ESG „Osteuropastudien“, Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis, LMU München, WS 2007/08 Elitestudiengang „Osteuropastudien“ Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Wintersemester 2007/08 Ludwig-Maximilians-Universität München Seite 1 von 36 ESG „Osteuropastudien“, Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis, LMU München, WS 2007/08 Inhaltsverzeichnis Angebote für alle................................................................................................................................ 3 Pflichtkurse ......................................................................................................................................... 4 Geschichte Ost- und Südosteuropas ............................................................................................. 6 Geschichte Ost- und Südosteuropas ............................................................................................. 6 Slavische Literatur- und Sprachwisssenschaft ......................................................................... 12 Europäische Ethnologie / Interkulturelle Kommunikation ................................................. 19 Volkswirtschaftslehre .................................................................................................................... 25 Politikwissenschaft ......................................................................................................................... 28 Seite 2 von 36 ESG „Osteuropastudien“, Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis, LMU München, WS 2007/08 Bitte beachten: Das Curriculum ist modularisiert. Dabei bilden mindestens zwei inhaltlich aufeinander bezogene Lehrveranstaltungen ein Modul, das sich über höchstens zwei aufeinander folgende Semester erstreckt. Erforderlich sind (mindestens) zwei Module im Studienschwerpunkt, (mindestens) zwei Module im Ergänzungsfach sowie ein interdisziplinäres Projektmodul. In den meisten Fällen (in Absprache mit den Dozenten) können die Veranstaltungen eines Moduls auch einzeln besucht und als Wahlkurs angerechnet werden. Angebote für alle Soft Skill Kurse des Elitenetzwerks Bayern 3./4. November 2007 "Mission Statement" 16. bis 18. November 2007 - Selbst- und Fremdführung (Persönlichkeitsentwicklung) - Verhandlungs- und Beziehungsmanagement - Bewerbungstraining (Bewerbungsverfahren erfolgreich meistern) - Negotiation for results - Job Applications in English (USA, Great Britain, Australia) WEITERE INFOMATIONEN s. am 28.9. an alle versandte E-Mail! Seite 3 von 36 ESG „Osteuropastudien“, Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis, LMU München, WS 2007/08 Pflichtkurse Pflichtkurs für den Jahrgang 20072009 (4 LP) Theorien, Methoden und Recherchemöglichkeiten zu Osteuropa für Geistes- und Sozialwissenschaftler Grundlagen- und Orientierungskurs des Studiengangs. Das Bayerische Hochschulgesetz schreibt eine Grundlagen- und Orientierungsprüfung für alle Studierenden vor, die bestanden werden muß! Prof. Dr. Martin Schulze Wessel / Dr. Gudrun Wirtz (Osteuropa-Abteilung, Bayerische Staatsbibliothek Theorien, Methoden und Recherchemöglichkeiten zu Osteuropa für Geistes- und Sozialwissenschaftler Seminar [Übung], 2 SWS, 4 LP (anrechenbar für das jeweilige Hauptfach) Mo 1012 Uhr, Ort: siehe unten! Beginn: 22.10.2007, Bayerische Staatsbibliothek, Ludwigstraße 16 Die Terminverteilung zwischen Historicum und BSB wird noch festgelegt. Unterrichtsorte: Prof. Dr. Martin Schulze Wessel: Historicum, Amalienstr. 52, HS 302 Dr. Gudrun Wirtz: Bayerische Staatsbibliothek, Ludwigstraße 16 Theorien- und Methodenteil In dem Theorieteil geht es erstens um eine Einführung in die Grundlagen von Regionalstudien mit besonderem Bezug zu Osteuropa. Zweitens werden die theoretischen Grundlagen der am Studiengang beteiligten geistes-, sozial- und kulturwissenschaftlichen Fächer thematisiert. Angestrebt wird eine Einsicht in den grundlegenden Theoriewandel der letzten fünfzehn Jahre, nicht eine additive Zusammenschau. Der „cultural turn“ soll in seinen Wirkungen auf die einzelnen Disziplinen analysiert werden. In welchem Maße hat sich Kultur als Paradigma in verschiedenen Fächern in der Politikwissenschaft, in der Geschichtswissenschaft, in der Slavistik usw. durchgesetzt? Damit sollen Schnittflächen zwischen verschiedenen Disziplinen und gemeinsame Trends sichtbar gemacht werden. Literatur: Stefan Creuzberger/Ingo Mannteufel/Alexander Steininger/Jutta Unser (Hgg.): Wohin Steuert die Osteuropaforschung? Eine Diskussion, Köln 2000. Kulturgeschichte Ostmitteleuropas, hg. v. Stefan Troebst und Frank. Hadler, Berlin 2002 (= Themenheft der Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 50 [2002], H. 2); Maciej Janowski: Pitfalls and Opportunities: The Concept of East-Central Europe as a Tool of Historical Analysis, in: European Review of History 1999, 6 (1): 91100. Rechercheteil Der praktische Teil der Veranstaltung dient der Aneignung von „Informationskompetenz“ bzw. „library literacy“ im Bereich Osteuropa. Welche einschlägigen Informationsquellen (Bibliotheken, Archive, Internet) gibt es in- und außerhalb Deutschlands? Für welche Fragestellungen sind welche Findmittel (Kataloge, Repertorien, Volltextdatenbanken, Suchmaschinen u.a.) zu wählen? Wie sind diese Findmittel effizient und sachgerecht zu nutzen? Der Schwerpunkt wird hierbei auf der Nutzung elektronischer Medien liegen, es werden regelmäßig auf die Interessen der Teilnehmer abgestimmte Übungsaufgaben verteilt. Leistungsnachweis: regelmäßige Teilnahme, Klausur Leistungspunkte: 4 Seite 4 von 36 ESG „Osteuropastudien“, Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis, LMU München, WS 2007/08 Projektmodul für den Jahrgang 20072009 (10 LP) WS 2007/08 SS 2008 Dokumentarfilmprojekt Teil I Katarina Bader, M.A. (Politikwissenschaft), PD Dr. Raoul Eshelman (Slavistik) 2 SWS, 10 LP nach Abschluß des gesamten Kurses Mo, 14-16; , Schellingstraße 12, R. 302, 3. OG Beginn: 15.10.2007 Wird im Sommersemester 2008 mit dem Teil II fortgesetzt. Projektkurs Ziel des Projektkurses ist, 3-4 Videokurzfilme (10-15 Minuten) über osteuropäische Themen im Münchener Raum zu drehen. Die Filme sollen gängigen journalistischen Maßstäben genügen, die Ausrüstung wird dem Standard des sog. Amateur-High-End-Bereiches entsprechen. Der ersten Teil des Projektseminars (Wintersemester 2007/8) besteht in einer Einführung in die Ästhetik und Praxis des Dokumentarfilms. Hier werden StudentInnen mit den Grundbegriffen und Grundverfahren des Filmemachens vertraut gemacht. Im zweiten Teil (Sommersemester 2008) werden StudentInnen in kurzen Workshops von professionellen Filmtechnikern in den Umgang mit Filmausrüstung und mit den dazugehörigen Dreh- und Schnittverfahren gezielt eingewiesen. Gegen Ende des Sommersemesters werden die Filme gedreht, geschnitten und beurteilt. Den filmtheoretischen Teil leitet R. Eshelman, den journalistischen Teil K. Bader. Seite 5 von 36 ESG „Osteuropastudien“, Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis, LMU München, WS 2007/08 Geschichte Ost- und Südosteuropas Abteilung für Geschichte Ost- und Südosteuropas, Schellingstr. 12, 80799 München Sekretariat: Petra Thoma, Tel.: 089/2180-5656, E-Mail: [email protected] GES MOD 34: Geschichte Ostmitteleuropas II (12 LP) Religionsgeschichte in Mittel- und Osteuropa in der Moderne Teil I Prof. Dr. Martin Schulze Wessel Religion und sakrale Architektur in Ostmitteleuropa 1890-1930 Kernkurs, 3 SWS, 6 LP Di 8-11 Uhr, Amalienstr. 52, A 402, 4.OG Beginn: 16.10.2007 Mit Exkursion (s.u.!) Anmeldung bis zum 31. September in der Geschäftsstelle des Historischen Seminars bei Frau Mertl, Raum 328. Voraussetzung für die Anmeldung ist das Verfassen eines Essays. Die Lektüregrundlage dafür kann im Sekretariat während der Bürozeiten abgeholt werden. (Wird fortgesetzt im SS 2008 mit einem Seminar [Übung] Religion und Politik in Imperien des östlichen Europa, Schulze Wessel, 6 LP) Kernkurs Die Religionsgeschichte im Europa der Moderne zeichnet sich durch vielfältige, einander widerstrebende Tendenzen aus. Dies wird in spezifischer Weise in den großen Städten sichtbar: Partieller Religionsverlust im Sinne einer tendenziellen Lockerung von Bindungen an Religionsgemeinschaften ging mit der Neuerfindung religiöser Traditionen einher. Religiöse Deutungskonflikte fanden sowohl innerhalb als auch zwischen Religionsgemeinschaften statt. Die öffentliche Geltung von Religion war zwischen den konfessionellen Lagern, dem Staat und ggf. einer laizistischen Öffentlichkeit umstritten. Öffentliche Geltung wird u. a. durch Präsenz im öffentlichen Raum ausgeübt. Daraus u. a. ergibt sich die hohe Relevanz der Baugeschichte von Sakralarchitektur für eine Politik und Kulturgeschichte der Zeit. Die Realisierung des Baus von Gotteshäusern war und ist - wie übrigens die Auseinandersetzung um Moscheenbau heute deutlich macht - ein Politikum. In dem internationalen Seminar soll es um die Frage gehen, welche konfessionellen Geltungsansprüche durch die Planung und den Bau von sakraler Architektur gestellt und realisiert wurden und welche Beziehungen sich zwischen Architektur und theologischen Programmen nachweisen lassen. Gerade in den Metropolen Mitteleuropas ist in der Zeit zwischen 1890 und 1930 eine rege und architektonisch vielfältige Bautätigkeit festzustellen. Diese ist bedingt einerseits durch das Wachstum der Städte, das die Versorgung neuer Viertel mit Sakralbauten notwendig machte, andererseits durch Modernisierungsschübe und Ausdifferenzierung der Glaubensgemeinschaften. Gerade in den Landes- bzw. Regionalmetropolen stand der Sakralbau dabei in einem produktiven Spannungsfeld zwischen legitimierendem Traditionsrekurs und dem Nachweis zeitgemäßer Haltung, konkurrierender Abgrenzung und dem Anspruch, den ‚wahren’ Glauben baulich zu symbolisieren - eine Kombination aus praktischen Anforderungen der (jeweiligen) Religionsübung, politischen, administrativen und wirtschaftlichen Möglichkeiten sowie gesellschaftlichen, auch nationalen Interessen. Das Hauptseminar ist eine gemeinsame Veranstaltung der Universitäten München, Leipzig, Prag, Breslau und Krakau. Geplant sind ein Seminarteil, der an den beteiligten Universitäten aufgrund eines gemeinsamen Readers während des Semesters veranstaltet wird, und ein zweiter Seminarteil mit Exkursion, der von allen Seminargruppen gemeinsam gestaltet wird. Die vierzehntägige Exkursion führt nach Prag, Breslau, Krakau, Leipzig und Berlin. Literatur: Friedrich Wilhelm Graf, Die Wiederkehr der Götter. Religion in der modernen Kultur, München 2004. Martin Schulze Wessel/Christian Maner (Hg.), Kirche und Staat, Religion im Nationalstaat zwischen den Weltkriegen. Polen - Tschechoslowakei - Ungarn - Rumänien, Stuttgart 2002; Martin Schulze Wessel (Hg.), Nationalisierung der Religion und Sakralisierung der Nation in Ostmittel-, Südost- und Osteuropa im 19. und 20. Jahrhundert, Stuttgart 2006; Christian Welzbacher, Kirchenbau und Moderne (1920-1940). Anmerkungen zu einer traditionsverbundenen Baugattung, in: Kritische Berichte 35/1, 2007, S. 33-46. Hugo Seite 6 von 36 ESG „Osteuropastudien“, Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis, LMU München, WS 2007/08 Schnell, Der Kirchenbau des 20. Jahrhunderts in Deutschland. Dokumentation, Darstellung, Deutung, München, Zürich 1973. Leistungsnachweis: Beteiligung, Essay, Referat, Hausarbeit Leistungspunkte: 6 GES MOD 35: Geschichte Südosteuropas I (8 LP) Grenzerfahrungen in Imperien alle Modulteile im WS 2007/08 Mythen über den Donau-Balkan-Raum Kernkurs „Kulturgeschichte der Vampire“ kombiniert mit Seminar [Übung] zu Vlad Tepes im SS 08 Prof. Dr. Thomas Bohn Kulturgeschichte der Vampire 1731-1897 Kernkurs, 3 SWS, 6 LP Di 15-18 Uhr, Amalienstr. 52, A 507, 5. OG Beginn: 16.10.2007 mit: Prof. Dr. Thomas Bohn Südosteuropa unter dem Halbmond. 500 Jahre osmanischer Herrschaft auf dem Balkan Vorlesung, 2 SWS, 2 LP Mo 16-18 Uhr, Schellingstraße 3, E 03 Beginn: 15.10.2006 oder mit: Prof. Dr. Thomas Bohn Vlad Tepes „Dracula“ - Tyrann oder Volkstribun? Übung [Seminar] im SoSe 2008 Kernkurs Der Glaube an den „lebenden Leichnam“ ist ein universales Phänomen. Während in der mitteleuropäischen Variante sogenannte Nachzehrer ihre Angehörigen durch Sympathie ins Grab locken, werden in der südosteuropäischen Version Verwandte vermeintlicher Blutsauger der ewigen Verdammnis ausgesetzt. Die Vampire verdanken ihre Popularität der Aufklärung. Sie wurden zum Ausdruck einer barbarischen Welt stilisiert, von der sich das zivilisierte Europa abgrenzen konnte. Gleichzeitig fungierte das Schlagwort „Vampirismus“ als imperiale Kategorie. Es wurde bevorzugt auf die Grenzgebiete der Vielvölkerreiche bezogen, die sich in der Mitte Europas gegenüberstanden. Hatte sich die Hexenverfolgung im 16. und 17. Jahrhundert allmählich vom Westen in den Osten des Kontinents ausgedehnt, so schien sich im Gegenzug die posthume Pfählung und Verbrennung von Vampiren im 18. und 19. Jahrhundert von Osten nach Westen zu verbreiten. Aus kolonialer Perspektive ließ sich der Vampirismus daher als Invasion primitiver Kräfte deuten und mit slavophoben Sentenzen verbinden. Vor diesem Hintergrund verschob sich die Heimat der Vampire in westlichen Diskursen allmählich von Serbien und Ungarn über Mähren und Schlesien nach Polen und Litauen. Literatur: Hamberger, Klaus (Hrsg.): Mortuus non mordet. Dokumente zum Vampirismus, 1689-1791. Wien 1992; Sturm, Dieter/Klaus Völker (Hrsg.): Von denen Vampiren und Menschensaugern. Dichtungen und Dokumente. 4. Aufl. Frankfurt am Main 2003; Thomas Schürmann: Nachzehrerglauben in Mitteleuropa. Marburg 1990; Peter Mario Kreuter: Der Vampirglaube in Südosteuropa. Studien zur Genese, Bedeutung und Funktion. Rumänien und der Balkanraum. Berlin 2001. Leistungsnachweis: Beteiligung, Quelleninterpretation, Referat, Hausarbeit Leistungspunkte: 6 Vorlesung Im Geschichtsdenken der Balkanvölker firmiert die osmanische Herrschaft als „türkisches Joch“. Aus Sicht moderner Forscher erweisen sich Imperien indes nur dann als stabil, wenn auch die eroberten Territorien von ihrem Bestand profitieren. Wie war das Verhältnis von Zentrum und Peripherie im Osmanischen Reich? Welche Rolle spielte der Kulturtransfer? Warum gelang es den Osmanen, die Geschicke Südosteuropas ein halbes Jahrtausend zu bestimmen? Das Schicksal des „kranken Mannes am Bosporus“ wurde erst im Laufe des 19. Jahrhunderts durch den Befreiungskampf südosteuropäischer Nationalbewegungen und das Eingreifen konkurrierender Großmächten besiegelt. Seite 7 von 36 ESG „Osteuropastudien“, Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis, LMU München, WS 2007/08 Literatur: Josef Matuz: Das Osmanische Reich. Grundlinien seiner Geschichte. 3., unveränderte Aufl. Darmstadt 1994; Suraiya Faroqhi: Geschichte des Osmanischen Reiches. München 2000 (C.H. Beck Wissen); Edgar Hösch: Geschichte der Balkanländer. Von der Frühzeit bis zur Gegenwart. 4., aktualisierte und erweiterte Aufl. München 2002; Edgar Hösch: Geschichte des Balkans. München 2004 (C.H. Beck Wissen). Leistungsnachweis: Beteiligung, Prüfung Leistungspunkte: 2 Wahlkurs Geschichte Dr. Juliane Brandt Stadtgeschichte in Ungarn Seminar [Übung], 2 SWS, 6 LP Di 18-20 Uhr, Amalienstr. 52, A 507, 5.OG Beginn: 16.10.2007 Seminar [Übung] Viele mittelalterliche Städte Ungarns wurden von deutschen Siedlern gegründet - im Zeitalter des Nationalismus wurde dies gelegentlich in der These vom „fremden“ Charakter der Städte in Ungarn thematisiert. Ihrer geographischen Lage nach befand sich die Mehrzahl dieser Städte im Westen des Landes und im Karpatenbogen - was im Bild eines „stadtleeren“ Ungarn seinen Niederschlag fand. Freilich gab es bereits im Mittelalter auch in der scheinbar „stadtfreien“ Tiefebene große Siedlungen städtischen Zuschnitts mit ungarischsprachigen Einwohnern. Diese Orte hatten jedoch anderen rechtlichen Status. Historiker wie Ferenc Erdélyi haben in ihnen sogar das Erbe eines urtümlichen ungarischen Siedlungstyps zu entdecken gemeint - was These eins aus anderer Richtung zu bestätigen scheint. Sollte in dieser Phänomenologie der Stadt eine ungarische Eigentümlichkeit bestehen? Ziel der Veranstaltung ist es also, einen Überblick über wichtige Probleme der Stadtentwicklung im historischen Ungarn und ihren Verlauf bis ins 19. Jahrhundert zugeben. Dabei werden am Fall der Städte auch grundsätzliche Mechanismen der frühneuzeitlichen Gesellschaft und des ungarischen Ständewesens beleuchtet. Um Besonderheiten der ungarischen Entwicklung zu klären bzw. die beobachteten Phänomene innerhalb des europäischen Gesamtbildes zu verorten, wird anhand von Überblicksliteratur auch der vermeintliche „europäische Normalfall“ und die Situation in den ostmitteleuropäischen Nachbarländern vergleichend einbezogen. - Ungarischkenntnisse sind keine Teilnahmevoraussetzung, Teilnehmer mit solchen Kenntnissen sind natürlich herzlich willkommen. Literatur: Eidth Ennen: Die europäische Stadt des Mittelalters. Göttingen, 4. verb. Aufl. 1987; Heinz Schilling: Die Stadt in der Frühen Neuzeit. München 1993; Katalin Szende: Was there a Bourgeoisie in Medieval Hungary? In: „The Man of Many Devices Who Wandered Full Many Ways.” Festschrift in Honour of János M. Bak. Ed. Balázs Nagy - Marcell Sebõk. Budapest 1999, 445-459; István H. Németh: Várospolitika és gazdaságpolitika a 16-17. századi Magyarországon [Stadtpolitik und Wirtschaftspolitik im Ungarn des 16.17. Jahrhunderts]. 1.-2. Budapest (Gondolat - Magyar Országos Levéltár) 2004, 379-394 (Zusammenfassung); Stadt und Bürgertum im Übergang von der traditionalen zur modernen Gesellschaft. Hrsg. v. Lothar Gall. München 1993; Vera Bácskai: Városok Magyarországon az iparosodás elõtt [Städte in Ungarn vor der Industrialisierung]. Budapest 2002. Leistungsnachweis: Beteiligung, Referat, Hausarbeit Leistungspunkte: 6 Wahlkurs Geschichte Dr. Frithjof Benjamin Schenk Neue Ansätze der Stalinismusforschung Seminar [Übung], 2 SWS, 6 LP Di 13-15 Uhr, Amalienstraße 52, A 402, 4.OG Beginn: 16.10.2007 Seminar [Übung] Der Regierungszeit Stalins kommt eine Schlüsselfunktion nicht nur für das Verständnis der Geschichte der Sowjetunion sondern der ganzen Geschichte des „kurzen 20. Jahrhunderts“ als „Zeitalter der Extreme“ (Hobsbawm) zu. In der Lehrveranstaltung sollen verschiedene Untersuchungsfelder und Interpretationsansätze der Stalinismusforschung vergleichend analysiert und diskutiert werden. Ausgehend Seite 8 von 36 ESG „Osteuropastudien“, Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis, LMU München, WS 2007/08 von einer Auseinandersetzung mit der Totalitarismustheorie und sozialhistorischen Ansätzen 1980er Jahre werden neuere Forschungskonzepte (Personenkult, Feste und Herrschaftsinszenierung, Stalinismus als Zivilisation, Alltagsgeschichte, Vergleichsgeschichte, Gewaltgeschichte, topographische Stalinismusforschung, Subjektforschung; Kunst und Macht etc.) an neueren Publikationen vorgestellt und debattiert. Ziel der Übung ist somit nicht nur eine intensive Auseinandersetzung mit der Zeit des Stalinismus sondern auch eine Beschäftigung mit aktuellen methodischen Ansätzen der neueren und neuesten Geschichte. Literatur : Sheila Fitzpatrick: New Perspectives on Stalinism, in: Russian Review 45 (1986), S. 357-374; Manfred Hildermeier: Interpretationen des Stalinismus, in: Historische Zeitschrift 264 (1997), 655-674. Leistungsnachweis: Beteiligung, Referat, Klausur/Hausarbeit Leistungspunkte: 6 Wahlkurs Geschichte Dr. Ralf Göllner Oppositions- und Reformbewegungen in Ungarn Seminar [Übung], 2 SWS, 6 LP Do 14-16 Uhr, Schellingstraße 12, 22, EG Beginn: 18.10.2007 Seminar [Übung] Der kommunistische Einparteienstaat in Ungarn durchlief während seiner knapp 45-jährigen Geschichte mehrere Entwicklungsphasen, die durch Oppositions- und Reformbewegungen angestoßen wurden. Dabei ist jedoch zwischen innerparteilichen Reformgruppen und außerparteilichen Oppositionsbewegungen zu unterscheiden. Die Übung untersucht entlang dieser beiden gesellschaftlichen Faktoren die jüngere politische und gesellschaftliche Geschichte Ungarns. Die Eckpunkte sind die kommunistische Machtübernahme und stalinistische Ausrichtung des Landes, die Revolution von 1956 und deren Niederschlagung, die erneute Stabilisierung des kommunistischen Systems unter neuen Vorzeichen, die Wirtschaftsreformen des Neuen Ökonomischen Mechanismus von 1968, die allmähliche Herausbildung einer außerparlamentarischen Opposition in den 1980er Jahren und schließlich der elitengesteuerte Systemwechsel mit der Etablierung einer demokratisch-marktwirtschaftlichen Ordnung. Anhand dieser Entwicklungslinien sollen die Möglichkeiten und Grenzen des Wandels eines kommunistischen Systems analysiert werden, wobei fallweise auch die internationalen bzw. blockinternen Rahmenbedingungen und Ereignisse einbezogen werden. Ungarische Sprachkenntnisse sind von Vorteil, aber keine Voraussetzung. Literatur: Franz-Lothar Altmann, Edgar Hösch (Hrsg.): Reformen und Reformer in Osteuropa. Regensburg 1994; Jenõ Bango: Die postsozialistische Gesellschaft Ungarns. München 1991; Ivan T. Berend: The Hungarian Economic Reforms 1953-1988. Cambridge 1990; Aleksander Smolar, Pierre Kende (Hrsg.): Die Rolle oppositioneller Gruppen. Am Vorabend der Demokratisierung in Polen und Ungarn (1987-1989). Köln 1989; Jan Foitzik (Hrsg.): Die Entstalinisierungskrise in Ostmitteleuropa 1953-1956. Paderborn u.a. 2001; Manfred Agethen, Günter Buchstab (Hrsg.): Oppositions- und Freiheitsbewegungen im früheren Ostblock. Freiburg i. Br. 2003. Leistungsnachweis: Beteiligung, Referat, Klausur/Hausarbeit Leistungspunkte: 6 Wahlkurs Geschichte Dr. Robert Luft Kulturtransfer und Wechselwirkungen. Bayern-Böhmen in Mittelalter und Neuzeit Seminar [Übung], 2 SWS, 6 LP Mi 18-20 Uhr, Amalienstraße 52, A 507, 5. OG Beginn: 17.10.2007 Seminar [Übung] Die Geschichte des Wechselverhältnisses zwischen Bayern und Böhmen ist bislang nur für Teilbereiche erforscht. Die Übung wird an ausgewählten Themen zur Religions-, Kultur-, Wirtschafts- und Migrationsgeschichte den Austausch und die spezifischen Gemeinsamkeiten von Altbayern, Franken, der Oberpfalz und dem Herzogtum bzw. Königreich Böhmen, von beiden Regionen und Gesellschaften vom 9. Jahrhundert bis ca. 1800 beleuchten. Seite 9 von 36 ESG „Osteuropastudien“, Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis, LMU München, WS 2007/08 Literatur: Luft, Robert / Eiber, Ludwig (Hg.): Bayern und Böhmen. Kontakt, Konflikt, Kultur. München 2007. Voranmeldung: [email protected] Leistungsnachweis: Beteiligung, Referat, Klausur/Hausarbeit Leistungspunkte: 6 Wahlkurs Geschichte Forschungskolloquium Osteuropa Prof. Dr. Martin Schulze Wessel Forschungskolloquium zur osteuropäischen Geschichte Kolloquium, 2 SWS, 2 LP Mo 18-20 Uhr, Amalienstraße 52, A 202, 2. OG Beginn: 15.10.2007 Im Kolloquium werden neuere Forschungsarbeiten zur Osteuropäischen Geschichte vorgestellt, in diesem Semester im Schwerpunkt zur Zeitgeschichte. Das Colloquium richtet sich an Doktoranden, Examenskandidaten, Studierende der Osteuropastudien und der Osteuropäischen Geschichte. Leistungsnachweis: Beteiligung, mündliche Prüfung Leistungspunkte: 2 Wahlkurs Geschichte Prof. Dr. Martin Schulze Wessel Zwangsaussiedlung und Neubesiedlung in der Tschechoslowakei nach dem Zweiten Weltkrieg Seminar [Übung], 2 SWS, 6 LP Di 18-20 Uhr, Schellingstraße 12, R. 327, 3. OG Beginn: 16.10.2007 Seminar [Übung] In der Übung soll aufgrund bislang unveröffentlichter Quellen der Prozess der Zwangsaussiedlung der Deutschen aus der Tschechoslowakei und der Neubesiedlung des Grenzlandes untersucht werden. Dabei interessiert abgesehen von den Motiven und dem Verlauf von Vertreibung und Zwangsaussiedlung auch die Frage, welche Vorstellungen bei der Neubesiedlung der Vertreibungsgebiete leitend waren. In welchem Maße erschien gerade das neuaufzubauende Grenzland als Testfeld für die rasche Realisierung einer neuen Gesellschaftsordnung in der Tschechoslowakei? Literatur: Andreas Wiedemann, "Komm mit uns, das Grenzland aufbauen". Ansiedlung und neue Strukturen in den ehemaligen Sudetengebieten 1945-1952. Adrian von Arburg, Vertreibung, Zwangsaussiedlung und Deportation der tschechoslowakischen Deutschen (1945-1948), in: Netz-Quelle der Friedrich-Ebert-Stiftung "Zwangsmigrationen und Vertreibungen im Europa des 20. Jahrhunderts" (2004). http://library.fes.de/library/netzquelle/zwangsmigration/33vertrcz.html Leistungsnachweis: Beteiligung, Referat, Klausur/Hausarbeit Leistungspunkte: 6 Wahlkurs Geschichte Dr. Julia Mahnke-Devlin The Invention of Tradition. Nations and Statebuilding in Eastern Europe Seminar [Übung], 2 SWS, 6 LP Do 12-14 Uhr, Schellingstraße 12, R. 022, EG Beginn: 18.10.2007 Seminar [Übung] Im Tutorium sollen gemeinsam einschlägige englischsprachige Texte zur osteuropäischen Geschichte gelesen werden. Ziele der Veranstaltung sind dabei zum einen eine Einführung in die englischsprachige OsteuropaSeite 10 von 36 ESG „Osteuropastudien“, Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis, LMU München, WS 2007/08 Historiographie, zum anderen insbesondere aber auch eine Vertiefung englischer Sprachkenntnisse durch Übersetzungsübungen. Leistungsnachweis: Beteiligung, Referat, Klausur/Hausarbeit Leistungspunkte: 6 Wahlkurs Geschichte und Jura Dr. Petr Bohata Einführung in das tschechische Recht 1 SWS (Block), 2 LP Fr 14.12.2007 und Sa 15.12.2006, 10-18 Uhr Institut für Ostrecht in Regensburg, Landshuter Str. 4/II, 93047 Regensburg Dieser Kurs ist geeignet für Studierende ohne Vorkenntnisse. Anmeldung bei: [email protected] Gliederung - Pariser Vorortverträge - Gründung der Tschechoslowakei 1918 - Politische und rechtliche Probleme des neuen Staates - Die I. Tschechoslowakische Republik - Transformation und Rechtsangleichung zwischen 1920 und 1938 - Münchener Abkommen 1938 und seine Folgen - Selbstständige Slowakei 1939-1945 - Protektorat Böhmen und Mähren - Nachkriegsperiode bis 1948 - Kommunistischer Putsch 1948 - Politische Prozesse zu Beginn der 50er Jahre - Umbau der Rechtsordnung, Zwangskollektivierung, Stalinismus - Neue Rechtsordnung nach 1960 - Wirtschaftliche Lockerung der 60er Jahre - Prager Frühling 19671968 - Einmarsch der Warschauer Pakt Staaten - Zeit der „Normalisierung“ 19691989 - Samtener Revolution 1989 - Wandel der Gesellschaftsordnung nach 1990 - Privatisierung - Restitution - Rehabilitation - Spaltung der SFR - Entwicklung nach 1993 - Grundzüge des Staats- und Verfassungsrechts - Zivilrecht nach der Wende - Neues Gesellschaftsrecht - Reform des Strafrechts - Prozessordnungen unter neuen Bedingungen - Annäherungsprozeß an die EU - Rechtsprobleme in der Praxis der Demokratie und Marktwirtschaft Leistungsnachweis: mündliche Prüfung (im Anschluß am 15. Dezember) Leistungspunkte: 2 Seite 11 von 36 ESG „Osteuropastudien“, Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis, LMU München, WS 2007/08 Slavische Literatur- und Sprachwisssenschaft Institut für Slavische Philologie, Hauptgebäude, Geschwister-Scholl-Platz 1, 80539 München Sekretariat: Andrea Beigel, Tel.: 089/2180-2374; -2373, E-Mail: [email protected] Sprachkurse Slavische Sprachen: siehe: www.slavistik.uni-muenchen.de UND Russische Wirtschafts- und Rechtssprache: http://webinfo.campus.lmu.de/view_person.cfm?ps=29970 SLA MOD 31: Slavische Literaturwissenschaft des 19. und 20. Jahrhunderts I (insg. 8 LP) Zeit als Medium Prof. Dr. Aage Hansen-Löve Zeit als Medium von Kunst und Literatur im 20. Jahrhundert Vorlesung, 2 SWS, 2 LP Mi 10-12 Uhr, Hauptgebäude, A 022 Beginn: 17.10.2007 Die Vorlesung ist Pflicht für alle Anfänger des Osteuropa-Studiengangs mit Hauptfach Slavistik (Literaturwissenschaft) als Schwerpunkt. mit: Prof. Dr. Aage Hansen-Löve Zeit(t)räume bei Proust - Mandel’štam - Nabokov Kernkurs, 2 SWS, 6 LP Di 16-19 Uhr, Hauptgebäude, E 318 Beginn: 16.10.2007 oder mit: Kernkurs PD Dr. Raoul Eshelman im So Se 2008 Vorlesung Folgende Schwerpunkte bildend das Gerüst der Veranstaltung: Zeitspiralen, Leitmotivik im Symbolismus: der Zeit-Roman und die Roman-Zeit Henri Bergsons Konzept der „Dauer“ („durée“) und Mandelstams Akmeismus Nabokovs „Texturen der Zeit“ Die „Welt-vom-ende“ in der Avantgade Montage und Leitmotiv als Verfahren der diskontinuierlichen Zeit Intermedialität von Zeitkünsten: Kinematographie - Musik - Narration Futurismus und Futurologie: die Eroberung der Zukunft Revolutionskunst - Kulturrevolution: die Eroberung der Vergangenheit Genese und Evolution: generische und systemische Entwick-lungsmodelle im Formalismus/Strukturalismus und in der Kultursemiotik Raum- und Zeitkünste in der modernen Kunstwissenschaft Fläche und Raum: der Kampf der Dimensionen Hermetik und Moderne Physik: der Einstein-Komplex in der Avantgarde Ungegenständlichkeit und Zeitlosigkeit im Suprematismus Sujetloses Erzählen im Ornamentalismus der 20er Jahre Paradoxa der Unendlichkeit im Zeitdenken der Absurden Dichter in Russland (Charms, Vvedenskij) und in Westeuropa (Beckett) Remythisierung der Zeit im Sozialistischen Realismus und in totalitären Ästhetiken Inszenierung der Zeit in der Postmoderne: Konzeptualismus in Moskau Literatur: Primär- und Sekundärliteratur wird in einem Reader parallel zu Vorlesung bereitgestellt. Leistungsnachweis: Beteiligung, Essay Leistungspunkte: 2 Seite 12 von 36 ESG „Osteuropastudien“, Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis, LMU München, WS 2007/08 SLA MOD 31: Slavische Literaturwissenschaft des 19. und 20. Jahrhunderts I (ins. 8 LP) Zeit-Ordnungen Teil II Prof. Dr. Aage Hansen-Löve Zeit(t)räume bei Proust - Mandel’štam - Nabokov Kernkurs, 2 SWS, 6 LP Di 16-19 Uhr, Hauptgebäude, E 318 Beginn: 16.10.2007 Fortsetzung der Vorlesung "Zeit als Medium I" im Sommersemester 07. Kernkurs Dieses Hauptseminar bietet den zweiten Teil des Moduls Zeit-Ordnungen im Sommersemester (Elitestudiengang Osteuropa) und zugleich die Möglichkeit zur Vertiefung der in den Zeit-Veranstaltungen vorgetragenen Konzepte. Dabei geht es zentral in Marcel Prousts Zeit-Roman A la recherche um Kafkas Zeitkalküle in seiner Prosa und besonders um Nabokovs „Texture of time“ (so in seinem Roman Ada) sowie in seinem gesamten Romanwerk. Bei allen drei Autoren wird die Verräumlichung der Zeit durch eine Verzeitlichung der 3-D-Räume vielschichtig ersetzt bzw. überlagert. Folgende Themen(typen) wären denkbar: Thematisierung der Zeit bei Proust, Kafka, Nabokov (P.-K.-N.) Entlinearisierung der Zeit (Bergson) und Modernes Erzählen bei P.-K.-N. Erzählzeit/Erzählte Zeit Der Augenblick als Vergangenheit einer Zukunft - Prospektive Retrospektion Gedächtnisorganisation von Langtexten - Signale des Zeit-Wissens Datierungen Explizite Zeitangaben in Texten Mythische Zeitstrukturen im aperspektivischen Roman Zeitlupe / Zeitraffer bei P.-K.-N. und filmische Zeitverfahren Zeit-Geschichte / Geschichts-Zeit: eine Kritik der Historiographie Die Innenseite der Zeiterfahrung als narratives Verfahren Gnostische Elemente des „Zeit-Gefängnisses“ Medialität von Zeit- und Raumkünsten Zeitphilosophien der Moderne aus postmoderner Sicht Die russischen Themen werden mit Übersetzung angeboten. Leistungsnachweis: Beteiligung, Referat, Hausarbeit Leistungspunkte: 6 SLA MOD 34 Slavische Sprachwissenschaft: Typologie der slavischen Sprachen I/II (ins. 12 LP) Ost- und westslavische Sprachen im Vergleich PD Dr. Imke Mendoza Komplexe Sätze Kernkurs, 2 SWS, 6 LP Di 8.30-10 Uhr, HGB E 318 Beginn: 16.10.2007 Verpflichtend für StudentInnen der Slavistik im OE-Studiengang mit Schwerpunkt Slavistik/Linguistik. Teilnahmevoraussetzungen: abgeschlossenes Grundstudium, gute Kenntnisse in mindestens einer slavischen Sprache, Englischkenntnisse sind von großem Vorteil. mit: Dr. Barbara Sonnenhauser Typologie des slavischen Verbs: Morphologie, Syntax, Semantik Seminar [Übung], 2 SWS, 6 LP Seite 13 von 36 ESG „Osteuropastudien“, Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis, LMU München, WS 2007/08 Blockseminar: Zeit und Ort siehe aktuelle Aushänge! oder mit: Seminar [Übung] im SoSe 2008 Kernkurs Thema dieser Veranstaltung sind die syntaktischen und satzsemantischen Eigenschaften von komplexen, also zusammengesetzten Sätzen in den slavischen Sprachen. Es werden folgende Themenbereiche behandelt: einfacher Satz vs. komplexer Satz vs. Satzfolge die verschiedenen Grade der Abhängigkeit zwischen den Teilsätzen semantische Relationen zwischen den Teilsätzen: konditionale, kausale, konzessive und temporale Verknüpfungen koordinative Verknüpfungen Konjunktionen und andere „Satzverknüpfer“ explizite vs. implizite Verknüpfung von Teilsätzen, Syndese vs. Asyndese syntaktische und semantische Eigenschaften von Relativsätzen Es werden hauptsächlich das Russische und das Polnische behandelt, auf Wunsch der Teilnehmer aber auch die anderen slavischen Sprachen. Leistungsnachweis: Beteiligigung, Referat, Hausarbeit Leistungspunkte: 6 Seminar [Übung] Diese Übung beschäftigt sich mit der lexikalischen Kategorie des Verbs in den slavischen Sprachen unter verschiedenen linguistischen Aspekten. Zunächst geht es darum, Kriterien für die Abgrenzung der Wortart ‘Verb’ zu finden. Danach stehen Themen wie grammatische Kategorien des Verbs und Möglichkeiten von deverbalen Bildungen (Morphologie), Valenz und Subkategorisierung (Syntax), sowie verschiedene Verbklassen und ihre Charakteristika (Semantik) im Mittelpunkt. Dabei wird es auch um die Frage des Ereignisbezugs und die Struktur von Ereignissen gehen. Literatur: Davidson, D. 1998/1967. Die logische Form der Handlungssätze. Davidson, D. Handlung und Ereignis. Frankfurt/Main, 155-177; Mehlig, H.-R. 1999. Die grammatischen Kategorien des Verbs unter funktionalen Gesichtspunkten. Jachnow, H. (Hrsg). Handbuch der sprachwissenschaftlichen Russistik und ihrer Grenzdisziplinen. Wiesbaden, 182-213; Vendler, Z. 1967. Verbs and times. Linguistics in Philosophy. Ithaca, New York, 97-121 Leistungsnachweis: Beteiligung, Referat, Klausur Leistungspunkte: 6 Wahlkurs Slavistik - Literaturwissenschaft Prof. Dr. Miloš Sedmidubský Poesie der Mł oda Polska Kernkurs, 3 SWS, 6 LP Do 14-17 Uhr, HGB, A 325 Beginn: 18.10.2007 Kernkurs Anhand einer eingehenden Analyse ausgewählter Texte repräsentativer Autoren (K. Przerwa Tetmajer, J. Kasprowicz, L. Staff, T. Miciń ski, B. Leś mian u. a.) soll ein systematischer Überblick über die einzelnen Richtungen und Entwicklungstendenzen der Mł oda Polska vermittelt werden. Im Vordergrund des Interesses werden dabei verschiedene Spielarten und Gattungen der Lyrik stehen. Im einzelnen sollen insbesondere folgende Fragestellungen behandelt werden: 1) Historische Typologie der einzelnen Entwicklungsrichtungen der Mł oda Polska vor dem Hintergrund der gesamteuropäischen Entwicklung (Impressionismus, Dekadenz, Symbolismus, Expressionismus, Vitalismus, Neoklassizismus u. ä.); 2) Metapoetik der Mł oda Polska: Selbstbeschreibungsmodelle des Dichters und des Dichtertums; 3) Mythopoetik der Mł oda Polska: mythogene Motive, Sujets und Weltmodelle; 4) Psychopoetik der einzelnen Entwicklungsphasen der Mł oda Polska; Seite 14 von 36 ESG „Osteuropastudien“, Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis, LMU München, WS 2007/08 5) Rhetorik der Mł oda Polska: Kompositionsverfahren, Formen der Bildlichkeit, lautsemantische Figuren, Versstrukturen etc.; 6) Intermediale Aspekte der Mł oda Polska: die Rolle der Musik, des Tanzes und der bildenden Kunst in der Poesie. Literatur: Zum Einlesen in die Problematik der Mł oda Polska wird empfohlen: M. Podraza-Kwiatkowska, Literatura Mł odej Poł ski, Warszawa 1992. Leistungsnachweis: Beteiligung, Referat, Hausarbeit Leistungspunkte: 6 Seite 15 von 36 ESG „Osteuropastudien“, Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis, LMU München, WS 2007/08 Wahlkurs Slavistik - Literaturwissenschaft PD Dr. Raoul Eshelman Das tschechische Kino von den 60er Jahren bis heute Kernkurs, 2 SWS, 6 LP Di 12.30-14 Uhr, HGB, AE 318 Beginn: 16.10.2007 Kernkurs Im Seminar werden repräsentative tschechische Filme von der Zeit der sog. „Neuen Welle“ bis heute eingehend analysiert. Zu den untersuchten Regisseuren werden solche bekannten Figuren wie Forman, Menzel, Hř ebejk, Zelenka und Svě rák gehören (eine genaue Liste der Filme wird später bekannt gegeben bzw. kann an die Wünsche der TeilnehmerInnen angepasst werden). Die Filme werden mit englischen oder deutschen Untertiteln gezeigt, aber wegen der meist in tschechischer Sprache verfassten Sekundärliteratur sind gute Lesekenntnisse erforderlich. Literatur: Bilík, P., Ptáč ek, L. Panorama ceského filmu. Olomouc 2000. Halada, A. ceský film devadesátých let. Od Tankového praporu ke Koljovi. Praha 1997. Prádná, B. Škapová, Z. Cieslar, C. Demanty všednosti. Ceský a slovenský film 60. let. Praha 2002. Leistungsnachweis: Beteiligung, Referat, Hausarbeit Leistungspunkte: 6 Wahlkurs Slavistik - Literaturwissenschaft Prof. Dr. Renate Döring-Smirnov Textanalytische Übung: Pitertexte II Seminar [Übung], 2 SWS, 6 LP Mo 16.30-18 Uhr, HGB, AE 325 Beginn: 15.10.2007 zusammen mit Ilja Kukuj Wir bitten InteressentInnen um Anmeldung für die Übung. Seminar [Übung] St. Petersburg / Petrograd / Leningrad - aus der intimen Perspektive der dort Lebenden auch einfach „Piter“ genannt - eine Stadt also mit unstabilen Namen, deren jeweilige Benennung bereits ein ganzes kultur(politisches) Konzept in unterschiedlichsten poetischen Reflexionen beinhaltet. Aus dem großen Komplex der Pitertexte, für die wir im kommentierten Vorlesungs-verzeichnis des vorigen Sommersemesters 2007 erste Definitionen gegeben haben, sollen im kommenden Wintersemester vor allem Prosatexte vorgestellt werden - wir gehen aus von J. Brodskijs amerikanisch geschriebenem Rückblick auf das Leningrad, aus dem er ausgewiesen wurde Less than one, stellen dann das Piter von Dovlatov differierend, ja konkurrierend mit dem von Andrej Bitov vor. Weiterhin wollen wir in wechselnder Verantwortlichkeit in genauer Lektüre und Übersetzung Prosa der Sechziger Jahre behandeln. Es folgen dann weitere Texte aus den siebziger und achtziger Jahren des Zwanzigsten Jahrhunderts. Eine Auswahl der Texte wird in einem Reader bereitgestellt. Für die Teilnahme an der Veranstaltung sind wiederum bereits gute Sprachkenntnisse erforderlich. Am Anfang des Wintersemesters planen wir eine Exkursion in das heutige St. Peters-burg. Teilnahme an dieser Übung ist dafür keine Voraussetzung, aber eine sehr empfehlenswerte Vorbereitung. Leistungsnachweis: Beteiligung, Referat, Klausur Leistungspunkte: 6 Seite 16 von 36 ESG „Osteuropastudien“, Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis, LMU München, WS 2007/08 Wahlkurs Slavistik - Sprachwissenschaft PD Dr. Imke Mendoza Von Novgorod nach Perm: Russisch-Fenno-permische Sprachkontakte Seminar [Übung], 2 SWS, 6 LP Fr 8-10 Uhr, HGB E 318 Beginn: 19.10.2007 Teilnahmevoraussetzungen: Grundkenntnisse in den Bereichen slavistische oder finnougristische Sprachwissenschaft. Seminar [Übung] Die Veranstaltung behandelt die sprachlichen Kontakte zwischen den Ostslawen, Russen, Nordrussen einerseits und den Fennopermiern, Ostseefinnen und permischen Völkern andererseits sowohl aus finnougristischer als auch aus slavistischer Perspektive. Diachrone und synchrone Schwerpunktthemen sind u.a. die folgenden: die Rolle der ostseefinnischen Lehnwörter im Russischen für die ostsee-finnische Sprachgeschichte die Rolle der altrussischen Lehnwörter im Ostseefinnischen für die russische Sprachgeschichte Novgorods „Votskaja pjatina“ und das Wotische das Ostseefinnische in den Novgoroder Birkenrindeninschriften Stefan von Perm' und das Altsyrjänische der syntaktische Einfluss des Russischen auf das Syrjänische Sprachkontakt, Sprachwechsel und die Folgen: phonologische, morpho-logische und syntaktische „Finnougrismen“ in unterschiedlichen Varietäten des Russischen (Standardsprache, nordrussische Dialekte, ältere Sprach-zustände). Leistungsnachweis: Beteiligung, Referat, Klausur Leistungspunkte: 6 Wahlkurs Slavistik - Sprachwissenschaft Dr. Barbara Sonnenhauser Vom Satz zum Text: Informationsstruktur und Diskursrelationen Seminar [Übung], 2 SWS, 6 LP Mo 13s.t.-14.30 Uhr, HGB E 318 Beginn: 22.10.2007 Seminar [Übung] Eine Beschränkung linguistischer Analysen auf Struktur und Bedeutung des Satzes als oberste Einheit ist in verschiedener Hinsicht defizitär. Nicht berücksichtigt bleibt dabei beispielsweise die kommunikative Bedeutung eines Satzes, oder auch die Struktur und Bedeutung von größeren Einheiten, d.h. Texten. Diese Übung beschäftigt sich u.a. mit der Informationsstrukturierung von Sätzen (Thema-Rhema-Gliederung), mit Möglichkeiten und Kriterien der Strukturierung von Texten (Kohäsion, Kohärenz, Topikkontinuität, etc.), dem Verpacken von Information sowie verschiedenen Arten von Texten und ihren sprachlichen Besonderheiten. Diese Übung ist - neben Phonetik/Phonologie, Morphologie, Syntax, Semantik - Teil des Zyklus der Einführungen in die wichtigsten sprachwissenschaftlichen Disziplinen, die jeder Student mit Schwerpunkt Sprachwissenschaft während des Studiums einmal besucht haben sollte. Voraussetzung für den Scheinerwerb ist neben regelmäßiger Teilnahme die Übernahme eines Referats und das Verfassen einer schriftlichen Hausarbeit. Literatur: Givón, T. 1983. Topic continuity in discourse: an introduction. Givón, T. (ed). Topic Continuity in Discourse. Amsterdam, Philadelphia, 5-41; Jelitte, H. 1999. Textlinguistik. Jachnow, H. (Hrsg). Handbuch der sprachwissenschaftlichen Russistik und ihrer Grenzdisziplinen. Wiesbaden, 425-466; Vater, H. 32001. Einführung in die Textlinguistik. München Leistungsnachweis: Beteiligung, Referat, Klausur Leistungspunkte: 6 Seite 17 von 36 ESG „Osteuropastudien“, Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis, LMU München, WS 2007/08 Seite 18 von 36 ESG „Osteuropastudien“, Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis, LMU München, WS 2007/08 Europäische Ethnologie / Interkulturelle Kommunikation Institut für Volkskunde/Europäische Ethnologie, Ludwigstraße 25/0, 80539 München Sekretariat: Elisabeth Kellner, Tel.: 089/2180-2348, Raum E 03, E-Mail: [email protected] Institut für Interkulturelle Kommunikation, Oettingenstr. 67, 80538 München, Geschäftszimmer (Information und Fachstudienberatung), Raum 0.32, Tel.: 089/2180-9617, E-Mail: [email protected] Öffnungszeiten Geschäftszimmer (Tomislav Helebrant): Mo, Di, Mi jeweils 10-12. IKK: Teilnahmevoraussetzung für die IKK-Wahlkurse: erfolgreiche Teilnahme am Teil I des IKK-Moduls! Anmeldung zu den Proseminaren und Hauptseminaren für alle Studierenden, die einen Schein im betreffenden Seminar erwerben wollen (bei Teilnahme ohne Scheinerwerb ist eine Anmeldung nicht notwendig): ab sofort bis 05.10.2007 im Geschäftszimmer. Bitte melden Sie sich unbedingt in jedem Semester zurück, in dem Sie eine Lehrveranstaltung in IKK besuchen oder die Bibliotheken der Institute benutzen möchten! Bei Problemen wenden Sie sich bitte an Herrn Gröschel, Frau Paslaviciute oder an Frau Dr. Roth: [email protected] EE: Teilnahmevoraussetzung für die EE-Wahlkurse: erfolgreiche Teilnahme am Teil I des EE-Moduls! Anmeldung für die Wahlkurse EE (außer Vorlesungen): ab sofort bis 11.10.2007, jeweils zu den Öffnungszeiten (Geschäftszimmer). Rückmeldung: Bitte melden Sie sich in jedem Semester, in dem Sie unsere Lehrveranstaltungen besuchen, zu Beginn des Semesters im Geschäftszimmer des Instituts für Volkskunde/Europäische Ethnologie zurück. Bei Problemen wenden Sie sich bitte an Herrn Gröschel, Frau Paslaviciute oder an Frau Dr. Roth: [email protected] Achtung Erstsemester EE/IKK 2007/08: Die Teilnahme an diesem Modul ist verpflichtend! EE/IKK MOD 31 (Interkulturelle Kommunikation): Theorie der Interkulturellen Kommunikation (ins. 12 LP) Teil I Prof. Dr. Alois Moosmüller Einführung in die Interkulturelle Kommunikation Vorlesung, 2 SWS (Vorlesung + Seminar: 6 LP) Di 1214, Schellingstr. 3, HS E04 Beginn: 16.10.2007 mit: Dr. Juliana Roth Sonderaspekte der Kommunikation zwischen Ost und West in Europa Seminar [Übung], 2 SWS (Vorlesung + Seminar: 6 LP) Di 14-16, Ludwigstr. 25, Raum D2b Wird fortgesetzt im SS 2008 mit einem Kernkurs (2 SWS, Roth, 6 LP). Vorlesung Die Vorlesung führt in die wesentlichen Theorien und Methoden, Forschungsfelder und Anwendungsbereiche der Interkulturellen Kommunikation ein. Dabei wird insbesondere folgenden Fragen nachgegangen: Wie wird kulturelle Differenz konstruiert? Wie wirkt sich kulturelle Differenz in öffentlichen bzw. institutionalisierten und in privaten interkulturellen Handlungskontexten aus? Wie gehen die interkulturellen Akteure auf der Ebene des Individuums, der Gruppe, der Organisation mit kultureller Differenz um? Was gehört zu einer interkulturellen Kompetenz, welche gesellschaftliche Relevanz hat sie und wie kann diese Kompetenz erworben werden? Literatur: W. Gudykunst / Y.Y. Kim, Communicating with Strangers, New York 1997. Seminar [Übung] In der Begleitveranstaltung zur Vorlesung wird das Wissen über Kultur und Kommunikation mit Bezug auf die Gesellschaften Osteuropas vertieft und kritisch diskutiert. Ziel ist es, zum Erfassen kulturbedingten kommunikativen Handelns und zum Verstehen interkultureller Interaktionen anzuleiten. Im Mittelpunkt steht die Seite 19 von 36 ESG „Osteuropastudien“, Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis, LMU München, WS 2007/08 Anwendung des theoretischen und methodischen Wissens auf interkulturelle Interaktionen mit Osteuropäern. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist verpflichtend. Das Modul wird fortgesetzt im SS 2008 mit einem Kernkurs. Literatur: wird im Seminar mitgeteilt Leistungsnachweis: Beteiligung, Klausur Leistungspunkte: 6 Achtung Drittsemester EE/IKK 2007/08: Die Teilnahme an diesem Modul ist verpflichtend! EE/IKK MOD 32 (Europäische Ethnologie): Aspekte der Europäischen Ethnologie (ins. 12 LP) Teil II Professor Dr. Klaus Roth Aspekte der Alltagskultur des südöstlichen Europas Kernkurs, 2 SWS, 6 LP Mi 1214, Ludwigstraße 25, R. D 2b Beginn: 17.10.2007 Fortsetzung vom SS 2007: Aspekte der Europäischen Ethnologie (Vorlesung mit Seminar [Übung], Roth, 6 LP) Nicht für Erstsemester Europäische Ethnologie! Literatur: Literaturangaben werden in der ersten Sitzung gemacht. Leistungsnachweis: regelmäßige Teilnahme, umfangreiche Textlektüre mit Kurzreferaten, Hausarbeit Leistungspunkte: 6 Wahlkurs EE Prof. Dr. Irene Götz Nationale Identitäten: kulturhistorische, ethnographische und biographische Zugänge Vorlesung, 2 SWS, 2 LP Mi 10-12, Schellingstr. 3, HS E 01 Beginn: 17.10.2007 Vorlesung Nationale Identitäten sind, insbesondere seit dem 19. Jahrhundert, wirkmächtige Konstruktionen, die als „imagined communities“ (B. Anderson) durch symbolische Praktiken und Repäsentationen (z.B. vom Turnen fürs Vaterland, über Denkmaleinweihungen bis hin zu nationalen Museen, Jubiläen und Festen) in den Alltag hinein vermittelt werden. Nationale, regionale oder auch europäische Identitätskonzepte erscheinen dabei zu verschiedenen Zeiten und in verschiedenen Regionen bei Einzelnen und Gruppen als konvergente oder aber auch als komplementäre oder konkurrierende Konzepte für die Selbstverortung. In dieser Vorlesung soll anhand von historischen wie gegenwärtigen Beispielen nationaler Identitäts- und Geschichtspolitik den unterschiedlichen Gebrauchszusammenhängen, Vermittlungsstrategien und Wirkungsweisen des Nationalen nachgegangen werden. Aus einer historischen Perspektive wird somit deutlich, wie in den Nationalstaaten Europas kultureller Raum zu nationalem Raum homogenisiert wurde und die Idee des Nationalen auch beim Einzelnen bewusstseinsbildend werden konnte. Literatur: Wolfgang Kaschuba (Hg.): Kulturen - Identitäten - Diskurse. Perspektiven Europäischer Ethnologie. Berlin 1995. Leistungsnachweis: Beteiligung, Klausur Leistungspunkte: 2 Wahlkurs EE Dr. des. Sanna Schondelmayer Die Politik nationaler und europäischer Identitäten am Beispiel aktueller Diskurse in und über Polen Seite 20 von 36 ESG „Osteuropastudien“, Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis, LMU München, WS 2007/08 Seminar [Übung], 2 SWS, 6 LP Mittwoch 16-18 Uhr, Raum 302, Historicum Beginn: 17.10.2007 Vorbereitung: Jede/r Studierende wird gebeten, einen aktuellen Artikel aus einer Tages- oder Wochenzeitung bzw. Zeitschrift zum Thema „Polen und Europa“ als Diskussionsgrundlage der ersten Sitzung vorzubereiten. Seminar [Übung] Polens Alleingänge in der Europapolitik haben in jüngster Zeit die Medien beschäftigt und sind auf viel Unverständnis in den anderen europäischen Nachbarländern gestoßen. Am Beispiel der aktuellen Entwicklungen in Polen soll in diesem Seminar der Frage nachgegangen werden, inwiefern das Wissen um die eigene und fremde Geschichte grundlegend für die Verortung und gegenseitige Verständigung innerhalb Europas ist, welche Chancen aber auch welche Einschränkungen durch eine intensive Auseinandersetzung mit der Erinnerungs- und Identitätspolitik eines Landes einhergehen. Zunächst werden auf der Grundlage von einschlägiger Forschungsliteratur der Europäischen Ethnologie Konzepte und wissenschaftliche Debatten um die Konstruktion von (nationaler) Identität und Erinnerungspolitik diskutiert. Des weiteren steht dann das eigene empirische Arbeiten im Mittelpunkt: Es werden Presseberichte und mediale Selbstdarstellungen Polens hinsichtlich der hier vermittelten Identitätskonzepte analysiert, um für Polen als typisch geltende Motive und Strukturen nationaler Identität, wie z.B. die Dichotomie von Staat und Gesellschaft, zu verstehen. Die Auseinandersetzung mit theoretischen und medialen Identitätskonstruktionen wird ergänzt durch die Analyse von Außensichten auf Polen und begleitet durch eine Selbstreflexion der eigenen Wahrnehmungs- und Werturteile und mündet in die Frage, welche Rolle (Geschichts-)Wissen für das Selbst- und Fremdverstehen spielt. Literatur: Assmann, Jan /Hölscher, Tonio (Hrsg.): Kultur und Gedächtnis, Frankfurt am Main, 1988; Breidenbach, Joana / Zukrigl, Ina: Tanz der Kulturen. Kulturelle Identität in einer globalisierten Welt, Hamburg, 2000; Feldmann, Eva: Polen: „Für Eure und unsere Freiheit“ Zum Verständnis der polnischen Gesellschaft, Kultur und Identität. Frankfurt am Main, 2000; Hobsbawn, Eric / Ranger, Terence: The Invention of Tradition, Cambridge, 1999; Krasnodę bski, Zdzisł aw / Städtke, Klaus / Garsztecki, Stefan. (Hrsg.): Kulturelle Identität und sozialer Wandel in Osteuropa: das Beispiel Polen, Hamburg, 1999. Leistungsnachweis: Beteiligung, Referat, Hausarbeit Leistungspunkte: 6 Wahlkurs EE Professor Dr. Burkhart Lauterbach Europa in Bewegung. Kulturwissenschaftliche Migrations- und Integrationsforschung Vorlesung, 2 SWS, 2 LP Mo 14-16, Schellingstr. 3, HS E 01 (mit Tutorium) Beginn: 15.10.2007 Auch für Erstsemester Europäische Ethnologie! Migrations- und Integrationsforschung wird betrieben von einem breiten Spektrum wissenschaftlicher Disziplinen, von, wie es in einem grundlegenden Werk heißt, „der Bevölkerungswissenschaft über die Soziologie, Geographie, Geschichte und Ökonomie bis zur Regionalplanung und von der Psychologie über die Anthropologie bis zur Erziehungswissenschaft“. Es fällt auf, dass hier die Kulturwissenschaft Volkskunde/Europäische Ethnologie explizit nicht genannt wird. Diese Disziplin betrachtet sich selbst aber berechtigterweise als dazugehörig: Seit rund einem Jahrhundert setzt sie sich mit der Kultur der Deutschen im Ausland auseinander, seit wenigen Jahrzehnten auch mit der Kultur der Fremden hierzulande. Und nicht nur das: Sie nimmt mittlerweile das weltweite Geschehen in den Blick. Es stellt sich damit zwangsläufig die Aufgabe, den spezifischen Beitrag des eigenen Faches zur offenkundig multidisziplinären Migrations- und Integrationsforschung herauszuarbeiten. Im Zentrum der Vorlesung stehen daher historische und gegenwärtige intranationale, internationale wie auch transnationale, längerfristige wie auch vorübergehende Wanderungsbewegungen, wobei ich ein besonderes Augenmerk auf die Behandlung monographischer Arbeiten lege und die Leistungen der Nachbardisziplinen auf jeden Fall berücksichtige. Literatur: Burkhart Lauterbach: Menschen unterwegs. Themen und Probleme volkskundlicher MigrationsStudien. In: Österreichische Zeitschrift für Volkskunde 102 (1999) S. 129-151. - Sönke Friedreich: Volkskundliche Migrationsforschung in Sachsen. Konturen eines globalen Forschungsfeldes in regionaler Perspektive. In: Volkskunde in Sachsen 18 (2006) S. 35-52. - Max Matter: Migration als volkskundliches Seite 21 von 36 ESG „Osteuropastudien“, Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis, LMU München, WS 2007/08 Forschungsthema. In: Henrike Hampe (Hg.): Migration und Museum. Neue Ansätze in der Museumspraxis. Münster 2005. S. 17-30. - Saskia Sassen: Einleitung. In: dies.: Migranten, Siedler, Flüchtlinge. Von der Massenauswanderung zur Festung Europa. Frankfurt am Main 1996. S. 13-19. - Hermann Bausinger: Kulturelle Identität - Schlagwort und Wirklichkeit. In: ders. (Hg.): Ausländer - Inländer. Arbeitsmigration und kulturelle Identität. Tübingen 1986. S. 141-159. Leistungsnachweis: Beteiligung, Mündliche Kurzprüfung Leistungspunkte: 2 Wahlkurs EE Dr. des. Sanna Schondelmayer Die Rolle von Selbst- und Fremdbildern in interkulturellen Konflikten Seminar [Übung], 2 SWS, 6 LP Di 14-16, Leopoldstr. 13, Haus 1, 2. Stock, Raum 1212 Beginn: 16.10.2007 Seminar [Übung Immer wieder identifizieren sowohl Wissenschaftler als auch interkulturelle Trainer in der Beratungspraxis die Zusammenarbeit und Kommunikation von Menschen aus unterschiedlicher Kulturen als heraufordernd und problematisch, und sie propagieren die Notwendigkeit und Wirksamkeit interkultureller Schulungen. Häufig werden hier jedoch so genannte critical incidents kontextunabhängig betrachtet, vereinfachte Kulturkonzepte als eine Art „Rezeptwissen“ vermittelt und es wird davon ausgegangen, dass die Akteure besonders in konfliktbelasteten Situationen auf geläufige Regional- oder Nationalstereotype zur Etikettierung der Anderen zurückgreifen und diese das Handeln zwangsläufig determinieren. Dieses Seminar zielt dagegen darauf, die Frage nach der Bedeutung von Selbst- und Fremdbildern in interkulturellen Konfliktsituationen differenzierter, kontextspezifischer und in ihrer Ambivalenz und mehrdimensionalen Bedeutung anhand von Fallstudien zu betrachten. Nach einer theoretisch konzeptionellen Auseinandersetzung mit den Konzepten „Selbst- und Fremdbilder“, „Stereotyp“ und dem Begriff der „Kulturalisierung“ werden verschiedene Interview analysiert, die im Rahmen eines Forschungsprojektes über deutsch-polnische Arbeitsbeziehungen mit Deutschen und Polen geführt wurden (die polnischen Interviews liegen auch in deutscher Übersetzung vor). Mittels der Diskussion dieser empirischen Daten wird die Frage des Gebrauchs und der Variationen von stereotypisierten Selbst- und Fremdbildern behandelt. Die empirische Arbeit dient ferner dazu, am Beispiel dieses Themenfeldes der Interkulturellen Kommunikation die Methoden der „Interviewanalyse“ sowie des ethnographsichen, kontextorientierten Arbeitens vorzustellen. Literatur: Balla, Balint/ Sterbling, Anton: Ethnicity, Nation, Culture. Central and East European Perspectives, Hamburg 1998; Heuberger, Valeria, Suppan, Arnold, Vyslonzil, Elisabeth (Hrsg.): Das Bild vom Anderen; Identitäten, Mentalitäten, Mythen und Stereotypen in multiethnischen europäischen Regionen, Reuter, Julia: Ordnung des Anderen. Zum Problem des Eigenen in der Soziologie des Fremden. Bielefeld, 2002. Leistungsnachweis: Beteiligung, Referat, Klausur Leistungspunkte: 6 Wahlkurs IKK Dr. Juliana Roth Ost und West in Europa: Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Wandel Seminar [Übung], 2 SWS, 6 LP Mo 16-18, Ludwigstr. 25, Raum D2b Max. 16 Teilnehmer; die Teilnahme ausländ. Studierender ist erwünscht. Sprechstunde Frau Dr. Roth: dienstags, 16-17, Ludwigstraße 25, Raum D2d Die EU-Osterweiterung wie auch die verstärkte Präsenz Russlands in der Weltpolitik haben die Aufmerksamkeit der Westeuropäer verstärkt in Richtung Ost- und Südosteuropa gelenkt - und dabei zugleich die Probleme der gegenseitigen Verständigung offenbart. Immer wieder stößt das Zusammenwachsen von „Ost“ und „West“ auf Grenzen, zeigen sich Mißtrauen und mangelnde Kenntnis. Das Seminar hat zum Ziel, an Beispielen aus einzelnen Handlungsbereichen aufzuzeigen, wie effektives kommunikatives Handeln an ost-westeuropäischen Schnittstellen realisiert werden Seite 22 von 36 ESG „Osteuropastudien“, Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis, LMU München, WS 2007/08 kann. Die aktuellen sozial- und zeitgeschichtlichen Aspekte der osteuropäischen Transformationsgesellschaften werden in Verbindung mit theoretischen und methodischen Konzepten der Interkulturellen Kommunikation behandelt. Eine wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche Arbeit im Seminar wird die Teilnahme von IKK-Studierenden aus Osteuropa sein. Leistungsnachweis: Beteiligung, Referat, Klausur Leistungspunkte: 6 Wahlkurs IKK Dr. Monika Kraemer Stereotypen - Vorurteile - Identitäten: Zur Theorie und Empirie von Intergruppenbeziehungen Seminar [Übung], 2 SWS, 6 LP Mo 12-14, Oettingenstr. 67, Raum 1.15 Beginn: 22.10.2007 Max. 24 Teilnehmer; Voraussetzung: IKK Modul Anforderungen für Scheinerwerb: Präsentation und ca. 10-seitige Hausarbeit, Abgabe bis spätestens 31.5.2008 Häufig ist zu hören: Wenn Menschen sich kennen lernen, wenn noch dazu junge Menschen miteinander in Kontakt kommen, insbesondere Jugendliche unterschiedlicher kultureller Herkunft, dann lassen sich Stereotypen und Vorurteile abbauen, dann wird Verständnis und Verständigung möglich. Ähnlich lautet die Aussage der sogenannten Kontakthypothese: Die Zunahme von Interaktionen der Gruppenmitglieder führt zu differenzierteren Kenntnissen, wodurch größere Ähnlichkeit erlebt wird und letztlich Vorurteile abgebaut werden. Aber: Stimmt dies wirklich? Welche psychischen Prozesse laufen ab, wenn sich Menschen in Gruppen begegnen? Wie ist der Stand der Forschung fünfzig Jahre nachdem Allport die Kontakthypothese formuliert hat? Diesen Fragen wird im Seminar nachgegangen. Die Studenten lernen dabei auch implizite Persönlichkeitstheorien und ihre Bedeutung für Stereotypisierungen ebenso kennen wie Theorien zu Intergruppenbeziehungen. Leistungsnachweis: Beteiligung, Referat, Hausarbeit Leistungspunkte: 6 Seite 23 von 36 ESG „Osteuropastudien“, Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis, LMU München, WS 2007/08 Wahlkurs IKK Dr. Juliana Roth Kulturelle Dimensionen in der Interkulturellen Kommunikation zwischen Theorie und Praxis Kernkurs, 2 SWS, 6 LP Mo 14-16, Ludwigstraße 25, Raum D2a Sprechstunde Frau Dr. Roth: dienstags, 16-17, Ludwigstraße 25, Raum D2d Eine wichtige Voraussetzung erfolgreicher interkulturellen Interaktion ist die Fähigkeit zum „Entziffern“ von Verhaltensweisen anderer, die einem auf den ersten Blick fremd sind. Die Frage, welche Hilfsmittel dafür effektiv eingesetzt werden können, gehört von Anbeginn zu den Kernthemen der Interkulturellen Kommunikation. Mit dem Konzept der „Kulturgrammatik“ sollte Abhilfe geschaffen werden. Damit ist eine Anzahl von kulturellen Kategorien gemeint, auf deren Basis die Variationen vom kulturabhängigem Verhalten erfaßt und analysiert werden können. Im Seminar werden zunächst alle bekannten Rahmenkonzepte, die solche Dimensionen hervorgebracht haben, vorgestellt und miteinander verglichen. An zweiter Stelle soll ihre Aussagekraft und Relevanz für die Analyse heutiger interkulturellen Interaktionen kritisch diskutiert werden; dabei werden die neuesten Diskurse zum Thema berücksichtigt. Das Seminar versteht sich als eine unabdingbare Erweiterung und Vertiefung der im zweiten Teil der Grundausbildung vermittelten Inhalte. Leistungsnachweis: Beteiligung, Referat, Hausarbeit Leistungspunkte: 6 Wahlkurs IKK Prof. Dr. Alois Moosmüller Akkulturation - Anpassung an fremde Kulturen Kernkurs, 2 SWS, 6 LP Mo 12-14, Oettingenstr. 67, Raum 13 Der Begriff Akkulturation wurde 1936 von den Kulturanthropologen Redfield, Linton und Herskovits in den Diskurs um Migration eingeführt und bezeichnet jene Phänomene, die sich ergeben, wenn Gruppen von Individuen in direkten und dauerhaften Kontakt mit unterschiedlichen Kulturen treten, wodurch sich Wandlungen in den ursprünglichen Kulturmustern der einen oder beider Gruppen ergeben. In der Interkulturellen Kommunikation und der Cross-Cultural Psychology wird kultureller Wandel weniger auf der Gruppenebene, sondern mehr auf der Ebene der individuellen Akteure gesehen. Die „psychologische Akkulturation“, die einhergeht mit der Anpassung eines Individuums an einen neuen kulturellen Kontext und der damit verbundenen Notwendigkeit, kulturelle Verschiedenheit im Alltagshandeln zu bewältigen, wird dabei als grundsätzlich stresserzeugend bzw. -verstärkend gesehen. In dem Seminar soll das Phänomen Akkulturation sowohl auf der Gruppenebene als auch auf der individuellen Ebene betrachtet werden, um auf diese Weise zu einem vertieften Verständnis dieses für die IkK zentralen Themas zu kommen. Ein Reader mit ausgewählter Literatur ist zum Seminarbeginn erhältlich. Leistungsnachweis: Beteiligung, Referat, Hausarbeit Leistungspunkte: 6 Seite 24 von 36 ESG „Osteuropastudien“, Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis, LMU München, WS 2007/08 Volkswirtschaftslehre Prof. Dr. Jarko Fidrmuc: Schellingstr. 12, Zi. 523, Tel.: 089/2180-5544 (-5543 Inga Paslaviciute) Seminar für Komparative Wirtschaftsforschung, Akademiestr.1/III, 80799 München (Prof. Dr. Monika Schnitzer, Dr. Christa Hainz) MOD VWL 32: Wirtschaftliche Probleme der Transformationsländer (ins. 8 LP) Wirtschaftspolitik in Osteuropa Prof. Dr. Jarko Fidrmuc Wirtschaftspolitik in Osteuropa I Vorlesung, 3 SWS, 2 LP Fr 8-11 Uhr, Amalienstr. 52, A 001 EG Beginn: 20.10.2007 2. Modulteil (Seminar [Übung]) findet im Sommersemester statt. Vorlesung Einige osteuropäische Länder haben seit Beginn der 90er Jahre Reformerfolge erreicht, die in der Wirtschaftsgeschichte einmalig sind, während andere Länder auch weiterhin mit den ersten Reformen zögern. Vor allem die neuen Mitgliedsstaaten der EU liberalisierten den Außenhandel, stabilisierten die makroökonomische Entwicklung (Inflation, Fiskaldefizite), privatisierten große Bereiche der Wirtschaft und führten wichtige Strukturreformen ein. Auch nach dem Beitritt zur EU gelten einige Länder der Region als Reformvorreiter zum Beispiel in den Bereichen Fiskalreform (Flat Tax) und Pensionsreform. Andererseits kämpfen auch diese Länder mit weiterhin hoher Arbeitslosigkeit, Fiskal- und Leistungsbilanzdefiziten, sowie regionalen Unterschieden und mangelnder Infrastruktur (zunehmend einschließlich Schul- und Gesundheitswesen). Die wirtschaftlichen Probleme in den weiteren osteuropäischen Ländern sind im Allgemeinen noch größer, wobei die Osterweiterung der EU diese Länder zur Beschleunigung der Wirtschaftsreformen motiviert hat. Die Reformbereitschaft bzw. Gestaltung der Wirtschaftsreformen hängt jedoch oft eng mit der Geschichte, der Innenpolitik, der Lage der Minderheiten, dem Einfluss der Interessengruppen und der Korruption und weiteren Faktoren zusammen. Die wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen in Osteuropa können dabei wichtige Konsequenzen auch für die deutsche Wirtschaft (oder die EU15) – vor allem in einigen sensiblen Bereichen (Migration, Landwirtschaft) – nach sich ziehen. Nicht zuletzt muss sich auch die Europäische Union mit einem steigenden Reformdruck durch die Osterweiterung der EU auseinandersetzen. In der Vorlesung werden aktuelle Themen der Wirtschaftspolitik in Osteuropa und der damit verbundenen Entwicklungen in der EU und weiteren Ländern auf der Basis des erstellten Readers präsentiert. Die Übung findet wird im Sommersemester 2008 statt. Literatur: EBRD, Transition Report, Ausgewählte Studien des Internationalen Währungsfonds, der Weltbank, CEPR London, und nationaler Forschungseinrichtungen. Leistungsnachweis: Beteiligung, Klausur (60 Minuten). Leistungspunkte: 2 MOD VWL 32: Wirtschaftliche Probleme der Transformationsländer (ins. 8 LP) alle Modulteile im WS 2007/08 Währungspolitische Integration in Europa Prof. Dr. Jarko Fidrmuc Währungspolitische Integration in Europa Vorlesung, 3 SWS, 2 LP Mi 16-19 Uhr, Ludwigstr. 25, 2 a 6.OG Beginn: 18.10.2007 Prof. Dr. Jarko Fidrmuc Währungspolitische Integration in Europa Seite 25 von 36 ESG „Osteuropastudien“, Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis, LMU München, WS 2007/08 Seminar [Übung], 2 SWS, 6 LP Do 14-16 Uhr, Amalienstr. 52, A 402 4.OG Beginn: 19.10.2007 Vorlesung, Seminar [Übung] Die Einführung der gemeinsamen Währung (Euro) in der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion (WWU) ist das Ergebnis einer langjährigen wirtschaftspolitischen Koordination der Mitgliedsstaaten der EU, die oft auch mit den Schlagworten „Maastrichtkriterien“ bzw. „Wachstums- und Stabilitätspakt“ verbunden ist. Durch die Osterweiterung der EU steht auch die WWU vor neuen Herausforderungen, weil mehrere Länder in den nächsten Jahren den Euro übernehmen wollen, wodurch die Heterogenität der WWU erhöht wird. Durch die Reduzierung der Transaktionskosten und die Eliminierung der Unsicherheiten auf dem Devisenmarkt erwarten sich einerseits die teilnehmenden Länder eine Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit sowie allgemeine Wohlfahrtssteigerungen. Andererseits können die Mitgliedsstaaten einer Währungsunion geldpolitische Instrumente nicht mehr eigenständig einsetzen. Deshalb können sie mit volkswirtschaftlichen Kosten in Form von erhöhter Arbeitslosigkeit oder Inflation konfrontiert werden, falls die wirtschaftliche Entwicklung in den einzelnen Ländern der Währungsunion unterschiedlich verläuft. Außerdem spielen nichtökonomische Faktoren ebenfalls eine wichtige Rolle. Die Vorlesung wird folgende Themen beinhalten: Theorie der optimalen Währungsräume, fixe und flexible Wechselkurse, Glaubwürdigkeit der geldpolitischen Ziele, Rolle und Reform der Europäischen Zentralbank, Geldpolitik und Fiskalpolitik in der WWU, Euroisierung vor allem in Süd- und Osteuropa, die Rolle des Euro auf den internationalen Finanzmärkten, Osterweiterung der WWU und Teilnahme am Wechselkursmechanismus II, und mögliche Beziehung zwischen der geldpolitischen und politischen Integration. Bei der Diskussion wird besonderes Augenmerk auf die neuen Mitgliedsstaaten der EU sowie weitere Kandidatenländer in Süd- und Osteuropa gerichtet. In der Übung werden ausgewählte Studien über die Europäische Währungsintegration diskutiert. Literatur: Paul De Grauwe, Economics of Monetary Union, 7th Edition, Oxford University Press, 2006; Ausgewählte Aufsätze. Leistungsnachweis Vorlesung: Beteiligung, Klausur (60 Minuten). Leistungspunkte: 2 Leistungsnachweis Seminar [Übung]: Beteiligung, Hausarbeit. Leistungspunkte: 6 VWL Wahlkurs Prof. Dr. Andreas Haufler VWL I - Mikroökonomie Vorlesung 3 SWS, mit Übung 4 SWS, 6 LP Mi 8-11 Uhr, Hauptgebäude, AudiMax Beginn: 17.10.2007 Für die verschiedenen Termine der Übungen siehe Grünes Vorlesungsverzeichnis oder Webinfo. Leistungsnachweis: Beteiligung, Mündliche Kurzprüfung Leistungspunkte (mit Übung): 6 Seite 26 von 36 ESG „Osteuropastudien“, Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis, LMU München, WS 2007/08 VWL Wahlkurs Prof. Dr. Gerhard Illing VWL II - Makroökonomie Vorlesung 3 SWS, mit Übung 4 SWS, 6 LP Di 9.30s.t.-12 Uhr, Hauptgebäude, AudiMax Beginn: 16.10.2007 Für die verschiedenen Termine der Übungen siehe Grünes Vorlesungsverzeichnis oder Webinfo. Leistungsnachweis: Beteiligung, Mündliche Kurzprüfung Leistungspunkte (mit Übung): 6 VWL Wahlkurs Prof. Dr. Otto Gandenberger Einführung in die Volkswirtschaftlehre (für Nebenfachstudierende) Vorlesung, 4 SWS, 2 LP Mo 10-12, Hauptgebäude, A 125 Di 1214, Hauptgebäude, B D 209 (2-stündig, geblockt in der ersten Semester-Hälfte) Beginn: 15.10.2007 Leistungsnachweis: Beteiligung, Mündliche Kurzprüfung Leistungspunkte: 2 Seite 27 von 36 ESG „Osteuropastudien“, Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis, LMU München, WS 2007/08 Politikwissenschaft Geschwister-Scholl-Institut für Politische Wissenschaft (GSI), Oettingenstr. 67, 80538 München Sekretariat Prof. Stykow: Petra Lucchetta, Tel.: 089/2180-9030, E-Mail: [email protected] (Zentrales Sekretariat GSI: Tel.: 089/2180-9010, E-Mail: [email protected]) ACHTUNG: An Lehrveranstaltungen, die keine Vorlesungen sind (einschließlich Wahlkurse), ist die Teilnahme nur dann möglich, wenn bis zum 26.9. eine verbindliche Anmeldung per Mail an: [email protected] gesendet worden ist unter Angabe von: Name - (Matrikelnummer, wenn schon vorhanden) - gewählter Kurs Falls Beratungsbedarf durch Frau Prof. Stykow besteht, bitte vor dem 20.9. Kontakt aufnehmen. Studenten ohne politikwissenschaftliche Vorkenntnisse müssen MOD 31 (die erste Variante) obligatorisch belegen; möglich ist der gleichzeitige Beginn von MOD 33, nicht aber der anderen Module! Alle Modulteile können auch separat als Wahlkurse besucht werden. Aber auch hierfür müssen Sie sich bei Frau Stykow anmelden! Es ist damit zu rechnen, daß das Lehrangebot im Sommersemester 2008 weniger umfangreich ist (Forschungsfreisemester Stykow). ACHTUNG: Der Kurs von Prof. Fidrmuc kann als einziger direkt beim Dozenten angemeldet werden! POL MOD 31: Vergleichende Politikwissenschaft (8 LP) Institutionelle Arrangements im internationalen Vergleich alle Modulteile im WS 2007/08 Prof. Dr. Petra Stykow Vergleich politischer Systeme Vorlesung, 2 SWS, 2 LP Mi 10-12, Theresienstraße 39, Hörsaal B 051 mit: Dipl.-Journ. Katarina Bader 3std, Mi 16s.t.-18.15, Oettingenstr. 67, Raum 1.31 oder Tina Kowall, M.A. 3std, Di 16 s.t.-18.15. Oettingenstr. 67, Raum 1.39 Beide: Grundkurs Politische Systeme Seminar [Übung] mit erweiterten Anforderungen, 3 SWS, 6 LP Falls politikwissenschaftliche Grundkenntnisse bestehen, ist die VL stattdessen zu verbinden mit: Tina Kowall, M.A. Regierungssysteme im Vergleich Seminar [Übung] mit erweiterten Anforderungen, 2 SWS, 6 LP Do 12-14, Oettingenstr. 67, Raum 1.31 Seite 28 von 36 ESG „Osteuropastudien“, Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis, LMU München, WS 2007/08 Vorlesung Es werden grundlegende Fragen und Befunde des Systemvergleichs, eines Kernbereichs der Politikwissenschaft, vorgestellt. Im Mittelpunkt stehen die Schlüsselinstitutionen des politischen Willensbildungs- und Entscheidungsprozesses in modernen Demokratien, insbesondere Regierungs-, Parteien- und Wahlsysteme, Systeme der intermediären Interessenrepräsentation sowie deren Einbettung in die politische Kultur. Die VL skizziert die Varianz dieser Institutionen sowie ihrer Funktionsweise und präsentiert Erklärungen dafür. Literatur: Almond, Gabriel; Powell, G. Bingham (eds.), 2003: Comparative Politics Today: A World View, 7. Aufl., New York; Lijphart, Arend, 1999: Patterns of Democracy. New Haven; Ismayr, Wolfgang, 2003: Die politischen Systeme Westeuropas, 3. Aufl, Stuttgart; Ismayr, Wolfgang, 2004: Die politischen Systeme Osteuropas, 2. Aufl., Stuttgart; Stykow, Petra, 2007: Vergleich politischer Systeme, Paderborn (UTB 2933). Seminar [Übung] Grundkurs Politische Systeme (Einführung in die politischen Systeme): Ausgewählte Schwerpunkte der Vorlesung (Systematik politischer Systeme; konstitutionelle Grundlagen liberaler Demokratien; Wahlen und Wahlsystem; Akteure und Institutionen des Regierungssystems und des intermediären Raums; Politikverflechtung im Föderalismus und dem EU-Mehrebenensystem; politische Kultur) werden vertieft. Anhand einschlägiger Fachliteratur werden grundlegende Begriffe und Modelle der (vergleichenden) Systemanalyse erarbeitet und auf das politische System der Bundesrepublik - gegebenenfalls auch Großbritanniens, der USA und Frankreichs - angewandt. Das Ziel besteht darin, Schlüsselkonzepte der international vergleichenden Politikwissenschaft kennenzulernen und ihre Verwendung zu trainieren, um Instrumente für die Analyse osteuropäischer Gesellschaften und Wissen über die dabei verwendete „Vergleichsfolie“ zu gewinnen. Seminar [Übung] Regierungssysteme: Parlamentarische, präsidentielle und semi-präsidentielle Regierungssysteme stellen institutionelle Handlungsrahmen dar, innerhalb derer politische Prozesse ablaufen und Entscheidungen generiert werden. Ungeachtet ihrer empirischen Vielfalt können die Regierungssysteme einzelner Länder meist einem dieser drei Typen zugeordnet werden. Ziel des Seminars ist es, zunächst die Kriterien der Typenbildung und die Diskussion über die Vor- und Nachteile der jeweiligen Typen zu erschließen. Mit dem so erarbeiteten konzeptionellen Werkzeug sollen in einem zweiten Schritt empirische Fälle analysiert werden. Von Interesse ist dabei zum Beispiel die Art und Weise, wie Regierungen legitimiert sind und welche Folgen das für ihre Stellung im Regierungssystem hat. Was bestimmt das Kräfteverhältnis zwischen Parlament und Regierung? Inwieweit nehmen Vetospieler auf politische Entscheidungen Einfluss? Warum sind manche Regierungschefs schwächer als andere? Wie beurteilt man die Stellung der Opposition? Schließlich soll auch auf die internen Organisationsprinzipien von Regierungen eingegangen werden. Literatur: Elgie, Robert (Hrsg.): Semi-Presidentialism in Europe. Oxford u.a.: Oxford University Press, 1999; Ismayr, Wolfgang (Hrsg.): Die politischen Systeme Westeuropas. 3., akt. und überarb. Auflage. Opladen: Leske und Budrich, 2003; Ismayr, Wolfgang (Hrsg.): Die politischen Systeme Osteuropas. 2., akt. und überarb. Auflage. Opladen: Leske und Budrich, 2006; Linz, Juan J./Valenzuela, Arturo (Hrsg.): The Failure of Presidential Democracy. Baltimore, MD: John Hopkins University Press, 1994; Shugart, Matthew S.: SemiPresidential Systems: Dual Executive and Mixed Authority Patterns, in: French Politics 2005(3)3, 323-351 Leistungsnachweis: regelmäßige Teilnahme, kurze schriftliche Aufgabe (Vorlesung), Klausur und Kurztests (Seminar Grundkurs Politische Systeme) bzw. Hausarbeit (Seminar Regierungssysteme) Leistungspunkte: 8 Seite 29 von 36 ESG „Osteuropastudien“, Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis, LMU München, WS 2007/08 POL MOD 32: Politische Akteure, Institutionen und Prozesse in osteuropäischen Gesellschaften I (8 LP) Demokratische Institutionen und Konfliktregulierung alle Modulteile im WS 2007/08 Prof. Dr. Petra Stykow Vergleich politischer Systeme Vorlesung, 2 SWS, 2 LP Mi 10-12, Theresienstraße 39, Hörsaal B 051 mit: Dr. Tanja Zinterer Gesellschaftliche Konflikte und ihre politische Bewältigung Seminar [Übung] mit erweiterten Anforderungen (Hausarbeit), 2 SWS, 6 LP Do 10-12, Oettingenstr. 67, Raum 1.43 Vorlesung Es werden grundlegende Fragen und Befunde des Systemvergleichs, eines Kernbereichs der Politikwissenschaft, vorgestellt. Im Mittelpunkt stehen die Schlüsselinstitutionen des politischen Willensbildungs- und Entscheidungsprozesses in modernen Demokratien, insbesondere Regierungs-, Parteien- und Wahlsysteme, Systeme der intermediären Interessenrepräsentation sowie deren Einbettung in die politische Kultur. Die VL skizziert die Varianz dieser Institutionen sowie ihrer Funktionsweise und präsentiert Erklärungen dafür. Literatur: Almond, Gabriel; Powell, G. Bingham (eds.), 2003: Comparative Politics Today: A World View, 7. Aufl., New York; Lijphart, Arend, 1999: Patterns of Democracy. New Haven; Ismayr, Wolfgang, 2003: Die politischen Systeme Westeuropas, 3. Aufl, Stuttgart; Ismayr, Wolfgang, 2004: Die politischen Systeme Osteuropas, 2. Aufl., Stuttgart; Stykow, Petra, 2007: Vergleich politischer Systeme, Paderborn (UTB 2933). Seminar Jede komplexe Gesellschaft ist durchzogen von Konflikten. Eine zentrale Herausforderung für die Politik ist es, diese Konflikte in geregelte Bahnen zu lenken und ein dauerhaftes Zusammenleben unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen zu ermöglichen. In der Tat kann das je spezifische politische Institutionengefüge in heterogenen Gesellschaften, etwa Bundesstaatlichkeit oder Konkordanzdemokratie, als Reaktion auf gesellschaftliche Konflikte und Kompromiss aus Herrschaftsansprüchen konkurrierender Gruppen gesehen werden. Die Übung beschäftigt sich nach einer Einführung in die soziologische Konflikttheorie und die Cleavage-Theorie mit historischen und aktuellen Konflikten und den politischen Reaktionen darauf in der Bundesrepublik Deutschland, der Schweiz und den USA. Im Anschluss sollen die daraus gewonnen Erkenntnisse dazu genutzt werden, Lösungen zur Konfliktbewältigung in einem aktuellen Krisengebiet, etwa Bosnien-Herzegowina, zu entwickeln. Literatur: Stichwörter „Cleavages“, „Konflikt/Konflikttheorien“, in: Nohlen, Dieter/Schultze, Rainer-Olaf (Hrsg.): Lexikon der Politikwissenschaft, Band 1, 2005 Leistungsnachweis: regelmäßige Teilnahme, kurze schriftliche Aufgabe (Vorlesung), Referat und Hausarbeit (Seminar) Leistungspunkte: 8 POL MOD 33: Politische Akteure, Institutionen und Prozesse in osteuropäischen Gesellschaften II (insg. 12 LP) Medien und Politik Teil II (Fortsetzung vom SS 2007) Prof. Dr. Petra Stykow, Dipl.-Journ. Katarina Bader Medienfreiheit und Demokratisierung in Ost(mittel)europa Kernkurs, 3 SWS, 6 LP Mi 12-14, Oettingenstr. 67, R. 1.31 Seite 30 von 36 ESG „Osteuropastudien“, Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis, LMU München, WS 2007/08 größtenteils aber als Blockseminar an der VIU Venedig (5.-9.11) Kernkurs Der Übergang von autoritären zu demokratischen politischen Systemen bedeutet auch einen grundsätzlichen Wandel im Verhältnis zwischen Staat und Medien. Welcher Stellenwert kommt Medien im politischen System des Staatssozialismus zu? Warum braucht Demokratie freie Medien? Wie kann die politische Unabhängigkeit der Medien gesichert werden, welche Referenzmodelle aus westlichen Demokratien stehen dafür zur Verfügung? Inwiefern verändern sich die Berichterstattung und das Rollenverständnis von Journalisten durch den Systemwechsel? Literatur: Gunther, Richard/ Mughan, Anthony (Hrsg.), 2000: Democracy and the Media: A Comparative Perspective. Cambridge; Voltmer, Katrin (Hrsg.), 2006: Mass media and political communication in new democracies. London; Voltmer, Katrin, 2003: Medienfreiheit und Medienqualität. Zu den normativen Grundlagen der öffentlichen Kommunikation in der Demokratie. In: Fuchs, Dieter/Roller, Edeltraud/Weßels, Bernhard (Hrsg.): Bürger und Demokratie in Ost und West. Wiesbaden, 369-390. Leistungsnachweis: Teilnahme, Projekterarbeitung (Referat und Hausarbeit) Leistungspunkte: 6 POL MOD 33: Politische Akteure, Institutionen und Prozesse in osteuropäischen Gesellschaften II (12 LP) Die Artikulation und Regulierung von Konflikten in neuen Demokratien alle Modulteile im WS 2007/08 Prof. Dr. Petra Stykow Übergangsjustiz und Wiedergutmachung in postautoritären Demokratien Kernkurs, 2 SWS, 6 LP Do 10-12, Oettingenstr. 67, Raum 1.31 mit: Dr. Martin Dolezal/Swen Hutter, Lic. phil. Politische Partizipation in Europa. Eine vergleichende Analyse Seminar [Übung], 2 SWS, 6 LP Di 14-16, Oettingenstr. 67, Raum 23 Kernkurs In postautoritären politischen Systemen stellt sich die Frage danach, wie vergangenes Unrecht „aufgearbeitet“ und „bewältigt“ werden soll: Will man sich mit den Verbrechen der Vergangenheit überhaupt auseinandersetzen? Wenn ja: Was wird höher gewichtet - die Herstellung von „Gerechtigkeit“ oder von „Wahrheit“? Welche Rolle soll die Justiz dabei spielen? Warum unterscheidet sich die transitionale Rechtspraxis in den einzelnen Ländern und welche Folgen hat das? Welche Rolle spielen Emotionen bei der politischen Entscheidung darüber, wie mit Opfern und Tätern des früheren Systems umzugehen ist? Nach der konzeptionellen Erschließung des Zugangs zu diesem Thema sollen durch Projektgruppen empirische Analysen von Fallbeispielen erarbeitet werden. Ziel ist es, nicht nur möglichst unterschiedliche Muster der (insbesondere rechtsförmigen) Unrechtsbewältigung zu beschreiben, sondern auch ihre jeweiligen Risiken und Chancen für den gesellschaftlichen Frieden zu bewerten. Literatur: Elster, Jon, 2006: Die Akten schließen. Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung; David, Roman, 2006: From Prague to Baghdad: Lustration Systems and their Political Effects, in Government and Opposition 41 (3), 347-372 Seminar In zahlreichen europäischen Ländern haben traditionelle Formen politischer Partizipation an Bedeutung verloren: Die Wahlbeteiligung geht zurück, Parteien und Verbände verlieren viele Mitglieder. Bedeutet diese Entwicklung eine Gefahr für die Demokratie? Die Übung analysiert die Entwicklung politischer Partizipation in einer räumlich und temporal vergleichenden Perspektive und zeigt, dass es zum Teil zu einer Bedeutungsverlagerung weg von traditionellen hin zu neuen und unkonventionellen Formen gekommen ist. Diese Verlagerung relativiert den Eindruck eines Partizipationsrückgangs oder gar einer „Krise“, wirft aber neue Fragen auf, zu deren Beantwortung auf verschiedene theoretische Ansätze der Partizipationsforschung (Mikro- und Makroebene) zurückgegriffen wird. Seite 31 von 36 ESG „Osteuropastudien“, Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis, LMU München, WS 2007/08 Literatur: Russell J. Dalton (2006). Citizen Politics: Public Opinion and Political Parties in Advanced Industrial Democracies. Fourth Edition, Washington: CQ Press. Leistungsnachweis: Teilnahme, Referate/kleinere schriftliche Arbeiten, Hausarbeit (in einem der beiden Modulbausteine) Leistungspunkte: 12 POL MOD 33: Politische Akteure, Institutionen und Prozesse in osteuropäischen Gesellschaften II (12 LP) Politische Theorie: Totalitarismus und Demokratie alle Modulteile im WS 2007/08 PD Dr. Christian Schwaabe Totalitarismus und Totalitarismustheorien Kernkurs, 2 SWS, 6 LP Di 12-14, Oettingenstr. 67, Raum 1.31 mit: Dr. Markus Schütz, Dipl. sc. pol. univ. Klassische und moderne Positionen der Demokratietheorie Seminar [Übung] mit erweiterten Anforderungen (Hausarbeit), 2 SWS, 6 LP Mi 16-18, Oettingenstr. 67, Raum 1.15 Kernkurs Der Kurs beschäftigt sich mit dem Phänomen des Totalitarismus sowie mit den Versuchen, dieses spezifisch moderne Phänomen wissenschaftlich zu verstehen, zu erklären und zu deuten. Neben dem Totalitarismusansatz werden auch andere, meist ergänzende Ansätze thematisiert, u.a. der der „politischen Religion“. Literatur: Jesse, Eckhard (Hrsg.), Totalitarismus im 20. Jahrhundert. Eine Bilanz der internationalen Forschung, Bonn 1999; Maier, Hans (Hrsg.), „Totalitarismus“ und „Politische Religionen“. Konzepte des Diktaturvergleichs, Band 1, Paderborn u.a. 1996; Maier, Hans / Schäfer, Michael (Hrsg.), „Totalitarismus“ und „Politische Religionen“. Konzepte des Diktaturvergleichs, Band 2, Paderborn u.a. 1997; Maier, Hans (Hrsg.), „Totalitarismus“ und „Politische Religionen“. Konzepte des Diktaturvergleichs, Band 3, Paderborn u.a. 2003. Seminar Es gilt heute als weithin geteilte Überzeugung, dass die Demokratie als beste aller Staatsformen anzusehen ist, und dies sowohl in der praktischen Politik als auch in der politischen Theorie. Aber trotz dieser Einmütigkeit erweisen sich die Gründe für diese Wertschätzung als äußerst vielfältig. In einer ersten Annäherung kann man zwischen denen unterscheiden, die an der Demokratie schätzen, dass sie alle Bürger umfassend und gleichermaßen in den politischen Entscheidungsprozess einbeziehen; denen, für die die Demokratie wegen ihres politischen Wettbewerbsprinzips vorteilhaft erscheint; denen. die in der Demokratie eine besonders effiziente, offene und flexible Art erblicken, gesellschaftliche Probleme zu bewältigen; und denen, die an ihr die Gewährung individueller Freiheit schätzen. Das Seminar vermittelt einen Überblick über die wichtigsten Konzepte der Demokratietheorie. Literatur: Schmidt Manfred G., Demokratietheorien, Opladen, 2006; Massing Peter, Breit, Gottfried (Hg.), Demokratietheorien. Von der Antike bis zur Gegenwart, Bonn (Bundeszentrale für politische Bildung), 2003; u. a. Leistungsnachweis: Teilnahme, Referate/kleinere schriftliche Arbeiten, Hausarbeit (in einem der beiden Modulbausteine) Leistungspunkte: 12 POL MOD 34: Osteuropa in einer Welt im Wandel I (8 LP) Die Europäische Union alle Modulteile im WS 2007/08 Prof. Dr. Edgar Grande Das politische System der Europäischen Union Vorlesung, 2 SWS, 2 P Seite 32 von 36 ESG „Osteuropastudien“, Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis, LMU München, WS 2007/08 Mo 14-16, Geschwister-Scholl-Platz 1, Universitäts-Hauptgebäude, Hörsaal M 118 mit: Dr. Reinhardt Rummel Die EU im internationalen Krisenmanagement: Mitläuferin oder Gestalterin? Seminar [Übung], 2 SWS, 6 LP Mo 12-14, Oettingenstr. 67, Raum 1.43 Vorlesung Die Europäische Union, der seit dem Jahre 2004 zehn ostmitteleuropäische Transformationsstaaten beigetreten sind, ist zwar kein Staat, verfügt aber über ein kompliziertes politisches System. Aufgrund ihrer Eigentümlichkeit bereitet sie Probleme bei der typologischen Einordnung und für die traditionelle politikwissenschaftliche Analyse, denn sie ist weder ein Bundesstaat noch ein Staatenbund. Die Funktionsweise der EU zu verstehen, ist wesentlich für das Verständnis auch der Politik sowohl in den neuen EUMitgliedstaaten als auch dieser gegenüber der Europäischen Union insgesamt. Deshalb besteht das Modul aus zwei Bausteinen, die dezidiert aus der Perspektive der EU Grundlagenwissen vermitteln, um auch Politik in jungen osteuropäischen Demokratien als Phänomene von „Mehrebenenpolitik“ verstehbar zu machen. Seminar Viele internationale Akteure (VN, OSZE, EU, AU, ASEAN und weitere Regionalorganisationen sowie einzelne Regierungen) sind an weltweiter Krisenintervention beteiligt. Sie haben jeweils ihre eigene Vorgehensweise und geographische Präferenz. Die EU hat sich auf einen breiten zivil-militärischen Ansatz spezialisiert und ist auf dem Westlichen Balkan, im Kaukasus, in Afrika, im Nahen Osten und in Südostasien engagiert. Wie geht sie hier im Einzelnen vor, welchen Einfluss nimmt sie und worauf beruht er? Wie arbeitet sie mit den verschiedenen intervenierenden Akteuren zusammen und welche Position nimmt sie in diesem Kreis ein? Literatur: Siedschlag, Alexander (Hrsg.): Jahrbuch für europäische Sicherheitspolitik 2006/2007, Baden-Baden, 2007; Nowak, Agnieszka (Ed.): Civilian crisis management: the EU way, Paris, June 2006 (Chaillot Paper Nr. 90, EU Institute for Security Studies); Gnesotto, Nicole (Hrsg.): Die Sicherheits- und Verteidigungspolitik der EU. Die ersten fünf Jahre (1999-2004), Paris, August 2004 (EU Institute for Security Studies). Leistungsnachweis: regelmäßige Teilnahme, kurze schriftliche Aufgabe/mdl. Prüfung (Vorlesung), Hausarbeit auf Referatbasis Leistungspunkte: 8 POL MOD 34: Osteuropa in einer Welt im Wandel I (8 LP) Die Europäisierung der ostmitteleuropäischen Staaten Prof. Dr. Edgar Grande Das politische System der Europäischen Union Vorlesung, 2 SWS, 2 P Mo 14-16, Geschwister-Scholl-Platz 1, Universitäts-Hauptgebäude, Hörsaal M 118 Das Modul wird im Sommersemester 2008 fortgesetzt. Vorlesung Die Europäische Union, der seit dem Jahre 2004 zehn ostmitteleuropäische Transformationsstaaten beigetreten sind, ist zwar kein Staat, verfügt aber über ein kompliziertes politisches System. Aufgrund ihrer Eigentümlichkeit bereitet sie Probleme bei der typologischen Einordnung und für die traditionelle politikwissenschaftliche Analyse, denn sie ist weder ein Bundesstaat noch ein Staatenbund. Die Funktionsweise der EU zu verstehen, ist wesentlich für das Verständnis auch der Politik sowohl in den neuen EUMitgliedstaaten als auch dieser gegenüber der Europäischen Union insgesamt. Deshalb besteht das Modul aus zwei Bausteinen, die dezidiert aus der Perspektive der EU Grundlagenwissen vermitteln, um auch Politik in jungen osteuropäischen Demokratien als Phänomene von „Mehrebenenpolitik“ verstehbar zu machen. MOD VWL 32: Wirtschaftliche Probleme der Transformationsländer (ins. 8 LP) Wirtschaftspolitik in Osteuropa Prof. Dr. Jarko Fidrmuc Seite 33 von 36 ESG „Osteuropastudien“, Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis, LMU München, WS 2007/08 Wirtschaftspolitik in Osteuropa I Vorlesung, 3 SWS, 2 LP Fr 8-11 Uhr, Amalienstr. 52, A 001 EG Beginn: 20.10.2007 2. Modulteil (Seminar [Übung]) findet im Sommersemester statt. Vorlesung Einige osteuropäische Länder haben seit Beginn der 90er Jahre Reformerfolge erreicht, die in der Wirtschaftsgeschichte einmalig sind, während andere Länder auch weiterhin mit den ersten Reformen zögern. Vor allem die neuen Mitgliedsstaaten der EU liberalisierten den Außenhandel, stabilisierten die makroökonomische Entwicklung (Inflation, Fiskaldefizite), privatisierten große Bereiche der Wirtschaft und führten wichtige Strukturreformen ein. Auch nach dem Beitritt zur EU gelten einige Länder der Region als Reformvorreiter zum Beispiel in den Bereichen Fiskalreform (Flat Tax) und Pensionsreform. Andererseits kämpfen auch diese Länder mit weiterhin hoher Arbeitslosigkeit, Fiskal- und Leistungsbilanzdefiziten, sowie regionalen Unterschieden und mangelnder Infrastruktur (zunehmend einschließlich Schul- und Gesundheitswesen). Die wirtschaftlichen Probleme in den weiteren osteuropäischen Ländern sind im Allgemeinen noch größer, wobei die Osterweiterung der EU diese Länder zur Beschleunigung der Wirtschaftsreformen motiviert hat. Die Reformbereitschaft bzw. Gestaltung der Wirtschaftsreformen hängt jedoch oft eng mit der Geschichte, der Innenpolitik, der Lage der Minderheiten, dem Einfluss der Interessengruppen und der Korruption und weiteren Faktoren zusammen. Die wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen in Osteuropa können dabei wichtige Konsequenzen auch für die deutsche Wirtschaft (oder die EU15) – vor allem in einigen sensiblen Bereichen (Migration, Landwirtschaft) – nach sich ziehen. Nicht zuletzt muss sich auch die Europäische Union mit einem steigenden Reformdruck durch die Osterweiterung der EU auseinandersetzen. In der Vorlesung werden aktuelle Themen der Wirtschaftspolitik in Osteuropa und der damit verbundenen Entwicklungen in der EU und weiteren Ländern auf der Basis des erstellten Readers präsentiert. Die Übung findet wird im Sommersemester 2008 statt. Literatur: EBRD, Transition Report, Ausgewählte Studien des Internationalen Währungsfonds, der Weltbank, CEPR London, und nationaler Forschungseinrichtungen. Leistungsnachweis: Beteiligung, Klausur (60 Minuten). Leistungspunkte: 2 Wahlkurs Politikwissenschaft Dr. Günther Auth Internationale Organisation: Die Praxis des Organisierens als Institution Seminar [Übung], 3 SWS, 6 LP Mi 16 s.t.-18.15, 3-stündig, Oettingenstr. 67, Raum 1.35 Politikwissenschaftliche Vorkenntnisse insbesondere auf dem Gebiet der Internationalen Beziehungen erwünscht. Seminar Das Ziel des Kurses besteht darin, institutionelle Aktivitäten im Feld der ‚internationalen Organisation’ auf ihre jeweiligen Logiken auszuleuchten. Der Fokus richtet sich dabei nicht primär auf empirische Aspekte bzw. Formen und Strukturen konkreter Verwaltungsorganisationen (z.B. UNO, WTO, Weltbank etc.). Der Kurs unternimmt stattdessen eine theoretisch-konzeptuelle Analyse derjenigen Aktivitäten, die sich als Praxis des (internationalen) Organisierens beschreiben lassen. Es wird sich zeigen, dass die verschiedenen Logiken dieser Aktivitäten idealtypisch als ‚rationale’, ‚normative’ und ‚historisch bedingte’ unterschieden werden können. Ferner wird sich herausstellen, dass jede Logik des Organisierens charakteristische Momente besitzt: z.B. die Förderung von compliance, das Erheben normativer Ansprüche, oder das Entscheidungshandeln innerhalb überlieferter ‚Pfade’. Literatur: Reader (nahezu ausschließlich in englischer Sprache). Kommentar: Da es sich um ein Seminar handelt, das vor allem der Auseinandersetzung mit Theorien gewidmet ist, wird der Osteuropa-Bezug vorrangig selbst herzustellen sein. Leistungsnachweis: Beteiligung, Referat, Klausur Leistungspunkte: 6 Seite 34 von 36 ESG „Osteuropastudien“, Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis, LMU München, WS 2007/08 Wahlkurs Politikwissenschaft Dr. Rainer Hülße Neuere Theorieentwicklungen in den Internationalen Beziehungen: Diskursanalytische Ansätze Seminar [Übung], 2 SWS, 6 LP Mo 12-14 Uhr, Oettingenstr. 67, Raum 0.37 Politikwissenschaftliche Vorkenntnisse insbesondere auf dem Gebiet der Internationalen Beziehungen erwünscht. Seminar Dieser Kurs befasst sich mit Ansätzen, die sich der De-und Re-Konstruktion zentraler theoretischer Konzepte und empirischer Gegenstände der IB verschrieben haben und hier unter dem Label der poststrukturalistischen Diskursanalyse zusammengefasst werden, hat sich also die Aufarbeitung der neueren Theorieentwicklung in den Internationalen Beziehungen (IB) zum Ziel gesetzt. Literatur: Campbell, David: Writing Security: United States Foreign Policy and the Politics of Identity, Minneapolis 1992; DerDerian, James: On Diplomacy: A Genealogy of Western Estrangement, Cambridge 1987; Neumann, Iver B.: Uses of the Other. ‘The East’ in European Identity Formation, Minneapolis 1998. Kommentar: Der Kurs setzt hohe Anforderungen an die Lesebereitschaft der Teilnehmerinnen und ist ebenfalls sehr theorieorientiert. Gerade wegen seines Bezugs auf Neumann (der „Osten“ als der „konstituierende Andere“ für „Europa“) führt er aber in eine wichtige Interpretation des WestOst(europäischen) Verhältnisses ein. Leistungsnachweis: Beteiligung, Referat, Klausur Leistungspunkte: 6 Wahlkurs Politikwissenschaft Dr. Reinhard C. Meier-Walser (Lehrbeauftragter) Außenpolitische Krisenentscheidung - Theorie und Fallstudien Seminar [Übung], 2 SWS, 6 LP Di 8.30s.t.-10 Uhr, Oettingenstr. 67, Raum 0.37 (Politikwissenschaftliche Vorkenntnisse insbesondere auf dem Gebiet der Internationalen Beziehungen erwünscht) Seminar In der Seminarübung sollen nach einem ersten Teil mit Vorstellung einschlägiger Krisenentscheidungstheorien in einem zweiten Teil quellenmäßig gut erschlossene internationale Krisen der Ära des Kalten Krieges (Berlin, Suez, Kuba etc.) sowie jüngere Krisen (Kosovo, Irak etc.) untersucht, politikwissenschaftlich verglichen und mit dem Ziel der Generierung neuer theoriebildender Elemente ausgewertet werden. Literatur: Allison, Graham T. Allison: Essence of Decision. Explaining the Cuban Missile Crisis, Boston 1971; Lebow, Richard N.: Between Peace and War. The Nature of International Crisis, New York 1981; Snyder Glenn H./Diesing, Paul: Conflict Among Nations, Princeton 1977. Leistungsnachweis: Beteiligung, Referat, Klausur Leistungspunkte: 6 Seite 35 von 36 ESG „Osteuropastudien“, Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis, LMU München, WS 2007/08 Jura Wahlkurs Geschichte und Jura Dr. Petr Bohata Einführung in das tschechische Recht 1 SWS (Block), 2 LP Fr 14.12.2007 und Sa 15.12.2006, 10-18 Uhr Institut für Ostrecht in Regensburg, Landshuter Str. 4/II, 93047 Regensburg Dieser Kurs ist geeignet für Studierende ohne Vorkenntnisse. Anmeldung bei: [email protected] Gliederung - Pariser Vorortverträge - Gründung der Tschechoslowakei 1918 - Politische und rechtliche Probleme des neuen Staates - Die I. Tschechoslowakische Republik - Transformation und Rechtsangleichung zwischen 1920 und 1938 - Münchener Abkommen 1938 und seine Folgen - Selbstständige Slowakei 1939-1945 - Protektorat Böhmen und Mähren - Nachkriegsperiode bis 1948 - Kommunistischer Putsch 1948 - Politische Prozesse zu Beginn der 50er Jahre - Umbau der Rechtsordnung, Zwangskollektivierung, Stalinismus - Neue Rechtsordnung nach 1960 - Wirtschaftliche Lockerung der 60er Jahre - Prager Frühling 19671968 - Einmarsch der Warschauer Pakt Staaten - Zeit der „Normalisierung“ 19691989 - Samtener Revolution 1989 - Wandel der Gesellschaftsordnung nach 1990 - Privatisierung - Restitution - Rehabilitation - Spaltung der SFR - Entwicklung nach 1993 - Grundzüge des Staats- und Verfassungsrechts - Zivilrecht nach der Wende - Neues Gesellschaftsrecht - Reform des Strafrechts - Prozessordnungen unter neuen Bedingungen - Annäherungsprozeß an die EU - Rechtsprobleme in der Praxis der Demokratie und Marktwirtschaft Leistungsnachweis: mündliche Prüfung (im Anschluß am 15. Dezember) Leistungspunkte: 2 Seite 36 von 36