes 1995 mit
dem Darstellerinnenpreis ausgezeichnet wurde.
Helen Mirren begann ihre Laufbahn am National Youth Theatre und wurde 1967 Mitglied der Royal
Shakespeare Company. Als solches spielte sie Rollen in einer Reihe gelobter Inszenierungen,
darunter die Cressida in „Troilus und Cressida“ und „Lady Macbeth“ in der von Trevor Nunn
inszenierten Fassung des Shakespeare-Klassikers Macbeth. 1972 wechselte sie zur Truppe von
Regisseur Peter Brook und ging mit dieser auf weltweite Tourneen.
Ihre Filmkarriere begann in den späten Sechzigern mit Michael Powells DAS MÄDCHEN VOM
KORALLENRIFF (1969), in dem sie an der Seite von James Mason spielte. Ihren Durchbruch
feierte sie mit John Mackenzies Thriller RIFIFI AM KARFREITAG (1980). Ihre Darstellung der
Victoria, der knallharten und verführerischen Geliebten des von Bob Hoskins gespielten CockneyGangsters, brachte die Kritiker zum Jubeln. Damit kam ihre Filmkarriere in Schwung und Helen
Mirren spielte in zahlreichen, gefeierten Filmen, darunter John Boormans Fantasyfilm EXCALIBUR
(1981) und Neil Jordans irischem Thriller CAL (1984). Ihre Rolle einer älteren Frau, die einen
jüngeren Mann liebt, brachte ihr auf dem Filmfestival von Cannes 1984 für CAL den Preis als beste
Darstellerin ein. Sie spielte danach schwierige Rollen in Filmen wie Peter Weirs MOSQUITO
COAST (1986), Peter Greenaway DER KOCH, DER DIEB, SEINE FRAU UND IHR LIEBHABER
(1989), Charles Sturridges Drama ENGEL UND NARREN (1991) und Terry Georges
TEUFELSKREIS DER GEWALT (1996). Das Drama um IRA-Häftling Bobby Sands koproduzierte
sie darüber hinaus auch.
Ihre zweite Oscarnominierung heimste Helen Mirren für ihre Rolle in Robert Altmans Ensemblefilm
GOSFORD PARK (2001) ein, dazu kam eine Golden-Globe-Nominierung für Nigel Coles Komödie
KALENDER GIRLS (2003). 2004 war sie an der Seite von Robert Redford im Drama ANATOMIE
EINER ENTFÜHRUNG zu sehen, im selben Jahr entstand die Romantikkomödie EINE LIEBE AUF
UMWEGEN.
In den frühen Neunzigern übernahm Helen Mirren die Hauptrolle der Detective Chief Inspector
Jane Tennison in der preisgekrönten Krimireihe „Heißer Verdacht“, die mit einem Emmy und mit
einem BAFTA-Award ausgezeichnet wurde. Erst vor kurzem beendete Helen Mirren die
Dreharbeiten zur endgültig letzten Episode der Reihe. 1999 gewann sie einen Emmy Award und
13
heimste eine Golden-Globe-Nominierung ein
Beziehungsdramas „The Passion of Ayn Rand“.
für
ihre
Darstellung
der
Titelheldin
des
Zu ihren Hauptrollen im US-Fernsehen gehört jene in „Abschied von Chase“, für die sie 1996
einen Golden Globe gewann, „Door to Door“, für die sie Golden-Globe, Emmy- ,und SAG-AwardNominierungen einheimste, ebenso wie für ihren Auftritt in „The Roman Spring of Mrs. Stone“.
Außerdem spielte sie fürs Fernsehen die Monarchin Elizabeth I. in der gleichnamigen Channel
Four/HBO-Koproduktion, die in den USA ebenso wie in England von der Kritik hochgelobt wurde.
Auch auf der Bühne blickt Helen Mirren auf eine erfolgreiche Karriere zurück. Unter ihren
zahlreichen Bühnenauftritten in den Siebziger Jahren waren Rollen in „Teeth’n Smile“ am Royal
Court und Tschechows „Die Möwe“ am Lyric Theater. Sie wurde hoch gelobt für „Antonius und
Kleopatra“ an der Seite von Michael Gambon, „Orpheus in der Unterwelt“, „Der Tanz des Todes“
und Iwan Turgenjews „Ein Monat auf dem Lande“, mit dem sie ihr Broadwaydebüt gab und für das
sie auch eine Tony Award-Nominierung erhielt. Zuletzt spielte sie in „Trauer muss Elektra tragen“
von Eugene O’Neill am National Theatre und wurde für diese Rolle mit einem Olivier Beat Actress
Award nominiert.
2003 wurde Helen Mirren der Titel „Dame of the British Empire“ verliehen.
Filmografie (Kino)
ANGEL MAKERS (Regie: Jon Amiel)
AMERICA (Regie: Jerzy Skolimowski)
INKHEART (Regie: Iain Softley)
(Inkheart)
THE QUEEN (Regie: Stephen Frears)
(Die Queen)
SHADOWBOXER (Regie: Lee Daniels)
RAISING HELEN (Regie: Garry Marshall)
(Eine Liebe auf Umwegen)
THE CLEARING (Regie: Pieter Jan Brugge)
(Anatomie einer Entführung)
CALENDAR GIRLS (Regie: Nigel Cole)
(Kalender Girls )
GOSFORD PARK (Regie: Robert Altman)
(Gosford Park)
LAST ORDERS (Regie: Fred Schepisi)
(Letzte Runde)
HAPPY BIRTHDAY (Regie: Helen Mirren)
NO SUCH THING (Regie: Hal Hartley)
THE PLEDGE (Regie: Sean Penn)
(Das Versprechen)
GREENFINGERS (Regie: Joel Hershman)
(Greenfingers - Harte Jungs & zarte Triebe)
TEACHING MRS. TINGLE (Regie: Kevin Williamson)
(Rettet Mrs. Tingle)
THE PASSION OF AYN RAND (Regie: Christopher Menaul)
SOME MOTHER'S SON (Regie: Terry George)
(Mütter & Söhne)
THE MADNESS OF KING GEORGE (Regie: Nicholas Hytner)
(King George - Ein Königreich für mehr Verstand)
PRINCE OF JUTLAND (Regie Gabriel Axel)
THE HAWK (Regie: David Hayman)
(Der Falke des Schreckens)
WHERE ANGELS FEAR TO TREAD (Regie: Charles Sturridge)
(Engel und Narren)
2007
2006
2006
2006
2005
2004
2004
2003
2001
2001
2001
2001
2001
2000
1999
1999
1996
1994
1994
1993
1991
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BETHUNE: THE MAKING OF A HERO (Regie: Phillip Borsos)
(Bethune - Ein Arzt wird zum Helden)
THE COMFORT OF STRANGERS (Regie: Paul Schrader)
(Der Trost von Fremden)
THE COOK THE THIEF HIS WIFE & HER LOVER (Regie: Peter Greenaway)
(Der Koch, der Dieb, seine Frau und ihr Liebhaber)
1990
WHEN THE WHALES CAME (Regie: Clive Rees)
(Der Fluch der Wale)
PASCALI´S ISLAND (Regie: James Dearden)
(Die Vergessene Insel)
THE MOSQUITO COAST (Regie: Peter Weir)
(Mosquito Coast)
WHITE NIGHTS (Regie: Taylor Hackford)
(White Nights - Nacht der Entscheidung)
COMING THROUGH (Regie: Peter Barber-Fleming)
(Spuren der Liebe)
HEAVENLY PERSUITS (Regie: Charles Gormley)
2010 (Regie: Peter Hyams)
(2010 - Das Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen)
CAL (Regie: Pat O´Connor)
EXCALIBUR (Regie: John Boorman)
THE LONG GOOD FRIDAY (Regie: John Mackenzie)
(Rififi am Karfreitag)
THE FIENDISH PLOT OF DR. FU MANCHU (Regie: Piers Haggard)
(Das Boshafte Spiel des Dr. Fu Man Chu)
HUSSY (Regie: Matthew Chapman)
CALIGOLA (Regie: Tinto Brass)
THE QUIZ KID (Regie: Bill Hays)
HAMLET (Regie: Celestino Coronada)
O LUCKY MAN! (Regie: Lindsay Anderson)
(Der Erfolgreiche)
SAVAGE MESSIAH (Regie: Ken Russell)
MISS JULIE (Regie: John Glenister, Robin Phillips)
AGE OF CONSENT
(Das Mädchen vom Korallenriff)
COLPO ROVENTE (Regie: Piero Zuffi)
A MIDSUMMER NIGHT'S DREAM (Regie: Peter Hall)
HEROSTRATUS (Regie: Don Levy)
1989
1990
1989
1988
1986
1985
1985
1985
1984
1984
1981
1980
1980
1980
1979
1979
1976
1973
1972
1972
1969
1969
1968
1967
Michael Sheen (Tony Blair)
Michael Sheen hat bereits auf der Bühne und auf der Leinwand bewiesen, dass er zu den
talentiertesten britischen Darstellern seiner Generation gehört. Seine Darstellung des Tony Blair in
THE QUEEN gibt ihm die Möglichkeit, erneut eine Rolle zu spielen, in die er bereits für das TVDrama „The Deal“ geschlüpft war. THE QUEEN ist seine dritte Zusammenarbeit mit Stephen
Frears nach MARY REILLY (1996), wo er Dr. Jekylls Diener Bradshaw spielte und „The Deal“. Zu
seinen weiteren Kinofilmen gehören THE LEAGUE OF GENTLEMEN’S APOCALYPSE (2005).
KÖNIGREICH DER HIMMEL (2004), LAWS OF ATTRACTION (2004), BRIGHT YOUNG THINGS
(2003), UNDERWORLD (2002), DIE VIER FEDERN (2002) und OSCAR WILDE (1997).
Britische TV-Zuschauer erlebten Michael Sheen zuletzt in „Fantabulosa!“ der BBC, in der Rolle des
Komikers und Tagebuchschreibers Kenneth Williams oder auch in „Dirty Filthy Love“ von Channel
Four. Der gebürtige Waliser Sheen wuchs in Port Talbot auf, jener Stadt, die schon Richard Burton
und Anthony Hopkins hervorgebracht hat. Er absolvierte seine Ausbildung an der Royal Academy
of Dramatic Arts (RADA) in London, wo er im zweiten Studienjahr das begehrte Olivier Stipendium
für herausragende Leistungen ergatterte.
15
Michaels Sheens Bühnenkarriere kam in Schwung, als er 1991, noch während seines Studiums,
an der Seite von Vanessa Redgrave im Stück „When She Danced at the West End“, auftrat.
Seitdem war er in Stücken wie „Romeo und Julia“, „Peer Gynt“, „Heinrich V.“ und John Osbornes
„Look Back in Anger“ zu sehen und erntete Kritikerlob ebenso wie Auszeichnungen.
Einer breiteren, internationalen Öffentlichkeit wurde Michael Sheen 1999 bekannt, als er in der
Wiederaufführung von Peter Halls „Amadeus“ am Broadway mitspielte. Er wurde dreimal für den
Olivier Best Actor Award nominiert und für seine Darstellung des Caligula am Donmar Warehouse
2003 mit Schauspielpreisen der Zeitung Evening Standard und des Kritikerverbandes bedacht.
James Cromwell (Prinz Phillip)
James Cromwell kam in Los Angeles auf die Welt, aber wuchs in Manhattan auf. Er gehört zu
Hollywoods geachteten Charakterdarstellern und hatte zunächst auf der Bühne Erfolg, bevor er
1976 seine Filmkarriere begann. Einem internationalen Publikum wurde er bekannt in seiner Rolle
als Farmer Hoggett in EIN SCHWEINCHEN NAMENS BABE (1995), für die er mit einer
Oscarnominierung als bester Nebendarsteller geehrt wurde. Zu seinen weiteren Filmen gehören:
STAR TREK: DER ERSTE KONTAKT, LARRY FLYNT – DIE NACKTE WAHRHEIT (beide 1996),
L.A. CONFIDENTIAL (1997), THE GREEN MILE (1999) und SCHNEE, DER AUF ZEDERN FÄLLT
(1999).
Daneben hat James Cromwell auch zahlreiche Gastauftritte im Fernsehen absolviert, darunter in
den „Star Trek“-Serien „Deep Space Nine“ und „Das nächste Jahrhundert“, „L.A. Law –
Staranwälte, Tricks, Prozesse“, „Polizeirevier Hill Street“ und „M.A.S.H.“.
Sylvia Syms (Queen Mum)
Sylvia Syms, eine der bekanntesten Schauspielerinnen Englands, wurde an der Royal Academy of
Dramatic Arts ausgebildet. Sie arbeitete bereits auf der Bühne, als sie vom englischen Regisseur
Herbert Wilcox und dessen Frau, Brit-Star Anna Neagle, entdeckt wurde. Sylvia Syms spielte
Neagles problembeladene Tochter in MY TEENAGE DAUGHTER (1956). Im Anschluss daran
folgte eine zweite Zusammenarbeit mit Wilcox, das Drama NO TIME FOR TEARS (1957).
Zu Syms weiteren Filmen in den späten 50ern und frühen 60ern gehören EISKALT IN
ALEXANDRIEN (1958), FÄHRE NACH HONGKONG (1959), VERSCHWÖRUNG DER HERZEN
(1960), EXPRESSO BONGO (1960), DIE WELT DER SUZIE WONG (1960) und DER
TEUFELSKREIS (1961).
Sylvia Syms war dreimal für die British Film Academy Awards nominiert, zweimal als beste
Darstellerin in DIE FRAU IM MORGENROCK (1957) und STRASSE OHNE ZUKUNFT (1958)
sowie einmal als Nebendarstellerin in DIE FRUCHT DES TROPENBAUMES (1974).
In jüngerer Vergangenheit spielte Sylvia Syms in Filmen wie ABSOLUTE BEGINNERS – JUNGE
HELDEN (1986), SHIRLEY VALENTINE - AUF WIEDERSEHEN, MEIN LIEBER MANN (1989),
WIE EIN LICHT IN DUNKLER NACHT (1992), I’LL SLEEP WHEN I’M DEAD (2003) und in der TVFassung von „The Poseidon Adventure“ (2005).
16
Hinter der Kamera
Stephen Frears (Regie)
Stephen Frears gehört zu Englands eigenwilligsten und provokativsten Regisseuren. Er kam 1941
in Leicester auf die Welt und studierte Jura in Cambridge, bevor er als Assistent von Lindsay
Anderson an das London Royal Court Theater wechselte. Seine Laufbahn in der Filmbranche
begann Frears als Regieassistent von Karel Reisz. 1971 feierte er sein Debüt als Regisseur mit
dem Detektivdrama AUF LEISEN SOHLEN, mit Albert Finney in der Hauptrolle. Danach arbeitet
Stephen Frears zunächst hauptsächlich für das Fernsehen, bis er 1985 seinen Durchbruch feierte
mit der erfolgreichen Low-Budget-Produktion MEIN WUNDERBARER WASCHSALON.
Der Film entstand nach dem gleichnamigen Roman von Hanif Kureishi und zeichnete ebenso
schräg wie unterhaltsam die Beziehung zwischen einem jungen Pakistani und einem Londoner
Straßenpunk (gespielt vom damals unbekannten Daniel Day Lewis) nach. Fast nebenbei
thematisierte er auch Homosexualität, Rassismus und die Politik der 80er Jahre. Obwohl
ursprünglich als TV-Film gedacht, kam MEIN WUNDERBARER WASCHSALON international in
die Kinos und geriet zum Erfolg bei Kritik und Publikum.
Das Interesse für Figuren, die keinerlei Stereotypen gehorchen - in sexueller und sozialer Hinsicht
– prägte auch die beiden nächsten Filme von Stephen Frears: DAS STÜRMISCHE LEBEN DES
JOE ORTON und SAMMY UND ROSIE TUN ES (beide 1987). Gary Oldman spielte den
englischen Theaterautor Orton, Alfred Molina und Vanessa Redgrave übernahmen weitere Rollen.
SAMMY UND ROSIE TUN ES, Frears’ zweite Zusammenarbeit mit Kureishi, beschäftigte sich mit
transkulturellen Beziehungen und Generationskonflikten in einem von Unruhen erschütterten
London.
Sein Hollywooddebüt feierte Stephen Frears schließlich zwei Jahre später mit der schillernden
Romanverfilmung GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN, für die er mit einer BAFTA Nominierung
belohnt wurde. In den Hauptrollen des Verwirrspiels um erotische Intrigen bei Hofe glänzten John
Malkovich und Glenn Close, deren Darstellung der intriganten Marquise de Merteuil ihr eine
Oscarnominierung einbrachte.
Ein Jahr später folgte der ebenso erfolgreiche und elegante GRIFTERS, den Martin Scorsese
produzierte und der Frears 1991 eine Oscarnominierung bescherte. In den Hauptrollen des Films,
der den Ruf des Briten als einer der talentiertesten Regisseure seiner Generation festigte, spielten
John Cusack, Annette Bening und Anjelica Huston drei Trickbetrüger.
Seitdem arbeitete Stephen Frears regelmäßig in England und den USA. In seiner märchenhaften
Satire EIN GANZ NORMALER HELD (1992) spielten Dustin Hoffman, Geena Davis und Andy
Garcia, während die Dr. Jekyll und Mr. Hyde Adaption MARY REILLY (1996) Stephen erneut mit
dem GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN-Autor Christopher Hampton, den Darstellern John
Malkovich und Glenn CLose sowie Produzentin Norma Heyman zusammenführte. Während dieser
Zeit stellte Frears außerdem die beiden Roddy Doyle-Adaptionen THE SNAPPER – HILFE, EIN
BABY (TV, 1993) und FISH & CHIPS (1996) fertig.
Nach dem elegischen Spätwestern HI-LO COUNTRY (1998) mit Woody Harrelson, Billy Crudup,
Penelope Cruz und Patricia Arquette in den Hauptrollen, kehrte er mit der Beziehungs- und
Musikkomödie HIGH FIDELITY zwei Jahre später auf vertrautes Terrain zurück. Die
Leinwandadaption von Nick Hornbys Erfolgsroman führte Stephen Frears erneut mit seinem
Hauptdarsteller John Cusack zusammen, der auch am Drehbuch mitarbeitete.
17
2000 arbeitete der Regisseur mit dem renommierten Fernsehautor Jimmy McGovern für das
tragische Drama LIAM zusammen, in dessen Mittelpunkt das Schicksal einer Arbeiterfamilie im
Liverpool der Depressionszeit stand. Es folgte KLEINE SCHMUTZIGE TRICKS (2002), ein
dramatischer Thriller über illegale Einwanderer, die versuchen, unentdeckt in London zu
überleben. Unter den zahlreichen Auszeichnungen, die der Film erhielt, waren auch der Regiepreis
der British Independent Film Awards 2003 für Frears und eine Oscarnominierung für
Drehbuchautor Stephen Knight.
2003 kehrte Stephen Frears auch mit einer Regiearbeit in das britische Fernsehen zurück: THE
DEAL (2003) warf einen Blick hinter britische Politkulissen und beleuchtete die entscheidende
Phase in der Beziehung zwischen Tony Blair und dessen schottischem Widersacher Gordon
Brown. Es war das erste Mal, dass die beiden Labour-Kontrahenten als Figuren im Fernsehen
dargestellt wurden. Mit Michael Sheen in der Hauptrolle gewann der Film 2004 einen BAFTA
Award als bestes Drama.
Stephen Frears letzte Arbeit war die pralle Tragikomödie LADY HENDERSON PRÄSENTIERT mit
Judi Dench und Bob Hoskins in den Hauptrollen.
Filmografie (Kino)
THE QUEEN
(Die Queen)
MRS. HENDERSON PRESENTS
(Lady Henderson präsentiert)
DIRTY PRETTY THINGS
(Kleine schmutzige Tricks)
LIAM
(Liam)
HIGH FIDELITY
(High Fidelity)
THE VAN
(Fish & Chips)
MARY REILLY
(Mary Reilly)
HERO
(Ein ganz normaler Held)
THE GRIFTERS
(Grifters)
DANGEROUS LIAISONS
(Gefährliche Liebschaften)
SAMMY AND ROSIE GET LAID
(Sammy und Rosie tun es)
PRICK UP YOUR EARS
(Das Stürmische Leben des Joe Orton)
MY BEAUTIFUL LAUNDRETTE
(Mein wunderbarer Waschsalon)
THE HIT
(Die Profi-Killer)
GUMSHOE
(Auf leisen Sohlen)
THE BURNING
2006
2005
2002
2000
2000
1996
1996
1992
1990
1988
1987
1987
1985
1984
1971
1968
Christine Langan (Produktion)
Die preisgekrönte Produzentin Christine Langan arbeitete 2003 mit Stephen Frears an „The Deal“.
Ein Jahr später war sie ausführende Produzentin bei „Lie With Me“, einem zweiteiligenTV-Thriller,
bei dem Susanna White Regie führte. Danach produzierte sie das von Kritikern hoch gelobte TVDrama „Dirty Filthy Love“, das für einen BAFTA nominiert wurde und einen RTS Award als „Best
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Single Drama“ erhielt. Regie führte Adrian Shergold, Hauptdarsteller war Michael Sheen. 2005
produzierte sie das ebenfalls von Adrian Shergold gedrehte „Pierrepoint“ mit Timothy Spall and
Juliet Stevenson in den Hauptrollen. Nach der Premiere im selben Jahr beim Toronto International
Film Festival kam es im April 2006 in die englischen Kinos.
2002 kehrte sie als ausführende Produzentin wieder zu Granada TV zurück, wo sie bereits zwei
Jahre zuvor gearbeitet hatte. In der Zwischenzeit war sie als Produzentin bei dem ITV1-Drama
„Saw You“ mit Fay Ripley und Paul Rhys, und sowohl als Produzentin wie auch als Regisseurin bei
der BBC1-Komödie „Rescue Me“ mit Sally Phillips tätig. Ihr erster Einsatz nach ihrer erneuten
Zusammenarbeit mit Granada: die Produktion der romantischen Komödie „Watermelon“ mit Anna
Friel.
Zuvor hatte sie bereits Lorbeeren für die Produktion des Pilotfilms und der ersten drei Folgen von
„Cold Feet“ geerntet, Granadas enorm erfolgreicher TV-Serie, die bereits unzählige Preise
abgeräumt hat und in 33 Ländern läuft. Seit September 2006 arbeitet Christine Langan als
Produzentin bei BBC Films.
Tracey Seaward (Produktion)
Tracey Seaward produzierte 2002 Stephen Frears’ hochgelobten Film KLEINE SCHMUTZIGE
TRICKS (2002), der in der Kategorie “Bestes Drehbuch” für den Oscar und in derselben Kategorie
sowie als “Bester britischer Film” bei den BAFTAs nominiert wurde.
Außerdem fungierte sie 2005 als Produzentin bei dem international erfolgreichen Kinohit DER
EWIGE GÄRTNER von Fernando Meirelles, der 4 Oscarnominierungen („Bestes Drehbuch“,
Bester Schnitt“, „Bester Soundtrack“) einheimste und in der Kategorie “Beste Nebendarstellerin”
Rachel Weisz die begehrte Trophäe einbrachte. Auch bei den BAFTAs war die Romanverfilmung
unter anderem in den Kategorien „Bester Film“, „Beste Regie“, „Bester Schauspieler“ und „Beste
Schauspielerin“ nominiert.
Zu Tracey Seawards weiteren Produktionen zählen Danny Boyles MILLIONS (2004), Neil Jordans
THE GOOD THIEF (2000), NORA (1998), DER SCHLANGENKUSS (1996), GRENZENLOSER
HASS (1995) und DIE WITWEN VON WIDOWS PEAK (1993).
Andy Harries (Produktion)
Andy Harries wurde 2000 zum “Controller of Drama and Comedy” bei Granada, nachdem er
sieben Jahre Granadas Comedy-Department geleitet hatte. In dieser Funktion überwachte er die
Produktion zahlreicher preisgekrönter Programme, unter anderem fünf Folgen von “Cold Feet”
(BAFTA-Gewinner 2002 in der Kategorie “Bestes Drama”), „The Mrs. Merton Show“ (BAFTAGewinner 1997 in der Kategorie “Beste Talkshow“) sowie die BBC1-Show „The Royle Family“
(BAFTA-Gewinner 2000 in der Kategorie “Beste Situation Comedy”).
Als Leiter der Abteilung „Drama, Comedy and Factual Drama“ war er äußerst produktiv und
vielfältig. So zählen zu seinen Produktionen TV-Filme wie „Hot Money“ und „My Beautiful Son“
(BAFTA-Gewinner 2002 in der Kategorie “Beste Schauspielerin“ für Julie Walters) sowie
Literaturverfilmungen wie Galsworthys „The Forsyte Saga“ oder Pasternaks Klassiker „Dr.
Schiwago“ mit Keira Knightley and Sam Neill.
2003 fungierte er als ausführender Produzent bei „The Deal“ (BAFTA-Gewinner 2003 in der
Kategorie “Best Single Drama”), das Stephen Frears für Channel 4 gedreht hatte; zudem bei dem
TV-Film „Henry VIII“, geschrieben von Peter Morgan, mit Ray Winstone und Helena Bonham
Carter in den Hauptrollen, bei den Kritiker-Lieblingen „Wall of Silence“ und „Danielle Cable:
Eyewitness“, sowie dem preisgekrönten „Prime Suspect 6“ mit Helen Mirren.
Francois Ivernel (ausführende Produktion)
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Seit 2000 ist er als “Managing director” bei Pathé UK tätig, vorher hatte er dieselbe Position beim
französischen Pendant Pathé Image inne. Er war bei über 20 Filmen bereits als ausführender
Produzent tätig – unter anderem bei Stephen Frears’ oscarnominiertem Meisterwerk LADY
HENDERSON PRÄSENTIERT (2005), Neil Jordans BREAKFAST ON PLUTO (2005), Jean Duvals
THE MAGIC ROUNDABOUT (2005), Gurinder Chadhas BRIDE AND PREJUDICE (2004), Danny
Boyles MILLIONS (2004), Roger Michells ENDURING LOVE (2004), Shona Auerbachs DEAR
FRANKIE (2004) und Peter Webers oscarnominiertem Film DAS MÄDCHEN MIT DEM
PERLENOHRRING (2003).
Cameron McCRACKEN (ausführende Produktion)
Bevor sich Cameron McCracken als unabhängiger Produzent etablierte, war er neun Jahre als
Anwalt für Filmrechte in London, Paris und Rom tätig. Danach arbeitete er als “Director of
Business Affairs” bei “British Screen Finance Limited”, bis er in seine derzeitige Position als
“Deputy Managing Director“ bei Pathe UK wechselte. Er hat bereits über 20 Filme (ko-)produziert,
darunter DAS MÄDCHEN MIT DEM PERLENOHRRING (2003), BRIDE AND PREJUDICE (2004),
MILLIONS (2004), ENDURING LOVE (2004), LADY HENDERSON PRÄSENTIERT (2005) und
BREAKFAST ON PLUTO (2005).
Scott Rudin (ausführende Produktion)
Zu den von Scott Rudin produzierten Filmen zählen ZUM AUSZIEHEN VERFÜHRT (2006),
FREEDOMLAND (2006), LEMONY SNICKET - RÄTSELHAFTE EREIGNISSE (2004), DIE
TIEFSEETAUCHER (2004), HAUTNAH (2004), TEAM AMERICA (2004), I LOVE HUCKABEES
(2004), THE VILLAGE - DAS DORF (2004), DER MANCHURIAN KANDIDAT (2004), DIE
FRAUEN VON STEPFORD (2004), SCHOOL OF ROCK (2003), THE HOURS (2002),
SPURWECHSEL (2002), NIX WIE RAUS AUS ORANGE COUNTY (2002), IRIS (2001), DIE
ROYAL TENENBAUMS (2001), ZOOLANDER (2001), SHAFT - NOCH FRAGEN? (2000), RULES
- SEKUNDEN DER ENTSCHEIDUNG (2000), DIE WONDER BOYS (2000), SLEEPY HOLLOW
(1999), DIE ASCHE MEINER MUTTER (1999), BRINGING OUT THE DEAD - NÄCHTE DER
ERINNERUNG (1999), SOUTH PARK - DER FILM (1999), DIE TRUMAN SHOW (1998), IM
ZWIELICHT (1998), ZIVILPROZESS (1998), IN AND OUT (1997), KOPFGELD (1996), MOTHER
(1996), MARVINS TÖCHTER (1996), DER CLUB DER TEUFELINNEN (1996), CLUELESS - WAS
SONST! (1995), SABRINA (1995), NOBODY’S FOOL (1994), DIE FIRMA (1993), DAS
KÖNIGSSPIEL (1993), JENNIFER EIGHT (1992), SISTER ACT (1992), SISTER ACT 2 - IN
GÖTTLICHER MISSION (1993), THE ADDAMS FAMILY (1991), DIE ADDAMS FAMILY IN
VERRÜCKTER TRADITION (1993), DAS WUNDERKIND TATE (1991), IN SACHEN HENRY
(1991), FREMDE SCHATTEN (1990), FLATLINERS (1990), FLUCHT ZU DRITT (1984) und HE
MAKES ME FEEL LIKE DANCING (1983 - Oscargewinner in der Kategorie “Beste
Dokumentation”).
Seine Theaterproduktionen: Passion (Tony Award in der Kategorie “Bestes Musical”),
Indiscretions, Hamlet, Seven Guitars, Skylight, A Funny Thing Happened on the Way to the Forum,
On the Town, The Chairs, The Judas Kiss, Stupid Kids, The Blue Room, The Most Fabulous Story
Ever Told, Hautnah (London and New York), Amy’s View, The Wild Party, The Ride Down Mt.
Morgan, Copenhagen (Tony Award in der Kategorie “Bestes Theaterstück”), The Designated
Mourner, The Caretaker (London), The Goat (Tony Award in der Kategorie “Bestes Theaterstück”),
Medea, Beckett/Albee, Caroline, or Change, The Normal Heart, Who’s Afraid of Virginia Woolf?,
Doubt (Tony Award in der Kategorie “Bestes Theaterstück”), Red Light Winter, Well, Faith Healer,
The History Boys (Tony Award in der Kategorie “Bestes Theaterstück”) und Shining City.
Zu seinen nächsten Filmen gehören Kenneth Lonergans MARGARET (2006), Noah Baumbachs
neuester noch unbetitelter Film, Richard Eyres NOTES ON A SCANDAL (2006), Roger Michells
VENUS (2006), Kim Peirces STOP-LOSS (2007), Joel und Ethan Coens NO COUNTRY FOR OLD
MEN (2007), Paul Thomas Andersons THERE WILL BE BLOOD (2007), Wes Andersons
FANTASTIC MR. FOX und THE DARJEELING LIMITED sowie Stephen Daldrys THE AMAZING
(2007).
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Peter Morgan (Drehbuch)
Peter Morgan hat bereits unzählige Skripts fürs Kino und Fernsehen verfasst und arbeitete kürzlich
mit Stephen Frears an dem BAFTA-Gewinner „The Deal” zusammen, der die Beziehung zwischen
Tony Blair und dessen schottischem Widersacher Gordon Brown beleuchtet. Seine Bearbeitung
von THE LAST KING OF SCOTLAND für Regisseur Kevin Macdonald kam im September 2006 in
die Kinos, seine Adaption von THE OTHER BOLEYN GIRL wird derzeit für Sony und Focus
verfilmt.
Zu seinen weiteren Arbeiten zählen anspruchsvolle TV-Filme wie “Longford” für C4 und HBO und
seine preisgekrönten Zusammenarbeiten mit Regisseur Pete Travis: „The Jury“, das beim Reims
International Festival und bei den CRS Awards in der Kategorie „Bestes Drama“ gewann sowie
„Henry VIII“ mit Ray Winston und Helena Bonham Carter, das in der Kategorie „Bestes Drama“
2004 einen Emmy erhielt.
Im Kino machte er sich unter anderem durch MARTHA TRIFFT FRANK, DANIEL UND
LAURENCE (1998) und DER KLANG DER STILLE (1992) für den gefeierten polnischen Regisseur
Krystoff Zanussi einen Namen – dieser Film lief 2002 auch in Cannes. Sein früher Kurzfilm DEAR
ROSIE, verfilmt von Peter Cattaneo, heimste 1990 sogar eine Oscarnominierung ein. Sein erstes
Theaterstück “Frost/Nixon” wird derzeit von Michael Grandage für das Donmar Warehouse
inszeniert.
Affonso Beato, ASC, ABC (Kamera)
Er ist seit über 40 Jahren im Geschäft und kann auf eine international erfolgreiche Karriere
zurückblicken. Der preisgekrönte Kameramann Affonso Beato wurde in Rio de Janeiro, Brasilien,
geboren, zog 1970 nach New York und wurde amerikanischer Staatsbürger. Derzeit lebt er in Los
Angeles. Zu seinen neueren Arbeiten zählt DARK WATER - DUNKLE WASSER (2005), das von
Walter Salles verfilmt wurde.
Weitere Filme, bei denen er hinter der Kamera stand: Jonathan Lynns THE FIGHTING
TEMPTATIONS (2003), Matthew Parkhills DOT THE I (2003), Bruno Barretos FLIGHT GIRLS
(2003), Terry Zwigoffs GHOST WORLD (2001) und ANTONIO DAS MORTES (1969), der in
Cannes einen Preis bekam.
Bemerkenswert ist auch seine Zusammenarbeit mit Pedro Almodóvar. Mit dem spanischen
Regisseur drehte er Meisterwerke wie ALLES ÜBER MEINE MUTTER (1999), der 2000 den Oscar
als „Bester fremdsprachiger Film“ erhielt, LIVE FLESH - MIT HAUT UND HAAR (1997) und MEIN
BLÜHENDES GEHEIMNIS (1995).
Lucia Zucchetti (Schnitt)
Lucia Zucchetti wirkte in den letzten zehn Jahren an diversen stilistisch herausragenden britischen
Independent-Filmen mit. Sie begann ihre Karriere mit den preisgekrönten Kurzfilmen SMALL
DEATHS (1996), bei dem Lynne Ramsay Regie führte und der 1996 in Cannes ausgezeichnet
wurde, sowie GASMAN (1997), der 1998 in Cannes einen Preis erhielt und in der Kategorie
“Bester Kurzfilm” einen schottischen BAFTA erhielt. Zucchetti arbeitete mit Ramsay auch bei den
preisgekrönten Filmen RATCATCHER (1999) und MORVERN CALLAR (2002) zusammen. Zu
ihren
weiteren
Verdiensten
zählen: THE
LOW
DOWN
(2000), John
Crowleys INTERMISSION (2003) und Michael Radfords DER KAUFMANN VON VENEDIG (2004).
Für Stephen Frears hat sie kürzlich bereits an folgenden Filmen mitgearbeitet: „The Deal“
(2003) und LADY HENDERSON PRÄSENTIERT (2005).
Alan Macdonald (Szenenbild)
Alan Macdonald gilt als einer der führenden Bühnenbildner, zu dessen Arbeiten Filme wie KINKY
BOOTS (2005), 51ST STATE (2001), NORA - DIE LEIDENSCHAFTLICHE LIEBE VON JAMES
JOYCE (2000) und DAS SCHNELLE GELD - DIE NICK LEESON-STORY (1999) zählen. Vor
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allem mit Regisseur John Maybury hat er viel zusammengearbeitet, darunter bei dessen Thriller
THE JACKET (2005), LOVE IS THE DEVIL (1998) sowie REMEMBRANCE OF THINGS FAST
(1994), der 1994 den Goldenen Bären beim Filmfestival in Berlin gewann.
Consolata Boyle (Kostüme)
Consolata Boyle kam nach ihrem abgeschlossenen Studium in Archäologie und Geschichte an der
Universität Dublin und ihrer Lehrzeit als Kostümbildnerin am Abbey Theatre in Dublin zum Film.
Mittlerweile hat sie mehr als 20 Jahre Erfahrung in ihrem Job und arbeitete mit Stephen Frears vor
THE QUEEN bereits bei drei Filmen zusammen: FISH & CHIPS (1996), MARY REILLY (1996) und
THE SNAPPER (1993). Ansonsten hat sie unter anderem mitgewirkt bei: EINE HOCHZEIT ZU
DRITT (2005), ASYLUM (2005), THE ACTORS (2003), NORA - DIE LEIDENSCHAFTLICHE
LIEBE VON JAMES JOYCE (2000), CATASTROPHE (2000), THE WINSLOW BOY (1999) und
DIE ASCHE MEINER MUTTER (1999). Für „The Lion In Winter“ (2003) gewann sie 2004 einen
Emmy in der Kategorie “Bestes Kostüm”.
Daniel Phillips (Maske)
Daniel Phillips gilt als erfahrener Maskenbildner und war bereits bei zahlreichen Filmproduktionen
für Haare und Make-up zuständig. Unter anderem bei: VENUS (2006), THE HISTORY BOYS
(2006), MAN TO MAN (2005), THE LEAGUE OF GENTLEMEN’S EXTRAORDINARY
APOCALYPSE (2005), ANITA AND ME (2002), DIE VIER FEDERN (2002), WHATEVER
HAPPENED TO HAROLD SMITH (1999) und WITH OR WITHOUT YOU (1999). 2000 erhielt er für
„Arabian Nights - Abenteuer aus 1001 Nacht“ einen Emmy in der Kategorie “Bestes Make-up“.
Leo Davis (Besetzung)
Leo Davis war bereits bei neun Stephen Frears-Filmen für das Casting verantwortlich: LADY
HENDERSON PRÄSENTIERT (2005), KLEINE SCHMUTZIGE TRICKS (2002), LIAM (2000),
FISH & CHIPS (1996), MARY REILLY (1996), THE SNAPPER (1993), HIGH FIDELITY (2000),
GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN (1988) und „The Deal“ (2003).
Er ist seit 15 Jahren im Geschäft. Zu seinen weiteren Projekten zählen:
DER EWIGE GÄRTNER (2005), LAYER CAKE (2004), DAS MÄDCHEN MIT DEM
PERLENOHRRING (2003), I’LL SLEEP WHEN I’M DEAD (2003), FELICIA, MEIN ENGEL (1999)
und SUNSHINE - EIN HAUCH VON SONNENSCHEIN (1999).
Peter Lindsay (Ton)
Peter Lindsay war bereits bei diversen internationalen Kinofilmen für den Sound zuständig:
BATMAN BEGINS (2005), für den er auch bei den BAFTAs nominiert wurde, DER BEWEIS
(2005), THUNDERBIRDS (2004), CALLAS FOREVER (2002), DIE VIER FEDERN (2002),
CORELLIS MANDOLINE (2001), THE BEACH (2000), VELVET GOLDMINE (1998) und
BRASSED OFF - MIT PAUKEN UND TROMPETEN (1996). 1997 erhielt er eine Golden ReelNominierung in der Kategorie „Bester Sound“ für DIE FLÜGEL DER TAUBE (1997) und 1999 eine
BAFTA-Nominierung für seine Arbeit an DIE STIMME IHRES LEBENS (1998). THE QUEEN ist
seine dritte Zusammenarbeit mit Stephen Frears, nach LADY HENDERSON PRÄSENTIERT
(2005) und KLEINE SCHMUTZIGE TRICKS (2002).
Alexandre Desplat (Musik)
Nachdem er für über 50 europäische Filme die Musik komponiert hatte und für zwei Cesars
nominiert worden war, machte er 2003 mit seinem großartigen Soundtrack DAS MÄDCHEN MIT
DEM PERLENOHRRING (2003) – für den er für den Golden Globe, den BAFTA und den
Europäischen Filmpreis nominiert wurde – auch Hollywood auf sich aufmerksam. Seinen
herausragenden Ruf untermauerte er mit der hoch gelobten Filmmusik zu Jonathan Glaziers
BIRTH (2004), in dem Nicole Kidman die Hauptrolle spielte. Danach komponierte er für „The
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Upside Of Anger“ (2005, mit Joan Allen und Kevin Costner), Florent Siris HOSTAGE (2005, mit
Bruce Willis) und Lasse Halströms CASANOVA (2005, mit Heath Ledger und Jeremy Irons). Auch
bei Stephen Gaghans Film SYRIANA (2005, produziert von Steven Soderbergh; mit Matt Damon
und George Clooney), für den er erneut eine Golden Globe-Nominierung einheimste, sowie
Richard Loncraines FIREWALL (2006, mit Harrison Ford), war er für die Musik zuständig. Zuletzt
fertig gestellt hat er die Soundtracks zu THE QUEEN (2006) und THE PAINTED VEIL (2006, mit
Edward Norton und Naomi Watts). Derzeit arbeitet er an der Filmmusik zu MR. MAGORIUM’S
WONDER EMPORIUM (2007, mit Dustin Hoffman und Natalie Portman).
Trotz zahlreicher Anfragen aus Hollywood stellt sich Alexandre Desplat auch immer wieder für
ausgewählte europäische Produktionen zur Verfügung. Für seine Arbeit an DER WILDE SCHLAG
MEINES HERZENS (2005) beispielsweise bekam er 2005 den Silbernen Bären in der Kategorie
“Beste Filmmusik” beim Berliner Filmfestival und 2006 einen Cesar.
Alexandre Desplats Eltern (sie ist Griechin, er Franzose) trafen sich beim Studium am US-College
in Berkeley. Der Komponist spricht daher auch mehrere Sprachen und hat eine klassische
musikalische Ausbildung hinter sich. Beeinflusst wurde er aber auch durch amerikanischen Jazz
und Hollywood-Filmmusik – was zu seinem unverwechselbaren Sound geführt hat.
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The Queen
Original Soundtrack zum Film
von Stephen Frears
Komp.: Alexandre Desplat
VÖ: 12.01.2007
Warner/Milan 3 2990 39905 0 29
Die Welt ist geschockt, als am 31. August 1997 aus Paris die Nachricht eintrifft: Lady Diana, die
geschiedene Frau des britischen Thronfolgers, hat einen schweren Verkehrsunfall erlitten. Der
Schock wird umso größer, als bekannt wird, dass Lady Diana den Unfall nicht überlebt hat. Die
Bevölkerung des britischen Königreichs, die Diana längst zur Prinzessin der Herzen erkoren hat,
fällt in tiefe Trauer.
Unfähig, sich der Öffentlichkeit zu stellen, verschanzt sich Queen Elizabeth II. (Helen Mirren) mit
ihrem Mann Prinz Philip (James Cromwell) und den anderen Mitgliedern ihrer Familie hinter den
hohen Mauern ihres Schlosses. Sie kann und will sich nicht der öffentlichen Trauer anschließen,
die von ihr selbst nach der Scheidung Dianas aufgestellte Staatsräson lässt dies nicht zu.
Die britische Öffentlichkeit aber hat kein Verständnis für die zur Schau getragene Hartherzigkeit
der Windsors. Ein tiefer Graben zwischen Königshaus und Volk reißt auf.
Premierminister Tony Blair (Michael Sheen) versucht zu vermitteln, aber auch er verlangt eine
Stellungnahme der Monarchin. Und noch mehr: Es soll eine offizielle Totenfeier und ein
Staatsbegräbnis geben. Die Königin aber weigert sich. Ein zähes Ringen beginnt um das, was zur
privaten Tragödie der Lady Diana Spencer und dem englischen Königshaus gehört, und um das,
was die Öffentlichkeit und die Presse zu Recht beanspruchen...
THE QUEEN startet am 11. Januar 2007 bundesweit im Concorde Filmverleih
Im Film ist auch Verdis 'Libera Me' zu hören, aufgenommen beim Begräbnisgottesdienst von
Prinzessin Diana. Der Soundtrack stammt vom bekannten Filmkomponisten Alexandre Desplat.
Nachdem er die Musik für mehr als 50 europäische Produktionen schuf und zweimal für den Cesar
nominiert war, hatte Desplat seinen Durchbruch in Hollywood mit dem ausdrucksstarken
Soundtrack zu 'Das Mädchen mit dem Perlenohrring'(2003), der ihm Nominierungen zu Golden
Globes, BAFTA und zu den European Film Awards einbrachte. Sein guter Ruf festigte sich mit
seiner gefeierten Arbeit zu Jonathan Glaziers Film 'Birth' (mit Nicole Kidman). In der Folge
komponierte Alexandre Desplat die Soundtracks zu 'The Upside of Anger', 'Hostage' und Lasse
Holströms 'Casanova' (mit Heath Ledger und Jeremy Irons). Erst kürzlich war Desplat wieder für
den Golden Globe nominiert für seine Musik zu Stephen Gaghans 'Syriana'.
Der Soundtrack 'THE QUEEN' erscheint pünktlich zum Kinostart am 12. Januar 2007
Mehr Information:
www.thequeen-movie.com/
www.warnerjazz.de/medialounge
siehe Milan Soundtracks
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