Erziehungsschwierigkeiten

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Erziehungsschwierigkeiten
1. Einleitung
Veränderte Kindheit
2. Definition
HAVERS: „Regelübertretung eines Schülers, die von einem schulischen Erzieher wahrgenommen und
als störend und unangemessen beurteilt wird.“
 subjektive Wahrnehmung für jeden Erzieher
KLINK: „Als erziehungsschwierig können wir demnach ein solches Kind bezeichnen, dessen
Selbstverwirklichung durch Veranlagung, Krankheit, Unfall oder Umweltstörung beeinträchtigt ist.“
ARBEITSDEFINITION
Erziehungsschwierigkeiten sind subjektiv wahrgenommene Verhaltensweisen – entstanden aus diversen
Ursachen – die eine am Schüler orientierte Unterrichts- und Erziehungsarbeit ja nach Ausprägung in ihrer
Intention stören bzw. erheblich behindern können.
DOMKE (1978): Disziplinloses Verhalten kann sich richten:
- gegen die Person des Lehrers
- gegen Mitschüler
- gegen Ordnungen oder Verhaltensregeln in der Schule
3. Auftretende Erziehungsschwierigkeiten
Schülerverhalten zeigt oft Formen, die als Folge von Erziehungsschwierigkeiten entstanden sind
(1) Widerstand und Trotz
-
Jugendlicher bedarf in seiner Persönlichkeitsentfaltung der Ablösung von der Familie
Es treten dann Ablehnung der von außen gerichteten Anforderung auf und eine Verweigerung von
Leistung
 Trotz und Widerstand im Verhalten:
a, kann zuerst als normales Erscheinungsbild gelten
b, Problem bei generellem Erscheinungsbild
-
in der Schule: Ablehnung um:
a, die Selbständigkeit zu beweisen
b, Ansehen bei den Mitschülern zu bekommen
(2) Schulangst und Angstverhalten
-
Angst ist ein Erregungs- und Spannungszustand aufgrund eines vermeintlichen oder tatsächlichen
Bedrohtseins
Gefahrenquelle kann nicht eindeutig lokalisiert werden
 physiologische Angst (erhöhte Pulsfrequenz, erhöhter Muskeltonus, Zittern, Unruhe)
 seelisch-geistige Angst (negatives Selbstbild, mangelndes Selbstvertrauen, leichte Beeinflußbarkeit
und Verfügbarkeit)
(3) Aggression und Sachbeschädigung
-
Aggression und Sachbeschädigung ist ein Abreagieren von Gefühls- und Impulsstauungen
 Aggression als Folge von zu starkem Leistungsdruck ( Leistung) oder Autoritätsanspruch von
außen ( Lehrerpersönlichkeit)
 Aggression als Mittel zur Machtdurchsetzung in der Gruppe oder Abreagieren des Hasses
gegenüber dem Lehrer
 Sachbeschädigung als Angriff gegen die Schule als Institution
(4) Diebstahl
-
Diebstahl als bewußtes oder zufallsbedingtes Vergehen gegen das Eigentum der Mitschüler, des
Lehrers oder der Schule
 Diebstahl als Rächen an unbeliebten Personen
 „symbolisches“ Stehlen (man eignet sich das an, was einem verwehrt wurde)
(5) Lügen
-
Lügen ist eine falsche Aussage, um das eigene Verhalten gegen Eltern oder Lehrern zu verdecken
 Lügen als Abschirmung für erwartete Bestrafung
(6) Desinteresse
-
Desinteresse ist ein Nichtansprechen auf die Motivierungsversuche ( Prinzip der Motivierung)
durch den Lehrer oder auf den Aufforderungscharakter einer Sache ( Prinzip der
Veranschaulichung)
(7) Drogen- und Alkoholmißbrauch (auch „Schnüffeln“)
-
Drogen- und Alkoholmißbrauch verschafft eine Flucht in eine Traumwelt
 man kommt mit den eigenen Problemen nicht mehr klar
 gestörtes Verhältnis zur Mitwelt
 keinen Sinn mehr  Anthropologie
 Vorbeugen und Informierung (nach ZÖPFL 1994)  Werteorientierung
4. Ursachen für Erziehungsschwierigkeiten
Bei der Reaktion auf Erziehungsschwierigkeiten darf man nicht auf die augenblickliche Situation
schauen, sondern muß die Ursachen, welche die Erscheinungsformen von der Erziehungsschwierigkeit
bestimmen, berücksichtigen.
Ursachen sind immer multifaktoriell
4.1. Ursachen im Umfeld des Schülers
(1) Schüler
-
Veranlagung
Organstörung (z.B. Hyperaktivität, Autismus)
Krankheit (z.B. Allergien, Haltungsschäden)
Entwicklungs- und Wachstumsstörung
Lernvoraussetzungen (z.B. sprachlich, emotional...)
(2) Gesellschaft
-
rein materialistisches Denken
Konsum- und Wegwerfgesellschaft
Konkurrenzstreben als Notwendigkeit
(3) Familien
-
gestörte Familienverhältnisse
Diskontinuität in der Erziehung
Erziehungsstil
 Veränderte Kindheit
(4) Freizeit
-
Freundeskreis
Massenmedien (hoher Medienkonsum)
Drogenszene
4.2. Ursachen im Schulsystem
(1) Überorganisation
-
jede Kommunikation ist ins Detail reglementiert
keine Möglichkeit für Offenheit und Improvisation  Anthropologie
Bedeutsamkeit der Vorschriften ist den Betroffenen nicht einsichtig
 starre Reglementierung
 völlige Verplanung, welche die Persönlichkeitsentfaltung behindert
-
viele Beteiligte im Unterricht: Lehrer, Erzieher, Therapeuten  zu viele Personen, die
Schwierigkeiten unterschiedlich wahrnehmen, Schüler hat keinen direkten Bezugspartner mehr
hohe Personenfluktuation: z.B. Zivis, ständig wechselndes Personal
lange Anfahrtswege mit dem Schulbus
(2) Verwissenschaftlichung des Unterrichts
-
Dt. Bildungsrat hat 1979 eine Wissenschaftsorientierung gefordert
 Verwirklichung von Erziehungszielen nur schwer möglich  erziehender Unterricht
-
Dominanz der Fachsystematik gegenüber der Auffassungsgabe der Schüler und Lebensnähe des
Stoffes
Ausgrenzung von Spiel und freier Gestaltung im zwanglosen sozialen Bezug
Naive Wissenschaftsgläubigkeit (nach KLAFKI) kein kritisches Hinterfragen von den Schülern
mehr
-
(3) Überbetonung des Leistungsprinzips  Leistung
-
Leistung wird oft als Selbstzweck gesehen, nicht als erzieherische Funktion
Ausrichtung auf Leistungsergebnisse (keine Leistung als prozessorientiert)
Leistung wird ohne Rücksicht auf Schülervoraussetzungen bestimmt
(4) Vernotung der Schüler
-
Note als Maß für Übertrittsverfahren
Schüler wird mit der Note identifiziert
Note als Auslesemittel. Note sagt nur immer etwas über den jetzigen Zustand aus, niemals über
Zukünftiges
Note als Aushängeschild für die Eltern
5. Maßnahmen bei Erziehungsschwierigkeiten
5.1. Ermittlung des Sachverhalts
-
Ursachen für Erziehungsschwierigkeit liegen nicht alleine beim Schüler
Erforschung der Ursachen ist die Voraussetzung für spezifische Erziehungsmaßnahmen





Verhaltensbeobachtung
Gespräch
Anhören der Beteiligten und Betroffenen in einem vorurteilsfreien Gespräch
Elternsprechstunde
Diagnostische Testverfahren
 Informationsbeschaffung muß differenziert sein, die Einsicht in den Konfliktfall muß umfassend sein
5.2. Beurteilung des Sachverhalts
-
Problem sollte kritisch und emotionslos beurteilt werden, z.B. waren die gestellten Ziele und
Aufgaben zu hoch angesetzt?
5.3. Prüfung geeigneter Maßnahmen
-
Maßnahmen werden theoretisch auf ihre voraussichtliche Wirkung überprüft (z.B. können
Maßnahmen auch negative Nebeneffekte hervorrufen?)
 Vorbeugemaßnahmen: Auftreten von Erziehungsschwierigkeiten vermeiden
 Gegenmaßnahmen: Symptomreduzierung und Einstellungsänderung
5.4. Durchführung der gewählten Maßnahmen
(1) Unterrichtsgestaltung


Arbeitsmaterial vor Unterrichtsbeginn bereitlegen lassen und mögliche Zeichen vereinbaren, wenn
neue Arbeitsmaterialien nötig sind
Arbeitshygiene beachten
-
Höhe der Stühle
Lichtverhältnisse
Frischluft
Ruhepausen (Rhytmisierung)


Tafelbild übersichtlich gestaltet und groß machen  Prinzip der Veranschaulichung und Medien
Wechselnde Unterrichtsformen  Unterrichtsformen z.B. Sozial, Aktionsform, räumliche Formen
 Kindern kein Krummsitzen und Kopfdrehen zumuten
 Abschließen eines Kontingenzvertrages „wenn Du heute nicht störst, darfst du bei XY sitzen“
 Positionswechsel des Lehrers im Klassenzimmer









Handlungsorientierter Unterricht
Projektorientierter Unterricht
Offener Unterricht
Prinzip der Erfolgsbestätigung (selbst kleinste Schritte loben)
Prinzip der Schülerorientierung
Prinzip der Motivierung (besonders Verlaufsmotivation)
Prinzip der Veranschaulichung
Prinzip der Aktivierung
Prinzip der Differenzierung
(2) Lehrerpersönlichkeit  Lehrerpersönlichkeit
-
-
ausgeruht und ruhig
Anweisungen klar und freundlich geben, die konsequent beachtet werden
Negative Handlungen zum Diskussionspunkt machen, nicht die Persönlichkeit ( GGArt.1 (1): Die
Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen
Gewalt.)
Provokation übergehen oder neutralisieren
Verhaltensregeln mit den Schüler vereinbaren (z.B. den anderen ausreden lassen, sich entschuldigen)
Augenkontakt mit den Schüler, da wichtig für die Erfolgskontrolle für den Schüler
(3) Erziehliche Maßnahmen
-
Einzelgespräche mit dem Schüler führen
Gespräche mit der Klasse führen (z.B. Meinungen der Klasse einholen, warum der Unterricht ihnen
nicht gefällt)
Ämter und Aufgaben übertragen
Erziehliche Zusammenarbeit mit den Kollegen pflegen, damit die Schüler nicht durch verschied.
Erziehungsstile verunsichert werden
Gespräch mit den Eltern suchen z.B. für Hilfe bei Hausaufgabenbewältigung oder
Aufmerksamkeitstraining
(4) Schulleben  Schulleben
(5) Lehrerausbildung
-
pädagogische Kompetenz im Sinne einer psychologischen, pädagogischen und schulpädagogischen
guten Ausbildung
nicht nur Fachwissen, sondern auch konkrete praktische Übungsmöglichkeiten bekommen
(6) Schulorganisatorische Veränderungen (alles + bei SCHILB)
-
kleiner Schulklassen  Lehrer kann sich dem einzelnem Schüler widmen
kleinere Schulen  Schüler bleibt nicht anonym
Reduzierung des Stoffes exemplarisches Lehren und Lernen  pädagogischer Freiraum für den
Lehrer
Überweisung zum schulpsychologischen Dienst
Überweisung in eine Sonderschule
Einschalten des Jugendamtes
(7) Schulische Ordnungsmaßnahmen (nach Art. 63 des Bay EUG)
-
Ordnungsmaßnahmen sind immer nur eine ultima ratio und dürfen nur bei eindeutig schweren
Verfehlungen ausgesprochen werden
Schüler hat das Recht, Stellung zu beziehen




Verweis
Verschärfter Verweis
Versetzung in Parallelklasse
Ausschluß aus dem Unterricht
5.5. Ermittlung der Konsequenz
-
rechtzeitiges und wiederholtes Überprüfen, ob das gesetzte Ziel erreicht wurde
6. Schilb
-
Bach
Leontjew
Speck
Generelle Erziehungsschwierigkeiten
7. Fazit
-
Erziehung muß immer mit Schwierigkeiten und Mißerfolgen rechnen (begründet in der Individualität
des Menschen)
Lehrer sollt dabei nicht resignieren und nicht die Hoffnung auf Verwirklichung seines Auftrages
verlieren
Es wäre ein unpä. Ehrgeiz, wenn man versucht, schwieriges Verhalten alleine aufzuarbeiten
Ein guter Erzieher nimmt auch Hilfen von Beratungslehrern, Schulleiter, Kollegen und Eltern an.
Havers: Erziehungsschwierigkeiten in der Schule
(Pädagogisch-therapeutische Maßnahmen)
Erziehungsschwierigkeit: „Regelübertretung eines Schülers, die von einem schulischen
Erzieher wahrgenommen wird und als störend und unangemessen beurteilt wird.“
A. Maßnahmen des Lehrers zur Prävention (Vorbeugung) von Erziehungsschwierigkeiten
1. Die Vermittlung von Verhaltensregeln
Erziehungsschwierige Schüler kennen oft die Regeln nicht oder akzeptieren sie nicht
Studie von MADSEN; BECKER und THOMAS (1968): Wie wirkt sich Verhalten der Schüler aus, wenn
ihnen nur die Regeln klar mitgeteilt wurden?
 Einführung hatte keinen Erfolg, erst wenn die Regelbefolgung gelobt wurde oder Zuwendung
verstärkt wurde!
 Vermittlung von Regeln mit gewissen Faktoren:
(1)
(2)
(3)
(4)
Beteiligung der Schüler an der Festlegung von Verhaltensregeln
Explizite Regelformulierung
Konsistenz der Regeln innerhalb der Schule (es sollen gleiche Regeln bei allen Lehrer bestehen)
Sinn des Geforderten muß verstanden werden  Kritisches Verhalten soll in der Regel genannt
werden
(5) Regeln muß man sich merken können  nicht mehr als 6 Regeln in der Klasse
(6) Setzen von Konsequenzen für Regelbefolgung und Regelverstoß  auf Regeln, die nicht kontrolliert
werden können, soll man verzichten
(7) Regeln für ein sinnvolles Zusammenleben in der Klasse
Untersuchung GREENWOOD u. HOPS: Regeln in einer Grundschulklasse: ca. 29,7 % Anteil guten
Verhaltens
Bei Einführung von Feedback steig er auf 80 %
2. Strukturierung des Unterrichtsverlaufs
Bei Stillarbeit:
-
Ziel der Aufgaben war den Kinder bekannt
Erklärung, wo liegt der Anfang und die Teilschritte zum Ziel
Eigene Werkzeuge und Arbeitsmittel
Aufgaben waren so gewählt, dass jedes Kind, wenn es fertig war, sich trotzdem
noch beschäftigen konnte
 Kontinuität der Aufforderungsreize, d.h. ein Schritt ergibt sich aus dem anderen, es entstehen keine
Unterbrechungen
Im mündlichen Unterricht:
-
Momentum ,d.h. Schwung im Unterricht  zügige Unterrichtsführung ohne Verzögerungen, z.B. zu
langes Eingehen auf Störverhalten, zu lange Anordnungen
Reibungslosigkeit, d.h. Fehlen von Sprunghaftigkeit z.B. Fehlen von Übergängen
3. Beachtung positiven Schülerverhaltens
Untersuchung WHITE: Lehrer gehen vom 2. Schuljahr an viel häufiger auf negatives Schülerverhalten
ein als auf ein positives Schülerverhalten
Untersuchung von THOMAS, BECKER, ARMSTRONG:
Auswirkungen des Verhaltens auf Schüler, wenn Lehrer nicht mehr lobt
- Anfängliches Störverhalten: 8,7 % (mit Lob)
- Weiteres Störverhalten: 25,5 % (ohne Lob)
- Weiteres Störverhalten: ca. 40 % (mit Tadel)
 Beachtung positiven Schülerverhaltens wirkt sich zur Förderung adäquaten Arbeitsverhaltens aus. Die
Förderung des Arbeitsverhaltens wirkt sich oft in einer Reduktion anderer, nicht arbeitsbezogener
Erziehungsschwierigkeiten aus.
Beachtung von folgenden Grundregeln:
(1) Beachtung und Lob sind wirksamer, wenn sie unmittelbar nach dem Schülerverhalten eingesetzt
werden
(2) Kurze Kontakte (< 20sek.) wirken sich positiver aus als längere Kontakte (> 50 sek.). Bei längerem
Kontakt wird die gesamte Klasse aus den Augen verloren
4. Prävention von Erziehungsschwierigkeiten als Anfängerproblem
Besonders bei Junglehrer und Praktikanten ist die Prävention von Erziehungsschwierigkeiten ein großes
Problem:
- bevorzugt werden Kameraderie und übergroße Nachsicht für die Zuneigung der Schüler eingesetzt
(besser: „am Anfang die Zügel streng halten, damit man sie später lockern kann)
- es gelingt nicht, mit der Vielfältigkeit und Unvorhersehbarkeit in der Klasse zurechtzukommen
- Aufmerksamkeit wird auf einen Problemkreis gelenkt, die Klasse als Ganzes aus den Augen gelassen
 Classroom knowledge, d.h. Kenntnis der Ökologie einer Klasse, entwickelt sich erst im Laufe der Zeit
B. Unmittelbare Maßnahmen des Lehrers beim Auftreten von Erziehungsschwierigkeiten
1. Individuelle Hilfestellung
-
Bei Einzelarbeiten treten häufig Verhaltensdefizite auf, z.B. nicht mit der Arbeit beginnen, sich
ablenken lassen, nicht sorgfältig genug arbeiten.
Grund: intellektuelle Überforderung oder mangelnde Arbeitsmotivation
 individuelle Hilfe, d.h. Lehrer geht zu dem entsprechendem Kind und hilft ihm (anstatt sich mit der
entsprechenden Erziehungsschwierigkeit direkt auseinanderzusetzen)
Beachtung von folgenden Grundregeln:
(1)
(2)
(3)
(4)
(5)
Hilfestellung so früh wie möglich
Hilfe nicht mit Tadel beginnen
Schüler nicht mit Erklärungen zu schütten bevor man nicht sein Problem erkannt hat
Aufgaben können in Teilschritte zerlegt werden
Häufige kurze Hilfestellung ist besser als wenig lange Hilfestellung
2. Einbeziehen unbeteiligter Schüler in den Unterricht
Viele Schüler träumen im Unterricht  Lehrer widmet sich mehr den aktiven Schülern  unbeteiligte
Schüler werden immer weniger gefordert und werden weniger beachtet.
Mitarbeitssteigerung von KOUNIN:
-
-
Rechenschaftsprinzip: Methode, mit der der Lehrer in Erfahrung bringt, ob sich die Schüler wirklich
mit dem Unterrichtsstoff beschäftigen und mit der er den Schüler zu verstehen gibt, dass er als Lehrer
über die Mitarbeit informiert ist
Gruppenmobilisierung: auch nichtaufgerufene Schüler werden in den Unterricht miteinbezogen (z.B.
Schüler bleibt in Ungewißheit, wer als nächster aufgerufen wird)
 direkte Wirkung: mangelnde Mitarbeit wird ausgeglichen
 indirekte Wirkung: Anzahl der Unterrichtsstörungen wird ausgeglichen
3. Bewußtes Ignorieren von Erziehungsschwierigkeiten
-
Wirkung des Ignorierens ist in der Tatsache begründet, das häufiges Ermahnen und Schimpfen
unangemessenes Verhalten verstärken kann
Ignorieren kann nur für einen kleinen Teil der Erziehungsschwierigkeiten eingesetzt werden und ist
somit kein Allheilmittel
(1) Ignorieren bringt keine rasche Verhaltensänderung, Schwierigkeiten steigen zunächst an und fallen
bei konsequenter Durchhaltung später ab
(2) Erziehungsschwierigkeiten sollten nicht ignoriert werden, wenn es um ein Problem mit einem Schüler
oder der Klasse geht. Man könnte es als Schwäche oder Unfähigkeit des Lehrers interpretieren
(3) Ignorieren nicht bei Gefahr für andere
Einsatz des Ignorierens bei: Quengeln, Trotz, Wutanfälle, Abhängigkeit des Schülers vom Lehrer
 bewußtes Ignorieren nur in Verbindung mit klaren Verhaltensregeln und Beachtung des positiven
Schülerverhaltens
4. Verbale Zurechtweisung
-
Verbale Zurechtweisungen (z.B. Tadel, Schimpfen) gehören zu den häufigsten Maßnahmen gegen
Schwierigkeiten, da:
 Einfacher, als sich eine pädagogische Maßnahme zu überlegen
 einen unmittelbaren Erfolg hat (zumindest für einen kurzen Zeitraum)
Experiment: Kinder sitzen nicht auf ihrem Platz; Lehrer gibt Ermahnung, später sitzen noch weniger
Kinder auf ihrem Platz
 Ermahnungen führen zu einem paradoxen Effekt, die Ausführungen des negativen Verhaltens steigen
an
 besser: leises Ermahnen direkt beim Schüler
-
längeres Zurechtweisen führt oft zu negativen Auswirkungen,
 wenn Lehrer zu lange auf das Störverhalten eingeht
 wenn dabei andere Schüler aus den Augen verloren gehen
 wenn die Zurechtweisung nicht sofort erfolgt oder einen Unschuldigen trifft
5. Rasches Eingreifen bei Störverhalten
-
rasches Eingreifen mit Hilfe kurzer Signale z.B. scharfes Anschauen, Kopfschütteln, entschiedenes
„Nein“
Wahl des richtigen Zeitpunkts ist wichtig
Beachtung von folgenden Grundregeln:
(1) Aufmerksamkeit teilen, d.h. Lehrer muß während des Unterrichts erkennen, wo sich eine Störung
anbahnt und wer der Urheber ist
(2) Repertoire an Signalen
(3) Lehrer muß rasch entscheiden, ob es besser ist sofort einzugreifen oder lieber zu ignorieren
6. Punkteabzug und kurze Isolation
-
Punkteabzug (response cost):
in der Form des Tokensystems (Punkte können gewonnen oder verloren werden) oder in der Form
von festen Punkten (Schüler verlieren sie, wenn sie gegen Regeln verstoßen)
 Punkte haben einen bestimmten Wert z.B. längere Pause
 Schwierigkeit: wenn Schüler alle Punkte schnell verloren haben oder es ihnen gleichgültig ist
-
Soziale Isolation (time out):
5-15 Minuten time out können die Erziehungsschwierigkeit beenden
 Schwierigkeit: Verletzung der Aufsichtspflicht, Unterrichtsversäumnisse des Schülers
7. Unerwünschte Nebenwirkungen häufiger und harter Strafmaßnahmen
-
Gewöhnungseffekt  Strafe verliert ihre Wirkung  noch härtere Strafen
harte Strafen bewirken Vermeidungshaltung z.B. Schuleschwänzen
Strafen wie Blamieren verletzen das Selbstwertgefühl
harte Strafen erzeugen Angst
C. Problemanalyse als Entscheidungsgrundlage für längerfristige Maßnahmen zur Reduktion von
Erziehungsschwierigkeiten
Oft reichen die präventiven Maßnahmen und unmittelbaren Maßnahmen nicht aus, dann ist es sinnvoll
eine Problemanalyse zu machen
1. Die Problembeschreibung
-
Lehrer hat durch die Vielzahl an Aufgaben nur ein diffuses Problembewußtsein
 systematisches Beschreibung des Problems ist nötig:
(1) Knappe Darstellung der Situation, in der die Schwierigkeit auftritt
(2) Genaue Beschreibung der Erziehungsschwierigkeit
(3) Häufigkeit der Schwierigkeit
(4) wie äußerst sich die emotionale Reaktion des Lehrers?
(5) Formulierung der Verhaltensregel gegen die das Kind verstößt
Fehler bei der Problemanalyse:





Eigenschaften werden gezeigt (z.B. Rolf hat einen labilen Charakter) anstatt Verhaltensweisen
beschrieben (z.B. Rolf hat 2x Geld gestohlen)
Interpretation des Verhaltens oder vorschnelle Folgerungen (z.B. „Peter will nicht arbeiten“ statt „er
fängt erst nach mehreren Aufforderungen mit seinen Rechenaufgaben an)
Vorschnelle Verallgemeinerungen („Hans paßt nie auf“ statt „Hans paßt im Mathematikunterricht
während des Lehrervortrags nicht auf“)
Verhaltensweisen werden überbewertet
Es wird nicht das Verhalten des Schülers oder die emotionale Reaktion des Lehrers beschrieben (z.B.
„Markus muß oft ermahnt werden“)
2. Die Frage nach den zugrundeliegenden Normen und ihrer Anwendung
Konfliktbeseitigung nicht nur durch eine Änderung des Verhaltens beim Schüler, sondern auch in der
Erwartung vom Lehrer
 Änderung in der Erwartung ist dann nötig, wenn die Erwartung nicht legitimierbar ist (z.B.
Kleidungsregeln, Verbot den Lehrer zu kritisieren, Aufstehen und Grüßen)
 Lehrer sollte seine Erwartung überprüfen, ob sie dem Schüler nützt oder ob sie nur ihn als Lehrer
subjektiv stört
3. Fragen nach Veranlagung, organischen Ursachen und Umweltursachen in der Familie
Folgenden Ursachen von Erziehungsschwierigkeiten lassen sich vom Lehrer sehr schwer beeinflussen:
-
Niedrige Intelligenz
Extreme Ausprägungen der Reaktionsbereitschaft des autonomen Nervensystems
Motorische Hyperaktivität
 keiner dieser Ursachen wird ausschließlich durch Vererbung verursacht!

(1) Ein Wissen um diese Ursachen macht dem Pädagogen die Grenzen seines Einflusses bewußt
(2) Schwierigkeiten mit dem Schüler können besser verstanden werden, auch toleriert werden
(3) Bessere Zusammenarbeit mit Eltern, Ärzten, Psychologen und Sozialarbeiter
4. Frage nach Ursachen von Erziehungsschwierigkeiten in der Schule
Lehrer hat drei Methoden, um sich ein genaues Bild von den Ursachen zu machen
(1) Beobachtung des Schülers
Es können Auslöser (z.B. Verhalten tritt immer im Zusammensein mit bestimmten Klassenkameraden
auf) oder Verstärker (z.B. bewundernde Blicke von Klassenkameraden) von Erziehungsschwierigkeiten
festgestellt werden.
(2) Gespräch mit dem Schüler
Methode des „situationsbezogenen therapeutischen Gesprächs“ (nach REDL u. MORSE)
-
Ausgang ist ein konkreter Konfliktfall
diagnostische Phase
Gespräch unter vier Augen
Lehrer hört dem Schüler nur zu, wie er seine Sichtweise schildert
Lehrer schildert seine Sichtweise, zeigt seine Normen und Erwartungen
Gemeinsam mit dem Schüler wird ein Lösung erarbeitet, auch dem Schüler gezeigt,
Lösungsphas
welche negativen Konsequenzen er zu erwarten hätte.
e
 bestimmte aversive Bedinungen können festgestellt werden z.B. Überforderung, Langeweile, Gefühl,
ungerecht behandelt worden zu sein
(3) Beobachtung des eigenen Verhaltens
Es kann geklärt werden, ob das eigene Lehrerverhalten die Erziehungsschwierigkeit provoziert hat, z.B.
Überforderung und Ungerechtigkeit, Modelleinflüsse (z.B. hektischer Lehrer), geringe Information über
die Regeln und deren Sinn, wenig Verstärkung für adäquates Verhalten (z.B. Anerkennung)
D. Längerfristige systematische Maßnahmen des Lehrers: Verhaltensmodifikation durch
Verstärkung adäquaten Verhaltens
-
Ursachen werden hier nicht direkt angegangen, es wird dafür gesorgt, dass erwünschtes Verhalten
vom Lehrer häufig belohnt wird.
Vorteil: auch einsetzbar bei nicht bekannten Ursachen oder wenn der Lehrer keinen direkten Einfluß
auf sie hat
Es gibt 2 Problembereiche, in denen diese Methode eingesetzt werden kann:
(1) Erwünschtes Verhalten wird selten gezeigt (z.B. zu seltener Kontakt zu Klassenkameraden)
 Wenn die Verhaltensweise einmal auftritt, wird sie sofort vom Lehrer verstärkt
(2) Unerwünschtes Verhalten wird häufig gezeigt. (z.B. Umherlaufen in der Klasse)
 Lehrer verstärkt Verhalten, wenn es einmal nicht gezeigt wird („differentielle Verstärkung
niedriger Auftretenshäufigkeit“)
 Lehrer findet Verhaltensweise, die mit dem unerwünschten Verhalten nicht vereinbar ist z.B. auf
dem Platz sitzenbleiben („Verstärkung inkompatiblen Verhaltens“)
1. Auswahl der Verhaltensweise, die verstärkt werden soll
Erziehungsschwierigkeit soll in Zukunft seltener vorkommen  geeignete Verhaltensweisen müssen
gefunden werden, die mit der Erziehungsschwierigkeit unvereinbar sind
z.B. Aggressive Kinder verstärkt man für gelegentliche Hilfsbereitschaft, Teilen freundschaftlicher
Gespräche und Partnerarbeit
 nicht nur das Selbstbild des Kindes ändert sich, sondern auch die Einstellung der Umwelt
Notwendig sind aber häufig Zwischenschritte, die allmählich zum angestrebten Verhalten führen
2. Auswahl der Verstärker
-
Es ist sinnvoll, Kinder entsprechend ihrem Entwicklungsstand zu verstärken
Kleine Kinder: Süßigkeiten, Obst
Größere Kinder: Anerkennung
generell sollte mit einem höheren Verstärker (z.B. Lob) begonnen werden, individuelles Vorgehen!
Ziel: von der extrinsischen Motivation zur intrinsischen Motivation
Primäre Verstärker: Süßigkeiten
Sekundäre Verstärker: Lob. Anerkennung
Materielle Verstärker: Sternchen, Tiere- oder Klebebilder
Tokens: Plastikchips oder Punkte, die gegen Süßigkeiten etc. eingetauscht werden können
 Vorteile:
-
keine Sättigung, da Torkens gegen eine Fülle von materiellen Verstärkern eingetauscht werden
können
Eintauschverstärker können auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder eingestellt werden
Torkens werden erst nach dem Unterricht eingetauscht  keine Unterbrechung des Unterrichts
Häufige Belohnung möglich
Unmittelbare Verstärkung nach dem erwünschten Verhalten
Kontingenzverträge: zwischen Lehrer und Schüler; Schüler erhält Belohnung, wenn er sich an den
Vertrag hält
Tätigkeitsverstärker: Beliebte Tätigkeiten werden als Belohnung für weniger beliebte Tätigkeiten
eingesetzt (z.B. zusätzliche Spielzeit...)
Soziale Verstärker: alle Formen sozialer Zuwendung von mündlichem Lob oder nicht-verbalen Formen
(z.B. Körperkontakt, Handauflegen)
 Regeln für Lob:
-
Lehrer sollte üben, adäquates Verhalten sofort zu erkennen
Schüler sollte erkennen, wofür er gelobt wurde (deskriptives Lob)
Lob sollte ehrlich sein
Nicht aus Gutmütigkeit loben
Leises Lob für ältere Schüler
Informatives Feedback: Lehrer weist auf richtige oder falsche Lösungsansätze hin, während der Schüler
sich an einer schwierigen Aufgabe versucht.
3. Auswahl der Personen, die verstärkt werden sollen
Stellvertretende Verstärkung
- einzelner Schüler wird mit Süßigkeiten belohnt
- zuerst Einspruch der anderen Schüler, sie fühlten sich ungerecht behandelt
- Lehrer erklärt, dass mit diesem einen Schüler ein Vertrag abgeschlossen wurde
 Schüler, die in der Nähe des „einzelnen Schülers“ sitzen, zeigen positiveres Verhalten
Gruppenverstärkung

Typus 1: alle Schüler werden verstärkt, wenn ein Schüler, der sein Verhalten ändern soll, ein
bestimmtes Leistungskriterium erreicht hat.
Nachteil: großer Druck der Gruppe; kann aber auch dazu führen, dass ein negatives Verhalten nicht
immer bewundert wird.
(Bsp. Problemkind bekommt Süßigkeiten, wenn es sich richtig verhält; die anderen Schüler werden
versuchen, das Problemkind nicht in seinen negativen Taten zu unterstützen, weil sie dann vielleicht
Süßigkeiten abbekommen, oder mehr Spielzeit, weil der einzelne Schüler schneller fertig ist)

Typus 2: Verstärkung jedes einzelnen Schülers, sobald er ein Kriterium erreicht hat. Eigentlich eine
Einzelverstärkung, aber Leistungs- und Verhaltenskriterium ist für alle gleich.
Vorteil: Vermeiden von Gruppendruck
Nachteil: hoher Kostenaufwand

Typus 3: Verstärkung der ganzen Klasse, wenn die Klasse als Gesamt ein Kriterium erreicht hat (z.B.
Lärmpegel)
Ob ein Kriterium erreicht wurde erfolgt über die Einschätzung der Klasse, des Durchschnittwertes der
Klasse oder durch einen Schüler, der jeden Tag per Los neu bestimmt wird.

Typus 4: Klasse wird in 2 oder mehr Mannschaften eingeteilt
Im Good Bevavior Game werden Regelverstöße in Minuspunkten notiert. Bleibt eine Mannschaft
unter der festgelegten Zahl der Minuspunkte, wird sie Sieger.
FAZIT:
-
Verhaltensmodifkiaton mit sozialer Verstärkung wirkt nicht so schnell wie ein Token-Programm
Wahrscheinlichkeit ist aber größer der Generalisierung, d.h. soziale Verstärker kommen auch in
anderen schulischen Situationen vor, in denen keine geplante Verhaltensmodifikation vorkommt
Zuerst immer soziale Verstärkung!!!!!!!
E. Längerfristige Maßnahmen mit Beteiligung von Eltern, Psychologen, Sozialarbeitern oder
Ärzten
1. Maßnahmen mit Beteiligung der Eltern
(1)
(2)
(3)
(4)
Lehrer soll zuerst sagen, was vorgefallen ist und welche Maßnahmen er unternommen hat
Eltern werden um Stellungnahme gebeten
Fragen über häusliche Situation (z.B. Geschwister, Wohnverhältnisse...)
Entscheidungsmaßnahmen:
-
Soll Problem mit den Eltern gelöst werden?
Hilfe von dritter Seite (Arzt, Psychologe)?
Nachhilfeunterricht?
Schulwechsel?
 Beteiligung der Eltern, wenn Erziehungsschwierigkeiten von ihnen ausgelöst wurden z.B.
Überforderung des Kindes
Experiment von HAWKINS: Schüler die gute Leistung in der Schule zeigen, bekommen dies als
schriftliche Bestätigung für die Eltern mit nach Hause. Mit den Eltern wurde vereinbart, dass die Kinder
dann gelobt werden.
2. Maßnahmen mit Beteiligung einer Erziehungsberatungsstelle
In manchen Fällen (z.B. Geschwisterrivalität, Verhaltensstörungen der Eltern) kann der Lehrer nur mehr
auf eine Beratungsstelle verweisen.
-
Elterntherapie
Spieltherapie
Intelligenztest
Beratungsgespräche
INERHOFER: Form des Elterntrainings
(1)
(2)
(3)
(4)
Eltern lernen ihr Verhalten und das des Kindes durch Videoaufzeichung zu beobachten
Eltern lernen, Verhalten nach den Lerngesetzen zu interpretieren
Anwendung der Theorie auf das eigene Tun
Rollenspiele sollen alternative Formen des Erziehungsverhaltens bewirken
3. Maßnahmen mit Beteiligung des Jugend- oder Sozialamtes
Finanzielle Notlage  staatliche Unterstützung
4. Maßnahmen mit Beteiligung von Ärzten
-
Behandlung mit Medikamenten beseitigt nur die Symptome (z.B. Hyperaktivität)
Beruhigungsmittel: ungeeignet, weil negativer Einfluß auf Lernleistung
Stimulanzien (z.B. Ritalin): verbesserte Aufmerksamkeit
 Medikamente immer in Verbindung mit pädagogisch-therapeutischen Maßnahmen
F. Schulorganisatorische Maßnahmen
1. Ordnungsmaßnahmen
-
Verweis
Ausschluß vom Unterricht
Entlassung
Versetzung in Parallelklasse (wenn Spannungen zwischen Lehrer und Schüler oder Auslöser die
Mitschüler sind)
2. Übertritt in eine Schule einer anderen Schulart
-
Privatschule
Internat
L-Schule: nur sinnvoll, wenn Verhaltensstörung durch Überforderung ausgelöst wird
E-Schule: auf längere Sicht keine Reduzierung der Störungen
3. Innovative Ansätze
-
statt Aussonderung soll eine Integration stattfinden



Verbesserung der Lehrerbildung z.B. Lehrertraining (richtiges Beobachten von Schülern...)
Weiterbildung von Lehrern vor Ort
Päd. Therapeutisches Team: Sonderschullehrer (Förderung des Kindes), Psychologe (Beratung für
den Lehrer bei Konflikten) und Sozialarbeiter (Kontakt mit den Eltern)
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