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EUROPÄISCHE KOMMISSION
PRESSEMITTEILUNG
Brüssel, 2. Juli 2014
Beschäftigung: Kommission stellt Maßnahmen zur
Optimierung der Beschäftigungsmöglichkeiten in der
grünen Wirtschaft vor
Die Europäische Kommission hat heute eine Mitteilung angenommen, in der sie die
Herausforderungen und Beschäftigungschancen der gegenwärtigen Umstellung auf eine
grüne, CO2-arme sowie energie- und ressourceneffiziente Wirtschaft darlegt. In der
Mitteilung mit dem Titel „Initiative für grüne Beschäftigung“ wird ein integrierter Rahmen
abgesteckt, in dem Arbeitsmarktstrategien und Strategien für den Erwerb von
Qualifikationen aktiv zu dieser Umstellung beitragen können. Es werden folgende
Prioritäten aufgestellt: Antizipation des Qualifikationsbedarfs und Konzipierung geeigneter
Ausbildungsstrategien zur Unterstützung der Arbeitskräfte bei der strukturellen
Umstellung,
Unterstützung
von
Arbeitsmarktübergängen
und
Stärkung
von
Regelungsmechanismen und Partnerschaftsinitiativen. Die Mitteilung bildet ein Paket mit
der Mitteilung zur Kreislaufwirtschaft und der Mitteilung zum Grünen Aktionsplan für KMU
(vgl. IP/14/763 und IP/14/766).
IP/14/765
László Andor, EU-Kommissar für Beschäftigung, Soziales und Integration erklärte: „Die
strukturelle Umstellung auf eine grüne, ressourceneffiziente Wirtschaft hat bereits
tiefgreifende Umwälzungen in allen Branchen in Gang gesetzt. Wir haben jetzt die
Möglichkeit, umweltfreundliche Arbeitsplätze von hoher Qualität zu schaffen. Gleichzeitig
können wir auf nachhaltige Weise die Zukunft der nachfolgenden Generationen sichern
und zur Überwindung der Wirtschaftskrise beitragen. Wenn wir die richtigen
Politikstrategien umsetzen, wird die grüne Wirtschaft entscheidend dazu beitragen, dass
Europa global wettbewerbsfähiger wird. Auch wird sie uns bei der Erreichung der
Zielsetzungen der Strategie Europa 2020 helfen.“
EU-Umweltkommissar Janez Potočnik sagte: „Die Umstellung auf eine grüne,
ressourceneffiziente Wirtschaft bietet uns in erster Linie die Chance, die internationale
Wettbewerbsfähigkeit Europas zu verbessern und hochwertige, nachhaltige Arbeitsplätze
zu schaffen. Mithilfe der Initiative für grüne Beschäftigung können wir Umwelt- und
Beschäftigungspolitik miteinander in Übereinstimmung bringen und diesen Prozess
entscheidend vorantreiben.“
Connie Hedegaard, EU-Kommissarin für Klimapolitik, gab folgende Erklärung ab: „Bei den
grünen Arbeitsplätzen werden mit die größten Zuwachsraten verzeichnet. Sie gehören
auch zu den krisenfestesten Jobs in der europäischen Wirtschaft. So werden in Bereichen
wie der Energieeffizienz von Gebäuden, der Isolierung von Leitungen, bei Recycling und
innovativen Technologien für erneuerbare Energiequellen keine externen Dienstleistungen
eingekauft, sondern es wird auf lokale Kompetenz gesetzt. Selbst während der Krise hat
die Beschäftigung in diesen Bereichen zugenommen. Angesichts von 26 Millionen
Arbeitslosen in Europa können wir uns nicht darauf beschränken, Wachstum zu schaffen.
Wir müssen auch diejenigen Bereiche fördern, in denen neue Arbeitsplätze entstehen
können. Die grüne Wirtschaft bietet ein enormes Potenzial für die Schaffung von
Arbeitsplätzen und dieses Potenzial müssen wir in Europa voll ausschöpfen.“
Damit das Beschäftigungspotenzial der grünen Branchen in vollem Maße genutzt werden
kann, müssen Arbeitsmarktstrategien und -instrumente gezielter ausgerichtet werden.
Außerdem müssen sie enger mit der Umwelt-, Klima- und Energiepolitik abgestimmt
werden. Hierbei sind einige große Hindernisse zu überwinden, da der wirtschaftliche
Umbau nicht nur zur Entstehung neuer Arbeitsplätze führt, sondern auch Arbeitsplätze neu
gestaltet werden müssen.
In der Mitteilung wird ein integrierter Rahmen für die Beschäftigungs- und
Arbeitsmarktstrategien auf EU- und nationaler Ebene abgesteckt, der folgende
Komponenten enthält:




Deckung von Qualifikations- und Wissensdefiziten durch Förderung des Erwerbs
geeigneter Qualifikationen und eine bessere Prognose des Qualifikationsbedarfs;
Antizipation branchenspezifischer Veränderungen, Unterstützung von Übergängen
auf dem Arbeitsmarkt und Mobilitätsförderung, u. a. durch flächendeckende
Anwendung des Qualitätsrahmens der EU für die Antizipation von Veränderungen
und Umstrukturierungen und enge Zusammenarbeit mit den öffentlichen
Arbeitsverwaltungen;
Förderung der Schaffung von Arbeitsplätzen durch Verlagerung der Steuerlast vom
Faktor Arbeit auf den Faktor Umweltverschmutzung; Förderung eines grünen
Beschaffungswesen, grünen Unternehmertums und grüner Sozialunternehmen;
Verbesserung der Datentransparenz und -qualität, damit die Auswirkungen der
grünen Wirtschaft auf den Arbeitsmarkt im Rahmen des Europäischen Semesters
besser überwacht und analysiert werden können;
2


Förderung des Dialogs zwischen Arbeitgebervertretern und Gewerkschaften zum
Thema Umstellung auf eine grüne Wirtschaft;
Stärkung der internationalen Zusammenarbeit, insbesondere im Rahmen der
Wissensplattform für grünes Wachstum, die von dem Green Growth Institute, der
OECD, dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen und der Weltbank eingerichtet
wurde.
Hintergrund
In der Strategie Europa 2020 wurde die Umstellung auf eine grüne, CO2-arme und
ressourceneffiziente
Wirtschaft
als
einer
der
wichtigsten
strukturellen
Umwandlungsprozesse auf dem Weg zu intelligentem, nachhaltigem und inklusivem
Wachstum herausgestellt. Dem Modell für grünes Wachstum liegt ein struktureller
Wirtschaftswandel zugrunde, dessen Hauptursache die Knappheit der Ressourcen
(Verfügbarkeit und Preise) ist und der zusätzlich durch Politikstrategien, technologischen
Wandel und Innovation, neue Märkte sowie geänderte Bedarfs- und Verbrauchsmuster der
Industrie und der Verbraucher angetrieben wird.
Im Jahreswachstumsbericht 2014 wurde das Beschäftigungspotenzial der grünen
Wirtschaft hervorgehoben und betont, dass strategische Rahmen entwickelt werden
müssen, bei denen arbeitsmarkt- und ausbildungspolitische Maßnahmen entscheidend zur
Schaffung von Arbeitsplätzen beitragen. Es verfügen jedoch nur einige wenige
Mitgliedstaaten über einen integrierten Politikrahmen, der grünes Wachstum und
Beschäftigung miteinander verknüpft.
Das Potenzial zur Schaffung von Arbeitsplätzen in Verbindung mit der Erzeugung von
Energie aus erneuerbaren Quellen, Energieeffizienz, Abfall- und Wasserbewirtschaftung,
der Erhaltung der Luftqualität, der Wiederherstellung und Erhaltung der Biodiversität sowie
dem Aufbau einer grünen Infrastruktur ist beträchtlich und gleichzeitig unanfällig für
Schwankungen im Konjunkturzyklus. Selbst während der Wirtschaftskrise wurden
zahlreiche „grüne“ Stellen geschaffen: Die Zahl der Beschäftigten in diesem Bereich stieg
in der EU von 2002 bis 2011 von 3 auf 4,2 Millionen, in den Jahren der Rezession (20072011) ist sie um 20 % angewachsen.
Grundlage für die Mitteilung „Initiative für grüne Beschäftigung“ ist die Arbeitsunterlage
der Kommissionsdienststellen „Exploiting the employment potential of green growth“
(Nutzung des Beschäftigungspotenzials des grünen Wachstums), die Teil des
Beschäftigungspakets von April 2012 (vgl. IP/12/380, MEMO/12/252) ist. Darin wurde
prognostiziert, dass die grüne Wirtschaft bis zum Jahr 2020 bis zu 20 Millionen Stellen
schaffen kann. Die anderen beiden großen Bereiche, für die ein erhebliches
Stellenpotenzial ermittelt wurde, sind die Gesundheitsversorgung sowie die Informationsund Kommunikationstechnologien.
Mehr zum Thema:
Siehe MEMO/14/446
Artikel auf der Website der GD Beschäftigung
László Andors Website
László Andor auf Twitter
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Themen Beschäftigung, Soziales und Integration
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