Graphit und Diamant Material

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Material
Bunsenstativ, h = 750 mm
H-FuB "PASS"
Stativstange, I= 600 mm
Doppelmuffe
Universalklemme
Halter fUr 2 Elektroden
Netzgerat, universal
Lampenfassung E10
Gluhlampe 4 V/0,04 A, E10, 1 aus
Verbindungsleitung, 500 mm, 32A, blau
Verbindungsleitung, 750 mm, 32A, rot
Verbrennungsrohr, Quarzglas,
I= 300 mm, NS 19/26
Verbrennungsrohr, Quarzglas,
I= 200 mm, mit Olive
AnsatzstUck, NS 19/26 - GL 18/8
Schliffklemme, NS 19
Teflonmanschetten, NS 19, 2 aus
Gasometer, 1000 ml
Waschrohr mit Fritte, GL 25/8
Aufsatz nach Stutzer, GL 25/12
Glasrohrchen, rechtw.,
85+60 mm, 1 aus
I@J
Graphit und Diamant
37694.00
02009.55
02037.00
37697.00
37715.00
45284.01
13500.93
06170.00
06154.03
07361.04
07362.01
1
1
2
5
5
1
1
1
1
2
1
33948.01
1
33949.00
35678.01
43614.00
43616.00
40461.00
36699.00
35791.15
1
2
2
1
2
1
1
36701.52
1
Dreiweghahn, T-formig
Kapillarrohrchen, T-formig
Schlauchklemme, b = 15 mm
Teclubrenner, Erdgas
Sicherheitsgasschlauch
Anzunder fUr Erd- und Flussiggas
Schlauchschelle, d = 12... 20 mm
Stahlflasche Sauerstoff, 2 I, gef.
Druckminderventil fUr Sauerstoff
Stander fUr 2-1-Stahlflasche
Maulschlussel fUr Stahlflaschen
Exsikkator "Wertex"
Exsikkatorplatte
Morser mit Pistill, 150 ml
Laborwaage mit Datenausgang, 620 g
Wageschalen, PS,
85x85x7 mm, 1 aus
Schmirgelpapier, 1 aus
Glasplatten, 150x1 00x4 mm, 1 aus
Haarpinsel, fein
Becherglas, 150 ml, hohe Form
Becherglas, 250 ml, hohe Form
Spritzflasche, 500 ml
Trichter, do = 55 mm
36731.00
37030.00
43631.15
32171.05
39281.10
38874.00
40995.00
41778.00
33482.00
41774.00
40322.00
34126.00
32474.00
32604.00
45023.93
2
1
1
1
1
1
2
1
1
1
1
1
1
1
1
45019.01
01605.02
35010.10
64702.00
36003.00
36004.00
33931.00
34457.00
1
1
1
1
1
1
1
1
Abb.1
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PHYWE SCHRIFTENREIHE • Demonstrationsversuche Chemie • PHYWE SYSTEME GMBH • 37070 Gottingen
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Graphit und Diamant
Tiegelzange, Edelstahl
Pinzette, gerade, stumpf, I= 200 mm
Loffel mit Spatelstiel, Edelstahl
GlassUibe, I= 300 mm, 1 aus
Gummischlauch, al = 6 mm
Kohlelektroden, d= 7 mm, 3 aus
Quarzglaswolle, 10 g
Graphit, fein, gepulvert, 50 g
Diamantbruch, Packung a 1 Karat
Kaliumhydroxid, Platzchen, 500g
Silica-Gel, blau, gekornt, 500 g
Wasser, dest., 51
Schneiddiamant (Giasschneider)
Papier
33600.00
40955.00
33398.00
64869.03
39282.00
08155.00
31773.03
31344.05
31249.01
301 03.50
30225.50
31246.81
1
1
1
1
3
1
1
1
1
1
1
1
Sicherheitshinweis
Wasserfreies Kaliumhydroxid wirkt stark atzend auf
Haut, Augen und Schleimhaute. Staube und Nebel
reizen die Atemorgane. Bei Veratzungen Gewebezerstorungen mit starken Schmerzen.
Erste Hilfe: Betroffene Haut, Augen bei gut geoffnetem Lidspalt mit viel Wasser grOndlich spOien.
Entsorgung: Alkalische Losungen neutralisieren (pH
6 - 8) und wegspOien.
1. GRAPHIT UNO DIAMANT: EIGENSCHAFTEN
Durchfiihrung
Etwas Graphitpulver wird auf ein Stock Papier gegeben und zwischen Daumen und Zeigefinger verrieben.
Auf eine saubere Glasplatte drOckt man die lnnenseite eines Daumens oder eines Fingers. Dann wird
die Glasplatte auf ein StOck weiBes Papier gelegt,
der feine Pinsel in das Graphitpulver getaucht und
der Fingerabdruck vorsichtig bepinselt.
Mit einem Schneiddiamanten ritzt man eine Glasplatte.
Nach Abbildung 1 werden eine Lampenfassung mit
GIOhlampe und zwei Kohleelektroden mit dem Netzgerat verbunden. Die Kohleelektroden stehen, oh ne
sich zu berOhren in einem Becherglas, dessen Soden mit Graphitpulver bedeckt ist.
Ergebnis
Graphitpulver fOhlt sich fettig an. Daumen und Zeigefinger gleiten leicht aufeinander. FingerabdrOcke
konnen besser sichtbar gemacht werden.
Der wesentlich hartere Diamant kann problemlos
Glas ritzen.
Graphit leitet den elektrischen Strom.
Abb.2
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PHYWE SCHRIFTENREIHE • Demonstrationsversuche Chemie • PHYWE SYSTEME GMBH • 37070 Gottingen
~~~
a_nt------------------~~~ 1~
-------------------G-ra_p_h_i_t_u_n_d_D_ia_m
__
Deutung
Diamant und Graphit sind zwei Modifikationen des
Kohlenstoff. Sie unterscheiden sich durch ihre Kristallstruktur. Im Graphit sind die Kohlenstoffatome in
regelmaBigen Sechsecken miteinander verbunden,
die in Schichten ubereinanderliegen. Da ein Kohlenstoffatom mit drei weiteren verbunden ist, bleibt ein
,freies" Elektron pro Atom ubrig. Diese Elektronen
konnen zusatzliche Bindungen im Schichtgitter ausbilden. Dadurch erhalten die Elektronen eine gewisse Beweglichkeit, die auch fUr die Farbe und das
elektrische Leitvermogen verantwortlich ist.
Zwischen den Schichten werden nur schwache zwischenmolekulare Krafte wirksam. Daraus resultiert
eine leichte Spaltbarkeit (Weichheit) langs der Ebenen (fettiger, schuppiger Charakter, Verwendung als
Bleistift und als bei hohen Temperaturen bestandiges Schmiermittel).
Der Diamant besitzt dagegen ein regelmaBiges dreidimensionales Gitter aus Kohlenstoffatomen. Dieser
Gittertyp, bei dem jedes Kohlenstoffatom kovalent
mit vier weiteren verbunden ist, ist auBerordentlich
bestandig. Diamant ist der harteste aller bekannten
Stoffe. Da auch keine ,freien" Elektronen existieren,
ist Diamant ein absoluter Nichtleiter und farblos.
2. VERBRENNUNG VON GRAPHIT UNO ClAMANT
Durchflihrung
Eine Kohleelektrode wird in der Brennerflamme gut
durchgegluht und zur Abkuhlung in einen Exsikkator
(mit Silica-Gel als Trockenmittel) gegeben. Vor Versuchsbeginn schleift man die ausgegluhte Kohle mit
Sandpapier ab, urn Verunreinigungen zu entfernen.
Daraufhin wird ein etwa 1 cm groBes Stuck abgebrochen und in einem Morser zu kleineren Stucken
zerstoBen. Einige dieser BruchstOcke bringt man
zwischen Quarzglaswollebauschen in ein weites
Verbrennungsrohr (Abb. 2) aus Quarzglas und wiegt
das so befUIIte Rohr. Das Gewicht wird notiert. Dann
wird das Rohr nach Abb. 2 am Stativ gehaltert und
uber zwei Dreiweghahne mit einem Waschrohr und
zwei Gasometern verbunden. Das Waschrohr wird
etwa zu einem Drittel mit einer 25%igen Kalilauge
(aus 12,5 g Kaliumhydroxid und 37,5 g Wasser)
befUIIt und mit einem Aufsatz nach Stutzer (Spritzschutz) versehen. Ober ein T-Verbindungsstucks
I
und einen Gummischlauch wird der eine Gasometer
m it 1000 ml Sauerstoff (Dreiweghahn in Position c;
Abb. 2) gefUIIt, der Zuleitungsschlauch dann mit der
Schlauchklemme fest verschlossen und der Dreiweghahn anschlieBend in Position a gedreht
(Abb. 2).
Die GraphitstOckchen erhitzt man moglichst stark mit
dem Brenner. Dann druckt man den Sauerstoff zwischen den Gasometern einige Male langsam hin und
her (Stellung der Dreiweghahne in Position a bzw.
a'). Wenn die schwach gluhenden Graphitstuckchen
beim Oberleiten des Gases nicht mehr aufgluhen,
loscht man den Brenner und laBt das Verbrennungsrohr abkuhlen.
Die Dreiweghahne werden in die Position b bzw. b'
gedreht und das Gas in den Gasometern wird langsam ein paar Mal durch die Kalilauge gedruckt, bis
das Volumen konstant bleibt. Das Endvolumen wird
notiert.
Das erkaltete Verbrennungrohr wird gewogen und
auch dieses Gewicht notiert. Dann tauscht man es
gegen ein enges Verbrennungsrohr (di = 3 mm) aus,
in dem sich zwei bis drei Diamantsplitter zwischen
Quarzglaswollebauschen (im Abstand von etwa
2 cm) befinden und wiederholt den oben beschriebenen Verbrennungsversuch.
Ergebnis
Kohlelektroden bzw. Graphitelektroden kann man in
der Brennerflamme gluhen. Sie verbrennen nicht.
Das Gasvolumen im Gasometer bleibt wahrend des
Verbrennungsvorganges praktisch unverandert. Aus
einem Raumteil umgesetzten Sauerstoffs entsteht
ein Raumteil eines anderen Gases, das durch Kalilauge adsorbiert wird.
C02 + KOH
~
KHC03
Aus der so in Kalilauge adsorbierten Menge an C02
laBt sich die aquivalente Menge des darin enthaltenen Kohlenstoffs errechnen. Diese entspricht der
verbrannten Masse an Graphit bzw. Diamant, was
durch einen Vergleich mit dem Ergebnis aus den
Wagungen der Verbrennungrohre gezeigt werden
kann.
PHYWE SCHRIFTENREIHE • Demonstrationsversuche Chemie • PHYWE SYSTEME GMBH • 37070 Gottingen
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jiTI
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Graphit und Diamant
Deutung
Graphit und Diamant sind zwei Modifikationen von
reinem Kohlenstoff. Diamanten sind metastabil,
doch ist ihre Umwandlungsgeschwindigkeit in Graphit sehr klein. Erst oberhalb von 1500°C erfolgt die
Umwandlung von Diamant in Graphit spontan.
Coiamant ---7 CGraphit D.H = -1 ,9 kJ/mol
Die Strukturen dieser beiden Modifikationen (s.o.)
sind sehr unterschiedlich, was sich in ihren vollig
verschiedenen physikalischen Eigenschaften (Aussehen, Harte, etc.) auBert. Die chemischen Eigenschaften sind dagegen erwartungsgemaB recht
ahnlich. Unter Normalbedingungen sind beide recht
trage.
Aus Graphit werden wegen seiner guten Bestandigkeit gegenuber Hitze und Temperaturwechsel sowie
seiner guten Warmeleitfahigkeit Graphittiegel
(Schmelzen von Metallen u.a.) hergestellt.
Bei hoheren Temperaturen werden jedoch sowohl
Graphit als auch Diamant durch Oxidationsmittel
angegriffen. Graphit verbrennt oberhalb von 750°C
und Diamant oberhalb von 850°C an der Luft langsam zu Kohlenstoffdioxid.
In reinem Sauerstoff verbrennt Diamant unter hell em
Aufleuchten.
Neben den Modifikationen Graph it und Diamant sind
vom Kohlenstoff noch andere Formen (Aktivkohle,
RuB) bekannt. Sie sind jeoch keine echten Modifikationen, da sie aus einem ungeordneten Gerust von
Kohlenstoffatomen mit Bereichen von winzigen Graphitkristallen bestehen.
Hinweis
Die Unterschiede in der Struktur und Bindung bei
Graphit und Diamant lassen sich fUr die SchUier gut
erkennbar an entsprechenden Kristallmodellen demonstrieren (z.B.: Best.-Nr. 39868.00 und 39869.00).
Hinweise zu Kapitel 18
Die Experimente zu Kapitel 18 (Kohlenstoff und seine wichtigsten Verbindungen) zeigen, daB
Graph it, Diamant und Kohle vom auBeren Eindruck sehr verschieden sind, und daB sie in sehr
unterschiedlichen industriellen Bereichen eingesetzt werden. In chemischen Reaktionen zeigt
sich aber, daB sie nur die verschiednen Modifikationen ein und des selben Elementes sind.
Desweiteren werden das Vorkommen und die Eigenschaften der Kohlenstoffoxide und der
Kohlensaure vorgestellt und die Zusammenhange am Beispiel Calciumcarbonat und Wasserharte erlautert.
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