1. Einleitung und Problemstellung

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Zum Einfluss von Umweltfaktoren auf die
Häufigkeit und Dauer akuter
respiratorischer Erkrankungen bei
Kleinkindern
Dissertation
zur Erlangung des akademischen Grades
doctor medicinae dentariae (Dr. med. dent.)
vorgelegt dem Rat der Medizinischen Fakultät
der Friedrich-Schiller-Universität Jena
von der Zahnärztin Beate Löwicke
geboren am 8.9.1971 in Dresden
und
von dem Zahnarzt Sven Augustin
geboren am 17.12.1970 in Erfurt
Inhaltsverzeichnis
1.
Einleitung und Problemstellung ............................................................... 4
2.
Wissenschaftliche Grundlagen ................................................................. 7
2.1 Pathogenese und Epidemiologie der ARE ............................................ 7
2.2 Einflußfaktoren der Umwelt auf die ARE .......................................... 10
2.2.1 Bedeutung von Gemeinschaften im Infektionsgeschehen
für Kleinkinder ........................................................................ 10
2.2.2 Klima und Luftschadstoffe ..................................................... 11
2.2.2.1 Allgemeine
Bedeutung
von
Klima
und
Luftschadstoffen ....................................................... 11
2.2.2.2 Straßenverkehr als wichtige Emissionsquelle
verschiedener Schadstoffe ........................................ 13
2.2.2.3 Einflüsse der Wohnlage, des Wohnungsbaus und
der Wohnungseinrichtung ......................................... 16
2.2.2.4 Raumklima und Innenraumluftqualität ..................... 17
2.2.2.5
Passivrauchen .......................................................... 20
2.3 Atopien im Kindesalter ....................................................................... 22
2.4 Allergische Erkrankungen in den Alten und Neuen Bundesländern .. 23
3.
Eigene Untersuchungen ........................................................................... 25
3.1 Methodik ............................................................................................. 25
3.1.1 Studienpopulation ................................................................... 25
3.1.2 Studiendesign und Methoden .................................................. 25
3.2 Ergebnisse ........................................................................................... 29
3.2.1 Kindertagesstätten ................................................................... 29
3.2.2 Luftschadstoffsituation im Untersuchungsgebiet ................... 30
3.2.3 Analyse der Daten ................................................................... 33
3.2.3.1 Allgemeines .............................................................. 33
3.2.3.2
Beschreibung der Untersuchungspopulation ........... 35
3.2.3.3 Auftreten respiratorischer Erkrankungen in der
Untersuchungspopulation ......................................... 40
3.2.3.4 Häufigkeiten von Ausfalltagen ................................. 46
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
2
3.2.3.5. Auftreten
von
Atopien
in
der
Untersuchungspopulation ......................................... 48
3.2.3.6 Auftreten der respiratorischen Erkrankungen bei
Exposition für ausgewählte Einflußgrößen .............. 52
3.2.3.7 Auftreten von Atopien bei Exposition für
ausgewählte Einflußgrößen ...................................... 67
3.2.3.8 Die
bivariate
Analyse
ausgewählter
Umweltfaktoren und Bestimmung des relativen
Risikos ...................................................................... 71
3.2.3.9 Deskriptive Analyse der Daten adjustiert nach
Altersgruppe und Geschlecht .................................... 90
3.2.3.10 Faktorenanalyse
und
multiple
logistische
Regressionsanalyse ................................................... 91
4.
Diskussion ............................................................................................... 104
5.
Zusammenfassung ................................................................................. 115
6.
Verzeichnis der Abbildungen und Tabellen ........................................ 119
7.
Literaturverzeichnis .............................................................................. 122
8.
Abkürzungsverzeichnis ......................................................................... 132
9.
Ehrenwörtliche Erklärung .................................................................... 133
10. Anteilserklärung .................................................................................... 134
11. Danksagung ............................................................................................ 135
12. Lebensläufe ............................................................................................. 136
13. Anhang (Fragespiegel) ........................................................................... 138
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
3
1. Einleitung und Problemstellung
1. Einleitung und Problemstellung
Die Häufung von akuten respiratorischen Erkrankungen (ARE) im Säuglingsund Kleinkindalter und ihr absolutes Überwiegen im Vergleich mit allen
weiteren Erkrankungen in dieser Altersgruppe, machen ARE für die
Epidemiologie
besonders
interessant.
Der
Ansatz
aller
folgenden
epidemiologischen Untersuchungen war, bei bekannter Pathogenese der ARE
zu klären, inwieweit das Infektionsgeschehen durch von außen einwirkende
Faktoren beeinflusst wird. Die meisten Autoren sind der Frage nachgegangen,
ob es schädigende Faktoren gibt. Es gibt aber auch Faktoren, die die klinische
Manifestation einer ARE verhindern oder ihren Verlauf abschwächen. Als
schädigende Faktoren unter den Umwelteinflüssen kamen in erster Linie die
Luftverunreinigungen durch Industrie und Straßenverkehr in Frage. Auf
Veranlassung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) fanden 1969 in
Skandinavien erste groß angelegte epidemiologische Erhebungen zum
speziellen Thema “Luftschadstoffbelastung und deren Bedeutung für
Atemwegserkrankungen” statt. In den folgenden Jahrzehnten wurde das
Spektrum der verdächtigen Faktoren erweitert. Man bezog nach und nach
klimatische Faktoren, biometeorologische Faktoren, raumklimatische Faktoren,
regionale Gegebenheiten, bauliche Besonderheiten und soziale Aspekte ein.
Die Berücksichtigung dieser Faktoren war eine notwendige Konsequenz der
Tatsache, dass nirgendwo im biologischen System Monokausalität herrscht
[125]. Alle diese Faktoren dienen zur Ermittlung eines Gesamtrisikos für die
Population, das Individualrisiko kann sowohl deutlich darüber, als auch
darunter liegen [118].
Epidemiologie ist Risikoforschung. Die Wahrscheinlichkeit, mit der eine
bestimmte Belastung zu einer bestimmten Wirkung führt, wird durch das
Risiko
angegeben.
Ein
mögliches
epidemiologisches
Verfahren
zur
Risikoabschätzung liefert die Erfassung der Auswirkung von Expositionen des
Menschen. Dieser Weg zur Risikoermittlung ist mit dem Nachteil verbunden,
dass
häufig
Mischexpositionen
vorliegen
und
retrospektiv
die
Expositionsbedingungen oft nicht mehr quantifiziert werden können [117].
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4
1. Einleitung und Problemstellung
An statistischen Kollektiven wird mit Hilfe von Wahrscheinlichkeitskalkülen
epidemiologische Forschung betrieben. Dabei ist unumstritten, dass sich die
Qualität epidemiologischer Studien durchaus mit der experimentellen
Forschung vergleichen kann. Es ist wichtig, hier auf eine bedachte
Interpretation der Ergebnisse zu achten, die ein fundiertes methodisches und
medizinisches Fachwissen erfordert.
Die politische Wende in den Neuen Bundesländern brachte erhebliche
Veränderungen in den Bereichen der Industrie und dem sozialen Gefüge mit
sich und veränderte die Umweltsituation entscheidend. Im Wesentlichen sind
dafür verantwortlich der Wegfall von Feuerungsanlagen, die Umstellung der
Heizungsanlagen in den Haushalten, der Rückgang des Energieträgers
Braunkohle, die Schließung vieler Industriebetriebe und der Anstieg der
Straßenverkehrsdichte auf das Niveau der alten Bundesländer. In dem
Zusammenhang muss auch der Rückgang von Arbeits- und Betreuungsplätzen
in den Kindereinrichtungen gesehen werden. Hinzu kommt eine Neuordnung
der Trägerschaft verbunden mit neuen Konzepten für die Betreuung der Kinder
in Tagesstätten.
Damit tauchen neue, den Menschen beeinflussende Faktoren in der Umwelt auf
und andere verlieren möglicherweise an Bedeutung. Von Interesse ist nun,
inwiefern sich diese veränderten Lebensbedingungen auf das Auftreten von
Infektionskrankheiten des Respirationstraktes auswirken. Denn trotz der in
vielen
Bereichen
respiratorische
einschneidenden
Erkrankungen
nach
Veränderungen
gehören
wie
den
vor
zu
akute
häufigsten
Infektionskrankheiten im Kleinkindalter.
Im Mittelpunkt der Untersuchungen zum Auftreten von akuten respiratorischen
Erkrankungen im Zusammenhang mit Umwelteinflüssen stehen Kleinkinder.
Dafür sprechen mehrere Gründe. Kinder sind keinen zusätzlichen Belastungen
aus dem Berufsalltag ausgesetzt und sie sind keine aktiven Raucher. Allerdings
können sie in Kindereinrichtungen einem erhöhten Infektionsrisiko unterliegen.
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5
1. Einleitung und Problemstellung
Die Kindereinrichtungen bieten jedoch den Vorteil, dass hier bei einer
ausreichend großen Anzahl von Kindern umfangreiche Dokumentationen zu
akuten respiratorischen Erkrankungen in einem bestimmten Zeitabschnitt
durchgeführt werden können. Sie fassen einen großen Teil der interessierenden
Population zusammen und machen sie damit einer epidemiologischen Studie
zugänglich. In Jena und Stollberg wurde 1990/91 eine umfassende
Untersuchung zum
Zusammenhang von Umweltfaktoren und akuten
respiratorischen Erkrankungen durchgeführt. In dieser Arbeit sollen diese
Ergebnisse an unabhängigen Kollektiven unter den jetzigen Bedingungen in
den neuen Bundesländern überprüft werden, um ggf. Schlussfolgerungen für
praktische Maßnahmen treffen zu können.
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6
2. Wissenschaftliche Grundlagen
2. Wissenschaftliche Grundlagen
2.1 Pathogenese und Epidemiologie der ARE
Akute respiratorische Infektionen (ARE) gehören zu den häufigsten
Erkrankungen des Kindesalters überhaupt. LOPEZ-BRAVO und Mitarbeiter
fanden für Säuglinge in den ersten 18 Lebensmonaten in 77% der Fälle eine
oder mehrere Episoden von akuten Erkrankungen der unteren Atemwege [72].
Dies deckt sich auch mit älteren Untersuchungen. Die durchschnittliche
Häufigkeit der ARE bei Kleinkindern wird mit 3-6 Erkrankungen im Jahr
angegeben [43,91].
Unter ARE versteht man durch Viren und/oder Bakterien hervorgerufene,
fieberhafte und nicht fieberhafte Infekte der oberen und unteren Atemwege [1].
Risikofaktoren spielen nur eine untergeordnete Rolle. Nach Aussage einer
Schweizer Studie üben sie einen Einfluss von 7% aus [17]. Die häufigsten
Erreger sind Rhinoviren, Adenoviren, Influenza- und Parainfluenzaviren und
RS-Viren. Bakterien treten hauptsächlich als Erreger von Superinfektionen in
Erscheinung.
Hier
dominieren
Streptokokken
und
Staphylokokken,
Pneumokokken und Haemophilus influenzae [15,54,73]. Typisch für den
klinischen Verlauf von Atemwegserkrankungen bei Kleinkindern ist das rasche
Auftreten von Komplikationen mit Beteiligung des Bronchialbaumes und der
tieferen Atemwege. Eine Infektion der oberen Atemwege kann in kurzer Zeit
zu einer Bronchitis führen, aus der sich auch verhältnismäßig oft eine
Pneumonie entwickeln kann. Die ARE der oberen Luftwege sind mit 90% fast
ausschließlich viral bedingt [18,19].
Kommt es zu bakteriellen Superinfektionen, so kann sich der Infekt in die
tieferen Luftwege verlagern und äußert sich in den eben beschriebenen
Komplikationen,
wie
Bronchitis
und
Pneumonie.
Der
kindliche
Respirationstrakt ist besonders empfänglich für akute Infektionen. Eine
prospektive
Kohortenstudie
aus
Pennsylvania
ergab
für
Kinder
in
Gruppenbetreuung in 89% aller Krankheitsfälle eine Erkrankung der
Atemwege [104].
Die Ursachen für diese häufige Beteiligung sind multikausal. Einerseits ist der
kindliche Respirationstrakt anatomisch bedingt noch recht kurz und eng.
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7
2. Wissenschaftliche Grundlagen
Dies ist kombiniert mit einer physiologisch begründeten hohen Atemfrequenz
bei geringer Respirationstiefe. Andererseits ist auch die spezifische
Immunabwehr des kindlichen Organismus noch nicht vollständig entwickelt.
Zeitweise sind bis zu 50% der Bevölkerung an ARE erkrankt. Laut
ANDERSON dokumentiert die WHO die ARE als Grund für ambulante
Behandlungen von Kleinkindern in 20% bis 40% der Fälle [5].
Es gibt eine große Erregergruppe, die als Zielorgan die respiratorische
Schleimhaut
hat,
und
folglich
sind
ARE
keine
erregerspezifische
Erkrankungen. Es handelt es sich hierbei um einen Symptomenkomplex,
welcher Husten, Heiserkeit, Rhinitis und Bronchitis, beeinträchtigtes
Allgemeinbefinden und Fieber beinhalten kann. Die Funktion der Atemwege
ist durch die anfangs seröse und später hämorrhagische
Entzündung der
Schleimhäute beeinträchtigt. Durch die bakterielle Superinfektion entwickelt
sich die putride Phase der Entzündung. Im allgemeinen ist der klinische
Verlauf einer viral bedingten Rhinitis im Kleinkindalter gekennzeichnet durch
eine Dauer von ca. 14 Tagen; darin eingeschlossen sind Prodromalstadium und
Genesungsphase. Die Inkubationszeit ist nur kurz. Sie beträgt in Abhängigkeit
vom Erreger wenige Stunden bis Tage [101]. In einer Anzahl der Fälle
rezidiviert die Erkrankung und kann in das chronische Stadium übergehen.
Dieses Stadium ist nicht durch eine eigene Symptomatik gekennzeichnet,
sondern durch kurze krankheitsfreie Intervalle. Unter ARE begünstigenden
Voraussetzungen kann auch das chronische Stadium exazerbieren, d.h. die
Erkrankung kann in komplizierte akute Verläufe übergehen. So kann sich z.B.
aus einer chronischen Bronchitis eine Pneumonie entwickeln.
Für das Kleinkindalter werden spezifische Formen der Bronchitis und
Laryngitis klinisch unterschieden, die obstruktive Bronchitis und die
stenosierende Laryngitis, der Pseudokrupp. Gemeinsames Kennzeichen dieser
Formen ist der durch eine Lumeneinengung hervorgerufene Stridor. Beides
sind Sonderformen der akuten respiratorischen Erkrankungen und unterliegen
einer multifaktoriellen, primär viralen Genese [128]. In der Stuttgarter
Längsschnittstudie zu Pseudokrupp rezidivierte Pseudokrupp in der Hälfte der
Fälle [116].
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8
2. Wissenschaftliche Grundlagen
Sowohl bei Pseudokrupp, als auch bei obstruktiver Bronchitis verliefen die
Rezidiverkrankungen im Durchschnitt schwerer als die Ersterkrankungen
[85,116]. Dem Respirationstrakt benachbarte Strukturen können aufgrund der
kindlichen Anatomie besonders leicht in das Krankheitsgeschehen involviert
werden. Oftmals wird zusätzlich eine Otits media diagnostiziert. Eine mögliche
Folge dieser Komplikation ist eine Einschränkung des Hörvermögens mit der
Spätfolge des erschwerten oder unmöglichen Erlernens der Sprache und damit
verbundenen weiteren Entwicklungsstörungen [9,77].
In den letzten Jahren war es ein heftig diskutiertes Thema, inwieweit
Luftschadstoffe das Auftreten von Pseudokrupp beeinflussen. Wie stark der
Einfluss ist, konnte noch nicht eindeutig beantwortet werden. Die Entwicklung
der Stickoxide (NOx) und die Aussagen zum Pseudokrupp legen einen Einfluss
von NOx und anderer verkehrsabhängiger Emissionen nahe [115,116]. Querund Längsschnittstudien der letzten Jahre ergaben Hinweise auf ein verändertes
Schadstoffprofil. Schwefeldioxid und Staub sind deutlich zurückgegangen, die
Stickoxide haben deutlich zugenommen.
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9
2. Wissenschaftliche Grundlagen
2.2 Einflussfaktoren der Umwelt auf die ARE
2.2.1
Bedeutung von Gemeinschaften im Infektionsgeschehen
für Kleinkinder
Die akuten respiratorischen Erkrankungen gehören zu den Infektionskrankheiten, die auf dem Wege der Tröpfcheninfektion übertragen werden.
Dieser Infektionsvorgang wird vor allem durch ein enges Zusammenleben von
Kindern bzw. Kindern und Erwachsenen, wie es für Gemeinschaftseinrichtungen
typisch
ist,
unterstützt.
Diese
stellen
eine
besondere
Infektionsquelle dar. Dazu zählen u.a. Kindertagesstätten, Kindergärten und
Kinderkrippen [35]. Deshalb gelten für sie besondere rechtliche Vorschriften
des Seuchenrechtsneuordnungsgesetzes vom 20. Juli 2000. Aus einer
amerikanischen Studie geht hervor, dass Kinder, die Tageseinrichtungen
besuchen, eine größere Anzahl respiratorischer Infektionen durchmachen, als
Kinder, die zu Hause betreut werden. Außerdem verlaufen diese Infektionen
schwerer [103,104]. Daraus resultiert das generelle Problem einer vermehrten
Ansteckungsmöglichkeit und vor allem auch der Möglichkeit der Reinfektion
in Kindereinrichtungen.
Der familiären Gemeinschaft kann oftmals auch eine Bedeutung im
Infektionsgeschehen zugeschrieben werden, besonders wenn die Kinder den
Schlafraum mit Geschwistern oder Eltern teilen müssen. Beim „Bedroom
sharing “ wird eine höhere Gefahr der Ansteckung mit Viren und Bakterien
vermutet [13,23,115,129]. KOMOROWSKI und Mitarbeiter fanden darüber
hinaus auch einen vorangegangenen Arztbesuch als Risiko erhöhend, speziell
bei Säuglingen [65]. Sie begründen dieses Ergebnis damit, dass bei
Routineuntersuchungen die Gemeinschaft im Wartezimmer des Arztes ein
potentielles Erregerreservoir darstellt.
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10
2. Wissenschaftliche Grundlagen
2.2.2
Klima und Luftschadstoffe
2.2.2.1 Allgemeine Bedeutung von Klima und Luftschadstoffen
Die Luftschadstoffe gehören zu den wichtigsten Umweltfaktoren in
epidemiologischen Studien. Zu den klassischen gasförmigen Luftschadstoffen
zählen Schwefeldioxid (SO2), Stickoxide (NOx), Stickstoffdioxid (NO2),
Kohlenmonoxid (CO), Ozon (O3); zu den partikelförmigen Luftschadstoffen
Schwebstaub, Staubniederschlag und Ruß. Ihr Vorkommen in der Außenluft ist
stark unterschiedlich und zum einen von natürlichen und anthropogenen
Emittenten und zum anderen von saisonalen Gegebenheiten abhängig. In der
kalten Jahreszeit tritt beispielsweise der Schadstoff Ozon nicht bzw. weit unter
dem Grenzwert auf.
Andererseits steigen die SO2–Konzentrationen durch das Heizverhalten an. Im
Zusammenhang
mit
den
erhöhten
SO2–Konzentrationen
im
Winter
hervorgerufen speziell durch Kohleheizungen und Kohlekraftwerke, bestätigen
viele Autoren eine erhöhte Prävalenz akuter respiratorischer Erkrankungen
[21,78,114]. Eine Studie in Holland beschäftigte sich mit der Auswirkung der
täglichen Luftschadstoffbelastung im Winter auf Schulkinder, mit dem
Ergebnis, dass empfindliche Kinder signifikant mit verminderten Peak-FlowWerten reagierten [14]. Im Umkehrschluss gibt es auch Studien, die die
niedrigere
Erkrankungsrate
für
die
Sommermonate
bestätigen
[61].
Unabhängig von den Luftschadstoffen sehen viele Autoren die Ursache der
erhöhten Erkrankungsrate im Winter in den klimatischen Besonderheiten dieser
Jahreszeit. Als bedeutungsvoll werden von den Autoren erachtet: feuchte
Witterung mit Nebel, Inversionswetterlage, niedrige Lufttemperatur und
relative Windarmut [7,53,78,86,90,128].
HIGGINS und Mitarbeiter fanden eine signifikante Verschlechterung von
Atemfunktion und verstärkte respiratorische Symptomatik bei Patienten mit
chronisch
obstruktiven
Atemwegserkrankungen
bei
erhöhten
Luftschadstoffwerten. Dieser Effekt zeigte sich besonders bei hohen SO2Konzentrationen [48].
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
11
2. Wissenschaftliche Grundlagen
Auch lungengängige Stäube wirken sich nachteilig auf das Respirationssystem
aus.
DOCKERY
und
ARDEN-POPE
ermittelten
eine
signifikante
Verschlechterung der Lungenfunktionsparameter und eine Erhöhung der
Symptomhäufigkeit bei erhöhter Schwebstaubkonzentration [27,28]. Gleiches
heben die Autoren BRAUN-FAHRLÄNDER und Mitarbeiter in ihrer Studie
hervor [16]. Eine starke Assoziation von Staubbelastung speziell mit
Symptomen der unteren Atemwege dokumentieren SCHWARTZ, DOCKERY
und Mitarbeiter [104].
Als Ergebnis einer Querschnittstudie aus Dresden zur Untersuchung der
Beziehung der Prävalenz von Atemwegserkrankungen und Allergien bei
Kindern mit verschiedenen Luftschadstoffen wurde formuliert, das Bronchitis
bei Kindern um so häufiger auftritt, je höher die Konzentrationen von Benzol,
NO2 oder CO sind. Die Autoren kommen zu der Schlussfolgerung, dass eine
mäßige Zunahme verkehrsbedingter Schadstoffe mit einer erhöhten Prävalenz
von Husten und Bronchitis bei Schulkindern einhergeht. Eine erhöhte
Prävalenz atopischer Erkrankungen wurde nicht gefunden [50].
In einer finnischen Studie mit einem Kollektiv von 3 bis 6 Jahre alten
Kleinkindern ergab sich ein erhöhtes relatives Risiko für das Symptom Husten
zwischen 1,23 und 1,52 bei Belastung mit wenigstens 27,7 mg NO2/m³ im
Vergleich zu Tagen mit weniger als 16,2 mg NO2/m³ [84]. Auch andere
Autoren
stellten
einen
Zusammenhang
zwischen
akuten
Atemwegs-
erkrankungen und Schadstoffkonzentrationen fest [1,45,74,75]. Dieser
Zusammenhang bestätigte sich für 0- bis 4-jährige Patienten einer Kinderklinik
sowohl bei Kurzzeit- als auch bei Langzeitexposition [83]. Welche Bedeutung
dabei Schwefeldioxid und den Stickoxiden zukommt, wird in den Studien
unterschiedlich bewertet.
Vier ausgewählte Studien führten die betreffenden Autoren zu der Aussage,
dass weniger Schwefeldioxid und Kohlenmonoxid als vielmehr die Stickoxide
für zukünftige Untersuchungen relevant seien [28,51,75,109].
Demgegenüber stehen die Ergebnisse einer amerikanischen Studie, die
belegen, dass erhöhte SO2–Werte einen die ARE-Inzidenz steigernden Effekt
haben. Die NO2–Belastung führte zu einem inversen Ergebnis [46].
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
12
2. Wissenschaftliche Grundlagen
RAIZENNE und Mitarbeiter haben zusammenfassend formuliert, dass es
unwiderlegbar
erscheint,
dass
sich
Luftschadstoffe
einzeln
oder
in
Kombination auf die Gesundheit asthmatischer und gesunder Kinder und
Erwachsener auswirken [96]. Dies bestätigen auch MORGAN und Mitarbeiter
die vermehrte Krankenhausaufnahmen in Zeiten erhöhter Luftbelastung fanden
[82].
2.2.2.2 Straßenverkehr
als
wichtige
Emissionsquelle
verschiedener
Schadstoffe
Der motorisierte Straßenverkehr gilt in den hochindustrialisierten Ländern als
Hauptemissionsquelle für die Schadstoffe NOx, Benzol, Ruß und Toluol [31].
Dies gilt sowohl für Europa [2,126], als auch für die Länder Nordamerikas
[46]. Es ist absehbar, dass seine diesbezügliche Bedeutung mit steigender
Verkehrsdichte durch wachsenden Motorisierungsgrad der Bevölkerung und
zunehmende Fahrleistungen auch in Zukunft bestehen bleiben wird.
Folgerichtig ergibt sich die Hauptbelastung an Verkehrsschwerpunkten, welche
oft in Ballungsgebieten liegen. Es handelt sich dabei um Kreuzungsbereiche an
Hauptverkehrsstraßen aber auch um Straßen mit hohem Durchgangs- und
Pendleranteil. Diese befinden sich häufig in dicht besiedelten Wohngebieten.
Aufgrund dieser Gegebenheiten ist die Hauptimissionsbelastung durch den
Straßenverkehr kleinräumig d.h., auf die unmittelbare Nachbarschaft der
Quellregion beschränkt. Somit ist der unmittelbare Einflussbereich abhängig
von den spezifischen örtlichen Verhältnissen und den hinzukommenden
klimatischen
Besonderheiten
begrenzt.
Allgemein
sind
die
Imissionskonzentrationen unter den beschriebenen Bedingungen Gegenstand
so genannter Nahbereichsmessungen der Umweltbehörden.
Die lufthygienische Situation der Stadt Erfurt wird durch die Thüringer
Landesanstalt für Umwelt ermittelt [31]. Die Ergebnisse dieser Messungen
liefern
wichtige
Basisdaten
für
epidemiologische
Studien,
die
die
Auswirkungen von Schadstoffen auf die menschliche Gesundheit untersuchen.
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
13
2. Wissenschaftliche Grundlagen
Zu den gesundheitlichen Auswirkungen Kfz typischer Immissionen in der
Außenluft liegen aus den letzten Jahren Untersuchungen aus verschiedenen
Ländern vor.
In der Schweiz kam man zu dem Ergebnis, dass für Vorschulkinder eine
positive Beziehung zwischen der NO2-Konzentration der Außenluft und der
Anzahl bzw. der Dauer von Atemwegssymptomen pro Kind besteht [17].
In der Bundesrepublik Deutschland wurden in verschiedenen Bundesländern
und ausgewählten Großstädten analoge Untersuchungen vorgenommen. In
einer Duisburger Studie ließen sich angedeutete Zusammenhänge aus früheren
Studien zwischen Verkehrsbelastung und Atemwegssymptomen, insbesondere
bei Kleinkindern, bestätigen. Diese Kinder zeigten eine erhöhte Reagibilität der
Atemwege
bei
jedoch
fehlendem
konsistenten
Zusammenhang
mit
Erkrankungssymptomen. Es ergaben sich also leichte Reaktionen bei erhöhten
Konzentrationen von Kfz-Abgasen [102].
Die innerstädtischen Einflüsse auf Atemwegserkrankungen bei Schulkindern
waren Gegenstand einer Kohortenstudie in Mannheim. Für keines der
untersuchten respiratorischen Symptome konnte ein klarer Zusammenhang mit
den
verkehrsabhängigen
Belastungsdaten,
die
u.a.
Kraftfahrzeug-
verkehrsdichte, NO2- und SO2-Emissionen waren, erkannt werden. Innerhalb
des Mannheimer Stadtgebietes konnte kein konsistenter Zusammenhang
zwischen dem räumlichen Muster der Prävalenz respiratorischer Erkrankungen
und dem Muster der Schadstoffbelastung gefunden werden [76]
Zu einem anderen Ergebnis kommt eine Untersuchung in der Stadt München
an Schulkindern. Es wurde festgestellt, dass eine hohe Verkehrsdichte sowohl
vermehrt
respiratorische
Symptome
hervorruft,
als
auch
zu
einer
Verminderung des Forcierten Exspirationsvolumens (FEV) führt [50].
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
14
2. Wissenschaftliche Grundlagen
Auch
in
Mexiko
sind
Luftverschmutzung
und
Atemwegsgesundheit
Gegenstand wissenschaftlicher Arbeiten. HERNANDEZ-GARDUNO und
Mitarbeiter fanden einen starken Einfluss von NO2 auf unter 14-jährige und
schließen daraus auf eine besondere Empfindlichkeit des kindlichen
Organismus gegenüber diesem Schadstoff [47]. Die Messdaten spirometrischer
Untersuchungen
sind
neben
Luftschadstoffkonzentrationen
häufig
die
Zielgrößen für die statistische Auswertung epidemiologischer Studien.
Andere Studien beschäftigen sich mit der Schadstoffkonzentration im Inneren
von Kraftfahrzeugen. So wurde eine höhere Benzolkonzentration im
Fahrzeuginnenraum als in der Außenluft gefunden [60]. Außerdem stieg die
CO-
und
Feinpartikelkonzentration
insbesondere
bei
geringer
Fahr-
geschwindigkeit, wie sie im Stadtverkehr üblich ist [4]. Eine italienische Studie
an Schulkindern kam zu dem Ergebnis, dass die Verkehrsdichte allein keine
Beziehungen zu Atemwegsproblemen zeigt. Vielmehr wurde ein konsistenter
und gleichmäßiger Zusammenhang mit der Lastwagenhäufigkeit gefunden
[22].
Zu einem ähnlichen Ergebnis kam auch eine niederländische Studie von
KNAPE und Mitarbeiter Sie fanden eine erhöhte Anzahl respiratorischer
Symptome in Abhängigkeit von der LKW-Verkehrsdichte [63]. PEKKANEN
und
Mitarbeiter
ermittelten
auch
Auswirkungen
auf
die
Lungenfunktionsparameter bei asthmatischen Kindern [93,110].
Von zunehmendem Interesse ist auch der Zusammenhang zwischen
verkehrstypischen Luftschadstoffen und dem vermehrten Auftreten von
allergischen Symptomen und Erkrankungen bei Kindern. In einer älteren
Stuttgarter
Studie
zeigte
sich
ein
klarer
Zusammenhang
zwischen
Asthmaprävalenz und verkehrsabhängigen Schadstoffen sowie zum Verkehr in
der Wohnstraße. Außerdem ergab sich ein signifikanter Zusammenhang
zwischen
höherer
Verkehrsdichte
und
höherer
Erkrankungsrate
an
Pseudokrupp [115]. Diesen Zusammenhang diskutieren ebenfalls sowohl
JEDRYCHOWSKI und FLAK, als auch VON MUTIUS [58,59,86]. Auch
KENDIRLI und Mitarbeiter fanden im Rahmen einer in Europa stattfindenden
Studie einen Zusammenhang zwischen Luftverschmutzung und allergischen
Symptomen für die Türkei [62].
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
15
2. Wissenschaftliche Grundlagen
2.2.2.3 Einflüsse
der
Wohnlage,
des
Wohnungsbaus
und
der
Gesichtspunkt
der
Wohnungseinrichtung
Günstige
Wohnlagen
befinden
sich
unter
dem
Hauptwindrichtung betrachtet in der Regel im Westen und Süden der Städte.
Der Wind weht meist von Süd bis West und aus Südwesten und sorgt auf
diesem Weg für die Frischluftzufuhr. Zugleich werden Rauch und Dunst nach
Norden und Osten abtransportiert. Das ist der Grund dafür, dass sich die
Gegenden im Norden und Osten von Ballungsgebieten weniger zum Wohnen,
sondern mehr als Industriegelände eignen. Bei der Bebauungsplanung von
Städten ist nicht nur der Hauptwindrichtung Rechnung zu tragen, sondern auch
der Zirkulation entlang der natürlichen Be- und Entlüftungsschneisen. Diese
nehmen
ihren
Weg,
entsprechend
den
örtlichen
geographischen
Gegebenheiten, entlang von Flußläufen Tälern und Anhöhen. Es gibt allerdings
auch Beispiele dafür, dass durch ungünstig gewählte Bebauung die Zirkulation
in ihren natürlichen Bahnen behindert wird. Man spricht dann von Verbauung.
Auf diese Art wird ein Relief modelliert, welches das innerstädtische Klima
kleinräumig verändert. Die Bebauung ist auch verantwortlich für gewollte oder
ungewollte Beschattung, wie sie bei eng zusammenliegenden Gebäuden zu
beobachten ist [31,88].
Innerhalb der Wohngebiete haben weitere Kriterien Gültigkeit, so z.B. die
Lage des Hauses zur Straße und das Heizverhalten im Wohngebiet. Es gibt
Wohngebiete, in denen fossile Heizenergieträger dominieren. Überwiegend
handelt es sich dabei um Altbaugebiete. Eine vergleichende Studie ermittelte in
Leipzig Südwest einen Anteil von Kohleöfen von mehr als 80% [119]. Der
Anteil des Hausbrandes im Wohngebiet ist deshalb interessant, weil an ihn
auch immer eine Belastung des Wohngebietes mit den Schadstoffen
Schwefeldioxid, Staubniederschlag und in geringerem Umfang auch NOx
gekoppelt ist.
Um die Durchsonnung der Räume mit
den Hauptbenutzungszeiten
abzustimmen, gibt es Richtlinien zur Anordnung der Räume nach den
Himmelsrichtungen. So ist es optimal, wenn z. B. Kinderzimmer,
Wohnzimmer oder Terrassen an der Südseite des Hauses angeordnet sind.
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
16
2. Wissenschaftliche Grundlagen
Schlafräume hingegen sind an der Ostseite gut aufgehoben. Die Nordseite des
Hauses sollte Wirtschaftsräumen oder wenig genutzten Räumen vorbehalten
bleiben. Das alles schafft die Voraussetzungen für eine im Tagesablauf
ausgeglichene Besonnung [88].
Nicht allein die Orientierung der Wohnräume, sondern vielmehr auch die
Bemessung und Anordnung der Fenster ist grundlegend mitverantwortlich für
die Durchsonnung des Raumes. Je nach Raumnutzung ist der Bedarf an
natürlichem Licht unterschiedlich. Fensterflächen von einem Zehntel bis einem
Siebentel der Fußbodenfläche haben sich in Mitteleuropa bewährt. Die
einfallende Lichtmenge hängt außer von der Größe der Fensterfläche auch vom
Einfallswinkel des Lichtes ab.
2.2.2.4 Raumklima und Innenraumluftqualität
Analog zum Außenklima wird das Raumklima bestimmt durch die messbaren
physikalischen Größen Lufttemperatur, Luftruck, Luftgeschwindigkeit und
Strahlungstemperatur [88]. Vom Zusammenspiel dieser Größen ist abhängig,
ob ein Raum als behaglich oder unbehaglich empfunden wird. Variationen
einer Größe können in gewissen Grenzen durch Änderung einer anderen Größe
ausgeglichen werden. Einig sind sich viele Autoren darüber, dass behagliche
Wohnraumtemperaturen zwischen 20oC und 24oC liegen [16,26,113]. Der
Toleranzbereich für die Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen liegt zwischen 30%
bis 65% relativer Luftfeuchte [26,35,87,112]. Das generelle Problem der
epidemiologischen Erhebung von Faktoren, die das Raumklima bestimmen
bzw. beeinflussen ist das isolierte Beurteilen der Parameter anhand von
Grenzwerten. Klima ist jedoch eine komplexe Größe und somit nicht durch
eine Größe allein bestimmt.
Die „Thermische Behaglichkeit“ stellt sich ein, wenn der menschliche Körper
mit einem Mindestaufwand an thermoregulatorischer Tätigkeit auskommt. Die
Behaglichkeit ist kein fixer Wert, sondern sie bewegt sich innerhalb eines
Behaglichkeitsfeldes. Im Behaglichkeitsfeld stimmt die Wärmeabgabe des
Körpers mit dem tatsächlichen Wärmefluß an die Umgebung überein [88]. Die
empfundene Temperatur des Menschen im umbauten Raum ist abhängig von
der tatsächlichen Raumtemperatur und der Temperatur der umgebenden
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17
2. Wissenschaftliche Grundlagen
Flächen, der Umschliessungsflächentemperatur. Kritische Umschliessungsflächen sind Fensterflächen und der Fußboden.
Ist die Temperaturdifferenz zwischen Raumluft und den Oberflächen zu groß,
entsteht eine als unangenehm empfundene Luftbewegung, die Zugluft [88].
Eine weitere Ursache für Zugluft sind Austauschvorgänge zwischen der Innenund Außenluft durch bauliche Gegebenheiten. Durch einen kontrollierten
Luftwechsel soll einer Anreicherung von Kohlendioxid über 0,10 Vol.-% in der
Innenraumluft entgegengewirkt werden [88].
In der Abb.1 sind alle physikalischen Bedingungen, unterteilt nach primären
und dominierenden Einflüssen, zusätzlichen Faktoren und sekundären und
he
io
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gi
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Ph
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Nahrungsaufnahme
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Be
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ng
un
ge
n
vermuteten Faktoren grafisch im Kreisdiagramm veranschaulicht [88].
Physikalische Bedingungen
Primäre und dominierende Einflüsse
Zusätzliche Faktoren
Sekundäre und vermutete Faktoren
Abb.1: Bedingungen für die thermische Behaglichkeit [88]
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18
2. Wissenschaftliche Grundlagen
Alle erwähnten Faktoren, die das Raumklima bestimmen, sind nicht allein
maßgeblich für die Qualität der Innenraumluft. Hier kommen noch andere
Faktoren zum tragen: die Außenluft, bauliche Gegebenheiten, Raumausstattung und andere menschliche Aktivitäten. Eine Akkumulation von
Schadstoffen aus der Außenluft im geschlossenen Raum kann vornehmlich
dann stattfinden, wenn sich die Wohnung in enger Nachbarschaft zu
Industrieanlagen,
Verkehrsschwerpunkten
oder
in
Wohngebieten
mit
Hausbrand befindet. Von der Wahl des Bauuntergrundes, der verwendeten
Baumaterialien und der Raumausstattung hängt die Konzentration typischer
Schadstoffe in der Raumluft, wie z. B. Radon, Fungizide, flüchtige organische
Verbindungen oder Asbest ab. Darüber hinaus gibt es im Innenraum weitere
wichtige Emittenten für anorganische Verbrennungsabgase (Kohlendioxid,
Kohlenmonoxid, Stickstoffdioxid) [35]. Die NO2-Raumluftkonzentration ist
neben der Aussenluftkonzentration wesentlich vom Vorhandensein zusätzlicher
Quellen im Wohnraum abhängig, von denen die wichtigsten Gasherde und
Gas–Einzelöfen, insbesondere bei Betrieb mit Stadtgas sind [40]. Diese
Emittenten sind u.a. mit dafür verantwortlich, dass in der Innenraumluft höhere
Konzentrationen der erwähnten Schadstoffe vorliegen können, als in der
Außenluft.
In einer Schweizer Studie wurde festgestellt, dass das Vorhandensein einer
zusätzlichen NO2-Quelle im Innenraum das Verhältnis der Innenraumkonzentration zur Aussenluftkonzentration bestimmt und eine erhöhte NO2Konzentration einen zusätzlichen Faktor im komplexen Entstehungsbild
kindlicher
Atemwegsreizungen
darstellt
[17].
Auch
GARRETT
und
Mitarbeiter, sowie PILOTTO und Mitarbeiter bestätigen die Rolle des NO2
beim Auftreten von Reizungen der Atemwege [40,94]. KÜHR und Mitarbeiter
fanden keinen eindeutigen Zusammenhang mit Asthma bronchiale [69]. Neben
der Innenraumluftbelastung stellt aber auch eine zu kühle oder feuchte
Wohnung ein Risiko dar [34,38]
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
19
2. Wissenschaftliche Grundlagen
2.2.2.5
Passivrauchen
In der Literatur wird Tabakrauch als die gefährlichste Quelle der
Innenraumluftverunreinigung bezeichnet. Epidemiologische Studien weisen
ganz allgemein auf Zusammenhänge zwischen dem Auftreten bzw. der
Verschlechterung
von
Atemwegserkrankungen
und
Passivrauchen
bei
langfristiger chronischer Exposition hin [35,41,58,71,95].
In einer in Südwestdeutschland durchgeführten Arbeit zum Einfluss von
Rauchen und Passivrauchen bei Schulkindern wird die Vermutung geäußert,
dass sich wegen der stärkeren Empfindlichkeit des kindlichen und jugendlichen
Organismus und der höheren Atemfrequenz Aktiv- und Passivrauchen
besonders negativ auswirken. Die Ergebnisse bestätigten die Thesen, denn für
fast alle respiratorischen Erkrankungen und Symptome fanden sich über alle
Jahre erhöhte Odds Ratios unter passiver Exposition [127]. Allerdings führt
nicht nur der Tabakrauch selbst als schädigendes Agens zu einer
Morbiditätssteigerung,
sondern
es
besteht
auch
eine
erhöhte
Ansteckungsgefahr für die Kinder durch eine erhöhte Morbidität der Eltern an
ARE [6,45,97].
Auch MEISTER sowie WITHERS und Mitarbeiter bestätigten eine ursächliche
Beziehung zu einem erhöhten Risiko für Erkrankungen der unteren Atemwege,
wie Bronchitis und Lungenentzündung, bei Kindern und vor allem bei
Kleinkindern. Sie weisen aber auch darauf hin, dass ein nachteiliger Effekt auf
Lungenfunktionsparameter umstritten ist [79,122].
Das Passivrauchen stellt ebenfalls einen Risikofaktor für das Neuauftreten für
Asthma dar [17]. Die Passivexposition wird in derselben Studie auch für eine
geringe aber signifikante Beeinträchtigung der Lungenfunktion verantwortlich
gemacht. Die Ergebnisse decken sich mit einer Untersuchung aus München
und Südbayern an 10-jährigen Schulkindern, nach der Kinder, deren Eltern zu
Hause rauchen signifikant schlechtere bronchiale Flußparameter haben.
Respiratorische Symptome sind bei diesen Kindern ebenfalls signifikant
erhöht, wobei eine Dosisabhängigkeit besteht [29]. In einer türkischen
Untersuchung wurde ein erhöhtes relatives Risiko für atopische Symptome für
Kinder aus Raucherhaushalten gefunden [62].
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
20
2. Wissenschaftliche Grundlagen
Die Tucson-Studie zum Zusammenhang zwischen Tagespflege durch
rauchende Betreuer und Erkrankungen der unteren Atemwege in den ersten
drei Lebensjahren kommt zu dem Ergebnis, dass eine signifikante
Risikoerhöhung
um
das
Zweifache
für
diese
Erkrankungen
unter
Rauchexposition bei Kleinkindern besteht. Das Risiko für das respiratorische
Symptom Husten stieg um das Dreifache [52]. Von besonderer Bedeutung ist
dabei die Passivexposition durch mütterliches Rauchen. Bis zur Vollendung
des ersten Lebensjahres gibt es einen signifikanten Anstieg von Bronchitis und
Lungenentzündung, der nach dem ersten Lebensjahr nicht mehr gesichert war.
Aber auch bei Schulkindern bewirkt elterliches Rauchen einen Anstieg von
respiratorischen Erkrankungen.
Welch große Bedeutung dem Tabakrauchen im Erkrankungsgeschehen
beigemessen wird, beweist die Tatsache, dass schon seit den 50er Jahren hierzu
toxikologische,
experimentelle
und
epidemiologische
Untersuchungen
vorgenommen wurden [99].
Es ist allgemein anerkannt, dass Passivrauchen mit respiratorischen
Symptomen bei Kleinkindern assoziiert ist. Ein Zusammenhang mit
kindlichem Asthma hingegen gilt noch als umstritten. Allerdings kommen
verschiedene Quer- und Längsschnittstudien zu unterschiedlichen Ergebnissen.
Die Bandbreite reicht dabei von keinem Einfluss bis zu einem erhöhten Risiko
für die Entwicklung des kindlichen Asthmas [17,20,56,99].
In einer deutschen Studie zum Pseudokrupp wird formuliert, dass weder ein
erhöhtes noch vermindertes Risiko bei passiv rauchenden Kindern besteht
[115].
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
21
2. Wissenschaftliche Grundlagen
2.3 Atopien im Kindesalter
Atopische Erkrankungen nehmen im Zuge der kindlichen Entwicklung einen
typischen Verlauf. In der Literatur der Pädiatrie werden den Altersgruppen
jeweils verschiedene Symptome des allergischen Formenkreises zugeordnet.
Die ersten im frühen Säuglingsalter auftretenden Symptome der Neurodermitis
werden als Milchschorf bezeichnet. Dieses frühkindliche Ekzem heilt oftmals
nach einigen Monaten spontan ab. Bei 10% geht es ab dem sechsten
Lebensmonat in eine manifeste Neurodermitis über [44,130]. Diese ist oft mit
Reaktionen auf verschiedene Lebensmittel, z.B. Schokolade, Nüsse oder
Südfrüchte verbunden. Die Unverträglichkeitsreaktionen auf Lebensmittel
können die Form einer Nahrungsmittelallergie annehmen.
Im Schulalter können asthmatische Symptome hinzukommen. Es hat sich die
atopische Trias entwickelt. Untersuchungen der letzten Jahre haben gezeigt,
dass sich das erstmalige Auftreten der Symptome in die jüngeren Jahre
verlagert hat. Es sollte aber auch nicht unerwähnt bleiben, dass etwa die Hälfte
der Kinder als Jugendliche ihr atopisches Ekzem verlieren [8,44].
Die allergischen Erkrankungen haben sich in den letzten
50 Jahren
verfünffacht, manche Autoren rechnen mit einem Anstieg auf das Zehnfache.
Diesen Trend belegt die Tatsache, das in bestimmten Regionen Deutschlands
10% bis 20% der Schulanfänger ein atopisches Ekzem aufweisen. Die Tendenz
ist weiter zunehmend [49].
In gleichem Maße gewinnt die Frage nach präventiven Maßnahmen an
Bedeutung. Es konnte nachgewiesen werden, dass gestillte Kinder in den ersten
drei Lebensjahren seltener an Allergien leiden als Flaschenkinder. Darüber
hinaus hält dieser Schutzeffekt bis in das Erwachsenenalter an [44].
Unbestritten ist aber auch, dass Muttermilch nicht vollständig schützt,
insbesondere dann, wenn die Mutter in der Stillzeit stark allergene
Nahrungsmittel zu sich nimmt Auf diese Lebensmittel sollte im ersten
Lebensjahr der Kinder verzichtet werden, um eine mögliche Allergisierung in
Form eines Ekzemes oder einer Nahrungsmittelallergie zu vermeiden.
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
22
2. Wissenschaftliche Grundlagen
Bei frühzeitig einsetzender Expositionsprophylaxe sind die Häufigkeit der
Entstehung
einer
Sensibilisierung
und
einer
manifesten
allergischen
Erkrankung signifikant reduzierbar. Deshalb sollte, speziell bei familiärer
Disposition, eine frühzeitige Allergenexposition vermieden werden [3]
Es gilt weiterhin die Empfehlung, zur Vermeidung von Hausstauballergien auf
Polstermöbel und Spannteppiche in den vom Kind häufig genutzten Räumen zu
verzichten. Behaarte oder gefiederte Haustiere sollten nicht in der Wohnung
gehalten werden. Ein starker Reizfaktor ist Zigarettenrauch, der das Risiko der
Atembeschwerden deutlich erhöht. Diese Zusammenhänge belegen auch
AUSTIN und Mitarbeiter [7]. Hinzuzufügen ist noch, dass auch Pilzsporen,
Formaldehyd
und
familiäre
Vorbelastung
risikoerhöhend
auf
die
Sensibilisierungsrate wirken [3,38,39]. In der Bundesrepublik Deutschland
weisen derzeit 38% der Neugeborenen eine familiäre Atopiedisposition auf
[49].
Für die Kindereinrichtungen in Marseilles stellten CHARPIN und Mitarbeiter
eine niedrige Innenraumallergenbelastung fest. Sie schlussfolgerten, dass diese
Belastung unbedeutend ist für eine Sensibilisierung der Kinder. Trotzdem
blieben sie bei der Empfehlung einer regelmäßigen Reinigung der textilen
Raumausstattung als präventive Maßnahme [30].
2.4 Allergische Erkrankungen in den Alten und
Neuen Bundesländern
Die Tatsache, dass unterschiedliche Lebens- und Umweltverhältnisse zu
unterschiedlich
hohen
Allergieraten
in
der
Bevölkerung führen,
ist
unumstritten und mehrfach belegt worden. In der ehemaligen DDR hatten
deutlich weniger Menschen Allergien als in der Bundesrepublik Deutschland
[117]. Auch NICOLAI und Mitarbeiter bestätigen die deutlich höhere
Sensibilisierungsrate der Bevölkerung der alten Bundesländer [89].
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
23
2. Wissenschaftliche Grundlagen
Wenige Jahre nach der deutschen Vereinigung wurde die Vermutung geäußert,
dass die Häufigkeit allergischer Sensibilisierung in den neuen Bundesländern
schon bald auf den westlichen Stand steigen wird. Mittlerweile konnten diese
Vermutungen durch epidemiologische Erhebungen verifiziert werden. Kinder,
die nach der Wende in den neuen Bundesländern geboren wurden, zeigen die
gleiche Sensibilisierungsrate wie die Kinder aus den alten Bundesländern.
Kinder, die noch in der DDR geboren wurden, haben eine deutlich geringere
Sensibilisierungsrate.
Als eine Ursache dafür, dass es in den neuen Bundesländern zunächst weniger
Allergien gab, wird mehrheitlich eine Trainierung des Immunsystems durch
frühzeitig erworbene Infektionen diskutiert.
Eine Möglichkeit dafür ist die Betreuung von Kindern bereits im Säuglingsalter
in Kindertagesstätten, wie es in der DDR bei der Mehrzahl der Kinder der Fall
war. Das entscheidende Kriterium beim Aufenthalt in der Kindereinrichtung ist
hierbei der zahlreiche Kontakt mit anderen Kindern. Eine weitere Möglichkeit
der Immunstimulation durch Kontakt mit weiteren Personen besteht für Kinder
mit vielen Geschwistern und für Kinder aus Großfamilien.
Eine aktuelle Veröffentlichung zu dieser Thematik besagt, dass allergische
Krankheiten in Deutschland weiter zunehmen, wobei Frauen stärker betroffen
sind als Männer. Nach wie vor sind im Ostteil Deutschlands weniger
allergische Erkrankungen zu verzeichnen als im Westteil. Durch zunehmende
Angleichung der Ernährungsgewohnheiten und Lebensbedingungen wird es
jedoch zu einer weiteren Angleichung der Allergieraten kommen [68].
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
24
3. Eigene Untersuchungen
3. Eigene Untersuchungen
3.1 Methodik
3.1.1
Studienpopulation
Für die vorliegende Studie wurden 840 Kleinkinder im Alter von 0 bis 4 Jahren
zur Datengewinnung herangezogen, da in diesem Alter akute respiratorische
Erkrankungen erfahrungsgemäß die Mehrheit aller Erkrankungen darstellen. Es
handelt sich bei den untersuchten Kollektiven um die Gesamtzahl aller Kinder
aus der Stadt Erfurt, welche Kindertagesstätten besuchten. Es wurde eine
Responserate von 92% erreicht. Der relativ geringe Anteil von NonRespondern mit 8% wird gebildet von Eltern, die die Teilnahme an der
Befragung aus ganz persönlichen Gründen ablehnten.
3.1.2
Diese
Studiendesign und Methoden
epidemiologische
Studie
sollte
Risikofaktoren
für
die
Erkrankungshäufigkeiten an akuten respiratorischen Infekten (ARE) bei
Kleinkindern im Vergleich zu anderen Untersuchungen ermitteln und damit
gleichzeitig Hinweise darauf geben, welche Umweltfaktoren zur Senkung der
ARE verändert werden müssten. Unter einer akuten respiratorischen
Erkrankung verstehen wir dabei einen akuten Infekt der Atemwege mit und
ohne Fieber.
Das Untersuchungsgebiet umfasst die Stadt Erfurt einschließlich der
eingemeindeten Ortschaften, im Ganzen ein Gebiet von ungefähr 1000 km2
und ca. 215.000 Einwohnern [42]. Die Stadt besteht aus 44 Wohngebieten mit
120 Kindereinrichtungen, welche ungleichmäßig über das Stadtgebiet verteilt
sind. Von den 120 Kindertagesstätten und Kinderkrippen befinden sich 20
Einrichtungen in freier Trägerschaft. Durch die Wahl des Untersuchungsgebietes war eine genügend große Probandenzahl sichergestellt.
Zur Untersuchung des Einflusses der Luftverunreinigungen auf die Häufigkeit
und Dauer der ARE war es wichtig, dass eine korrekte Einschätzung der Luftund Klimaverhältnisse auf der Basis der Messdaten des Umweltamtes der Stadt
vorgenommen werden konnte.
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
25
3. Eigene Untersuchungen
Der Erhebungszeitraum erstreckte sich über 6 Monate. Er begann am
01.10.1996 und endete am 31.03.1997. Das Winterhalbjahr wurde aus
mehreren Gründen ausgewählt: Erstens ist dies die Haupterkrankungszeit an
ARE. Zweitens tritt im Winter als Hauptheizperiode durch die vermehrte
Verbrennung fossiler Brennstoffe eine erhöhte Luftschadstoffkonzentration auf
und
drittens
häufen
sich
im
Winter
die
klimatisch
ungünstigen
Inversionswetterlagen. Erhöhte Schadstoffkonzentrationen in der Luft gelten
nach Literaturangaben als ein erheblicher Risikofaktor der ARE. Darüber
hinaus bietet das Winterhalbjahr den Vorteil, dass nicht ein größerer Teil der
Probanden der Studie über längere Zeit durch Urlaub entzogen ist.
Im
Rahmen
dieser
Promotionsarbeit
konnte
nur
ein
einziger
Erhebungsdurchgang erfolgen, da auch der Zeitrahmen der Studie begrenzt
war. Perspektivisch wäre es wünschenswert für die Aussagekraft einer solchen
Erhebung, eine Kohorte über mehrere Untersuchungswellen zu observieren.
Nach der Auswertung der Literatur stellten wir ein standardisiertes
Frageprogramm zur Erfassung der Risikofaktoren der ARE zusammen. Hierbei
berücksichtigten wir insgesamt 195 Faktoren, welche möglicherweise das
Auftreten der ARE beeinflussten. Es handelt sich hierbei um Fragen zu Lage,
Bau und Ausstattung von Kinderkrippen und Wohnungen, zur Lufthygiene,
zum Raumklima, zum hygienischen Arbeiten und Verhalten sowie zum
familiären Umfeld. In Anlehnung an einen 1990/91 in Jena und Stollberg zur
Untersuchung der Risikofaktoren der ARE verwendeten Fragespiegel wurde
das Grundgerüst des Fragebogens folgendermaßen gewählt :

Fragen,
die
durch
die
Tagesstättenleiterinnen
und
Gruppen-
erzieherinnen beantwortet wurden

Fragen, die von Eltern beantwortet wurden.
Die Kindereinrichtungen wurden von den Autoren besichtigt. Die
Befragung selbst erfolgte als Interview, wobei in Ausnahmefällen und bei
grundsätzlicher
Bereitschaft
zur
Studienteilnahme
aber
zeitlichen
Problemen der Eltern der Fragebogen zum Selbstausfüllen ausgehändigt
wurde.
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
26
3. Eigene Untersuchungen
Diese Bögen wurden mit einer Kennzeichnung versehen und der Auswertung
zugeführt. Im Falle der Ablehnung der Interviewteilnahme erfolgte die
Registrierung in der Gruppe der Non-Responder.
Die vorliegende retrospektive Studie bringt den Nachteil mit sich, dass
Wahrnehmungs- und Erinnerungsfehler bei den Befragten nicht ausgeschlossen
werden können. Ein Abgleich der Elternangaben mit den Daten der Kindertagesstätten ergab aber, dass diese mit den Angaben der Eltern zu Dauer und
Häufigkeit der ARE sehr gut übereinstimmen. Es ergab sich eine hohe
Stabilität
der
Aussagen.
Die
Ausfalltage
repräsentieren
somit
fast
ausschließlich die respiratorischen Erkrankungen, also akute respiratorische
Erkrankungen sowohl mit, als auch ohne Fieber.
Die Daten der vorliegenden Studie wurden auf verschiedene Arten gewonnen.
Die Befragung der Erzieherinnen und Eltern erstreckte sich über den gesamten
Untersuchungszeitraum und zum Teil noch darüber hinaus. Die Daten über die
Ausfälle der Kinder in den Einrichtungen wurden nach Ablauf des
Untersuchungszeitraumes den Gruppenbüchern entnommen. Anschließend
erfolgte ein Vergleich der Daten aus den Gruppenbüchern mit den Angaben der
Eltern. Um eine genügend große Probandengruppe innerhalb der zur
Verfügung stehenden Zeit zu erreichen, war es zweckmäßig und notwendig,
Kinder aus Kindereinrichtungen für die Dissertation heranzuziehen. Die
Promoventen sind sich bewusst, dass die Ergebnisse der Erfurter Studie
folgerichtig auch nur für Kinder des Untersuchungsalters zutreffen, die
Einrichtungen besuchen. Es ist jedoch anzunehmen, dass die auch außerhalb
von Kindereinrichtungen vorhandenen Variablen mit Einfluss auf die Zielgröße
Erkrankungszahl und Erkrankungsdauer in ähnlicher Weise auch bei anderen
Kindern dieses Alters wirken.
Vorteilhaft für unsere Untersuchung war, dass die Einrichtungen über einen
großen Teil des Tages einen relativ gleichen und damit vergleichbaren
Tagesablauf haben. In jeder Einrichtung wurde an mehreren, voneinander
unabhängigen Terminen zu verschiedenen Tageszeiten und an verschiedenen
Wochentagen befragt.
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
27
3. Eigene Untersuchungen
Prinzipiell hatte jedes abholende Elternteil so die gleiche Chance, an der Studie
teilzunehmen. Das heißt, ohne eine Vorauswahl zu treffen, wurde jeder vom
Interviewer angesprochen. Ziel war es, so viele wie möglich in die Befragung
einzubeziehen und somit die Stichprobe so groß wie möglich zu gestalten. Zur
Sicherung der Reliabilität wurde geprüft und weitgehend gesichert, dass nicht
bei
der
Befragung
derselben
Probanden
verschiedene
Interviewer
unterschiedliche Aussagen zu gleichen Fragen bekommen. Ein Retest in der
Vorphase der Untersuchung ergab eine hohe Stabilität der Aussagen der
Variablen. Die Gültigkeit der Untersuchung wurde vor allem durch die
Überprüfung der Kriteriumsvalidität ermittelt, d.h. wir verglichen die
Antworten so weit wie möglich mit objektiven Außenkriterien, z.B. bei der
Begehung der Kindereinrichtungen.
Die durch die Befragung der Mitarbeiter der Kindereinrichtungen sowie der
Eltern bzw. durch die Besichtigung der Kindereinrichtungen erhobenen Daten
und die Luftqualität (SO2, Schwebstaub und NO2) korrelierten wir mit der
Häufigkeit und Dauer der ARE. Die Zielgrößen ergaben sich durch
Dichotomisierung
Beobachtungszeitraum
des
von
Merkmals
sechs
„Erkrankungshäufigkeit
Monaten“
in
die
Kategorien
im
0-7
Erkrankungen und >7 Erkrankungen, sowie des Merkmals „Erkrankungstage
im Beobachtungszeitraum von sechs Monaten“ in die Kategorien 0-25
Erkrankungstage und >25 Erkrankungstage. Die Auswertung erfolgte durch
einfache Häufigkeitsanalysen, bivariate Analysen sowie durch multiple
logistische Regressionsanalysen.
Die Untersuchungspopulation wird dargestellt durch alle Kinder der
Geburtsjahre
1993
bis
1996,
die
Einrichtungen
besuchen.
Der
Stichprobenumfang stellt 92% aller Kleinkinder in den Einrichtungen dar.
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
28
3. Eigene Untersuchungen
3.2 Ergebnisse
3.2.1
Kindertagesstätten
Die Kindereinrichtungen im Wohngebiet Ilversgehofen (ILV) wiesen mit 97
Fragebögen den höchsten Anteil an befragten Kindern auf. Das entspricht
einem Anteil von 11,5% an der Gesamterhebung. Im einzelnen handelt es sich
dabei um die Tagesstätten in der Oststraße, in der Bleichenstrasse, in der
Vollbrachtstrasse und im Fuchsgrund. Mit 82 bzw. 70 Befragungen wiesen
auch die Wohngebiete Altstadt (ALT) und Herrenberg (HER) hohe Anteile von
9,8% und 8,3% auf. Diese drei Wohngebiete decken somit fast ein Drittel aller
Befragungen ab. Die meisten Kinder wohnen auch in dem Wohngebiet, in dem
sie eine Einrichtung besuchen. Für 84 Kindertagesstätten wurde die
Gruppenstärke erhoben. 364 Kinder (43,3%) sind demnach in Gruppen mit 14
bis 16 Kindern untergebracht. Die minimale Gruppenstärke von 8 Kindern pro
Gruppe ist hauptsächlich in Kinderkrippen vorherrschend. Nur ein Minimum
der Kinder ist in Gruppen mit Stärken von mehr als 24 Kindern untergebracht.
In der Regel besuchen die Kinder gemischte Gruppen d.h., der Kleinkindanteil
beträgt weniger als die Hälfte. Das betrifft 64,8% der befragten Kinder. Es gibt
Einrichtungen mit einem bis zu 100%igen Kleinkindanteil, die Kinderkrippen.
Hier konnte nur der Anteil der Altersgruppe bis zwei Jahre befragt werden. Die
Frage nach dem möglichen Einfluss der Altersstruktur der Untersuchungspopulation
auf
die
Häufigkeit
und
Dauer
der
Erkrankung
findet
Berücksichtigung in der Risikoschätzung (Mantell-Haenszel-Schätzer).
Über die Hälfte der Kinder (54%) gelangen unter den Bedingungen einer gut
infrastrukturierten Innenstadt entlang der Hauptstraße in ihre Einrichtung,
wobei 25% in durchschnittlich 16 min mit dem Auto gebracht werden. In ca.
derselben Zeit (15 min) gelangen 17% der Kinder zu Fuß in die
Kindereinrichtungen. Weitaus länger 31 min bzw. 24 min benötigen Kinder,
die mit dem öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) unterwegs sind. Ein
geringerer Anteil von 24 Kindern (3%) benötigt 20 min, um durch einen Park
die Einrichtung zu erreichen. 54 Kinder kommen durch ein Wohngebiet in die
Einrichtung (37%), wobei knapp die Hälfte von ihnen 10 min zu Fuß
unterwegs ist.
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
29
3. Eigene Untersuchungen
3.2.2
Luftschadstoffsituation im Untersuchungsgebiet
Es gibt verschiedene Grenzwerte der Lufthygiene. Die Höchstwerte zum
Schutz vor Gesundheitsgefahren sind in den Technischen Anleitungen zur
Reinhaltung der Luft verbindlich festgelegt. Es sind dies die Immissionswerte
1 und 2 (IW 1, IW 2). Der IW 1 ist der arithmetische Jahresmittelwert der
Einzelmessungen in einem Meßgebiet. Der IW 2 ist der 98%-Wert der
Summenhäufigkeitsverteilung aller Einzelwerte eines Jahres in einem
Meßgebiet. In der vorliegenden Arbeit beziehen wir uns auf die Maximalen
Immissionskonzentrationen (MIK). Die MIK sind empfohlene Höchstwerte für
Immissionen
zum
Schutz
vor
nachteiligen
Wirkungen
und
Gesundheitsschäden. Sie sind in der VDI-Richtlinie 2310 dargelegt. Die MIKWerte sind strenger als die o. g. Immissionswerte und ihre Einhaltung ist
freiwillig. (Tabelle 1, VDI 2310) [35]
Es bietet sich an, zum Vergleich auch die Maximale Immissionskonzentration
als maximalen Halbstundenmittelwert (max.HMW), für Schwebstaub (SwSt)
abweichend davon als maximalen 1-Stundenmittelwert (max.1h MW) und als
maximalen Tagesmittelwert (max.TMW) zu verwenden.
VDI 2310 / MIK- Werte (in mg/m3)
1
/2 Stunde i.D.
Tabelle 1
Schadstoff
24 Stunden i.D.
SO2
1.00
0.30
NO
1.0
0.5
NO2
0.20
0.10
50
10
0.45*
0.30
CO
SwSt
(*) 1 Stunde i.D.
Von der Thüringer Landesanstalt für Umwelt liegen die Ergebnisse der
kontinuierlichen Imissionsmessung für das Winterhalbjahr 1996/97 vor
[80,81]. Darin enthalten sind auch die interessierenden Werte der
Messstationen in Erfurt, die sich in der Bergstraße (1), in der Krämpferstraße
(2) und in der Karthäuserstraße (3) befinden. Die Messreihen in der Bergstraße
sind in beiden Quartalen lückenhaft.
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
30
3. Eigene Untersuchungen
Kennwerte für Schadstoffe in Erfurt im UZR (in mg/m3)
IV.Quartal 1996
Tabelle 2
Schadstoff
SO2
NO
NO2
CO
SwSt
Max. HMW
I.Quartal 1997
Max. TMW
Max. HMW
Max. TMW
(2)
0.292
0.115
0.249
0.141
(3)
0.272
0.106
0.232
0.118
(1)**
0.938
0.463
0.845
0.385
(3)
0.578
0.214
0.522
0.169
(1)**
0.203
0.097
0.296
0.138
(3)
0.125
0.071
0.168
0.119
(2)
8.8
2.8
7.5
3.0
(2)
0.777*
0.132
0.313*
0.172
(3)
0.531*
0.178
0.315*
0.172
(*) max. 1h MW; (**) lückenhafte Messung, bedingte Aussage
Bei den maximalen Halbstundenmittelwerten wurden für Schwefeldioxid die
höchsten Konzentrationen in der Krämpferstraße (2) und für Stickstoffmonoxid
in der Bergstraße (1) im IV. Quartal 1996 gemessen. Stickstoffdioxid zeigte die
höchste Konzentration im I. Quartal 1997 in der Bergstraße.
Die Kohlenmonoxidbelastung ist in beiden Quartalen als äußerst gering
einzustufen.
Beim
Schwebstaub
(SwSt)
ergab
sich
die
maximale
Stundenkonzentration im IV. Quartal 1996 in der Krämpferstraße. (Tabelle 2,
Kennwerte für Schadstoffe in Erfurt im UZR) [80,81]
Der Monatsgang für Schwefeldioxid von September 1996 bis März 1997 weist
den Gipfel in den Monaten Dezember 1996 und Januar 1997 auf.
(Abb. 2, Monatsmittelwert SO2)
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
31
3. Eigene Untersuchungen
Monatsmittelwert SO2
0,06
0,049
SO2 [mg/m3]
0,05
0,039 0,04
0,04
0,028
0,03
0,02
0,008
0,008 0,008
0,006
0,01
0,009
0,009 0,007
0,008 0,006
0,01
0
Sep 96 Okt 96 Nov 96 Dez 96 Jan 97 Feb 97 Mrz 97
Abb. 2: Monatsmittelwert SO2 der Messstationen (3) Karthäuserstraße (hell),
Krämpferstraße(dunkel) (2) [80,81]
Der anthropogen hervorgerufene Anteil des Luftschadstoffes Schwebstaub
entsteht vorzugsweise aus Verbrennungsprozessen und festen Brennstoffen.
Weitere
Quellen
sind
Kraftfahrzeugverkehr
und
Bautätigkeiten.
Der
Monatsgang September- März für die Schwebstaubbelastung zeigt im Monat
Januar 1997 den Maximalwert bei erhöhten Werten im Dezember 1996, März
1997 und Oktober 1996. Zu dieser Zeit existierten größere Baustellen in der
Innenstadt. In beiden Untersuchungsquartalen wurde jedoch der MIK-Wert als
Durchschnittswert der halbstündigen, stündigen und 24-stündigen Messungen
bei allen genannten luftverunreinigenden Stoffen nicht überschritten.
Monatsmittelwert SwSt
0,075
0,08
SwSt [mg/m3]
0,07
0,062
0,06
0,05
0,04
0,056
0,052
0,04
0,037
0,04
0,03
0,02
0,01
0
Sep 96 Okt 96 Nov 96 Dez 96 Jan 97 Feb 97 Mrz 97
Abb. 3: Monatsmittelwert von Schwebstaub [80,81]
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
32
3. Eigene Untersuchungen
Der Verlauf der NO2- Werte zeigt am wenigsten eine Beeinflussung durch
jahreszeitliche Faktoren. Hauptemittenten sind Verbrennungsmotoren und der
Straßenverkehr ist nicht allzu starken jahreszeitlichen Schwankungen
unterworfen.
Monatsmittelwert NO2
0,09
0,078
0,08
0,065
NO2 [mg/m3]
0,07
0,06
0,05
0,055
0,04
0,051
0,045
0,05
0,05
0,039
0,034
0,075
0,064 0,067
0,04
0,037
0,03
0,02
0,01
0
Sep-96
Okt-96
Nov-96
Dez-96
Jan-97
Feb-97
Mrz-97
Abb. 4: Monatsmittelwert NO2 der Messstationen (1) Bergstraße (hell),
Krämpferstraße (dunkel) (2) [80,81]
In der Literatur wird angegeben, dass es eine auffällige Assoziation zwischen
den zeitlichen Verläufen von Morbiditätsstatistiken und Luftschadstoffbelastungen gibt [82].
3.2.3
Analyse der Daten
3.2.3.1 Allgemeines
Es sind in der vorliegenden Studie Variablen allen Skalenniveaus enthalten.
Die überwiegende Mehrzahl stellen nominal skalierte und ordinal skalierte
Daten weniger die metrischen Variablen dar. Bereits bei der ersten Betrachtung
der Daten im Anschluss an die Befragung stellte sich heraus, dass ein großer
Teil der Variablen mit einer Ausprägung vorliegt und somit im Sinne der
Datenreduktion nicht mehr von Variablen sondern von Faktoren zu sprechen
ist. So ist beispielsweise die Frage nach den Fenstertypen von nahezu allen
Befragten gleich beantwortet worden. Es ist wichtig, diese Faktoren zu kennen,
da sie als feststehende Größen für alle Befragten anzunehmen sind.
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
33
3. Eigene Untersuchungen
Die univariate explorative Datenanalyse untersucht mittels Häufigkeitsauszählung die Besetzung der Variablenausprägungen. Die Zielvariable ist die
Fehlhäufigkeit der Kinder in der Einrichtung. Diese metrische Variable wurde
jeweils dichotomisiert in die Variablen Dauer und Zahl der ARE.
Alle weiteren Variablen sind einen Einfluss ausübende Variablen, wobei zum
einen zwischen mehr und weniger stark individualisierten Variablen und zum
anderen nicht individualisierten Variablen unterschieden werden muss. Die
unabhängigen Variablen als individuellen Schwankungen unterworfene und
nicht gut kontrollierbare Variablen stammen vorwiegend aus dem persönlichen
Lebensumfeld der Kinder. Die statistische Sicherung des Zuwachses oder der
Abnahme
von
Ausfalltagen
durch
ARE,
also
der
Differenz
zum
Durchschnittswert ist bedeutsam. Überprüft wird der Einfluss von Faktoren auf
das Objekt Kind.
In der Grundgesamtheit gibt es kaum eine Beobachtungseinheit, die frei von
der betreffenden Erkrankung und der entsprechenden Symptomatik, wie z. B.
Husten, Schnupfen, Heiserkeit als Symptom der ARE ist. Dadurch ergibt sich
die Kontrollgruppe als die weniger häufig von ARE betroffene Gruppe, im
Gegensatz zur häufiger betroffenen Fallgruppe. Im Fall der spezifischen
Erkrankungen spaltet sich die Untersuchungspopulation in die Stichproben der
Erkrankten und der Nicht-Erkrankten.
Es wurden die Häufigkeiten der Erkrankungen des allergischen Formenkreises
und die akuten respiratorischen Erkrankungen nach Geschlecht und nach
verschiedenen Altersgruppen tabellarisch dargestellt. Die Unterteilung in die
drei
Altersgruppen
richtete
sich
nach
dem
Aufnahmealter
in
die
Kindereinrichtung und der Zuordnung zu einer Gruppe mit vorwiegend kleinen
Kindern z.B. Kinderkrippe.
Jedes Kind hat eine unterschiedliche Chance, eine bestimmte Einrichtung zu
besuchen. Unter den Kindertagesstätten sind einige, die ein spezifisches
Klientel aufzeigen. Diese Selektion ist für den Betrachter nicht zu umgehen, sie
ist nur durch die Einbeziehung aller Einrichtungen ausgleichbar.
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
34
3. Eigene Untersuchungen
3.2.3.2
Beschreibung der Untersuchungspopulation
Alle Kinder der Untersuchungspopulation haben die Gemeinsamkeit, eine
Kindereinrichtung in der Stadt Erfurt zu besuchen. Im folgenden wird die
Stichprobe als Probandengruppe bezeichnet. Im statistischen Sinne können die
Ergebnisse der Erhebung nicht auf die Gesamtheit aller Kinder der Stadt Erfurt
übertragen werden.
Mit Hilfe der Datenanalyse ist ein Überblick über das Vorkommen der
wichtigsten
Einflußgrößen
für
die
Untersuchungspopulation
des
Untersuchungsgebietes gewonnen worden. Die Darstellung der Häufigkeiten
der bedeutendsten Einflußgrößen ist die Grundlage für weitere statistische
Datenoperationen. Hierdurch wird ebenfalls die Basisinformation für die
Eigenschaften der Studienpopulation gewonnen.
Abb. 5: Altersstruktur der Kinder der Untersuchungspopulation
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
35
3. Eigene Untersuchungen
Die Altersstruktur der Mütter ist folgendermaßen zu charakterisieren: Das
Alter der Mütter reichte von 16 bis zu 45 Jahren. Das am häufigsten vertretene
mütterliche Alter ist 30 Jahre (Modus). Die Variable Alter der Mutter ist
annähernd normal verteilt. Die Darstellung der Häufigkeitsverteilung im
Histogramm zeigte bei eingelegter Normalverteilung einen geringfügig
linkssteilen Kurvenverlauf. 836 von 840 vorgesehenen Müttern beteiligten sich
an der Untersuchung.
Abb.6: Alter der befragten Mütter in der Untersuchungspopulation
Zu den Einflussgrößen wird das Rauchen der Eltern in der Wohnung und somit
das Passivrauchen gezählt. In 38% der Haushalte wird in Anwesenheit des
Kindes geraucht. Die Frage nach Rauchen in einem vorgesehenem Raum der
Einrichtung wurde in 9 von 17 Kindergärten positiv beantwortet. Eine
Beeinträchtigung des Raumklimas durch Feuchtigkeit besteht nach den
Angaben für die Haushalte in 17%, wobei zusätzlich 11% der Haushalte zwar
keine feuchten Zimmerwände, wohl aber Feuchtigkeit an den Wänden durch
Kondenswasser benennen.
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
36
3. Eigene Untersuchungen
Wichtige Variablen im Zusammenhang mit der frühkindlichen Entwicklung
sind erfragt worden. Dies gilt auch für die Frage nach dem Zeitpunkt der
Geburt. Bei 513 von 835 Kindern wurde der Geburtstermin eingehalten. Sie
sind somit zu 61% vertreten. 74 Kinder sind frühgeborene Kinder. Das
entspricht 9% aller Kinder. Der Rest hatte den Geburtstermin überschritten. Im
Ergebnis stehen weiterhin über 50% der Kinder, die eine Erstgeburt sind für
jede Altersgruppe.
Von 836 Müttern sind 506 beschäftigt. Das entspricht einem Anteil von 60%.
Davon wiederum arbeiten 112 oder 22% im Schichtdienst. Ein Anteil von 36%
der Mütter der Kinder ist arbeitslos; 4% machten keine Angaben. Außerdem
sind 162 Mütter allein erziehend (19%) und gut 50% davon sind erwerbslos.
Die älteste Altersgruppe ist für die Jungen und die Mädchen zu über 55%
repräsentiert. Die mittlere und jüngste Altersgruppe stellen 25% bzw. 11% aller
Kinder dar. Es besteht ein sehr ausgewogenes Verhältnis zwischen dem Anteil
der befragten Jungen und der befragten Mädchen, insgesamt besteht eine
nahezu
50%
ige
suchungspopulation
Verteilung.
haben
12%
Von
den
allen
Befragten
Fragebogen
selbst
der
Unter-
ausgefüllt
(Selbstausfüller).
Die Expositionsdauer des Freiluftaufenthaltes gilt in der Literatur [33] als ein
die ARE beeinflussender Faktor. Die Kinder der Untersuchungspopulation
waren in der Regel zwischen 11/2 Stunden und 21/2 Stunden am Tag im Freien
(Modus 130 Kinder), wobei die Angaben für den Freiluftaufenthalt zwischen 0
Minuten (min) und 430 Minuten schwanken. Der gesamte tägliche
Freiluftaufenthalt besteht aus der während des Kindergartenbesuches im Freien
verbrachten Zeit, aus den Wegzeiten von der Wohnung in die Einrichtung und
zurück und der in der Freizeit außerhalb der Wohnung verbrachten Zeit. Es
verbringen 466 Kinder (56%) 155 min oder weniger pro Tag im Freien.
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
37
3. Eigene Untersuchungen
0–18 Mo
18-30 Mo
30-48 Mo
Zahl der
Untersuchten
Anzahl Jungen
58
113
252
423
Anzahl Mädchen
49
129
239
417
Passivrauchen, Anteil in %
21
34
44
315
Selbstausfüller, Anteil in %
10
12
12
101
83
77
76
651
innerhalb der Whg. mit Holz,
Kohle oder Öl
10
11
11
86
innerhalb der Whg. mit Gas
7
12
13
97
Kochen mit Gas, Anteil in %
20
26
24
191
Sanierung der Whg., Anteil in %
41
41
43
345
Geschwistern,
44
52
56
443
Schlafraum,
57
59
65
519
Erstgeborene Kinder, Anteil in %
58
53
53
449
Arbeit der Mutter, Anteil in %
90
57
56
506
allein erziehende Mutter, Anteil in %
20
17
20
162
Heizquelle, Anteil in %
außerhalb der Whg.
innerhalb mit Strom
oder
demographische Daten
Vorhandensein
von
Anteil in %
weitere
Personen
im
Anteil in %
Abb.7: Häufigkeiten wichtiger Einflussgrößen in der Population
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
38
3. Eigene Untersuchungen
Kinder im Alter von über 21/2 Jahren haben in 56% der Fälle Geschwister, in
der jüngsten Gruppe zu 44%. Für die Frage nach weiteren Personen im
Schlafraum ergab sich, dass in jeder Altersgruppe über 55% der Kinder einen
gemeinsamen Schlafraum zusammen mit den Eltern oder Geschwistern
(Bedroom-Sharing) haben. In der ältesten Gruppe teilen sich 65% der Kinder
mit einer anderen Person den Schlafraum. Eine steigende Tendenz im Hinblick
der Altersgruppen besteht auch für die Einflußgröße Passivrauchen. Es sind
44% der Kinder in der ältesten Gruppe von rauchenden Eltern betroffen. Selbst
Kinder im Säuglingsalter sind zu 20% in das Rauchen der Eltern einbezogen.
Von 800 Kindern leben 45% in Wohnungen, die zwischen den Jahren 1450
und 1968 gebaut worden sind. 43% der Kinder leben in Wohnungen, die im
Rahmen des Wohnungsbauprogrammes der DDR errichtet wurden. Eine
Minderheit von 12% lebt in Wohnungen, die nach 1989 entstanden sind. 41
Eltern (5%) machen keine Angabe zur Wohnungen. 42% der Kinder leben in
sanierten Wohnungen. In der Nähe von Baustellen im Untersuchungszeitraum
wohnten ebenfalls 42%.
Für die Beurteilung weiterer Ergebnisse ist es Voraussetzung, die
Innenraumbelastung für die Wohnumgebung in der Untersuchungspopulation
festzustellen. So ist im Zuge der umfassenden Wohnungssanierungen der
größte Teil der Kinder, nämlich 78% in einer nicht durch eigene Heizquellen
belasteten Wohnung zu Hause, d.h., in der Mehrzahl der Haushalte der
Untersuchungspopulation ist die Heizquelle außerhalb der Wohnung, oder aber
die Wärmeerzeugung erfolgt mit Strom. Eine Luftbelastung durch Heizungen
mit dem Energieträger Gas wurde in der mittleren und in der ältesten
Altersgruppe mit 12% bzw. 13% angegeben. In der jüngsten Gruppe betraf das
nur sieben Haushalte. Der fossile Brennstoff Kohle ist in allen Haushalten zu
ca. 10% vertreten. Gekocht wird in jeder Altersgruppe in 20% der Haushalte
mit Gas.
Im Fragebogen sind die Ermittlungen zur Lokalisation des Emittenten
berücksichtigt durch die Fragen zur Sanierung und zur Wohnlage. Ebenfalls
wurde
die Dauer der Exposition berücksichtigt. In 58% der Fälle wurde
angegeben, dass die Kinder im Untersuchungszeitraum in der Nähe einer
Baustelle (Umkreis von 100m) wohnten.
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
39
3. Eigene Untersuchungen
17% der Kinder waren während der Sanierung der Wohnung/des Hauses
anwesend. Dabei ist zu beachten, dass 24% der angegeben Baustellen mit der
Sanierungsbaustelle
in
der
eigenen
Wohnung
identisch
sind.
Der
Straßenverkehr gilt als Hauptemittent für Stickoxide. Die Frage nach einer
stark befahrenen Straße in der nächsten Wohnumgebung wurde von 69%
positiv beantwortet. Fast 2/3 der Kindertagesstätten der Innenstadt sind durch
eine Sanierung bei Anwesenheit der Kinder bzw. durch Immissionen einer
Hauptverkehrsstraße betroffen.
3.2.3.3 Auftreten
respiratorischer
Erkrankungen
in
der
Untersuchungspopulation
Akute respiratorische Erkrankungen (ARE) im Untersuchungszeitraum: Es
erkrankten 90% aller befragten Kinder der Untersuchungspopulation im
Winterhalbjahr 1996/97 an akuten respiratorischen Erkrankungen (ARE) mit
und ohne Fieber. Es traten dabei eine bis sieben Erkrankungsepisoden auf. Von
den erkrankten Kindern litten 55% an einer ARE ohne Fieber und 45% an einer
ARE mit Fieber.
Prävalenz
schwerer
respiratorischer
Erkrankungen
in
der
Untersuchungspopulation: Seit der Geburt traten bei den Kindern ein bis
mehrmals komplizierte respiratorische Erkrankungen z.B. Angina, Otitis media
usw. auf. Außerdem wurde gesondert nach Bronchitis, Pneumonie und
Pseudokrupp gefragt. Insgesamt hatten schon 51% aller Kinder (n=839) eine
solch schwere ARE mit Fieber und Antibiotikaeinnahme (Schwere ARE).
Die Stichprobenumfänge erkrankte/nicht erkrankte Kinder (n= 425/414) für die
Schwere ARE sind nahezu identisch. Auch innerhalb der Altersgruppen (AG)
gab es keine auffälligen Unterschiede in der Verteilung. Das bedeutet, dass in
der Untersuchungspopulation die schweren Erkältungskrankheiten unabhängig
vom Alter des Kindes auftreten. (Tabelle 3, Schwere ARE/Altersgruppen)
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
40
3. Eigene Untersuchungen
Schwere ARE / Altersgruppen
Tabelle 3
erkrankt
nicht erkrankt
Gesamt
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl (%)
0-18 Monate
58
14
49
12
107 (13)
18-30 Monate
118
28
124
30
242 (29)
30-48 Monate
249
58
241
58
490 (58)
Gesamt
425
51
414
49
839
Die Verteilung der Geschlechter auf die befragten Kinder ist gleich. In der
erkrankten Gruppe überwiegen mit 52% die Jungen, in der Gruppe der nicht
erkrankten Kinder die Mädchen. (Tabelle 4, Schwere ARE/Geschlecht)
Schwere ARE / Geschlecht
Tabelle 4
erkrankt
nicht erkrankt
Gesamt
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl (%)
Mädchen
202
48
215
52
417 (50)
Jungen
223
52
199
48
422 (50)
Gesamt
425
51
414
49
839
Eine Bronchitis als eine Form der schweren ARE hatten bereits 21% aller
Kinder (n=840) durchgemacht. Im Vergleich der Stichprobe der erkrankten
Kinder (n=174) mit der Stichprobe der nicht erkrankten Kinder (n=666)
überwiegen deutlich die nicht erkrankten Kinder. Die Kinder der mittleren
Altersgruppe haben in beiden Stichproben einen etwa gleichen Anteil. Die
jüngste AG ist in der erkrankten Gruppe um 8% stärker repräsentiert, die
älteste AG um 7% stärker in der nicht erkrankten Gruppe. (Tabelle 5,
Bronchitis/Altersgruppen)
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
41
3. Eigene Untersuchungen
Bronchitis / Altersgruppen
erkrankt
Tabelle 5
Anzahl
nicht erkrankt
%
Anzahl
Gesamt
%
Anzahl (%)
0-18 Monate
33
19
74
11
107 (13)
18-30 Monate
48
28
194
29
242 (29)
30-48 Monate
93
53
398
60
491 (58)
Gesamt
174
21
666
79
840
In der Stichprobe der erkrankten Kinder (n=174) überwiegend leicht die
Jungen. In der Stichprobe der nicht erkrankten Kinder (n=665) herrscht
Gleichverteilung. Bronchitits trat somit nahezu geschlechtsunabhängig auf.
(Tabelle 6, Bronchitis/Geschlecht)
Bronchitis / Geschlecht
Tabelle 6
erkrankt
nicht erkrankt
Gesamt
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl (%)
Mädchen
83
48
334
50
417 (50)
Jungen
91
52
331
50
422 (50)
Gesamt
174
21
665
79
839
Eine Pneumonie als weitere Form der komplizierten ARE trat bei 11% der
Kinder schon einmal auf. Auch hier überwiegt die Stichprobe der nicht
Erkrankten. Die Verteilung der AG in der erkrankten und nicht erkrankten
Stichprobe
entspricht
annähernd
der
Verteilung
in
der
Untersuchungspopulation. Die Pneumonie trat somit altersunabhängig auf.
(Tabelle 7, Pneumonie/Altersgruppen)
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
42
3. Eigene Untersuchungen
Pneumonie / Altersgruppen
erkrankt
Tabelle 7
nicht erkrankt
Gesamt
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl (%)
0-18 Monate
13
14
94
13
107 (13)
18-30 Monate
25
26
217
29
242 (29)
30-48 Monate
57
60
431
58
488 (58)
Gesamt
95
11
742
89
837
Die Mädchen sind geringfügig häufiger erkrankt. Die Geschlechtsverteilung in
der
Stichprobe
der
nicht
erkrankten
entspricht
annähernd
der
Geschlechtsverteilung in der Untersuchungspopulation.
(Tabelle 8, Pneumonie/Geschlecht)
Pneumonie / Geschlecht
Tabelle 8
erkrankt
nicht erkrankt
Gesamt
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl (%)
Mädchen
51
53
367
49
418 (50)
Jungen
45
47
377
51
422 (50)
Gesamt
96
11
744
89
840
17% aller Kinder (n=839) hatten mindestens drei Monate im Jahr
Krankheitszeichen einer respiratorischen Infektion. Die Stichprobe der nicht
erkrankten Kinder (n=698) entspricht in der Verteilung der AG der
Gesamtverteilung. In der Stichprobe der erkrankten Kinder (n=141) gab es in
der mittleren (- 6%) und der ältesten (+ 6%) AG eine Abweichung zur
Gesamtverteilung. Dieses Ergebnis könnte ein Hinweis darauf sein, dass länger
dauernde und chronische Infektionen erst im Kindergartenalter in der
Untersuchungspopulation an Bedeutung gewonnen haben.
(Tabelle 9, chronischer Infekt/Altersgruppen)
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
43
3. Eigene Untersuchungen
chronischer Infekt / Altersgruppen
Tabelle 9
Die
erkrankt
nicht erkrankt
Gesamt
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl (%)
0-18 Monate
19
13
88
13
107 (13)
18-30 Monate
32
23
210
30
242 (29)
30-48 Monate
90
64
400
57
490 (58)
Gesamt
141
17
698
83
839
nicht
erkrankten
Kinder
(n=698)
spiegelt
Stichprobe
der
Geschlechtsverteilung in
der
Untersuchungspopulation
wider.
In
die
der
Stichprobe der erkrankten Kinder (n=141) waren die Jungen geringfügig
häufiger betroffen, nämlich 6% mehr als die Mädchen.
(Tabelle 10, chronischer Infekt/Geschlecht)
Chronischer Infekt / Geschlecht
Tabelle 10
erkrankt
nicht erkrankt
Gesamt
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl (%)
Mädchen
66
47
351
50
417 (50)
Jungen
75
53
347
50
422 (50)
Gesamt
141
17
698
83
839
Von den Kindern der Untersuchungspopulation (n=839) hatten 13% einen oder
mehrere Pseudokruppanfälle. In der Stichprobe der nicht erkrankten Kinder
gab es nur geringe Abweichungen zur Verteilung der Altersgruppen in der
Untersuchungspopulation. Auffällige Abweichungen traten in der Stichprobe
der erkrankten Kinder auf. Die jüngsten Kinder waren zu 9% geringer
vertreten, die ältesten Kinder waren zu 13% öfter vertreten, als in der
Untersuchungspopulation. Das macht deutlich, dass Pseudokrupp vermehrt bei
älteren Kleinkindern auftrat.
(Tabelle 11, Pseudokrupp/Altersgruppen)
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
44
3. Eigene Untersuchungen
Pseudokrupp / Altersgruppen
Tabelle 11
erkrankt
nicht erkrankt
Gesamt
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl (%)
0-18 Monate
4
4
103
14
107 (13)
18-30 Monate
28
25
214
30
242 (29)
30-48 Monate
80
71
410
56
490 (58)
Gesamt
112
13
727
87
839
Die Jungen waren im Vergleich zu den Mädchen innerhalb der Stichprobe der
Erkrankten (n=112) zu 8% häufiger vertreten und im Vergleich zur
Untersuchungspopulation 4% häufiger.
(Tabelle 12, Pseudokrupp/Geschlecht)
Pseudokrupp / Geschlecht
Tabelle 12
erkrankt
nicht erkrankt
Gesamt
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl (%)
Mädchen
52
46
365
50
417 (50)
Jungen
60
54
362
50
422 (50)
Gesamt
112
13
727
87
839
Für die Kinder der Untersuchungspopulation lässt sich zusammenfassend
feststellen, dass mit Ausnahme der schweren respiratorischen Erkrankungen
mit Fieber und antibiotischer Therapie der Anteil der nicht erkrankten Kinder
(79%-89%) deutlich über dem Anteil der erkrankten Kinder (11%-21%) liegt.
Außer für Pneumonie sind die Jungen geringfügig häufiger erkrankt. Ihr Anteil
an den Erkrankten liegt zwischen 47% und 54%.
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
45
3. Eigene Untersuchungen
3.2.3.4 Häufigkeiten von Ausfalltagen
Die
Ausfalltage
(AT)
sind
individuell
für
767
Kinder
der
Untersuchungspopulation anhand der Gruppenbücher mit Dokumentation
durch die Erzieherinnen erfasst worden.. Die Häufigkeitsanalyse erbrachte eine
minimale Anzahl von 0 AT und maximal 99 AT pro Kind im Winterhalbjahr
1996/97. Im Histogramm wird deutlich, dass der Gipfel bei 18 AT pro Kind
liegt. Die beobachtete Verteilung der AT ist auffallend rechtsschief und extrem
steil im Bezug auf die Normalverteilung. Die Häufigkeiten von 15 bis 28 AT
pro Kind sind stark überrepräsentiert. (Abb.8, Gesamtausfalltage)
Abb.8: Häufigkeit der Ausfalltage von 767 Kindern im Untersuchungszeitraum
Es wurden die Ausfalltage (AT) von 136 Kindern, von denen auch Angaben
der Eltern zu Ausfalltagen vorlagen, für die Auswertung von deren monatlicher
Verteilung verwendet. Im Winterhalbjahr 1996/97 gibt es insgesamt 3484
Ausfalltage für diese 136 Kinder. Die Ausfalltage verteilten sich wie folgt auf
die einzelnen Monate:

Oktober 1996 – 607 AT
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
46
3. Eigene Untersuchungen

November 1996 – 495 AT

Dezember 1996 – 426 AT

Januar 1997 – 734 AT

Februar 1997 – 683 AT

März 1997 – 539 AT.
Der Monatsmaximalwert der Ausfalltage ist im Januar 1997, der Monat
Februar 1997 erreicht den zweitgrößten Wert, der Oktober 1996 den dritt
größten Wert. Es folgen die Monate März 1997, November 1996 und
Dezember 1996 in absteigender Reihenfolge. Es fällt auf, dass der
Monatsmaximalwert der Ausfalltage mit den Schadstoffspitzenwerten im
Januar 1997 zusammenfällt (siehe S. 32f., Abb. 2-4).
Diese
3484
Ausfalltage
für
die
136
Kinder
entsprechen
einem
durchschnittlichen Ausfall von 26 Tagen pro Kind. 55% (n=1916) der
Erkrankungstage entfallen auf ARE ohne Fieber und 45% (n=1568) auf ARE
mit Fieber. Das gleiche Verhältnis besteht auch für die Zahl der ARE. Laut
Dokumentation durch die Erzieherin fehlt ein Kind im Halbjahr 1996/97
durchschnittlich 25 Tage. Auf diese Weise konnte überprüft werden, inwiefern
die
Elternangaben
mit
den
Dokumentationen
der
Erzieherinnen
übereinstimmen. Es zeigt sich, dass eine weitgehende Übereinstimmung
vorliegt. In fast allen Einrichtungen bestätigen die interviewten Erzieherinnen,
dass je nach Empfinden der Eltern die Kinder diese häufig mit leichten
Erkältungskrankheiten (z.B. Rhinitis) zumindest zeitweise besuchten. Das ist
eine mögliche Erklärung für die geringe Abweichung zwischen den Angaben
der Eltern und den Angaben aus den Gruppenbüchern, denn es ist nicht absolut
sicher auszuschließen, dass ein geringer Anteil der Ausfalltage eine andere
Ursache als eine ARE hatte.
Für jede Einrichtung wurde ein durchschnittlicher Wert für die Ausfalltage pro
Kind dieser Einrichtung ermittelt. Die am häufigsten auftretende Ausprägung,
der Gipfel, beträgt 24 Ausfalltage. Das arithmetische Mittel liegt bei 25
Ausfalltagen. Minimal traten 4 Ausfalltage und maximal 99 Ausfalltage auf.
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
47
3. Eigene Untersuchungen
Vier
von
fünf
Einrichtungen
mit
100%igem
Kleinkindanteil,
also
Kinderkrippen, wiesen auffallend hohe durchschnittliche Ausfalltagszahlen
zwischen 26 und 42 AT pro Kind auf. Das ist ein Hinweis darauf, dass
Kindergruppen mit hohem oder ausschließlichem Kleinkindanteil (0 bis 2
Jahre) ein höheres Ansteckungsrisiko bzw. Reinfektionsrisiko haben.
Außerdem fielen fünf Einrichtungen im Stadtgebiet Johannesvorstadt (JOV)
auf, die benachbart und mit auffallend hohen Ausfalltagen belegt sind,
ebenfalls drei Einrichtungen im Stadtgebiet Melchendorf/Wiesenhügel. Beide
Stadtgebiete haben gemeinsam, dass dort ein hohes Verkehrsaufkommen
herrscht. Die Einrichtungen unterscheiden sich wenig hinsichtlich der
Gruppenstärke sowie der Anzahl der Kleinkinder pro Gruppe. Es besteht dazu
eine Übereinstimmung der Tagesabläufe in den Einrichtungen, und im übrigen
gibt es keine wesentlichen Unterschiede zu den meisten anderen Einrichtungen
des Untersuchungsgebietes. Im Luftreinhalteplan der Stadt gilt das Gebiet JOV
aber als stark durch Hausbrand und Straßenverkehr belastet.
Die erfasste metrische Variable Ausfalltage mit vielen Ausprägungen ist die
Basis für die Zielgrößen Dauer und Häufigkeit der ARE, die durch
Dichotomisierung der Ausgangsvariablen entstanden und in die statistischen
Analysen eingeflossen sind.
3.2.3.5. Auftreten von Atopien in der Untersuchungspopulation
Für die ausgewählten Erkrankungen des allergischen Formenkreises sind
ebenfalls Häufigkeitsanalysen durchgeführt worden. Die Neurodermitis trat bei
23%
aller
Kinder
(n=837)
der
Untersuchungspopulation
auf.
Die
Stichprobenumfänge der Erkrankten (n=190) und der nicht Erkrankten (n=647)
weichen erheblich voneinander ab. Die Verteilung der Altersgruppen in der
Gruppe der nicht Erkrankten entspricht in etwa der Verteilung in der
Untersuchungspopulation. In der Gruppe der Erkrankten weicht die jüngste AG
um 3% nach unten und die mittlere AG um 4% nach oben ab. Die älteste AG
entspricht ihrer Repräsentation in der Untersuchungspopulation.
(Tabelle 13, Neurodermitis/Altersgruppen)
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
48
3. Eigene Untersuchungen
Neurodermitis / Altersgruppen
Tabelle 13
erkrankt
nicht erkrankt
Gesa mt
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl (%)
0-18 Monate
18
10
89
14
107 (13)
18-30 Monate
63
33
179
28
242 (29)
30-48 Monate
109
57
379
58
488 (58)
Ge sa mt
190
23
647
77
837
Es sind 23% aller Kinder (n=837) an Neurodermitis erkrankt. In der Stichprobe
der erkrankten Kinder (n=190) waren die Mädchen zu 10% öfter betroffen als
die
Jungen
und
zu
5%
Untersuchungspopulation
öfter,
entspricht.
als
es
Das
ihrem
weist
Anteil
auf
ein
in
der
mögliche
Geschlechtsspezifität der Neurodermitis hin. Die Verteilung in der Gruppe der
nicht erkrankten Kinder (n=647) entspricht annähernd der Gesamtverteilung.
(Tabelle 14, Neurodermitis/Geschlecht)
Neurodermitis / Geschlecht
Tabelle 14
erkrankt
nicht erkrankt
Gesamt
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl (%)
Mädchen
105
55
311
48
416 (50)
Jungen
85
45
336
52
421 (50)
Gesamt
190
23
647
77
837
Milchschorf
hat
in
der
Untersuchungspopulation
eine
hohe
Erkrankungsprävalenz von 48%. In den Altersgruppen beider Stichproben gab
es nur geringe Abweichungen von maximal 2% im Vergleich zur Verteilung in
der Untersuchungspopulation. Eine Altersabhängigkeit zeigte sich somit nicht.
(Tabelle 15, Milchschorf/Altersgruppen)
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
49
3. Eigene Untersuchungen
Milchschorf / Altersgruppen
Tabelle 15
erkrankt
nicht erkrankt
Gesamt
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl (%)
0-18 Monate
52
13
55
13
107 (13)
18-30 Monate
122
30
120
27
242 (29)
30-48 Monate
227
57
261
60
488 (58)
Gesamt
401
48
436
52
837
Für Milchschorf liegt über alle Gruppen für Jungen und Mädchen annähernde
Gleichverteilung vor. Eine Geschlechtsabhängigkeit zeigte sich somit nicht.
(Tabelle 16, Milchschorf/Geschlecht)
Milchschorf / Geschlecht
Tabelle 16
erkrankt
nicht erkrankt
Gesamt
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl (%)
Mädchen
200
50
215
49
415 (50)
Jungen
201
50
221
51
422 (50)
Gesamt
401
48
436
52
837
Von einer Nahrungsmittelallergie sind wesentlich weniger Kinder (14%)
betroffen. Damit weichen auch die Größen der Stichproben stark voneinander
ab (n=117 zu n=719). Die Stichprobe der nicht Erkrankten spiegelt mit einer
Schwankungsbreite
von
1%
die
Verteilung
der
AG
in
der
Untersuchungspopulation wieder. Insgesamt sind in der Stichprobe der
Erkrankten Abweichungen von 1% bis 3% in den Altersgruppen aufgetreten.
(Tabelle 17, Nahrungsmittelallergie/Altersgruppen)
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
50
3. Eigene Untersuchungen
Nahrungsmittelallergie / Altersgruppen
Tabelle 17
erkrankt
nicht erkrankt
Gesamt
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl (%)
0-18 Monate
14
12
93
13
107 (13)
18-30 Monate
38
32
203
28
241 (29)
30-48 Monate
65
56
423
59
488 (58)
Gesamt
117
14
719
86
836
Die Mädchen waren 8% häufiger betroffen als Jungen und 4% häufiger, als es
dem Anteil in der Untersuchungspopulation entspricht. Die Stichprobe der
nicht erkrankten Kinder zeigte eine Schwankungsbreite von einem Prozent im
Vergleich zur Untersuchungspopulation.
(Tabelle 18, Nahrungsmittelallergie/Geschlecht)
Nahrungsmittelallergie / Geschlecht
Tabelle 18
erkrankt
nicht erkrankt
Anzahl
%
Anzahl
%
Gesamt
Mädchen
63
54
354
49
417 (50)
Jungen
54
46
365
51
419 (50)
Gesamt
117
14
719
86
836
Zusammenfassend ist zu sagen, dass die Untersuchungspopulation keine
altersspezifischen Unterschiede aufwies. Anders sieht es für die Geschlechterverteilung aus. Wenn es Unterschiede gegeben hat (Neurodermitis und
Nahrungsmittelallergie), waren in beiden Fällen die Mädchen stärker betroffen.
Es ist jedoch zu betonen, dass die Angaben zum Auftreten von Atopien in der
Untersuchungspopulation nur von den Eltern gemacht wurden und damit mit
einem gewissen Unsicherheitsfaktor belastet sind.
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
51
3. Eigene Untersuchungen
3.2.3.6 Auftreten der respiratorischen Erkrankungen bei Exposition für
ausgewählte Einflussgrößen
Das Auftreten respiratorischer Erkrankungen bei Exposition der Kinder für
eine interessierende Einflussgröße ist für verschiedene Altersgruppen
ausgewertet worden. Die Sanierung der Wohnung erschien uns dabei eine der
wichtigsten Einflussgrößen zu sein. Von insgesamt 825 Kindern leben 480
(58%) in einer unsanierten Wohnung; 345 Kinder (42%) leben in sanierten
Wohnungen.
Von den Kindern aus unsanierten Wohnungen hatten bereits 51% eine schwere
ARE (mit Fieber und Antibiotkaeinnahme) durchgemacht. Fast das gleiche
Ergebnis liegt auch für die Kinder aus sanierten Wohnungen vor. Von ihnen
hatten 50% bereits ein oder mehrmals eine schwere Erkältungskrankheit. Die
Verteilung der Erkrankten in den einzelnen Altersgruppen in der exponierten
Gruppe sieht wie folgt aus: Die jüngste Altersgruppe liegt 3% über, die mittlere
2%
unter
und
die
älteste
1%
unter
ihrem
Anteil
an
der
Untersuchungspopulation. Ein anderes Bild zeigen die erkrankten Kinder aus
sanierten Wohnungen. Die jüngste Altersgruppe liegt 3% unter und die älteste
3% über ihrem Anteil an der Untersuchungspopulation; die mittlere entspricht
ihm. (Tabelle 19, Schwere ARE und Sanierung der Wohnung)
Schwere ARE und Sanierung der Wohnung
unsaniert
Tabelle 19
erkrankt
saniert
nicht erkrankt
erkrankt
nicht erkrankt
Gesamt
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl %
0-18 Monate
39
16
24
10
18
10
25
14
106 (13)
18-30 Monate
67
27
75
32
49
29
48
28
239 (29)
30-48 Monate
138
57
137
58
104
61
101
58
480 (58)
Gesamt
244
51
236
49
171
49
174
50
825
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
52
3. Eigene Untersuchungen
22% der 481 Kinder, die in unsanierten Wohnungen leben, hatten bereits ein
oder mehrmals eine Bronchitis. Aus sanierten Wohnungen waren es 18% der
Kinder (n=345). Kinder aus unsanierten Wohnungen erkrankten also öfter.
Für die nicht exponierte Gruppe entsprechen die Erkrankten in etwa ihrem
Anteil an der Untersuchungspopulation. Auffällige Abweichungen traten unter
den erkrankten Kindern aus unsanierten Wohnungen auf. Die jüngsten Kinder
waren zu 10% häufiger die Kinder der mittleren und ältesten Altersgruppe
waren zu 3% bzw. 7% seltener vertreten, als in der Untersuchungspopulation.
Eine unsanierte Wohnung erhöhte also das Risiko für die jüngsten Kinder, an
Bronchitis zu erkranken. (Tabelle 20, Bronchitits und Sanierung der Wohnung)
Bronchitis und Sanierung der Wohnung
unsaniert
Tabelle 20
erkrankt
Anzahl
saniert
nicht erkrankt
%
Anzahl
%
erkrankt
Anzahl
nicht erkrankt
%
Anzahl
%
Gesamt
Anzahl
%
0-18 Monate
24
23
39
11
9
14
34
12
106 (13)
18-30 Monate
28
26
114
30
18
29
79
28
239 (29)
30-48 Monate
54
51
222
59
36
57
169
60
481 (58)
Gesamt
106
22
375
78
63
18
282
82
826
Pneumonien traten bei 10% der Kinder (n=480), die in unsanierten Wohnungen
lebten und bei 13% der Kinder (n=343), die in sanierten Wohnungen lebten
auf. In der nicht exponierten Gruppe gab es bei den Erkrankten nur geringe
Abweichungen von –1% bis +2% zur Untersuchungspopulation. Etwas größer
sind die Unterschiede für die Erkrankten aus sanierten Wohnungen. Der Anteil
der jüngsten Altersgruppe an den erkrankten Kindern weicht um 3% nach
oben, der Anteil der mittleren Altersgruppe um 3% nach unten ab.
(Tabelle 21, Pneumonie und Sanierung der Wohnung)
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
53
3. Eigene Untersuchungen
Pneumonie und Sanierung der Wohnung
unsaniert
Tabelle 21
erkrankt
saniert
nicht erkrankt
erkrankt
nicht erkrankt
Gesamt
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl %
0-18 Monate
8
16
55
13
5
12
38
13
106 (13)
18-30 Monate
13
26
129
30
12
28
85
28
239 (29)
30-48 Monate
29
58
246
57
26
60
177
59
478 (58)
Gesamt
50
10
430
90
43
13
300
87
823
Einen
chronischen
Infekt
d.h.,
drei
oder
mehr
Monate
im
Jahr
Krankheitszeichen wiesen 19% der Kinder (n=481) aus unsanierten
Wohnungen auf. Von den Kindern (n=345) aus sanierten Wohnungen waren
14% erkrankt. Die betroffenen Kinder, die in unsanierten Wohnungen lebten,
verteilten sich folgendermaßen: Kinder der jüngsten Altersgruppe waren zu 4%
über, Kinder der mittleren Altersgruppe zu 7% unter und Kinder der ältesten
Altersgruppe zu 3% über ihrem Anteil an der Untersuchungspopulation
vertreten. Für erkrankte Kinder aus sanierten Wohnungen ergab sich folgende
Verteilung: Die Kinder der jüngsten und mittleren Altersgruppe lagen jeweils
5% unter ihrem Anteil; die ältesten Kinder 10% darüber. Dies gibt einerseits
einen Hinweis auf Altersabhängigkeit, andererseits scheint eine unsanierte
Wohnung die Ausbildung eines chronischen Infektes in ein jüngeres Alter
vorzuverlagern. (Tabelle 22, chronischer Infekt und Sanierung der Wohnung)
Chronischer Infekt und Sanierung der Wohnung
unsaniert
Tabelle 22
erkrankt
saniert
nicht erkrankt
erkrankt
nicht erkrankt Gesamt
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl %
0-18 Monate
15
17
48
12
4
8
39
13
106 (13)
18-30 Monate
20
22
122
31
12
24
85
29
239 (29)
30-48 Monate
55
61
221
57
34
68
171
58
481 (58)
Gesamt
90
19
391
81
50
14
295
86
826
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
54
3. Eigene Untersuchungen
Ein oder mehrere Pseudokruppanfälle hatten 13% der Kinder (n=480), die in
unsanierten Wohnungen leben im Vergleich zu 14% der Kinder (n=345) aus
sanierten Wohnungen. Die jüngsten Kinder der exponierten Gruppe sind 8%
weniger, die Kinder der mittleren Altersgruppe 2% weniger, aber die ältesten
Kinder 10% häufiger erkrankt, als es ihrem Anteil an der Untersuchungspopulation entspricht. Das Ergebnis für die nicht exponierte Gruppe ist ähnlich.
Die jüngsten Kinder sind zu 11% unter ihrem Anteil, die Kinder der mittleren
Altersgruppe zu 7% unter ihrem Anteil, aber die ältesten Kinder zu 18% über
ihrem Anteil repräsentiert. (Tabelle 23, Pseudokrupp und Sanierung der
Wohnung)
Pseudokrupp und Sanierung der Wohnung
unsaniert
Tabelle 23
erkrankt
saniert
nicht erkrankt
erkrankt
nicht erkrankt Gesamt
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl %
0-18 Monate
3
5
60
14
1
2
42
14
106 (13)
18-30 Monate
17
27
125
30
11
22
86
29
239 (29)
30-48 Monate
42
68
233
56
37
76
168
57
480 (58)
Gesamt
62
13
418
87
49
14
296
86
825
Durchgängig waren Kinder der jüngsten Altersgruppe aus unsanierten
Wohnungen häufiger erkrankt als gleichaltrige Kinder, die in sanierten
Wohnungen lebten. Außer für die Erkrankung Pseudokrupp ist die jüngste
Altersgruppe auch diejenige innerhalb der exponierten Gruppe, die im
Vergleich zur Untersuchungspopulation immer überrepräsentiert ist.
(Tabellen 19-23)
Es wurde weiterhin überprüft, ob sich die Art des für das Kochen benutzten
Energieträgers auf das Entstehen einer respiratorischen Erkrankung auswirkt.
205 Kinder von 834 Kindern leben in einer Wohnung mit einer Belastung
durch Kochen mit Gas oder Kohle, das entspricht einem Anteil von 25%. 75%
der Kinder (n=628) leben in Wohnungen, in denen elektrisch gekocht wird.
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
55
3. Eigene Untersuchungen
Im Ergebnis der Befragung hat sich herausgestellt, dass 50% der Kinder
(n=205) von einer Schweren ARE betroffen waren, wenn in ihrer Wohnung mit
Gas oder Kohle gekocht wird. Im Vergleich dazu waren 51% der Kinder
(n=629) erkrankt, wenn in der Wohnung mit Strom gekocht wird. In der
Gruppe der durch Gas- oder Kohleherd belasteten Wohnungen waren die
Kinder der jüngsten Altersgruppe 3% seltener, die Kinder der ältesten
Altersgruppe 3% öfter erkrankt, als es ihrem Anteil entspricht. Die Kinder der
mittleren
Altersgruppe
Untersuchungspopulation.
entsprachen
In
genau
Wohnungen
ihrem
mit
Anteil
Elektroherd
an
der
sind
die
Abweichungen noch geringer. Sie liegen zwischen –1% und +2%. (Tabelle 24,
Schwere ARE und Gas- und Kohleherdbelastung der Wohnung)
Schwere ARE und Gas- und Kohleherdbelastung der Wohnung
Gas und Kohle
Tabelle 24
erkrankt
Anzahl
Strom
nicht erkrankt
%
erkrankt
nicht erkrankt
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl
Gesamt
% Anzahl %
0-18 Monate
10
10
11
11
48
15
38
12
107 (13)
18-30 Monate
30
29
35
34
88
28
87
28
240 (29)
30-48 Monate
62
61
57
55
183
57
184
60
485 (58)
Gesamt
102
50
103
319
51
309
49
832
50
20% aller Kinder (n=205), die in belasteten Räumen leben, waren von einer
Bronchitis betroffen. Die Kinder (n=629) aus Wohnungen mit Elektroherd
waren zu 21% betroffen. In der exponierten Gruppe waren die Kinder der
jüngsten Altersgruppe 7% öfter, die Kinder der mittleren Altersgruppe 3%
öfter und die Kinder der ältesten Altersgruppe 10% seltener an einer Bronchitis
erkrankt, als es ihrem jeweiligen Anteil an der Untersuchungspopulation
entspricht. Die jüngsten Kinder der nicht exponierten Gruppe waren 6% öfter,
die Kinder der mittleren und ältesten Altersgruppe jeweils 3% seltener
erkrankt, als es ihrem Anteil entspricht. (Tabelle 25, Bronchitis und Gas- und
Kohleherdbelastung)
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
56
3. Eigene Untersuchungen
Bronchitis und Gas- und Kohleherdbelastung
Gas und Kohle
Tabelle 25
erkrankt
Anzahl
Strom
nicht erkrankt
%
Anzahl
%
erkrankt
Anzahl
nicht erkrankt
%
Anzahl
%
Gesamt
Anzahl %
0-18 Monate
8
20
13
8
25
19
61
12
107 (13)
18-30 Monate
13
32
52
31
35
26
140
28
240 (29)
30-48 Monate
19
48
100
61
73
55
295
60
487 (58)
Gesamt
40
20
165
496
79
834
80
133
21
Es hatten 15% der Kinder (n=205) aus durch Gas- und Kohleherd belasteten
Haushalten eine Pneumonie im Gegensatz zu Kindern aus nicht belasteten
Haushalten, hier waren 10% betroffen. Unter den Erkrankten der exponierten
Gruppe lagen die jüngsten Kinder 7% unter ihrem Anteil an der
Untersuchungspopulation, die Kinder der mittleren Altersgruppe 7% über
ihrem Anteil und die ältesten Kinder entsprachen ihm. Die jüngsten Kinder der
nicht belasteten Gruppe erkrankten 4% über ihrem Anteil, die Kinder der
mittleren Altersgruppe 7% unter ihrem Anteil und die ältesten Kinder 3% über
ihrem Anteil. (Tabelle 26, Pneumonie und Gas- und Kohleherdbelastung)
Pneumonie und Gas- und Kohleherdbelastung
Gas und Kohle
Tabelle 26
erkrankt
Strom
nicht erkrankt
erkrankt
nicht erkrankt
Gesamt
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl %
0-18 Monate
2
6
19
11
11
17
75
13
107 (13)
18-30 Monate
11
36
54
31
14
22
161
29
240 (29)
30-48 Monate
18
58
101
58
39
61
326
58
486 (58)
Gesamt
31
15
174
85
64
10
562
90
831
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
57
3. Eigene Untersuchungen
Die chronische Infektion betraf die Kinder (n=205) in der exponierten Gruppe
mit 16% fast genauso oft, wie die Kinder (n=628) in der nicht exponierten
Gruppe mit 17%. Anders sieht die Verteilung auf die Altersgruppen aus. In der
exponierten Gruppe waren die Kinder der jüngsten Altersgruppe 5% mehr
erkrankt und die Kinder der mittleren Altersgruppe 5% weniger, als es ihrem
jeweiligen Anteil an der Untersuchungspopulation entspricht. In der nicht
exponierten Gruppe erkrankten die jüngsten Kinder 1% seltener, die Kinder der
mittleren Altersgruppe 7% seltener und die ältesten Kinder 8% häufiger, als es
ihrem Anteil entspricht. (Tabelle 27, chronischer Infekt und Gas- und
Kohleherdbelastung)
chronischer Infekt und Gas- und Kohleherdbelastung
Gas und Kohle
Tabelle 27
erkrankt
Anzahl
Strom
nicht erkrankt
%
Anzahl
%
erkrankt
nicht erkrankt
Anzahl
%
Anzahl
Gesamt
% Anzahl %
0-18 Monate
6
18
15
9
13
12
73
14
107 (13)
18-30 Monate
8
24
57
33
24
22
151
29
240 (29)
30-48 Monate
19
58
100
58
71
66
296
57
486 (58)
Gesamt
33
16
172
84
108
17
520
83
833
Es hatten 13% der Kinder (n=205), die in durch Gas- und Kohleherd belasteten
Wohnungen leben bereits mindestens einen Pseudokrupp-Anfall und mit 14%
annähernd genauso viele Kinder (n=628) aus Wohnungen mit Elektroherd.
Es fällt auf, dass speziell ältere Kleinkinder in der belasteten und unbelasteten
Gruppe betroffen sind. Im einzelnen waren die Kinder der mittleren
Altersgruppe zu 14% weniger bei Gas- und Kohleherdbelastung und zu 1%
weniger bei Kochen mit Strom erkrankt, als es ihrem jeweiligen Anteil an der
Untersuchungspopulation entspricht.
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
58
3. Eigene Untersuchungen
Die Kinder der ältesten Altersgruppe waren zu 27% öfter in der exponierten
Gruppe und zu 9% öfter in der nicht exponierten Gruppe von Pseudokrupp
betroffen, als es ihrem jeweiligen Anteil entspricht. Alle 4 betroffenen Kinder
der jüngsten Altersgruppe waren in der unbelasteten Gruppe. (Tabelle 28,
Pseudokrupp und Gas- und Kohleherdbelastung)
Pseudokrupp und Gas- und Kohleherdbelastung
Gas und Kohle
Tabelle 28
erkrankt
Anzahl
Strom
nicht erkrankt
%
Anzahl
%
erkrankt
Anzahl
nicht erkrankt
%
Anzahl
%
Gesamt
Anzahl
%
0-18 Monate
0
-
21
12
4
5
82
15
107 (13)
18-30 Monate
4
15
61
34
24
28
151
28
240 (29)
30-48 Monate
22
85
97
54
58
67
309
57
486 (58)
Gesamt
26
13
179
87
86
14
542
86
833
315 Kinder von 829 Kindern leben in Haushalten, in denen die Eltern im
Beisein der Kinder rauchen. Das entspricht einem Anteil von 38%. 514 Kinder,
das entspricht 62%, leben in Nichtraucherhaushalten oder die Eltern rauchen
nicht in Anwesenheit der Kinder.
Die Erkrankungshäufigkeit für Schwere ARE betrug in der belasteten Gruppe
50%, in der unbelasteten Gruppe 51%. In der exponierten Gruppe verteilten
sich die Erkrankten wie folgt: Die Kinder der jüngsten und mittleren
Altersgruppe waren jeweils 7% weniger betroffen, die ältesten Kinder 14%
mehr als es ihrer Repräsentation in der Untersuchungspopulation entspricht.
Das Ergebnis für die Kinder, in deren Anwesenheit nicht geraucht wird, ist
dazu invers. Hier wiesen die jüngsten Kinder 5% mehr Erkrankte auf, die
mittlere Altersgruppe 3% mehr Erkrankte und die ältesten Kinder 8% weniger.
Insgesamt stellte sich heraus, dass Kinder in deren Anwesenheit geraucht wird,
nicht häufiger von schweren Erkältungskrankheiten betroffen waren.
(Tabelle 29, Schwere ARE und Passivrauchen)
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
59
3. Eigene Untersuchungen
Schwere ARE und Passivrauchen
belastet
Tabelle 29
erkrankt
unbelastet
nicht erkrankt
erkrankt
nicht erkrankt
Gesamt
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl %
0-18 Monate
10
6
12
7
47
18
37
15
106 (13)
18-30 Monate
34
22
47
30
84
32
76
30
241 (29)
30-48 Monate
113
72
99
63
129
50
141
55
482 (58)
Gesamt
157
50
158
50
260
51
254
49
829
Es waren 23% der Kinder (n=515) an einer Bronchitis erkrankt ohne
Passivrauchen im Gegensatz zu 17% der Kinder (n=315) von rauchenden
Eltern. Die erkrankten Kinder der belasteten Gruppe waren in der jüngsten
Altersgruppe 5% seltener betroffen, in der ältesten Altersgruppe 7% öfter, als
es ihrer Verteilung in der Untersuchungspopulation entspricht.
Das Umgekehrte trifft auf die Erkrankten der unbelasteten Gruppe zu. Hier
waren die jüngsten Kinder 10% öfter und die ältesten Kinder 10% seltener
betroffen.
Die Kinder der mittleren Altersgruppe pendeln im Bereich bis –2% um ihre
Repräsentation in der Untersuchungspopulation.
(Tabelle 30, Bronchitis und Passivrauchen)
Bronchitis und Passivrauchen
belastet
Tabelle 30
erkrankt
unbelastet
nicht erkrankt
erkrankt
nicht erkrankt Gesamt
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl %
0-18 Monate
4
8
18
7
28
23
56
14
106 (13)
18-30 Monate
14
27
67
25
34
28
126
32
241 (29)
30-48 Monate
34
65
178
68
58
48
213
54
483 (58)
Gesamt
52
120
23
395
77
830
17
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
263
83
60
3. Eigene Untersuchungen
Es hatten 10% der Kinder (n=315) deren Eltern rauchen bereits eine
Pneumonie, in der unbelasteten Gruppe waren es 12% der Kinder (n=512). In
der belasteten Gruppe waren die erkrankten Kinder der jüngsten und mittleren
Altersgruppe jeweils 7% unter, die ältesten Kinder 14% über ihrem Anteil an
der Untersuchungspopulation repräsentiert. In der nicht exponierten Gruppe
lagen die erkrankten Kinder der jüngsten Altersgruppe 5% über, die Kinder der
ältesten Altersgruppe 6% unter ihrem Anteil, während die Kinder der mittleren
Altersgruppe ihm fast entsprachen (+1%). (Tabelle 31, Pneumonie und
Passivrauchen)
Pneumonie und Passivrauchen
belastet
Tabelle 31
erkrankt
unbelastet
nicht erkrankt
erkrankt
nicht erkrankt
Gesamt
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl %
2
6
20
7
11
18
73
16
106 (13)
18-30 Monate
7
22
74
26
18
30
142
32
241 (29)
30-48 Monate
23
72
189
67
32
52
236
52
480 (58)
Gesamt
32
61
12
451
88
827
0-18 Monate
10
283
90
Einen chronischen Infekt hatten 19% der durch Passivrauchen belasteten
Kinder (n=315). Von den Kindern (n=514) der unbelasteten Gruppe waren nur
15% betroffen. Im einzelnen trat die chronische Infektion in der belasteten
Gruppe bei den jüngsten Kindern zu 5% unter, bei der mittleren Altersgruppe
zu 8% unter, aber bei den ältesten Kindern zu 13% über ihrem Anteil an der
Untersuchungspopulation auf. Die jüngsten Kinder der unbelasteten Gruppe
erkrankten 5% über, die Kinder der mittleren Altersgruppe 5% unter ihrer
Repräsentation. Die ältesten Kinder spiegeln ihren Anteil wider. (Tabelle 32,
chronischer Infekt und Passivrauchen)
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
61
3. Eigene Untersuchungen
chronischer Infekt und Passivrauchen
belastet
Tabelle 32
erkrankt
unbelastet
nicht erkrankt
erkrankt
nicht erkrankt Gesamt
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl %
0-18 Monate
5
8
17
7
14
18
70
16
106 (13)
18-30 Monate
13
21
68
27
19
24
141
32
241 (29)
30-48 Monate
43
71
169
66
46
58
224
52
482 (58)
Gesamt
61
19
254
81
79
15
435
85
829
An Pseudokrupp litten 10% der Kinder (n=315), wenn sie mit Passivrauchen
belastet waren im Gegensatz zu 15% der Kinder (n=514) in der nicht
exponierten Gruppe. In der jüngsten Altersgruppe waren alle 4 betroffenen
Kinder in der nicht exponierten Gruppe. Die erkrankten Kinder der belasteten
Gruppe lagen in der mittleren Altersgruppe 11% unter und in der ältesten
Altersgruppe 24% über ihrem Untersuchungspopulations-Anteil. Die nicht
durch Passivrauchen belasteten Kinder waren in der jüngsten Altersgruppe 8%
unter, in der mittleren Altersgruppe 1% unter und in der ältesten Altersgruppe
19% über ihrer jeweiligen Repräsentation. (Tabelle 33, Pseudokrupp und
Passivrauchen)
Pseudokrupp und Passivrauchen
belastet
Tabelle 33
erkrankt
unbelastet
nicht erkrankt
erkrankt
nicht erkrankt Gesamt
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl %
0-18 Monate
0
-
22
8
4
5
80
18
106 (13)
18-30 Monate
6
18
75
26
22
28
138
32
241 (29)
30-48 Monate
27
82
185
66
52
67
218
50
483 (58)
Gesamt
33
10
282
90
78
15
436
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
85
830
62
3. Eigene Untersuchungen
Zusammenfassend ist zur Belastung durch Passivrauchen folgendes zu sagen:
Die Kinder sind in den verschiedenen Altersgruppen unterschiedlich stark
betroffen, was an den exponierten Nicht-Erkrankten ersichtlich ist, die sich
hinsichtlich
ihrer
Verteilung
doch
von
der
Untersuchungspopulation
unterscheiden. Bei jüngeren Kleinkindern nehmen die Eltern eher Rücksicht,
als bei älteren Kleinkindern. Andererseits ist die älteste Altersgruppe unter den
exponierten Erkrankten außer für Bronchitis jeweils deutlich überrepräsentiert.
Dies kann ein Hinweis darauf sein, dass sich Passivrauchen nach
entsprechender Expositionsdauer risikoerhöhend auswirkt. (Tabellen 29-33)
Es leben in der Untersuchungspopulation 92 Kinder von 360 Kindern in einem
Wohngebiet mit leichter Luftbelastung. Ihr Anteil beträgt 26%. Es leben 74%
(n=268) aller Kinder in einem als nicht belastet eingestuften Gebiet. Auch in
luftbelasteten Gebieten gab es jedoch keine Grenzwertüberschreitungen.
Von den durch Luftbelastung beeinträchtigten 92 Kindern hatten 48% bereits
eine Schwere ARE. Von den unbelasteten Kindern (n=268) waren 53%
betroffen. In der Gruppe der exponierten Erkrankten waren die jüngsten Kinder
9% unter, die Kinder der mittleren Altersgruppe 6,5% unter und die ältesten
Kinder 15,5% über ihrem Untersuchungspopulatons-Anteil betroffen. In der
nicht exponierten Gruppe waren die jüngsten Kinder 8% über, die ältesten
Kinder 7,5% unter ihrem Anteil erkrankt. (Tabelle 34, Schwere ARE und
Luftbelastung)
Schwere ARE und Luftbelastung
belastet
Tabelle 34
erkrankt
unbelastet
nicht erkrankt
erkrankt
nicht erkrankt
Gesamt
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl %
1
2
1
2
27
19
11
9
40 (11)
10
23
39
31
106 (29.5)
30-48 Monate
33
75
31
65
73
52
77
60
214 (59.5)
Gesamt
44
48
48
52
141
53
127
47
360
0-18 Monate
18-30 Monate
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
16
33
41
29
63
3. Eigene Untersuchungen
Im luftbelasteten Gebiet sind insgesamt 15% der Kinder (n=93) an einer
Bronchitis erkrankt, im unbelasteten Gebiet sind 24% der Kinder (n=268)
erkrankt. Es gibt in der jüngsten Gruppe im belasteten Gebiet keine erkrankten
Kinder, die Erkrankten der ältesten Gruppe liegen 11% über ihrem Anteil. Im
unbelasteten Gebiet überschritten die jüngsten Erkrankten ihren Anteil um
18%, die der mittleren und ältesten Altersgruppe unterschritten ihn um 3%
bzw. 5%. (Tabelle 35, Bronchitis und Luftbelastung)
Bronchitis und Luftbelastung
belastet
Tabelle 35
erkrankt
unbelastet
nicht erkrankt
erkrankt
nicht erkrankt
Gesamt
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl %
0-18 Monate
0
-
2
3
19
29
19
9
41 (11)
18-30 Monate
4
29
22
28
17
26
63
31
106 (29)
30-48 Monate
10
71
55
69
29
55
121
60
215 (60)
Gesamt
14
15
79
85
65
24
203
76
361
Im luftbelasteten Gebiet waren 14% der Kinder (n=92) an einer Pneumonie
erkrankt im Gegensatz zu 12% erkrankte Kinder (n=266) im unbelasteten
Gebiet. In der jüngsten Gruppe gab es keine erkrankten Kinder in der
exponierten Gruppe. Die erkrankten Kinder der mittleren Altersgruppe
erreichten nur die Hälfte ihres Anteils an der Untersuchungspopulation,
während die ältesten Kinder ihn um 26% überschritten.
In der unbelasteten Gruppe erkrankten die jüngsten Kinder 7% mehr, die
Kinder der mittleren Altersgruppe 3% mehr und die ältesten Kinder 10%
weniger, als es ihrem jeweiligen Anteil entsprach.
(Tabelle 36, Pneumonie und Luftbelastung)
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
64
3. Eigene Untersuchungen
Pneumonie und Luftbelastung
belastet
Tabelle 36
erkrankt
unbelastet
nicht erkrankt
erkrankt
nicht erkrankt
Gesamt
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl %
0-18 Monate
0
-
2
3
6
18
32
14
40 (11)
18-30 Monate
2
15
24
30
11
33
69
29
106 (30)
30-48 Monate
11
85
53
67
16
49
132
57
212 (59)
Gesamt
13
14
79
86
33
12
233
88
358
Von insgesamt 464 Kindern leben 80% (n=371) in einem nicht luftbelasteten
Gebiet. Es waren davon 10% Kinder an einem chronischen Infekt erkrankt d.h.,
diese Kinder hatten mindestens drei Monate im Jahr Krankheitszeichen. Im
belasteten Gebiet sind 18% der insgesamt 93 Kinder betroffen; in der jüngsten
Altersgruppe gab es wiederum kein erkranktes Kind. Im belasteten Gebiet lag
die Zahl der Erkrankten in der mittleren Altersgruppe 6% und in der ältesten
Altersgruppe 3% über ihrem jeweiligen Anteil an der Untersuchungspopulation. Anders sieht das Ergebnis für die erkrankten Kinder der nicht
exponierten Gruppe aus. In der jüngsten Altersgruppe waren 13% mehr Kinder
betroffen, in der mittleren Altersgruppe 6% weniger und in der ältesten
Altersgruppe 7% weniger, als es ihrem jeweiligen Anteil entspricht.
(Tabelle 37, chronischer Infekt und Luftbelastung)
chronischer Infekt und Luftbelastung
belastet
Tabelle 37
erkrankt
unbelastet
nicht erkrankt
erkrankt
nicht erkrankt
Gesamt
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl %
0-18 Monate
0
-
2
2.5
8
22
30
9
40 (9)
18-30 Monate
5
29
21
27.5
6
17
74
22
106 (23)
30-48 Monate
12
71
53
70
22
61
231
69
318 (68)
Gesamt
17
18
76
82
36
10
335
90
464
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
65
3. Eigene Untersuchungen
17% der Kinder (n=92) aus einem luftbelasteten Gebiet und 15% der Kinder
(n=268) aus einem nicht luftbelasteten Gebiet waren bereits an Pseudokrupp
erkrankt. Von den Erkrankten aus der exponierten Gruppe waren die Kinder
der mittleren Altersgruppe 4% unterrepräsentiert, die ältesten Kinder 16%
überrepräsentiert im Vergleich zur Untersuchungspopulation. In der jüngsten
Altersgruppe gab es im belasteten Gebiet keine Erkrankten. In der erkrankten
Gruppe aus dem nicht exponierten Gebiet entsprechen die jüngsten Kinder
nahezu ihrem Anteil; die Kinder der mittleren Altersgruppe liegen 5% unter,
die ältesten Kinder 7% über ihrem Anteil. (Tabelle 38, Pseudokrupp und
Luftbelastung)
Pseudokrupp bei Luftbelastung
belastet
Tabelle 38
erkrankt
unbelastet
nicht erkrankt
erkrankt
nicht erkrankt
Gesamt
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl %
0-18 Monate
0
-
2
2.5
4
10
34
15
40 (11)
18-30 Monate
4
25
22
29
10
24
70
31
106 (29)
30-48 Monate
12
75
52
68.5
27
66
123
54
214 (59)
Gesamt
16
17
76
83
41
15
227
85
360
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
66
3. Eigene Untersuchungen
3.2.3.7 Auftreten
von
Atopien
bei
Exposition
für
ausgewählte
Einflußgrößen
Die Neurodermitis als Erkrankung des allergischen Formenkreises trat mit 23%
geringfügig häufiger bei Kindern (n=626) auf, die in Wohnungen leben, in
denen elektrisch gekocht wird. 21% der Kinder (n=205) erkrankten an
Neurodermitis, wenn die Wohnung durch Gas- oder Kohleherd belastetet ist. In
der exponierten Gruppe erkrankten die jüngsten Kinder zu 6% unter, die
Kinder der mittleren Altersgruppe zu 17,5% über und die ältesten Kinder zu
11,5% unter ihrem Untersuchungspopulations-Anteil. In der unbelasteten
Gruppe gab es unter den Erkrankten Abweichungen von –3% zum
entsprechenden Untersuchungspopulations-Anteil in der jüngsten Altersgruppe
und von +3% in der ältesten Altersgruppe.(Tabelle 39, Neurodermitis und Gasund Kohleherdbelastung)
Neurodermitis und Gas- und Kohleherdbelastung
Gas und Kohle
Tabelle 39
erkrankt
Strom
nicht erkrankt
erkrankt
nicht erkrankt
Gesamt
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl
0-18 Monate
3
7
18
11
15
10
71
15
107 (13)
18-30 Monate
20
46.5
45
28
42
29
133
28
240 (29)
30-48 Monate
20
46.5
99
61
89
61
276
57
486 (58)
Gesamt
43
21
162
146
23
480
77
831
79
% Anzahl %
Milchschorf als typische Erkrankung des Säuglingsalters hatten 54% der
Kinder (n=205), die in belasteten Wohnungen leben und 46% der Kinder
(n=626), die in unbelasteten Wohnungen leben. Die Verteilung in der
exponierten Gruppe war im Einzelnen wie folgt: Die jüngsten Kinder waren zu
6% seltener erkrankt, die Kinder der mittleren Altersgruppe waren zu 4% öfter
erkrankt und die ältesten Kinder waren zu 2% öfter erkrankt, als es ihrem
Anteil an der Untersuchungspopulation entspricht. In der nicht exponierten
Gruppe liegen die Abweichungen zwischen +2% (jüngste AG) und –3%
(älteste AG). (Tabelle 40, Milchschorf und Gas- und Kohleherdbelastung)
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
67
3. Eigene Untersuchungen
Milchschorf und Gas- und Kohleherdbelastung
Gas und Kohle
Tabelle 40
erkrankt
Strom
nicht erkrankt
erkrankt
nicht erkrankt
Gesamt
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl
% Anzahl %
0-18 Monate
8
7
13
14
44
15
42
12
107 (13)
18-30 Monate
37
33
28
30
85
30
90
27
240 (29)
30-48 Monate
66
60
53
56
159
55
206
61
486 (58)
Gesamt
111
54
94
46
288
46
338
64
831
Die Kinder (n=315) von rauchenden Eltern sind zu 20% an Neurodermitis
erkrankt, im Gegensatz zu 24% der Kinder (n=512) aus den nicht belasteten
Familien. Die Kinder der exponierten Gruppe waren in der jüngsten
Altersgruppe zu 10% unter ihrem Anteil, in der mittleren Altersgruppe zu 1%
und in der ältesten Altersgruppe zu 9% über ihrem Anteil erkrankt. Die Kinder
der nicht exponierten Gruppe waren in der jüngsten Altersgruppe zu 1% unter
ihrem Anteil, in der mittleren Altersgruppe zu 6% über und in der ältesten
Altersgruppe zu 5% unter ihrem Anteil erkrankt.
(Tabelle 41, Neurodermitis und Passivrauchen)
Neurodermitis und Passivrauchen
belastet
Tabelle 41
erkrankt
unbelastet
nicht erkrankt
erkrankt
nicht erkrankt
Gesamt
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl %
0-18 Monate
2
3
20
8
15
12
69
18
106 (13)
18-30 Monate
19
30
62
25
44
35
116
30
241 (29)
30-48 Monate
43
67
169
67
66
53
202
52
480 (58)
Gesamt
64
20
251
125
24
387
76
827
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
80
68
3. Eigene Untersuchungen
Es hatten 50% der Kinder (n=315) von rauchenden Eltern Milchschorf. Die
Kinder (n=512), in deren Anwesenheit nicht geraucht wurde, waren zu 46%
betroffen. In der belasteten Gruppe treten unter den erkrankten Kindern
Abweichungen von –7% in der jüngsten Altersgruppe, -3% in der mittleren
Altersgruppe und +10% in der ältesten Altersgruppe im Verhältnis zu ihrem
Anteil an der Untersuchungspopulation auf. Entgegengesetzt verhält es sich mit
den erkrankten Kindern der nicht exponierten Gruppe. Hier treten in der
jüngsten Altersgruppe Abweichungen zum Untersuchungspopulations-Anteil
von +4%, in der mittleren Altersgruppe von +5% und in der ältesten
Altersgruppe von –9% auf.
(Tabelle 42, Milchschorf und Passivrauchen)
Milchschorf und Passivrauchen
belastet
Tabelle 42
erkrankt
unbelastet
nicht erkrankt
erkrankt
nicht erkrankt
Gesamt
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl %
0-18 Monate
10
6
12
8
41
17
43
16
106 (13)
18-30 Monate
41
26
40
25
81
34
79
29
241 (29)
30-48 Monate
108
68
104
67
116
49
152
55
480 (58)
Gesamt
159
50
156
238
46
274
54
827
50
Es hatten 18% der Kinder (n=92) bereits eine Neurodermitis, wenn sie in
einem luftbelasteten Gebiet wohnen. Hingegen waren 23% der Kinder (n=267)
aus unbelasteten Wohngebieten an Neurodermitis erkrankt. Es gab keine
erkrankten Kinder in der jüngsten Altersgruppe im luftbelasteten Gebiet. In
diesem Gebiet entsprechen die erkrankten Kinder der mittleren Altersgruppe
fast ihrem Anteil an der Untersuchungspopulation (-1%). Die erkrankten
Kinder der ältesten Altersgruppe sind zu 12 % überrepräsentiert. In der Gruppe
der erkrankten Kinder aus dem nicht belasteten Gebiet sind die Abweichungen
weniger stark. Die jüngsten Kinder sind zu 4% überrepräsentiert, die Kinder
der mittleren Altersgruppe sind zu 2% überrepräsentiert und die Kinder der
ältesten Altersgruppe sind zu 6% unterrepräsentiert.
(Tabelle 43, Neurodermitis und Luftbelastung)
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
69
3. Eigene Untersuchungen
Neurodermitis und Luftbelastung
belastet
Tabelle 43
erkrankt
unbelastet
nicht erkrankt
erkrankt
nicht erkrankt
Gesamt
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl %
0-18 Monate
0
-
2
3
9
15
29
14
40 (11)
18-30 Monate
5
29
21
28
20
32
60
29
106 (30)
30-48
12
71
52
69
33
53
116
57
213 (59)
17
18
75
82
62
23
205
77
359
Monate
Gesamt
Es hatten 57% der Kinder (n=92) Milchschorf, wenn sie in einem luftbelasteten
Gebiet wohnen. Im Vergleich dazu hatten 46% der Kinder (n=267) aus nicht
belasteten Wohngebieten Milchschorf. In der Gruppe der erkrankten Kinder
aus luftbelasteten Gebieten waren die Kinder der jüngsten Altersgruppe 9%
weniger und die Kinder der ältesten Altersgruppe 8% mehr erkrankt, als es
ihrem Anteil an der Untersuchungspopulation entspricht. Die Kinder der
mittleren Altersgruppe entsprechen diesem Anteil annähernd (+1). In der
Gruppe der nicht exponierten Erkrankten war die jüngste Altersgruppe 3%
überrepräsentiert, die mittlere Altersgruppe zu 5% und die älteste Altersgruppe
zu 8% unterepräsentiert. (Tabelle 44, Milchschorf und Luftbelastung)
Milchschorf und Luftbelastung
belastet
Tabelle 44
erkrankt
unbelastet
nicht erkrankt
erkrankt
nicht erkrankt Gesamt
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl %
0-18 Monate
1
2
1
2.5
17
14
21
14
40 (11)
18-30 Monate
16
31
10
25
43
25
37
26
106 (30)
30-48 Monate
35
67
29
72.5
62
51
87
60
213 (59)
Gesamt
52
57
40
43
122
46
145
54
359
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
70
3. Eigene Untersuchungen
3.2.3.8 Die
bivariate
Analyse
ausgewählter
Umweltfaktoren
und
Bestimmung des relativen Risikos
Alle befragten Kinder (n=840) sind für ausgewählte Einflussgrößen ohne
Berücksichtigung des Gebietes oder des Alters untersucht worden. Die
Kreuztabellen geben Aufschluss über das relative Risiko der Kinder in der
Einrichtung, aufgrund einer akuten respiratorischen Erkrankung zu fehlen. Für
die interessierenden Einflußfaktoren ist die explorative Analyse durchgeführt
worden. Die signifikanten Ergebnisse sind in den folgenden Tabellen durch
eine Schraffur hervorgehoben.
Kinder, die in unsanierten Wohnungen leben befinden sich in 8% der Fälle
öfter in der Gruppe der häufigeren Ausfallperioden. Das Risiko, in einer
unsanierten Wohnung häufiger an ARE zu erkranken, ist signifikant (95%Konfidenzintervall 1,01-1,87) um den Faktor 1,38 erhöht. (Tabelle 45A, Zahl
der ARE und Sanierungszustand der Wohnung)
Tabelle 45A: Zahl der ARE und Sanierungszustand der Wohnung
Sanierungszustand
unsaniert
Anzahl
0–7
>7
Zahl der
Ausfallperioden
Ausfallperioden
Untersuchten
211
189
400
53%
47%
100%
31%
27%
58%
175
114
289
% der Zeile
61%
39%
100%
% der Gesamtzahl
25%
17%
42%
386
303
689
56%
44%
100%
% der Zeile
%der Gesamtzahl
saniert
Anzahl
Gesamtzahl
95% CI (1,01-1,87)
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
OR = 1,38
71
3. Eigene Untersuchungen
Die Kinder aus unsanierten Wohnungen befinden sich 10% öfter in der Gruppe
der insgesamt längeren Ausfallzeit. Das Risiko, durch unsanierte Wohnungen
länger zu fehlen, ist signifikant um den Faktor 1,51 erhöht (95%Konfidenzintervall
1,13-2,02).
(Tabelle
45B,
Dauer
der
ARE
und
Sanierungszustand der Wohnung)
Tabelle 45 B: Dauer der ARE und Sanierungszustand der Wohnung
0 – 25
Sanierungszustand
Zahl der
Erkrankungstage Erkrankungstage
Untersuchten
211
227
438
% der Zeile
48%
52%
100%
% der Gesamtzahl
28%
30%
58%
Anzahl
185
132
317
% der Zeile
58%
42%
100%
% der Gesamtzahl
25%
17%
42%
396
359
755
52%
48%
100%
unsaniert
Anzahl
saniert
Gesamtzahl
Dieses
> 25
Ergebnis
setzt
sich
für
95% CI (1,13-2,02)
OR = 1,51
die
Sanierung
Einflussgröße
der
Kindertagesstätte fort. Kinder aus sanierten Kindertagesstätten befinden sich
zu 16% häufiger in der Gruppe der weniger erkrankten Kinder. Das Risiko für
Kinder aus unsanierten Einrichtungen, öfter zu fehlen, ist signifikant auf 1,92
erhöht (95%- Konfidenzintervall 1,39-2,64). (Tabelle 46A, Zahl der ARE und
Sanierungszustand der Kindertagesstätte)
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
72
3. Eigene Untersuchungen
Tabelle 46A: Zahl der ARE und Sanierungszustand der Kita
0–7
>7
Zahl der
Ausfallperioden
Ausfallperioden
Untersuchten
107
131
238
% der Zeile
45%
55%
100%
% der Gesamtzahl
16%
19%
35%
269
172
441
% der Zeile
61%
39%
100%
% der Gesamtzahl
40%
25%
65%
376
303
679
55%
45%
100%
Sanierung der Kita
unsaniert
saniert
Anzahl
Anzahl
Gesamtzahl
95% CI (1,39-2,64)
OR = 1,92
Für die Gesamtanzahl der Ausfalltage ist das Ergebnis nicht signifikant (95%Konfidenzintervall 0,78-1,43), es ist aber eine Tendenz zu erkennen (OR
=1,06). Kinder aus unsanierte Einrichtungen fehlen nur geringfügig länger.
(Tabelle 46B, Dauer der ARE und Sanierungszustand der Kita)
Tabelle 46B: Dauer der ARE und Sanierungszustand der Kita
0 – 25
> 25
Erkrankungstage
Erkrankungstage Untersuchten
130
127
257
50,6%
49,4%
100%
17,4%
17%
255
235
490
% der Zeile
52%
48%
100%
% der Gesamtzahl
34,1%
31,5%
65,6%
385
362
747
51,5%
48,5%
100%
Sanierung der Kita
unsaniert
Anzahl
% der Zeile
% der Gesamtzahl
saniert
Anzahl
Gesamtzahl
95% CI (0,78 -1,43)
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
Zahl der
34,4%
OR = 1,06
73
3. Eigene Untersuchungen
Tabelle 47A: Zahl der ARE und Fußgänger in die Kita
0–7
>7
Zahl der
Fußgänger in die Kita
Ausfallperioden
Ausfallperioden
Untersuchten
Ja
229
184
413
% der Zeile
55%
45%
100%
% der Gesamtzahl
33%
27%
60%
155
121
276
% der Zeile
56%
44%
100%
% der Gesamtzahl
22%
18%
40%
384
305
689
55,7%
44,3%
100%
95% CI (0,76 -1,40)
OR = 1,03
Anzahl
Nein
Anzahl
Gesamtzahl
Die Variable Fußgänger untersucht die Art, wie die Kinder in die Einrichtung
gebracht werden. Sie stellt die Fußgänger einschließlich Fahrradfahrer allen
anderen Bringearten (ÖPNV, PKW) gegenüber. Es zeigte sich kein
signifikanter Einfluss der Bringeart sowohl auf die Zahl als auch die Dauer der
ARE-Fehlzeiten. (Tabellen 47A und 47B)
Tabelle 47B: Dauer der ARE und Fußgänger in die Kita
0 – 25
Fußgänger in die Kita
> 25
Zahl der
Erkrankungstage Erkrankungstage
Untersuchten
232
215
447
% der Zeile
52%
48%
100%
% der Gesamtzahl
31%
28%
59%
Anzahl
163
145
308
% der Zeile
53%
47%
100%
% der Gesamtzahl
22%
19%
41%
395
360
755
52%
48%
100%
Ja
Anzahl
Nein
Gesamtzahl
95% CI (0,78 -1,39)
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
OR = 1,04
74
3. Eigene Untersuchungen
Die Einflussgrößen aus der frühkindlichen Entwicklung zeigen zum Teil einen
signifikanten Einfluss. Die Einflussgröße Frühgeburt vergleicht die Kinder, die
vor der 37. Schwangerschaftswoche geboren wurden mit Kindern, die nach der
vierzigsten Schwangerschaftswoche geboren wurden. Früh Geborene sind zu
11% mehr in der Gruppe der häufigeren Ausfälle vertreten, haben also ein
erhöhtes Risiko (OR 1,54) gegenüber später geborenen Kindern. Dieses ist aber
nicht signifikant (95%-Konfidenzintervall 0,85-2,79).
(Tabelle 48A, Zahl der ARE und Frühgeburt)
Tabelle 48A: Zahl der ARE und Frühgeburt
0–7
>7
Zahl der
Ausfallperioden
Ausfallperioden
Untersuchten
26
30
56
% der Zeile
46%
54%
100%
% der Gesamtzahl
10%
11%
21%
119
89
208
% der Zeile
57%
43%
100%
% der Gesamtzahl
45%
34%
79%
145
119
264
55%
45%
100%
Frühgeburt
Ja
Anzahl
Nein
Anzahl
Gesamtzahl
95% CI (0,85–2,79)
OR = 1,54
Eindeutiger verhält es sich für die Dauer der ARE. Früh Geborene Kinder
befinden sich 14% öfter in der Gruppe der erhöhten Krankheitsdauer. Sie
haben damit ein signifikant (95%-Konfidenzintervall 1,01-3,10) um den Faktor
1,77 erhöhtes Risiko, länger der Einrichtung fernzubleiben.
(Tabelle 48B, Dauer der ARE und Frühgeburt)
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
75
3. Eigene Untersuchungen
Tabelle 48B: Dauer der ARE und Frühgeburt
0 – 25
Frühgeburt
> 25
Zahl der
Erkrankungstage Erkrankungstage
Ja
Anzahl
% der Zeile
Untersuchten
27
37
64
42%
58%
100%
9%
13%
22%
129
100
229
56%
44%
100%
44%
34%
78%
156
137
293
53%
47%
100%
% der Gesamtzahl
Nein
Anzahl
% der Zeile
% der Gesamtzahl
Gesamtzahl
95% CI (1,01–3,10)
OR = 1,77
Für die erstgeborenen Kinder lässt sich kein Einfluss auf die Ausfallperioden
feststellen (OR= 1,00; 95%-CI 0,74-1,35). (Tabelle 49A, Zahl der ARE und
Erstgeborene Kinder)
Tabelle 49A: Zahl der ARE und Erstgeborene Kinder
Erstgeborenes Kind
Ja
0–7
>7
Zahl der
Ausfallperioden
Ausfallperioden
Untersuchten
Anzahl
208
167
375
% der Zeile
55%
45%
100%
%der Gesamtzahl
30%
24%
54%
Nein
179
144
323
55%
45%
100%
25,5%
20,5%
46%
387
311
698
55%
45%
100%
Anzahl
% der Zeile
% der Gesamtzahl
Gesamtzahl
95% CI (0,74-1,35)
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
OR = 1,00
76
3. Eigene Untersuchungen
Anders
verhält
es
sich
für
erstgeborene
Kinder
und
Anzahl
an
Erkrankungstagen. Diese Kinder sind zu 9% häufiger in der Gruppe der länger
erkrankten Kinder zu finden. Sie haben ein um den Faktor 1,43 erhöhtes
Risiko, länger zu erkranken. Dieses Ergebnis ist außerdem signifikant (95%Konfidenzintervall 1,08-1,91). (Tabelle 49B, Dauer der ARE und Erstgeborene
Kinder)
Tabelle 49B: Dauer der ARE und Erstgeborene Kinder
0 – 25
> 25
Zahl der
Erstgeborenes Kind
Erkrankungstage Erkrankungstage Untersuchten
Ja
197
216
413
% der Zeile
48%
52%
100%
% der Gesamtzahl
26%
28%
54%
200
153
353
% der Zeile
57%
43%
100%
% der Gesamtzahl
26%
20%
46%
397
369
766
52%
48%
100%
Anzahl
Nein
Anzahl
Gesamtzahl
95% CI (1,08-1,91)
OR = 1,43
Es besteht für die Kinder, deren Eltern eine habituellen Mundatmung
beobachtet haben ein minimal erhöhtes, nicht signifikantes Risiko. Das Risiko,
öfter zu erkranken, beträgt 1,06 (95%-Konfidenzintervall 0,76-1,47).
(Tabelle 50A, Zahl der ARE und Mundatmung)
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
77
3. Eigene Untersuchungen
Tabelle 50A: Zahl der ARE und Mundatmung
0–7
>7
Zahl der
Mundatmung (Eltern)
Ausfallperioden
Ausfallperioden
Untersuchten
Ja
113
93
206
% der Zeile
55%
45%
100%
% der Gesamtzahl
16,5%
13,5%
30%
272
212
484
% der Zeile
56%
44%
100%
% der Gesamtzahl
39%
31%
70%
385
305
690
56%
44%
100%
Anzahl
Nein
Anzahl
Gesamtzahl
95% CI (0,76 -1,47)
OR = 1,06
Die Neigung der Kinder zu einer habituellen Mundatmung, ist mit einer
signifikanten Risikoerhöhung für eine längere Krankheitsdauer verbunden
(OR=1,39; 95%-Konfidenzintervall 1,02-1,90). Mundatmer sind gegenüber
den normal atmenden Kindern zu 8,5% mehr in der Gruppe der länger
Erkrankten repräsentiert. (Tabelle 50B, Dauer der ARE und Mundatmung)
Tabelle 50B: Dauer der ARE und Mundatmung
0 – 25
Mundatmung
Ja
> 25
Zahl der
Erkrankungstage Erkrankungstage Untersuchten
Anzahl
106
122
228
% der Zeile
46,5%
53,5%
100%
% der Gesamtzahl
14%
16%
30%
290
240
530
% der Zeile
55%
45%
100%
% der Gesamtzahl
38%
32%
70%
396
362
758
52%
48%
100%
Nein
Anzahl
Gesamtzahl
95% CI (1,02-1,90)
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
OR = 1,39
78
3. Eigene Untersuchungen
Es zeigte sich keine Risikoerhöhung, wenn die Eltern auf die Durchführung
von Abhärtungsmaßnahmen nach Kneipp mit ihrem Kind verzichteten. Unter
Abhärtungsmaßnahmen
verstehen
wir
dabei
die
Durchführung
eines
unbekleideten Aufenthaltes im Freien, kaltes Abbrausen, Saunagänge,
Schwimmen und andere Formen sportlicher Betätigung. Tendenziell ist eine
nicht signifikante Abminderung des Risikos, oft zu fehlen, um den Faktor 0,88
zu verzeichnen (95%-Konfidenzintervall 0,65-1,19).
(Tabelle 51A, Zahl der ARE und Abhärtungsmaßnahmen)
Tabelle 51A: Zahl der ARE und Abhärtungsmaßnahmen
0–7
>7
Zahl der
Kneipp-Maßnahmen
Ausfallperioden Ausfallperioden Untersuchten
Nein
179
131
310
% der Zeile
58%
42%
100%
% der Gesamtzahl
26%
19%
45%
207
173
380
54%
46%
100%
30%
25%
55%
386
304
690
56%
44%
100%
Anzahl
Ja
Anzahl
% der Zeile
% der Gesamtzahl
Gesamtzahl
95% CI (0,65 –1,19)
OR = 0,88
Anders verhält es sich für die Dauer der ARE. Für Kinder, die nicht durch
Kneipp-Maßnahmen abgehärtet werden, besteht ein nicht signifikant um den
Faktor 1,19 erhöhtes Risiko, länger zu erkranken. (95%-Konfidenzintervall
0,90-1,59). (Tabelle 51B, Dauer der ARE und Abhärtungsmaßnahmen)
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
79
3. Eigene Untersuchungen
Tabelle 51B: Dauer der ARE und Abhärtungsmaßnahmen
0 – 25
> 25
Zahl der
Kneipp-Maßnahmen
Erkrankungstage Erkrankungstage Untersuchten
Nein
172
173
345
% der Zeile
50%
50%
100%
% der Gesamtzahl
23%
23%
46%
224
189
413
% der Zeile
54,2%
45,8%
100%
% der Gesamtzahl
29%
25%
54%
396
362
758
52%
48%
100%
Anzahl
Ja
Anzahl
Gesamtzahl
95% CI (0,90 –1,59)
OR = 1,19
Für die Beurteilung des Einflusses der Luftbelastung wurden die Kinder einer
niedrigen mit denen der höheren Stufe verglichen. Es besteht keine
Risikoerhöhung für Kinder aus Wohngebieten mit höherer Luftbelastung, öfter
zu fehlen (OR =0,63; 95%-CI 0,38-1,06). (Tabelle 52A, Zahl der ARE und
Luftbelastung)
Tabelle 52A: Zahl der ARE und Luftbelastung
0–7
>7
Zahl der
Ausfallperioden
Ausfallperioden
Untersuchten
52
31
83
% der Zeile
63%
37%
100%
% der Gesamtzahl
18%
10%
28%
109
103
212
% der Zeile
51%
49%
100%
% der Gesamtzahl
37%
35%
72%
161
134
295
55%
45%
100%
Luftbelastung
Hoch
Anzahl
Niedrig
Anzahl
Gesamtzahl
95% CI (0,38 –1,06)
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
OR = 0,63
80
3. Eigene Untersuchungen
Auf die Anzahl der Erkrankungstage hatte die Luftbelastung keinen Einfluss
(OR=1,00; 95%-CI 0,61-1,63). Allerdings ist festzustellen, dass es in den
belasteten
Gebieten
zwar
erhöhte
Spitzenkonzentrationen
der
Luft-
verunreinigung gab, dass insgesamt aber keine Grenzwertüberschreitungen
auftraten. (Tabelle 52B, Dauer der ARE und Luftbelastung)
Tabelle 52B: Dauer der ARE und Luftbelastung
0 – 25
Luftbelastung
> 25
Zahl der
Erkrankungstage Erkrankungstage Untersuchten
45
42
87
% der Zeile
52%
48%
100%
% der Gesamtzahl
13,5%
12,5%
26%
125
117
242
% der Zeile
52%
48%
100%
% der Gesamtzahl
38%
36%
74%
170
159
329
52%
48%
100%
Hoch
Anzahl
Niedrig
Anzahl
Gesamtzahl
95% CI (0,61 –1,63)
OR = 1,00
Kinder aus Raucherhaushalten, die selber dem Tabakrauch von 10 oder mehr
Zigaretten täglich ausgesetzt sind, sind 5,5% häufiger in der Gruppe des
öfteren Fehlens vertreten als Kinder, die nicht Passivrauchen. Es ergab sich für
diese Kinder ein um den Faktor 1,25 erhöhtes relatives Risiko, öfter zu fehlen.
Die Risikoerhöhung war nicht signifikant (95%-Konfidenzintervall 0,61-2,35).
(Tabelle 53A, Zahl der ARE und Passivrauchen)
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
81
3. Eigene Untersuchungen
Tabelle 53A: Zahl der ARE und Passivrauchen
0–7
>7
Zahl der
Ausfallperioden
Ausfallperioden
Untersuchten
27
29
56
% der Zeile
48,2%
51,8%
100%
% der Gesamtzahl
15,2%
16,4%
31,6%
65
56
121
% der Zeile
53,7%
46,3%
100%
% der Gesamtzahl
36,8%
31,6%
68,4%
92
85
177
52%
48%
100%
Passivrauchen
Ja
Anzahl
Nein
Anzahl
Gesamtzahl
95% CI (0,61–2,35)
OR = 1,25
Auf die Gesamtanzahl an Fehltagen hat das Passivrauchen keinen
signifikanten Einfluss (OR=0,91; 95%-CI 0,51-1,61).
(Tabelle 53B, Dauer der ARE und Passivrauchen)
Tabelle 53B: Dauer der ARE und Passivrauchen
0 – 25
Passivrauchen
> 25
Zahl der
Erkrankungstage Erkrankungstage Untersuchten
33
36
69
% der Zeile
48%
52%
100%
% der Gesamtzahl
15%
16%
31%
70
84
154
% der Zeile
45,5%
54,5%
100%
% der Gesamtzahl
31%
38%
69%
103
120
223
46%
54%
100%
Ja
Anzahl
Nein
Anzahl
Gesamtzahl
95% CI (0,51–1,61)
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
OR = 0,91
82
3. Eigene Untersuchungen
Das Kochen mit Gas oder Kohle brachte kein erhöhtes relatives Risiko mit
sich, öfter an akuten respiratorischen Erkrankungen zu leiden. In der Tendenz
zeigt sich eher eine Risikoverringerung
(OR=0,85; 95%-CI 0,60-1,20).
(Tabelle 54A, Zahl der ARE und Gas- und Kohleherdbelastung)
Tabelle 54A: Zahl der ARE und Gas- und Kohleherdbelastung
0–7
>7
Zahl der
Gas- und Kohleherd
Ausfallperioden
Ausfallperioden
Untersuchten
Gas und Kohle
101
71
172
% der Zeile
59%
41%
100%
% der Gesamtzahl
15%
10%
25%
285
236
521
% der Zeile
55%
45%
100%
% der Gesamtzahl
41%
34%
75%
386
307
693
56%
44%
100%
Strom
Anzahl
Anzahl
Gesamtzahl
95% CI (0,60–1,20)
OR = 0,85
Ähnlich verhält es sich mit dem Einfluss von Kochen mit Gas- oder Kohleherd
auf die Gesamtdauer der Erkrankungen im Winterhalbjahr. Auch hier ist ein
nicht signifikanter, das relative Risiko senkender Effekt zu verzeichnen
(OR=0,89; 95%-Konfidenzintervall 0,64-1,23)
(Tabelle 54B, Dauer der ARE und Gas- und Kohleherdbelastung)
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
83
3. Eigene Untersuchungen
Tabelle 54B: Dauer der ARE und Gas- und Kohleherdbelastung
0 – 25
> 25
Zahl der
Gas- und Kohleherd
Erkrankungstage Erkrankungstage Untersuchten
Gas und Kohle
104
87
191
% der Zeile
54,5%
45,5%
100%
% der Gesamtzahl
13,5%
11,5%
25%
293
277
570
% der Zeile
51%
49%
100%
% der Gesamtzahl
38,5%
36,5%
75%
397
364
761
52%
48%
100%
Anzahl
Strom
Anzahl
Gesamtzahl
95% CI (0,64–1,23)
OR = 0,89
Die Haltung von Feder oder Haar tragenden Haustieren ergab eine nicht
signifikante (95%-Konfidenzintervall 0,81-1,54) Erhöhung des relativen
Risikos öfter zu erkranken um den Faktor 1,12. (Tabelle 55A, Zahl der ARE
und Haustierhaltung)
Tabelle 55A: Zahl der ARE und Haustierhaltung
0–7
>7
Zahl der
Ausfallperioden
Ausfallperioden
Untersuchten
119
102
221
% der Zeile
54%
46%
100%
% der Gesamtzahl
17%
15%
32%
266
204
470
% der Zeile
57%
43%
100%
% der Gesamtzahl
38,5%
29,5%
68%
385
306
691
55,5%
44,5%
100%
Haustierhaltung
Ja
Anzahl
Nein
Anzahl
Gesamtzahl
95% CI (0,81 -1,54)
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
OR = 1,12
84
3. Eigene Untersuchungen
Die Haustierhaltung hatte keinen Einfluss auf die Gesamtanzahl der
Erkrankungstage (OR=1,00; 95%-Konfidenzintervall 0,74-1,35)
(Tabelle 55B, Dauer der ARE und Haustierhaltung)
Tabelle 55B: Dauer der ARE und Haustierhaltung
0 – 25
Haustierhaltung
> 25
Zahl der
Erkrankungstage Erkrankungstage Untersuchten
132
121
253
% der Zeile
52%
48%
100%
% der Gesamtzahl
17%
16%
33%
264
242
506
% der Zeile
52%
48%
100%
% der Gesamtzahl
35%
32%
67%
396
363
759
52%
48%
100%
Ja
Anzahl
Nein
Anzahl
Gesamtzahl
95% CI (0,74 –1,35)
OR = 1,00
Kinder, die sich mit anderen Personen einen gemeinsamen Schlafraum teilen
(Bedroom sharing), sind zu 7% öfter in der Gruppe der erhöhten
Ausfallperioden vertreten. Sie tragen tendenziell ein um den Faktor 1,31
erhöhtes Risiko, öfter an einer ARE zu erkranken, als Kinder aus
Einzelzimmern. Die Signifikanz wurde hierbei nur knapp verfehlt (95%Konfidenzintervall 0,96-1,78). (Tabelle 56A, Zahl der ARE und Bedroom
sharing)
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
85
3. Eigene Untersuchungen
Tabelle 56A: Zahl der ARE und Bedroom sharing
0–7
>7
Zahl der
Ausfallperioden
Ausfallperioden
Untersuchten
228
200
428
% der Zeile
53%
47%
100%
% der Gesamtzahl
33%
29%
62%
158
106
264
% der Zeile
60%
40%
100%
% der Gesamtzahl
23%
15%
38%
386
306
692
56%
44%
100%
Bedroom Sharing
Ja
Anzahl
Nein
Anzahl
Gesamtzahl
95% CI (0,96 –1,78)
OR = 1,31
Anders verhält es sich für Bedroom sharing und die Dauer der ARE. Hier ist
das Risiko, wenn auch nicht signifikant (95%-CI 0,67-1,20), um den Faktor
0,90 verringert. (Tabelle 56B, Dauer der ARE und Bedroom sharing)
Tabelle 56B: Dauer der ARE und Bedroom sharing
0 – 25
Bedroom Sharing
> 25
Zahl der
Erkrankungstage Erkrankungstage Untersuchten
253
222
475
% der Zeile
53%
47%
100%
% der Gesamtzahl
33%
29,5%
62,5%
144
141
285
% der Zeile
50,5%
49,5%
100%
% der Gesamtzahl
19%
18,5%
37,5%
397
363
760
52%
48%
100%
Ja
Anzahl
Nein
Anzahl
Gesamtzahl
95% CI (0,67 –1,20)
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
OR = 0,90
86
3. Eigene Untersuchungen
Schichtarbeit der Mutter bewirkte keine Erhöhung des relativen Risikos öfter
an einer ARE zu erkranken (OR= 0,82; 95%-Konfidenzintervall 0,53-1,27).
(Tabelle 57A, Zahl der ARE und Schichtarbeit der Mutter)
Tabelle 57A: Zahl der ARE und Schichtarbeit der Mutter
0–7
>7
Zahl der
Schichtarbeit der Mutter
Ausfallperioden
Ausfallperioden
Untersuchten
Ja
59
40
99
60%
40%
100%
8,5%
5,5%
14%
329
271
600
% der Zeile
55%
45%
100%
% der Gesamtzahl
47%
39%
86%
388
311
699
55,5%
44,5%
100%
Anzahl
% der Zeile
% der Gesamtzahl
Nein
Anzahl
Gesamtzahl
95% CI (0,53–1,27)
OR = 0,82
Deutlicher fällt das Ergebnis für die Dauer der ARE aus. Kinder in Schichten
arbeitender Mütter sind zu 10,5% seltener unter den länger erkrankten Kindern.
Ihr relatives Risiko, länger zu erkranken, ist um den Faktor 0,65 geringer
(95%-Konfidenzintervall 0,43-0,98). (Tabelle 57B, Dauer der ARE und
Schichtarbeit der Mutter)
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
87
3. Eigene Untersuchungen
Tabelle 57B: Dauer der ARE und Schichtarbeit der Mutter
0 – 25
> 25
Zahl der
Schichtarbeit der Mutter
Erkrankungstage Erkrankungstage Untersuchten
Ja
66
42
108
% der Zeile
61%
39%
100%
% der Gesamtzahl
8,6%
5,5%
14,1%
332
327
659
% der Zeile
50,5%
49,5%
100%
% der Gesamtzahl
43,3%
42,6%
85,9%
398
369
767
51,9%
48,1%
100%
Anzahl
Nein
Anzahl
Gesamtzahl
95% CI (0,43–0,98)
OR = 0,65
Kinder allein erziehender Mütter bleiben nicht signifikant öfter der Einrichtung
fern (95%-Konfidenzintervall 0,88-1,61). Ihr relatives Risiko, öfter als Kinder
aus Familien mit zwei Erziehungsberechtigten zu fehlen beträgt 1,29.
(Tabelle 58A, Zahl der ARE und Alleinerziehende Mutter)
Tabelle 58A: Zahl der ARE und Alleinerziehende Mutter
0–7
>7
Zahl der
Alleinerziehende Mutter
Ausfallperioden
Ausfallperioden
Untersuchten
Ja
79
57
136
% der Zeile
58%
42%
100%
% der Gesamtzahl
12%
8%
20%
308
251
559
% der Zeile
55%
45%
100%
% der Gesamtzahl
44%
36%
80%
387
308
695
56%
44%
100%
Anzahl
Nein
Anzahl
Gesamtzahl
95% CI (0,88–1,61)
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
OR = 1,29
88
3. Eigene Untersuchungen
Ein ähnliches Bild ergibt sich auch für die Gesamterkrankungstage. Hier ist das
relative Risiko für Kinder allein erziehender Mütter, länger zu fehlen, um den
Faktor 1,11 erhöht. Auch dieses Ergebnis ist nicht signifikant (95%Konfidenzintervall
0,78-1,59).
(Tabelle
58B,
Dauer
der
ARE
und
Alleinerziehende Mutter)
Tabelle 58B: Dauer der ARE und Alleinerziehende Mutter
0 – 25
> 25
Zahl der
Alleinerziehende Mutter
Erkrankungstage Erkrankungstage Untersuchten
Ja
74
74
148
% der Zeile
50%
50%
100%
% der Gesamtzahl
9,7%
9,7%
19,4%
324
291
615
% der Zeile
53%
47%
100%
% der Gesamtzahl
42,5%
38,1%
80,6%
398
365
763
52,2%
47,8%
100%
Anzahl
Nein
Anzahl
Gesamtzahl
95% CI (0,78–1,59)
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
OR = 1,11
89
3. Eigene Untersuchungen
3.2.3.9 Deskriptive Analyse der Daten adjustiert nach Altersgruppe und
Geschlecht
In die bivariate Analyse der Daten sind die Ausfalltage als dichotomisierte und
abhängige Variable eingegangen. Die resultierenden Variablen waren Dauer
und Zahl der ARE. Es wurde festgelegt, dass ein Kind einen langen Zeitraum
fehlt, wenn es insgesamt mehr als 20 Tage die Einrichtung nicht besucht. Fehlt
es maximal 20 Tage, so ist die Fehlzeit als normal kategorisiert. Es wurden
hierzu alle Fehltage des Winterhalbjahres zusammengezählt. Als unabhängige
Variablen sind die individuellen Daten der Kinder und Umweltfaktoren in die
Analyse einbezogen worden. Die Dichotomisierung der Ausfalltage in die
Gruppen „0 bis 20 Ausfalltage“ (normal gefehlt) und „mehr als 20 Ausfalltage“
(häufig gefehlt) wurde aus vergleichbaren Studien übernommen. Das Ergebnis
der explorativen Datenanalyse ist eine unterschiedliche Häufigkeit der akuten
respiratorischen Erkrankung in den drei verschiedenen Altersgruppen.
Aus diesem Grund sollte eine Störung des bivariaten Zusammenhangs
zwischen der abhängigen Variablen Ausfalltag und den Einflußfaktoren
ausgeschlossen werden. Dazu wurde eine Schätzung des gemeinsamen
Quotenverhältnisses nach Mantel-Haenszel durchgeführt. Die Variable
Altersgruppe ist als Schichtvariable in die Schätzung eingegangen. Die
Variable Geschlecht kann sich ebenfalls verzerrend auswirken, deshalb ist sie
analog der Variablen Altersgruppe als Schichtvariable in die Mantel-HaenszelSchätzung eingeflossen. Eine Beurteilung des untersuchten Einflusses der
Schichtvariablen ermöglicht der Vergleich der Quotenverhältnisse der MantelHaenszel-Schätzung und der Risikoschätzer ohne Schichtvariablen. Weichen
die Werte nur geringfügig voneinander ab, so ist nachgewiesen, dass kein
störender Effekt durch die Schichtvariablen auftritt. Ein Einfluss ist dann
anzunehmen, wenn eine Differenz zwischen Risikoschätzer und dem
gemeinsamen Quotenverhältnis besteht. Die Überprüfung der Ergebnisse der
bivariaten Analyse auf Verzerrung durch Altersgruppen oder Geschlecht
mittels Mantel-Haenszel-Schätzer hat ergeben, dass diese nicht als Störgrößen
wirken.
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
90
3. Eigene Untersuchungen
3.2.3.10 Faktorenanalyse und multiple logistische Regressionsanalyse
Die
erhobenen
Variablen
sind
nach
der
Häufigkeitsanalyse
der
Zusammenhangsanalyse unterzogen worden. Hierbei wurde zunächst die
Korrelation der Prädiktoren ermittelt. Das war ein Auswahlkriterium für die
Zuführung der Variablen in die multiple logistische Regression. Interessant war
dabei, mit welcher Stärke die dichotomisierten Variablen untereinander
korrelieren. Eine starke Korrelation bedeutet eine Gleichsinnigkeit in der
Variation. In der vorliegenden Studie wurde damit überprüft, ob die
Fragestellung aus dem Fragekatalog möglichst präzise den Sachverhalt erfasst
hat. Außerdem zeigte sich, ob vermutete Zusammenhänge, z.B. bei
Alltagsgewohnheiten, tatsächlich bestehen. Die Stärke der Korrelationen ist
erwartungsgemäß
unterschiedlich.
Die
Korrelationsmatrix
weißt
den
„Korrelationskoeffizienten nach Pearson“ aus.
Die Größe der Stichprobe erlaubt bei einer Power von 0,8 das hinreichende
Erkennen einer Korrelation mit dem Koeffizienten ab 0,1 aufwärts. In der
Grundgesamtheit besteht dann mit hinreichender statistischer Sicherheit eine
Korrelation bei Koeffizienten größer als 0,1. Die Korrelationsanalyse wurde
durchgeführt, um stichprobenunabhängig latente Faktoren zu ermitteln, die
mehrere Variablen verbinden. Das bedeutet, dass bei einer anderen Stichprobe
aus derselben Grundgesamtheit ein vergleichbares Ergebnis zu erzielen sein
müsste.
Für die vorliegende Studie wurde eine Korrelationsmatrix über 35 Variablen,
die von Interesse waren, erstellt. Es ergaben sich dabei 81 hochsignifikante und
positive Zusammenhänge. Daneben gibt es Variablen mit negativer
signifikanter Korrelation und auch Variablen, die nicht korrelierten. Die
Variablen, die stark korrelieren, wurden anschließend der Faktorenanalyse
zugeführt. Variablen, die signifikant korrelierten bzw. interessierende
Variablen, die fast Signifikanzniveau erreichten, fanden Eingang in die
Regressionsanalyse. Außerdem bestand für einige Variablen auch Kolinealität.
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
91
3. Eigene Untersuchungen
Die höchste Korrelation besteht vor allem zwischen den Variablen, die die
Erkrankungen und Symptome aus dem Kreis der respiratorischen Infektionen
repräsentieren. Die Schwere ARE mit Fieber und Antibiotikaeinnahme
korreliert mit Koeffizienten zwischen 0,2 und 0,3 mit den Erkrankungen
Pneumonie, Bronchitis und chronischer Infekt (Tabelle 59, Korrelationen
respirarorischer Erkrankungen).
Bronchitis
TABELLE 59
Pneumonie
Chronischer
Infekt
Schwere
Korrelation nach Pearson
0,317
0,218
0,265
ARE
Signifikanz (2-seitig)
0,000
0,000
0,000
839
837
838
Stichprobenumfang N
Zwischen den Erkrankungen des allergischen Formenkreises Milchschorf,
Neurodermitis und Nahrungsmittelallergie besteht auch eine hochsignifikant
positive Korrelation von 0,1 bis 0,2 (Tabelle 60, Korrelationen atopischer
Erkrankungen).
Milchschorf
TABELLE 60
Neurodermitis
Pneumonie
Nahrungsmitt
elallergie
Korrelation nach Pearson
0,148
0,218
0,202
Signifikanz (2-seitig)
0,000
0,000
0,000
836
837
834
Stichprobenumfang N
Für Variablen, die die Wohnumgebung und Wohnqualität beschreiben, konnten
ebenfalls Korrelationen mit Signifikanz gefunden werden. Die Erhebungen
zum soziodemografischen Umfeld des Kindes sind sowohl positiv als auch
negativ korreliert d. h., Variablen können einander bedingen oder ausschließen.
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
92
3. Eigene Untersuchungen
Die stärkste signifikante negative Korrelation besteht zwischen den Variablen
Personen im Haushalt und Erstgeburt. Dieses Ergebnis ist auch zu erwarten.
Ein erstgeborenes Kind ist noch nicht Mitglied einer Großfamilie. Weitere
negative Korrelationen bestehen zwischen der Variablen allein erziehende
Mutter und Arbeit der Mutter. Außerdem ist erwähnenswert, dass die Variable
Frühgeburt mit der Variablen Nahrungsmittelallergie negativ korreliert.
Desweiteren bestehen negative Korrelationen, wenn die Mutter arbeitet mit den
Variablen Pelztierhaltung, Bedroom sharing und Risiko Personen im Haushalt.
Im Anschluss daran erfolgte die Faktorenanalyse. In der vorliegenden Studie
wurde für die Variablen Schwere ARE, chronischer Infekt, Bronchitis,
Pneumonie und Pseudokrupp ein Faktor mit der höchsten Faktorladung
extrahiert, der mehr als 34% der Varianz der Antworten erklärt (Tabelle 61,
Faktorenanalyse der respiratorischen Erkrankungen).
Faktorenanalyse der respiratorischen Erkrankungen
Faktorladungen
Erklärungsgrad
Schwere ARE
0.719
0.517
Chron. Infekt
0.667
0.445
Bronchitis
0.641
0.411
Pneumonie
0.478
0.229
Pseudokrupp
0.330
0.109
Tabelle 61
Variablen
Faktorengewicht
34,2%
Kumulierte %:
34,2
Für die Erkrankungen des atopischen Formenkreises, wurden zwei Faktoren
extrahiert, die 58.7% der Gesamtvarianz repräsentieren. Im einzelnen handelt
es
sich
bei
den
Variablen
um
Milchschorf,
Neurodermitis,
Nahrungsmittelallergien und Pseudokrupp. Der Faktor 1 steht hauptsächlich
für die Variablen Milchschorf, Neurodermitis und Nahrungsmittelallergie; der
Faktor 2 für die Variable Pseudokrupp (Tabelle 62, Faktorenanalyse der
atopischen Erkrankungen).
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
93
3. Eigene Untersuchungen
Faktorenanalyse der atopischen Erkrankungen
Faktorladungen
Tabelle 62
Variablen
Erklärungsgrad
Faktor 1
Faktor 2
(%)
Pseudokrupp
0.193
0.874
80.0
Milchschorf
0.543
-0.483
52.9
Neurodermitis
0.717
-0.004
51.5
Nahrungsmittelallergie
0.685
0.180
50.1
32.9%
25.8%
Kumulierte %: 58.7
Faktorengewicht
Eine Analyse der Variablen, die das persönliche Umfeld des Kindes
repräsentieren, erbrachte drei Faktoren, die 65.7% Varianz beinhalten. Die
untersuchten
Personenanzahl
Variablen
im
waren
Haushalt,
Pelztierhaltung,
Bedroom
Luftverschmutzung,
sharing,
dichtomisierter
soziodemographischer Background mit und ohne Rauchen der Mutter und aus
dem Bereich der Kindertagesstätte die Anzahl der Kinder in der Gruppe und
die Fläche pro Kind. Für den soziodemographischen Background wurden die
Quellvariablen allein erziehende Mutter, Arbeit der Mutter und einmal das
Rauchverhalten der Mutter berücksichtigt. Die Variable Fläche pro Kind ist
entstanden aus den Angaben wieviel Kinder in der Gruppe sind und wie groß
der Gruppenraum ist. Der Faktor 1 wird dominiert von den Variablen
soziodemographischer Background mit und ohne Rauchen und Kinder in der
Gruppe; der Faktor 2 von Luftbelastung und Pelztierhaltung; der Faktor 3 von
Bedroom sharing (Tabelle 63, Faktorenanalyse des persönlichen Umfeldes des
Kindes).
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
94
3. Eigene Untersuchungen
Faktorenanalyse des persönlichen Umfeldes des Kindes
Faktorladungen
Tabelle 63
Variablen
Erklärungsgrad
Faktor 1
Faktor 2
Faktor 3
(%)
Kinder in der Gruppe
0.478
-0.523
-0.004
50.3
Fläche pro Kind
-0.388
0.272
-0.390
37.6
Bedroom sharing
-0.118
0.211
0.853
78.6
Personen im Haushalt
-0.688
-0.139
0.010
50.2
Luftbelastung
-0.322
0.601
-0.421
64.2
Soziodem. Background
0.900
0.343
-0.003
92.8
Soziodem. Backgr. (ohne Rauchen)
0.900
0.343
-0.003
92.8
Pelztierhaltung
-0.202
0.689
0.274
59.0
Faktorengewicht
32.9%
18.5%
14.3%
Kum. %: 65.7
Entscheidung
welche
Variablen
Die
Regressionsanalyse
darüber,
eingingen,
resultiert
aus
in
den
die
logistische
Ergebnissen
der
Korrelationsanalyse. Außerdem wurden Variablen, die von besonderem
thematischen Interesse waren, der Regression zugeführt.
Die Ergebnisse der Korrelations- und Faktorenanalyse legten es nahe, die
multiple logistische Regressionsanalyse mit den niedrig korrelierenden
Ausgangsvariablen
durchzuführen.
Die
Regressionsanalyse
ist
ein
zielgrößenbezogenes Analyseverfahren. Für die vorliegende Studie wurde die
Analyse im Rückwärtsverfahren durchgeführt. Bei diesem Verfahren bleiben
am Ende die Variablen bestehen, die im gewählten Modell einen signifikanten
Einfluss auf die Zielvariable haben.
Auf
der
Grundlage
von
Hypothesen
und
Vermutungen
über
den
Zusammenhangskomplex, die zum Teil aus der Literatur und aus
vorangegangenen Arbeiten stammen, wurden drei Modelle für die multiple
logistische Regressionsanalyse erstellt. Dichotome Zielvariablen sind auch hier
wieder die Dauer und Zahl der ARE.
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
95
3. Eigene Untersuchungen
Die Variablen Art der Heizung, Passivrauchen und Luftverschmutzung
beschreiben einen Teil der baulichen Wohnumgebung des Kindes. Dazu
kommen die Variablen Personen im Haushalt, Arbeit der Mutter, und Allein
erziehende Mutter, die aus dem sozialen Umfeld des Kindes stammen.
Außerdem wurden in die Analyse Variblen zur frühkindlichen Entwicklung des
Kindes mit einbezogen: Abhärtungsmaßnahmen, Mundatmung, erstgeborenes
Kind, Geburtstermin (Frühgeburt) und Fußgänger in die Kita. Alle genannten
Variablen wurden im soziodemographischen Modell zusammengefasst.
[Tabelle 64, Modell soziodemographische Daten (Dauer der ARE)]
MODELL SOZIODEMOGRAPHISCHE DATEN (DAUER DER ARE)
Regressions-
Standard-
Wald-
Signifikanz
Koeffizient B
fehler
statistik*
p
Geburtstermin
0.325
0.201
2.609
0.106
1.384
Erstgeburt
0.211
0.311
0.462
0.497
1.235
Allein erziehende Mutter
-0.429
0.363
1.392
0.238
0.651
Arbeit der Mutter
0.118
0.268
0.194
0.659
1.125
Fußgänger
0.397
0.253
2.471
0.116
1.488
Passivrauchen
-0.025
0.019
1.725
0.189
0.976
Personen im Haushalt
-0.578
0.334
2.993
0.084
0.561
Mundatmer
0.463
0.269
2.960
0.085
1.588
Abhärtung
0.172
0.245
0.493
0.483
1.188
Luftverschmutzung
-0.151
0.279
0.291
0.589
0.860
Art der Heizung/Whg.
-0.765
0.293
6.842
0.009
0.465
TABELLE 64
Schritt 0
Exp (B)
Schritt 8 (letzter Schritt)
Fußgänger
0.404
0.240
2.820
0.093
1.497
Personen im Haushalt
-0.592
0.239
6.136
0.013
0.553
Mundatmer
0.465
0.260
3.196
0.074
1.591
Art der Heizung/Whg.
-0.741
0.281
*Der Freiheitsgrad df beträgt in jedem Fall 1.
6.962
0.008
0.477
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
96
3. Eigene Untersuchungen
Zusammenfassung der Fallverarbeitung in Tabelle 64:

einbezogene Fälle: 312 Kinder (37.1%) von 840 Kindern

fehlende Fälle: 528 Kinder ( 62.9%) von 840 Kindern
Es wurden ausschließlich die Daten der Kinder in die Analyse einbezogen, die
vollständige Angaben für die Variablen aufwiesen. Das erklärt den hohen
Anteil der Datenausfälle.
Modellzusammenfassung für Tabelle 64:

Nagelkerkes R-Quadrat im letzten Schritt: 0.078
Es besteht eine schwache Prädiktion für die Variablen Fußgänger, Personen im
Haushalt, Mundatmer und Heizung der Wohnung von 7,8%. Für diese
Variablen zeigt das Regressionsmodell einen gesicherten aber relativ
schwachen Zusammenhang mit den Ausfalltagen der Kinder in der
Einrichtung.
Es wirken auf die dichotomisierte Zielgröße Ausfalltage im Sinne der
Regression verstärkend die Variablen Fußgänger (p=0.09) und Mundatmer
(p=0,07), entgegengesetzt wirken die Variablen Personen im Haushalt
(p=0,01) und Art der Heizung (p=0,01). Das bedeutet, dass Kinder, die zu Fuß
in die Einrichtung gebracht werden und/oder habituelle Mundatmer sind,
häufiger in der Einrichtung gefehlt haben. Kinder die in Haushalten mit
mehreren Personen leben bzw. deren Wohnung mit Gasheizung beheizt wird,
fehlten seltener. Um welchen Faktor sich der Odd der Zielgröße konkret
verändert, wenn eine Exposition für die entsprechende Variable besteht, gibt
der Wert der Spalte „Exp (B)“ (eB) an.
Das soziodemographische Modell für die Zielvariable Zahl der ARE zeigt die
nächste Tabelle [Tabelle 65, Modell soziodemographische Daten (Zahl der
ARE)].
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
97
3. Eigene Untersuchungen
MODELL SOZIODEMOGRAPHISCHE DATEN (ZAHL DER ARE)
Regressions-
Standard-
Wald-
Signifikanz
Koeffizient B
fehler
statistik*
p
Geburtstermin
-0.042
0.207
0.041
0.839
0.959
Erstgeburt
0.086
0.325
0.070
0.792
1.090
Allein erziehende Mutter
-0.698
0.378
3.413
0.065
0.497
Arbeit der Mutter
-0.033
0.276
0.015
0.904
0.967
Fußgänger
0.019
0.263
0.005
0.943
1.019
Passivrauchen
-0.020
0.018
1.151
0.283
0.980
Personen im Haushalt
-0.154
0.342
0.203
0.652
0.857
Mundatmer
0.226
0.274
0.680
0.410
1.254
Abhärtung
-0.279
0.252
1.226
0.268
0.756
Luftverschmutzung
-0.365
0.283
1.658
0.198
0.694
Art der Heizung/Whg.
-0.423
0.302
1.956
0.162
0.655
TABELLE 65
Schritt 0
Exp (B)
Schritt 11 (letzter Schritt)
Allein erziehende Mutter
-0.635
0.349
3.315
0.069
0.530
*Der Freiheitsgrad df beträgt in jedem Fall 1.
Zusammenfassung der Fallverarbeitung in Tabelle 65:

einbezogene Fälle: 281 Kinder (33.5%) von 840 Kindern

fehlende Fälle: 559 Kinder (66.5%) von 840 Kindern
Es wurden ausschließlich die Daten der Kinder in die Analyse einbezogen, die
vollständige Angaben für die Variablen aufwiesen. Das erklärt den hohen
Anteil der Datenausfälle.
Modellzusammenfassung für Tabelle 65:

Nagelkerkes R-Quadrat im letzten Schritt: 0.016
Für die Variable Allein erziehende Mutter besteht ein gesicherter (p=0.069)
aber ebenfalls schwacher Zusammenhang mit der Zielvariablen Zahl der ARE
von 1,6%. Die Variable wirkt der Zielvariablen entgegengesetzt, Kinder allein
erziehender Mütter fehlten also weniger oft.
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
98
3. Eigene Untersuchungen
Für die bauspezifischen Variablen als Variablen von speziellem Interesse
wurde ein eigenes Modell herangezogen. Es handelt sich dabei um die
Variablen Sanierung der Kindertagesstätte bzw. der Wohnung, Zugluft und Art
der Heizung. [Tabelle 66, Modell bauspezifische Daten (Dauer der ARE)]
MODELL BAUSPEZIFISCHE DATEN (DAUER DER ARE)
Regressions-
Standard-
Wald-
Signifikanz
Koeffizient B
fehler
statistik*
p
Sanierung der Kita
0.057
0.162
0.126
0.723
1.059
Zugluft
0.020
0.157
0.016
0.901
1.020
Art der Heizung/Whg.
-0.356
0.182
3.812
0.051
0.701
Sanierung der Wohnung
0.485
0.155
9.816
0.002
1.625
TABELLE 66
Schritt 0
Exp (B)
Schritt 3 (letzter Schritt)
Art der Heizung/Whg.
-0.360
0.179
4.021
0.045
0.698
Sanierung der Wohnung
0.492
0.153
*Der Freiheitsgrad df beträgt in jedem Fall 1.
10.365
0.001
1.635
Zusammenfassung der Fallverarbeitung in Tabelle 66:

einbezogene Fälle: 733 Kinder (87.3%) von 840 Kindern

fehlende Fälle: 107 Kinder (12.7%) von 840 Kindern
Es wurden ausschließlich die Daten der Kinder in die Analyse einbezogen, die
vollständige Angaben für die Variablen aufwiesen. Das erklärt den hohen
Anteil der Datenausfälle.
Modellzusammenfassung für Tabelle 66:

Nagelkerkes R-Quadrat im letzten Schritt: 0.025
Die die Zielvariable Dauer der ARE beeinflussenden Variablen sind Sanierung
der Wohnung und Art der Heizung Verstärkend wirkt sich Sanierung der
Wohnung (p=0.001), schwächend Art der Heizung (p=0.045) aus. Das
bedeutet, dass Kinder aus unsanierten Wohnungen länger fehlten, Kinder aus
stärker heizbelasteten Wohnungen (Gasheizung) weniger häufig fehlten.
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
99
3. Eigene Untersuchungen
Das bauspezifische Modell für die Zielvariable Zahl der ARE zeigt die nächste
Tabelle [Tabelle 67, Modell bauspezifische Daten (Zahl der ARE)].
MODELL BAUSPEZIFISCHE DATEN (ZAHL DER ARE)
Regressions-
Standard-
Wald-
Signifikanz
Koeffizient B
fehler
statistik*
p
Sanierung der Kita
0.618
0.168
13.491
0.000
1.855
Zugluft
-0.009
0.164
0.003
0.954
0.991
Art der Heizung/Whg.
-0.109
0.196
0.309
0.578
0.897
Sanierung der Wohnung
0.247
0.163
2.299
0.129
1.280
TABELLE 67
Schritt 0
Exp (B)
Schritt 4 (letzter Schritt)
Sanierung der Kita
0.650
0.164
*Der Freiheitsgrad df beträgt in jedem Fall 1.
15.624
0.000
1.916
Zusammenfassung der Fallverarbeitung in Tabelle 67:

einbezogene Fälle: 667 Kinder (79.4%) von 840 Kindern

fehlende Fälle: 173 Kinder (20.6%) von 840 Kindern
Es wurden ausschließlich die Daten der Kinder in die Analyse einbezogen, die
vollständige Angaben für die Variablen aufwiesen. Das erklärt den hohen
Anteil der Datenausfälle.
Modellzusammenfassung für Tabelle 67:

Nagelkerkes R-Quadrat im letzten Schritt: 0.031
Die Sanierung der Kindertagestätte übt eine schwache aber höchst signifikante
(p=0,000) Prädiktion auf die Zielvariable Zahl der ARE aus. Die Variable wirkt
verstärkend, d. h. Kinder aus unsanierten Einrichtungen fehlten öfter.
Das einrichtungsspezifische Modell beinhaltet die Variablen Sanierung der
Kindertagesstätte, Abhärtungsmaßnahmen im Kindergarten, Mundatmer im
Kindergarten und Gruppenstärke. [Tabelle 68, Modell einrichtungsspezifische
Daten (Dauer der ARE)]
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
100
3. Eigene Untersuchungen
MODELL EINRICHTUNGSSPEZIFISCHE DATEN (DAUER DER ARE)
Regressions-
Standard-
Wald-
Signifikanz
Koeffizient B
fehler
statistik*
p
Sanierung der Kita
0.725
0.486
2.223
0.136
2.064
Abhärtungsmaßnahmen
-0.122
0.380
0.103
0.748
0.885
Mundatmung
-0.494
0.447
1.221
0.269
0.610
Gruppenstärke
-0.365
0.397
0.843
0.359
0.695
TABELLE 68
Schritt 0
Exp (B)
Schritt 4 (letzter Schritt)
Sanierung der Kita
0.894
0.441
*Der Freiheitsgrad df beträgt in jedem Fall 1.
4.112
0.043
2.444
Zusammenfassung der Fallverarbeitung in Tabelle 68:

einbezogene Fälle: 312 Kinder (37.1%) von 840 Kindern

fehlende Fälle: 528 Kinder (62.9%) von 840 Kindern
Es wurden ausschließlich die Daten der Kinder in die Analyse einbezogen, die
vollständige Angaben für die Variablen aufwiesen. Das erklärt den hohen
Anteil der Datenausfälle.
Modellzusammenfassung für Tabelle 68:

Nagelkerkes R-Quadrat im letzten Schritt: 0.035
Das einrichtungsspezifische Modell für die Zielvariable Zahl der ARE zeigt die
nächste Tabelle [Tabelle 69, Modell einrichtungsspezifische Daten (Zahl der
ARE)].
MODELL EINRICHTUNGSSPEZIFISCHE DATEN (ZAHL DER ARE)
Regressions-
Standard-
Wald-
Signifikanz
Koeffizient B
fehler
statistik*
p
Sanierung der Kita
0.701
0.450
2.425
0.119
2.015
Abhärtungsmaßnahmen
-0.186
0.413
0.203
0.652
0.830
Mundatmung
-0.491
0.501
0.960
0.327
0.612
Gruppenstärke
-0.112
0.426
0.068
0.794
0.894
TABELLE 69
Schritt 0
Exp (B)
Schritt 4 (letzter Schritt)
Sanierung der Kita
0.863
0.398
*Der Freiheitsgrad df beträgt in jedem Fall 1.
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
4.716
0.030
2.371
101
3. Eigene Untersuchungen
Zusammenfassung der Fallverarbeitung in Tabelle 69:

einbezogene Fälle: 294 Kinder (35.0%) von 840 Kindern

fehlende Fälle: 546 Kinder ( 65.0%) von 840 Kindern
Es wurden ausschließlich die Daten der Kinder in die Analyse einbezogen, die
vollständige Angaben für die Variablen aufwiesen. Das erklärt den hohen
Anteil der Datenausfälle.
Modellzusammenfassung für Tabelle 69:

Nagelkerkes R-Quadrat im letzten Schritt: 0.040
Als signifikanter Einflussfaktor ging aus beiden Analysen die Variable
Sanierung der Kindertagesstätte hervor (p=0,043 bzw. 0,03). Die Variable
wirkt sowohl auf die Zielvariable Dauer der ARE als auch auf die Zielvariable
Zahl der ARE verstärkend. Kinder, die unsanierte Einrichtungen besuchten
fehlten also länger und öfter.
Die Zusammenhangsanalyse hat gezeigt, dass die statistischen Modelle
funktionieren. Jedes der drei Analysemodelle bestätigt, dass ein Einfluss
existiert. Dieser Einfluss ist schwach bei zum Teil hoher Signifikanz (grau
unterlegt). Die Variablen zeigten eine relativ schwache Vorhersageleistung.
Aufgrund
der
Größe
der
Stichprobe
sind
jedoch
auch
schwache
Zusammenhänge signifikant vorherzusagen.
M o d e l l b e s c h r e i b u n g : Die Voraussetzungen für eine lineare Regression
waren nicht erfüllt, da die metrische Zielvariable dichotomisiert wurde.
Folglich wurde die logistische Regression angewendet.
Ein wichtiger Aspekt in der Validität und Reliabilität des Fragebogens ist die
Tatsache, ob die Fragen von den Eltern selbstständig und ohne Hilfestellung
durch den Interviewer beantwortet sind. Von allen Befragten der Untersuchungspopulation sind 12% so genannte Selbstausfüller. Ebenfalls wurden
zur
stichprobenartigen
Überprüfung
auf
Validität
und
Reliabilität
Doppelbefragungen durchgeführt.
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
102
3. Eigene Untersuchungen
Bei 14 Kindern ergab sich ohne jegliche Auswahl eine Doppelbefragung
entweder eines Elternteils durch verschiedene Interviewer oder verschiedener
Elternteile. Dabei lag die Übereinstimmung in der Beantwortung der Fragen
zwischen 74% und 87%. Die durchschnittliche Übereinstimmung betrug 81%.
Abweichungen traten vermehrt bei Fragen mit vielen Antwortmöglichkeiten
auf. Da ähnliche Antworten im Zuge der Datenaufbereitung mittels
Dichotomisierung
zusammengefasst
wurden,
liegt
die
tatsächliche
Übereinstimmung jedoch über 81%. Diese Übereinstimmung entspricht einer
Reliabilität Rel (Y) von wenigstens 0,81. Der festgestellte Reliabilitätswert Rel
(Y) = 0,81 hat auch Auswirkung auf die gemessene Korrelation R‘ (X,Y).
Werden die Variablen X und Y mit den Reliabilitäten Rel (X) bzw. Rel (Y)
gemessen und die ‚wahre‘ Korrelation sei R (X,Y), so ist eine gemessene
Korrelation
R‘ (X;Y) = Rel (X)*Rel (Y) *R (X,Y)
zu erwarten. In unserer Studie gilt: Rel (X) = Rel (Y) = 0,81. Die Korrelation
R‘ (X,Y) = 0,2 steht für eine typische Größenordnung der in dieser Arbeit
vorkommenden signifikanten Korrelationen. Daraus ergibt sich als Schätzung
für den ‚echten‘ Zusammenhang, wobei Voraussetzung ist, dass keine anderen
wesentlichen Störgrößen anzunehmen sind:
R (X,Y) = R‘ (X,Y) / Rel (X)(Y) = 0,2 / (0,81*0,81) = 0,31.
Der Fragebogen war letztendlich geeignet, standardisiert und nachvollziehbar
valide Daten zu erheben, wenn auch nicht idealpräzise. Das ermöglicht, auf der
Grundlage der Ergebnisse dieser Studie, Thesen aufzustellen und praktische
Schlussfolgerungen zu ziehen.
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
103
4. Diskussion
4. Diskussion
Die vorliegende Arbeit diente dem Ziel, Risikofaktoren zur Manifestierung
akuter respiratorischer Erkrankungen (ARE), zu untersuchen. Hierbei stützten
wir uns auf Untersuchungsergebnisse der Literatur sowie vorangegangener
Studien im Raum Thüringen und Sachsen, die 1990 bis 1991 zum
Zusammenhang zwischen Wohnumwelt und ARE durchgeführt wurden. Wir
adaptierten das Grundgerüst des in Jena und Stollberg verwandten Fragebogens
für die vorliegende Arbeit und ergänzten es durch neue Variablen.
L u f t b e l a s t u n g : Das wichtigste Ergebnis, und auch das größte Problem der
1990/91 in Stollberg (Sachsen) und Jena durchgeführten Arbeiten war, dass die
starke Luftbelastung mit 2,5 facher Grenzwertüberschreitung als ein „alles
überdeckender Faktor“ eine dominierende Rolle spielte. Dieser Faktor war so
stark, dass die Stichprobe generell in Kinder aus Gebieten mit geringer und
solche aus Gebieten mit hoher Luftverunreinigung geteilt werden musste um
verwertbare Ergebnisse zu erhalten. Verschiedenen unabhängige Variablen
erwiesen sich hier nur dann als von Einfluss auf die ARE, wenn die
Untersuchung in Gebieten mit hoher Luftverunreinigung d.h. 2-3 facher
Überschreitung der Grenzwerte stattfand [33].
Hierbei
korrelierten
hinsichtlich
der
Anzahl
der
ARE
bei
starker
Luftverunreinigung mit einer Risikoerhöhung
- Heizung der Wohnung mit Außenwandheizgeräten
- kein Wechsel zu einem lufthygienisch günstigen Ort am Wochenende und
- Freiluftaufenthalt > 2h in der kalten Jahreszeit.
Mit einer Risikoverminderung hinsichtlich der Anzahl der ARE korrelierten
- Durchführung von Raumluftbefeuchtungsmaßnahmen in der Wohnung in der
kalten Jahreszeit
- Reinigungsmaßnahmen ohne Fegen in der Kindereinrichtung
- Verbundfenster, Doppelfenster und Einfachthermofenster in der Wohnung
- Höhe der Wohnung > 2.60 m
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
104
4. Diskussion
Mit einer Risikoerhöhung hinsichtlich der Dauer der ARE bei starker
Luftverunreinigung korrelierten
- zwei Außenwände im Kinderzimmer
- stärkere Windbelastung der Freiflächen der Kindereinrichtung
- zu laute Wohnung
- Reinigungsmaßnahmen mit Fegen in der Kindereinrichtung
Diese Einflussfaktoren haben sich bei der Untersuchung als nicht mehr relevant
erwiesen. Das dürfte daran liegen, dass sich die Luftqualität zum Zeitpunkt
unserer Untersuchung erheblich verbessert hatte und zeigt daher eindeutig die
Wichtigkeit der Einhaltung der Luftgrenzwerte an. Auch die Wandstärken in
den Wohnungen haben durch Wärmedämmungsmaßnahmen z. T. an
Bedeutung verloren. Im übrigen ist auch Fegen in den Kindereinrichtungen
nicht mehr üblich.
In unserem Untersuchungsgebiet Erfurt traten im Untersuchungszeitraum im
IV. Quartal 1996 und im I. Quartal keine Grenzwertüberschreitungen auf, wie
die Messungen vom Umweltamt belegen. Die Monatsmittelwerte für
Schwefeldioxid und Schwebstaub lagen wesentlich unter den Werten von
1990-1991. Die verbindlichen Höchstwerte von Immissionen zum Schutz vor
Gesundheitsgefährdung (TA-Luft) sowie die Richtlinien nach der VDI-Norm
2310 wurden nicht überschritten. Gleiches gilt für den Schadstoff
Kohlenmonoxid [80,81]
KÖPPE und Mitarbeiter betonen, dass die schädigende Wirkung von
Luftschadstoffen
sowohl
von
Konzentration
als
auch
von
der
Einwirkungsdauer abhängig ist. Aus diesem Grund wird in einer Studie in
Nordrhein Westfalen der Vergleich von Luftschadstoffen in unterschiedlichen
Mittelungszeiträumen aufgezeigt mit dem Ergebnis, dass für SO2, NO2, CO, O3
und
Schwebstaub
Zweistunden-,
Umrechnungsfaktoren
Dreistunden-,
für
Halbstunden-,
Achtstunden-,
Stunden-,
Zwölfstunden-
und
Vierundzwanzigstundenwerte gefunden worden sind.
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
105
4. Diskussion
Damit wird eine Möglichkeit vorgestellt, Bezugswerte für verschiedene
Zeiträume ineinander umzurechnen [66].
Kinder, die morgens oft schon sehr früh in der Winterzeit beim Bringen in die
Kindereinrichtung einer erheblichen Kältebelastung ausgesetzt sind, erkranken
häufiger an ARE [10,11] Auch die Autoren COLLINS und WIRSING fanden
einen Zusammenhang zwischen hoher ARE-Morbidität und niedrigen
Temperaturen [24,121].
In einer Schweizer Studie haben die Autoren ACKERMANN-LIEBRICH und
Mitarbeiter die der Luftverschmutzung anzulastenden gesundheitlichen
Schäden aufgezeigt und mittels Effektschätzer die absolut zu erwartenden
zusätzlichen Schadensfälle für die Schweizer Bevölkerung berechnet. Für die
Bronchitis bei Kindern ist hiernach zu erwarten, dass 35% mehr erkranken, und
zusätzlich 54% der Kinder an wiederholtem Husten leiden. Zusätzlich weisen
die Autoren darauf hin, dass infolge der 1,5% höheren Krankenhausaufenthalte
der davon betroffenen Kinder erhebliche zusätzliche Kosten entstehen [2].
Die Lage der Kindereinrichtungen ist sehr unterschiedlich im Bezug auf die
Nähe zum Emittenten.
So gibt es Einrichtungen innerhalb von Wohngebieten mit Hausbrand, z.B. die
Kindertagesstätten im Umfeld der Magdeburger Allee und Johannesplatz, was
gerade für das Winterhalbjahr bedeutsam ist. Andere Kindertagesstätten sind in
der Nähe von Verkehrsschwerpunkten, so dass sie als ganzjährig belastet
angesehen werden müssen. Dazu gehören die Einrichtungen am Juri-GagarinRing, Karl-Marx-Platz oder auch an der Clara-Zetkin-Straße. Andererseits
muss beachtet werden, dass in einer Einrichtung Kinder aus unterschiedlich
belasteten Wohngebieten zusammentreffen, die auf unterschiedlichen Wegen
die Einrichtung erreichen. Weiterhin entscheidet die Bringeart über die
Expositiondauer.
Die Messdaten des Umweltamtes sind keine individualisierten Werte und
können in die statistische Analyse des individuellen Erkrankungsrisikos nicht
mit einbezogen werden. Eine Möglichkeit, individueller Daten zu sammeln,
wäre, jedes Kind der Stichprobe mit einem Passivsammler auszustatten.
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
106
4. Diskussion
Trotz der vorhandenen innerstädtischen Unterschiede der Luftbelastung ist die
Stadt Erfurt seit dem Jahr 1996 als „gering belastet“ eingestuft [31]. Durch
diese positive Entwicklung hinsichtlich der Luftbelastung insbesondere die
erhebliche Senkung von Schwebstaub und SO2 fällt der Einfluss dieses Faktors
auf die Erhöhung von Zahl und Dauer der ARE weg. Zusätzlich werden die bei
den
vorhergehenden
Freiluftaufenthalt
Untersuchungen
länger
als
zwei
ermittelte
Stunden;
Risikofaktoren
zwei
Außenwände
(z.B.
im
Kinderzimmer oder starke Windbelastung der Freiflächen) nicht mehr
wirksam, da diese offensichtlich nur in Verbindung mit der höheren
Luftverunreinigung ihren negativen Einfluss auf die ARE entfalten.
Zwar sind die NO2-Konzentrationen durch die vermehrte Verkehrsbelastung im
Untersuchungszeitraum angestiegen, diese wirken jedoch nicht so weiträumig,
d.h. erreichen die Wohnungen weniger als früher die Belastungen durch SO2
infolge
der
überwiegenden
Kohleheizung,
Kohleindustrie
sowie
der
Braunkohleheizwerke [31].
A u s f a l l t a g e / A u s f a l l p e r i o d e : Das Problem dieser Studie ist die
Datenerhebung aus Gruppenbüchern und die damit verbundene erschwerte
Dokumentation der ARE-Erkrankungstage. Es konnten im Nachhinein oftmals
nur Fehltage der Kinder ohne konkreten und ärztlich attestierten Grund des
Fehlens aufgenommen werden. Außer der Erkrankung konnten z.B. ein
verlängertes Wochenende, oder ein Krankenhausaufenthalt die Ursache für das
Fehlen sein. Dieses Problem wurde auch von WIRSING und Mitarbeiter
thematisiert [121] Das ist als systematischer Fehler bei der Erhebung toleriert
worden. Es zeigte sich jedoch, dass die Angaben der Eltern zu den Fehltagen
durch
ARE
weitgehend
mit
den
Fehltagen
im
Gruppenbuch
der
Kindereinrichtungen übereinstimmen. Das bestätigen auch die Arbeiten von
ACKERMANN-LIEBRICH und Mitarbeiter, GROSCH und Mitarbeiter,
LOPEZ-BRAVO und Mitarbeiter und SCHWARTZ und Mitarbeiter
[1,43,72,104].
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
107
4. Diskussion
Die Ausfalltage der Kinder unterliegen monatlichen Schwankungen. Der
Monatsgang der Ausfallzeiten ähnelt dem Monatsgang der Luftschadstoffkonzentrationen in der Stadt Erfurt. Es fällt auf, dass in den Monaten
Dezember und Januar mit den höchsten Schadstoffkonzentrationen, die meisten
Ausfalltage registriert wurden. Eine Erklärung können die niedrigen
Durchschnittstemperaturen in diesen Monaten mit dem zwangsläufig stärkeren
Hausbrand sein. Es kommen folgende Mechanismen für die vermehrten
Fehlzeiten in Betracht: höhere Luftbelastung mit SO2-Spitzen und Kältetrauma
der Atemwege sowie möglicherweise die alljährlichen weihnachtlichen
Feiertage.
M u l t i p l e A n a l y s e n : Mit Hilfe der Faktorenanalyse ist zu erkennen, in
welchem Umfang ein in der Korrelationsanalyse entdeckter Faktor eine
gefundene Varianz erklärt. Die Faktorenanalyse unterstützt somit die
Datenreduktion [98,123,124]. Ein gefundener Faktor oder mehrere gefundene
Faktoren können dann die Ursprungsvariablen ersetzen, wenn sie wenigstens
80% der vorhandenen Varianz erklären. Umgekehrt ist eine Aussage möglich,
inwiefern ein interessierender Fakt umfassend ermittelt worden ist. Für die
respiratorischen Erkrankungen einen Faktor zu ermitteln, der 34% der
Gesamtvarianz erklärt, bedeutet, dass mit der Fragestellung im Fragebogen
akute respiratorische Erkrankungen im Kleinkindalter umfassend ermittelt
worden sind. Andererseits sind die einzelnen Variablen bzw. Erkrankungen
jedoch so verschieden, dass die durch den Faktor nicht genügend
repräsentierten Variablen ergänzend hinzugezogen werden müssen. Prinzipiell
ähnliches gilt für die Erkrankungen des atopischen Formenkreises, bei denen
zwei extrahierte Faktoren 58,7% der Gesamtvarianz repräsentieren.
Die Faktorenanalyse ist eine Überprüfung der Güte der Ausgangsvariablen und
bestätigt, dass die von den Autoren ausgewählten Variablen für die
weiterführende Analyse eine angemessene Aussagekraft haben. Die drei
Regressionsmodelle: Modell bauspezifische Daten, Modell soziodemografische
Daten, Modell einrichtungsspezifische Daten zeigten, dass die gewählten
Größen tatsächlich in einem signifikanten Maße die ARE-Morbidität
beeinflussen.
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
108
4. Diskussion
Das Ausmaß des Einflusses macht aber auch deutlich, dass es weitere, hier
nicht berücksichtigte Einflußgrößen gibt. Dieses Ergebnis ist im Hinblick auf
die große äthiologische Bedeutung der Erreger nicht unerwartet und leicht
nachzuvollziehen. So fand z.B. BRAUN-FAHRLÄNDER, in nur 7% eine
Abhängigkeit der ARE von Risikofaktoren [16].
W o h n u n g u n d W o h n u m g e b u n g : An das Baualter der Wohnungen ist
zwangsläufig auch die Beschaffenheit der Bausubstanz geknüpft. In der
Literatur wird ganz allgemein der Einfluss der Bausubstanz in Verbindung mit
den Baumaterialien auf die Gesundheit der Menschen diskutiert. Der Einfluss
des
Baualters
auf
das
Krankheitsgeschehen
wird
in
der
Literatur
unterschiedlich beurteilt [12,70,129].
Die Untersuchungsergebnisse lieferten hierzu interessante Zusammenhänge
zwischen dem Sanierungsgrad der Wohnungen und der ARE-Morbidität der
Kinder. Im Zuge der Wende sind in den neuen Bundesländern die
Bestimmungen der Wärmeschutzverordnung wirksam geworden. Es kann
davon ausgegangen werden, dass 353 Kinder, das entspricht 42% der
Studienpopulation, in nach den Richtlinien der V. Wärmeschutzverordnung
sanierten Wohnungen wohnen. Die von FIEDLER erwähnte ungenügende
Wärmedämmung in den Wohnungen auf dem Gebiet der ehemaligen DDR
kommt damit vielfach nicht mehr zum Tragen [34,35,36].
Zu der Variablen Sanierung der Wohnung wurden auch alle Kinder aus nach
1990 neu erbauten Wohnungen in die Auswertung mit einbezogen. Aus der
Literatur ist bekannt, dass alte und unsanierte Wohnungen ARE begünstigen
[64,92,121]. Wir ermittelten, dass Kinder aus unsanierten Wohnungen, d.h.
ohne genügende Wärmedämmung, signifikant häufiger und länger an ARE
erkrankten. Das statistische Bundesamt bestätigt dazu, dass in alten Häusern
deutlich mehr veraltete Heizsysteme und ein niedriger sanitärer Standard
vorherrschen [107].
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
109
4. Diskussion
Neben diesen baulichen Besonderheiten der Altbauwohnungen besteht hier
auch eine andere soziodemographische Struktur. In Erfurt gibt es Stadtviertel,
in denen vorwiegend unsanierter Altbau besteht. Diese Wohnungen sind
wesentlich preisgünstiger als sanierte. Oftmals sind kinderreiche Familien hier
die Mieter. Der Lebensalltag einer kinderreichen Familie unterscheidet sich
von dem einer Familie mit einem Kind. In diesen Wohnungen finden wir auch
ungleich häufiger sozial schwache Familien.
Kinder aus unsanierten Kindertagesstätten fehlen ebenfalls öfter wegen ARE.
Das bestätigt die Tatsache, dass die besonderen baulichen Gegebenheiten von
unsanierten Gebäuden ARE begünstigen. Außerdem erfolgte die Sanierung
bevorzugt nach Stadtvierteln, somit sind die unsanierten Kindertagesstätten
häufig in den Wohnvierteln mit unsanierten Wohnungen.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Sanierung der Wohnung, insbesondere
bezüglich
der
Einhaltung
der
erforderlichen
Wärmedämmwerte,
ein
entscheidender Faktor der Wohnhygiene sowie der Prophylaxe akuter
respiratorischer Erkrankungen sind. Allerdings ist hierbei auch zu bedenken,
dass die erforderliche Luftwechselzahl von mindestens 0,5 auch nach
Durchführung von Wärmedämmmaßnahmen auf jeden Fall gesichert bleibt.
Eine ungenügende Lüftung kann sonst zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit
führen und damit Schimmelbefall begünstigen.
In unserer Untersuchung konnten wir keinen negativen Einfluss von veralteten
Heizungssystemen speziell einer Außenwandgasheizung feststellen. Die
Literatur schreibt den veralteten Heizsystemen, insbesondere Gasheizern mit
einer erhöhten NO2-Belastung des Innenraumes, eine ARE disponierende Rolle
zu [64].
Eine Studie von HÖLSCHER, HEINRICH und WICHMANN zu dem Einfluss
von Gasöfen, hat eine Zunahme der Symptome chronischer Atemwegsinfekte
wie "Husten ohne Erkältung" mit einer Risikoerhöhung um 60%, "Husten am
Morgen" mit einem auf 58% erhöhten Risiko und "Husten am Tag und in der
Nacht" mit einer Zunahme des Risikos um 42% bei Kindern im Alter von 5 bis
14 Jahren gefunden.
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
110
4. Diskussion
Die Autoren kamen zu dem Schluss, dass der stärkste Effekt anzunehmen ist,
wenn die Kinder in kleinen Wohnungen mit Gasöfen ohne Belüftung, d.h. mit
einer höheren Innenraumimmission leben. Hierbei sind es vornehmlich Kinder,
die viel Zeit im Innenraum verbringen [55].
Eine mögliche Erklärung für den von uns nicht gefundenen negativen Effekt
veralteter Heizsysteme könnte darin liegen, dass die Luftsituation sich im
Untersuchungszeitraum generell erheblich verbessert hat. Außerdem gibt es
aufgrund
der
Sanierungsmaßnahmen
und
der
damit
verbundenen
Heizungsumstellung kaum noch Außenwandgasheizer. Möglicherweise wirkt
sich
die
Innenraumemission
erst
in
Kombination
mit
erhöhter
Außenluftimmission (insbesondere NO2 mit SO2 und Schwebstaub) auf die
ARE-Morbidität aus. Eine weitere Erklärungsmöglichkeit ist die Tatsache, dass
von Stadtgas auf Erdgas umgestellt worden ist. Erdgas unterscheidet sich von
Stadtgas hinsichtlich seiner Zusammensetzung deutlich. Stadtgas besteht zu
50Vol.% aus Wasserstoff, 19Vol.% aus Methan, 18Vol.% CO, 6Vol.%
Stickstoff, 5Vol.% CO2 und 2Vol.% andere Kohlenwasserstoffe. In Thüringen
angebotenes Erdgas besteht durchschnittlich aus 84Vol.% Methan, 6Vol.%
Stickstoff, 5Vol.% Ethan und 5Vol.% weiteren Substanzen. [57].
P a s s i v r a u c h e n : In der Literatur gibt es zahlreiche Untersuchungen zum
förderlichen Einfluss des elterlichen Rauchens auf die Erkrankungshäufigkeit
der Kinder an ARE [37,67,111]. BARKER und OSMOND stellten jedoch fest,
dass ARE im Kindesalter einen größeren Einfluss auf die Entwicklung einer
chronischen
Bronchitis
ausübt
als
Passivrauchen
[10].
Der
gesundheitsschädigende Einfluss des Passivrauchens konnte für die Kinder
zwar nicht signifikant aber stark tendenziell nachgewiesen werden.
Es ist vorstellbar, dass eine Signifikanz deutlich herausgearbeitet werden kann,
wenn die Variable als metrische Variable in die Analyse eingeht. Die Autoren
SEIDLER und Mitarbeiter haben in ihrer Studie zu den Prädiktoren der
Verlaufsentwicklung asthmatischer Beschwerden im frühen Kindesalter u.a.
aufgezeigt, dass das elterliche Rauchen in der Wohnung signifikant die
Entwicklung der Anfallshäufigkeit mit obstruktiven Beschwerden bei
Kleinkindern beeinflusst [105].
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
111
4. Diskussion
STRACHAN und COOK fanden heraus, dass elterliches Rauchen und die
Erkrankung
der
unteren
Atemwege
in
früher
Kindheit
in
festem
Zusammenhang stehen. Eine Exposition mit Passivrauchen nach der Geburt ist
nach
den
Angaben
eindeutig als
begünstigender
Faktor
für
akute
Atemwegserkrankungen in der frühen Kindheit anzusehen [108].
G e b u r t s t e r m i n : Die Autoren PASSAUER und WIDEMANN beobachteten
eine eindeutige Beziehung der Geburtskomplikationen und des Geburtstermins
zur ARE-Morbitität [92]. In der Arbeit von WINKLER wird ebenfalls eine
Erhöhung der ARE-Morbitität bei Kindern nachgewiesen, die einen vorzeitigen
Geburtstermin hatten [120]. Auch unsere Untersuchungen haben gezeigt, dass
eine Geburt vor der vierzigsten Schwangerschaftswoche zu einer signifikanten
Erhöhung der Dauer der ARE führt. Diese Kinder sind anfälliger für die akuten
respiratorischen Erkrankungen, denn auch ihre körperliche Verfassung ist
insgesamt weniger altersgerecht. Gleichermaßen korreliert die habituelle
Mundatmung mit der ARE-Morbidität signifikant, wobei dieses Ergebnis
kritisch betrachtet werden muss. Denn oftmals wird ein erkältetes Kind mit
offenem Mund beobachtet, da die Nasenatmung in diesen Fällen oft nicht
möglich ist. Das wiederum kann zu einem progredienten Verlauf der ARE
führen. Hier liegt eine geringe Trennschärfe vor.
Die Untersuchungen durch KÖCK und WINKLER haben gezeigt, dass sich
Sport
und
Gymnastik
günstig
hinsichtlich
einer
Senkung
der
Erkrankungshäufigkeit und der Verkürzung der Erkrankungsdauer auswirken
[64,120].
Das bestätigt auch die Studie von SHEPARD [106], die die vorteilhafte
Wirkung vernünftig dosierter sportlicher Aktivität auf die Abwehr von
Infektionen und ihren klinischen Verlauf zum Ergebnis hat. FIEDLER und
CUMBROWSKI
beschreiben
ebenfalls
die
günstige
Wirkung
von
Abhärtungsmaßnahmen [32].
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
112
4. Diskussion
Die o. g. Maßnahmen waren jedoch bei den Kindern aus unserer Untersuchungspopulation mit einer nicht signifikanten Verlängerung der Dauer der
ARE korreliert. In dieser Variablen wurden verschiedene Maßnahmen durch
die Einrichtung und durch die Eltern zusammengefasst, so z.B. das Luftbad,
Saunagänge, Sport und Gymnastik. Nach den Berichten der Erzieherinnen sind
in der Zeit vor der Wiedervereinigung Deutschlands regelmäßig Luftbäder zur
kalten Jahreszeit und Freiluftduschen in der Sommerzeit durchgeführt worden.
Die Eltern vieler Kinder zeigen sich jetzt nicht einverstanden, wenn in der
Einrichtung Abhärtungsmaßnahmen durchgeführt werden.
Dazu kommt, dass die Freiluftduschanlagen in den Einrichtungen nur
erschwert in Stand gehalten werden konnten, in den meisten Fällen den
hygienischen Ansprüchen nicht mehr genügen und somit oftmals keine oder
ungenügende Benutzung mehr stattfinden durfte. Das bringt wahrscheinlich
auch mit sich, dass eine konsequente und vor allem auch regelmäßige
Durchführung der Abhärtungsmaßnahmen nicht bewerkstelligt werden kann.
Das Ergebnis unserer Studie könnte auch dahin gedeutet werden, dass eine
unregelmäßige Durchführung ungünstig ist, da bei nur gelegentlichen
Abhärtungsmaßnahmen die Gefahr an ARE zu erkranken, steigt.
E r s t g e b o r e n e s K i n d : Das Ergebnis, dass Kinder, die das erste Kind der
Mutter sind, länger der Einrichtung aufgrund einer akuten respiratorischen
Erkrankung fernbleiben, spricht dafür, dass die Mütter darum bemüht sind,
dem Kind eine angemessene Genesungsphase angedeihen zu lassen.
Andererseits gibt es Kinder, die vorzeitig, d.h. vor Abschluss der Erkrankung
die Einrichtung besuchen. Das birgt zum einen das Risiko, dass nach einem
kurzen Zeitraum wieder Symptome einer akuten respiratorischen Erkrankung
auftreten und die Erkrankung erneut zum Ausbruch kommt. Andererseits sind
diese Kinder unter Umständen für die anderen Kinder der Einrichtung, zu
denen sie einen engen Kontakt haben, eine potentielle Ansteckungsgefahr.
Es ist auch nicht ausgeschlossen, dass durch eine frühzeitige Wiederaufnahme
des Besuches einer Kindertagesstätte die Kinder schneller eine Reinfektion
erleiden, wobei der Verlauf der akuten respiratorischen Erkrankung
schwerwiegender sein kann.
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
113
4. Diskussion
Unter ungünstigen Umständen kann sich somit aus einer Bronchitis eine
Pneumonie entwickeln. Sicherlich gehen auch einige Erkrankungen merklich
oder unbemerkt in eine chronische Erkrankungsform über.
Auftreten
von
A t o p i e n : Ganz eindeutig sind die Mädchen der
Studienpopulation häufiger von einer Neurodermitis betroffen. In der Literatur
wird oft die Exposition mit Passivrauchen als eine wichtige Ursache genannt.
Unser Ergebnis ist nicht konform mit den Angaben aus der pädiatrischen
Literatur, wonach die
Symptome der Neurodermitis
erstmalig
dem
Vorschulalter zugeordnet werden und diese im Neugeborenen– und
Säuglingsalter selten oder gar nicht anzutreffen sind. Ebenfalls nach Angaben
der Literatur ist der Milchschorf eine typische Erkrankung des Säuglingalters
[25,37,100]
Zusammenfassend muss gesagt werden, dass es keine nennenswerte
Beeinflussung des Krankheitsverlaufes bei Kleinkindern durch einen
Einflußfaktor allein gibt. Durch die Befragung ist allerdings nicht das
gemeinsame zeitliche Auftreten mit den Symptomen der Neurodermitis und
des Milchschorf abzuschätzen, denn diese können in der Ausprägung klinisch
identisch sein. Das hat für die Befragung zur Folge, dass die Angaben nicht
scharf getrennt werden können.
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
114
5. Zusammenfassung
5. Zusammenfassung
In Zusammenarbeit mit dem Institut für Allgemeine, Krankenhaus- und
Umwelthygiene der Friedrich-Schiller-Universität Jena führten wir eine
umweltepidemiologische Studie an Kleinkindern durch. Hierbei sollte der
Einfluss von individuellen und Umweltfaktoren auf die Häufigkeit und Dauer
akuter
respiratorischer
Erkrankungen
(ARE)
untersucht
werden.
Ausgangspunkt waren Literaturstudien sowie eine Arbeit, die in den Jahren
1990/91 in Jena und Stollberg zum gleichen Thema erfolgte [64,120]. Das Ziel
war es, die gefundenen Risikofaktoren der ARE durch eine unabhängige
Untersuchung zu überprüfen sowie neue Variablen in die Untersuchung
einzubeziehen um ggf. daraus Vorschläge zur Senkung der ARE sowie zur
Verbesserung der Bauhygiene abzuleiten.
Mittels eines standardisierten, EDV-gerechten Frageprogrammes wurden von
840 Kindern im Alter von 0-4 Jahren, die zum Befragungszeitpunkt eine
städtische Kindereinrichtung oder eine Einrichtung in freier Trägerschaft in der
Stadt Erfurt besuchten, Daten zur Anamnese, zur Wohnsituation und zur
Kindereinrichtung erhoben. Hierzu befragten wir die Eltern dieser Kinder
sowie die Leiterinnen und Erzieherinnen der Kindereinrichtungen. Außerdem
erfolgte eine Besichtigung der betreffenden Kindereinrichtungen. Diese
erhobenen Daten sowie die Luftqualität (SO2, Schwebstaub, NO2 usw.)
korrelierten wir mit der Dauer und Häufigkeit der ARE. Es wurden dazu die
Daten unserer Studie, die in dem Winterhalbjahr Oktober 1996 bis März 1997
dokumentiert wurden, im Hinblick auf den Zusammenhang zwischen akuten
respiratorischen Erkrankungen und Umweltfaktoren analysiert. Die Wahl der
Untersuchungspopulation wurde mit dem Ziel getroffen, begünstigende
Umweltfaktoren
für
die
Manifestierung
der
akuten
respiratorischen
Erkrankungen und ansatzweise der atopischen Erkrankungen im Kleinkindalter
zu untersuchen. Hierbei werden akute respiratorische Erkrankungen und
Erkrankungen des allergischen Formenkreises betrachtet und über die
zählbaren
Größen
Ausfalltage
und
Krankheitsdauer
mit
wichtigen
Einflussgrößen korreliert.
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
122
5. Zusammenfassung
Die Zielgrößen ergaben sich durch Dichotomisierung des Merkmals
"Erkrankungshäufigkeit im Beobachtungszeitraum von 6 Monaten" in die
Kategorien 0-7 Erkrankungen und > 7 Erkrankungen sowie des Merkmals
"Erkrankungstage im Beobachtungszeitraum von 6 Monaten" in die Kategorien
0-25 Erkrankungstage und > 25 Erkrankungstage. Die ausgewählten Kinder
aus
Kindertagesstätten
entsprechen
einer
Stichprobe
von
76%
der
Grundgesamtheit. Die Responsrate lag bei 92%. Jungen und Mädchen befinden
sich in der Untersuchungspopulation zu jeweils ca. 50%. Das Alter der Mütter
war
durchschnittlich
30
Jahre.
90%
der
Kinder
hatten
im
Untersuchungszeitraum ein bzw. mehrere ARE mit und ohne Fieber. Die
Kinder fehlten 0-99 Tage, durchschnittlich 25 Tage.
Hinsichtlich der Verteilung der respiratorischen Erkrankungen treten keine
nennenswerten
geschlechtsspezifischen
Unterschiede
auf.
Jungen
und
Mädchen sind gleichermaßen betroffen.
Anders sieht das Ergebnis für die atopischen Erkrankungen aus. Es sind ca. ein
Viertel aller Mädchen aber nur rund ein Fünftel aller Jungen der Population an
Neurodermitis erkrankt. Die Nahrungsmittelallergie trat geschlechtsabhängig
stärker bei Mädchen auf. In der gesamten Population trat Milchschorf bei etwa
der Hälfte der Kinder auf.
Gemäß den Literaturangaben sind die Luftverunreinigungen ein starker die
ARE-Morbidität
Heizungen
erhöhender
sowie
umweltfreundliche
von
Einflussfaktor.
Heizkraftwerken
Energieträger
sowie
Nach
und
durch
Umstellung
vieler
Industrieanlagen
auf
die
von
Reduktion
Industriebetrieben nach der Wende im Gebiet der ehemaligen DDR, kam es zu
erheblichen Verbesserungen der Luftsituation insbesondere durch Senkung der
Schwebstaub- und SO2-Konzentration. Bedingt durch die nicht mehr
vorhandenen Grenzwertüberschreitungen konnte jetzt erfreulicherweise kein
Einfluss der Luftverunreinigung auf die ARE-Morbidität nachgewiesen
werden.
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
116
5. Zusammenfassung
In der Untersuchung 1990/91 wurde in Jena und Stollberg bei stärkerer
Luftverunreinigung (2,5 fachen Grenzwertüberschreitung) ermittelt, dass das
Risiko hinsichtlich der Zahl und Dauer der ARE u.a. signifikant bei folgenden
Faktoren
erhöht
Kindereinrichtung,
ist:
keine
Reinigungsmaßnahmen
Durchführung
von
mit
Fegen
in
der
Raumluftbefeuchtungs-
maßnahmen, Einfachfenster in der Wohnung, zwei Außenwände im
Kinderzimmer, stärkere Windbelastung der Freiflächen der Kindereinrichtung
und zu laute Wohnung. Dieses Ergebnis wurde damals in der logistischen
Regression bestätigt.
Dass wir bei unseren jetzigen Untersuchungen diese Korrelation nicht mehr
finden konnten, bestätigt den positiven Effekt der Verbesserung der
Luftsituation mit Einhaltung der Grenzwerte.
Die Innenraumemissionen durch Kochen in der Küche mit Gas oder Kohle
zeigte im Vergleich zu Küchen, die nur mit Elektroherden ausgestattet waren,
keinen Einfluss auf die ARE. Lediglich Kinder mit Pneumonien fanden sich
mit 5% häufiger in der Gruppe der Küchen mit Gas oder Kohle.
Von den Umweltfaktoren korrelierten bei unseren Untersuchungen die
Variable "keine Sanierung der Wohnung" (insbesondere ungenügende
Wärmedämmung) signifikant mit einer Erhöhung der Zahl und Dauer der
ARE.
Kinder aus unsanierten Wohnungen waren zu 8% häufiger in der Gruppe mit
mehr als 7 Erkrankungen an ARE [95% CI (1,01-1,87); OR=1,51] und
befanden sich auch 10% häufiger in der Gruppe der höheren Ausfalldauer
[95% CI (1,13-2,02); OR=1,51]. Das durch den Odd gemessene Risiko, länger
zu erkranken, ist in der logistischen Regression bei sanierten Wohnungen um
den Faktor 1,635 niedriger als bei unsanierten Wohnungen bei gleichzeitiger
Kontrolle der Heizungssituation.
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
117
5. Zusammenfassung
Ebenfalls ergab sich eine enge statistische Verbindung zwischen unsanierter
Kindereinrichtung sowie Häufigkeit und Dauer der ARE. Kinder aus
unsanierten Kindereinrichtungen befanden sich zu 16% häufiger in der Gruppe
mit über 7 Ausfallperioden an ARE [95% CI (1,39-2,64); OR=1,92] sowie zu
1,4% häufiger in der Gruppe mit der längeren Erkrankungszeit. Das durch den
Odd gemessene Risiko, häufiger zu erkranken, ist bei unsanierten
Kindereinrichtungen in der logistischen Regression um den Faktor 1,916
erhöht.
Als weitere signifikante Korrelation zwischen Variablen und einer Erhöhung
der ARE konnten Frühgeburt und Zahl der ARE, erstgeborenen Kinder und
Dauer der ARE sowie Mundatmung und Dauer der ARE ermittelt werden.
Interessanterweise zeigte sich keine signifikante Risikoerhöhung wenn
Abhärtungsmaßnahmen
Allerdings
gab
es
nicht
auch
bzw.
keine
ungenügend
durchgeführt
Vergleichsgruppe
mit
wurden.
ausreichenden
Abhärtungsmaßnahmen.
Eine Erhöhung der Zahl und Dauer der ARE ergab sich bei Kindern deren
Eltern rauchten sowie wenn mehrere Kinder einen Schlafraum teilten.
Zusammenfassend ist zu sagen, dass von den baulichen Einflußgrößen bei den
logistischen
Regressionsanalysen
Sanierungszustand
und
Heizung
der
Wohnung den größten Einfluss auf die ARE ausüben. Unter den spezifischen
Variablen der Kindereinrichtungen hatte ebenfalls der Sanierungszustand den
größten Einfluss auf die Zielvariable.
Das Ergebnis der Untersuchung zeigte an einer großen Studienpopulation, dass
eine unsanierte Wohnung bzw. eine unsanierte Kindereinrichtung einen
erheblichen Risikofaktor der ARE darstellt. Es sind daher alle Anstrengungen
zu unternehmen, um hier eine weitere Verbesserung zu erreichen. Das Ergebnis
unserer
Studie
ist
ein
wichtiges
Argument
bei
der
Durchsetzung
bauhygienischer Anforderungen an Wohnungen und Kindereinrichtungen.
Zusätzliche Maßnahmen nicht nur zur Beeinflussung der ARE, stellen die
weitere Senkung der Außenraum- und Innenraumemissionen dar. Hierbei gilt
es, die Eltern über die Bedeutung des Passivrauchens für ihre Kinder
aufzuklären und sie zu einem verantwortungsbewussten Handeln zu bewegen.
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
118
6. Verzeichnis der Abbildungen und Tabellen
6. Verzeichnis der Abbildungen und
Tabellen
Abb. 1: Bedingungen für die thermische Behaglichkeit
S.18
Abb. 2: Monatsmittelwert SO2 der Meßstationen (3)
Karthäuserstrasse (hell), Krämpferstrasse (dunkel) (2)
Abb. 3: Monatsmittelwert von Schwebstaub (SwSt)
S.32
S.32
Abb. 4: Monatsmittelwert NO2 der Meßstationen (1)
Bergstraße (hell), Krämpferstrasse (dunkel) (2)
S.33
Abb. 5: Altersstruktur der Kinder der Untersuchungspopulation
S.35
Abb. 6: Alter der befragten Mütter in der Untersuchungspopulation
S.36
Abb. 7: Häufigkeiten wichtiger Einflußgrößen in der Population
S.38
Abb.8: Häufigkeit der Ausfalltage von 767 Kindern im
Untersuchungszeitraum
S.46
Tabelle 1: VDI 2310 / MIK- Werte (in mg/m3)
S.30
Tabelle 2: Kennwerte für Schadstoffe in Erfurt im UZR (in mg/m3)
S.31
Tabelle 3: Schwere ARE / Altersgruppen
S.41
Tabelle 4: Schwere ARE / Geschlecht
S.41
Tabelle 5: Bronchitis / Altersgruppen
S.42
Tabelle 6: Bronchitis / Geschlecht
S.42
Tabelle 7: Pneumonie / Altersgruppen
S.43
Tabelle 8: Pneumonie / Geschlecht
S.43
Tabelle 9: chronischer Infekt / Altersgruppen
S.44
Tabelle 10: chronischer Infekt / Geschlecht
S.44
Tabelle 11: Pseudokrupp / Altersgruppen
S.45
Tabelle 12: Pseudokrupp / Geschlecht
S.45
Tabelle 13: Neurodermitis / Altersgruppen
S.49
Tabelle 14: Neurodermitis / Geschlecht
S.49
Tabelle 15: Milchschorf / Altersgruppen
S.50
Tabelle 16: Milchschorf / Geschlecht
S.50
Tabelle 17: Nahrungsmittelallergie / Altersgruppen
S.51
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
119
6. Verzeichnis der Abbildungen und Tabellen
Tabelle 18: Nahrungsmittelallergie / Geschlecht
S.51
Tabelle 19: Schwere ARE und Sanierung der Wohnung
S.52
Tabelle 20: Bronchitis und Sanierung der Wohnung
S.53
Tabelle 21: Pneumonie und Sanierung der Wohnung
S.54
Tabelle 22: Chronischer Infekt und Sanierung der Wohnung
S.54
Tabelle 23: Pseudokrupp und Sanierung der Wohnung
S.55
Tabelle 24: Schwere ARE und Gas- und Kohleherdbelastg. der Wohnung S.56
Tabelle 25: Bronchitis und Gas- und Kohleherdbelastg. der Wohnung
S.57
Tabelle 26: Pneumonie und Gas- und Kohleherdbelastg. der Wohnung
S.57
Tabelle 27: Chron. Infekt und Gas- und Kohleherdbelastg. der Wohnung S.58
Tabelle 25: Pseudokrupp und Gas- und Kohleherdbelastg. der Wohnung
S.59
Tabelle 29: Schwere ARE und Passivrauchen
S.60
Tabelle 30: Bronchitis und Passivrauchen
S.60
Tabelle 31: Pneumonie und Passivrauchen
S.61
Tabelle 32: Chronischer Infekt und Passivrauchen
S.62
Tabelle 33: Pseudokrupp und Passivrauchen
S.62
Tabelle 34: Schwere Erkältungskrankheit und Luftbelastung
S.63
Tabelle 35: Bronchitis und Luftbelastung
S.64
Tabelle 36: Pneumonie und Luftbelastung
S.65
Tabelle 37: Chronischer Infekt und Luftbelastung
S.65
Tabelle 38: Pseudokrupp und Luftbelastung
S.66
Tabelle 39: Neurodermitis und Gas- und Kohleherdbelastung
S.67
Tabelle 40: Milchschorf und Gas- und Kohleherdbelastung
S.68
Tabelle 41: Neurodermitis und Passivrauchen
S.68
Tabelle 42: Milchschorf und Passivrauchen
S.69
Tabelle 43: Neurodermitis und Luftbelastung
S.70
Tabelle 44: Milchschorf und Luftbelastung
S.70
Tabelle 45 A: Zahl der ARE und Sanierungszustand der Wohnung
S.71
Tabelle 45 B: Dauer der ARE und Sanierungszustand der Wohnung
S.72
Tabelle 46 A: Dauer der ARE und Sanierungszustand der Kita
S.73
Tabelle 46 B: Zahl der ARE und Sanierungszustand der Kita
S.73
Tabelle 47A: Zahl der ARE und Fußgänger in die Kita
S.74
Tabelle 47B: Dauer der ARE und Fußgänger in die Kita
S.74
Tabelle 48A: Zahl der ARE und Frühgeburt
S.75
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
120
6. Verzeichnis der Abbildungen und Tabellen
Tabelle 48B: Dauer der ARE und Frühgeburt
S.76
Tabelle 49A: Zahl der ARE und Erstgeborene Kinder
S.76
Tabelle 49B: Dauer der ARE und Erstgeborene Kinder
S.77
Tabelle 50A: Zahl der ARE und Mundatmung
S.78
Tabelle 50B: Dauer der ARE und Mundatmung
S.78
Tabelle 51A: Zahl der ARE und Abhärtungsmaßnahmen
S.79
Tabelle 51B: Dauer der ARE und Abhärtungsmaßnahmen
S.80
Tabelle 52A: Zahl der ARE und Luftbelastung
S.80
Tabelle 52B: Dauer der ARE und Luftbelastung
S.81
Tabelle 53A: Zahl der ARE und Passivrauchen
S.82
Tabelle 53B: Dauer der ARE und Passivrauchen
S.82
Tabelle 54A: Zahl der ARE und Gas- und Kohleherdbelastung
S.83
Tabelle 54B: Dauer der ARE und Gas- und Kohleherdbelastung
S.84
Tabelle 55A: Zahl der ARE und Haustierhaltung
S.84
Tabelle 55B: Dauer der ARE und Haustierhaltung
S.85
Tabelle 56A: Zahl der ARE und Bedroom sharing
S.86
Tabelle 56B: Dauer der ARE und Bedroom sharing
S.86
Tabelle 57A: Zahl der ARE und Schichtarbeit der Mutter
S.87
Tabelle 57B: Dauer der ARE und Schichtarbeit der Mutter
S.88
Tabelle 58A: Zahl der ARE und Alleinerziehende Mutter
S.88
Tabelle 58B: Dauer der ARE und Alleinerziehende Mutter
S.89
Tabelle 59: Korrelationen respiratorischer Erkrankungen
S.92
Tabelle 60: Korrelationen atopischer Erkrankungen
S.92
Tabelle 61: Faktorenanalyse der respiratorischen Erkrankungen
S.93
Tabelle 62: Faktorenanalyse der atopischen Erkrankungen
S.94
Tabelle 63: Faktorenanalyse des persönlichen Umfeldes des Kindes
S.95
Tabelle 64: Modell soziodemographische Daten (Dauer der ARE)
S.96
Tabelle 65: Modell soziodemographische Daten (Zahl der ARE)
S.98
Tabelle 66: Modell bauspezifische Daten (Dauer der ARE)
S.99
Tabelle 67: Modell bauspezifische Daten (Zahl der ARE)
S.100
Tabelle 68: Modell einrichtungsspezif.Daten (Dauer der ARE)
S.101
Tabelle 69: Modell einrichtungsspezif.Daten (Zahl der ARE)
S.101
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
121
7. Literaturverzeichnis
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Promotion ARE - Löwicke / Augustin
131
8. Abkürzungsverzeichnis
8. Abkürzungsverzeichnis
Abb.
Abbildung
AG
Altersgruppe(n)
ALT
Altstadt (Stadtgebiet Erfurts)
ARE
akute respiratorische Erkrankung
AT
Ausfalltage
bzw.
beziehungswiese
CO2
Kohlendioxid
CO
Kohlenmonoxid
d. h.
das heißt
ggf.
gegebenfalls
1h MW
Einstundenmittelwert
HER
Herrenberg (Stadtgebiet Erfurts)
h
Stunde
ILV
Ilversgehofen (Stadtgebiet Erfurts)
i. D.
im Durchschnitt
max.
maximal
max. HMW
maximaler Halbstundenmittelwert
max. TMW
maximaler Tagesmittelwert
MIK
mittlere Imissionskonzentration
MMW
Monatsmittelwerte
NO2
Stickstoffdioxid
NO
Stickstoffmonoxid
o. g.
oben genannten
O3
Ozon
ÖPNV
öffentlicher Personennahverkehr
PKW
Personenkraftwagen
%
Prozent
SwSt
Schwebstaub
SO2
Schwefeldioxid
Tab.
Tabelle
u. a.
unter anderem
UZR
Untersuchungszeitraum
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
132
9. Selbständigkeitserklärung
9. Ehrenwörtliche Erklärung
Hiermit erklären wir, dass uns die Promotionsordnung der Medizinischen
Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena bekannt ist,
wir die Dissertation selbst angefertigt haben und alle von uns benutzten
Hilfsmittel, persönlichen Mitteilungen und Quellen in unserer Arbeit
angegeben sind,
uns folgende Personen bei der Auswahl und Auswertung des Materials sowie
bei der Herstellung des Manuskriptes unterstützt haben:
Prof. Dr. med. K. Fiedler, Dr. phil. H. Bludszuweit, Dr. H. Hoyer,
die Hilfe eines Promotionsberaters nicht in Anspruch genommen wurde und
dass Dritte weder unmittelbar noch mittelbar geldwerte Leistungen von uns für
Arbeiten erhalten haben, die im Zusammenhang mit dem Inhalt der
vorgelegten Dissertation stehen,
dass wir die Dissertation noch nicht als Prüfungsarbeit für eine staatliche oder
andere wissenschaftliche Prüfung eingereicht haben und
dass wir die gleiche, eine in wesentlichen Teilen ähnliche oder eine andere
Abhandlung nicht bei einer anderen Hochschule als Dissertation eingereicht
haben.
Gotha, den
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
133
9. Selbständigkeitserklärung
Wir zeichnen im einzelnen für die Abschnitte der Dissertation verantwortlich:
Frau Beate Löwicke:
1.
Einleitung und Problemstellung
2.2.1
Bedeutung von Gemeinschaften im Infektionsgeschehen für Kleinkinder
2.2.2.2 Straßenverkehr als wichtige Emissionsquelle verschiedener Schadstoffe
2.2.2.4 Raumklima und Innenraumluftqualität
2.3
Atopien im Kindesalter
3.1.1
Studienpopulation
3.2.1
Kindertagesstätten
3.2.3.1 Allgemeines
3.2.3.3 Auftreten respiratorischer Erkrankungen in der Untersuchungspopulation
3.2.3.5 Auftreten von Atopien in der Untersuchungspopulation
3.2.3.7 Auftreten von Atopien bei Exposition für ausgewählte Einflussgrößen
3.2.3.9 Deskriptive Analyse der Daten adjustiert nach Altersgruppe und Geschlecht
4.
Diskussion
Herr Sven Augustin:
2.1
Pathogenese und Epidemiologie der ARE
2.2.2.1 Allgemeine Bedeutung von Klima und Luftschadstoffen
2.2.2.3 Einflüsse der Wohnlage, des Wohnungsbaus und der Wohnungseinrichtung
2.2.2.5 Passivrauchen
2.4
Allergische erkrankungen in den Alten und Neuen Bundesländern
3.1.2
Studiendesign und Methoden
3.2.2
Luftschadstoffsituation im Untersuchungsgebiet
3.2.3.2 Beschreibung der Untersuchungspopulation
3.2.3.4 Häufigkeit von Ausfalltagen
3.2.3.6 Auftreten der respiratorischen Erkrankungen bei Exposition für ausgewählte
Einflussgrößen
3.2.3.8 Die bivariate Analyse ausgewählter Umweltfaktoren und Bestimmung des
relativen Risikos
3.2.3.10 Faktorenanalyse und multiple logistische Regressionsanalyse
5.
Zusammenfassung
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
134
10. Danksagung
10. Danksagung
Herrn Professor Dr. med. K. Fiedler (Institut für Allgemeine, Krankenhausund Umwelthygiene der FSU-Jena danken wir für die freundliche Überlassung
des Themas sowie die gewährte Unterstützung bei der Durchführung der
Arbeit.
Herrn Dr. phil. H. Bludszuweit danken wir für die Beratung und Unterstützung
bei der statistischen Auswertung.
Wir danken Frau H. Werner (FG Lufthygiene, Klimaschutz vom Umweltamt
Erfurt) für die Unterstützung und Überlassung der lufthygienischen Daten.
Unser Dank gilt Frau Griese (Jugendamt der Stadt Erfurt) und den Leiterinnen
und
Leitern
der
Kindertagesstätten
für
die
Unterstützung und
ihr
Entgegenkommen bei der Datenerhebung.
Unser besonderer Dank ist an die Eltern der Kinder gerichtet.
Wir danken Frau C. Schad für die Unterstützung bei der Datenerhebung.
Außerdem danken wir Frau Dr. H. Hoyer (Institut für Medizinische Statistik
und Informatik) für die Beratung bei der statistischen Auswertung.
Ganz besonders danken wir unseren Eltern und Freunden für ihre
Unterstützung.
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
135
11. Lebenslauf
11. Lebensläufe
Persönliche Daten
Name, Vorname
Löwicke, Beate
Geburtsdatum, -ort
08.09.1971, Dresden
Familienstand
ledig
Schulbildung
1978-1988
Allgemeinbildende polytechnische Oberschule Erfurt
1988-1990
Erweiterte allgemeinbildende Oberschule Erfurt
Abschluss: Abitur
Berufsausbildung
09.1990-11.1991
Berufsvorbereitendes Praktikum an der Klinik für
Chirurgie der Medizinischen Akademie Erfurt
11.1991-12.1996
Studium der Zahnmedizin an der Friedrich-SchillerUniversität Jena
Abschluss: Staatsexamen
Seit 1997
Arbeit an der Promotion
Berufstätigkeit
04.1997-12.1998
Vorbereitungsassistentin in einer Praxis für MundKiefer-Gesichtschirurgie
01.1999-12.2000
Weiterbildungsassistentin für Oralchirurgie in der Praxis
Dr. Dhom & Partner in Ludwigshafen
Seit 01.2001
Weiterbildungsassistentin für Oralchirurgie in der Klinik
für MKG-Chirurgie am Klinikum Erfurt
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
136
11. Lebenslauf
Persönliche Daten
Name, Vorname
Augustin, Sven
Geburtsdatum, -ort
17.12.1970, Erfurt
Familienstand
ledig
Schulbildung
1977-1987
Allgemeinbildende polytechnische Oberschule Erfurt
1987-1989
Erweiterte allgemeinbildende Oberschule Erfurt
Abschluss: Abitur
09.1989-08.1990
Grundwehrdienst in der NVA
Berufsausbildung
09.1990-12.1991
Berufsvorbereitendes
Praktikum
an
der
Sektion
Stomatologie der Medizinischen Akademie Erfurt
12.1991-12.1996
Studium der Zahnmedizin an der Friedrich-SchillerUniversität Jena
Abschluss: Staatsexamen
Seit 1997
Arbeit an der Promotion
Berufstätigkeit
Seit 05.1998
Assistenzzahnarzt in der Praxis Dr. Olschowsky in
Behringen/Thüringen
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
137
12. Anhang
12. Anhang (Fragespiegel)
Name der Einrichtung
Nummer der Einrichtung
Stadtteil
Fragespiegel zur Untersuchung begünstigender Faktoren akuter respiratorischer
Erkrankungen bei Kindern bis zum vollendeten vierten Lebensjahr
(Fragebogen für die Leiterin)
1. Handelt es sich um: eine Kombination KK / Kiga
eine KK
einen Kiga
eine Kita
=1
=2
=3
=4
2. Für wieviel Kinder ist die Einrichtung ausgelegt
3. Wieviel Kinder sind im Winterhalbjahr 1996/97 angemeldet
4. Wieviel Belegungstage sind im Winterhalbjahr 1996/97 möglich
Liegt die Einrichtung vorwiegend in der Beeinflussung von einer
5. Parkanlage / großen Grünfläche
nein
ja
6. beampelten Straßenkreuzung
nein
ja
7. stark befahrenen Straßenkreuzung ohne Ampel
nein
ja
8. Innenhöfen / Wohngebiet
=0
=1
=0
=1
=0
=1
nein
ja
=0
=1
nein
ja
=0
=1
9. Baustelle
10. Ist der Spielplatz zur Außenspielzeit der Kinder besonnt
nein
ja
=0
=1
11. Sind Spielplatz und Einrichtung durch Anpflanzung oder enge Nachbarschaft zu
Gebäuden windgeschützt oder sind sie windbelastet
nein, nicht windbelastet
ja, mäßig windbelastet
ja, sehr windbelastet
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
=0
=1
=2
12. Anhang
12. Wurde oder wird die Einrichtung während der Belegung saniert in dem Zeitraum
von Oktober 1996 bis März 1997
nein
ja
13. Wurde die Einrichtung nach der Wende ( bis September 1996 ) saniert
=0
=1
nein
ja
Die Fragen 14-18 nur beantworten, wenn in der Einrichtung saniert wurde
=0
=1
Was wurde in der Einrichtung saniert
14. Fassade ( Wärmedämmung )
nein
ja
15. Heizung
nein
ja
16. Außentüren
nein
ja
17. Sanitäranlagen
nein
ja
18. Fenster
nein
ja
=0
=1
=0
=1
=0
=1
=0
=1
=0
=1
19. Wie oft werden die Heizkörper bzw. die Heizungsrohre gereinigt
wöchentlich
14-tägig
monatlich
seltener als monatlich
=1
=2
=3
=4
20. Wie werden die Räume in der Einrichtung vorwiegend gereinigt
gewischt
gesaugt
gefegt
gewachst / gebohnert
desinfiziert
Kombination mit Saugen
=1
=2
=3
=4
=5
=6
Wenn kein Staubsauger benutzt wurde, übergehen auf Frage 22
21. Hat der in der Einrichtung benutzte Staubsauger einen Feinstaubfilter zusätzlich
zur Filtertüte
nein
ja
=0
=1
22. Wird in der Einrichtung geraucht
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
12. Anhang
nein
ja, in einem dafür vorgesehenem Raum
ja, in einem anderen Raum
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
=0
=1
=2
12. Anhang
(Fragebogen für die Erzieherin)
23. Wieviel Erzieherinnen betreuen die Gruppe
24. Wieviel Erzieherinnen sind davon qualifiziert
25. Wieviel Kinder gehören zur Gruppe
26. Anzahl der 1-jährigen Kinder in der Gruppe
27. Anzahl der 2-jährigen Kinder in der Gruppe
28. Anzahl der 3-jährigen Kinder in der Gruppe
29. Wie groß ist der Gruppenraum ( in m² )
30. Welche Fläche nimmt davon das Mobiliar ein
ein Viertel des Raumes
ein Drittel des Raumes
die Hälfte des Raumes
mehr
=1
=2
=3
=4
31. Wird der Gruppenraum in Anwesenheit der Kinder gelüftet
nein
ja
32. Wie lange wird der Gruppenraum durchschnittlich täglich gelüftet (in min)
=0
=1
33. Art des Fußbodenbelages
Linoleum
Parkett
Auslegware auf Linoleum
Auslegware auf Parkett
Spannteppich
=1
=2
=3
=4
=5
34. Wie oft erfolgt die Pflege des Mobiliars
wöchentlich
14-tägig
monatlich
seltener als monatlich
=1
=2
=3
=4
35. Wie erfolgt die Pflege des Mobiliars
Staub feucht gewischt
Staub trocken gewischt
teils / teils
=1
=2
=3
36. Werden die Plüschtiere und weiches Spielzeug gereinigt
nein
=0
ja
=1
37. Werden die Matratzen und Betten (Decken, Kopfkissen) chemisch gereinigt
nein
ja
gar nicht gereinigt
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
=0
=1
=2
12. Anhang
38. Wie oft werden die Fenstervorhänge im Jahr gereinigt
Besteht eine Beeinträchtigung des Gruppenraumes durch
39. Zugluft
nein
ja
=0
=1
nein
ja
=0
=1
nein
ja
=0
=1
40. Feuchtigkeit
41. Lärm
42. Wie wird der Gruppenraum vorwiegend beheizt
Kachelofen (Kohle)
Kachelofen (Elektroheizung)
Nachtspeicherofen
Fernheizung ohne Konvektortruhen
Fernheizung ohne Konvektortruhen
Luftheizung
Zentralheizung (Gas)
Zentralheizung (Kohle)
Zentralheizung (Öl)
Gaseinzelheizkörper
=1
=2
=3
=4
=5
=6
=7
=8
=9
=10
43. Ist die Heizung regelbar
nein
ja, zentral
ja, individuell am Heizkörper
ja, beides
=0
=1
=2
=3
Frage 44 nur beantworten, wenn Heizungsregelung am Heizkörper erfolgt
44. Womit erfolgt die Heizungsregelung am Heizkörper
Thermostat
Absperrventil
=1
=2
45. Sind die Sanitärräume beheizt
nein
ja
=0
=1
46. Werden Raumluftbefeuchter verwendet
nein
ja, elektrische Zerstäuber
ja, Zimmerspringbrunnen
ja, Tongefäß an der Heizung
=0
=1
=2
=3
47. Wie lang ist die durchschnittliche tägliche Dauer des Freiluftaufenthaltes der
Gruppe in der kalten Jahreszeit (in Stunden)
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
12. Anhang
Zu welcher Zeit erfolgt der Freiluftaufenthalt überwiegend
48. am Vormittag von / bis
49. am Nachmittag von / bis
50. Wie hoch ist die durchschnittliche Anzahl der Wochenstunden für sportliche /
gymnastische Übungen ( in Stunden )
Welche Abhärtungsmaßnahmen werden in der Gruppe durchgeführt
51. Sport und Gymnastik
nein
ja
=0
=1
nein
ja
=0
=1
52. Bürstenmassage
53. Sauna
nein
ja
54. Kaltwasseranwendungen, z.B. Duschen
nein
ja
=0
=1
=0
=1
55. Wassertreten
nein
ja
56. Luftbad d.h., den Körper kurzzeitig unbekleidet der Luft aussetzen
=0
=1
nein
=0
ja
=1
57. Wieviel Zeit braucht die gesamte Gruppe zum Anziehen der Straßenkleidung (in
min)
58. Wie lang ist die tägliche Dauer des Tagesschlafes der Gruppe (in Stunden)
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
12. Anhang
(Fragebogen für die Erzieherin)
Wieviel Tage hat das Kind vor Oktober 1996 wegen einer akuten
respiratorischen Erkrankung gefehlt
59. in den Monaten 7-9 / 96
60. in den Monaten 4-6 / 96
61. Ist das Kind Ihrer Meinung nach altersgerecht entwickelt
ja
nein, es ist sehr weit entwickelt
nein, es ist weniger entwickelt
=1
=2
=3
62. Wie würden Sie das Wesen des Kindes einschätzen
sehr lebhaft
normal
auffallend ruhig
=1
=2
=3
63. Beobachten Sie bei dem Kind ständig einen offenen Mund
nein
ja
64. Schläft das Kind im Allgemeinen während des Tagesschlafes
=0
=1
nein
ja
teilweise
65. Hat das Kind in der Winterperiode Wechselsachen mit
=0
=1
=2
nein
ja
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
=0
=1
12. Anhang
(Fragebogen für die Eltern)
66. Wann wurde das Kind geboren
vor der 37. Schwangerschaftswoche
zwischen der 37 u. 40. Schwangerschaftswoche
nach der 40. Schwangerschaftswoche
=1
=2
=3
67. Sind während der Schwangerschaft Komplikationen aufgetreten z.B. schwere
Infektionskrankheiten der Mutter
nein
ja
68. Verlief die Geburt komplikationslos
=0
=1
nein
ja
69. Ist das Kind das erste Kind
=0
=1
nein
ja
70. Wie lange ist das Kind gestillt worden
=0
=1
weniger als 3 Monate
3-6 Monate
6-8 Monate
mehr als 8 Monate
gar nicht
=1
=2
=3
=4
=5
Sind bereits Kinderkrankheiten aufgetreten
71. Masern
nein
ja
=0
=1
nein
ja
=0
=1
nein
ja
=0
=1
nein
ja
=0
=1
nein
ja
=0
=1
nein
ja
=0
=1
72. Mumps
73. Pseudokrupp
74. Scharlach
75. Röteln
76. Windpocken
Erkrankte das Kind bereits an
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
12. Anhang
77. Pneumonie
nein
ja
78. Schweren ARE mit Fieber und Antibiotikaeinahme
=0
=1
nein
ja
=0
=1
nein
ja
=0
=1
79. Bronchitis
Hatte oder hat das Kind
80. Milchschorf
nein
ja
81. Neurodermitis (atopisches / endogenes Ekzem)
=0
=1
nein
ja
82. Nahrungsmittelunverträglichkeiten
=0
=1
nein
=0
ja
=1
83. Hat das Kind einen chronischen Infekt, d.h. mindestens 3 Monate im Jahr
Krankheitszeichen
nein
ja
84. Seit welchem Lebensmonat besucht das Kind die Einrichtung
=0
=1
85. Wurden Adaptationsmaßnahmen durchgeführt
nein
ja, stundenweise mit Mutter
ja, stundenweise ohne Mutter
86. Ist die Mutter allein erziehend
=0
=1
=2
nein
ja
=0
=1
nein bzw. ist arbeitslos
ja, ist vollbeschäftigt
ja, ist teilzeitbeschäftigt
=0
=1
=2
87. Arbeitet die Mutter
88. Arbeitet die Mutter im Schichtdienst
nein
ja
89. Wie alt ist die Mutter (Jahre)
=0
=1
90. Zu welcher Uhrzeit wird das Kind gebracht
vor 6.00 Uhr
zwischen 6.00 Uhr und 8.00 Uhr
zwischen 8.00 Uhr und 10.00 Uhr
später
91. Zu welcher Uhrzeit wird das Kind abgeholt
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
=1
=2
=3
=4
12. Anhang
vor 14.00 Uhr
zwischen 14.00 Uhr und 16.00 Uhr
zwischen 16.00 Uhr und 17.00 Uhr
nach 17.00 Uhr
92. Wieviel Zeit benötigen Sie für den Weg in die Einrichtung (in min)
=1
=2
=3
=4
93. Welches Verkehrsmittel benutzen Sie dazu überwiegend
ÖPNV
Auto
Fahrrad
keines (Fußgänger)
94. Führt der Weg zur Einrichtung überwiegend
durch einen Park
entlang einer Hauptverkehrsstraße
durch ein Wohngebiet
durch ein Gebiet mit hoher Luftbelastung
(Industriegebiet)
sonstiges
=1
=2
=3
=4
=1
=2
=3
=4
=5
95. Wie lang ist der Aufenthalt des Kindes in der Freiluft außerhalb der Kita
durchschnittlich am Tag insgesamt in den Monaten Oktober bis März (Stunden)
96. Sind Einzelaufenthalte länger als 1 Stunde
nein
ja
97. Wo halten Sie sich am Wochenende mit dem Kind überwiegend auf
in der Stadt Erfurt
in einem lufthygienisch günstigen Gebiet
in einem luftbelasteten Gebiet
=0
=1
=1
=2
=3
Frage 98. nur beantworten, wenn 97. mit 2 beantwortet wurde
98. Halten Sie sich am Wochenende mit dem Kind in einem lufthygienisch günstigen
Gebiet auf, weil das Kind infektanfällig ist
nein
ja
99. Handelt es sich bei Ihrem Wohnhaus um
=0
=1
einen Plattenbau
ein Eigenheim (Ein- bis Zweifamilienhaus)
ein Mehrfamilienhaus (kein Plattenbau)
100 Wann wurde das Haus erbaut (Baujahr)
=1
=2
=3
101. Wurde oder wird das Haus, in dem Sie wohnen, in dem Zeitraum
von Oktober 1996 bis März 1997 saniert
nein
ja
=0
=1
102. Wurde das Haus nach der Wende (bis September 1996) saniert
nein
ja
Frage 103-115 nur beantworten, wenn eine Sanierung erfolgte
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
=0
=1
12. Anhang
Was wurde mit Auswirkung auf Ihre Wohnung saniert
103. Fassade (Wärmedämmung)
nein
ja
104. Fundament (Trockenlegung)
=0
=1
nein
ja
=0
=1
nein
ja
=0
=1
nein
ja
=0
=1
105. Dach
106 Haustüren
107. Heizung
nein
ja
108. Fenster (Wärmedämmung)
=0
=1
nein
ja
109. Fußboden (Wärmedämmung)
=0
=1
nein
ja
110. Erfolgte die Sanierung Ihres Hauses in Anwesenheit des Kindes
=0
=1
nein
ja
=0
=1
Wie schätzen Sie die Belastung Ihres Haushaltes dabei ein
111. keine Belastung
nein
ja
=0
=1
nein
ja
=0
=1
nein
ja
=0
=1
nein
ja
=0
=1
112. Staub
113. Lärm
114. Kälte
115. Feuchtigkeit
nein
ja
116. Sind in Ihrem Wohngebiet ausreichend Grünflächen vorhanden
nein
ja
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
=0
=1
=0
=1
12. Anhang
Liegt die Wohnung/das Haus in dem Sie wohnen vorwiegend in der
Beeinflussung (Umkreis von 100 m) von
117. Parkanlagen
nein
ja
118. beampelten Straßenkreuzungen
=0
=1
nein
ja
119. stark befahrenen Straßenkreuzungen ohne Ampel
=0
=1
nein
ja
=0
=1
nein
ja
=0
=1
120. Innenhöfen
121. Baustellen
nein
ja
122. Ist die unmittelbare Umgebung windbelastet
nein
ja, mäßig windbelastet
ja, sehr windbelastet
123. Wie ist die Lage der Wohnung innerhalb des Hauses
Wohnung im Erdgeschoss und unterkellert
Wohnung im Erdgeschoss nicht unterkellert
Wohnung direkt unter dem Dach (Mansarde)
Sonstiges
=0
=1
=0
=1
=2
=1
=2
=3
=4
Frage 124./125. nicht bei eingeschossigen Häusern
124. Ist über Ihrer Wohnung eine Wohnung
nein, keine Wohnung
ja, die Wohnung ist bewohnt
ja, die Wohnung ist nicht bewohnt
125. Ist unter Ihrer Wohnung eine Wohnung
nein, keine Wohnung
ja, die Wohnung ist bewohnt
ja, die Wohnung ist nicht bewohnt
126. Liegt Ihre Wohnung innerhalb der Etage inmitten anderer Wohnungen
nein
ja
127. Handelt es sich um eine Eckwohnung (Giebelwohnung)
nein
ja
128. Liegt die Wohnung
im Erdgeschoss
im 2.-6. Etage
im 7.-11. Etage
über dem 11. Etage
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
=1
=2
=3
=1
=2
=3
=0
=1
=0
=1
=1
=2
=3
=4
12. Anhang
129. Wieviel Wohnräume hat Ihre Wohnung (Angaben ohne Küche,
Kochnische, Bad, Toilette, Flur)
130. Wie viele Personen leben in Ihrem Haushalt (einschließlich Ihrer eigenen Person)
131. Wie groß ist die Fläche der gesamten Wohnung (m²)
132. Wie groß ist die Fläche des Kinderzimmers bzw. des vom Kind vorwiegend
benutzten Zimmers (m²)
133. Wie hoch ist die Wohnung (m)
134. Wie lang ist die Außenwand im Kinderzimmer
135. Wie groß ist die Fensterfläche im Kinderzimmer
136. Ordnen Sie bitte die Fenster dem Kinderzimmer bzw. vom Kind vorwiegend
benutzten Zimmer zu
Verbundfenster
Doppelfenster
Kastenfenster
Schallschutzfenster mit und ohne Kombination mit
Wärmeschutzglas
Einfachfenster mit Einscheibenglas
Einfachfenster mit Mehrscheiben –Isolierglas
137. Schließen die Fenster sehr dicht (Gummidichtungen)
nein
ja
=1
=2
=3
=4
=5
=6
=0
=1
138. Sind vor dem Kinderzimmmer Fenster- oder Rollläden angebracht und werden
diese benutzt
nein
ja
nicht vorhanden
=0
=1
=2
139. Nach welcher Himmelsrichtung ist das Fenster im Kinderzimmer/Schlafzimmer
des Kindes orientiert
Norden
=1
Nord- Osten
=2
Osten
=3
Süd- Osten
=4
Süden
=5
Süd- Westen
=6
Westen
=7
Nord- Westen
=8
140. Wie wird Ihre Wohnung überwiegend beheizt
Fern- oder Blockheizung
Zentralheizung
Etagenheizung
Einzel- oder Mehrraumöfen
Sonstiges
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
=1
=2
=3
=4
=5
12. Anhang
141. Welchen Energieträger verwenden Sie überwiegend ( außer bei Fernheizung)
Stadtgas-/Erdgas
Flüssiggas
Öl
Strom
Kohle/Holz
142. Erfolgt die Beheizung des Kinderzimmers bzw. des vom Kind vorwiegend
=1
=2
=3
=4
=5
benutzten Zimmers (Schlafzimmer)
mit Kachelöfen (Kohle)
mit Einzelöfen (Elektroheizung)
mit Nachtspeicheröfen
mit Fernheizung ohne Konvektortruhen
mit Fernheizung mit Konvektortruhen
mit Luftheizung
mit Zentralheizung (Gas)
mit Zentralheizung (Kohle)
mit Zentralheizung (Öl)
mit Gasheizung (Einzelheizung/Gaseinzelheizkörper)
mit anderer Art der Heizung bzw. Kombination
=1
=2
=3
=4
=5
=6
=7
=8
=9
=10
=11
143. Ist die Heizung regelbar
nein
ja, zentral
ja, individuell am Heizkörper
ja, beides
144. Womit erfolgt die Regelung am Heizkörper
Thermostat
Absperrventil
145. Wie oft werden die Heizkörper bzw. Heizungsrohre gereinigt
wöchentlich
14-tägig
monatlich
seltener als monatlich
146. Benutzen Sie zusätzlich Heizgeräte in dem vom Kind vorwiegend benutzten
=0
=1
=2
=3
=1
=2
=1
=2
=3
=4
Zimmer
nein
Heizlüfter
Ölradiator
Elektroheizer ohne Gebläse (Heizsonne)
147. Benutzen Sie in der Küche vorwiegend
einen Gasherd
einen Elektroherd
einen Kohleherd
148. Ist in der Küche
Fenster
Abluftanlage mit elektrischem Dunstabzug
Abluftanlage ohne elektrischem Dunstabzug
Fenster und Abluftanlage mit elektrischem Dunstabzug
Fenster und Abluftanlage ohne elektr. Dunstabzug
Keines davon
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
=0
=1
=2
=3
=1
=2
=3
=1
=2
=3
=4
=5
=6
12. Anhang
149. Ist im Bad
Fenster
Abluftanlage ohne Lüfter
Abluftanlage mit Lüfter
Fenster und Abluftanlage ohne Lüfter
Fenster und Abluftanlage mit Lüfter
Keines davon
=1
=2
=3
=4
=5
=6
150. Befinden sich die sanitären Einrichtungen (WC, Dusche/Wanne) in der Wohnung
nein, nicht innerhalb der Wohnung
ja, WC
ja, Dusche/Wanne
ja, beides
151. Benutzen Sie Raumluftbefeuchter
nein
ja, elektrische Zerstäuber
ja, Zimmerspringbrunnen
ja, Tongefäße an der Heizung
152. Führen Sie eine Querlüftung (Durchzug) durch
nein, nicht möglich
nein, nicht durchgeführt
ja
153. Wie lange lüften sie in der Heizperiode täglich das Kinderzimmer
gar nicht
weniger als 5 min
5 min – 10 min
10 min – 20 min
mehr als 20 min
154. Schläft das Kind in der kalten Jahreszeit vorwiegend bei geöffnetem Fenster
nein, Fenster ist geschlossen
ja, Fenster ist gekippt
ja, Fenster ist weit geöffnet
155. Sind in der Wohnung Stockflecke bzw. muffige, feuchte Zimmerwände
nein
ja, im Schlafzimmer des Kindes
ja, in einem anderen Zimmer
ja, im Schlafzimmer des Kindes
und in einem anderen Zimmer
=0
=1
=2
=3
=0
=1
=3
=4
=0
=1
=2
=0
=1
=2
=3
=4
=0
=1
=2
=0
=1
=2
=3
Besteht eine Beeinträchtigung eines oder mehrerer Wohnräume durch
156. Zugluft
nein
ja
157. Lärm
nein
ja
158. Feuchtigkeit
nein
ja
159. Verbauung (Baum oder Haus vor dem Fenster)
nein
ja
160. Ist die Wohnung fußkalt
nein
ja
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
=0
=1
=0
=1
=0
=1
=0
=1
=0
=1
12. Anhang
161. Welche Fußbodnebeläge haben Sie vorwiegend in den Wohnräumen
Fliesen
Parkett
Linoleum
Auslegware
Teppich
Sonstiges
162. Wie wird der Fußboden vorwiegend gereinigt
gewischt
gesaugt
gefegt
gewachst oder gebohnert
Kombination mit Saugen
163. Wird die Reinigung in Anwesenheit des Kindes im Zimmer durchgeführt
nein
ja
164. Benutzen Sie zur Reinigung der Wohnung einen Staubsauger
nein
ja, mit Feinstaubfilter
ja, ohne Feinstaubfilter
=1
=2
=3
=4
=5
=6
=1
=2
=3
=4
=5
=0
=1
=0
=1
=2
Halten Sie ein oder mehrere Tiere in der Wohnung
165. Hund
nein
ja
166. Katze
nein
ja
167. Vogel
nein
ja
168. Meerschweinchen/Kaninchen
nein
ja
169. andere Tiere
nein
ja
170. Wird in der Wohnung geraucht
nein
ja
ca. Zigaretten/Pfeifen pro Tag
=0
=1
=0
=1
=0
=1
=0
=1
=0
=1
=0
=1
Wurden seit Juli 1996 Neuanschaffungen von Mobiliar oder
Auslegware getätigt
171. im Kinderzimmer
nein
ja
172. im Wohnzimmer/Schlafzimmer
nein
ja
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
=0
=1
=0
=1
12. Anhang
Wurden seit September 1996 Malerarbeiten durchgeführt
173. im Kinderzimmer
nein
ja
174. im Wohnzimmer/Schlafzimmer
nein
ja
175. Teilt sich das Kind das Kinderzimmer/Schlafzimmer mit Geschwistern
(Bedroom sharing)
nein
ja
176. Zahl der Geschwister
177. Davon die Zahl der Geschwister, die jünger als 7 Jahre sind
178. Schläft das Kind mit den Eltern in einem gemeinsamen Raum
nein
ja
=0
=1
=0
=1
=0
=1
=0
=1
179. Steht das Kinderbett an einer
Außenwand ohne Fenster
Außenwand mit Fenster
Trennwand zum Innenraum
Trennwand zum Treppenhaus
In Raummitte
=1
=2
=3
=4
=5
180. Steht das Kinderbett zu dieser Wand mit
dem Kopfende
dem Fußende
oder parallel
=1
=2
=3
181. In welcher Höhe über dem Fußboden schläft das Kind
unmittelbar über dem Fußboden (unter 50 cm)
ungefähr 50 cm
weit über 50 cm
=1
=2
=3
182. Wie viele Stunden schläft das Kind durchschnittlich in der Nacht
183. Schläft es mit Unterbrechung
nein, es schläft durch
ja
=0
=1
184. In welcher Lage schläft das Kind hauptsächlich
auf dem Rücken
auf dem Bauch
auf der Seite
=1
=2
=3
185. Schläft das Kind mit offenem Mund
nein
ja
=0
=1
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
12. Anhang
Führen
Sie
mit
dem
Abhärtungsmaßnahmen durch
Kind
regelmäßig
(wöchentlich)
186. Schwimmen
nein
ja
=0
=1
187. Sport/Gymnastik
nein
ja
188. längere Spaziergänge (ca. 60 min)
nein
ja
=0
=1
=0
=1
189. Bürstenmassagen
nein
ja
=0
=1
190. Sauna
nein
ja
191. Kaltwasseranwendungen (z.B. Duschen)
nein
ja
192. Luftbad, d.h. den Körper kurzzeitig unbekleidet der Luft aussetzen
nein
ja
=0
=1
=0
=1
=0
=1
193. Wie oft erkrankte das Kind von Oktober 1996 bis März 1997 an einer akuten
respiratorischen Erkrankung (ARE) mit Fieber
194. Wie oft erkranktet das Kind von Oktober 1996 bis März 1997 an einer ARE ohne
Fieber
195. Wie viele Tage insgesamt erkrankte das Kind von Oktober 1996 bis März 1997
an einer ARE mit Fieber
196. Wie viele Tage insgesamt erkrankte das Kind von Oktober 1996 bis März 1997
an einer ARE ohne Fieber
Promotion ARE - Löwicke / Augustin
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