Cyclobutadien Benzol Cyclooctatetraen Azulen Naphthalin Anth

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Die Vielfalt der Aromaten
Cyclobutadien
Cyclooctatetraen
Benzol
Azulen
Naphthalin
Phenanthren
Phenol
Thiophen
Pyrimidin
Pyrazol
Anthracen
Benzpyren
Anilin
Pyridin
Pyrrol
Indol
Einfache Aromaten sind vor allem Benzol
und substituierte Benzole, wie Phenol und
Anilin.
Polyzyklische Aromaten (kondensierte
Aromaten) sind Stoffe wie Anthracen oder
Benzpyren, bei denen mehrere Ringsysteme miteinander vernetzt sind; sie
haben einen noch höheren Kohlenstoffgehalt als Benzol.
Heterozyklische Aromaten. Ersetzt man in
einem Benzolring CH durch N bleibt der
aromatische Charakter erhalten → Pyridin.
Ersetzt man in einem ungesättigten 5-Ring
(Cyclopentadien) CH2 durch NH oder durch
O oder S wird der Ring aromatisiert, da ein
freies Elektronenpaar von N/O/S sich am Elektronensystem mitbeteiligt → Pyrrol. Die
Heteroaromaten sind ein "ungeliebtes Kind",
da es von ihnen eine kaum übersehbare
Vielfalt gibt und sich das chemische
Verhalten mit einfachen Regeln nicht
vorhersagen lässt. In der Biologie sind sie
aber sehr wichtig (DNA, Proteine, Coenzyme)
Aromatisch oder antiaromatisch? Nach der
Hückel-Regel (4n+2 Regel) sind ungesättigte Ringsysteme nur dann aromatisch,
wenn ihr -System der Abzählregel
Anzahl(-Elektronen) = 4n+2 n=1,2,3,4,...
d.h. 6, 10, 14, 18, ... -Elektronen gehorcht.
Ungesättigte Ringsysteme mit 4, 8, 12, 16, ...
-Elektronen sind instabil (antiaromatisch).
Giftigkeit und Kanzerogenität. Unter
Aromaten finden sich besonders viele
toxische Stoffe. Das Sevesogift Dioxin ist
der in der geringsten Konzentration giftig
wirkende chemische Stoff. Es entsteht,
wenn organische Stoffe in Gegenwart von
chlorhaltigen Materialien verbrannt oder
verschwelt werden. Benzpyren ist der am
stärksten krebserregend wirkende Stoff. Es
entsteht, wenn organische Materialien
verkohlen und sich dabei Teerstoffe bilden
(Grillen, Zigarettenteer). Seine krebserregende ist gut verstanden:
<O>
Purin
Dioxin
Adenin
Die -Elektronenzahl gehorcht nicht der
Hückelregel; das gekennzeichnete e–-Paar
bleibt vom -System ausgegrenzt und
verhält sich wie ein Alken → es wird im
Stoffwechsel oxidiert und es entsteht ein
reaktionsfähiges Epoxid. Dieser
Metabolit hat eine hohe Tendenz
sich mit der Base Guanin in der
DNA zu verbinden. → Dadurch
wirkt es als starkes chemisches
Mutagen, was wiederum die
krebserzeugende Wirkung
begründet.
Graphit
sind, umso höher der Kohlenstoffgehalt und
umso ausgedehnter das delokalisierte Elektronensystem, desto höher die optische
Dichte. Die plättchenförmigen Kristalle
werden immer stärker glänzend, je größer
die Moleküle des Aromaten sind. Beim
Graphit erreicht die optische Dichte einen so
großen Wert, dass alles Licht an seiner
Oberfläche reflektiert wird und er metallisch
glänzt. Da sich die Elektronendelokalisation
über die gesamte Gitternetzebene erstreckt
ist der Graphit wie ein Metall elektrisch- und
wärmeleitfähig (→ Elektronengas).
Zwischen den Netzebenen herrschen "nur"
Van-der-Waals-Kräfte → die Ebenen sind
gegeneinander verschiebbar → Verwendung als Schmiermittel und als Bleistiftmine
zum Schreiben (→ Name Graphit = Schreibstein)
Die chemische Struktur der Steinkohle
hochreiner Graphit-Einkristall
Graphit besitzt eine hexagonale
Kristallstruktur. Diese ist darauf
zurückzuführen, dass der Graphit
aus übereinander geschichteten
hexagonalen Gitternetzebenen
aufgebaut ist:
perspektivische Ansicht
Netzebenenausschnitt in der Draufsicht
Eigenschaften von Graphit: Die
Netzebenen im Graphit stellen so
etwas wie einen ausgedehnten
polyzyklischen Aromaten dar. Bei
diesen Stoffen ist bereits zu
beobachten, dass je mehr
Benzolringe miteinander vernetzt
Kohlenhydrate und Proteine in Pflanzenleichen, die dem Inkohlungprozess ausgesetzt sind, erleiden fortschreitend H2O-,
NH3- und H2S-Abspaltungen, sodass
vernetzte heteroaromatische Ringstrukturen
entstehen. Ist die Inkohlung vollständig
abgeschlossen, führt dies zu der regelmäßigen Wabenstruktur der Graphitnetzebenen.
Wird Steinkohle unter Luftabschluss erhitzt,
kommt es zu Bindungsspaltungen und es
werden einerseits die das Kohlegas
bildenden Kleinmoleküle (H2, H2O, NH3,
H2S, CO, N2) abgespalten, andererseits
zerfällt die oben gezeigte Struktur in die
verschiedensten aromatischen Moleküle;
diese bilden im Gemisch den Steinkohlenteer. Sie lassen sich hieraus isolieren und
sind wichtige Grundstoffe für die Farbstoffund Medikamentensynthese. Namen wie
Phenol, Thiophen oder Anthracen weisen
auf die Herkunft aus der Steinkohle hin.
Fragen zum Text:
1. Ist Phenol ein einfacher Aromat
oder ein heterozyklischer
Aromat?
2. Damit ein organisches Molekül
aromatisch ist, müssen folgende
drei Bedingungen erfüllt sein:
a) das Molekül muss völlig eben
sein;
b) alle C-Atome müssen ....-hybridisiert sein;
c) ………………………………..
…………………………………..
3. Unter den auf der ersten Seite
gezeigten Kohlenwasserstoffen
sind zwei Moleküle, die nicht
aromatisch, sondern vielmehr
antiaromatisch sind. Um welche
Moleküle handelt es sich dabei?
4. Zeichnen Sie die Formel von
Cyclo-penta-1,3-dien. Erklären
Sie anhand der Hybridisierung
der C-Atome, warum dieser Stoff
nicht aromatisch ist. Vergleichen
Sie mit dem aromatischen Pyrrol.
5. Unter welchen Bedingungen
entsteht der extrem giftige Stoff
Dioxin?
6. Worauf beruht die krebserregende Wirkung von Benzpyren?
7. Warum besitzt Graphit mehrere
Eigenschaften, die für ansonsten
als typisch für Metalle gelten;
zählen Sie solche Eigenschaften
auf und begründen Sie!
8. Ein Graphiteinkristall (s. Abb.
oben) leitet den elektrischen
Strom in der Abbildungsebene,
also z.B. “von rechts nach links“,
sehr gut; in der Richtung senkrecht dazu, d.h. “in die Abbildung
hinein“, wird der Strom schlecht
geleitet. Schlagen für diese
Beobachtung, die man bei
Metallen nicht machen kann, eine
Erklärung vor!
9. Vergleichen Sie den oben
gezeigten Strukturausschnitt aus
der Steinkohle mit einer Netzebene im Graphitkristall. Nennen
Sie dazu eine Gemeinsamkeit
und einen Unterschied!
Ein Einkristall ist ein Kristall ein
perfekt gebauter Kristall ohne
Fehler oder Störungen im Gitter
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