Medienunterlage - Österreichische Gesellschaft für Pneumologie

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Neuer Ansatz der modernen Pneumologie:
Wechselwirkungen zwischen einer kranken Lunge
und anderen Organsystemen
Mediengespräch
anlässlich des Jahreskongresses 2008 der Österreichischen Gesellschaft
für Pneumologie (ÖGP)
Montag, 15. September 2008, 10.00 Uhr, Wiener Medizinischen Akademie,
Alser Straße 4, 1090 Wien, 1. Hof Universitätscampus (Direktionsgebäude)
Text- und Foto-Download unter www.ogp.at
Die Gesprächspartner
Prim. Univ.-Prof. Dr. Michael STUDNICKA
ÖGP-Sekretär, Vorstand der
Universitätsklinik für
Pneumologie, PMU Salzburg
Prim. Univ. Prof. Dr. Otto C. BURGHUBER Kongress- und ÖGP-Präsident,
Vorstand der 1. Internen
Lungenabteilung am Otto Wagner
Spital
Univ.-Prof. Dr. Rolf ZIESCHE
desig. Leiter des ÖGP-Arbeitskreises
für interstitielle Lungenerkrankungen,
Med. Uni Wien, Univ. Klinik für Innere
Medizin II, Klinische Abteilung für
Pulmologie
OA Dr. Sylvia HARTL
Generalsekretär der European
Respiratory Society (ERS), Oberärztin
der I. Internen Lungenabteilung am
Otto Wagner-Spital, Wien
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Inhalt
Neuer Focus in der modernen Pneumologie:
Ganzheitlicher Ansatz statt Einzelerkrankungen
bei Diagnose und Therapie
Seite 4
Prim. Univ.-Prof.. Dr. Michael STUDNICKA
Neue Erkenntnisse bei COPD:
„COPD ist nicht nur eine Lungenerkrankung“
Seite 6
Prim. Univ.-Prof. Dr. Otto BURGHUBER
Interstitielle Lungenerkrankungen und Rheuma:
Wechselwirkungen machen umfassenden Ansatz
in Diagnose und Therapie unverzichtbar
Seite 8
Univ.-Prof. Dr. Rolf ZIESCHE
WHO-Prioritäten:
COPD und Comorbiditäten-spezifisches
Krankheitsmanagement als vordringlich eingestuft
Seite 11
OA Dr. Sylvia HARTL
3
Text- und Foto-Download unter www.ogp.at
Neuer Focus in der modernen Pneumologie:
Ganzheitlicher Ansatz statt Einzelerkrankungen bei Diagnose und
Therapie
Nicht nur Lungenerkrankungen per se stehen im Mittelpunkt des diesjährigen
Jahreskongresses der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP), der von
Donnerstag, 18., bis Samstag, 20. September 2008, im UniCampus – AKH Wien
stattfindet, sondern insbesondere die Wechselwirkungen zwischen einer kranken
Lunge und anderen Organsystemen. Basierend auf aktuellen Forschungsergebnissen
bahnen sich weltweit neue Strategien bei Diagnose und Therapie von
Lungenerkrankungen,
insbesondere
bei
COPD
und
interstitiellen
Lungenerkrankungen, an. Der Focus liegt dabei auf chronischen Erkrankungen (sog.
Comorbiditäten), die häufig in Kombination mit diesen Lungenerkrankungen auftreten.
International anerkannte Kapazitäten referieren und diskutieren jüngste
Forschungsergebnisse über Comorbiditäten der COPD wie u. a. HerzKreislauferkrankungen, Osteoporose oder katabolen Muskelstoffwechsel. Ebenfalls im
Blickpunkt der Experten: Der Zusammenhang zwischen interstitieller Lungenfibrose
und Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises.
Wien, 15.9.2008. Das wissenschaftliche Programm des diesjährigen Lungenkongresses
dreht sich unter dem Generaltitel „Lunge im Zentrum“ nicht nur um die Lunge selbst, sondern
um die Wechselwirkungen zwischen einer erkrankten Lunge und anderen Organsystemen,
erläuterte heute vor Journalisten in Wien Prim. Univ.-Prof. Dr. Michael St u d n i c k a,
Generalsekretär der ÖGP und Vorstand der Universitätsklinik für Pneumologie, PMU
Salzburg. „In letzter Zeit wurde vor allem den Comorbiditäten der COPD wie HerzKreislauferkrankungen, Osteoporose und chronischer Muskelschwund große Beachtung
geschenkt und dabei die Schlüsselrolle der systemischen Inflammation für diese
Comorbiditäten intensiv diskutiert.
Inflammation – „Gemeinsamkeit“ von COPD und ihren „Comorbiditäten“
“Inflammation”, erklärt Studnicka, „bedeutet eine Fehlsteuerung bestimmter Gene, die für die
Entzündungsprozesse verantwortlich sind und die übermäßig aktiviert werden.
Bei der COPD treten diese entzündlichen Prozesse in der Bronchialschleimhaut auf, die
dadurch stark anschwillt und große Mengen zähen Schleims produziert. Bei den
„assoziierten“ chronischen Erkrankungen, wie etwa Herz-Kreislauferkrankungen oder
Erkrankungen des Muskelgewebes führt diese Inflammation zu vorzeitigen Organschäden.
Dieser ganzheitliche Ansatz wird auch bei der pulmonalen Rehabilitation der COPD diskutiert
und bewertet. „Insgesamt bedeutet diese Entwicklung“ resümiert Studnicka, „den Übergang
von der Einzelbetrachtung der Erkrankungen zum systemischen, ganzheitlichen Ansatz in
Diagnose und Therapie.“
4
Für diesen thematischen Schwerpunkt konnten mit Bartolome C e l l i aus Boston/USA ,
Alvar A g u s t í aus Palma di Mallorca/Spanien und Emil W o u t e r s aus
Maastricht/Niederlande die weltweit führenden Experten als Vortragende gewonnen werden.
Interstitielle Lungenerkrankungen:
Einfluss der Rheumatherapie auf Entstehung von Lungenfibrose
Präsentiert und diskutiert werden u.a. auch neue Erkenntnisse über den Zusammenhang
zwischen interstitieller Lungenfibrose und Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises.
„Erwiesen ist, dass verschiedene rheumatische Erscheinungsformen funktionell bedeutende
Lungenfibrosen hervorrufen können. Ursache dafür ist, dass in der Therapie rheumatischer
Erkrankungen Substanzen zum Einsatz kommen, die selbst Lungenfibrose induzieren, aber
auch Lungentuberkulose reaktivieren können“ (Studnicka).
Auch für dieses Schwerpunktthema ist es gelungen, mit Talmadge E. K i n g aus San
Francisco/USA und Roland M. d u B o i s, derzeit Denver/USA – weltweit anerkannte
Kapazitäten auf dem Gebiet der interstitiellen Lungenerkrankungen – nach Wien zu holen.
„Die Kongressteilnehmer können mit ihnen die Ergebnisse ihrer wissenschaftlichen Arbeiten
und die praktischen Konsequenzen für Diagnose und Therapie diskutieren, das ist ein ganz
besonderes Highlight des Kongresses.“ (Studnicka).
Ganzheitlicher Ansatz
auch bei Asthma bronchiale, pneumologischer Onkologie und Infektiologie
Asthma bronchiale ist eine der bedeutendsten pneumologischen Erkrankungen. Im
Rahmen des Kongresses wird diese Atemwegserkrankung aus dem Blickwinkel der Allergie,
einem systemischen immunologischen Phänomen, beleuchtet. Im Bereich der
pneumologischen Onkologie wird auf systemische Effekte des Tumors selbst und auf
systemische Nebenwirkungen der bei dieser Erkrankung eingesetzten Therapie
eingegangen. Die Rolle des Mediastinums (Bindegewebe in der Brusthöhle, in das alle
Brustorgane mit Ausnahme der Lungen eingebettet sind) in der Diagnostik dieser
Erkrankung wird breit diskutiert. Und im Themenkreis Infektiologie sollen die
extrapulmonalen Manifestationen der Tuberkulose besonders hervorgehoben werden; von
der Pleuritis tuberculosa bis zur Knochen- und Lymphknoten-Tuberkulose wird ein Update
gebracht.
Um allen Teilnehmern des Kongresses die lückenlose Verfolgung der Inhalte der Vorträge zu
ermöglichen, werden Simultanübersetzungen angeboten.
Details zum Programm http://www.ogp.at/media/jahrestagung_2008/Programm_deutsch_Web.pdf ,
Ev. Rückfragen
Prim. Univ.-Prof. Dr. Michael Studnicka, Generalsekretär der ÖGP und Vorstand der Univ. Klinik für
Pneumologie, PMU Salzburg, Tel.: 0664/501 40 02
Monika Bannert, Dr. Bannert Public Relations, Tel.: 0664/21 00 618
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Neue Erkenntnisse bei COPD:
„COPD ist nicht nur eine Lungenerkrankung“
Wechselwirkungen zwischen COPD und anderen „assoziierten“ chronischen
Erkrankungen, wie Herz-Kreislauferkrankungen, Bluthochdruck, Diabetes und
Osteoporose in wissenschaftlichen Studien erkannt. Enorme Auswirkungen dieser
gegenseitigen Einflussnahme auf Diagnose und Therapie. International renommierte
COPD-Experten diskutieren diese neuesten Erkenntnisse und die daraus
resultierenden Konsequenzen für den Umgang mit COPD-Patienten.
Wien, 15.9.2008. Ein völliges Umdenken, basierend auf aktuellen Forschungsergebnissen,
bahnt sich weltweit in der Pneumologie an und steht auch im Mittelpunkt des diesjährigen
Kongresses der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP), der von Donnerstag,
18., bis Samstag, 20. September 2008, im UniCampus – AKH Wien stattfindet. „Es geht um
die systemische Betrachtungsweise, d.h. etwa bei COPD, dass bei Diagnose und Therapie
nicht nur diese chronische Lungenerkrankung für sich bewertet wird, sondern auch ihre sog.
Comorbiditäten, das sind andere chronisch Erkrankungen, die in Zusammenhang mit COPD
stehen,“ erläutert heute vor Journalisten in Wien Prim. Univ. Prof. Dr. Otto C.B u r gh u b e r,
Kongress- und ÖGP-Präsident sowie Vorstand der 1. Internen Lungenabteilung am Otto
Wagner Spital.
Neu: COPD nicht nur eine Lungenerkrankung, sondern ein „chronisch systemisches
Entzündungssyndrom“
Ursache der COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) ist eine obstruktive
Atemflussbehinderung, die nicht vollständig reversibel ist. Diese Atemflussbehinderung
verläuft in der Regel fortschreitend und ist mit einer abnormen entzündlichen Reaktion der
Lunge auf schädigende Partikel oder Gase verbunden. Ursache für Symptome,
Funktionseinschränkungen und Komplikationen der COPD ist ein der Erkrankung zugrunde
liegender Entzündungsprozess und die daraus resultierenden krankhaften Veränderungen
der Atemwege, wobei neueren Studien zufolge der Entzündungsprozeß nicht nur die Lungen
sondern den Gesamtorganismus betrifft.
War bislang die Entzündung der Lunge und die Obstruktion der Bronchien entscheidend für
die Therapie, so soll in Zukunft die COPD systemisch, also in einem Gesamtzusammenhang
mit anderen, gleichzeitig auftretenden chronischen Erkrankungen, den sog. Comorbiditäten,
beurteilt und therapiert werden. Das bedeutet, unterstreicht Burghuber, „dass die COPD
nicht länger nur als Lungenerkrankung, sondern, wie internationale Experten empfehlen, als
„chronic systemic inflammatory syndrome“ verstanden werden. Der Begriff Syndrom
signalisiert bereits, dass gleichzeitig Symptome verschiedener Erkrankungen vorliegen, die
in Diagnose und Therapie der COPD zu berücksichtigen sind.“
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Die COPD-Comorbiditäten:
Von Herzkreislauferkrankungen bis Krebs
Die Mehrzahl der COPD-Patienten leidet an weiteren chronischen Erkrankungen, die
häufigsten sind Bluthochdruck, Diabetes, koronare Herzkrankheiten, Osteoporose,
Herzversagen, und Krebs. Tatsche ist, so Burghuber, dass eine Vielzahl der COPDPatienten nicht an ihrer Lungenerkrankung sterben, sondern an Herz-Kreislauferkrankungen
und Lungenkrebs. Tatsache ist auch, dass 70% der COPD-Betroffenen auch an
Osteoporose und 20% an chronischem Herzversagen leiden.
„Chronische Erkrankungen sind weit verbreitet und es wird für die Zukunft auch eine weitere
Zunahme mit rapide steigenden Kosten für die Gesundheitssysteme erwartet“ (Burghuber).
Umso wichtiger ist, nicht jede dieser Erkrankungen isoliert zu betrachten, sondern die
wesentlichen Comorbiditäten gemeinsam zu berücksichtigen.
50% aller über 65-jährigen leiden unter mindestes drei chronische Erkrankungen:
Erwiesen ist, berichtet Burghuber, „dass fast die Hälfte aller über-50jährigen gleichzeitig an
mindestens drei chronischen Erkrankungen und ein Fünftel an fünf und mehr leiden. Faktum
ist auch, dass mehr als 50% der Behandlungsressourcen für die Therapie chronischer
Erkrankungen aufgewendet werden “
Risikofaktoren wirken systemisch und inflammatorisch
Der gemeinsame Mechanismus, der über die Risikofaktoren Rauchen, Übergewicht,
Bluthochdruck, Blutfettwerte zu chronischen Erkrankungen führt, dürfte eine systemische
Inflammation sein. Burghuber: „Die genannten Risikofaktoren lösen also eine systemische
Entzündung aus, die sich auf verschiedene Organsysteme negativ auswirkt“. Daher wirken
Risikofaktoren systemisch, also nicht nur auf e i n Organsystem, sondern auf alle.
Diagnose nicht auf COPD beschränken
Burghuber konkret: „Bei Patienten, die älter als 40 Jahre sind und Symptome einer COPD
aufweisen, sollte sich das diagnostische Vorgehen nicht nur auf die COPD beschränken,
sondern auf verschiedene andere Organsysteme ausgeweitet werden. Dabei geht es vor
allem um jene Patienten, die rauchen oder geraucht haben (wesentlich ist die kumulative
Anzahl der gerauchten Zigaretten), die abnormale, auf COPD hinweisende
Lungenfunktionswerte und Symptome eines chronischen Herzversagen haben, die Kriterien
eines metabolischen Syndrom erfüllen (Übergewicht, Bluthochdruck, erhöhte Lipide im
Serum, Diabetes mellitus) und erhöhte Entzündungsparameter im Blut (C-reaktives Protein)
aufweisen.
Zusammengefasst: „Neben der Diagnose COPD sollten auch die Abnormalitäten der
anderen Organsysteme einbezogen und im Sinne des „chronisch systemische
Entzündungssyndrom analysiert werden.“
Ev. Rückfragen:
Prim. Univ.-Prof. Dr. Otto Burghuber, Kongress- und ÖGP-Präsident, Vorstand der 1. Lungenabteilung am Otto
Wagner Spital, Wien, Tel.: Tel.: 01/910 60-41007, mobil: 0664/403 47 70,
eMail: [email protected]
Monika Bannert, Dr. Bannert Public Relations, Tel.: 0664/21 00 618,
eMail: [email protected]
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Interstitielle Lungenerkrankungen und Rheuma:
Wechselwirkungen machen umfassenden Ansatz
in Diagnose und Therapie unverzichtbar
Systemischer Ansatz in Diagnose und Therapie ist für Pneumologen und
Rheumatologen die Behandlungsstrategie der Zukunft. Nationale und internationale
Experten referieren und diskutieren beim diesjähriger Kongress der Österreichischen
Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP), der von Donnerstag, 18., bis Samstag, 20.
September 2008, im UniCampus – AKH Wien stattfindet, neue wissenschaftliche
Erkenntnisse und ihre praktische Umsetzung.
Wien, 15.9.2008. Das weltweit beginnende Umdenken in der Pneumologie – statt isolierter
Betrachtung einzelner Krankheitsbilder, ihre umfassende, systemische Bewertung unter
Berücksichtigung auch anderer Organsysteme – prägt auch das 2. Hauptthema „Interstitielle
Lungenerkrankungen“ am diesjährigen Kongress der Österreichischen Gesellschaft für
Pneumologie (ÖGP).
„Zukunft der Pneumologie liegt im umfassenden, systemischen Ansatz“
„In die umfassende, systemische Bewertung der interstitiellen Lungenerkrankungen werden
auch ihre Comorbiditäten – d.s. andere chronische Erkrankungen, die im Zusammenhang
mit ihnen stehen, wie etwa Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises – mit eingeschlossen“, erklärte heute vor Journalisten in Wien Univ.-Prof. Dr. Rolf Z i e s c h e, desig.
Leiter des ÖGP-Arbeitskreises für interstitielle Lungenerkrankungen und Professor an der
Med. Uni Wien, Univ. Klinik für Innere Medizin II, Klinische Abteilung für Pneumologie. Und:
„In diesem umfassenden, systemischen Ansatz mit weitreichenden Auswirkungen auf
Diagnose und Therapie liegt die Zukunft der Pneumologie“ (Ziesche).
Interstitielle Lungenerkrankungen (ILD) durch Entzündung und Fibrosierung geprägt
ILDs sind sehr heterogene Lungenerkrankungen, die das Stütz- und Bindegewebe der Lunge
betreffen. Sie sind bestimmt von einem Entzündungszustand und gestörter Wundheilung,
wobei bevorzugt Narbengewebe gebildet wird. In der Fachsprache wird von Fibrose
gesprochen. Dabei breitet sich das Narbengewebe ungehemmt aus und dringt vom Rand der
Lunge invasiv in das Lungengewebe vor. „Unter Fibrose verstehen wir eine bösartig
wachsende Narbe mit Stoffwechselprozessen, wie sie Tumore auch haben“ (Ziesche).
Schwierig zu diagnostizieren
ILDs zeigen eine Vielfalt an klinischen Erscheinungsformen, charakterisiert durch
 Charakter und Intensität der Vernarbungsreaktion/Fibrosierung
 das Auftreten bronchialer Entzündungen und
8

sekundäre Infektionskomplikationen, meistens bakterielle Infektionen, vergleichbar
mit akuten Verschlechterungen (Exacerbationen) bei COPD.
Aus dieser Vielfältigkeit resultiert, so Ziesche, „eine oft unübersichtliche diagnostische und
therapeutische Situation.“ Dazu kommt, dass es ILDs mit bekannter Ursache, wie u. a.
Pneumokoniosen (Silikose, Asbetose u.a.), und ILDs ohne gesicherte Ursache , wie u. a.,
idiopathische interstitielle Pneumonie und Sarkoidose gibt.
Entzündung als Ursache der Fibrose – mit Immunsuppressiva behandelbar
Bei sehr vielen interstitiellen Lungenerkrankungen scheint bei der Entstehung die
Entzündungsreaktion die entscheidende Rolle zu spielen. Die Vernarbung der Lunge ist
dann eine Folge der Entzündungsreaktion. Diese Theorie wird dadurch bestärkt, dass die
Erkrankungen auf entzündungshemmende und immunsuppressive Therapien gut
ansprechen. Durch Beseitigung der Entzündung als Ursache für die Lungenfibrose kann
deren weiteres Fortschreiten verhindert werden.
Idiopathische Lungenfibrose:
Unkontrollierte Vernarbung als Hauptursache
Die Lungenfibrose ist eine Reaktion, bei der es zur Vernarbung des Lungengewebes kommt.
Dies im Unterschied zu den entzündlichen Vernarbungsreaktionen, die u.a. mit Immunsuppressiva behandelt werden. Für die Entstehung der Lungenfibrose spielen nach neuesten
Erkenntnissen Regenerations- und Differenzierungsdefekte eine besondere Rolle.
Nach einer Schädigung des Lungengewebes kommt es zwar häufig zu einer Entzündung
und anschließend zu einem Vernarbungsgeschehen, aber dieser Prozess kann auch OHNE
jede vorausgehende Entzündung aktiviert werden. Dies ist typisch für die frühen Formen der
Idiopathischen Lungenfibrose. Sie zeigt damit eine „unabhängige“ Fibrosierungsreaktion.
Und das bringt Probleme in der Therapie, denn „derzeit gibt es keine Therapie für die
Fibrose, da alle therapeutischen Ansätze über eine Behandlung von Entzündungsreaktionen,
etwa mit Immunsuppressiva (Kortison) laufen“ zeigt Ziesche ein großes Problem auf.
Es ist ähnlich wie bei Tumoren: ein Kontrollverlust der Reparaturmechanismen, in vielen
Einzelprozessen analog zu Tumorerkrankungen, bringt die Fibrosierung „auf Touren“. Davon
betroffen sind insbesondere ältere Menschen: Bei den bis 50-jährigen sind es 10 bis 14 Fälle
pro 100.000, bei den über 65-jährigen bis zu 180 Fälle.
Wechselwirkung zwischen Interstitiellen Lungenerkrankungen und rheumatischen
Erkrankungen
Wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge gibt es eine Wechselwirkung zwischen
Interstitiellen Lungenerkrankungen und Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises. So
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haben Menschen mit Sklerodermie (Vaskulitis/Gefäßerkrankung) oder aber auch mit Hautund Muskelentzündungen (Dermatomyositis) häufig eine entzündliche Interstitielle
Lungenerkrankung mit Vernarbungsreaktion, die mit entzündungshemmender Therapie
behandelbar sind. Allerdings, so Ziesche, treten bei Rheumapatienten auch idiopathische
Interstitielle Lungenerkrankungen mit Entzündungsgeschehen UND Fibrose auf. Und hier
verschlechtert die Behandlung der Entzündung mit Immunsuppressiva häufig den
Gesamtzustand der Patienten. Die neuen Therapien bei Rheuma können sogar
Lungenfibrose auslösen.
Umfassender Ansatz in Diagnose und Therapie künftig unverzichtbar
Diese Erkenntnisse zeigen, unterstreicht Ziesche die Relevanz dieser neuen Erkenntnisse,
„wie wichtig ein umfassender Ansatz in Diagnose und Therapie sowohl für Rheumatologen
als auch für Pneumologen ist. Der Tatsache, dass bei systemischen rheumatischen
Erkrankungen in den meisten Fällen auch die Lunge beteiligt ist, muss Rechnung getragen
werden“ (Ziesche).
Ev. Rückfragen:
Univ.-Prof. Dr. Rolf Ziesche, desig. Leiter des ÖGP-Arbeitskreises für interstitielle Lungenerkrankungen und Professor an der Med. Uni Wien, Univ. Klinik für Innere Medizin II, Klinische Abteilung für
Pneumologie, Tel. 01/40400-6137, mobil: 0676/930 31 69, eMail: [email protected]
Monika Bannert, Dr.Bannert Public Relations, Tel.: 0664/21 00 618,
eMail: [email protected]
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WHO-Prioritäten:
COPD und Comorbiditäten-spezifisches Krankheitsmanagement
als vordringlich eingestuft
Chronisch verlaufende Erkrankungen belasten das Leben einer immer älter
werdenden Gesellschaft am schwersten, bedeuten sie doch jahrzehntelange
Behandlung, trotzdem auch Gesundheitsschäden, die ein selbstständiges Leben nur
unter Einsatz sozialer Hilfestellungen ermöglichen.
Besonders viele chronisch verlaufende Erkrankungen finden sich unter den
Erkrankungen der Lunge. Weltweit leiden mehr als eine Milliarde Menschen unter
solchen Erkrankungen (s. Tab.1). Der Bedeutung dieser Erkrankungen Rechnung
tragend fand Ende August 2008 in Genf ein hochkarätig besetzter WHO-Gipfel zur
Prävention und Kontrolle von nichtinfektiösen chronischen Erkrankungen statt.
Wien, 15.9.2008. Durch den weltweiten Paradigmawechsel in der Pneumologie – anstelle
isolierter Bewertung von Krankheitsbildern, umfassender systemischer Zugang zu Diagnose
und Therapie unter Miteinbeziehung der jeweiligen Comorbiditäten – wurde weltweit auch die
Bedeutung anderer chronischer Erkrankungen für Lungenkrankheiten verstärkt ins Blickfeld
von Wissenschaftern und klinischen Pneumologen gerückt.
WHO:
Chronische
Gesundheitsprobleme
Atemwegserkrankungen
eines
der
vordringlichsten
„Die WHO hat die chronischen Lungenerkrankungen Asthma, COPD, schlafassoziierte
Atemstörungen und Lungenkrebs unter der Bezeichnung CRD ( chronic respirtatory diseases
) zusammengefasst und zu einem der vordringlichen Gesundheitsproblem erklärt“, berichtete
heute vor Journalisten in Wien OA Dr. Sylvia H a r t l, Generalsekre-tär der European
Respiratory Society (ERS) und Oberärztin an der 1. Internen Lungenabteilung am Otto
Wagner Spital in Wien, vom 2-tägigen Expertensymposium der WHO Ende August in Genf.
Intensiv diskutiert wurden, berichtet Hartl, die vordringlichsten Maßnahmen zur Vorbeugung
und Eindämmung der CRD und dabei fünf Forschungsziele als vordringlich eingestuft (s.
Tab.2):




Lücken im Verständnis von Asthma und seine Comorbiditäten schließen
Einfluss der Primär- und Sekundärversorgung auf den Verlauf von CRD
Integrierte Prävention in Allgemeine Public Health Programme
COPD und Comorbiditäten-spezifisches Krankheitsmanagement und

Früherkennung der CRD: frühe Symptome erfassen und gleichzeitig muss eine
immer wiederkehrende Kontrolle die Folge sein.
Neben den CRD gehören Lungenhochdruck und Lungengerüsterkrankungen zu den
chronischen Erkrankungen, die zwar selten sind, aber besonders schwer verlaufen.
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Besonderes Augenmerk verdienen auch chronische Erkrankungen, die dem rheumatischen
und immunologischen Formenkreis zuzuordnen sind.
2005 starben an die 4 Mio. Menschen an diesen Erkrankungen.
Starke Belastung für die Gesundheitssysteme
„Diese chronischen Erkrankungen belasten die Gesundheitssystem besonders stark“,
unterstrich Hartl, „und für die Zukunft ist auch mit einer deutlichen Zunahme dieser
Erkrankungen zu rechnen. Trotzdem – und das ist ein echter Mangel – gibt keine klaren
epidemiologischen Monitoring-Studien, die uns über Verläufe unter unterschiedlichen
Lebensumständen und die Beeinflussung durch Veränderung der Lebensführung Auskunft
geben könnten.“
„Es ist schwer für die Lunge, gesund zu bleiben“
„Wir wissen“, so Hartl weiter, „dass saubere Luft für gesunden Atem benötigt wird – in einer
Welt der globalen Verschmutzung durch Feinstaub, Abgase und Tabakrauch kann die Lunge
als Umweltorgan sehr schwer gesund bleiben.“
25% der CRD auf Umweltgifte zurückzuführen – Forderungen der WHO
Laut Schätzungen der WHO sind rund 25 % der CRD-Erkrankungen auf Umweltgifte
zurückzuführen. „Ziel muss es sein“, so Hartl, diese Entwicklung zu überwachen und
sicherzustellen, dass Entstehung und Verlauf durch konsequente Therapie verbessert
werden können. In diesem Zusammenhang fordert die WHO,
 dass die Gesundheitspläne ein Vorsorgeprogramm Lunge aufnehmen, die
Häufigkeit der CRD dokumentieren und alle fünf Jahre eine Verlaufsanalyse
durchführen;
 als Forschungsprioritäten eine Geno- und Phänotypisierung von
Bevölkerungskohorten, damit eine Früherkennung eindeutig zuordenbar wird.
Dafür werden internationale Datenbanken angelegt werden müssen, denn um
zu verlässlichen Ergebnissen zu kommen, sind
riesige Kohorten zu
untersuchen;
 Quervernetzte Gesundheitsprogramme, die die Bewegungsarmut und die
Kombination von CRD mit Diabetes , Übergewicht und das
Schadstoffexpositions- Risiko im Verlauf der Erkrankung evaluieren, da sonst
keine Erkenntnis gewonnen wird, wie diesen Patienten besser geholfen
werden kann,
Hohe finanzielle Aufwendungen, überregionale Zusammenarbeit,
Übertragung in Public Health-Programme
Alle diese Maßnahmen erfordern beträchtlich finanzielle Aufwendungen, um damit
wenigstens die früh Betroffenen herauszufiltern und ihnen alle jene Maßnahmen angedeihen
zu lassen, die derzeit als effektiv belegt sind.
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Gedacht wird auch an überregionale Zusammenarbeit und die Übertragung in Public Health
Programme:
Chronische respiratorische Erkrankungen durch saubere Luft um 25% zu reduzieren
„Durch Vermeidung bzw. Reduzierung von Risikofaktoren könnten die chronischen
respiratorischen Erkrankungen signifikant verringert werden:
 Um 25 % durch saubere Luft,
 Durch Reduktion von Übergewicht könnten um 4% bei den Männern und um
2% bei den Frauen Schlafatemstörungen verringert werden;
 Allergenvermeidung und gesunde Ernährung könnten die Asthma-häufigkeit
verringern:
 Durch die frühe Behandlung und Abklärung von banalen Symptomen, vor
allem wiederkehrenden viralen Infekten der Atemwege, wird in den reichen
Industrieländern der Lunge bereits eine Krankheiten vorbeugende
Entwicklung zugeschrieben;
 Gesundheitserziehung, Umweltmaßnahmen, Behandlung durch Rehabilitation
und zur Verfügung stehenden Medikamenten müssen – internationalen
Leitlinienempfehlungen entsprechend – in Gesundheits-pakete verpackt
werden. Es soll damit garantiert werden, dass alle derzeit möglichen Erfolge
erzielt werden.
 Die Nachhaltigkeit des Programms muss durch die Gesundheitspolitik
sichergestellt werden. Um in der Zukunft die Gesundheitssteuerung zu
ermöglichen, müssen nationale Programme durch Dokumentation des
Krankheitsverlaufes im Sinne von begleitender Forschung, ermöglichen, die
genetische Veranlagung von der Lebensstilauswirkung zu trennen.
 Jedes Land benötigt daher seine eigenen Daten zu den Krankheitsverläufen
chronischer Krankheiten, dem Gesundheitsproblem der Zukunft.
Dringender Handlungsbedarf
„Das WHO Symposion versuchte auch“, so Hartl, „die Dringlichkeit des Handlungsbedarfes
auf dem Sektor der Chronischen Erkrankungen darzustellen:
Wenn nicht alle Regierungen unverzüglich versuchen, Maßnahmenpakete zu Prävention und
Behandlung einzusetzen, wird keine Gesundheitsreform der Welt diese Belastungswelle
infolge chronischer Erkrankungen auffangen können.“ (Schluss)
Ev. Rückfragen:
OA DR. Sylvia Hartl, Generalsekretär der ERS (European Respiratory Society), Oberärztin der I. Internen
Lungenabteilung am Otto Wagner Spital, Wien, Tel.: 01/910 60–41635 eMail [email protected]
Monika Bannert, Dr. Bannert Public Relations, 01/802 48 91, mobil: 0664/21 00 618,
eMail: [email protected]
13
Table 1: Estimated prevalence of chronic respiratory diseases
Asthma
COPD
Rhinitis (excluding asthma)
Sleep disordered breathing
Other CRDs
300 million
210 million
400 million
> 100 million
> 50 million
Table 2: Research priorities in CRDs from the public health perspective
Proposed to focus on low- and middle-income countries (LMICs), but recommended
for all countries
Topic
Priority 1
Priority 2
Priority 3
(i) To reach consensus on a
universal definition of severe /
uncontrolled
/
refractory
asthma in adults and children
with identification of gaps in
the knowledge.
(iii) To develop and
validate in pilot studies, a
protocol derived from (1i)
to
estimate
the
prevalence, lethality rate
and co-morbidities of
severe asthma.
(vi) To characterize the
phenotypes of patients
with severe asthma and
search for specific risk
factors
and
comorbidities.
(ii) To estimate (and monitor
yearly) the number of countries
with access to spirometry,
essential drugs for CRDs and
adequate care (common to
Gaps
in Topics 1, 3, 4 and 5).
knowledge and
gaps
in
knowledge
translation
into policies
1Severe
asthma and
comorbidities
(iv)
To
start
an
implementation study in
LMICs to confirm that
access to ICS reduces
morbidity and lethality
rate in children and
adults.
(v)
To
disseminate
relevant evidence and
educate
health
professionals for health
service research.
(vii)
To
genomics.
investigate
(viii)
To
evaluate
interventions based on
phenotypes of severe
asthma (reduction of
exposure to risk factors,
pharmacological
treatment,
vaccines,
complementary
and
alternative
medicine,
education and social
support).
(ix) After 5 years,
redefine severe asthma
phenotypes according to
latest research.
14
2- Impact of
primary and
secondary
prevention of
CRDs
(i) To develop models to
estimate the regional (clusters
of countries) and global
attributable fraction of risk of
CRD related to tobacco
smoke, solid fuel combustion,
outdoor air pollution and
allergens; and the potential
impact of interventions for their
reduction.
(iv) To develop risk
charts for COPD and
OSAS
using
the
methodology of WHO
CVD risk charts, and to
test its usefulness as a
tool to change behaviour
of health professionals,
users of health services
and the community.
(ii) To develop models to
estimate the impact of healthy
diet and physical activity on
prevention and control of
obesity and its major comorbidities, such as CVDs,
type II diabetes and SDB.
(v) To develop and
validate in pilot studies,
simple
protocols
(including questionnaires
and
spirometry)
to
assess the CRD risks.
(iii) To develop models to
estimate the impact of early
detection
of
occupational
CRDs
and
subsequent
intervention on the prevention
of
disability
due
to
occupational CRDs.
(i)
To
investigate
the
effectiveness, feasibility and
affordability
of
simple
strategies
for
integrated
prevention and management
of patients with CRDs, CVDs,
diabetes and other priority
3diseases in PHC in pilot
Effectiveness countries using an approach
of integrated based on PALSA-Plus.
prevention
(ii)
To
investigate
the
and
outcomes
of
a
tailored
management
of
chronic syndromic approach to case
of
chronic
diseases
in management
diseases
in
PHC
by
trained
PHC in low
nurses
with
the
supervision
of
resource
physicians
in
pilot
countries
settings
using an implementation plan
based on PAL and PALSAPlus.
(iii) To estimate (and monitor
yearly) the number of countries
(vii) To test
the
effectiveness
of
the
interventions evaluated
in the models, to validate
the estimates.
(viii) After 5 years, review
risk charts and assess
impact of its adoption on
tangible
health
outcomes.
(vi)
To
disseminate
relevant evidence and
educate investigators for
epidemiological research
on CRDs.
(iv) To assess CRD
burden on emergency
departments and PHC
facilities
(v)To
disseminate
relevant evidence and
educate investigators for
health service research
on this topic and to
increase awareness of
early detection
(vi) To develop methods
for measurement of the
impact
of
the
interventions
(vii) To investigate the
benefit of a massive
community
education
campaign
and
community participation
on
prevention
and
control
of
chronic
diseases, taking into
consideration
cultural
and economical factors,
as well as the availability
of health services, in
relation to the demand
for health services, early
diagnosis,
compliance
and health outcomes.
(vii) After 5 years, assess
the
impact
of
the
integrated management
interventions on health
outcomes and costs.
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with access to spirometry,
essential drugs for CRDs and
adequate care (common to
Topics 1, 3, 4 and 5).
(i) To reach consensus on a
universal definition of COPD
4- COPD and exacerbations and risk factors
for
exacerbations,
cohospitalizations
and
morbidities
preventable deaths, and to
assess gaps in knowledge to
Planning
understand mechanisms of
management
of a person exacerbations.
with
COPD (ii) To propose essential
and
patients’ related outcomes
concomitant
(PROs) acceptable in all
cocountries.
morbidities
(iii) To estimate (and monitor
(CVDs,
diabetes and yearly) the number of countries
with access to spirometry,
others)
essential drugs for CRDs and
adequate care (common to
Topics 1, 3, 4 and 5).
5Early (i) To reach consensus on the
determinants major CRDs according to age
of
chronic groups, risk factors and gaps
respiratory
in knowledge.
diseases
(ii) Develop a protocol for a
survey in LMICs to study
Indoor
and prevalence of CRD and high
outdoor
air risk patients in children under
5.
pollution,
infections,
(iii) To estimate (and monitor
allergens,
yearly) the number of countries
lack
of with access to spirometry,
awareness
essential drugs for CRDs and
And demand adequate care (common to
to
health Topics 1, 3, 4 and 5).
(iv) Surveys to assess
the COPD prevalence,
risk factors and comorbidities
(CVDs,
cancer and diabetes) in
population
based
studies.
(vi) Operational research
(before and after) to
evaluate the benefit of
concomitant treatment of
all chronic diseases over
treatment of individual
diseases, on PROs,
specific and general
(v)
To
disseminate
health outcomes, as well
relevant evidence and
as in costs.
educate investigators for
epidemiological research (vii) After 5 years, define
on this topic.
COPD
phenotype
patterns
and
exacerbations according
to information collected.
(iv)
Surveys
using
spirometry and other
case finding strategies to
determine
CRD
prevalence
(including
asthma) in children and
adolescents
and
to
identify determinants and
risk factors in early life.
(vii) Birth cohort studies
conducted to assess
causality and evaluate
the efficacy of preventive
interventions in pilot
countries.
(viii) After 5 years, review
the current knowledge
and plan for large scale
(v) To develop and intervention studies.
validate a protocol to
improve
the
management of acute
respiratory diseases and
asthma in PHC of LMICs
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services, lack
of access to
proper care.
for children under 5
(common with Topic 1
and 3).
(vi)
To
disseminate
relevant evidence and
educate for research on
this topic.
References
1.
Bousquet, J. and N. Khaltaev, Global surveillance, prevention and control of Chronic Respiratory
Diseases. A comprehensive approach. Global Alliance against Chronic Respiratory Diseases. World
Health Organization. ISBN 978 92 4 156346 8, 2007: p. 148 pages.
2.
Preventing chronic diseases: a vital investment: WHO global report. World Health Organization.
October 5, 2005. htpp://www.who.int/chp/chronic_disease_report/en/, 2005.
3.
Esson, K. and S. Leeder, The Millennium Development Goals and Tobacco Control. An opportunity
for global partnership. ISBN 92 4 156287 0. 2003, Geneva, Switzerland: World Health Organization,
www.who.int/tobacco.
Weitere Literatur bei Dr. Sylvia Hartl
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