Allergie - Krankheit der Gegenwart und Zukunft - heilpraktiker

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Allergie - Krankheit der Gegenwart und Zukunft
von Harald Krebs
Inhaltsverzeichnis:
1. Einleitung
2. Allergien - medizinhistorisch gesehen
3. Begriffsbestimmung der Allergielehre
4. Die unterschiedlichen Arten allergischer Reaktionen
4. 1 Anaphylaktische Reaktion
4. 2 Zytotoxische Reaktion
4. 3 Immunkomplexreaktion
4. 4 Allergische Reaktion vom Zellgebundenen Typ
5. Allergiediagnostik
5. 1 Anamnese
5. 2 Fragebogen
5. 3 Fragen nach den Milieufaktoren
5. 4 Auslösungsfaktoren
5. 5 Allergieteste
6. Allergien der Atemwege
6. 1 Pollinose Heuschnupfen
6. 1. 1 Klinisches Bild
6. 1. 2 Therapieempfehlung
6. 2 Allergische Rhinitis
6. 3 Asthma bronchiale
6. 3. 1 Äthiologie
6. 3. 2 Symptome
6. 3. 3 Therapieempfehlung
7. Lebensmittelallergien
7. 1 Lebensmittelallergien am Verdauungstrackt zeigen folgende Symptome
7. 2 Lebensmittel, die Allergien auslösen
7. 3 Therapieempfehlung
8. Literaturverzeichnis
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1. Einleitung
"Die Städte sind krank, die Flüsse sind krank, der Wald ist krank, die Luft ist krank. Dafür
sind wir erstaunlich gesund."
Oliver Hasencamp
So scheint es zunächst. Doch bei intensiver Betrachtung des Problems müssen wir
feststellen, daß mit der wachsenden Chemisierung unserer Umwelt auch der Mensch
immer häufiger mit immer mehr chemischen Substanzen in Kontakt kommt und dadurch
zwangsläufig Krankheitsbilder in Erscheinung treten, denen man vor Jahren, wegen ihrer
Belanglosigkeit, keinerlei Bedeutung beigemessen hat.
Schwefeldioxid, Stickoxide, Cadmium, Blei, Kohlenwasserstoffe und vieles andere mehr,
was aus Kraftwerkskaminen und Fabrikschloten, Hausheizungen und Auspuffrohren der
Autos quillt, belasten in extremer Weise den menschlichen Organismus.
Die Zunahme des rätselhaften Babysterbens und die Häufung der PseudokruppErkrankungen in Industrieballungszentren sind in Zusammenhang mit der
Luftverschmutzung zu sehen. Vor zwölf Jahren bereits zeigte eine Untersuchung in
Frankfurt am Main, daß Krupp-Anfälle auffallend häufig dann registriert werden, wenn die
Konzentration an Staub und Schwefeldioxid in der Luft besonders hoch ist.
Eine weitere Studie an 2695 betroffenen Kindern ergab eine "eindeutige Beziehung
zwischen Schwebestaub und Krupp-Erkrankungen", so Prof. Dr. Ulrich Wemmer, Direktor
der Darmstädter Kinderklinik.
Nicht nur Kleinkinder leiden unter der wachsenden Luftverschmutzung und
Schadstoffbelastung, sondern auch Jugendliche und Erwachsene klagen immer häufiger
über tränende Augen, Heiserkeit, Reizhusten, Halsbeschwerden und Kopfschmerzen,
Übelkeit und Erbrechen, Hautausschläge und Atemnot, Fieber. Ja, sogar tödliches Herzund Kreislaufversagen sind zu registrieren.
Der wirtschaftliche Wohlstand fordert seinen Preis. Der Mensch reagiert immer häufiger
mit krankhafter Überempfindlichkeit auf irgendeine Substanz in seiner Umgebung oder auf
den Genuß von Nahrungsmitteln. Die allergischen Erkrankungen haben in den letzten 20
Jahren so stark zugenommen, daß bereits jeder 5. Bundesbürger "allergisch" reagiert. Das
hat dazu geführt, daß sich heute breite Kreise für die Ursachen und Entstehungsweisen
allergischer Erkrankungen interessieren. Einhellig vertreten die Experten die Meinung, daß
als denkbare Ursachen der Allergien folgende Faktoren anzusehen sind:
1. die zunehmende Umweltverschmutzung mit immer neu entdeckten und stärker
wirkenden toxischen Belastungen
2. der Massenkonsum an industriell behandelten und konservierten Nahrungsmitteln
3. die vermehrt auftretenden menschlichen Florastörungen mit Pilzbefall von Haut und
Schleimhäuten
4. der ständig steigende Medikamentenverbrauch
5. die immer häufiger zu beobachtende gestörte emotionale Grundstimmung wie z.B.
Angst, Konfliktsituationen usw.
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6. gewisse sozialkulturelle Aspekte wie z.B. Streß, Überforderung usw.
Wenn sich unsere Industrien so weiter entwickeln, wird in naher Zukunft bald jeder zweite
an einer Allergie leiden. Das bedeutet nicht nur viel menschliches Leid, sondern auch eine
gewaltige Kostenexplosion in Bezug auf Behandlung und Frühpensionierung.
2. Allergien - medizinhistorisch gesehen
Bei dem Bestreben, den Erscheinungsbereich, der heute durch den Begriff "Allergie"
ausgedrückt wird, richtig zu verstehen und klar zu umreißen, müssen wir eine kurze
Rückschau in der Medizingeschichte vornehmen.
Bereits in der antiken Medizin war bekannt, daß bestimmte Nahrungsmittel, die von den
meisten Menschen vertragen wurden, bei einzelnen sonderbare Reaktionen auslösten.
Man nannte dies "Idiosynkrasie" und verstand darunter eine dem Individuum eigene, nicht
krankhafte Säftemischung. Die griechischen Naturphilosophen und ihre ärztlichen
Nachfolger vertraten die Lehre von den vier Kardinalsäften:




dem Schleim
der gelben Galle
der schwarzen Galle
dem Blut
Die Idiosynkrasie stand in der Mitte zwischen Eukrasie, der richtigen, gesunden, normalen
Säftemischung, und der Dyskrasie, der gestörten Säftemischung, der Krankheit.
Als historische Tatsache ist überliefert, daß der ägyptische Pharao Menes um das Jahr
2900 v. Chr. infolge eines Schocks nach einem Wespenstich starb, so die Aussagen der
Hieroglyphen am Grabmal des Pharao.
Im Papyrus von Ebers (1568 v. Chr.), dem ältesten medizinischen Dokument, finden wir
u.a. die Erwähnung einer der häufigsten Erscheinungen der Idiosynkrasie, der Atemnot
beim Bronchialasthma. Nennenswert ist außerdem, daß im gleichen Werk ein Apparat
geschildert wird, der durch Verbrennen von Blättern der Nachtschattengewächse
Stechapfel und Bilsenkraut Rauch erzeugt, dessen Einatmung die Atemnot beseitigt.
Der Begründer des wissenschaftlichen Denkens in der Medizin, Hippokrates (460-377 v.
Chr.), gebrauchte bereits den Begriff "Asthma" für allergische Krankheitszustände, die mit
Atemnot einhergingen. Außerdem berichtet er mehrfach darüber, daß Kuhmilch
Nesselsucht hervorrufen kann.
Eine vorbildliche Krankheitsschilderung des Bronchialasthmas, der Migräne, der Epilepsie
und anderer chronischer Krankheiten verdanken wir dem griechischen Arzt Aretaios (81138 n. Chr.) aus Kappadokien. Er beschreibt das Asthma bronchiale als Gefühl der
Beengung im Brustkorb mit einhergehendem Husten, Verschlimmerung des Zustandes in
der Nacht, Atmung in aufrechter Haltung usw. Bei günstigem Verlauf werde der Husten
weniger heftig und häufig, und der Kranke werfe große Mengen Sekret aus.
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Der griechisch-römische Arzt Galen von Pergamon (129-199 n. Ch.) faßte das gesamte
Wissen der antiken Heilkunde in einem einheitlichen, methodisch überlegten System
zusammen, das durch seine exakt beschriebenen Beobachtungen am Krankenbett und
beim Tierexperiment Gültigkeit bis in die Anfänge der Neuzeit hatte.
Es war der holländische Arzt und Philosoph Johann Baptist van Helmont (1577-1644),
selbst Asthmatiker, der den Standpunkt vertrat, daß es sich beim Asthma bronchiale um
eine örtliche Schleimbildung in den Bronchien handeln muß. Fernerhin beschreibt der
Paracelsus-Anhänger van Helmont eine Form des Asthmas, die bei Frauen in Verbindung
mit der Funktion der Geschlechtsorgane in Erscheinung tritt. Damit wird erstmals auf
Zusammenhänge mit der inneren Sekretion hingewiesen.
Die oftmals auftretenden Unverträglichkeiten von Tierhaaren und Tierfedern waren schon
früh bekannt. So beschrieb der polnische Arzt Santorio (1561-1636) einen Asthmaanfall,
den er auf Katzenhaare zurückführte.
Sehr interessante wissenschaftliche Positionen wurden von dem in Halle lebenden Arzt
und Chemiker Friedrich Hoffmann (1660-1747) bezogen. Für ihn steht die Idiosynkrasie in
enger Beziehung zum Alter und zur augenblicklichen körperlichen und psychischen
Verfassung des Patienten. Der weitsichtige Arzt Friedrich Hoffmann warnte bereits zu
seiner Zeit vor den drohenden Gefahren, die bei der häufigen Verabfolgung von
Arzneimitteln auftreten können.
Bernadino Ramazzini (1633-1714), italienischer Arzt, gilt als Begründer der
Arbeitsmedizin. Neben anderen arbeitsbedingten Schädigungen bei Gewerbetreibenden
beschreibt er erstmals das auf einer Idiosynkrasie beruhende Bäckerasthma. So schreibt
Ramazzini u.a.: "Das Bäckerasthma ist ausgelöst durch eine aus Mehlstaubpartikelchen
gebildeten Paste".
Etwa ab 1750 wurde der Idiosynkrasiebegriff immer mehr zu einem Schlagwort für alle
unerklärlichen Erkrankungen. Auch Johann Wolfgang von Goethe bezeichnete seine
Aversion, eigenhändig Briefe zu schreiben, als Idiosynkrasie.
Von den Ärzten des ausgehenden Mittelalters wurde zunehmend statt des
Idiosynkrasiebegriffs mehr und mehr die Bezeichnung "Antipathie" verwandt. Man
verstand darunter die unerklärlichen Reaktionen, die bei manchen Menschen nach
Kontakt mit Pflanzen, Tierhaaren, Arzneimitteln oder Nahrungsstoffen auftraten. Bis zum
Jahre 1903 findet der Antipathiebegriff in der medizinischen Nomenklatur Anwendung.
Noch zu diesem Zeitpunkt bezeichnete der amerikanische Hygieniker William Philip
Dunbar das Heufieber als "Orthopnoe ad antipathiam".
Neben den Nahrungsmittelallergien beschäftigten sich die Ärzte der beginnenden Neuzeit
auch mit allergischen Erscheinungen am Atmungstrakt: dem "Heufieber" oder
"Rosenfieber".
Schon 1565 wies Leonardo Botallo, italienischer Wundarzt und Anatom, darauf hin, daß
bei sonst unauffälligen Menschen der "Duft der Rosen" Juckreiz in der Nase, Niesen und
Kopfschmerzen auslöse. Den zur gleichen Zeit blühenden unscheinbaren Gräsern, die
eigentlichen Auslöser des Heufiebers, wurde keinerlei Bedeutung beigemessen. Bereits im
15. Jh. muß das "Heufieber" weit verbreitet gewesen sein. In vielen medizinischen
Schriften der damaligen Ärzte taucht der Begriff "durch Rosenduft ausgelöste Antipathie"
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immer wieder auf. Bis zu Beginn des 19. Jh. blieben die vagen Vorstellungen über die
Entstehung des Heufiebers erhalten.
Einem an Heufieber leidenden Arzt, dem Engländer John Bostock (1773-1846), gelang es
erstmals, einen genauen Verlauf des Heufiebers schriftlich niederzulegen. In seinem
ersten in London erschienenen Buch schildert er ausführlich alle Symptome. Er gab der
Krankheit zunächst den Namen "Frühsommerkatarrh" und neun Jahre später in seiner
zweiten Niederschrift die Bezeichnung "Heufieber". In seinen Veröffentlichungen weist
Bostock auch auf gewisse Zusammenhänge und ähnlich verlaufende Symptome des
Heufiebers mit dem Bronchialasthma hin.
Aber erst im Jahre 1873 ist es der englische Arzt John Blackley, dem es gelingt, die bis
dahin gültige Lehrmeinung über die Entstehung des Heufiebers ad absurdum zu führen
und experimentell die Pollenätiologie des Heufiebers nachzuweisen. Die neue Epoche der
Allergieforschung beginnt mit den Namen Charles Richet (1850-1935) und Paul Portier
(1866-1963), die aufgrund von Tierversuchen im Jahre 1902 die Schutzlosigkeit - die
Anaphylaxie - entdeckten.
1903 fand der Physiologe Maurice Arthus die örtliche Anaphylaxie als Reaktion auf ein
subcutan eingespritztes Allergen. Kurz nach den Arbeiten der beiden Wissenschaftler
Richet und Arthus erschien ein bedeutungsvoller Beitrag des Wiener Pädiaters Clemens
von Pirquet. Er beobachtete, daß ein Organismus die Berührung mit einer körperfremden
Substanz mit Bildung von Gegenstoffen beantwortete. Bei wiederholtem Kontakt mit dem
gleichen Stoff, den er Allergen nannte, erfolgte eine Reaktion des Allergens (Antigen) mit
dem Gegenstoff (Antikörper), d.h. eine Antigen-Antikörperreaktion. Bei dieser
Wiederholung kann es zu Krankheitserscheinungen kommen, zur Überempfindlichkeit.
Pirquet prägte dafür die Bezeichnung "Allergie". Sehr rasch prägte sich der Allergiebegriff
in der medizinischen Fachwelt ein und wurde bald zum Überbegriff bis dahin
unzugänglicher Überempfindlichkeitserscheinungen aller Organe.
3. Begriffsbestimmungen der Allergielehre
Das Wort "Allergie" leitet sich aus dem Griechischen ab und bedeutet soviel wie
"abweichende Reaktion".
Medizinisch betrachtet versteht man unter dem Begriff "Allergie" eine veränderte
Reaktionslage des Organismus nach zumindest einem Kontakt mit bestimmten
körperfremden, sonst unschädlichen Stoffen. Die veränderte Reaktivität beruht
ausschließlich auf dem Vorhandensein bestimmter Substanzen im Organismus, die nach
einem sensibilisierenden Erstkontakt gebildet wurden. Dadurch treten mehr oder weniger
heftige überschießende Reaktionen in den davon betroffenen Geweben auf.
Bei der Idiosynkrasie dagegen handelt es sich um eine angeborene Überempfindlichkeit
gegenüber bestimmten Stoffen, die bereits beim ersten Kontakt aufgrund von
Enzymmängeln oder Enzymdefekten ausgelöst wird. Im Gegensatz zur Allergie erfolgt
keine vorherige Sensibilisierung.
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Bei normaler Reaktionslage bilden Antigen und Antikörper einen kompliziert aufgebauten
Komplex, der den eingedrungenen Fremdstoff neutralisiert und unwirksam macht.
Die spezifische Bildung von Antikörpern, die mit den Fremdstoffen reagieren und ihre
Zerstörung einleiten, erfolgt durch das Immunsystem. Unser Immunsystem wird pausenlos
mit Reizen überflutet. Alle von außen eingedrungenen Fremdstoffe durchfließen mit dem
Gewebewasser, der Lymphe, die Zentren des Immunsystems. Ausgesuchte Zellverbände
sind für die Entgiftung und den Abbau fremder Substanzen verantwortlich.
Nach neuen Untersuchungen kommt die Schlüsselposition einer Population kleiner
Lymphozyten zu, die ständig im Blut und Lymphe zirkuliert und imstande ist, antigenes
Material wahrzunehmen.
Gelingt der Abbau nicht, so setzt die Funktion des Immunsystems ein: es beginnt die
Antikörperbildung. Der Antikörper muß für jeden Fremdstoff spezifisch neu gebildet
werden.
Wie in vielen biologisch wichtigen Systemen gibt es auch im Immunsystem fehlerhafte
Reaktionsweisen. So ist zu vermuten, daß die Ursache der Allergien in einer
Fehlinformation der Lymphozyten sowie in der Bildung inkompletter Antikörper zu suchen
ist. Demnach wäre die Allergie ein Defekt der in den Chromosomen gespeicherten
Informationen der Lymphozyten. Fernerhin ist es durchaus möglich, daß die bereits korrekt
programmierten Lymphozyten beim Aufeinandertreffen mit einem Antigen von diesem
umprogrammiert werden.
Lassen Sie mich diesen Vorgang noch etwas mehr verdeutlichen:
Es ist durchaus möglich, jahrelang ohne Beschwerden mit einer Katze zusammenzuleben.
Eines Tages jedoch kommt es zu heftigen Reaktionen mit deutlich allergischem Symptom.
Im Verlaufe des Zusammenlebens mit der Katze haben sich übergroße Mengen Antikörper
gebildet. Sie sind Proteine des Typs Immunglobulin E (IgE). Art und Stärke der Allergie
hängen ganz wesentlich von den Immunkörpern ab.
Wir unterscheiden fünf unterschiedliche Immunglobuline:
IgG, IgA, IgM, IgD, IgE
Die IgM sind sogenannte "Frühantigene", die nach 7-10 Tagen auftreten. Die IgG dagegen
gelten als "Spätantigene", deren Wirksamkeit erst nach 2-4 Wochen eintritt. Die IgA finden
sich insbesondere auf und in den Schleimhäuten des Organismus und bilden dort eine
"immunologische Schutzschicht". Die immunologische Funktion des IgD ist noch
weitgehend unbekannt. Die Immunkörper der Klasse IgE sind in geringer
Serumkonzentration bei jedem Menschen vorhanden. Durch familiäre Disposition bedingt,
kann es zu einer erheblichen Überproduktion von IgE Immunkörpern kommen. Die Folge
ist eine hemmungslose Überdrehung der Immunisierung mit nachfolgender Schutzlosigkeit
des Organismus und einer auftretenden "Anaphylaxie".
Die Produktion von Immunglobulinen erfolgt vor allem in Milz, Lymphknoten und
Knochenmark. Vom Ort ihrer Entstehung gelangen sie über die Blutbahn oder auf dem
Lymphweg in den Organismus.
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Allergische Reaktionen an Haut und Schleimhäuten gehen in erster Linie in den
sogenannten Mastzellen vor sich. Die Antikörper verbinden sich an der Oberfläche mit der
Mastzelle. Alles bleibt zunächst ruhig, bis ein Allergen auftaucht, auf das der Antikörper
reagiert. Das Allergen wird zwischen zwei Antikörpern an der Zelloberfläche festgehalten,
und die Mastzelle reagiert mit Freisetzung ihres Inhaltes wie z.B. Histamin, Serotonin
usw.. Diese bewirken ihrerseits Kapillarerweiterung bis zur Kapillarschädigung, Steigerung
der vegetativen Gewebsvorgänge und die Sekretion von Schleimhautdrüsen.
4. Die unterschiedlichen Arten allergischer Reaktionen
Verschiedene Arten von Antikörpern verursachen verschiedene Typen allergischer
Reaktionen. Es ist das Verdienst von Gell und von Coombs, die eine gewisse
Systematisierung in die kaum noch überschaubare Vielfalt der allergischen Reaktionen
gebracht haben.
Nach diesen beiden Wissenschaftlern kann man vier Typen unterscheiden:
4. 1 Anaphylaktische Reaktion (Allergische Reaktion vom Typ I)
In diese Gruppe sind jene disponierte Menschen einzureihen, die bereits nach Erstkontakt
mit banalen Antigenen wie z.B. Hausstaub, Blütenpollen, Tierhaaren usw. größere
Mengen Antikörper der IgE-Klasse, sogenannte Reagine, bilden. Diese IgE haben eine
besondere Zellaffinität. Nach ihrer Zellbindung läuft eine zellständige AntigenAntikörperreaktion ab, deren wesentliche Folge die Freisetzung biologisch hochaktiver
Verbindungen aus den Zellen ist wie z.B. Histamin, Serotonin und Kinine.
Kinine sind aus 9-11 Aminosäuren aufgebaute Verbindungen, die die gleichen
pharmakologischen Eigenschaften aufweisen wie Histamin. Die so freigesetzten
"Schockgifte" erweitern kapilläre Endstrombahnen und lösen eine Kontraktion der glatten
Muskulatur aus. Dadurch können bedrohliche Zustände ausgelöst werden.
Klinisch gesehen sind bei diesem Reaktionstyp lokalisierte und generalisierte Reaktionen
zu unterscheiden. Es besteht durchaus die Möglichkeit, daß eine lokalisierte Reaktion in
eine generalisierte Reaktion übergehen kann. Nehmen wir als Beispiel die
Bienengiftallergie. An der Einstichstelle entsteht zunächst eine Quaddel. Kommt es zu
einer Ausbreitung des Antigens im Organismus, so entwickelt sich eine generalisierte
Urticaria mit Schwellungen der Schleimhäute, Verengung der Atemwege, Krämpfe der
Darmmuskulatur bis hin zum Zusammenbruch des Kreislaufs - zum anaphylaktischen
Schock.
Zusammenfassung der möglichen allergischen Reaktionen:
a. lokalisierte allergische Reaktionen
o Aufnahme des Allergens mit der Nahrung
 Erbrechen
 Durchfälle
 Krämpfe der Darmmuskulatur
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Einatmung des Allergens
 Niesanfälle
 Nasenschleimhautentzündung
 Nasennebenhöhlenentzündung
 Asthma bronchiale
o Einbringen des Allergens in die Haut z.B. Insektenstich
 Ausbildung von Quaddeln
 Schwellungen
o Einbringen des Allergens in den Gesamtorganismus z.B. Injektion
 Ausbildung von Quaddeln
 Schwellung der Schleimhäute
b. generalisierte Reaktionen
o generalisierte Urticaria
o Schleimhautödem (Heuschnupfen)
o Kontraktion der Bronchiolen (akuter Anfall von Bronchialasthma)
o Krämpfe der Darmmuskulatur
o Erbrechen und Durchfälle
o Kreislaufkollaps und anaphylaktischer Schock (1-5 Minuten nach
Verabfolgung des Antigens)
o
In diesem Zusammenhang sei der Hinweis gestattet, daß bei einigen krankhaften
Prozessen im Einzelfall zu klären ist, ob unter Umständen eine allergische Reaktion vom
Typ I oder ein nicht allergisches Geschehen vorliegt. Ich denke hier insbesondere an
Migräne, Magenschleimhautentzündungen mit Erbrechen, Gelenkschwellungen und
Entzündungen des Dickdarms.
4. 2 Zytotoxische Reaktion (Allergische Reaktion vom Typ II)
Bei dieser zweiten Form allergischer Reaktionen erfolgt eine Antikörperbildung gegen
spezifische Gewebe- oder Blutzellenantigene, die durch vorangegangene Läsion
entstanden sind. Als Folge der Antigen-Antikörperreaktion kommt es im weiteren Verlauf
zu einer Auflösung und damit zum Untergang der Zellen. Zu dieser Gruppe zählen die
Arzneimittelallergien, die Blutgruppenunverträglichkeiten sowie die
Autoimmunerkrankungen wie z.B. Leuko- und Thrombopenien, Glomerulonephritis,
rheumatoide Arthritis, Lupus erythematodes, bestimmte Formen von Anämien usw.
4. 3 Immunkomplexreaktion (Allergische Reaktion vom Typ III)
Im Gegensatz zu den bislang erwähnten Grundtypen erfolgt beim Typ III die AntigenAntikörperreaktion unabhängig von den Zellen, so z.B. im zirkulierenden Blut oder
Gewebe. Die Antikörper reagieren mit dem Antigen unter Bildung unlöslicher
präzipitierender Komplexe, die bevorzugt in den Gefäßen der Niere, der Gelenke oder
Herzinnenwand abgelagert werden. Normalerweise werden diese Komplexe sehr schnell
phagozytiert und abgebaut. Pathogen wird diese Reaktion, wenn die Phagozytoseaktivität
überschritten wird oder die Komplexe der Phagozytose entgehen. Das hat zur Folge, daß
reichlich IgG und IgM gebildet werden.
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Die klinischen Erscheinungen setzen langsamer ein als bei den allergischen Reaktionen
vom Typ I und II. Daher ist auch die Bezeichnung "Allergie des verlangsamten oder
verzögerten Typs" gebräuchlich. Zu den wichtigsten Erkrankungen dieser Gruppe zählt die
Serumkrankheit. Auch bestimmte Lungenkrankheiten sind in diesem Zusammenhang zu
erwähnen, so z.B. die Taubenzüchterlunge bei bestehender Allergie gegen Pilze,
Parasiten oder Vogelproteine. Gewisse Zusammenhänge bestehen auch am
Zustandekommen der fortschreitenden progressiv chronischen Polyarthritis und der
Endocarditis.
Bei den Grundtypen I-III ist die Produktion von Antikörpern für die Auslösung
pathologischer Prozesse entscheidend. Man faßt sie daher auch als allergische
Reaktionen vom humoralen Typ zusammen und stellt sie dem Typ IV, den allergischen
Reaktionen vom zellulären bzw. zellvermittelten Typ, gegenüber.
4. 4 Allergische Reaktion vom zellgebundenen Typ (Typ IV)
In Abweichung zu den vorangegangenen Reaktionstypen fehlen hier die frei zirkulierenden
Antikörper. Die Antikörper sind fest an Lymphozyten gebunden. Für die Auslösung einer
allergischen Reaktion muß zunächst eine Reaktion mit den antikörpertragenden
sensibilisierenden Zellen erfolgen. Nach entsprechender Vorsensibilisierung kommt es
durch einen erneuten Antigenkontakt, z.B. durch Injektion, zu einer lokalen Rötung,
Schwellung und knötchenförmigen Verhärtung mit einer Ansammlung von Monozyten,
Plasmazellen und Lymphozyten. Diese Form der zellulär vermittelten Immunmechanismen
sind bei zahlreichen Infektionskrankheiten anzutreffen. Prototyp der allergischen Reaktion
vom zellgebundenen Typ ist die Tuberkulinreaktion, ausgelöst durch intracutane Injektion
von Tuberkulin in einen sensibilisierten Organismus.
Immunmechanismen dieser Art spielen eine Rolle bei der Pathogenese von AutoImmunerkrankungen. Nicht zuletzt ist es die Kontaktallergie gegen einfache chemische
Verbindungen und gegen Metalle. Allerdings werden die letztgenannten Stoffe als
Haptene erst in Verbindung mit Proteinen, wie z.B. der Haut, immunauslösend.
5. Allergiediagnostik
5. 1 Anamnese
Der Begriff "Allergie" unterliegt zweifelsohne zahlreichen Fehldeutungen und wird zu oft für
Erscheinungen benutzt, für die man keine rechte Eingliederung in eines der bestehenden
traditionellen medizinischen Systeme findet. So mancher Behandler verfährt nach dem
Motto: "Wo man keine Diagnose bzw. Pathogenese erkennen kann, das sehe man als
Allergie nur an".
Als stabiler Pfeiler der Allergiediagnostik gilt die Anamnese. Eine mit aller Sorgfalt
erhobene Befragung des Patienten ist von außerordentlicher Bedeutung.
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Ein Fragebogen, ausgearbeitet von den beiden deutschen Allergologen Gronemeyer und
Fuchs, erleichtert dem Behandler die Befragung des Patienten.
5. 2 Fragenbogen:
(jeweils mit ja / nein zu beantworten)
Sind in Ihrer Verwandtschaft Allergien vorgekommen / Säuglingserbrechen / Milchschorf /
Neigung zu Bronchitis, besonders in der Jugend / Heuschnupfen / Asthma /
Unverträglichkeit bestimmter Speisen, z.B. Erdbeeren, Apfelsinen, Krebse, Zwiebeln u.a. /
Anfallweises periodisches Erbrechen oder Durchfälle mit Schleimabgang / Gastritis /
Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür / Unverträglichkeit bzw. Hautausschläge nach
Arzneimitteln, z.B. Jod, Sulfonamide, Penicillin, Aspirin u.a. / Nesselfieber / Ekzeme,
nässend oder trocken / Andere Hautausschläge / Primelkrankheit / Migräne /
Schwindelzustände, u.U. mit Krämpfen und Bewußtlosigkeit / Wiederholte Augenkatarrhe
und Bindehautentzündungen / Periodischer und anfallsweiser Fließschnupfen mit reichlich
dünnwäßrigem Ausfluß / Afterjucken / Flüchtige Gelenkschwellungen / Vorübergehende
Gesichtsschwellung an Mund, Augen oder Zunge
5. 3 Fragen nach den Milieufaktoren
1. Welche Tätigkeit üben Sie aus? a) früher b) jetzt? (Genaue Angabe! z.B. nicht
Kaufmann, sondern Getreidehändler, nicht Arbeiter, sondern Galvaniseur oder
ähnlich). Wie ist Ihr Arbeitsplatz, mit welchen Produkten oder Substanzen haben
Sie Kontakt? Liebhabereien?
2. Beschaffenheit des Wohnhauses? Lage? Feucht? Trocken? Sonnig? Unterkellert?
3. Ist häuslicher Schimmel (speziell im Schlafzimmer) beobachtet worden?
Stockflecken an den Wänden, hinter Bildern und Möbeln? Muffiger Geruch? Wo?
4. Haben Sie Haustiere? Hunde, Katzen, Pferde, Hühner, Ziegen, Hamster, Bienen
usw.
5. Tragen Sie Pelzwerk (Pelzmantel, Westen), Bettvorleger aus Tierfellen usw.?
6. Welche Pflanzen sind vorhanden? a) im Zimmer b) in der Umgebung des Hauses?
Hausgarten? Straßenalleen?
7. Wie ist Ihr Bett beschaffen (Inhaltstoffe von Matratze, Unterlage, Zudecke,
Kopfkissen)?
8. Welche Kosmetika benutzen Sie? (Markenangabe erforderlich!)
9. Welche Medikamente benutzen Sie gelegentlich? Abführmittel? Fieber- und
Kopfschmerzmittel? Salben? Tinkturen usw.?
10. Haben Sie eine Abneigung oder Unverträglichkeit gegen bestimmte Nahrungsmittel:
a) Ei: roh, gekocht, gebraten b) Milch: roh, gekocht, Käse, Quark, Milchspeisen,
Pudding, Mehlspeisen c) Fisch: gekocht, gebraten d) Fleischsorten e)
Schalentiere f) Obstsorten: Erdbeeren, Apfelsinen usw. g) Hülsenfrüchte h)
andere Gemüse: Kohlsorten, Rettich, Radieschen u.a. i) Gewürze: Zwiebeln,
Pfeffer, Paprika, Suppenkräuter j) Genußmittel: Schokolade, Kakao, Wein, Bier,
Schnaps k) Honig l) andere Nahrungs- und Genußmittel m) Tabak: wieviel pro
Tag, Orient- oder Virginiatabak?
11. Haben Sie Serumspritzen bekommen und vertragen (Diphterie, Wundstarrkrampf)
oder andere Impfungen?
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5. 4 Auslösungsfaktoren






Treten die Beschwerden und Krankheitszeichen anfallartig auf oder bestehen sie
dauernd?
Sind sie an eine Jahres- oder Tageszeit, an bestimmte Orte, Häuser oder Räume
gebunden?
Sind die Beschwerden abhängig vom Wetter, der Temperatur, dem Klima, von
Luftverunreinigungen oder bestimmten Gerüchen?
Durch welche Vorboten machen sich die Beschwerden bemerkbar?
Gehen die Beschwerden häufig oder regelmäßig mit unangenehmen
Begleiterscheinungen wie Kopf-, Gelenk- oder Leibschmerzen einher?
Kommt es vor, daß auch seelische Erregungen die Allergie auslösen?
Auszug aus dem Buch "Allergien sind heilbar" von Dr.med. W. Ullrich, Econ-Verlag,
Düsseldorf-Wien
5. 5 Allergieteste
Hat sich bei der Befragung des Patienten ein deutlicher Hinweis auf eine Allergie ergeben,
finden die verschiedenen Testverfahren Anwendung, die grundsätzlich von einem
erfahrenen Allergologen durchgeführt werden sollten. Es handelt sich hierbei um
Hautproben, bei denen das Allergen entweder durch intrakutane Injektion eingebracht
oder durch Aufkleben einer Pflasterprobe, getränkt mit verdächtigen Allergenen, in Kontakt
gebracht wird. Der Vorteil der Hautproben besteht in der einfachen Durchführung und in
der guten Beurteilbarkeit. Außerdem können in einer Sitzung größere Allergieserien
getestet werden.
Scratch-Test:
ist die Methode der Wahl zum Nachweis einer Allergie vom Grundtyp I. Mit einer
Blutlanzette wird die Haut leicht angeritzt und die allergenhaltige Lösung aufgetragen.
Prick-Test:
ebenfalls ein Test zum Nachweis einer Allergie vom Grundtyp I. Auf der Rückenhaut oder
der Innenseite des Unterarms wird mit einer Tropfpipette die zu prüfende Testlösung
aufgetragen. Anschließend wird die Haut mit einer Nadel durch den Tropfen hindurch
aufgestochen. Nach 20 Minuten kann das Ergebnis geprüft werden.
Intrakutan-Test:
bei dieser Testdurchführung werden 0,05 bis maximal 0,07 ml des vermuteten Allergens
intrakutan injiziert und das Ergebnis nach 20 Minuten abgelesen. Treten erst nach einigen
Stunden Hautreaktionen auf, handelt es sich in der Regel um eine allergische Reaktion
vom Grundtyp III.
Reibetest:
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ein relativ einfach durchzuführender Test bei ausgeprägter Allergie vom Grundtyp I ist der
Reibetest. Hierbei wird eine allergenhaltige Lösung auf die Haut aufgetropft und
anschließend 5 bis 10mal fest in die Haut eingerieben. Eine positive Reaktion tritt
innerhalb von 5 Minuten durch Rötung und Quaddelbildung auf.
Läppchentest:
die Industrie stellt heute mit Allergenen getränkte Klebepflaster zur Verfügung. Die
Testpflaster werden auf den Rücken aufgebracht und nach 24 Stunden entfernt. Nach 48
Stunden wird erneut abgelesen, da sich nicht alle allergischen Reaktionen vom Grundtyp
III binnen 24 Stunden darstellen.
Der RAST-Test (Radio-Allergo-Sorbent-Test):
es handelt sich hierbei um einen sehr kostspieligen Laborsuchtest, der darauf ausgerichtet
ist, aus dem Blutserum des Patienten die winzigen Antikörper nachzuweisen. Dies
geschieht mit Hilfe radioaktiv markierter Substanzen.
Die Suche nach allergischen Schadstoffen gehört bei korrekter Durchführung zu den
aufwendigsten und kompliziertesten Diagnosemaßnahmen. Es erfordert Geduld und
Ausdauer, den oder die Verursacher einer Allergie auszutesten. Die Schwierigkeit ist auch
darin begründet, daß oftmals mehrere Allergene Auslöser einer Allergie sind, und der
Organismus überdies die Fähigkeit hat, jeweils ein neues Gleichgewicht zwischen
Schadstoffen und dem Körper zu schaffen.
6. Allergien der Atemwege
6. 1 Pollinose - Heuschnupfen
Die Pollinose, eine Inhalationsallergie, wird durch Pflanzenpollen ausgelöst. Sie zählt zu
den häufigsten allergischen Erkrankungen. Wegen der im Vordergrund stehenden
Reaktionen der Schleimhäute im Bereich der oberen Luftwege ist die Bezeichnung
"Heuschnupfen" am meisten verbreitet.
Die Angaben über die Häufigkeit von Pollenallergien in den verschiedenen Ländern
differieren erheblich. Am höchsten liegen die Zahlen in den USA und in der
Bundesrepublik, in denen 5 - 10 % der Bevölkerung davon betroffen sind. Dagegen
erkranken z.B. in Großbritannien nur 0,5 % und in den Niederlanden nur 1 % der Gesamtbevölkerung an Pollinose.
Der Heuschnupfen kommt oft familiär gehäuft vor, so daß eine erbliche Disposition
angenommen wird. Die Erkrankung setzt in der Regel eine mehrjährige Pollenexposition
zur Sensibilisierung voraus, so daß klinische Erscheinungen vor dem 5. Lebensjahr relativ
selten sind. Am häufigsten sind Erkrankungen zwischen dem 15. und 25. Lebensjahr zu
beobachten.
Die Pollinose verschlimmert sich insbesondere bei trockenem, sonnigen und windigen
Wetter, weil dadurch der Pollenflug begünstigt wird. Regen und kühles Wetter bessern
vorübergehend die allergischen Beschwerden. Der Pollengehalt der Luft ist je nach
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Jahreszeit sehr unterschiedlich. Herbst und Winter sind pollenarm. Das Pollenjahr beginnt
im Februar mit der Haselnuß und endet mit der Goldrute im September. In der
Pollensaison zwischen den Frühjahrs- und Sommermonaten enthält 1 m³ Luft etwa 3000
Pollen. Der Wind ist in der Lage, die Pollen bis zu 100 km weit zu tragen. Der
Blühkalender gibt Hinweise, welche Pollenallergie höchstwahrscheinlich vorliegt.
Größere Allergiezentren haben Pollenwarndienste eingerichtet. Hier können betroffene
Personen über Pollenwanderungen Informationen einholen.
Pollenallergie:
Pflanzarten
Blühkalender
B
1. Hasel
W
2. Erle
W
3. Pappel
W
4. Ulme
W
5. Birke
W
6. Rotbuche
W
7. Eiche
W
8. Esche
W
9. Flieder
I/S
10. Löwenzahn
I/W
12. Ruchgras, wohlriechend
W
13. Weide
W
14. Wiesenfuchsschwanz
W
15. Hainbuche
W
16. Holunder, schwarzer
I/S
17. Hopfen
W
W
20. Platane
W
21. Raygras, englisches
W
W
24. Spitzwegerich
W
25. Wiesenrispengras
W
26. Brennessel
W
27. Honiggras
W
28. Liguster
I/S
29. Wiesenlieschgras
W
30. Wiesenschwingel
W
32. Gerste
33. Glaskraut
34. Hafer
35. Kammgras
36. Linde
37. Straußgras
38. Weizen
A
I
23. Roggen
31. Gänsefuß
M
I
19. Knäuelgras, gemeines
22. Robinie (Akazie, falsche)
F
S
11. Raps
18. Jasmin, falscher
J
W
S/W
W
S/W
W
I
W
S/W
39. Glatthafer
W
40. Beifuß
W
41. Mais
W
42. Ragweed
W
Bestäubungsart (B): W = Windstäuber, I = Insektenstäuber, S = Selbststäube
= Hauptblüte
= Vor- und Nachblüte
M
J
J
A
S
O
N
D
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6. 1. 1 Klinisches Bild
Die Erkrankung beginnt zunächst mit leichtem Juckreiz der Binde- und Nasenschleimhaut.
Oftmals treten unbestimmte, juckende, brennende oder kratzende Empfindungen im
Rachen auf. Langsam steigern sich die Symptome bis zum Vollbild des Heuschnupfens
mit häufigen Niesanfällen und reichlich wässrigem Sekret. Durch Anschwellen der
Nasenschleimhaut tritt eine Behinderung der Nasenatmung ein. Fast immer ist die
Augenbindehaut mitbeteiligt. Es entwickelt sich ein quälender Juckreiz der Augen, der
stets mit Augenreiben beantwortet wird. Die Bindehaut ist sehr stark gerötet, z.T. glasig
geschwollen. Die Tränensekretion ist sehr intensiv und oftmals tritt eine
Lichtempfindlichkeit auf.
In schweren Fällen kann eine Beteiligung der unteren Luftwege erfolgen, und zwar in Form
einer spastischen Bronchitis, einer Bronchiolitis oder eines Asthma bronchiale.
Insbesondere das Allgemeinbefinden ist mehr oder weniger stark beeinträchtigt. So treten
häufig Konzentrationsstörungen, Unruhe und starke Reizbarkeit auf. Die
Leistungsfähigkeit ist erheblich reduziert. In Ausnahmefällen ist eine
Temperatursteigerung möglich.
Die starke Beanspruchung macht die Nasenschleimhaut wesentlich anfälliger für
Infektionen mit nachfolgenden hartnäckigen, bakteriellen Nebenhöhlenentzündungen.
Außerdem wird das Auftreten von Polypen begünstigt. Die Häufigkeit der aufgezählten
Komplikationen ist abhängig von der Dauer der Erkrankung. Neben den typischen
Symptomen können auch echte Migräneanfälle, Gelenkschmerzen, MagenDarmstörungen oder eine Dermatitis auftreten.
6. 1. 2 Therapieempfehlungen
In der Behandlung des Heuschnupfens bieten sich heute eine Vielzahl von Möglichkeiten
an, die bei gezielter und sachgerechter Anwendung auch Erfolg versprechen und vor allen
Dingen nebenwirkungsarm sind.
1. Basistherapie
Grundlegend halte ich es zunächst für wichtig und für die weiteren therapeutischen
Maßnahmen bedeutsam, daß die im Körper befindlichen Rückstände und Ablagerungen
aus Ernährung und Medikamentenmißbrauch einerseits, die beruflich bedingten
Schadstoffe andererseits gelöst und ausgeschieden werden müssen. Toxine, die wichtige
Schaltstellen des Stoffwechsels blockieren und dessen Funktionen beeinträchtigen,
verhindern auch die Wirksamkeit jeder weiteren therapeutischen Maßnahme.
Zur Basistherapie hat sich daher grundsätzlich folgende Medikation bewährt:
PHÖNIX Antitox
S. 2 Tage 2stdl. 30 Tropfen
ab 3. Tag 3 x 30 Tropfen tgl.
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Bei vorliegender lymphatischer Disposition ist die Kombination von PHÖNIX Antitox und
PHÖNIX Lymphophön angezeigt.
PHÖNIX Antitox
S. 2 Tage 2stdl. 30 Tropfen
ab 3. Tag 3 x 30 Tropfen tgl.
PHÖNIX Lymphophön S. vormittags und abends je 30 Tropfen
Ausschlaggebend für die Wirksamkeit der Basistherapie ist die ausreichende
Flüssigkeitszufuhr von mindestens 2 Liter pro Tag.
2. Umstimmungstherapie
Umstimmung bedeutet die Beseitigung und Aufhebung von sogenannten
Regulationsblockaden mit Hilfe von verschiedenen reizauslösenden therapeutischen
Maßnahmen.
Da es sich bei diesem Vorgang um ein äußerst komplexes Geschehen handelt, in dem
humorale und nervale Faktoren ineinandergreifen, dürfen die "Reizauslöser" nur mit
größter Vorsicht eingesetzt werden.
Zum Problem der Dosierung in der Reizkörpertherapie mache man sich die Arndt-SchulzeRegel zu eigen: "Schwache Reize fachen die Lebenstätigkeit an, mittelstarke hemmen sie,
starke heben sie auf".
2. 1 Potenziertes Eigenblut
Die Behandlung mit potenziertem Eigenblut wurde von der Kinderärztin Imhäuser wieder
in Erinnerung gebracht und hat sich insbesondere in der Kinderheilkunde bewährt.
Technik der Herstellung:
Man benötigt dazu 10 ml-Fläschchen mit Ausguß und 25 - 30%-igen Alkohol. In jedes
Fläschchen werden 100 Tropfen Alkohol abgezählt. Nun gibt man in das 1. Fläschchen
einen Tropfen Patientenblut, schüttelt gut durch und erhält so die Potenz C1. Von dieser
Mischung gibt man nun 1 Tropfen in das 2. Fläschchen, schüttelt gut durch und erhält so
die Potenz C2. Anschließend wird weiter so verfahren, bis die gewünschte Potenz erreicht
ist.
Bei den ersten Anzeichen des Heuschnupfens hat sich folgendes Schema bewährt:
Eigenblut-Nosode 1mal wöchentlich 5 Tropfen auf die Zunge geben C7 = insgesamt 6mal - anschließend
Eigenblut-Nosode 1mal wöchentlich 5 Tropfen auf die Zunge geben -
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C9 = insgesamt 6mal - anschließend
Eigenblut-Nosode alle 14 Tage 5 Tropfen auf die Zunge geben C12 = insgesamt 6mal.
Die Kur kann nach einem Jahr wiederholt werden. Nach der ersten Gabe der EigenblutNosode in C7 kann unter Umständen eine starke Reaktion auftreten, die sich in Form
eines sehr starken "Fließschnupfens" bemerkbar macht. Aber bereits nach der 2. bzw. 3.
Gabe von C7 ist eine deutliche Besserung zu verzeichnen.
Die allergische Rhinitis spricht im Gegensatz zum Heuschnupfen weniger gut auf die
Therapie mit potenziertem Eigenblut an.
2. 2 Eigenblutbehandlung (Injektionen)
Bei Heuschnupfen muß die Umstimmungsbehandlung sehr frühzeitig beginnen, d.h.
bereits im Januar oder Oktober.
Januar:
1 ml Eigenblut plus
1 Ampulle Acid. Formicicum D6
tgl. 1 Pollinose Ronneburg S Kps.
PHÖNIX Antitox
S. 3 x tgl. 30 Tropfen
Februar:
2 ml Eigenblut plus
1 Ampulle Acid. Formicicum D12
tgl. 1 Pollinose Ronneburg S Kps.
PHÖNIX Antitox
S. 3 x tgl. 30 Tropfen
März:
5 ml Eigenblut plus
Ampulle Cupridium DHU
tgl. 1 Pollinose Ronneburg S Kps.
PHÖNIX Antitox
S. 3 x tgl. 30 Tropfen
Die Pollinose Ronneburg S Kps. und PHÖNIX Antitox werden in angegebener Weise bis
etwa Anfang August eingenommen.
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Bei ausgeprägtem Heuschnupfen und gleichzeitig bestehender Rhinitis allergica ist
folgende Therapie angezeigt:
Beginn der Behandlung bereits im Oktober
1. Injektion:
1 ml Eigenblut plus
0,2 ml Cupridium DHU
2. Injektion:
14 Tage später
2 ml Eigenblut plus
0,5 ml Cupridium DHU
3. Injektion:
14 Tage später
2 ml Eigenblut plus
0,5 ml Cupridium DHU
4. Injektion:
14 Tage später
2 ml Eigenblut plus
1,0 ml Cupridium DHU
Anschließend vierwöchentlich eine Injektion von:
2,0 ml Eigenblut plus
1,0 ml Cupridium DHU
Orale Medikation:
tgl.
PHÖNIX Antitox
S. 3 x tgl. 30 Tropfen
Aralia Phcp®
S. 3 x tgl. 8 Globuli langsam auf der Zunge zergehen lassen
lokal bei starker Konjunktivitis und Augenjucken
Spersallerg Augentropfen
S. 3stdl. 1 Tropfen in jedes Auge
oder
Conjunctisan B Augentropfen
S. 4 x tgl. 2 Tropfen in jedes Auge
2. 3 Eigenblutbehandlung mit dem Hämoaktivator nach Dr.med. Höveler
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Bereits Haferkamp gibt in seinem Buch "Die Eigenblutbehandlung" den Hinweis, daß die
Injektion von UV-bestrahltem Eigenblut wesentlich intensiver wirkt. Er schreibt u.a. "Am
besten wirken anscheinend hier die Injektionen von bestrahltem Eigenblut. Die Mehrzahl
der Fälle wurde schon nach 2 - 3 Injektionen "trocken". Besonders schwere Fälle, die seit
vielen Jahren rezidivierten und die erst nach vollem Ausbruch des Schnupfens in
Behandlung traten, bedurften 6 - 8 Injektionen".
Die Eigenblutbehandlung mit dem Hämoaktivator ist in Heft 2 der Reihe ZUM THEMA
(PHÖNIX Laboratorium GmbH, 71145 Bondorf) ausführlich abgehandelt.
Hinweise für die Anwendung des Hämoaktivators bei Pollinose bzw. allergischer Rhinitis:
a) Akutes Stadium
1. Tag10 ml aktiviertes Eigenblut i.m.
2. Tag10 ml aktiviertes Eigenblut i.m.
3. Tag10 ml aktiviertes Eigenblut i.m.
4. Tag10 ml aktiviertes Eigenblut i.m.
Ab 5. Tag ausschleichende Behandlung, d.h. nur noch jeden 3., 5., 7. Tag eine
Behandlung bis zur vollständigen Behebung der Symptome.
b) Chronisches Stadium
Die Behandlung sollte beim Heuschnupfen frühzeitig, d.h. bereits im Januar beginnen.
Januar 14tägig 10 ml aktiviertes Eigenblut
plus
1 Ampulle Cupridium DHU
oder
1 Ampulle Cardiospermum D3
Mit Näherrücken der Gräserblüte z.B. werden die Injektionen öfters verabfolgt und zwar in
Abständen von 7, 5, 3 Tagen.
Orale Medikation beim Heuschnupfen:
PHÖNIX Antitox
S. 3 x 30 Tropfen tgl.
tgl. 1 Pollinose Ronneburg S Kps.
Dr. Höveler empfahl bei Vorliegen von Allergien eine Desensibilisierung mit dem
auslösenden Antigen durchzuführen. Dies gilt insbesondere für die allergische Rhinitis und
ist nur denkbar, wenn die auslösenden Faktoren bekannt sind.
Desensibilisierung im homöopathischen Sinne
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Man läßt sich vom Patienten die evtl. ausgetesteten Antigene wie z.B. Tierhaare,
Hausstaub, Waschmittel, Gräser usw. in kleinen Mengen mitbringen.
Das Ganze vermische man möglichst gleichmäßig und gebe insgesamt maximal 50 ml
davon in eine weithalsige Flasche von 100 ml. Nun wird alles mit 60%igem Alkohol bis zu
einem Überstand von etwa 3 cm übergossen. Diese Mischung läßt man 24 Stunden
stehen und verschüttele sie in dieser Zeit möglichst oft mit der Hand.
Nach 24 Stunden entnimmt man von dieser Lösung 1 ml und fülle mit physiologischer
Kochsalzlösung ad 10 ml auf. Diese Menge wird gut von Hand verschüttelt und mit D1
bezeichnet.
Nach dreimaliger Wiederholung des Arbeitsvorganges erhalten wir eine Arzneilösung in
D4. Von dieser fertigen Lösung lasse man 2 x tgl. 8 Tropfen perlingual einnehmen.
Dr. Höveler berichtete mir in diesem Zusammenhang von einer Patientin mit einer
chronischen, therapieresistenten Colitis ulcerosa. Er bereitete aus den Exkrementen
dieser Patientin eine Arzneilösung in D4 und konnte damit einen großartigen
Therapieerfolg einleiten.
Darmsanierung
Bei unserem Bemühen, die Allergie zu beseitigen, dürfen wir den Darm nicht vergessen.
Die Schäden, welche die Zivilisationskost und die Schadstoffe in unserem Darm
hinterlassen, sind unübersehbar groß. Es muß daher auf eine Sanierung des Darmes
geachtet werden. Dies geschieht durch ein neues und sehr wirksames Biosystem - dem
Microflorana F. Es handelt sich hierbei um eine biologische Nährflüssigkeit, welche
milchsäurevergoren ist und dem Körper natürliche Biobausteine zuführt, wie hydrolysiertes
natives, vorwiegend pflanzliches Eiweiß, Mineralstoffe, Spurenelemente, natürliche
Vitamine und Enzyme. Die Basis ist der Gärungsstoff, der in mühevoller Forschungsarbeit
aus der Symbiose von milchsauren Bakterien mit unzählig anderen Mikroorganismen
entstanden ist. Durch Hydrolyse dieser Gärungsstoffe mit der Biomasse entstand das
Microflorana F. Dieses Präparat ist durchaus in der Lage, die Toxinlage im gesamten
Organismus zu vermindern.
Dosierung:
In der Regel einschleichende Dosierung
1. Woche 3 x tgl. 1 Teelöffel mit
½ Glas Wasser
ab 2. Woche 3 x tgl. 1 Eßlöffel mit
½ Glas Wasser nach den Mahlzeiten
2. 4 Die Eigenharnbehandlung
Auto-Urotherapie = A-U-Therapie
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Lassen Sie mich im Rahmen meiner Ausführungen auf eine weitere Therapieform
hinweisen, die insbesondere beim akuten Heuschnupfen mit all seinen Erscheinungen
schnelle Wirksamkeit zeigt: ich meine die Eigenharnbehandlung nach den beiden
Medizinern Herz und Abele.
Wie die Eigenblutmethode stellt die A-U-Therapie ebenfalls eine Reizkörpertherapie dar.
Über die Wirkungsweise und die wirksamen Substanzen liegen bis heute noch keine
exakten Ergebnisse vor. Man vermutet, daß die im Urin ausgeschiedenen Hormone und
Fermente bei Reinjektion den gewünschten Erfolg herbeiführen. Und daß Erfolge
eintreten, ist unbestreitbar, die Anwendung in der Praxis beweist es immer wieder.
Durchführung
Beim Heuschnupfenkranken ist es wichtig, daß die A-U-Injektion erst nach einem
intensiven Kontakt mit dem Heuschnupfen auslösenden Agens erfolgt. Der Spaziergang
durch Wiesen und blühende Sträucher löst starke Reizerscheinungen aus, was wiederum
eine stärkere Hormonausschüttung über den Harn bewirkt.
1. Möglichkeit
3 - 5 ml Urin werden im Reagenzglas mehrfach über einer Flamme aufgekocht. Nach
Abkühlung erfolgt die Injektion:
1. Tag 0,5 ml i.m. injiziert
2. Tag 1,0 ml i.m. injiziert
4. Tag 1,5 ml i.m. injiziert
6. Tag 2,0 ml i.m. injiziert
Im allgemeinen reichen 4 - 6 Injektionen aus. Für jede Injektion wird erneut frischer Urin
verwendet.
2. Möglichkeit
Der Urin wird durch ein steriles Ultrafilter gegeben und nach der angegebenen Weise
ohne jegliche Zusätze intramuskulär injiziert. Ultrafilter können über jede Apotheke
bezogen werden.
Massive Verunreinigungen im Harn kann man durch Filtrieren oder Zentrifugieren
beseitigen.
(Literatur: Die Eigenharnbehandlung von K. Herz / Abele, Haug-Verlag)
Orale Medikation
PHÖNIX Antitox
S. 3 x tgl. 30 Tropfen
Synerga Lösung
S. 3 x tgl. 1 Teelöffel 1/2 Std. vor den Mahlzeiten
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2. 5 THX Kur nach Dr. Sandberg
Sehr positive Ergebnisse bei der Behandlung der Pollinose und der allergischen Rhinitis
zeigt die mehrmalige Durchführung einer Kur mit THX Gesamtextrakt nach Dr. Sandberg
und der weiterentwickelten THX Komplex Gruppe C von Dr. E. Zoubek. Die Behandlung
wird ambulant durchgeführt und dauert in der Regel drei Wochen. Während dieser
dreiwöchigen Behandlungszeit werden 15 Injektionen durchgeführt.
Beginn im Januar:
1. Woche3 3 3 3 3 ml intramuskulär - 2 Tage Pause
2. Woche4 4 4 4 4 ml intramuskulär - 2 Tage Pause
3. Woche5 5 5 5 5 ml intramuskulär
orale Medikation
PHÖNIX Antitox
S. 3 x 30 Tropfen tgl.
Es ist durchaus möglich, daß in der ersten oder zweiten Woche lokale und allgemeine
Reaktionen auftreten und zwar in Form von Rötung und Juckreiz. Außerdem können
kurzdauernde Temperaturerhöhungen provoziert werden. Es handelt sich hier um
Erscheinungen, die belanglos sind und zum Wirkungsprinzip der THX Kuren gehören.
6. 2 Allergische Rhinitis
Sie verläuft etwa unter der gleichen Symptomatik wie die Pollinose, tritt aber nicht
saisongebunden auf. Die Beschwerden dehnen sich in der Regel nicht in dem Maße wie
beim Heuschnupfen auf andere Schleimhautpartien aus, doch können Pharynx und
Konjunktiven ebenfalls betroffen sein. Als Ursache kommen in erster Linie Fremdantigene
in Betracht wie z.B. Bettfedern, Hausstaub, Epidermisbestandteile von Tieren,
Pflanzenstaub (Mehl, Getreide), Arzneimittel, berufsbedingte Stäube, Schimmelpilze.
Die Therapie erfolgt nach den gleichen Grundsätzen wie beim Heuschnupfen.
6. 3 Asthma bronchiale
Das Asthma bronchiale ist eine anfallsweise auftretende Atemnot infolge einer
generalisierten Verengung der Luftwege durch vermehrte Reagibilität von Trachea und
Bronchien auf verschiedene Reize. Oftmals auch als Begleiterscheinung bei akuter oder
chronischer Bronchitis oder auch bei kardiovaskulären Krankheiten.
6. 3. 1 Ätiologie
Die typische Manifestation ist der Asthmaanfall, d.h. eine sich innerhalb von Stunden
manifestierende Atemnot.
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Der Zustand tritt häufig nach Allergenexposition (Pollenstaub, Sporen von Pilzen,
Hausstaub, Federn, Tierhaare) auf. Aber auch andere Anlässe wie Irritationen durch
chemisch-physikalische Noxen können auslösende Ursache sein. Weiterhin sind
Infekttoxine für das Asthma von Bedeutung, die durch Herabsetzung der allgemeinen
Widerstandskraft das Eindringen der Allergene begünstigen. Ferner bestehen enge
Beziehungen zwischen Asthma und Psyche. Schettler spricht von einer besonderen
"Persönlichkeitsstruktur" und einem "eigenen psychologischen Profil".
6. 3. 2 Symptome
Häufig beginnen die Anfälle mit Augenjucken, Kopfschmerzen, Niesattacken und
Beklemmungsgefühl. Hinweise, die bereits Ausdruck einer allergischen Reaktion sind.
Nach einer kurzen Periode des Angstgefühls setzt die Beeinträchtigung der Atmung ein.
Ein trockenes, unproduktives Husten quält den Patienten so lange, bis genügend Sekret
aus der Lunge entfernt ist. Mit zunehmender Dauer des Anfalles tritt ein
Erschöpfungszustand ein, die schweißnasse Haut wird zyanotisch. Die Halsvenen werden
deutlich sichtbar. Durch die erschwerte Atmung ist die Exspi-ration verlängert. Oftmals ist
ein deutlicher exspiratorischer Stridor zu hören. Der Thorax ist gebläht und die
Atemmuskulatur stark angespannt. Die ICR sind erweitert, der Klopfschall hypersonor.
Auskultatorisch finden sich Giemen, Pfeifen und Brummen, so daß die Beurteilung der
Atemgeräusche unmöglich wird. Sehr auffällig ist eine erhebliche Tachycardie mit geringer
Blutdruckamplitude.
Die Dauer des Anfalls kann eine Stunde oder weniger anhalten oder als Status
asthmaticus mehrere Tage fortwähren. Die Folge ist eine restlose körperliche und
seelische Erschöpfung. Als erstes Zeichen der Remission tritt ein heftiger, produktiver
Husten ein mit Expektoration eines dicken, zähen Sputums. Die Atemnot geht zurück, es
folgt ein Gefühl der Erleichterung.
6. 3. 3 Therapieempfehlungen
Ich persönlich vertrete die Meinung, daß es akute Krankheitsgeschehnisse gibt, wo der
Heilpraktiker mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln zunächst nicht mehr helfen
kann. Man sollte auch nicht den Ehrgeiz besitzen und mit dem einen oder anderen
Präparat herumzuexperimentieren. Alle diese Versuche gehen zu Lasten des Patienten.
Versuchen Sie auch nicht, den akuten Asthmaanfall durch Alupentinjektionen oder
Euphyllininjektionen zu beheben. Überweisen Sie den Patienten in diesem akuten Fall an
den Arzt oder ziehen Sie einen Arzt hinzu. Nur so vermeiden Sie jedes Risiko.
Beim Status asthmaticus ist wegen des lebensbedrohlichen Zustandes stets eine sofortige
Krankenhauseinweisung notwendig.
Wenn die akuten Zustände behoben sind, können wir mit einer umfassenden Therapie
beginnen, um akute Zustände auszuschalten.
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Bevor eine umfassende Asthmatherapie beginnt, sollte eine Ausschaltung von Störfeldern
und eine Herdsanierung, wenn notwendig, erfolgen.
Zu den wichtigsten Störfaktoren gehören:
a) Zahnherde
b) Dysbiosen
c) chronische Appendicitis
d) chronische Sinusitis
e) chronische Cholecystitis
a. Zur Therapie von dentogenen Fokaltoxikosen:
Hier wird die chirurgische Sanierung wesentlicher Bestandteil der Therapie sein.
Zur prä- und postoperativen Behandlung können eingesetzt werden:
PHÖNIX Antitox
PHÖNIX Lymphophön aa 50,0
S. 3 x 30 Tropfen tgl. n.d.E.
PHÖNIX Kalantol-A
S. 2 - 3 x tgl. Mundspülungen,
1 Teelöffel auf ½ Glas Wasser.
b. Zur Therapie von Dysbiosen:
In der Behandlung der Dysbiosen hat sich immer wieder gezeigt, daß die
Nährflüssigkeit Microflorana F für die Grundlagentherapie von eminenter Bedeutung
ist. Wie bereits erwähnt, werden nicht nur vorhandene Fermentblockaden beseitigt,
sondern auch die geschädigte Darmflora, so daß das gestörte Darmmilieu als
Ganzes abgebaut wird.
Zur Aktivierung des Leberparenchyms und zur unterstützenden Entgiftung der aus
dem Darm stammenden toxischen Stoffwechselmetaboliten ist die Durchführung
der PHÖNIX Entgiftungstherapie angezeigt:
3 Tage Anregung der Leber-Gallefunktion und Ausleitung über den Darm:
PHÖNIX Phönohepan
S. 3 x tgl. 60 Tropfen n.d.E.
3 Tage lang Aktivierung der Nierenfunktion:
PHÖNIX Solidago II/035 B
S. 3 x tgl. 60 Tropfen n.d.E.
3 Tage Steigerung der körpereigenen Abwehr und verstärkte Ausscheidung
über die Haut:
PHÖNIX Antitox
S. 3 x tgl. 20 Tropfen n.d.E.
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Dieser Zyklus ist bis zu einer Gesamtdauer von 45 Tagen zu wiederholen.
c. Zur Therapie der chronischen Appendicitis:
Therapeuten, die Ganzheitsmedizin betreiben, sind sich einig darüber, daß
Darmherde als allergisierende Faktoren ernst genommen werden müssen. Das
bedeutet, daß eine chirurgische Sanierung indiziert ist.
Hier können ebenfalls zur prä- und postoperativen Behandlung eingesetzt werden:
PHÖNIX Antitox
PHÖNIX Lymphophön aa 50,0
S. 3 x 30 Tropfen tgl. n.d.E.
Rebas D4 Amp.
S. 2 x wöchentl. eine Injektion i.m.
d. Zur Therapie der chronischen Sinusitis:
Sie ist sehr häufig und wird oftmals übersehen! Folgendes Vorgehen hat sich
bewährt:
PHÖNIX Hydrargyrum II/027 A
PHÖNIX Antitox
PHÖNIX Lymphophön aa 50,0
S. 3 x tgl. 50 Tropfen n.d.E.
Pascotox 100 Tropfen
S. 3 x tgl. 40 Tropfen vor den Mahlzeiten
Außerdem sollte einmal täglich eine Inhalation erfolgen mit folgender Teemischung:
Fol. Menthae piperitae
30,0
Fol. Salviae
30,0
Flor. Violae odoratae
30,0
Hb. Basilici
30,0
M.f.spec.
D.S. 1 Eßlöffel auf 1 Liter Wasser, kurz aufkochen und 3 Minuten
ziehen lassen.
Anschließend 1 Tropfen JHP Öl hinzugeben und 10 Minuten inhalieren.
Weitere Therapiemöglichkeiten siehe ZUM THEMA Nr. 12 (PHÖNIX Laboratorium
GmbH, 71145 Bondorf)
e. Zur Therapie der chronischen Cholezystitis:
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Sie ist sehr häufig die Ursache einer Dysbiose und sollte mit folgenden Mitteln
behandelt werden:
PHÖNIX Plumbum 024 A
PHÖNIX Hydrargyrum II/027 A aa 50,0
S. 3 x tgl. 30 Tropfen n.d.E.
1 x 60 Tropfen v.d.Schlafengehen
Injektionstherapie
Mischinjektion
3 Amp. Cefaspasmon
3 Amp. Cefachol
2 x wöchentl. i.m.
Lokale Anwendung:
Chelidonium Phcp®Salbe
2 x tgl. einreiben, anschließend feuchte Wärme anwenden.
3. 1 Eigenbluttherapie mit potenziertem Eigenblut
Beim kindlichen Asthma hat sich die Therapie mit der Eigenblutnosode bewährt. Wichtig
ist, daß das Blut zur Nosodenherstellung während eines Asthmaanfalls entnommen wird
und die Durchfüh-rung konsequent mehrere Monate erfolgt.
Die Eigenblutkur beginnt mit:
1. WocheC5 = 1 x 5 Tropfen auf die Zunge geben
2. WocheC5 = 1 x 5 Tropfen auf die Zunge geben
3. WocheC5 = 1 x 5 Tropfen auf die Zunge geben
4. WocheC5 = 1 x 5 Tropfen auf die Zunge geben
dann in gleicher Weise C7, C9, C12 und C15.
Orale Medikation:
PHÖNIX Antitox
PHÖNIX Lymphophön aa 50,0
S. 3 x tgl. 30 Tropfen
Pulmonaria Spezial Nestmann
S. 3 x tgl. 30-40 Tropfen
Microflorana F
S. 3 x tgl. 1 Teelöffel voll auf ¼ Glas Wasser v.d.E.
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3. 2 Eigenbluttherapie (Injektionen)
Die Behandlung des Asthma bronchiale mit Eigenblut wird unterschiedlich beurteilt.
Einerseits wird von sehr guten Ergebnissen gesprochen und geschrieben, andererseits
sind auch eine Reihe von Mißerfolgen zu verzeichnen.
Behandlungsvorschlag:
1. Tag 0,3 - 0,5 ml unverändertes Eigenblut intra- oder subkutan injizieren
6. Tag
0,5 ml s.c.
11. Tag
0,6 ml s.c.
16. Tag
0,7 ml s.c.
21. Tag
0,9 ml s.c.
26. Tag
1,0 ml s.c. bzw. i.m.
31. Tag
1,0 ml unverändertes Eigenblut plus 0,2 ml Allergie Injektopas
36. Tag
1,0 ml unverändertes Eigenblut plus 0,3 ml Allergie Injektopas
41. Tag
1,0 ml unverändertes Eigenblut plus 0,4 ml Allergie Injektopas
46. Tag
1,0 ml unverändertes Eigenblut plus 0,5 ml Allergie Injektopas
anschließend 2 - 3 mal 14tägig:
1,0 ml unverändertes Eigenblut plus 1,0 ml Allergie Injektopas
dann jeweils 3wöchig:
1,0 ml unverändertes Eigenblut plus 1,5 ml Allergie Injektopas
dann jeweils 4wöchig:
1,0 ml unverändertes Eigenblut plus 2,0 ml Allergie Injektopas
Die Steigerung der Eigenblutmenge und des entsprechenden Zusatzes sind immer
abhängig von der Reaktionslage des Patienten und sind dem jeweiligen Zustand
anzupassen. Die anfänglich auftretenden Erstverschlimmerungen sind positiv zu werten,
sie machen deutlich, daß der Patient auf die Behandlung reagiert.
Orale Medikation
PHÖNIX Antitox
PHÖNIX Lymphophön aa 50,0
S. 3 x 30 Tropfen tgl. n.d.E.
Pulmonaria Spezial Nestmann
S. 3 x tgl. 1 Eßlöffel n.d.E.
Microflorana F
S. 3 x tgl. 1 Eßlöffel in einem 1/2 Glas Wasser v.d.E.
Utilin Kps. schwach
in langsamer Steigerung bis Utilin "S"
S. montags 1 Kps. nüchtern einnehmen und 3 Stunden nüchtern bleiben
Recarcin Kps.
S. freitags 1 Kps. nüchtern einnehmen und 3 Stunden nüchtern bleiben.
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3. 3 Eigenbluttherapie mit aktiviertem Eigenblut nach Dr.med. Höveler
Gute Ergebnisse erzielt man in der Asthmatherapie mit aktiviertem und U.V. bestrahltem
Eigenblut. Auch hierzu benötigt man den von Dr. Höveler entwickelten Hämoaktivator.
Behandlungsschema:
Zu Beginn der Behandlung sollten die Intervalle jeweils 7 Tage betragen - etwa 6 - 8 mal.
Je nach Reaktionslage werden die Abstände vorerst auf 14, später auf 21 Tage verlängert.
Die Behandlung muß über längeren Zeitraum durchgeführt werden. Entscheidend ist auch
hier die Reaktionslage des Patienten.
Folgende Präparate sind als Zusatz geeignet:
Allergie Injektopas
Cupridium
Formidium D6-D12
Orale Medikation:
PHÖNIX Antitox
PHÖNIX Lymphophön aa 50,0
S. 3 x 30 Tropfen tgl. n.d.E.
Pulmonaria Spezial Nestmann
S. 3 x tgl. 1 Eßlöffel n.d.E.
Utilin Kps. schwach
in langsamer Steigerung bis Utilin "S"
S. montags 1 Kps. nüchtern einnehmen und 3 Stunden nüchtern bleiben
Recarcin Kps.
S. freitags 1 Kps. nüchtern einnehmen und 3 Stunden nüchtern bleiben
Microflorana F
S. 3 x tgl. 1 Eßlöffel in einem 1/2 Glas Wasser v.d.E.
3. 4 THX Kur nach Dr. Sandberg
Wie bereits bei der Pollinosetherapie erwähnt, erweist sich die kurmäßige Anwendung von
THX Gesamtextrakt - Komplexgruppe C - als sehr erfolgsversprechendes
Therapieverfahren.
Die dreiwöchige Injektionskur wird im gleichen Rhythmus und mit gleicher Dosierung
durchgeführt wie bei der Pollinosetherapie. Eine Kombination mit dem aktivierten
Eigenblut ist besonders wirkungsvoll. Man beginnt zunächst mit der Eigenbluttherapie.
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Sobald die Intervalle auf 21 Tage verlängert werden, erfolgt die Durchführung der THX
Kur.
3. 5 Die Eigenharnbehandlung
Meine Erfahrungen hinsichtlich der A-U-Therapie beim Asthma bronchiale sind
zwiespältig. Teilweise haben sich gute Erfolge eingestellt, teilweise waren die
Therapieergebnisse unbefriedigend.
Hinsichtlich der A-U-Therapie müssen folgende Punkte bedacht werden:
A. Eine intensive Vorbehandlung mit allopathischen Mitteln, insbesondere
Kortikosteroiden, schwächt die Eigenharnwirkung ab bzw. unterdrückt sie.
B. Die A-U-Nosode ist unwirksam beim cardialen Asthma und bei schweren
Organzerstörungen.
C. Asthmazustände, die erst kurze Zeit existieren, sprechen schneller auf die A-UNosode an, als chronisch Kranke, was sicherlich auf die eintretenden
Begleitkrankheiten der Bronchiektasien und dem Emphysem zurückzuführen ist.
Durchführung
Es ist für die Behandlung günstig, wenn der Patient bei den ersten Anzeichen eines
Asthmaanfalles 5 ml Urin in ein Reagenzglas gibt. Der Urin wird durch ein steriles
Ultrafilter gegeben und anschließend davon 0,5 ml i.m. injiziert. Häufig stellt sich eine
Besserung in den ersten 12 Stunden ein. Bei erneutem Auftreten von Kurzatmigkeit wird
sofort nach gleicher Methode 1,0 ml Urin i.m. injiziert. Weitere Injektionen werden jeweils
um 0,5 ml gesteigert, jedoch sollten 2,0 ml nicht überschritten werden.
Selbstverständlich kann der Urin auch mehrfach gekocht und dann injiziert werden, was
jedoch den Nachteil hat, daß ein Teil der Wirksubstanzen zerstört wird.
3. 6 Allgemeines Therapieverfahren
Nach einem Asthmaanfall kann eine Dränage sehr erleichternd wirken, insbesondere
deshalb, weil der Abtransport des Schleims erleichert wird.
Dabei muß beim Erwachsenen das Bett am Fußende hochgestellt und alle 20 Minuten die
Körperstellung gewechselt werden.
Kinder werden morgens und abends auf den Schoß gelegt und mit den gewölbten Händen
der Brustkorb des Kindes leicht geklopft. Dadurch kommt es zu einer Lösung des
Schleims, der durch diese Methode wesentlich besser ausgehustet werden kann.
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Dränierstellungen (oben)
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Dränage bei Kindern (oben)
Während eines Asthmaanfalls darf diese Methode nicht angewandt werden.
3. 7 Weitere therapeutische Maßnahmen
Der Vollständigkeit halber möchte ich noch folgende Möglichkeiten erwähnen, die
gegebenenfalls Anwendung in der Asthmatherapie finden:







Autogenes Training
Inhalationen
Hautausleitungsverfahren nach Baunscheidt
Klimawechsel durch Kur im Hochgebirge oder an der See
Atemgymnastik
Akupunktur
Konstitutionstherapie nach Aschner
Zusammenfassung der häufigsten Allergene der Atemluft
Die nachfolgend aufgeführten Allergene sind die häufigsten Ursachen allergischer
Erkrankungen des Atmungstracktes
Substanzen
Herkunft
Vorkommen
Tierische Stäube
Haare und
Hautschuppen
Pferd, Rind Schaaf, Hund,
Katze, Ziege, Kaninchen,
Hamster, Maus
Meerschweinchen
Landwirtschaft, Haushalt,
Forstwirtschaft, Schlachthof,
Abdeckerei, Zirkus, Zoo,
Laboratorien, Bekleidungsindustrie
Federn, Schuppen
Vögel, Federvieh
Geflügelfarm, zool. Handlung,
Haushalt
Staub und
Duftallergene
Insekten, z.B. Bienen,
Milben, Motten, Fliegen,
Küchenschaben
Imkerbetriebe, Haushalt, Natur
Pelztiere
Hermelin, Nerz, Biber usw.
Bekleidungsindustrie,
Pelztierfarmen
Pflanzliche Stäube
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Pollen
gesamte Flora
ubiquitär
pflanzliche Stäube
Baumwolle
Textilindustrie
pflanzliche Stäube
Mehl, Kleie
Mühlen, Bäckereien,
Futtermittelindustrie
pflanzliche Stäube
Flachs, Hanf, Jute, Kapok,
Sisal
Poslsterei, Seilerei, Weberei,
Haushalt
pflanzliche Stäube
Rhizinusbohnen
Ölmühlen
Holzstäube
Tanne, Eiche, Fichte usw.
Sägewerk, Furnierbetriebe,
Schreinereien
Duftstoffe
ätherische Öle
Kosmetik, Parfümerien, Drogerien,
Haushalt
Pilzsporen
Schimmelpilz
chem. Industrie, Haushalt, Teichund Flußnähe
Enzyme
Waschmittel, Arzneimittel
Wäschereien, Haushalt
Drogen- und
Arzneimittelsäube
Antibiotika, Sulfonamide,
Quecksilber, Insektizide
usw.
Apotheken, Drogerien,
Krankenhäuser, pharmazeutische
Industrie, Schädlingsbekämpfung
Metallstäube
Platin, Chrom, Nickel,
Beryllium, Kobald usw.
Baustoffhandel, Metallindustrie,
Laboreinrichtungen,
Schmuckindustrie usw.
Harzstaub und
Dämpfe
Kunstharze, Formalin,
Turbinenöle
Kunststoffherstellung, chem.
Industrie, Maschinenindustrie
Chemische
Allergene
7. Lebensmittelallergien
"Die moderne Medizin hat sich zur größten Bedrohung für die Gesundheit entwickelt, und
ihre Möglichkeiten der sozialen und sogar der physischen Zerrüttung werden nur noch von
den Gefahren erreicht, die in der industrialisierten Nahrungsmittelproduktion liegen."
Ivan Illich 1974
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Als Ivan Illich vor zwanzig Jahren diesen Ausspruch tat, war man sich der Gefahr, die von
unseren so verfeinerten und durch Chemikalien verfälschten Nahrungsmitteln ausgeht,
noch nicht voll bewußt. Durch die immer stärker werdende Chemisierung der
Nahrungsstoffe werden die Nahrungsmittelallergien häufiger. Für den Behandler ist es oft
sehr schwierig, aus den oftmals unspezifischen und in ihrer Symptomatik nicht von
anderen funktionellen oder organischen Störungen zu unterscheidenden Merkmalen die
richtige Diagnose zu finden.
Die Symptome können vielfältig sein, so z.B.
1. Anhaltende Müdigkeit, auch nach nächtlichem Schlaf
2. Übermäßiges Schwitzen, das nicht durch körperliche Belastung entsteht
3. Zungenbrennen
4. Übelkeit und Erbrechen
5. Magenschmerzen
6. Völlegefühl
7. Durchfälle oder Obstipation
8. verstärktes Herzklopfen nach dem Essen
9. gelegentliche Schwellungen an Gesicht, Unterleib, Hand- und Fußgelenken
10. Analpruritus
Allergische Erscheinungen im Magen-Darm-Bereich sind in großer Zahl bekannt. Sie
gehören ebenso wie die Allergien der Atmungsorgane zum "Allergischen Soforttyp".
Auslösende Ursachen können die Zufuhr antigener Nahrungsmittel oder Beimischungen
zu Nahrungsstoffen sein, wie z.B. Konservierungsmittel, Insektizide, Farbstoffe oder die
parenterale Applikation von Arzneimitteln. Auch Viren, Bakterien, Pilze und Würmer, als
physiologische oder pathologische Bewohner des Magen-Darm-Kanals, können
allergische Reaktionen im Verdauungssystem auslösen.
Eine weitere Variante sind Autosensibilisierungsmechanismen, wie sie z.B. bei der
chronischen Gastritis und der Colitis ulcerosa von Bedeutung sind. Hierfür werden
Kreuzreaktionen zwischen Bestandteilen von Bakterien und der Schleimhaut oder auch
eine Alteration von Schleimhautbestandteilen unter der Einwirkung von Bakterien
verantwortlich gemacht.
7. 1 Lebensmittelallergien am Verdauungstrakt zeigen folgende Symptome:
1. Lippen
Als Reaktion auf eine Allergie im Lippenbereich entstehen Rötung und Schwellung an den
Lippen und oberflächliche Erosionen. Die Entzündung greift unter Bildung von
Mundwinkelrhagaden auf die umgebende Haut über.
Allergene sind in erster Linie Kosmetika und hier insbesondere Lippenstifte. Aber auch
Zahnpasta, Mundwasser, Kaugummi oder Nahrungsmittel können auslösendes Moment
sein.
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2. Mundhöhle
Stomatitis diffusa:
Im Bereich der Mundschleimhaut entstehen sehr zahlreiche kleine, sehr schmerzhafte
Knötchen und Bläschen mit oberflächlichen Epitheldefekten und Blutungen. Die Patienten
klagen über ein Brennen und Kratzen im Rachen, über Geschmacksstörungen und
verstärkten Speichelfluß.
Auslösende Allergene sind:
Nahrungsmittel, Gewürze, Kaugummi, Zahnprothesen, Zahnpflegemittel, Mundwässer,
nach zahnärztlicher Behandlung
Stomatitis aphthosa:
Im Bereich der Wangenschleimhaut und Lippen sind kleine, gelbliche, fibrinöse Beläge
aufweisende, flache Erosionen mit rotem Hof umgeben, zu finden. Sie sind äußerst
schmerzhaft und heilen nur langsam ab. Ätiologisch gesehen ist die Ursache noch sehr
umstritten. In verschiedenen Literaturen wurde das gehäufte Auftreten von Antikörpern
gegen Milchproteine und andere Nahrungsmittelallergene dafür verantwortlich gemacht,
die durch eine vorgeschädigte Mundschleimhaut aufgenommen werden.
Speicheldrüsen:
Starke Schwellungen der Ohrspeicheldrüsen als Folge einer Nahrungsmittelallergie
wurden wiederholt im Zusammenhang mit anderen allergischen Manifestationen des
Respirations- und Verdauungstraktes beobachtet.
3. Magen
Nahrungsmittelantigene bewirken Entzündungen der Magenschleimhaut. Die Patienten
klagen über Übelkeit und Druckgefühl, Aufstoßen und Erbrechen, bis hin zu kolikartigen
Schmerzen. Bereits unmittelbar nach Nahrungsaufnahme des auslösenden Allergens oder
nach 1 - 2 Stunden stellen sich die genannten Beschwerden ein. Es treten in dem
Zusammenhang auch oftmals Fernreaktionen auf in Form von Urticaria. Aber auch
Asthma bronchiale oder Quincke Ödem können sich hinzugesellen.
4. Duodenum
Durch die relativ rasche Passage des Speisebreies durch den Dünndarm sind allergische
Erscheinungen sehr selten. Vereinzelt können entzündliche Prozesse mit krampfartigen
Schmerzen im Duodenalbereich auftreten.
Besonders erwähnenswert ist die Gluten-Enteropathie oder Idiopathische Sprue, eine
chronische Resorptionsstörung des Dünndarms. Sie ist charakterisiert durch Auftreten von
voluminösen, übelriechenden Fettstühlen.
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Ursache ist eine partielle bis subtotale Zottenatrophie im Bereich des proximalen
Dünndarms, was zu einer Aktivitätsminderung zahlreicher Enzyme führt. Infolge der
Dünndarmschädigung können Glutenbestandteile verschiedener Getreidearten toxisch
wirken.
Die Zöliakie des Säuglings und des Kleinkindes ist mit großer Wahrscheinlichkeit eine
pathogenetisch identische Erkrankung. Hier stehen, neben den übelriechenden
Gärungsstühlen mit hohem Fettgehalt, das aufgetriebene Abdomen und die
Kreislaufstörungen im Vordergrund.
5. Dickdarm
Nach Aufnahme von Nahrungsmittelantigenen können Druck- und Völlegefühl bis hin zu
kolikartigen Schmerzen im Bereich des Dickdarms auftreten. Der Stuhlgang kann
"schafskotartig" sein oder auch aus schleimigen Durchfällen bestehen. Erscheinungen, die
als "Reizkolon" oder "Colon irritable" bezeichnet werden.
Von noch unbekannter Ätiologie ist eine meist chronisch verlaufende entzündliche
Erkrankung von Kolon und Rectum - die Colitis ulcerosa. Die sehr zahlreich auftretenden,
dünnflüssigen Stühle sind hell, übelriechend und zeitweilig mit erheblichen Blut- und
Schleimhautbeimengungen versehen. Starke Spasmen und Tenesmen, Fieber über Tage
und Wochen und die häufigen Stuhlentleerungen führen zur erheblichen Abmagerung und
stellen ein schweres Krankheitsbild dar.
Als Ursache werden neben bakteriellen oder viralen Infektionen auch
Nahrungsmittelallergien, sowie Anomalien der Blut- und Lymphzirkulation, ungeklärte
Stoffwechseldefekte usw. angesehen. Viele Autoren machen auch psychische Faktoren
verantwortlich, da Kolitispatienten, wie übrigens auch sehr viele Allergiker, oft von
überdurchschnittlicher Intelligenz, egozentrisch und sehr sensibel sind.
6. Analbereich
Hier handelt es sich häufig um Kontaktsensibilisierungen. Die Symptome äußern sich in
Juckreiz und Stuhldrang. Äußerlich sind selten Rötungen und ekzematöse Veränderungen
zu sehen. Ursache sind selten Nahrungsmittelantigene, sondern meistens Suppositorien,
Laxantien, Seifen usw.
7. 2 Lebensmittel, die Allergien auslösen
Die häufigsten Nahrungsmittelallergien treten nach Genuß von roher Kuhmilch auf.
Dagegen wird gekochte Milch und enzymatisch veränderte Milch wie z.B. Quark, Joghurt
wesentlich besser vertragen. An zweiter Stelle der häufigsten Lebensmittelallergien ist die
Überempfindlichkeit gegenüber Hühnerei zu nennen, wobei hier insbesondere das Eiklar
des Hühnereis wesentlich intensiver allergen wirkt als das Eigelb. An dritter Stelle stehen
Fische und Schalentiere, gefolgt von Zitrusfrüchten und verschiedenen Fleischsorten.
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Wesentlich seltener treten Allergien gegen Gemüse und Früchte, Nüsse und Schokolade
auf. Äußerst schwierig zu erkennen sind allergische Reaktionen auf Gewürze,
Konservierungs- und Farbstoffe in Nahrungsmitteln.
Patienten mit häufig auftretenden Migräneanfällen sind hinsichtlich einer evtl. vorhandenen
Kakao- und Nußallergie zu testen.
In Verbindung mit Alkohol können vereinzelte Nahrungsmittel, und zwar insbesondere
Fisch, Allergien auslösen.
Auch Getränkezusätze, wie sie in Cola oder Tonic Water enthalten sind, können
erhebliche Reaktionen auslösen.
So ist z.B. die Cocktail-Purpura bekannt, eine allergische Erscheinung, die durch Auftreten
von kleinflächigen Hautblutungen nach Genuß von Tonic Water auftritt. Ursache ist hier
eine Unverträglichkeit gegenüber Chinin, einer Substanz, die als Bitterstoff dem Tonic
Water zugesetzt ist.
Die nachfolgende Tabelle verdeutlicht in entsprechender Reihenfolge die Häufigkeit von
Nahrungsmittelallergien.
Verteilung der Antigene bei 600 Patienten mit Nahrungsmittelallergien:
Nahrungsmittel
Kuhmilch
Prozent
42 %
Hühnerei
Eiklar
Eigelb
Eiklar und Eigelb
15 %
9%
10 %
Fisch
11 %
Zitrusfrüchte
5%
Hülsenfrüchte
3%
Pferdefleisch
2%
sonstige Fleischsorten
1%
Zwiebeln
1%
sonstige Gemüse
1%
("Allergiefiebel" Raab, Gustav Fischer Verlag, Stuttgart, 1979)
Was sollen Nahrungsmittelallergiker meiden?
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Nahrungsmittel
allergie gegen
insbesondere sind zu vermeiden
Fisch
Flunder, Scholle, Heilbutt, Steinbutt, Goldbutt, Schellfisch, Dorsch,
Kabeljau, Sardine, Sardelle, Hering, Forelle, Hecht, Zander, Stör,
Kaviar, Karpfen, Schleie
Schalentiere
Krabbe, Garnele, Hummer, Languste, Krebse, Muscheln Miesmuschel,
Auster
Obst
Aprikose, Kirsche, Pflaume, Pfirsich, Zitrone, Apfelsine, Mandarine,
Erdbeere, Brombeere, Himbeere
Gemüse
Karotten, Sellerie, Fenchel, Rettich, Kresse, Kohlgemüse, Bohnen,
Erbsen, Linsen, Schnittlauch, Lauch, Spargel
Menschen mit ausgesprochener Empfindlichkeit gegen Salicylate sollten nachfolgende
Nahrungsmittel meiden:
Schockolade
Mandeln
Erdnüsse
Weintrauben
Petersilie
Zwiebeln
Milch
Haselnüsse
Paranüsse
Preiselbeeren
Rhabarber
Möhren
Gurken
Wein
Erdbeeren
Hagebutten
Bohnen
Paprika
Kohl
Eier
Erbsen
Bei bestehender Allergie gegen Birnen stellt man oftmals auch eine Überempfindlichkeit
gegenüber folgenden Nahrungsmitteln fest:
Möhren
Pfirsiche
Äpfel
Zwetschgen
Birnen
Kirschen
Schälen roher Kartoffeln
Haselnüsse
Walnüsse
Mandeln
Paranüsse
7. 3 Therapieempfehlungen
Die Therapie der Nahrungsmittelallergien erfolgt meist mit Antihistaminika oder Cortison.
Dabei kommt auch dem Cortison keine kausale Heilwirkung zu, weil eine Sensibilisierung
gedämpft oder unterdrückt wird. Außerdem hält der therapeutische Effekt nur solange an,
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bis die Cortisonwirkung abgeklungen ist. Die Cortisontherapie ist keine kausale, sondern
eine rein symptomatische Therapie mit oftmals sehr vielen Nebenwirkungen, insbesondere
bei längerer Anwendung.
Demgegenüber ermöglicht die biologische Therapie durch Umstimmungseffekt und den
vielerlei Entgiftungs- und Regenerationsmöglichkeiten eine wesentlich größere
Heilungsaussicht.
Eine sichere Behandlungsmethode ist die Ausschaltung der allergieauslösenden
Nahrungsstoffe. Bei der Vielzahl der Nahrungsmittel gelingt es jedoch nur selten, eine
vermutete Allergie auf das eine oder andere Nahrungsmittel nachzuweisen.
In der Klinik besteht die Möglichkeit, durch eine gezielte Suchdiät den Magen-Darm-Kanal
mit dem Allergen zu provozieren. Dieser Test erfordert sehr viel Geduld von seiten des
Patienten und des Behandlers. Er dauert insgesamt 30 Tage und besteht darin, daß nach
einem bestimmten System Nahrungsmittel angeboten und deren Verträglichkeit
genauestens protokolliert werden. Ist das verdächtige Allergen durch die Suchdiät isoliert,
hat der Patient gute Chancen, beschwerdefrei zu werden, wenn er in Zukunft das
allergieauslösende Nahrungsmittel meidet.
Basistherapie
Die Basistherapie ist für eine Umstimmung und eine langsame Stabilisierung des
Organismus von grundlegender Bedeutung.
PHÖNIX Antitox
PHÖNIX Antimonium I/017 A aa 50,0
S. 4 x tgl. 30 Tropfen
Das antidyskratische Mittel PHÖNIX Antimonium I/017 A führt zur Entlastung des
Lymphsystems und bewirkt einen Rückgang der Schleimhautschwellungen. PHÖNIX
Antitox fördert einerseits die Ausscheidung der Giftstoffe und Schlacken im Organismus
und führt andererseits zu einer Steigerung und Stimulation der körpereigenen
Abwehrmechanismen.
Aralia Phcp®
S. 3 x tgl. 8 Globuli langsam auf der Zunge zergehen lassen.
Die ausgesuchte Zusammensetzung des Präparates unterstützt den Umstimmungseffekt
im Organismus. Wichtig ist eine langfristige Einnahme.
Microflorana F
S. einschleichende Dosierung mit 1 x tgl. 1 Teelöffel und etwas Wasser n.d.E. und
langsame Steigerung bis 3 x tgl. 1 Eßlöffel
Die bereits erwähnte Zusammensetzung von Microflorana F bewirkt insbesondere bei der
Nahrungsmittelallergie:

Harmonisierung der Darmtätigkeit
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



Förderung einer biologisch ausgewogenen Darmflora
Resorptionsverbessernd, Anregung auf die Darmperistaltik
Beseitigung von Dysbakterie und Darmtoxine
Verbesserung der Abwehrlage durch Aktivierung der Immunozyten
Zur speziellen Therapie sind die jeweils genannten Therapiemöglichkeiten, je nach
Ausgangslage des Patienten, einzusetzen:
1. Eigenblutbehandlung (Injektion) in langsam steigender Dosierung mit oder ohne
Zusatz
2. Potenziertes Eigenblut in C7 und C9 insbesondere bei Milchallergien der Säuglinge
und Kleinkinder
3. Eigenbluttherapie mit dem Hämoaktivator nach Dr. Höveler
4. Injektionskur mit THX Gesamtextrakt - Komplexgruppe C - nach Dr. Sandberg und
modifiziert nach Dr. E. Zoubek
Allergische Erkrankungen der Mundhöhle
1. Basistherapie
2. Mischinjektion von Pefrakehl D6 und Notakehl D5 i.m.
3. Spülungen mit PHÖNIX Kalantol-A
Allergische Erkrankungen der Speicheldrüse
1. Basistherapie
2. Wickel mit PHÖNIX Kalantol-A
Allergische Erkrankungen des Magens
zunächst nur Basistherapie
Allergische Erkrankungen des Duodenums
zunächst nur Basistherapie
Allergische Erkrankungen des Dickdarms
zunächst nur Basistherapie
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Notfalltherapie
In lebensbedrohlichen Fällen sind sofortige Gaben von Corticosteroiden, Suprarenin,
Antihistaminika, je nach augenblicklicher Situation, erforderlich.
Näheres ist nachzulesen in dem von Urban und Schwarzenberg herausgegebenen Buch:
"Ärztliche Sofortmaßnahmen" in Praxis und Bereitschaftsdienst.
Dieses Buch sollte in keiner Praxis fehlen.
Aus der umfassenden Thematik der allergischen Erkrankungen wurden drei große
Komplexe herausgegriffen. Es war das Ziel dieses Vortrages, für die erwähnten
Erkrankungen kausal effektive Therapieverfahren aufzuzeigen, die vor allen Dingen
nebenwirkungsfrei sind, sich aber in der Praxis gut bewährt haben.
Wie kaum eine andere Krankheitsgruppe können Allergien für manchen Betroffenen von
der Kindheit bis zum Greisenalter zu einer schweren Last werden.
Es kann aber mit Recht gesagt werden, daß die allergischen Krankheiten beim heutigen
Wissensstand der Medizin, insbesondere der biologischen Heilweisen, in den meisten
Fällen wesentlich gebessert oder auch zu einer vollständigen Heilung gebracht werden
können. Vorbei sind die Zeiten, da ein englischer Landarzt nur ein "einziges wirksames
Mittel gegen jedwede Allergie" wußte, nämlich: "Das Auftragen von mehreren Lagen
Friedhofskies auf den Körper".
Lassen Sie mich abschließen mit den Worten des Dermatologen Prof. Dr. Kämmerer, der
im Jahre 1911 seine Antrittsvorlesung zum Thema Überempfindlichkeit mit den Worten
begann:
"Wir sehen, daß die Überempfindlichkeit, die noch vor wenigen Jahren für einen in der
Natur nicht sehr häufigen und kaum sehr wichtigen Zustand gehalten wurde, jetzt in
unserer Auffassung an eine der ersten und wichtigsten Stellen gerückt ist unter den
Kräften, mit denen das Leben arbeitet und sich wehrt. So hat sich auch hier ein Wort
Goethes bestätigt, das er einst an Eckermann richtete: 'Die Natur geht ihren Gang und,
was uns als Ausnahme erscheint, ist in der Regel'."
8. Literaturverzeichnis
Jäger, Lothar:
Klinische Immunologie und Allergologie I und II, VEB Fischer
Verlag Jena, 1976
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D.R.Findeisen:
Allergie, VEB Verlag Berlin, 1983
R. Mackarnes:
Allergie, Paracelsus Verlag Stuttgart, 1976
G. Schettler:
Innere Medizin I und II., Thieme Verlag Stuttgart, 1969
W. Raab:
Allergiefibel, Gustav Fischer Verlag München, 1979
U. Danielsson:
Allergiebuch, Steinheim Verlag München, 1982
H. Kämmerer:
Allergische Diathese und allergische Erkrankungen,
Bergmann Verlag München, 1934
W. Eickhoff:
Die pathologisch-anatomischen Grundlagen der Allergie,
Thieme Verlag Stuttgart, 1948
V. Ruppert:
Therapie allergischer Krankheiten, Dustri Verlag Dr.K. Feistle
München-Deisenhofen, 1979
H. Imhäuser:
Homöopathie in der Kinderheilkunde Haug Verlag Heidelberg,
1981
W. Steinbart:
Die Grundlagen der Extrakorporalen Hämotherapie, Soc.
Medico Terapica, Rom 9, 1962
H. Krebs:
Entgiftung durch spagyrische Mittel (ZUM THEMA Nr. 1)
Eigenblut - als Medikament
(ZUM THEMA Nr. 2)
PHÖNIX LABORATORIUM GMBH, Bondorf
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