Zum Einfluss von Umweltfaktoren auf die Häufigkeit und Dauer akuter respiratorischer Erkrankungen bei Kleinkindern Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades doctor medicinae dentariae (Dr. med. dent.) vorgelegt dem Rat der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena von der Zahnärztin Beate Löwicke geboren am 8.9.1971 in Dresden und von dem Zahnarzt Sven Augustin geboren am 17.12.1970 in Erfurt Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung und Problemstellung ............................................................... 4 2. Wissenschaftliche Grundlagen ................................................................. 7 2.1 Pathogenese und Epidemiologie der ARE ............................................ 7 2.2 Einflußfaktoren der Umwelt auf die ARE .......................................... 10 2.2.1 Bedeutung von Gemeinschaften im Infektionsgeschehen für Kleinkinder ........................................................................ 10 2.2.2 Klima und Luftschadstoffe ..................................................... 11 2.2.2.1 Allgemeine Bedeutung von Klima und Luftschadstoffen ....................................................... 11 2.2.2.2 Straßenverkehr als wichtige Emissionsquelle verschiedener Schadstoffe ........................................ 13 2.2.2.3 Einflüsse der Wohnlage, des Wohnungsbaus und der Wohnungseinrichtung ......................................... 16 2.2.2.4 Raumklima und Innenraumluftqualität ..................... 17 2.2.2.5 Passivrauchen .......................................................... 20 2.3 Atopien im Kindesalter ....................................................................... 22 2.4 Allergische Erkrankungen in den Alten und Neuen Bundesländern .. 23 3. Eigene Untersuchungen ........................................................................... 25 3.1 Methodik ............................................................................................. 25 3.1.1 Studienpopulation ................................................................... 25 3.1.2 Studiendesign und Methoden .................................................. 25 3.2 Ergebnisse ........................................................................................... 29 3.2.1 Kindertagesstätten ................................................................... 29 3.2.2 Luftschadstoffsituation im Untersuchungsgebiet ................... 30 3.2.3 Analyse der Daten ................................................................... 33 3.2.3.1 Allgemeines .............................................................. 33 3.2.3.2 Beschreibung der Untersuchungspopulation ........... 35 3.2.3.3 Auftreten respiratorischer Erkrankungen in der Untersuchungspopulation ......................................... 40 3.2.3.4 Häufigkeiten von Ausfalltagen ................................. 46 Promotion ARE - Löwicke / Augustin 2 3.2.3.5. Auftreten von Atopien in der Untersuchungspopulation ......................................... 48 3.2.3.6 Auftreten der respiratorischen Erkrankungen bei Exposition für ausgewählte Einflußgrößen .............. 52 3.2.3.7 Auftreten von Atopien bei Exposition für ausgewählte Einflußgrößen ...................................... 67 3.2.3.8 Die bivariate Analyse ausgewählter Umweltfaktoren und Bestimmung des relativen Risikos ...................................................................... 71 3.2.3.9 Deskriptive Analyse der Daten adjustiert nach Altersgruppe und Geschlecht .................................... 90 3.2.3.10 Faktorenanalyse und multiple logistische Regressionsanalyse ................................................... 91 4. Diskussion ............................................................................................... 104 5. Zusammenfassung ................................................................................. 115 6. Verzeichnis der Abbildungen und Tabellen ........................................ 119 7. Literaturverzeichnis .............................................................................. 122 8. Abkürzungsverzeichnis ......................................................................... 132 9. Ehrenwörtliche Erklärung .................................................................... 133 10. Anteilserklärung .................................................................................... 134 11. Danksagung ............................................................................................ 135 12. Lebensläufe ............................................................................................. 136 13. Anhang (Fragespiegel) ........................................................................... 138 Promotion ARE - Löwicke / Augustin 3 1. Einleitung und Problemstellung 1. Einleitung und Problemstellung Die Häufung von akuten respiratorischen Erkrankungen (ARE) im Säuglingsund Kleinkindalter und ihr absolutes Überwiegen im Vergleich mit allen weiteren Erkrankungen in dieser Altersgruppe, machen ARE für die Epidemiologie besonders interessant. Der Ansatz aller folgenden epidemiologischen Untersuchungen war, bei bekannter Pathogenese der ARE zu klären, inwieweit das Infektionsgeschehen durch von außen einwirkende Faktoren beeinflusst wird. Die meisten Autoren sind der Frage nachgegangen, ob es schädigende Faktoren gibt. Es gibt aber auch Faktoren, die die klinische Manifestation einer ARE verhindern oder ihren Verlauf abschwächen. Als schädigende Faktoren unter den Umwelteinflüssen kamen in erster Linie die Luftverunreinigungen durch Industrie und Straßenverkehr in Frage. Auf Veranlassung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) fanden 1969 in Skandinavien erste groß angelegte epidemiologische Erhebungen zum speziellen Thema “Luftschadstoffbelastung und deren Bedeutung für Atemwegserkrankungen” statt. In den folgenden Jahrzehnten wurde das Spektrum der verdächtigen Faktoren erweitert. Man bezog nach und nach klimatische Faktoren, biometeorologische Faktoren, raumklimatische Faktoren, regionale Gegebenheiten, bauliche Besonderheiten und soziale Aspekte ein. Die Berücksichtigung dieser Faktoren war eine notwendige Konsequenz der Tatsache, dass nirgendwo im biologischen System Monokausalität herrscht [125]. Alle diese Faktoren dienen zur Ermittlung eines Gesamtrisikos für die Population, das Individualrisiko kann sowohl deutlich darüber, als auch darunter liegen [118]. Epidemiologie ist Risikoforschung. Die Wahrscheinlichkeit, mit der eine bestimmte Belastung zu einer bestimmten Wirkung führt, wird durch das Risiko angegeben. Ein mögliches epidemiologisches Verfahren zur Risikoabschätzung liefert die Erfassung der Auswirkung von Expositionen des Menschen. Dieser Weg zur Risikoermittlung ist mit dem Nachteil verbunden, dass häufig Mischexpositionen vorliegen und retrospektiv die Expositionsbedingungen oft nicht mehr quantifiziert werden können [117]. Promotion ARE - Löwicke / Augustin 4 1. Einleitung und Problemstellung An statistischen Kollektiven wird mit Hilfe von Wahrscheinlichkeitskalkülen epidemiologische Forschung betrieben. Dabei ist unumstritten, dass sich die Qualität epidemiologischer Studien durchaus mit der experimentellen Forschung vergleichen kann. Es ist wichtig, hier auf eine bedachte Interpretation der Ergebnisse zu achten, die ein fundiertes methodisches und medizinisches Fachwissen erfordert. Die politische Wende in den Neuen Bundesländern brachte erhebliche Veränderungen in den Bereichen der Industrie und dem sozialen Gefüge mit sich und veränderte die Umweltsituation entscheidend. Im Wesentlichen sind dafür verantwortlich der Wegfall von Feuerungsanlagen, die Umstellung der Heizungsanlagen in den Haushalten, der Rückgang des Energieträgers Braunkohle, die Schließung vieler Industriebetriebe und der Anstieg der Straßenverkehrsdichte auf das Niveau der alten Bundesländer. In dem Zusammenhang muss auch der Rückgang von Arbeits- und Betreuungsplätzen in den Kindereinrichtungen gesehen werden. Hinzu kommt eine Neuordnung der Trägerschaft verbunden mit neuen Konzepten für die Betreuung der Kinder in Tagesstätten. Damit tauchen neue, den Menschen beeinflussende Faktoren in der Umwelt auf und andere verlieren möglicherweise an Bedeutung. Von Interesse ist nun, inwiefern sich diese veränderten Lebensbedingungen auf das Auftreten von Infektionskrankheiten des Respirationstraktes auswirken. Denn trotz der in vielen Bereichen respiratorische einschneidenden Erkrankungen nach Veränderungen gehören wie den vor zu akute häufigsten Infektionskrankheiten im Kleinkindalter. Im Mittelpunkt der Untersuchungen zum Auftreten von akuten respiratorischen Erkrankungen im Zusammenhang mit Umwelteinflüssen stehen Kleinkinder. Dafür sprechen mehrere Gründe. Kinder sind keinen zusätzlichen Belastungen aus dem Berufsalltag ausgesetzt und sie sind keine aktiven Raucher. Allerdings können sie in Kindereinrichtungen einem erhöhten Infektionsrisiko unterliegen. Promotion ARE - Löwicke / Augustin 5 1. Einleitung und Problemstellung Die Kindereinrichtungen bieten jedoch den Vorteil, dass hier bei einer ausreichend großen Anzahl von Kindern umfangreiche Dokumentationen zu akuten respiratorischen Erkrankungen in einem bestimmten Zeitabschnitt durchgeführt werden können. Sie fassen einen großen Teil der interessierenden Population zusammen und machen sie damit einer epidemiologischen Studie zugänglich. In Jena und Stollberg wurde 1990/91 eine umfassende Untersuchung zum Zusammenhang von Umweltfaktoren und akuten respiratorischen Erkrankungen durchgeführt. In dieser Arbeit sollen diese Ergebnisse an unabhängigen Kollektiven unter den jetzigen Bedingungen in den neuen Bundesländern überprüft werden, um ggf. Schlussfolgerungen für praktische Maßnahmen treffen zu können. Promotion ARE - Löwicke / Augustin 6 2. Wissenschaftliche Grundlagen 2. Wissenschaftliche Grundlagen 2.1 Pathogenese und Epidemiologie der ARE Akute respiratorische Infektionen (ARE) gehören zu den häufigsten Erkrankungen des Kindesalters überhaupt. LOPEZ-BRAVO und Mitarbeiter fanden für Säuglinge in den ersten 18 Lebensmonaten in 77% der Fälle eine oder mehrere Episoden von akuten Erkrankungen der unteren Atemwege [72]. Dies deckt sich auch mit älteren Untersuchungen. Die durchschnittliche Häufigkeit der ARE bei Kleinkindern wird mit 3-6 Erkrankungen im Jahr angegeben [43,91]. Unter ARE versteht man durch Viren und/oder Bakterien hervorgerufene, fieberhafte und nicht fieberhafte Infekte der oberen und unteren Atemwege [1]. Risikofaktoren spielen nur eine untergeordnete Rolle. Nach Aussage einer Schweizer Studie üben sie einen Einfluss von 7% aus [17]. Die häufigsten Erreger sind Rhinoviren, Adenoviren, Influenza- und Parainfluenzaviren und RS-Viren. Bakterien treten hauptsächlich als Erreger von Superinfektionen in Erscheinung. Hier dominieren Streptokokken und Staphylokokken, Pneumokokken und Haemophilus influenzae [15,54,73]. Typisch für den klinischen Verlauf von Atemwegserkrankungen bei Kleinkindern ist das rasche Auftreten von Komplikationen mit Beteiligung des Bronchialbaumes und der tieferen Atemwege. Eine Infektion der oberen Atemwege kann in kurzer Zeit zu einer Bronchitis führen, aus der sich auch verhältnismäßig oft eine Pneumonie entwickeln kann. Die ARE der oberen Luftwege sind mit 90% fast ausschließlich viral bedingt [18,19]. Kommt es zu bakteriellen Superinfektionen, so kann sich der Infekt in die tieferen Luftwege verlagern und äußert sich in den eben beschriebenen Komplikationen, wie Bronchitis und Pneumonie. Der kindliche Respirationstrakt ist besonders empfänglich für akute Infektionen. Eine prospektive Kohortenstudie aus Pennsylvania ergab für Kinder in Gruppenbetreuung in 89% aller Krankheitsfälle eine Erkrankung der Atemwege [104]. Die Ursachen für diese häufige Beteiligung sind multikausal. Einerseits ist der kindliche Respirationstrakt anatomisch bedingt noch recht kurz und eng. Promotion ARE - Löwicke / Augustin 7 2. Wissenschaftliche Grundlagen Dies ist kombiniert mit einer physiologisch begründeten hohen Atemfrequenz bei geringer Respirationstiefe. Andererseits ist auch die spezifische Immunabwehr des kindlichen Organismus noch nicht vollständig entwickelt. Zeitweise sind bis zu 50% der Bevölkerung an ARE erkrankt. Laut ANDERSON dokumentiert die WHO die ARE als Grund für ambulante Behandlungen von Kleinkindern in 20% bis 40% der Fälle [5]. Es gibt eine große Erregergruppe, die als Zielorgan die respiratorische Schleimhaut hat, und folglich sind ARE keine erregerspezifische Erkrankungen. Es handelt es sich hierbei um einen Symptomenkomplex, welcher Husten, Heiserkeit, Rhinitis und Bronchitis, beeinträchtigtes Allgemeinbefinden und Fieber beinhalten kann. Die Funktion der Atemwege ist durch die anfangs seröse und später hämorrhagische Entzündung der Schleimhäute beeinträchtigt. Durch die bakterielle Superinfektion entwickelt sich die putride Phase der Entzündung. Im allgemeinen ist der klinische Verlauf einer viral bedingten Rhinitis im Kleinkindalter gekennzeichnet durch eine Dauer von ca. 14 Tagen; darin eingeschlossen sind Prodromalstadium und Genesungsphase. Die Inkubationszeit ist nur kurz. Sie beträgt in Abhängigkeit vom Erreger wenige Stunden bis Tage [101]. In einer Anzahl der Fälle rezidiviert die Erkrankung und kann in das chronische Stadium übergehen. Dieses Stadium ist nicht durch eine eigene Symptomatik gekennzeichnet, sondern durch kurze krankheitsfreie Intervalle. Unter ARE begünstigenden Voraussetzungen kann auch das chronische Stadium exazerbieren, d.h. die Erkrankung kann in komplizierte akute Verläufe übergehen. So kann sich z.B. aus einer chronischen Bronchitis eine Pneumonie entwickeln. Für das Kleinkindalter werden spezifische Formen der Bronchitis und Laryngitis klinisch unterschieden, die obstruktive Bronchitis und die stenosierende Laryngitis, der Pseudokrupp. Gemeinsames Kennzeichen dieser Formen ist der durch eine Lumeneinengung hervorgerufene Stridor. Beides sind Sonderformen der akuten respiratorischen Erkrankungen und unterliegen einer multifaktoriellen, primär viralen Genese [128]. In der Stuttgarter Längsschnittstudie zu Pseudokrupp rezidivierte Pseudokrupp in der Hälfte der Fälle [116]. Promotion ARE - Löwicke / Augustin 8 2. Wissenschaftliche Grundlagen Sowohl bei Pseudokrupp, als auch bei obstruktiver Bronchitis verliefen die Rezidiverkrankungen im Durchschnitt schwerer als die Ersterkrankungen [85,116]. Dem Respirationstrakt benachbarte Strukturen können aufgrund der kindlichen Anatomie besonders leicht in das Krankheitsgeschehen involviert werden. Oftmals wird zusätzlich eine Otits media diagnostiziert. Eine mögliche Folge dieser Komplikation ist eine Einschränkung des Hörvermögens mit der Spätfolge des erschwerten oder unmöglichen Erlernens der Sprache und damit verbundenen weiteren Entwicklungsstörungen [9,77]. In den letzten Jahren war es ein heftig diskutiertes Thema, inwieweit Luftschadstoffe das Auftreten von Pseudokrupp beeinflussen. Wie stark der Einfluss ist, konnte noch nicht eindeutig beantwortet werden. Die Entwicklung der Stickoxide (NOx) und die Aussagen zum Pseudokrupp legen einen Einfluss von NOx und anderer verkehrsabhängiger Emissionen nahe [115,116]. Querund Längsschnittstudien der letzten Jahre ergaben Hinweise auf ein verändertes Schadstoffprofil. Schwefeldioxid und Staub sind deutlich zurückgegangen, die Stickoxide haben deutlich zugenommen. Promotion ARE - Löwicke / Augustin 9 2. Wissenschaftliche Grundlagen 2.2 Einflussfaktoren der Umwelt auf die ARE 2.2.1 Bedeutung von Gemeinschaften im Infektionsgeschehen für Kleinkinder Die akuten respiratorischen Erkrankungen gehören zu den Infektionskrankheiten, die auf dem Wege der Tröpfcheninfektion übertragen werden. Dieser Infektionsvorgang wird vor allem durch ein enges Zusammenleben von Kindern bzw. Kindern und Erwachsenen, wie es für Gemeinschaftseinrichtungen typisch ist, unterstützt. Diese stellen eine besondere Infektionsquelle dar. Dazu zählen u.a. Kindertagesstätten, Kindergärten und Kinderkrippen [35]. Deshalb gelten für sie besondere rechtliche Vorschriften des Seuchenrechtsneuordnungsgesetzes vom 20. Juli 2000. Aus einer amerikanischen Studie geht hervor, dass Kinder, die Tageseinrichtungen besuchen, eine größere Anzahl respiratorischer Infektionen durchmachen, als Kinder, die zu Hause betreut werden. Außerdem verlaufen diese Infektionen schwerer [103,104]. Daraus resultiert das generelle Problem einer vermehrten Ansteckungsmöglichkeit und vor allem auch der Möglichkeit der Reinfektion in Kindereinrichtungen. Der familiären Gemeinschaft kann oftmals auch eine Bedeutung im Infektionsgeschehen zugeschrieben werden, besonders wenn die Kinder den Schlafraum mit Geschwistern oder Eltern teilen müssen. Beim „Bedroom sharing “ wird eine höhere Gefahr der Ansteckung mit Viren und Bakterien vermutet [13,23,115,129]. KOMOROWSKI und Mitarbeiter fanden darüber hinaus auch einen vorangegangenen Arztbesuch als Risiko erhöhend, speziell bei Säuglingen [65]. Sie begründen dieses Ergebnis damit, dass bei Routineuntersuchungen die Gemeinschaft im Wartezimmer des Arztes ein potentielles Erregerreservoir darstellt. Promotion ARE - Löwicke / Augustin 10 2. Wissenschaftliche Grundlagen 2.2.2 Klima und Luftschadstoffe 2.2.2.1 Allgemeine Bedeutung von Klima und Luftschadstoffen Die Luftschadstoffe gehören zu den wichtigsten Umweltfaktoren in epidemiologischen Studien. Zu den klassischen gasförmigen Luftschadstoffen zählen Schwefeldioxid (SO2), Stickoxide (NOx), Stickstoffdioxid (NO2), Kohlenmonoxid (CO), Ozon (O3); zu den partikelförmigen Luftschadstoffen Schwebstaub, Staubniederschlag und Ruß. Ihr Vorkommen in der Außenluft ist stark unterschiedlich und zum einen von natürlichen und anthropogenen Emittenten und zum anderen von saisonalen Gegebenheiten abhängig. In der kalten Jahreszeit tritt beispielsweise der Schadstoff Ozon nicht bzw. weit unter dem Grenzwert auf. Andererseits steigen die SO2–Konzentrationen durch das Heizverhalten an. Im Zusammenhang mit den erhöhten SO2–Konzentrationen im Winter hervorgerufen speziell durch Kohleheizungen und Kohlekraftwerke, bestätigen viele Autoren eine erhöhte Prävalenz akuter respiratorischer Erkrankungen [21,78,114]. Eine Studie in Holland beschäftigte sich mit der Auswirkung der täglichen Luftschadstoffbelastung im Winter auf Schulkinder, mit dem Ergebnis, dass empfindliche Kinder signifikant mit verminderten Peak-FlowWerten reagierten [14]. Im Umkehrschluss gibt es auch Studien, die die niedrigere Erkrankungsrate für die Sommermonate bestätigen [61]. Unabhängig von den Luftschadstoffen sehen viele Autoren die Ursache der erhöhten Erkrankungsrate im Winter in den klimatischen Besonderheiten dieser Jahreszeit. Als bedeutungsvoll werden von den Autoren erachtet: feuchte Witterung mit Nebel, Inversionswetterlage, niedrige Lufttemperatur und relative Windarmut [7,53,78,86,90,128]. HIGGINS und Mitarbeiter fanden eine signifikante Verschlechterung von Atemfunktion und verstärkte respiratorische Symptomatik bei Patienten mit chronisch obstruktiven Atemwegserkrankungen bei erhöhten Luftschadstoffwerten. Dieser Effekt zeigte sich besonders bei hohen SO2Konzentrationen [48]. Promotion ARE - Löwicke / Augustin 11 2. Wissenschaftliche Grundlagen Auch lungengängige Stäube wirken sich nachteilig auf das Respirationssystem aus. DOCKERY und ARDEN-POPE ermittelten eine signifikante Verschlechterung der Lungenfunktionsparameter und eine Erhöhung der Symptomhäufigkeit bei erhöhter Schwebstaubkonzentration [27,28]. Gleiches heben die Autoren BRAUN-FAHRLÄNDER und Mitarbeiter in ihrer Studie hervor [16]. Eine starke Assoziation von Staubbelastung speziell mit Symptomen der unteren Atemwege dokumentieren SCHWARTZ, DOCKERY und Mitarbeiter [104]. Als Ergebnis einer Querschnittstudie aus Dresden zur Untersuchung der Beziehung der Prävalenz von Atemwegserkrankungen und Allergien bei Kindern mit verschiedenen Luftschadstoffen wurde formuliert, das Bronchitis bei Kindern um so häufiger auftritt, je höher die Konzentrationen von Benzol, NO2 oder CO sind. Die Autoren kommen zu der Schlussfolgerung, dass eine mäßige Zunahme verkehrsbedingter Schadstoffe mit einer erhöhten Prävalenz von Husten und Bronchitis bei Schulkindern einhergeht. Eine erhöhte Prävalenz atopischer Erkrankungen wurde nicht gefunden [50]. In einer finnischen Studie mit einem Kollektiv von 3 bis 6 Jahre alten Kleinkindern ergab sich ein erhöhtes relatives Risiko für das Symptom Husten zwischen 1,23 und 1,52 bei Belastung mit wenigstens 27,7 mg NO2/m³ im Vergleich zu Tagen mit weniger als 16,2 mg NO2/m³ [84]. Auch andere Autoren stellten einen Zusammenhang zwischen akuten Atemwegs- erkrankungen und Schadstoffkonzentrationen fest [1,45,74,75]. Dieser Zusammenhang bestätigte sich für 0- bis 4-jährige Patienten einer Kinderklinik sowohl bei Kurzzeit- als auch bei Langzeitexposition [83]. Welche Bedeutung dabei Schwefeldioxid und den Stickoxiden zukommt, wird in den Studien unterschiedlich bewertet. Vier ausgewählte Studien führten die betreffenden Autoren zu der Aussage, dass weniger Schwefeldioxid und Kohlenmonoxid als vielmehr die Stickoxide für zukünftige Untersuchungen relevant seien [28,51,75,109]. Demgegenüber stehen die Ergebnisse einer amerikanischen Studie, die belegen, dass erhöhte SO2–Werte einen die ARE-Inzidenz steigernden Effekt haben. Die NO2–Belastung führte zu einem inversen Ergebnis [46]. Promotion ARE - Löwicke / Augustin 12 2. Wissenschaftliche Grundlagen RAIZENNE und Mitarbeiter haben zusammenfassend formuliert, dass es unwiderlegbar erscheint, dass sich Luftschadstoffe einzeln oder in Kombination auf die Gesundheit asthmatischer und gesunder Kinder und Erwachsener auswirken [96]. Dies bestätigen auch MORGAN und Mitarbeiter die vermehrte Krankenhausaufnahmen in Zeiten erhöhter Luftbelastung fanden [82]. 2.2.2.2 Straßenverkehr als wichtige Emissionsquelle verschiedener Schadstoffe Der motorisierte Straßenverkehr gilt in den hochindustrialisierten Ländern als Hauptemissionsquelle für die Schadstoffe NOx, Benzol, Ruß und Toluol [31]. Dies gilt sowohl für Europa [2,126], als auch für die Länder Nordamerikas [46]. Es ist absehbar, dass seine diesbezügliche Bedeutung mit steigender Verkehrsdichte durch wachsenden Motorisierungsgrad der Bevölkerung und zunehmende Fahrleistungen auch in Zukunft bestehen bleiben wird. Folgerichtig ergibt sich die Hauptbelastung an Verkehrsschwerpunkten, welche oft in Ballungsgebieten liegen. Es handelt sich dabei um Kreuzungsbereiche an Hauptverkehrsstraßen aber auch um Straßen mit hohem Durchgangs- und Pendleranteil. Diese befinden sich häufig in dicht besiedelten Wohngebieten. Aufgrund dieser Gegebenheiten ist die Hauptimissionsbelastung durch den Straßenverkehr kleinräumig d.h., auf die unmittelbare Nachbarschaft der Quellregion beschränkt. Somit ist der unmittelbare Einflussbereich abhängig von den spezifischen örtlichen Verhältnissen und den hinzukommenden klimatischen Besonderheiten begrenzt. Allgemein sind die Imissionskonzentrationen unter den beschriebenen Bedingungen Gegenstand so genannter Nahbereichsmessungen der Umweltbehörden. Die lufthygienische Situation der Stadt Erfurt wird durch die Thüringer Landesanstalt für Umwelt ermittelt [31]. Die Ergebnisse dieser Messungen liefern wichtige Basisdaten für epidemiologische Studien, die die Auswirkungen von Schadstoffen auf die menschliche Gesundheit untersuchen. Promotion ARE - Löwicke / Augustin 13 2. Wissenschaftliche Grundlagen Zu den gesundheitlichen Auswirkungen Kfz typischer Immissionen in der Außenluft liegen aus den letzten Jahren Untersuchungen aus verschiedenen Ländern vor. In der Schweiz kam man zu dem Ergebnis, dass für Vorschulkinder eine positive Beziehung zwischen der NO2-Konzentration der Außenluft und der Anzahl bzw. der Dauer von Atemwegssymptomen pro Kind besteht [17]. In der Bundesrepublik Deutschland wurden in verschiedenen Bundesländern und ausgewählten Großstädten analoge Untersuchungen vorgenommen. In einer Duisburger Studie ließen sich angedeutete Zusammenhänge aus früheren Studien zwischen Verkehrsbelastung und Atemwegssymptomen, insbesondere bei Kleinkindern, bestätigen. Diese Kinder zeigten eine erhöhte Reagibilität der Atemwege bei jedoch fehlendem konsistenten Zusammenhang mit Erkrankungssymptomen. Es ergaben sich also leichte Reaktionen bei erhöhten Konzentrationen von Kfz-Abgasen [102]. Die innerstädtischen Einflüsse auf Atemwegserkrankungen bei Schulkindern waren Gegenstand einer Kohortenstudie in Mannheim. Für keines der untersuchten respiratorischen Symptome konnte ein klarer Zusammenhang mit den verkehrsabhängigen Belastungsdaten, die u.a. Kraftfahrzeug- verkehrsdichte, NO2- und SO2-Emissionen waren, erkannt werden. Innerhalb des Mannheimer Stadtgebietes konnte kein konsistenter Zusammenhang zwischen dem räumlichen Muster der Prävalenz respiratorischer Erkrankungen und dem Muster der Schadstoffbelastung gefunden werden [76] Zu einem anderen Ergebnis kommt eine Untersuchung in der Stadt München an Schulkindern. Es wurde festgestellt, dass eine hohe Verkehrsdichte sowohl vermehrt respiratorische Symptome hervorruft, als auch zu einer Verminderung des Forcierten Exspirationsvolumens (FEV) führt [50]. Promotion ARE - Löwicke / Augustin 14 2. Wissenschaftliche Grundlagen Auch in Mexiko sind Luftverschmutzung und Atemwegsgesundheit Gegenstand wissenschaftlicher Arbeiten. HERNANDEZ-GARDUNO und Mitarbeiter fanden einen starken Einfluss von NO2 auf unter 14-jährige und schließen daraus auf eine besondere Empfindlichkeit des kindlichen Organismus gegenüber diesem Schadstoff [47]. Die Messdaten spirometrischer Untersuchungen sind neben Luftschadstoffkonzentrationen häufig die Zielgrößen für die statistische Auswertung epidemiologischer Studien. Andere Studien beschäftigen sich mit der Schadstoffkonzentration im Inneren von Kraftfahrzeugen. So wurde eine höhere Benzolkonzentration im Fahrzeuginnenraum als in der Außenluft gefunden [60]. Außerdem stieg die CO- und Feinpartikelkonzentration insbesondere bei geringer Fahr- geschwindigkeit, wie sie im Stadtverkehr üblich ist [4]. Eine italienische Studie an Schulkindern kam zu dem Ergebnis, dass die Verkehrsdichte allein keine Beziehungen zu Atemwegsproblemen zeigt. Vielmehr wurde ein konsistenter und gleichmäßiger Zusammenhang mit der Lastwagenhäufigkeit gefunden [22]. Zu einem ähnlichen Ergebnis kam auch eine niederländische Studie von KNAPE und Mitarbeiter Sie fanden eine erhöhte Anzahl respiratorischer Symptome in Abhängigkeit von der LKW-Verkehrsdichte [63]. PEKKANEN und Mitarbeiter ermittelten auch Auswirkungen auf die Lungenfunktionsparameter bei asthmatischen Kindern [93,110]. Von zunehmendem Interesse ist auch der Zusammenhang zwischen verkehrstypischen Luftschadstoffen und dem vermehrten Auftreten von allergischen Symptomen und Erkrankungen bei Kindern. In einer älteren Stuttgarter Studie zeigte sich ein klarer Zusammenhang zwischen Asthmaprävalenz und verkehrsabhängigen Schadstoffen sowie zum Verkehr in der Wohnstraße. Außerdem ergab sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen höherer Verkehrsdichte und höherer Erkrankungsrate an Pseudokrupp [115]. Diesen Zusammenhang diskutieren ebenfalls sowohl JEDRYCHOWSKI und FLAK, als auch VON MUTIUS [58,59,86]. Auch KENDIRLI und Mitarbeiter fanden im Rahmen einer in Europa stattfindenden Studie einen Zusammenhang zwischen Luftverschmutzung und allergischen Symptomen für die Türkei [62]. Promotion ARE - Löwicke / Augustin 15 2. Wissenschaftliche Grundlagen 2.2.2.3 Einflüsse der Wohnlage, des Wohnungsbaus und der Gesichtspunkt der Wohnungseinrichtung Günstige Wohnlagen befinden sich unter dem Hauptwindrichtung betrachtet in der Regel im Westen und Süden der Städte. Der Wind weht meist von Süd bis West und aus Südwesten und sorgt auf diesem Weg für die Frischluftzufuhr. Zugleich werden Rauch und Dunst nach Norden und Osten abtransportiert. Das ist der Grund dafür, dass sich die Gegenden im Norden und Osten von Ballungsgebieten weniger zum Wohnen, sondern mehr als Industriegelände eignen. Bei der Bebauungsplanung von Städten ist nicht nur der Hauptwindrichtung Rechnung zu tragen, sondern auch der Zirkulation entlang der natürlichen Be- und Entlüftungsschneisen. Diese nehmen ihren Weg, entsprechend den örtlichen geographischen Gegebenheiten, entlang von Flußläufen Tälern und Anhöhen. Es gibt allerdings auch Beispiele dafür, dass durch ungünstig gewählte Bebauung die Zirkulation in ihren natürlichen Bahnen behindert wird. Man spricht dann von Verbauung. Auf diese Art wird ein Relief modelliert, welches das innerstädtische Klima kleinräumig verändert. Die Bebauung ist auch verantwortlich für gewollte oder ungewollte Beschattung, wie sie bei eng zusammenliegenden Gebäuden zu beobachten ist [31,88]. Innerhalb der Wohngebiete haben weitere Kriterien Gültigkeit, so z.B. die Lage des Hauses zur Straße und das Heizverhalten im Wohngebiet. Es gibt Wohngebiete, in denen fossile Heizenergieträger dominieren. Überwiegend handelt es sich dabei um Altbaugebiete. Eine vergleichende Studie ermittelte in Leipzig Südwest einen Anteil von Kohleöfen von mehr als 80% [119]. Der Anteil des Hausbrandes im Wohngebiet ist deshalb interessant, weil an ihn auch immer eine Belastung des Wohngebietes mit den Schadstoffen Schwefeldioxid, Staubniederschlag und in geringerem Umfang auch NOx gekoppelt ist. Um die Durchsonnung der Räume mit den Hauptbenutzungszeiten abzustimmen, gibt es Richtlinien zur Anordnung der Räume nach den Himmelsrichtungen. So ist es optimal, wenn z. B. Kinderzimmer, Wohnzimmer oder Terrassen an der Südseite des Hauses angeordnet sind. Promotion ARE - Löwicke / Augustin 16 2. Wissenschaftliche Grundlagen Schlafräume hingegen sind an der Ostseite gut aufgehoben. Die Nordseite des Hauses sollte Wirtschaftsräumen oder wenig genutzten Räumen vorbehalten bleiben. Das alles schafft die Voraussetzungen für eine im Tagesablauf ausgeglichene Besonnung [88]. Nicht allein die Orientierung der Wohnräume, sondern vielmehr auch die Bemessung und Anordnung der Fenster ist grundlegend mitverantwortlich für die Durchsonnung des Raumes. Je nach Raumnutzung ist der Bedarf an natürlichem Licht unterschiedlich. Fensterflächen von einem Zehntel bis einem Siebentel der Fußbodenfläche haben sich in Mitteleuropa bewährt. Die einfallende Lichtmenge hängt außer von der Größe der Fensterfläche auch vom Einfallswinkel des Lichtes ab. 2.2.2.4 Raumklima und Innenraumluftqualität Analog zum Außenklima wird das Raumklima bestimmt durch die messbaren physikalischen Größen Lufttemperatur, Luftruck, Luftgeschwindigkeit und Strahlungstemperatur [88]. Vom Zusammenspiel dieser Größen ist abhängig, ob ein Raum als behaglich oder unbehaglich empfunden wird. Variationen einer Größe können in gewissen Grenzen durch Änderung einer anderen Größe ausgeglichen werden. Einig sind sich viele Autoren darüber, dass behagliche Wohnraumtemperaturen zwischen 20oC und 24oC liegen [16,26,113]. Der Toleranzbereich für die Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen liegt zwischen 30% bis 65% relativer Luftfeuchte [26,35,87,112]. Das generelle Problem der epidemiologischen Erhebung von Faktoren, die das Raumklima bestimmen bzw. beeinflussen ist das isolierte Beurteilen der Parameter anhand von Grenzwerten. Klima ist jedoch eine komplexe Größe und somit nicht durch eine Größe allein bestimmt. Die „Thermische Behaglichkeit“ stellt sich ein, wenn der menschliche Körper mit einem Mindestaufwand an thermoregulatorischer Tätigkeit auskommt. Die Behaglichkeit ist kein fixer Wert, sondern sie bewegt sich innerhalb eines Behaglichkeitsfeldes. Im Behaglichkeitsfeld stimmt die Wärmeabgabe des Körpers mit dem tatsächlichen Wärmefluß an die Umgebung überein [88]. Die empfundene Temperatur des Menschen im umbauten Raum ist abhängig von der tatsächlichen Raumtemperatur und der Temperatur der umgebenden Promotion ARE - Löwicke / Augustin 17 2. Wissenschaftliche Grundlagen Flächen, der Umschliessungsflächentemperatur. Kritische Umschliessungsflächen sind Fensterflächen und der Fußboden. Ist die Temperaturdifferenz zwischen Raumluft und den Oberflächen zu groß, entsteht eine als unangenehm empfundene Luftbewegung, die Zugluft [88]. Eine weitere Ursache für Zugluft sind Austauschvorgänge zwischen der Innenund Außenluft durch bauliche Gegebenheiten. Durch einen kontrollierten Luftwechsel soll einer Anreicherung von Kohlendioxid über 0,10 Vol.-% in der Innenraumluft entgegengewirkt werden [88]. In der Abb.1 sind alle physikalischen Bedingungen, unterteilt nach primären und dominierenden Einflüssen, zusätzlichen Faktoren und sekundären und he io lo gi sc Ph ys Kle idun Tä g tig ke its gr ad fass at. klim k .A rest. u Jah ap d s u. us A e g Ta hythm r ung Konstitution te g uc h Fe eg un e at iv Lu ftb ew se lüs el nf Ei ät rizit R he isc t elek Luftzusammensetzung Raumbesetzu ng Psy cho soz Op . Fa tis ktor ch en eE inf lüs se t us Ak Luft Luftd ruck r eratu emp Luftt gs un ratur ß e hli pe sc tem Um hen c flä Thermische Behaglichkeit en ng gu in Ver ed eB iär ed perl . rm ch t te In h le üsse Kör he Einfl Ge sc Nahrungsaufnahme Ethnisc er A lt Be di ng un ge n vermuteten Faktoren grafisch im Kreisdiagramm veranschaulicht [88]. Physikalische Bedingungen Primäre und dominierende Einflüsse Zusätzliche Faktoren Sekundäre und vermutete Faktoren Abb.1: Bedingungen für die thermische Behaglichkeit [88] Promotion ARE - Löwicke / Augustin 18 2. Wissenschaftliche Grundlagen Alle erwähnten Faktoren, die das Raumklima bestimmen, sind nicht allein maßgeblich für die Qualität der Innenraumluft. Hier kommen noch andere Faktoren zum tragen: die Außenluft, bauliche Gegebenheiten, Raumausstattung und andere menschliche Aktivitäten. Eine Akkumulation von Schadstoffen aus der Außenluft im geschlossenen Raum kann vornehmlich dann stattfinden, wenn sich die Wohnung in enger Nachbarschaft zu Industrieanlagen, Verkehrsschwerpunkten oder in Wohngebieten mit Hausbrand befindet. Von der Wahl des Bauuntergrundes, der verwendeten Baumaterialien und der Raumausstattung hängt die Konzentration typischer Schadstoffe in der Raumluft, wie z. B. Radon, Fungizide, flüchtige organische Verbindungen oder Asbest ab. Darüber hinaus gibt es im Innenraum weitere wichtige Emittenten für anorganische Verbrennungsabgase (Kohlendioxid, Kohlenmonoxid, Stickstoffdioxid) [35]. Die NO2-Raumluftkonzentration ist neben der Aussenluftkonzentration wesentlich vom Vorhandensein zusätzlicher Quellen im Wohnraum abhängig, von denen die wichtigsten Gasherde und Gas–Einzelöfen, insbesondere bei Betrieb mit Stadtgas sind [40]. Diese Emittenten sind u.a. mit dafür verantwortlich, dass in der Innenraumluft höhere Konzentrationen der erwähnten Schadstoffe vorliegen können, als in der Außenluft. In einer Schweizer Studie wurde festgestellt, dass das Vorhandensein einer zusätzlichen NO2-Quelle im Innenraum das Verhältnis der Innenraumkonzentration zur Aussenluftkonzentration bestimmt und eine erhöhte NO2Konzentration einen zusätzlichen Faktor im komplexen Entstehungsbild kindlicher Atemwegsreizungen darstellt [17]. Auch GARRETT und Mitarbeiter, sowie PILOTTO und Mitarbeiter bestätigen die Rolle des NO2 beim Auftreten von Reizungen der Atemwege [40,94]. KÜHR und Mitarbeiter fanden keinen eindeutigen Zusammenhang mit Asthma bronchiale [69]. Neben der Innenraumluftbelastung stellt aber auch eine zu kühle oder feuchte Wohnung ein Risiko dar [34,38] Promotion ARE - Löwicke / Augustin 19 2. Wissenschaftliche Grundlagen 2.2.2.5 Passivrauchen In der Literatur wird Tabakrauch als die gefährlichste Quelle der Innenraumluftverunreinigung bezeichnet. Epidemiologische Studien weisen ganz allgemein auf Zusammenhänge zwischen dem Auftreten bzw. der Verschlechterung von Atemwegserkrankungen und Passivrauchen bei langfristiger chronischer Exposition hin [35,41,58,71,95]. In einer in Südwestdeutschland durchgeführten Arbeit zum Einfluss von Rauchen und Passivrauchen bei Schulkindern wird die Vermutung geäußert, dass sich wegen der stärkeren Empfindlichkeit des kindlichen und jugendlichen Organismus und der höheren Atemfrequenz Aktiv- und Passivrauchen besonders negativ auswirken. Die Ergebnisse bestätigten die Thesen, denn für fast alle respiratorischen Erkrankungen und Symptome fanden sich über alle Jahre erhöhte Odds Ratios unter passiver Exposition [127]. Allerdings führt nicht nur der Tabakrauch selbst als schädigendes Agens zu einer Morbiditätssteigerung, sondern es besteht auch eine erhöhte Ansteckungsgefahr für die Kinder durch eine erhöhte Morbidität der Eltern an ARE [6,45,97]. Auch MEISTER sowie WITHERS und Mitarbeiter bestätigten eine ursächliche Beziehung zu einem erhöhten Risiko für Erkrankungen der unteren Atemwege, wie Bronchitis und Lungenentzündung, bei Kindern und vor allem bei Kleinkindern. Sie weisen aber auch darauf hin, dass ein nachteiliger Effekt auf Lungenfunktionsparameter umstritten ist [79,122]. Das Passivrauchen stellt ebenfalls einen Risikofaktor für das Neuauftreten für Asthma dar [17]. Die Passivexposition wird in derselben Studie auch für eine geringe aber signifikante Beeinträchtigung der Lungenfunktion verantwortlich gemacht. Die Ergebnisse decken sich mit einer Untersuchung aus München und Südbayern an 10-jährigen Schulkindern, nach der Kinder, deren Eltern zu Hause rauchen signifikant schlechtere bronchiale Flußparameter haben. Respiratorische Symptome sind bei diesen Kindern ebenfalls signifikant erhöht, wobei eine Dosisabhängigkeit besteht [29]. In einer türkischen Untersuchung wurde ein erhöhtes relatives Risiko für atopische Symptome für Kinder aus Raucherhaushalten gefunden [62]. Promotion ARE - Löwicke / Augustin 20 2. Wissenschaftliche Grundlagen Die Tucson-Studie zum Zusammenhang zwischen Tagespflege durch rauchende Betreuer und Erkrankungen der unteren Atemwege in den ersten drei Lebensjahren kommt zu dem Ergebnis, dass eine signifikante Risikoerhöhung um das Zweifache für diese Erkrankungen unter Rauchexposition bei Kleinkindern besteht. Das Risiko für das respiratorische Symptom Husten stieg um das Dreifache [52]. Von besonderer Bedeutung ist dabei die Passivexposition durch mütterliches Rauchen. Bis zur Vollendung des ersten Lebensjahres gibt es einen signifikanten Anstieg von Bronchitis und Lungenentzündung, der nach dem ersten Lebensjahr nicht mehr gesichert war. Aber auch bei Schulkindern bewirkt elterliches Rauchen einen Anstieg von respiratorischen Erkrankungen. Welch große Bedeutung dem Tabakrauchen im Erkrankungsgeschehen beigemessen wird, beweist die Tatsache, dass schon seit den 50er Jahren hierzu toxikologische, experimentelle und epidemiologische Untersuchungen vorgenommen wurden [99]. Es ist allgemein anerkannt, dass Passivrauchen mit respiratorischen Symptomen bei Kleinkindern assoziiert ist. Ein Zusammenhang mit kindlichem Asthma hingegen gilt noch als umstritten. Allerdings kommen verschiedene Quer- und Längsschnittstudien zu unterschiedlichen Ergebnissen. Die Bandbreite reicht dabei von keinem Einfluss bis zu einem erhöhten Risiko für die Entwicklung des kindlichen Asthmas [17,20,56,99]. In einer deutschen Studie zum Pseudokrupp wird formuliert, dass weder ein erhöhtes noch vermindertes Risiko bei passiv rauchenden Kindern besteht [115]. Promotion ARE - Löwicke / Augustin 21 2. Wissenschaftliche Grundlagen 2.3 Atopien im Kindesalter Atopische Erkrankungen nehmen im Zuge der kindlichen Entwicklung einen typischen Verlauf. In der Literatur der Pädiatrie werden den Altersgruppen jeweils verschiedene Symptome des allergischen Formenkreises zugeordnet. Die ersten im frühen Säuglingsalter auftretenden Symptome der Neurodermitis werden als Milchschorf bezeichnet. Dieses frühkindliche Ekzem heilt oftmals nach einigen Monaten spontan ab. Bei 10% geht es ab dem sechsten Lebensmonat in eine manifeste Neurodermitis über [44,130]. Diese ist oft mit Reaktionen auf verschiedene Lebensmittel, z.B. Schokolade, Nüsse oder Südfrüchte verbunden. Die Unverträglichkeitsreaktionen auf Lebensmittel können die Form einer Nahrungsmittelallergie annehmen. Im Schulalter können asthmatische Symptome hinzukommen. Es hat sich die atopische Trias entwickelt. Untersuchungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass sich das erstmalige Auftreten der Symptome in die jüngeren Jahre verlagert hat. Es sollte aber auch nicht unerwähnt bleiben, dass etwa die Hälfte der Kinder als Jugendliche ihr atopisches Ekzem verlieren [8,44]. Die allergischen Erkrankungen haben sich in den letzten 50 Jahren verfünffacht, manche Autoren rechnen mit einem Anstieg auf das Zehnfache. Diesen Trend belegt die Tatsache, das in bestimmten Regionen Deutschlands 10% bis 20% der Schulanfänger ein atopisches Ekzem aufweisen. Die Tendenz ist weiter zunehmend [49]. In gleichem Maße gewinnt die Frage nach präventiven Maßnahmen an Bedeutung. Es konnte nachgewiesen werden, dass gestillte Kinder in den ersten drei Lebensjahren seltener an Allergien leiden als Flaschenkinder. Darüber hinaus hält dieser Schutzeffekt bis in das Erwachsenenalter an [44]. Unbestritten ist aber auch, dass Muttermilch nicht vollständig schützt, insbesondere dann, wenn die Mutter in der Stillzeit stark allergene Nahrungsmittel zu sich nimmt Auf diese Lebensmittel sollte im ersten Lebensjahr der Kinder verzichtet werden, um eine mögliche Allergisierung in Form eines Ekzemes oder einer Nahrungsmittelallergie zu vermeiden. Promotion ARE - Löwicke / Augustin 22 2. Wissenschaftliche Grundlagen Bei frühzeitig einsetzender Expositionsprophylaxe sind die Häufigkeit der Entstehung einer Sensibilisierung und einer manifesten allergischen Erkrankung signifikant reduzierbar. Deshalb sollte, speziell bei familiärer Disposition, eine frühzeitige Allergenexposition vermieden werden [3] Es gilt weiterhin die Empfehlung, zur Vermeidung von Hausstauballergien auf Polstermöbel und Spannteppiche in den vom Kind häufig genutzten Räumen zu verzichten. Behaarte oder gefiederte Haustiere sollten nicht in der Wohnung gehalten werden. Ein starker Reizfaktor ist Zigarettenrauch, der das Risiko der Atembeschwerden deutlich erhöht. Diese Zusammenhänge belegen auch AUSTIN und Mitarbeiter [7]. Hinzuzufügen ist noch, dass auch Pilzsporen, Formaldehyd und familiäre Vorbelastung risikoerhöhend auf die Sensibilisierungsrate wirken [3,38,39]. In der Bundesrepublik Deutschland weisen derzeit 38% der Neugeborenen eine familiäre Atopiedisposition auf [49]. Für die Kindereinrichtungen in Marseilles stellten CHARPIN und Mitarbeiter eine niedrige Innenraumallergenbelastung fest. Sie schlussfolgerten, dass diese Belastung unbedeutend ist für eine Sensibilisierung der Kinder. Trotzdem blieben sie bei der Empfehlung einer regelmäßigen Reinigung der textilen Raumausstattung als präventive Maßnahme [30]. 2.4 Allergische Erkrankungen in den Alten und Neuen Bundesländern Die Tatsache, dass unterschiedliche Lebens- und Umweltverhältnisse zu unterschiedlich hohen Allergieraten in der Bevölkerung führen, ist unumstritten und mehrfach belegt worden. In der ehemaligen DDR hatten deutlich weniger Menschen Allergien als in der Bundesrepublik Deutschland [117]. Auch NICOLAI und Mitarbeiter bestätigen die deutlich höhere Sensibilisierungsrate der Bevölkerung der alten Bundesländer [89]. Promotion ARE - Löwicke / Augustin 23 2. Wissenschaftliche Grundlagen Wenige Jahre nach der deutschen Vereinigung wurde die Vermutung geäußert, dass die Häufigkeit allergischer Sensibilisierung in den neuen Bundesländern schon bald auf den westlichen Stand steigen wird. Mittlerweile konnten diese Vermutungen durch epidemiologische Erhebungen verifiziert werden. Kinder, die nach der Wende in den neuen Bundesländern geboren wurden, zeigen die gleiche Sensibilisierungsrate wie die Kinder aus den alten Bundesländern. Kinder, die noch in der DDR geboren wurden, haben eine deutlich geringere Sensibilisierungsrate. Als eine Ursache dafür, dass es in den neuen Bundesländern zunächst weniger Allergien gab, wird mehrheitlich eine Trainierung des Immunsystems durch frühzeitig erworbene Infektionen diskutiert. Eine Möglichkeit dafür ist die Betreuung von Kindern bereits im Säuglingsalter in Kindertagesstätten, wie es in der DDR bei der Mehrzahl der Kinder der Fall war. Das entscheidende Kriterium beim Aufenthalt in der Kindereinrichtung ist hierbei der zahlreiche Kontakt mit anderen Kindern. Eine weitere Möglichkeit der Immunstimulation durch Kontakt mit weiteren Personen besteht für Kinder mit vielen Geschwistern und für Kinder aus Großfamilien. Eine aktuelle Veröffentlichung zu dieser Thematik besagt, dass allergische Krankheiten in Deutschland weiter zunehmen, wobei Frauen stärker betroffen sind als Männer. Nach wie vor sind im Ostteil Deutschlands weniger allergische Erkrankungen zu verzeichnen als im Westteil. Durch zunehmende Angleichung der Ernährungsgewohnheiten und Lebensbedingungen wird es jedoch zu einer weiteren Angleichung der Allergieraten kommen [68]. Promotion ARE - Löwicke / Augustin 24 3. Eigene Untersuchungen 3. Eigene Untersuchungen 3.1 Methodik 3.1.1 Studienpopulation Für die vorliegende Studie wurden 840 Kleinkinder im Alter von 0 bis 4 Jahren zur Datengewinnung herangezogen, da in diesem Alter akute respiratorische Erkrankungen erfahrungsgemäß die Mehrheit aller Erkrankungen darstellen. Es handelt sich bei den untersuchten Kollektiven um die Gesamtzahl aller Kinder aus der Stadt Erfurt, welche Kindertagesstätten besuchten. Es wurde eine Responserate von 92% erreicht. Der relativ geringe Anteil von NonRespondern mit 8% wird gebildet von Eltern, die die Teilnahme an der Befragung aus ganz persönlichen Gründen ablehnten. 3.1.2 Diese Studiendesign und Methoden epidemiologische Studie sollte Risikofaktoren für die Erkrankungshäufigkeiten an akuten respiratorischen Infekten (ARE) bei Kleinkindern im Vergleich zu anderen Untersuchungen ermitteln und damit gleichzeitig Hinweise darauf geben, welche Umweltfaktoren zur Senkung der ARE verändert werden müssten. Unter einer akuten respiratorischen Erkrankung verstehen wir dabei einen akuten Infekt der Atemwege mit und ohne Fieber. Das Untersuchungsgebiet umfasst die Stadt Erfurt einschließlich der eingemeindeten Ortschaften, im Ganzen ein Gebiet von ungefähr 1000 km2 und ca. 215.000 Einwohnern [42]. Die Stadt besteht aus 44 Wohngebieten mit 120 Kindereinrichtungen, welche ungleichmäßig über das Stadtgebiet verteilt sind. Von den 120 Kindertagesstätten und Kinderkrippen befinden sich 20 Einrichtungen in freier Trägerschaft. Durch die Wahl des Untersuchungsgebietes war eine genügend große Probandenzahl sichergestellt. Zur Untersuchung des Einflusses der Luftverunreinigungen auf die Häufigkeit und Dauer der ARE war es wichtig, dass eine korrekte Einschätzung der Luftund Klimaverhältnisse auf der Basis der Messdaten des Umweltamtes der Stadt vorgenommen werden konnte. Promotion ARE - Löwicke / Augustin 25 3. Eigene Untersuchungen Der Erhebungszeitraum erstreckte sich über 6 Monate. Er begann am 01.10.1996 und endete am 31.03.1997. Das Winterhalbjahr wurde aus mehreren Gründen ausgewählt: Erstens ist dies die Haupterkrankungszeit an ARE. Zweitens tritt im Winter als Hauptheizperiode durch die vermehrte Verbrennung fossiler Brennstoffe eine erhöhte Luftschadstoffkonzentration auf und drittens häufen sich im Winter die klimatisch ungünstigen Inversionswetterlagen. Erhöhte Schadstoffkonzentrationen in der Luft gelten nach Literaturangaben als ein erheblicher Risikofaktor der ARE. Darüber hinaus bietet das Winterhalbjahr den Vorteil, dass nicht ein größerer Teil der Probanden der Studie über längere Zeit durch Urlaub entzogen ist. Im Rahmen dieser Promotionsarbeit konnte nur ein einziger Erhebungsdurchgang erfolgen, da auch der Zeitrahmen der Studie begrenzt war. Perspektivisch wäre es wünschenswert für die Aussagekraft einer solchen Erhebung, eine Kohorte über mehrere Untersuchungswellen zu observieren. Nach der Auswertung der Literatur stellten wir ein standardisiertes Frageprogramm zur Erfassung der Risikofaktoren der ARE zusammen. Hierbei berücksichtigten wir insgesamt 195 Faktoren, welche möglicherweise das Auftreten der ARE beeinflussten. Es handelt sich hierbei um Fragen zu Lage, Bau und Ausstattung von Kinderkrippen und Wohnungen, zur Lufthygiene, zum Raumklima, zum hygienischen Arbeiten und Verhalten sowie zum familiären Umfeld. In Anlehnung an einen 1990/91 in Jena und Stollberg zur Untersuchung der Risikofaktoren der ARE verwendeten Fragespiegel wurde das Grundgerüst des Fragebogens folgendermaßen gewählt : Fragen, die durch die Tagesstättenleiterinnen und Gruppen- erzieherinnen beantwortet wurden Fragen, die von Eltern beantwortet wurden. Die Kindereinrichtungen wurden von den Autoren besichtigt. Die Befragung selbst erfolgte als Interview, wobei in Ausnahmefällen und bei grundsätzlicher Bereitschaft zur Studienteilnahme aber zeitlichen Problemen der Eltern der Fragebogen zum Selbstausfüllen ausgehändigt wurde. Promotion ARE - Löwicke / Augustin 26 3. Eigene Untersuchungen Diese Bögen wurden mit einer Kennzeichnung versehen und der Auswertung zugeführt. Im Falle der Ablehnung der Interviewteilnahme erfolgte die Registrierung in der Gruppe der Non-Responder. Die vorliegende retrospektive Studie bringt den Nachteil mit sich, dass Wahrnehmungs- und Erinnerungsfehler bei den Befragten nicht ausgeschlossen werden können. Ein Abgleich der Elternangaben mit den Daten der Kindertagesstätten ergab aber, dass diese mit den Angaben der Eltern zu Dauer und Häufigkeit der ARE sehr gut übereinstimmen. Es ergab sich eine hohe Stabilität der Aussagen. Die Ausfalltage repräsentieren somit fast ausschließlich die respiratorischen Erkrankungen, also akute respiratorische Erkrankungen sowohl mit, als auch ohne Fieber. Die Daten der vorliegenden Studie wurden auf verschiedene Arten gewonnen. Die Befragung der Erzieherinnen und Eltern erstreckte sich über den gesamten Untersuchungszeitraum und zum Teil noch darüber hinaus. Die Daten über die Ausfälle der Kinder in den Einrichtungen wurden nach Ablauf des Untersuchungszeitraumes den Gruppenbüchern entnommen. Anschließend erfolgte ein Vergleich der Daten aus den Gruppenbüchern mit den Angaben der Eltern. Um eine genügend große Probandengruppe innerhalb der zur Verfügung stehenden Zeit zu erreichen, war es zweckmäßig und notwendig, Kinder aus Kindereinrichtungen für die Dissertation heranzuziehen. Die Promoventen sind sich bewusst, dass die Ergebnisse der Erfurter Studie folgerichtig auch nur für Kinder des Untersuchungsalters zutreffen, die Einrichtungen besuchen. Es ist jedoch anzunehmen, dass die auch außerhalb von Kindereinrichtungen vorhandenen Variablen mit Einfluss auf die Zielgröße Erkrankungszahl und Erkrankungsdauer in ähnlicher Weise auch bei anderen Kindern dieses Alters wirken. Vorteilhaft für unsere Untersuchung war, dass die Einrichtungen über einen großen Teil des Tages einen relativ gleichen und damit vergleichbaren Tagesablauf haben. In jeder Einrichtung wurde an mehreren, voneinander unabhängigen Terminen zu verschiedenen Tageszeiten und an verschiedenen Wochentagen befragt. Promotion ARE - Löwicke / Augustin 27 3. Eigene Untersuchungen Prinzipiell hatte jedes abholende Elternteil so die gleiche Chance, an der Studie teilzunehmen. Das heißt, ohne eine Vorauswahl zu treffen, wurde jeder vom Interviewer angesprochen. Ziel war es, so viele wie möglich in die Befragung einzubeziehen und somit die Stichprobe so groß wie möglich zu gestalten. Zur Sicherung der Reliabilität wurde geprüft und weitgehend gesichert, dass nicht bei der Befragung derselben Probanden verschiedene Interviewer unterschiedliche Aussagen zu gleichen Fragen bekommen. Ein Retest in der Vorphase der Untersuchung ergab eine hohe Stabilität der Aussagen der Variablen. Die Gültigkeit der Untersuchung wurde vor allem durch die Überprüfung der Kriteriumsvalidität ermittelt, d.h. wir verglichen die Antworten so weit wie möglich mit objektiven Außenkriterien, z.B. bei der Begehung der Kindereinrichtungen. Die durch die Befragung der Mitarbeiter der Kindereinrichtungen sowie der Eltern bzw. durch die Besichtigung der Kindereinrichtungen erhobenen Daten und die Luftqualität (SO2, Schwebstaub und NO2) korrelierten wir mit der Häufigkeit und Dauer der ARE. Die Zielgrößen ergaben sich durch Dichotomisierung Beobachtungszeitraum des von Merkmals sechs „Erkrankungshäufigkeit Monaten“ in die Kategorien im 0-7 Erkrankungen und >7 Erkrankungen, sowie des Merkmals „Erkrankungstage im Beobachtungszeitraum von sechs Monaten“ in die Kategorien 0-25 Erkrankungstage und >25 Erkrankungstage. Die Auswertung erfolgte durch einfache Häufigkeitsanalysen, bivariate Analysen sowie durch multiple logistische Regressionsanalysen. Die Untersuchungspopulation wird dargestellt durch alle Kinder der Geburtsjahre 1993 bis 1996, die Einrichtungen besuchen. Der Stichprobenumfang stellt 92% aller Kleinkinder in den Einrichtungen dar. Promotion ARE - Löwicke / Augustin 28 3. Eigene Untersuchungen 3.2 Ergebnisse 3.2.1 Kindertagesstätten Die Kindereinrichtungen im Wohngebiet Ilversgehofen (ILV) wiesen mit 97 Fragebögen den höchsten Anteil an befragten Kindern auf. Das entspricht einem Anteil von 11,5% an der Gesamterhebung. Im einzelnen handelt es sich dabei um die Tagesstätten in der Oststraße, in der Bleichenstrasse, in der Vollbrachtstrasse und im Fuchsgrund. Mit 82 bzw. 70 Befragungen wiesen auch die Wohngebiete Altstadt (ALT) und Herrenberg (HER) hohe Anteile von 9,8% und 8,3% auf. Diese drei Wohngebiete decken somit fast ein Drittel aller Befragungen ab. Die meisten Kinder wohnen auch in dem Wohngebiet, in dem sie eine Einrichtung besuchen. Für 84 Kindertagesstätten wurde die Gruppenstärke erhoben. 364 Kinder (43,3%) sind demnach in Gruppen mit 14 bis 16 Kindern untergebracht. Die minimale Gruppenstärke von 8 Kindern pro Gruppe ist hauptsächlich in Kinderkrippen vorherrschend. Nur ein Minimum der Kinder ist in Gruppen mit Stärken von mehr als 24 Kindern untergebracht. In der Regel besuchen die Kinder gemischte Gruppen d.h., der Kleinkindanteil beträgt weniger als die Hälfte. Das betrifft 64,8% der befragten Kinder. Es gibt Einrichtungen mit einem bis zu 100%igen Kleinkindanteil, die Kinderkrippen. Hier konnte nur der Anteil der Altersgruppe bis zwei Jahre befragt werden. Die Frage nach dem möglichen Einfluss der Altersstruktur der Untersuchungspopulation auf die Häufigkeit und Dauer der Erkrankung findet Berücksichtigung in der Risikoschätzung (Mantell-Haenszel-Schätzer). Über die Hälfte der Kinder (54%) gelangen unter den Bedingungen einer gut infrastrukturierten Innenstadt entlang der Hauptstraße in ihre Einrichtung, wobei 25% in durchschnittlich 16 min mit dem Auto gebracht werden. In ca. derselben Zeit (15 min) gelangen 17% der Kinder zu Fuß in die Kindereinrichtungen. Weitaus länger 31 min bzw. 24 min benötigen Kinder, die mit dem öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) unterwegs sind. Ein geringerer Anteil von 24 Kindern (3%) benötigt 20 min, um durch einen Park die Einrichtung zu erreichen. 54 Kinder kommen durch ein Wohngebiet in die Einrichtung (37%), wobei knapp die Hälfte von ihnen 10 min zu Fuß unterwegs ist. Promotion ARE - Löwicke / Augustin 29 3. Eigene Untersuchungen 3.2.2 Luftschadstoffsituation im Untersuchungsgebiet Es gibt verschiedene Grenzwerte der Lufthygiene. Die Höchstwerte zum Schutz vor Gesundheitsgefahren sind in den Technischen Anleitungen zur Reinhaltung der Luft verbindlich festgelegt. Es sind dies die Immissionswerte 1 und 2 (IW 1, IW 2). Der IW 1 ist der arithmetische Jahresmittelwert der Einzelmessungen in einem Meßgebiet. Der IW 2 ist der 98%-Wert der Summenhäufigkeitsverteilung aller Einzelwerte eines Jahres in einem Meßgebiet. In der vorliegenden Arbeit beziehen wir uns auf die Maximalen Immissionskonzentrationen (MIK). Die MIK sind empfohlene Höchstwerte für Immissionen zum Schutz vor nachteiligen Wirkungen und Gesundheitsschäden. Sie sind in der VDI-Richtlinie 2310 dargelegt. Die MIKWerte sind strenger als die o. g. Immissionswerte und ihre Einhaltung ist freiwillig. (Tabelle 1, VDI 2310) [35] Es bietet sich an, zum Vergleich auch die Maximale Immissionskonzentration als maximalen Halbstundenmittelwert (max.HMW), für Schwebstaub (SwSt) abweichend davon als maximalen 1-Stundenmittelwert (max.1h MW) und als maximalen Tagesmittelwert (max.TMW) zu verwenden. VDI 2310 / MIK- Werte (in mg/m3) 1 /2 Stunde i.D. Tabelle 1 Schadstoff 24 Stunden i.D. SO2 1.00 0.30 NO 1.0 0.5 NO2 0.20 0.10 50 10 0.45* 0.30 CO SwSt (*) 1 Stunde i.D. Von der Thüringer Landesanstalt für Umwelt liegen die Ergebnisse der kontinuierlichen Imissionsmessung für das Winterhalbjahr 1996/97 vor [80,81]. Darin enthalten sind auch die interessierenden Werte der Messstationen in Erfurt, die sich in der Bergstraße (1), in der Krämpferstraße (2) und in der Karthäuserstraße (3) befinden. Die Messreihen in der Bergstraße sind in beiden Quartalen lückenhaft. Promotion ARE - Löwicke / Augustin 30 3. Eigene Untersuchungen Kennwerte für Schadstoffe in Erfurt im UZR (in mg/m3) IV.Quartal 1996 Tabelle 2 Schadstoff SO2 NO NO2 CO SwSt Max. HMW I.Quartal 1997 Max. TMW Max. HMW Max. TMW (2) 0.292 0.115 0.249 0.141 (3) 0.272 0.106 0.232 0.118 (1)** 0.938 0.463 0.845 0.385 (3) 0.578 0.214 0.522 0.169 (1)** 0.203 0.097 0.296 0.138 (3) 0.125 0.071 0.168 0.119 (2) 8.8 2.8 7.5 3.0 (2) 0.777* 0.132 0.313* 0.172 (3) 0.531* 0.178 0.315* 0.172 (*) max. 1h MW; (**) lückenhafte Messung, bedingte Aussage Bei den maximalen Halbstundenmittelwerten wurden für Schwefeldioxid die höchsten Konzentrationen in der Krämpferstraße (2) und für Stickstoffmonoxid in der Bergstraße (1) im IV. Quartal 1996 gemessen. Stickstoffdioxid zeigte die höchste Konzentration im I. Quartal 1997 in der Bergstraße. Die Kohlenmonoxidbelastung ist in beiden Quartalen als äußerst gering einzustufen. Beim Schwebstaub (SwSt) ergab sich die maximale Stundenkonzentration im IV. Quartal 1996 in der Krämpferstraße. (Tabelle 2, Kennwerte für Schadstoffe in Erfurt im UZR) [80,81] Der Monatsgang für Schwefeldioxid von September 1996 bis März 1997 weist den Gipfel in den Monaten Dezember 1996 und Januar 1997 auf. (Abb. 2, Monatsmittelwert SO2) Promotion ARE - Löwicke / Augustin 31 3. Eigene Untersuchungen Monatsmittelwert SO2 0,06 0,049 SO2 [mg/m3] 0,05 0,039 0,04 0,04 0,028 0,03 0,02 0,008 0,008 0,008 0,006 0,01 0,009 0,009 0,007 0,008 0,006 0,01 0 Sep 96 Okt 96 Nov 96 Dez 96 Jan 97 Feb 97 Mrz 97 Abb. 2: Monatsmittelwert SO2 der Messstationen (3) Karthäuserstraße (hell), Krämpferstraße(dunkel) (2) [80,81] Der anthropogen hervorgerufene Anteil des Luftschadstoffes Schwebstaub entsteht vorzugsweise aus Verbrennungsprozessen und festen Brennstoffen. Weitere Quellen sind Kraftfahrzeugverkehr und Bautätigkeiten. Der Monatsgang September- März für die Schwebstaubbelastung zeigt im Monat Januar 1997 den Maximalwert bei erhöhten Werten im Dezember 1996, März 1997 und Oktober 1996. Zu dieser Zeit existierten größere Baustellen in der Innenstadt. In beiden Untersuchungsquartalen wurde jedoch der MIK-Wert als Durchschnittswert der halbstündigen, stündigen und 24-stündigen Messungen bei allen genannten luftverunreinigenden Stoffen nicht überschritten. Monatsmittelwert SwSt 0,075 0,08 SwSt [mg/m3] 0,07 0,062 0,06 0,05 0,04 0,056 0,052 0,04 0,037 0,04 0,03 0,02 0,01 0 Sep 96 Okt 96 Nov 96 Dez 96 Jan 97 Feb 97 Mrz 97 Abb. 3: Monatsmittelwert von Schwebstaub [80,81] Promotion ARE - Löwicke / Augustin 32 3. Eigene Untersuchungen Der Verlauf der NO2- Werte zeigt am wenigsten eine Beeinflussung durch jahreszeitliche Faktoren. Hauptemittenten sind Verbrennungsmotoren und der Straßenverkehr ist nicht allzu starken jahreszeitlichen Schwankungen unterworfen. Monatsmittelwert NO2 0,09 0,078 0,08 0,065 NO2 [mg/m3] 0,07 0,06 0,05 0,055 0,04 0,051 0,045 0,05 0,05 0,039 0,034 0,075 0,064 0,067 0,04 0,037 0,03 0,02 0,01 0 Sep-96 Okt-96 Nov-96 Dez-96 Jan-97 Feb-97 Mrz-97 Abb. 4: Monatsmittelwert NO2 der Messstationen (1) Bergstraße (hell), Krämpferstraße (dunkel) (2) [80,81] In der Literatur wird angegeben, dass es eine auffällige Assoziation zwischen den zeitlichen Verläufen von Morbiditätsstatistiken und Luftschadstoffbelastungen gibt [82]. 3.2.3 Analyse der Daten 3.2.3.1 Allgemeines Es sind in der vorliegenden Studie Variablen allen Skalenniveaus enthalten. Die überwiegende Mehrzahl stellen nominal skalierte und ordinal skalierte Daten weniger die metrischen Variablen dar. Bereits bei der ersten Betrachtung der Daten im Anschluss an die Befragung stellte sich heraus, dass ein großer Teil der Variablen mit einer Ausprägung vorliegt und somit im Sinne der Datenreduktion nicht mehr von Variablen sondern von Faktoren zu sprechen ist. So ist beispielsweise die Frage nach den Fenstertypen von nahezu allen Befragten gleich beantwortet worden. Es ist wichtig, diese Faktoren zu kennen, da sie als feststehende Größen für alle Befragten anzunehmen sind. Promotion ARE - Löwicke / Augustin 33 3. Eigene Untersuchungen Die univariate explorative Datenanalyse untersucht mittels Häufigkeitsauszählung die Besetzung der Variablenausprägungen. Die Zielvariable ist die Fehlhäufigkeit der Kinder in der Einrichtung. Diese metrische Variable wurde jeweils dichotomisiert in die Variablen Dauer und Zahl der ARE. Alle weiteren Variablen sind einen Einfluss ausübende Variablen, wobei zum einen zwischen mehr und weniger stark individualisierten Variablen und zum anderen nicht individualisierten Variablen unterschieden werden muss. Die unabhängigen Variablen als individuellen Schwankungen unterworfene und nicht gut kontrollierbare Variablen stammen vorwiegend aus dem persönlichen Lebensumfeld der Kinder. Die statistische Sicherung des Zuwachses oder der Abnahme von Ausfalltagen durch ARE, also der Differenz zum Durchschnittswert ist bedeutsam. Überprüft wird der Einfluss von Faktoren auf das Objekt Kind. In der Grundgesamtheit gibt es kaum eine Beobachtungseinheit, die frei von der betreffenden Erkrankung und der entsprechenden Symptomatik, wie z. B. Husten, Schnupfen, Heiserkeit als Symptom der ARE ist. Dadurch ergibt sich die Kontrollgruppe als die weniger häufig von ARE betroffene Gruppe, im Gegensatz zur häufiger betroffenen Fallgruppe. Im Fall der spezifischen Erkrankungen spaltet sich die Untersuchungspopulation in die Stichproben der Erkrankten und der Nicht-Erkrankten. Es wurden die Häufigkeiten der Erkrankungen des allergischen Formenkreises und die akuten respiratorischen Erkrankungen nach Geschlecht und nach verschiedenen Altersgruppen tabellarisch dargestellt. Die Unterteilung in die drei Altersgruppen richtete sich nach dem Aufnahmealter in die Kindereinrichtung und der Zuordnung zu einer Gruppe mit vorwiegend kleinen Kindern z.B. Kinderkrippe. Jedes Kind hat eine unterschiedliche Chance, eine bestimmte Einrichtung zu besuchen. Unter den Kindertagesstätten sind einige, die ein spezifisches Klientel aufzeigen. Diese Selektion ist für den Betrachter nicht zu umgehen, sie ist nur durch die Einbeziehung aller Einrichtungen ausgleichbar. Promotion ARE - Löwicke / Augustin 34 3. Eigene Untersuchungen 3.2.3.2 Beschreibung der Untersuchungspopulation Alle Kinder der Untersuchungspopulation haben die Gemeinsamkeit, eine Kindereinrichtung in der Stadt Erfurt zu besuchen. Im folgenden wird die Stichprobe als Probandengruppe bezeichnet. Im statistischen Sinne können die Ergebnisse der Erhebung nicht auf die Gesamtheit aller Kinder der Stadt Erfurt übertragen werden. Mit Hilfe der Datenanalyse ist ein Überblick über das Vorkommen der wichtigsten Einflußgrößen für die Untersuchungspopulation des Untersuchungsgebietes gewonnen worden. Die Darstellung der Häufigkeiten der bedeutendsten Einflußgrößen ist die Grundlage für weitere statistische Datenoperationen. Hierdurch wird ebenfalls die Basisinformation für die Eigenschaften der Studienpopulation gewonnen. Abb. 5: Altersstruktur der Kinder der Untersuchungspopulation Promotion ARE - Löwicke / Augustin 35 3. Eigene Untersuchungen Die Altersstruktur der Mütter ist folgendermaßen zu charakterisieren: Das Alter der Mütter reichte von 16 bis zu 45 Jahren. Das am häufigsten vertretene mütterliche Alter ist 30 Jahre (Modus). Die Variable Alter der Mutter ist annähernd normal verteilt. Die Darstellung der Häufigkeitsverteilung im Histogramm zeigte bei eingelegter Normalverteilung einen geringfügig linkssteilen Kurvenverlauf. 836 von 840 vorgesehenen Müttern beteiligten sich an der Untersuchung. Abb.6: Alter der befragten Mütter in der Untersuchungspopulation Zu den Einflussgrößen wird das Rauchen der Eltern in der Wohnung und somit das Passivrauchen gezählt. In 38% der Haushalte wird in Anwesenheit des Kindes geraucht. Die Frage nach Rauchen in einem vorgesehenem Raum der Einrichtung wurde in 9 von 17 Kindergärten positiv beantwortet. Eine Beeinträchtigung des Raumklimas durch Feuchtigkeit besteht nach den Angaben für die Haushalte in 17%, wobei zusätzlich 11% der Haushalte zwar keine feuchten Zimmerwände, wohl aber Feuchtigkeit an den Wänden durch Kondenswasser benennen. Promotion ARE - Löwicke / Augustin 36 3. Eigene Untersuchungen Wichtige Variablen im Zusammenhang mit der frühkindlichen Entwicklung sind erfragt worden. Dies gilt auch für die Frage nach dem Zeitpunkt der Geburt. Bei 513 von 835 Kindern wurde der Geburtstermin eingehalten. Sie sind somit zu 61% vertreten. 74 Kinder sind frühgeborene Kinder. Das entspricht 9% aller Kinder. Der Rest hatte den Geburtstermin überschritten. Im Ergebnis stehen weiterhin über 50% der Kinder, die eine Erstgeburt sind für jede Altersgruppe. Von 836 Müttern sind 506 beschäftigt. Das entspricht einem Anteil von 60%. Davon wiederum arbeiten 112 oder 22% im Schichtdienst. Ein Anteil von 36% der Mütter der Kinder ist arbeitslos; 4% machten keine Angaben. Außerdem sind 162 Mütter allein erziehend (19%) und gut 50% davon sind erwerbslos. Die älteste Altersgruppe ist für die Jungen und die Mädchen zu über 55% repräsentiert. Die mittlere und jüngste Altersgruppe stellen 25% bzw. 11% aller Kinder dar. Es besteht ein sehr ausgewogenes Verhältnis zwischen dem Anteil der befragten Jungen und der befragten Mädchen, insgesamt besteht eine nahezu 50% ige suchungspopulation Verteilung. haben 12% Von den allen Befragten Fragebogen selbst der Unter- ausgefüllt (Selbstausfüller). Die Expositionsdauer des Freiluftaufenthaltes gilt in der Literatur [33] als ein die ARE beeinflussender Faktor. Die Kinder der Untersuchungspopulation waren in der Regel zwischen 11/2 Stunden und 21/2 Stunden am Tag im Freien (Modus 130 Kinder), wobei die Angaben für den Freiluftaufenthalt zwischen 0 Minuten (min) und 430 Minuten schwanken. Der gesamte tägliche Freiluftaufenthalt besteht aus der während des Kindergartenbesuches im Freien verbrachten Zeit, aus den Wegzeiten von der Wohnung in die Einrichtung und zurück und der in der Freizeit außerhalb der Wohnung verbrachten Zeit. Es verbringen 466 Kinder (56%) 155 min oder weniger pro Tag im Freien. Promotion ARE - Löwicke / Augustin 37 3. Eigene Untersuchungen 0–18 Mo 18-30 Mo 30-48 Mo Zahl der Untersuchten Anzahl Jungen 58 113 252 423 Anzahl Mädchen 49 129 239 417 Passivrauchen, Anteil in % 21 34 44 315 Selbstausfüller, Anteil in % 10 12 12 101 83 77 76 651 innerhalb der Whg. mit Holz, Kohle oder Öl 10 11 11 86 innerhalb der Whg. mit Gas 7 12 13 97 Kochen mit Gas, Anteil in % 20 26 24 191 Sanierung der Whg., Anteil in % 41 41 43 345 Geschwistern, 44 52 56 443 Schlafraum, 57 59 65 519 Erstgeborene Kinder, Anteil in % 58 53 53 449 Arbeit der Mutter, Anteil in % 90 57 56 506 allein erziehende Mutter, Anteil in % 20 17 20 162 Heizquelle, Anteil in % außerhalb der Whg. innerhalb mit Strom oder demographische Daten Vorhandensein von Anteil in % weitere Personen im Anteil in % Abb.7: Häufigkeiten wichtiger Einflussgrößen in der Population Promotion ARE - Löwicke / Augustin 38 3. Eigene Untersuchungen Kinder im Alter von über 21/2 Jahren haben in 56% der Fälle Geschwister, in der jüngsten Gruppe zu 44%. Für die Frage nach weiteren Personen im Schlafraum ergab sich, dass in jeder Altersgruppe über 55% der Kinder einen gemeinsamen Schlafraum zusammen mit den Eltern oder Geschwistern (Bedroom-Sharing) haben. In der ältesten Gruppe teilen sich 65% der Kinder mit einer anderen Person den Schlafraum. Eine steigende Tendenz im Hinblick der Altersgruppen besteht auch für die Einflußgröße Passivrauchen. Es sind 44% der Kinder in der ältesten Gruppe von rauchenden Eltern betroffen. Selbst Kinder im Säuglingsalter sind zu 20% in das Rauchen der Eltern einbezogen. Von 800 Kindern leben 45% in Wohnungen, die zwischen den Jahren 1450 und 1968 gebaut worden sind. 43% der Kinder leben in Wohnungen, die im Rahmen des Wohnungsbauprogrammes der DDR errichtet wurden. Eine Minderheit von 12% lebt in Wohnungen, die nach 1989 entstanden sind. 41 Eltern (5%) machen keine Angabe zur Wohnungen. 42% der Kinder leben in sanierten Wohnungen. In der Nähe von Baustellen im Untersuchungszeitraum wohnten ebenfalls 42%. Für die Beurteilung weiterer Ergebnisse ist es Voraussetzung, die Innenraumbelastung für die Wohnumgebung in der Untersuchungspopulation festzustellen. So ist im Zuge der umfassenden Wohnungssanierungen der größte Teil der Kinder, nämlich 78% in einer nicht durch eigene Heizquellen belasteten Wohnung zu Hause, d.h., in der Mehrzahl der Haushalte der Untersuchungspopulation ist die Heizquelle außerhalb der Wohnung, oder aber die Wärmeerzeugung erfolgt mit Strom. Eine Luftbelastung durch Heizungen mit dem Energieträger Gas wurde in der mittleren und in der ältesten Altersgruppe mit 12% bzw. 13% angegeben. In der jüngsten Gruppe betraf das nur sieben Haushalte. Der fossile Brennstoff Kohle ist in allen Haushalten zu ca. 10% vertreten. Gekocht wird in jeder Altersgruppe in 20% der Haushalte mit Gas. Im Fragebogen sind die Ermittlungen zur Lokalisation des Emittenten berücksichtigt durch die Fragen zur Sanierung und zur Wohnlage. Ebenfalls wurde die Dauer der Exposition berücksichtigt. In 58% der Fälle wurde angegeben, dass die Kinder im Untersuchungszeitraum in der Nähe einer Baustelle (Umkreis von 100m) wohnten. Promotion ARE - Löwicke / Augustin 39 3. Eigene Untersuchungen 17% der Kinder waren während der Sanierung der Wohnung/des Hauses anwesend. Dabei ist zu beachten, dass 24% der angegeben Baustellen mit der Sanierungsbaustelle in der eigenen Wohnung identisch sind. Der Straßenverkehr gilt als Hauptemittent für Stickoxide. Die Frage nach einer stark befahrenen Straße in der nächsten Wohnumgebung wurde von 69% positiv beantwortet. Fast 2/3 der Kindertagesstätten der Innenstadt sind durch eine Sanierung bei Anwesenheit der Kinder bzw. durch Immissionen einer Hauptverkehrsstraße betroffen. 3.2.3.3 Auftreten respiratorischer Erkrankungen in der Untersuchungspopulation Akute respiratorische Erkrankungen (ARE) im Untersuchungszeitraum: Es erkrankten 90% aller befragten Kinder der Untersuchungspopulation im Winterhalbjahr 1996/97 an akuten respiratorischen Erkrankungen (ARE) mit und ohne Fieber. Es traten dabei eine bis sieben Erkrankungsepisoden auf. Von den erkrankten Kindern litten 55% an einer ARE ohne Fieber und 45% an einer ARE mit Fieber. Prävalenz schwerer respiratorischer Erkrankungen in der Untersuchungspopulation: Seit der Geburt traten bei den Kindern ein bis mehrmals komplizierte respiratorische Erkrankungen z.B. Angina, Otitis media usw. auf. Außerdem wurde gesondert nach Bronchitis, Pneumonie und Pseudokrupp gefragt. Insgesamt hatten schon 51% aller Kinder (n=839) eine solch schwere ARE mit Fieber und Antibiotikaeinnahme (Schwere ARE). Die Stichprobenumfänge erkrankte/nicht erkrankte Kinder (n= 425/414) für die Schwere ARE sind nahezu identisch. Auch innerhalb der Altersgruppen (AG) gab es keine auffälligen Unterschiede in der Verteilung. Das bedeutet, dass in der Untersuchungspopulation die schweren Erkältungskrankheiten unabhängig vom Alter des Kindes auftreten. (Tabelle 3, Schwere ARE/Altersgruppen) Promotion ARE - Löwicke / Augustin 40 3. Eigene Untersuchungen Schwere ARE / Altersgruppen Tabelle 3 erkrankt nicht erkrankt Gesamt Anzahl % Anzahl % Anzahl (%) 0-18 Monate 58 14 49 12 107 (13) 18-30 Monate 118 28 124 30 242 (29) 30-48 Monate 249 58 241 58 490 (58) Gesamt 425 51 414 49 839 Die Verteilung der Geschlechter auf die befragten Kinder ist gleich. In der erkrankten Gruppe überwiegen mit 52% die Jungen, in der Gruppe der nicht erkrankten Kinder die Mädchen. (Tabelle 4, Schwere ARE/Geschlecht) Schwere ARE / Geschlecht Tabelle 4 erkrankt nicht erkrankt Gesamt Anzahl % Anzahl % Anzahl (%) Mädchen 202 48 215 52 417 (50) Jungen 223 52 199 48 422 (50) Gesamt 425 51 414 49 839 Eine Bronchitis als eine Form der schweren ARE hatten bereits 21% aller Kinder (n=840) durchgemacht. Im Vergleich der Stichprobe der erkrankten Kinder (n=174) mit der Stichprobe der nicht erkrankten Kinder (n=666) überwiegen deutlich die nicht erkrankten Kinder. Die Kinder der mittleren Altersgruppe haben in beiden Stichproben einen etwa gleichen Anteil. Die jüngste AG ist in der erkrankten Gruppe um 8% stärker repräsentiert, die älteste AG um 7% stärker in der nicht erkrankten Gruppe. (Tabelle 5, Bronchitis/Altersgruppen) Promotion ARE - Löwicke / Augustin 41 3. Eigene Untersuchungen Bronchitis / Altersgruppen erkrankt Tabelle 5 Anzahl nicht erkrankt % Anzahl Gesamt % Anzahl (%) 0-18 Monate 33 19 74 11 107 (13) 18-30 Monate 48 28 194 29 242 (29) 30-48 Monate 93 53 398 60 491 (58) Gesamt 174 21 666 79 840 In der Stichprobe der erkrankten Kinder (n=174) überwiegend leicht die Jungen. In der Stichprobe der nicht erkrankten Kinder (n=665) herrscht Gleichverteilung. Bronchitits trat somit nahezu geschlechtsunabhängig auf. (Tabelle 6, Bronchitis/Geschlecht) Bronchitis / Geschlecht Tabelle 6 erkrankt nicht erkrankt Gesamt Anzahl % Anzahl % Anzahl (%) Mädchen 83 48 334 50 417 (50) Jungen 91 52 331 50 422 (50) Gesamt 174 21 665 79 839 Eine Pneumonie als weitere Form der komplizierten ARE trat bei 11% der Kinder schon einmal auf. Auch hier überwiegt die Stichprobe der nicht Erkrankten. Die Verteilung der AG in der erkrankten und nicht erkrankten Stichprobe entspricht annähernd der Verteilung in der Untersuchungspopulation. Die Pneumonie trat somit altersunabhängig auf. (Tabelle 7, Pneumonie/Altersgruppen) Promotion ARE - Löwicke / Augustin 42 3. Eigene Untersuchungen Pneumonie / Altersgruppen erkrankt Tabelle 7 nicht erkrankt Gesamt Anzahl % Anzahl % Anzahl (%) 0-18 Monate 13 14 94 13 107 (13) 18-30 Monate 25 26 217 29 242 (29) 30-48 Monate 57 60 431 58 488 (58) Gesamt 95 11 742 89 837 Die Mädchen sind geringfügig häufiger erkrankt. Die Geschlechtsverteilung in der Stichprobe der nicht erkrankten entspricht annähernd der Geschlechtsverteilung in der Untersuchungspopulation. (Tabelle 8, Pneumonie/Geschlecht) Pneumonie / Geschlecht Tabelle 8 erkrankt nicht erkrankt Gesamt Anzahl % Anzahl % Anzahl (%) Mädchen 51 53 367 49 418 (50) Jungen 45 47 377 51 422 (50) Gesamt 96 11 744 89 840 17% aller Kinder (n=839) hatten mindestens drei Monate im Jahr Krankheitszeichen einer respiratorischen Infektion. Die Stichprobe der nicht erkrankten Kinder (n=698) entspricht in der Verteilung der AG der Gesamtverteilung. In der Stichprobe der erkrankten Kinder (n=141) gab es in der mittleren (- 6%) und der ältesten (+ 6%) AG eine Abweichung zur Gesamtverteilung. Dieses Ergebnis könnte ein Hinweis darauf sein, dass länger dauernde und chronische Infektionen erst im Kindergartenalter in der Untersuchungspopulation an Bedeutung gewonnen haben. (Tabelle 9, chronischer Infekt/Altersgruppen) Promotion ARE - Löwicke / Augustin 43 3. Eigene Untersuchungen chronischer Infekt / Altersgruppen Tabelle 9 Die erkrankt nicht erkrankt Gesamt Anzahl % Anzahl % Anzahl (%) 0-18 Monate 19 13 88 13 107 (13) 18-30 Monate 32 23 210 30 242 (29) 30-48 Monate 90 64 400 57 490 (58) Gesamt 141 17 698 83 839 nicht erkrankten Kinder (n=698) spiegelt Stichprobe der Geschlechtsverteilung in der Untersuchungspopulation wider. In die der Stichprobe der erkrankten Kinder (n=141) waren die Jungen geringfügig häufiger betroffen, nämlich 6% mehr als die Mädchen. (Tabelle 10, chronischer Infekt/Geschlecht) Chronischer Infekt / Geschlecht Tabelle 10 erkrankt nicht erkrankt Gesamt Anzahl % Anzahl % Anzahl (%) Mädchen 66 47 351 50 417 (50) Jungen 75 53 347 50 422 (50) Gesamt 141 17 698 83 839 Von den Kindern der Untersuchungspopulation (n=839) hatten 13% einen oder mehrere Pseudokruppanfälle. In der Stichprobe der nicht erkrankten Kinder gab es nur geringe Abweichungen zur Verteilung der Altersgruppen in der Untersuchungspopulation. Auffällige Abweichungen traten in der Stichprobe der erkrankten Kinder auf. Die jüngsten Kinder waren zu 9% geringer vertreten, die ältesten Kinder waren zu 13% öfter vertreten, als in der Untersuchungspopulation. Das macht deutlich, dass Pseudokrupp vermehrt bei älteren Kleinkindern auftrat. (Tabelle 11, Pseudokrupp/Altersgruppen) Promotion ARE - Löwicke / Augustin 44 3. Eigene Untersuchungen Pseudokrupp / Altersgruppen Tabelle 11 erkrankt nicht erkrankt Gesamt Anzahl % Anzahl % Anzahl (%) 0-18 Monate 4 4 103 14 107 (13) 18-30 Monate 28 25 214 30 242 (29) 30-48 Monate 80 71 410 56 490 (58) Gesamt 112 13 727 87 839 Die Jungen waren im Vergleich zu den Mädchen innerhalb der Stichprobe der Erkrankten (n=112) zu 8% häufiger vertreten und im Vergleich zur Untersuchungspopulation 4% häufiger. (Tabelle 12, Pseudokrupp/Geschlecht) Pseudokrupp / Geschlecht Tabelle 12 erkrankt nicht erkrankt Gesamt Anzahl % Anzahl % Anzahl (%) Mädchen 52 46 365 50 417 (50) Jungen 60 54 362 50 422 (50) Gesamt 112 13 727 87 839 Für die Kinder der Untersuchungspopulation lässt sich zusammenfassend feststellen, dass mit Ausnahme der schweren respiratorischen Erkrankungen mit Fieber und antibiotischer Therapie der Anteil der nicht erkrankten Kinder (79%-89%) deutlich über dem Anteil der erkrankten Kinder (11%-21%) liegt. Außer für Pneumonie sind die Jungen geringfügig häufiger erkrankt. Ihr Anteil an den Erkrankten liegt zwischen 47% und 54%. Promotion ARE - Löwicke / Augustin 45 3. Eigene Untersuchungen 3.2.3.4 Häufigkeiten von Ausfalltagen Die Ausfalltage (AT) sind individuell für 767 Kinder der Untersuchungspopulation anhand der Gruppenbücher mit Dokumentation durch die Erzieherinnen erfasst worden.. Die Häufigkeitsanalyse erbrachte eine minimale Anzahl von 0 AT und maximal 99 AT pro Kind im Winterhalbjahr 1996/97. Im Histogramm wird deutlich, dass der Gipfel bei 18 AT pro Kind liegt. Die beobachtete Verteilung der AT ist auffallend rechtsschief und extrem steil im Bezug auf die Normalverteilung. Die Häufigkeiten von 15 bis 28 AT pro Kind sind stark überrepräsentiert. (Abb.8, Gesamtausfalltage) Abb.8: Häufigkeit der Ausfalltage von 767 Kindern im Untersuchungszeitraum Es wurden die Ausfalltage (AT) von 136 Kindern, von denen auch Angaben der Eltern zu Ausfalltagen vorlagen, für die Auswertung von deren monatlicher Verteilung verwendet. Im Winterhalbjahr 1996/97 gibt es insgesamt 3484 Ausfalltage für diese 136 Kinder. Die Ausfalltage verteilten sich wie folgt auf die einzelnen Monate: Oktober 1996 – 607 AT Promotion ARE - Löwicke / Augustin 46 3. Eigene Untersuchungen November 1996 – 495 AT Dezember 1996 – 426 AT Januar 1997 – 734 AT Februar 1997 – 683 AT März 1997 – 539 AT. Der Monatsmaximalwert der Ausfalltage ist im Januar 1997, der Monat Februar 1997 erreicht den zweitgrößten Wert, der Oktober 1996 den dritt größten Wert. Es folgen die Monate März 1997, November 1996 und Dezember 1996 in absteigender Reihenfolge. Es fällt auf, dass der Monatsmaximalwert der Ausfalltage mit den Schadstoffspitzenwerten im Januar 1997 zusammenfällt (siehe S. 32f., Abb. 2-4). Diese 3484 Ausfalltage für die 136 Kinder entsprechen einem durchschnittlichen Ausfall von 26 Tagen pro Kind. 55% (n=1916) der Erkrankungstage entfallen auf ARE ohne Fieber und 45% (n=1568) auf ARE mit Fieber. Das gleiche Verhältnis besteht auch für die Zahl der ARE. Laut Dokumentation durch die Erzieherin fehlt ein Kind im Halbjahr 1996/97 durchschnittlich 25 Tage. Auf diese Weise konnte überprüft werden, inwiefern die Elternangaben mit den Dokumentationen der Erzieherinnen übereinstimmen. Es zeigt sich, dass eine weitgehende Übereinstimmung vorliegt. In fast allen Einrichtungen bestätigen die interviewten Erzieherinnen, dass je nach Empfinden der Eltern die Kinder diese häufig mit leichten Erkältungskrankheiten (z.B. Rhinitis) zumindest zeitweise besuchten. Das ist eine mögliche Erklärung für die geringe Abweichung zwischen den Angaben der Eltern und den Angaben aus den Gruppenbüchern, denn es ist nicht absolut sicher auszuschließen, dass ein geringer Anteil der Ausfalltage eine andere Ursache als eine ARE hatte. Für jede Einrichtung wurde ein durchschnittlicher Wert für die Ausfalltage pro Kind dieser Einrichtung ermittelt. Die am häufigsten auftretende Ausprägung, der Gipfel, beträgt 24 Ausfalltage. Das arithmetische Mittel liegt bei 25 Ausfalltagen. Minimal traten 4 Ausfalltage und maximal 99 Ausfalltage auf. Promotion ARE - Löwicke / Augustin 47 3. Eigene Untersuchungen Vier von fünf Einrichtungen mit 100%igem Kleinkindanteil, also Kinderkrippen, wiesen auffallend hohe durchschnittliche Ausfalltagszahlen zwischen 26 und 42 AT pro Kind auf. Das ist ein Hinweis darauf, dass Kindergruppen mit hohem oder ausschließlichem Kleinkindanteil (0 bis 2 Jahre) ein höheres Ansteckungsrisiko bzw. Reinfektionsrisiko haben. Außerdem fielen fünf Einrichtungen im Stadtgebiet Johannesvorstadt (JOV) auf, die benachbart und mit auffallend hohen Ausfalltagen belegt sind, ebenfalls drei Einrichtungen im Stadtgebiet Melchendorf/Wiesenhügel. Beide Stadtgebiete haben gemeinsam, dass dort ein hohes Verkehrsaufkommen herrscht. Die Einrichtungen unterscheiden sich wenig hinsichtlich der Gruppenstärke sowie der Anzahl der Kleinkinder pro Gruppe. Es besteht dazu eine Übereinstimmung der Tagesabläufe in den Einrichtungen, und im übrigen gibt es keine wesentlichen Unterschiede zu den meisten anderen Einrichtungen des Untersuchungsgebietes. Im Luftreinhalteplan der Stadt gilt das Gebiet JOV aber als stark durch Hausbrand und Straßenverkehr belastet. Die erfasste metrische Variable Ausfalltage mit vielen Ausprägungen ist die Basis für die Zielgrößen Dauer und Häufigkeit der ARE, die durch Dichotomisierung der Ausgangsvariablen entstanden und in die statistischen Analysen eingeflossen sind. 3.2.3.5. Auftreten von Atopien in der Untersuchungspopulation Für die ausgewählten Erkrankungen des allergischen Formenkreises sind ebenfalls Häufigkeitsanalysen durchgeführt worden. Die Neurodermitis trat bei 23% aller Kinder (n=837) der Untersuchungspopulation auf. Die Stichprobenumfänge der Erkrankten (n=190) und der nicht Erkrankten (n=647) weichen erheblich voneinander ab. Die Verteilung der Altersgruppen in der Gruppe der nicht Erkrankten entspricht in etwa der Verteilung in der Untersuchungspopulation. In der Gruppe der Erkrankten weicht die jüngste AG um 3% nach unten und die mittlere AG um 4% nach oben ab. Die älteste AG entspricht ihrer Repräsentation in der Untersuchungspopulation. (Tabelle 13, Neurodermitis/Altersgruppen) Promotion ARE - Löwicke / Augustin 48 3. Eigene Untersuchungen Neurodermitis / Altersgruppen Tabelle 13 erkrankt nicht erkrankt Gesa mt Anzahl % Anzahl % Anzahl (%) 0-18 Monate 18 10 89 14 107 (13) 18-30 Monate 63 33 179 28 242 (29) 30-48 Monate 109 57 379 58 488 (58) Ge sa mt 190 23 647 77 837 Es sind 23% aller Kinder (n=837) an Neurodermitis erkrankt. In der Stichprobe der erkrankten Kinder (n=190) waren die Mädchen zu 10% öfter betroffen als die Jungen und zu 5% Untersuchungspopulation öfter, entspricht. als es Das ihrem weist Anteil auf ein in der mögliche Geschlechtsspezifität der Neurodermitis hin. Die Verteilung in der Gruppe der nicht erkrankten Kinder (n=647) entspricht annähernd der Gesamtverteilung. (Tabelle 14, Neurodermitis/Geschlecht) Neurodermitis / Geschlecht Tabelle 14 erkrankt nicht erkrankt Gesamt Anzahl % Anzahl % Anzahl (%) Mädchen 105 55 311 48 416 (50) Jungen 85 45 336 52 421 (50) Gesamt 190 23 647 77 837 Milchschorf hat in der Untersuchungspopulation eine hohe Erkrankungsprävalenz von 48%. In den Altersgruppen beider Stichproben gab es nur geringe Abweichungen von maximal 2% im Vergleich zur Verteilung in der Untersuchungspopulation. Eine Altersabhängigkeit zeigte sich somit nicht. (Tabelle 15, Milchschorf/Altersgruppen) Promotion ARE - Löwicke / Augustin 49 3. Eigene Untersuchungen Milchschorf / Altersgruppen Tabelle 15 erkrankt nicht erkrankt Gesamt Anzahl % Anzahl % Anzahl (%) 0-18 Monate 52 13 55 13 107 (13) 18-30 Monate 122 30 120 27 242 (29) 30-48 Monate 227 57 261 60 488 (58) Gesamt 401 48 436 52 837 Für Milchschorf liegt über alle Gruppen für Jungen und Mädchen annähernde Gleichverteilung vor. Eine Geschlechtsabhängigkeit zeigte sich somit nicht. (Tabelle 16, Milchschorf/Geschlecht) Milchschorf / Geschlecht Tabelle 16 erkrankt nicht erkrankt Gesamt Anzahl % Anzahl % Anzahl (%) Mädchen 200 50 215 49 415 (50) Jungen 201 50 221 51 422 (50) Gesamt 401 48 436 52 837 Von einer Nahrungsmittelallergie sind wesentlich weniger Kinder (14%) betroffen. Damit weichen auch die Größen der Stichproben stark voneinander ab (n=117 zu n=719). Die Stichprobe der nicht Erkrankten spiegelt mit einer Schwankungsbreite von 1% die Verteilung der AG in der Untersuchungspopulation wieder. Insgesamt sind in der Stichprobe der Erkrankten Abweichungen von 1% bis 3% in den Altersgruppen aufgetreten. (Tabelle 17, Nahrungsmittelallergie/Altersgruppen) Promotion ARE - Löwicke / Augustin 50 3. Eigene Untersuchungen Nahrungsmittelallergie / Altersgruppen Tabelle 17 erkrankt nicht erkrankt Gesamt Anzahl % Anzahl % Anzahl (%) 0-18 Monate 14 12 93 13 107 (13) 18-30 Monate 38 32 203 28 241 (29) 30-48 Monate 65 56 423 59 488 (58) Gesamt 117 14 719 86 836 Die Mädchen waren 8% häufiger betroffen als Jungen und 4% häufiger, als es dem Anteil in der Untersuchungspopulation entspricht. Die Stichprobe der nicht erkrankten Kinder zeigte eine Schwankungsbreite von einem Prozent im Vergleich zur Untersuchungspopulation. (Tabelle 18, Nahrungsmittelallergie/Geschlecht) Nahrungsmittelallergie / Geschlecht Tabelle 18 erkrankt nicht erkrankt Anzahl % Anzahl % Gesamt Mädchen 63 54 354 49 417 (50) Jungen 54 46 365 51 419 (50) Gesamt 117 14 719 86 836 Zusammenfassend ist zu sagen, dass die Untersuchungspopulation keine altersspezifischen Unterschiede aufwies. Anders sieht es für die Geschlechterverteilung aus. Wenn es Unterschiede gegeben hat (Neurodermitis und Nahrungsmittelallergie), waren in beiden Fällen die Mädchen stärker betroffen. Es ist jedoch zu betonen, dass die Angaben zum Auftreten von Atopien in der Untersuchungspopulation nur von den Eltern gemacht wurden und damit mit einem gewissen Unsicherheitsfaktor belastet sind. Promotion ARE - Löwicke / Augustin 51 3. Eigene Untersuchungen 3.2.3.6 Auftreten der respiratorischen Erkrankungen bei Exposition für ausgewählte Einflussgrößen Das Auftreten respiratorischer Erkrankungen bei Exposition der Kinder für eine interessierende Einflussgröße ist für verschiedene Altersgruppen ausgewertet worden. Die Sanierung der Wohnung erschien uns dabei eine der wichtigsten Einflussgrößen zu sein. Von insgesamt 825 Kindern leben 480 (58%) in einer unsanierten Wohnung; 345 Kinder (42%) leben in sanierten Wohnungen. Von den Kindern aus unsanierten Wohnungen hatten bereits 51% eine schwere ARE (mit Fieber und Antibiotkaeinnahme) durchgemacht. Fast das gleiche Ergebnis liegt auch für die Kinder aus sanierten Wohnungen vor. Von ihnen hatten 50% bereits ein oder mehrmals eine schwere Erkältungskrankheit. Die Verteilung der Erkrankten in den einzelnen Altersgruppen in der exponierten Gruppe sieht wie folgt aus: Die jüngste Altersgruppe liegt 3% über, die mittlere 2% unter und die älteste 1% unter ihrem Anteil an der Untersuchungspopulation. Ein anderes Bild zeigen die erkrankten Kinder aus sanierten Wohnungen. Die jüngste Altersgruppe liegt 3% unter und die älteste 3% über ihrem Anteil an der Untersuchungspopulation; die mittlere entspricht ihm. (Tabelle 19, Schwere ARE und Sanierung der Wohnung) Schwere ARE und Sanierung der Wohnung unsaniert Tabelle 19 erkrankt saniert nicht erkrankt erkrankt nicht erkrankt Gesamt Anzahl % Anzahl % Anzahl % Anzahl % Anzahl % 0-18 Monate 39 16 24 10 18 10 25 14 106 (13) 18-30 Monate 67 27 75 32 49 29 48 28 239 (29) 30-48 Monate 138 57 137 58 104 61 101 58 480 (58) Gesamt 244 51 236 49 171 49 174 50 825 Promotion ARE - Löwicke / Augustin 52 3. Eigene Untersuchungen 22% der 481 Kinder, die in unsanierten Wohnungen leben, hatten bereits ein oder mehrmals eine Bronchitis. Aus sanierten Wohnungen waren es 18% der Kinder (n=345). Kinder aus unsanierten Wohnungen erkrankten also öfter. Für die nicht exponierte Gruppe entsprechen die Erkrankten in etwa ihrem Anteil an der Untersuchungspopulation. Auffällige Abweichungen traten unter den erkrankten Kindern aus unsanierten Wohnungen auf. Die jüngsten Kinder waren zu 10% häufiger die Kinder der mittleren und ältesten Altersgruppe waren zu 3% bzw. 7% seltener vertreten, als in der Untersuchungspopulation. Eine unsanierte Wohnung erhöhte also das Risiko für die jüngsten Kinder, an Bronchitis zu erkranken. (Tabelle 20, Bronchitits und Sanierung der Wohnung) Bronchitis und Sanierung der Wohnung unsaniert Tabelle 20 erkrankt Anzahl saniert nicht erkrankt % Anzahl % erkrankt Anzahl nicht erkrankt % Anzahl % Gesamt Anzahl % 0-18 Monate 24 23 39 11 9 14 34 12 106 (13) 18-30 Monate 28 26 114 30 18 29 79 28 239 (29) 30-48 Monate 54 51 222 59 36 57 169 60 481 (58) Gesamt 106 22 375 78 63 18 282 82 826 Pneumonien traten bei 10% der Kinder (n=480), die in unsanierten Wohnungen lebten und bei 13% der Kinder (n=343), die in sanierten Wohnungen lebten auf. In der nicht exponierten Gruppe gab es bei den Erkrankten nur geringe Abweichungen von –1% bis +2% zur Untersuchungspopulation. Etwas größer sind die Unterschiede für die Erkrankten aus sanierten Wohnungen. Der Anteil der jüngsten Altersgruppe an den erkrankten Kindern weicht um 3% nach oben, der Anteil der mittleren Altersgruppe um 3% nach unten ab. (Tabelle 21, Pneumonie und Sanierung der Wohnung) Promotion ARE - Löwicke / Augustin 53 3. Eigene Untersuchungen Pneumonie und Sanierung der Wohnung unsaniert Tabelle 21 erkrankt saniert nicht erkrankt erkrankt nicht erkrankt Gesamt Anzahl % Anzahl % Anzahl % Anzahl % Anzahl % 0-18 Monate 8 16 55 13 5 12 38 13 106 (13) 18-30 Monate 13 26 129 30 12 28 85 28 239 (29) 30-48 Monate 29 58 246 57 26 60 177 59 478 (58) Gesamt 50 10 430 90 43 13 300 87 823 Einen chronischen Infekt d.h., drei oder mehr Monate im Jahr Krankheitszeichen wiesen 19% der Kinder (n=481) aus unsanierten Wohnungen auf. Von den Kindern (n=345) aus sanierten Wohnungen waren 14% erkrankt. Die betroffenen Kinder, die in unsanierten Wohnungen lebten, verteilten sich folgendermaßen: Kinder der jüngsten Altersgruppe waren zu 4% über, Kinder der mittleren Altersgruppe zu 7% unter und Kinder der ältesten Altersgruppe zu 3% über ihrem Anteil an der Untersuchungspopulation vertreten. Für erkrankte Kinder aus sanierten Wohnungen ergab sich folgende Verteilung: Die Kinder der jüngsten und mittleren Altersgruppe lagen jeweils 5% unter ihrem Anteil; die ältesten Kinder 10% darüber. Dies gibt einerseits einen Hinweis auf Altersabhängigkeit, andererseits scheint eine unsanierte Wohnung die Ausbildung eines chronischen Infektes in ein jüngeres Alter vorzuverlagern. (Tabelle 22, chronischer Infekt und Sanierung der Wohnung) Chronischer Infekt und Sanierung der Wohnung unsaniert Tabelle 22 erkrankt saniert nicht erkrankt erkrankt nicht erkrankt Gesamt Anzahl % Anzahl % Anzahl % Anzahl % Anzahl % 0-18 Monate 15 17 48 12 4 8 39 13 106 (13) 18-30 Monate 20 22 122 31 12 24 85 29 239 (29) 30-48 Monate 55 61 221 57 34 68 171 58 481 (58) Gesamt 90 19 391 81 50 14 295 86 826 Promotion ARE - Löwicke / Augustin 54 3. Eigene Untersuchungen Ein oder mehrere Pseudokruppanfälle hatten 13% der Kinder (n=480), die in unsanierten Wohnungen leben im Vergleich zu 14% der Kinder (n=345) aus sanierten Wohnungen. Die jüngsten Kinder der exponierten Gruppe sind 8% weniger, die Kinder der mittleren Altersgruppe 2% weniger, aber die ältesten Kinder 10% häufiger erkrankt, als es ihrem Anteil an der Untersuchungspopulation entspricht. Das Ergebnis für die nicht exponierte Gruppe ist ähnlich. Die jüngsten Kinder sind zu 11% unter ihrem Anteil, die Kinder der mittleren Altersgruppe zu 7% unter ihrem Anteil, aber die ältesten Kinder zu 18% über ihrem Anteil repräsentiert. (Tabelle 23, Pseudokrupp und Sanierung der Wohnung) Pseudokrupp und Sanierung der Wohnung unsaniert Tabelle 23 erkrankt saniert nicht erkrankt erkrankt nicht erkrankt Gesamt Anzahl % Anzahl % Anzahl % Anzahl % Anzahl % 0-18 Monate 3 5 60 14 1 2 42 14 106 (13) 18-30 Monate 17 27 125 30 11 22 86 29 239 (29) 30-48 Monate 42 68 233 56 37 76 168 57 480 (58) Gesamt 62 13 418 87 49 14 296 86 825 Durchgängig waren Kinder der jüngsten Altersgruppe aus unsanierten Wohnungen häufiger erkrankt als gleichaltrige Kinder, die in sanierten Wohnungen lebten. Außer für die Erkrankung Pseudokrupp ist die jüngste Altersgruppe auch diejenige innerhalb der exponierten Gruppe, die im Vergleich zur Untersuchungspopulation immer überrepräsentiert ist. (Tabellen 19-23) Es wurde weiterhin überprüft, ob sich die Art des für das Kochen benutzten Energieträgers auf das Entstehen einer respiratorischen Erkrankung auswirkt. 205 Kinder von 834 Kindern leben in einer Wohnung mit einer Belastung durch Kochen mit Gas oder Kohle, das entspricht einem Anteil von 25%. 75% der Kinder (n=628) leben in Wohnungen, in denen elektrisch gekocht wird. Promotion ARE - Löwicke / Augustin 55 3. Eigene Untersuchungen Im Ergebnis der Befragung hat sich herausgestellt, dass 50% der Kinder (n=205) von einer Schweren ARE betroffen waren, wenn in ihrer Wohnung mit Gas oder Kohle gekocht wird. Im Vergleich dazu waren 51% der Kinder (n=629) erkrankt, wenn in der Wohnung mit Strom gekocht wird. In der Gruppe der durch Gas- oder Kohleherd belasteten Wohnungen waren die Kinder der jüngsten Altersgruppe 3% seltener, die Kinder der ältesten Altersgruppe 3% öfter erkrankt, als es ihrem Anteil entspricht. Die Kinder der mittleren Altersgruppe Untersuchungspopulation. entsprachen In genau Wohnungen ihrem mit Anteil Elektroherd an der sind die Abweichungen noch geringer. Sie liegen zwischen –1% und +2%. (Tabelle 24, Schwere ARE und Gas- und Kohleherdbelastung der Wohnung) Schwere ARE und Gas- und Kohleherdbelastung der Wohnung Gas und Kohle Tabelle 24 erkrankt Anzahl Strom nicht erkrankt % erkrankt nicht erkrankt Anzahl % Anzahl % Anzahl Gesamt % Anzahl % 0-18 Monate 10 10 11 11 48 15 38 12 107 (13) 18-30 Monate 30 29 35 34 88 28 87 28 240 (29) 30-48 Monate 62 61 57 55 183 57 184 60 485 (58) Gesamt 102 50 103 319 51 309 49 832 50 20% aller Kinder (n=205), die in belasteten Räumen leben, waren von einer Bronchitis betroffen. Die Kinder (n=629) aus Wohnungen mit Elektroherd waren zu 21% betroffen. In der exponierten Gruppe waren die Kinder der jüngsten Altersgruppe 7% öfter, die Kinder der mittleren Altersgruppe 3% öfter und die Kinder der ältesten Altersgruppe 10% seltener an einer Bronchitis erkrankt, als es ihrem jeweiligen Anteil an der Untersuchungspopulation entspricht. Die jüngsten Kinder der nicht exponierten Gruppe waren 6% öfter, die Kinder der mittleren und ältesten Altersgruppe jeweils 3% seltener erkrankt, als es ihrem Anteil entspricht. (Tabelle 25, Bronchitis und Gas- und Kohleherdbelastung) Promotion ARE - Löwicke / Augustin 56 3. Eigene Untersuchungen Bronchitis und Gas- und Kohleherdbelastung Gas und Kohle Tabelle 25 erkrankt Anzahl Strom nicht erkrankt % Anzahl % erkrankt Anzahl nicht erkrankt % Anzahl % Gesamt Anzahl % 0-18 Monate 8 20 13 8 25 19 61 12 107 (13) 18-30 Monate 13 32 52 31 35 26 140 28 240 (29) 30-48 Monate 19 48 100 61 73 55 295 60 487 (58) Gesamt 40 20 165 496 79 834 80 133 21 Es hatten 15% der Kinder (n=205) aus durch Gas- und Kohleherd belasteten Haushalten eine Pneumonie im Gegensatz zu Kindern aus nicht belasteten Haushalten, hier waren 10% betroffen. Unter den Erkrankten der exponierten Gruppe lagen die jüngsten Kinder 7% unter ihrem Anteil an der Untersuchungspopulation, die Kinder der mittleren Altersgruppe 7% über ihrem Anteil und die ältesten Kinder entsprachen ihm. Die jüngsten Kinder der nicht belasteten Gruppe erkrankten 4% über ihrem Anteil, die Kinder der mittleren Altersgruppe 7% unter ihrem Anteil und die ältesten Kinder 3% über ihrem Anteil. (Tabelle 26, Pneumonie und Gas- und Kohleherdbelastung) Pneumonie und Gas- und Kohleherdbelastung Gas und Kohle Tabelle 26 erkrankt Strom nicht erkrankt erkrankt nicht erkrankt Gesamt Anzahl % Anzahl % Anzahl % Anzahl % Anzahl % 0-18 Monate 2 6 19 11 11 17 75 13 107 (13) 18-30 Monate 11 36 54 31 14 22 161 29 240 (29) 30-48 Monate 18 58 101 58 39 61 326 58 486 (58) Gesamt 31 15 174 85 64 10 562 90 831 Promotion ARE - Löwicke / Augustin 57 3. Eigene Untersuchungen Die chronische Infektion betraf die Kinder (n=205) in der exponierten Gruppe mit 16% fast genauso oft, wie die Kinder (n=628) in der nicht exponierten Gruppe mit 17%. Anders sieht die Verteilung auf die Altersgruppen aus. In der exponierten Gruppe waren die Kinder der jüngsten Altersgruppe 5% mehr erkrankt und die Kinder der mittleren Altersgruppe 5% weniger, als es ihrem jeweiligen Anteil an der Untersuchungspopulation entspricht. In der nicht exponierten Gruppe erkrankten die jüngsten Kinder 1% seltener, die Kinder der mittleren Altersgruppe 7% seltener und die ältesten Kinder 8% häufiger, als es ihrem Anteil entspricht. (Tabelle 27, chronischer Infekt und Gas- und Kohleherdbelastung) chronischer Infekt und Gas- und Kohleherdbelastung Gas und Kohle Tabelle 27 erkrankt Anzahl Strom nicht erkrankt % Anzahl % erkrankt nicht erkrankt Anzahl % Anzahl Gesamt % Anzahl % 0-18 Monate 6 18 15 9 13 12 73 14 107 (13) 18-30 Monate 8 24 57 33 24 22 151 29 240 (29) 30-48 Monate 19 58 100 58 71 66 296 57 486 (58) Gesamt 33 16 172 84 108 17 520 83 833 Es hatten 13% der Kinder (n=205), die in durch Gas- und Kohleherd belasteten Wohnungen leben bereits mindestens einen Pseudokrupp-Anfall und mit 14% annähernd genauso viele Kinder (n=628) aus Wohnungen mit Elektroherd. Es fällt auf, dass speziell ältere Kleinkinder in der belasteten und unbelasteten Gruppe betroffen sind. Im einzelnen waren die Kinder der mittleren Altersgruppe zu 14% weniger bei Gas- und Kohleherdbelastung und zu 1% weniger bei Kochen mit Strom erkrankt, als es ihrem jeweiligen Anteil an der Untersuchungspopulation entspricht. Promotion ARE - Löwicke / Augustin 58 3. Eigene Untersuchungen Die Kinder der ältesten Altersgruppe waren zu 27% öfter in der exponierten Gruppe und zu 9% öfter in der nicht exponierten Gruppe von Pseudokrupp betroffen, als es ihrem jeweiligen Anteil entspricht. Alle 4 betroffenen Kinder der jüngsten Altersgruppe waren in der unbelasteten Gruppe. (Tabelle 28, Pseudokrupp und Gas- und Kohleherdbelastung) Pseudokrupp und Gas- und Kohleherdbelastung Gas und Kohle Tabelle 28 erkrankt Anzahl Strom nicht erkrankt % Anzahl % erkrankt Anzahl nicht erkrankt % Anzahl % Gesamt Anzahl % 0-18 Monate 0 - 21 12 4 5 82 15 107 (13) 18-30 Monate 4 15 61 34 24 28 151 28 240 (29) 30-48 Monate 22 85 97 54 58 67 309 57 486 (58) Gesamt 26 13 179 87 86 14 542 86 833 315 Kinder von 829 Kindern leben in Haushalten, in denen die Eltern im Beisein der Kinder rauchen. Das entspricht einem Anteil von 38%. 514 Kinder, das entspricht 62%, leben in Nichtraucherhaushalten oder die Eltern rauchen nicht in Anwesenheit der Kinder. Die Erkrankungshäufigkeit für Schwere ARE betrug in der belasteten Gruppe 50%, in der unbelasteten Gruppe 51%. In der exponierten Gruppe verteilten sich die Erkrankten wie folgt: Die Kinder der jüngsten und mittleren Altersgruppe waren jeweils 7% weniger betroffen, die ältesten Kinder 14% mehr als es ihrer Repräsentation in der Untersuchungspopulation entspricht. Das Ergebnis für die Kinder, in deren Anwesenheit nicht geraucht wird, ist dazu invers. Hier wiesen die jüngsten Kinder 5% mehr Erkrankte auf, die mittlere Altersgruppe 3% mehr Erkrankte und die ältesten Kinder 8% weniger. Insgesamt stellte sich heraus, dass Kinder in deren Anwesenheit geraucht wird, nicht häufiger von schweren Erkältungskrankheiten betroffen waren. (Tabelle 29, Schwere ARE und Passivrauchen) Promotion ARE - Löwicke / Augustin 59 3. Eigene Untersuchungen Schwere ARE und Passivrauchen belastet Tabelle 29 erkrankt unbelastet nicht erkrankt erkrankt nicht erkrankt Gesamt Anzahl % Anzahl % Anzahl % Anzahl % Anzahl % 0-18 Monate 10 6 12 7 47 18 37 15 106 (13) 18-30 Monate 34 22 47 30 84 32 76 30 241 (29) 30-48 Monate 113 72 99 63 129 50 141 55 482 (58) Gesamt 157 50 158 50 260 51 254 49 829 Es waren 23% der Kinder (n=515) an einer Bronchitis erkrankt ohne Passivrauchen im Gegensatz zu 17% der Kinder (n=315) von rauchenden Eltern. Die erkrankten Kinder der belasteten Gruppe waren in der jüngsten Altersgruppe 5% seltener betroffen, in der ältesten Altersgruppe 7% öfter, als es ihrer Verteilung in der Untersuchungspopulation entspricht. Das Umgekehrte trifft auf die Erkrankten der unbelasteten Gruppe zu. Hier waren die jüngsten Kinder 10% öfter und die ältesten Kinder 10% seltener betroffen. Die Kinder der mittleren Altersgruppe pendeln im Bereich bis –2% um ihre Repräsentation in der Untersuchungspopulation. (Tabelle 30, Bronchitis und Passivrauchen) Bronchitis und Passivrauchen belastet Tabelle 30 erkrankt unbelastet nicht erkrankt erkrankt nicht erkrankt Gesamt Anzahl % Anzahl % Anzahl % Anzahl % Anzahl % 0-18 Monate 4 8 18 7 28 23 56 14 106 (13) 18-30 Monate 14 27 67 25 34 28 126 32 241 (29) 30-48 Monate 34 65 178 68 58 48 213 54 483 (58) Gesamt 52 120 23 395 77 830 17 Promotion ARE - Löwicke / Augustin 263 83 60 3. Eigene Untersuchungen Es hatten 10% der Kinder (n=315) deren Eltern rauchen bereits eine Pneumonie, in der unbelasteten Gruppe waren es 12% der Kinder (n=512). In der belasteten Gruppe waren die erkrankten Kinder der jüngsten und mittleren Altersgruppe jeweils 7% unter, die ältesten Kinder 14% über ihrem Anteil an der Untersuchungspopulation repräsentiert. In der nicht exponierten Gruppe lagen die erkrankten Kinder der jüngsten Altersgruppe 5% über, die Kinder der ältesten Altersgruppe 6% unter ihrem Anteil, während die Kinder der mittleren Altersgruppe ihm fast entsprachen (+1%). (Tabelle 31, Pneumonie und Passivrauchen) Pneumonie und Passivrauchen belastet Tabelle 31 erkrankt unbelastet nicht erkrankt erkrankt nicht erkrankt Gesamt Anzahl % Anzahl % Anzahl % Anzahl % Anzahl % 2 6 20 7 11 18 73 16 106 (13) 18-30 Monate 7 22 74 26 18 30 142 32 241 (29) 30-48 Monate 23 72 189 67 32 52 236 52 480 (58) Gesamt 32 61 12 451 88 827 0-18 Monate 10 283 90 Einen chronischen Infekt hatten 19% der durch Passivrauchen belasteten Kinder (n=315). Von den Kindern (n=514) der unbelasteten Gruppe waren nur 15% betroffen. Im einzelnen trat die chronische Infektion in der belasteten Gruppe bei den jüngsten Kindern zu 5% unter, bei der mittleren Altersgruppe zu 8% unter, aber bei den ältesten Kindern zu 13% über ihrem Anteil an der Untersuchungspopulation auf. Die jüngsten Kinder der unbelasteten Gruppe erkrankten 5% über, die Kinder der mittleren Altersgruppe 5% unter ihrer Repräsentation. Die ältesten Kinder spiegeln ihren Anteil wider. (Tabelle 32, chronischer Infekt und Passivrauchen) Promotion ARE - Löwicke / Augustin 61 3. Eigene Untersuchungen chronischer Infekt und Passivrauchen belastet Tabelle 32 erkrankt unbelastet nicht erkrankt erkrankt nicht erkrankt Gesamt Anzahl % Anzahl % Anzahl % Anzahl % Anzahl % 0-18 Monate 5 8 17 7 14 18 70 16 106 (13) 18-30 Monate 13 21 68 27 19 24 141 32 241 (29) 30-48 Monate 43 71 169 66 46 58 224 52 482 (58) Gesamt 61 19 254 81 79 15 435 85 829 An Pseudokrupp litten 10% der Kinder (n=315), wenn sie mit Passivrauchen belastet waren im Gegensatz zu 15% der Kinder (n=514) in der nicht exponierten Gruppe. In der jüngsten Altersgruppe waren alle 4 betroffenen Kinder in der nicht exponierten Gruppe. Die erkrankten Kinder der belasteten Gruppe lagen in der mittleren Altersgruppe 11% unter und in der ältesten Altersgruppe 24% über ihrem Untersuchungspopulations-Anteil. Die nicht durch Passivrauchen belasteten Kinder waren in der jüngsten Altersgruppe 8% unter, in der mittleren Altersgruppe 1% unter und in der ältesten Altersgruppe 19% über ihrer jeweiligen Repräsentation. (Tabelle 33, Pseudokrupp und Passivrauchen) Pseudokrupp und Passivrauchen belastet Tabelle 33 erkrankt unbelastet nicht erkrankt erkrankt nicht erkrankt Gesamt Anzahl % Anzahl % Anzahl % Anzahl % Anzahl % 0-18 Monate 0 - 22 8 4 5 80 18 106 (13) 18-30 Monate 6 18 75 26 22 28 138 32 241 (29) 30-48 Monate 27 82 185 66 52 67 218 50 483 (58) Gesamt 33 10 282 90 78 15 436 Promotion ARE - Löwicke / Augustin 85 830 62 3. Eigene Untersuchungen Zusammenfassend ist zur Belastung durch Passivrauchen folgendes zu sagen: Die Kinder sind in den verschiedenen Altersgruppen unterschiedlich stark betroffen, was an den exponierten Nicht-Erkrankten ersichtlich ist, die sich hinsichtlich ihrer Verteilung doch von der Untersuchungspopulation unterscheiden. Bei jüngeren Kleinkindern nehmen die Eltern eher Rücksicht, als bei älteren Kleinkindern. Andererseits ist die älteste Altersgruppe unter den exponierten Erkrankten außer für Bronchitis jeweils deutlich überrepräsentiert. Dies kann ein Hinweis darauf sein, dass sich Passivrauchen nach entsprechender Expositionsdauer risikoerhöhend auswirkt. (Tabellen 29-33) Es leben in der Untersuchungspopulation 92 Kinder von 360 Kindern in einem Wohngebiet mit leichter Luftbelastung. Ihr Anteil beträgt 26%. Es leben 74% (n=268) aller Kinder in einem als nicht belastet eingestuften Gebiet. Auch in luftbelasteten Gebieten gab es jedoch keine Grenzwertüberschreitungen. Von den durch Luftbelastung beeinträchtigten 92 Kindern hatten 48% bereits eine Schwere ARE. Von den unbelasteten Kindern (n=268) waren 53% betroffen. In der Gruppe der exponierten Erkrankten waren die jüngsten Kinder 9% unter, die Kinder der mittleren Altersgruppe 6,5% unter und die ältesten Kinder 15,5% über ihrem Untersuchungspopulatons-Anteil betroffen. In der nicht exponierten Gruppe waren die jüngsten Kinder 8% über, die ältesten Kinder 7,5% unter ihrem Anteil erkrankt. (Tabelle 34, Schwere ARE und Luftbelastung) Schwere ARE und Luftbelastung belastet Tabelle 34 erkrankt unbelastet nicht erkrankt erkrankt nicht erkrankt Gesamt Anzahl % Anzahl % Anzahl % Anzahl % Anzahl % 1 2 1 2 27 19 11 9 40 (11) 10 23 39 31 106 (29.5) 30-48 Monate 33 75 31 65 73 52 77 60 214 (59.5) Gesamt 44 48 48 52 141 53 127 47 360 0-18 Monate 18-30 Monate Promotion ARE - Löwicke / Augustin 16 33 41 29 63 3. Eigene Untersuchungen Im luftbelasteten Gebiet sind insgesamt 15% der Kinder (n=93) an einer Bronchitis erkrankt, im unbelasteten Gebiet sind 24% der Kinder (n=268) erkrankt. Es gibt in der jüngsten Gruppe im belasteten Gebiet keine erkrankten Kinder, die Erkrankten der ältesten Gruppe liegen 11% über ihrem Anteil. Im unbelasteten Gebiet überschritten die jüngsten Erkrankten ihren Anteil um 18%, die der mittleren und ältesten Altersgruppe unterschritten ihn um 3% bzw. 5%. (Tabelle 35, Bronchitis und Luftbelastung) Bronchitis und Luftbelastung belastet Tabelle 35 erkrankt unbelastet nicht erkrankt erkrankt nicht erkrankt Gesamt Anzahl % Anzahl % Anzahl % Anzahl % Anzahl % 0-18 Monate 0 - 2 3 19 29 19 9 41 (11) 18-30 Monate 4 29 22 28 17 26 63 31 106 (29) 30-48 Monate 10 71 55 69 29 55 121 60 215 (60) Gesamt 14 15 79 85 65 24 203 76 361 Im luftbelasteten Gebiet waren 14% der Kinder (n=92) an einer Pneumonie erkrankt im Gegensatz zu 12% erkrankte Kinder (n=266) im unbelasteten Gebiet. In der jüngsten Gruppe gab es keine erkrankten Kinder in der exponierten Gruppe. Die erkrankten Kinder der mittleren Altersgruppe erreichten nur die Hälfte ihres Anteils an der Untersuchungspopulation, während die ältesten Kinder ihn um 26% überschritten. In der unbelasteten Gruppe erkrankten die jüngsten Kinder 7% mehr, die Kinder der mittleren Altersgruppe 3% mehr und die ältesten Kinder 10% weniger, als es ihrem jeweiligen Anteil entsprach. (Tabelle 36, Pneumonie und Luftbelastung) Promotion ARE - Löwicke / Augustin 64 3. Eigene Untersuchungen Pneumonie und Luftbelastung belastet Tabelle 36 erkrankt unbelastet nicht erkrankt erkrankt nicht erkrankt Gesamt Anzahl % Anzahl % Anzahl % Anzahl % Anzahl % 0-18 Monate 0 - 2 3 6 18 32 14 40 (11) 18-30 Monate 2 15 24 30 11 33 69 29 106 (30) 30-48 Monate 11 85 53 67 16 49 132 57 212 (59) Gesamt 13 14 79 86 33 12 233 88 358 Von insgesamt 464 Kindern leben 80% (n=371) in einem nicht luftbelasteten Gebiet. Es waren davon 10% Kinder an einem chronischen Infekt erkrankt d.h., diese Kinder hatten mindestens drei Monate im Jahr Krankheitszeichen. Im belasteten Gebiet sind 18% der insgesamt 93 Kinder betroffen; in der jüngsten Altersgruppe gab es wiederum kein erkranktes Kind. Im belasteten Gebiet lag die Zahl der Erkrankten in der mittleren Altersgruppe 6% und in der ältesten Altersgruppe 3% über ihrem jeweiligen Anteil an der Untersuchungspopulation. Anders sieht das Ergebnis für die erkrankten Kinder der nicht exponierten Gruppe aus. In der jüngsten Altersgruppe waren 13% mehr Kinder betroffen, in der mittleren Altersgruppe 6% weniger und in der ältesten Altersgruppe 7% weniger, als es ihrem jeweiligen Anteil entspricht. (Tabelle 37, chronischer Infekt und Luftbelastung) chronischer Infekt und Luftbelastung belastet Tabelle 37 erkrankt unbelastet nicht erkrankt erkrankt nicht erkrankt Gesamt Anzahl % Anzahl % Anzahl % Anzahl % Anzahl % 0-18 Monate 0 - 2 2.5 8 22 30 9 40 (9) 18-30 Monate 5 29 21 27.5 6 17 74 22 106 (23) 30-48 Monate 12 71 53 70 22 61 231 69 318 (68) Gesamt 17 18 76 82 36 10 335 90 464 Promotion ARE - Löwicke / Augustin 65 3. Eigene Untersuchungen 17% der Kinder (n=92) aus einem luftbelasteten Gebiet und 15% der Kinder (n=268) aus einem nicht luftbelasteten Gebiet waren bereits an Pseudokrupp erkrankt. Von den Erkrankten aus der exponierten Gruppe waren die Kinder der mittleren Altersgruppe 4% unterrepräsentiert, die ältesten Kinder 16% überrepräsentiert im Vergleich zur Untersuchungspopulation. In der jüngsten Altersgruppe gab es im belasteten Gebiet keine Erkrankten. In der erkrankten Gruppe aus dem nicht exponierten Gebiet entsprechen die jüngsten Kinder nahezu ihrem Anteil; die Kinder der mittleren Altersgruppe liegen 5% unter, die ältesten Kinder 7% über ihrem Anteil. (Tabelle 38, Pseudokrupp und Luftbelastung) Pseudokrupp bei Luftbelastung belastet Tabelle 38 erkrankt unbelastet nicht erkrankt erkrankt nicht erkrankt Gesamt Anzahl % Anzahl % Anzahl % Anzahl % Anzahl % 0-18 Monate 0 - 2 2.5 4 10 34 15 40 (11) 18-30 Monate 4 25 22 29 10 24 70 31 106 (29) 30-48 Monate 12 75 52 68.5 27 66 123 54 214 (59) Gesamt 16 17 76 83 41 15 227 85 360 Promotion ARE - Löwicke / Augustin 66 3. Eigene Untersuchungen 3.2.3.7 Auftreten von Atopien bei Exposition für ausgewählte Einflußgrößen Die Neurodermitis als Erkrankung des allergischen Formenkreises trat mit 23% geringfügig häufiger bei Kindern (n=626) auf, die in Wohnungen leben, in denen elektrisch gekocht wird. 21% der Kinder (n=205) erkrankten an Neurodermitis, wenn die Wohnung durch Gas- oder Kohleherd belastetet ist. In der exponierten Gruppe erkrankten die jüngsten Kinder zu 6% unter, die Kinder der mittleren Altersgruppe zu 17,5% über und die ältesten Kinder zu 11,5% unter ihrem Untersuchungspopulations-Anteil. In der unbelasteten Gruppe gab es unter den Erkrankten Abweichungen von –3% zum entsprechenden Untersuchungspopulations-Anteil in der jüngsten Altersgruppe und von +3% in der ältesten Altersgruppe.(Tabelle 39, Neurodermitis und Gasund Kohleherdbelastung) Neurodermitis und Gas- und Kohleherdbelastung Gas und Kohle Tabelle 39 erkrankt Strom nicht erkrankt erkrankt nicht erkrankt Gesamt Anzahl % Anzahl % Anzahl % Anzahl 0-18 Monate 3 7 18 11 15 10 71 15 107 (13) 18-30 Monate 20 46.5 45 28 42 29 133 28 240 (29) 30-48 Monate 20 46.5 99 61 89 61 276 57 486 (58) Gesamt 43 21 162 146 23 480 77 831 79 % Anzahl % Milchschorf als typische Erkrankung des Säuglingsalters hatten 54% der Kinder (n=205), die in belasteten Wohnungen leben und 46% der Kinder (n=626), die in unbelasteten Wohnungen leben. Die Verteilung in der exponierten Gruppe war im Einzelnen wie folgt: Die jüngsten Kinder waren zu 6% seltener erkrankt, die Kinder der mittleren Altersgruppe waren zu 4% öfter erkrankt und die ältesten Kinder waren zu 2% öfter erkrankt, als es ihrem Anteil an der Untersuchungspopulation entspricht. In der nicht exponierten Gruppe liegen die Abweichungen zwischen +2% (jüngste AG) und –3% (älteste AG). (Tabelle 40, Milchschorf und Gas- und Kohleherdbelastung) Promotion ARE - Löwicke / Augustin 67 3. Eigene Untersuchungen Milchschorf und Gas- und Kohleherdbelastung Gas und Kohle Tabelle 40 erkrankt Strom nicht erkrankt erkrankt nicht erkrankt Gesamt Anzahl % Anzahl % Anzahl % Anzahl % Anzahl % 0-18 Monate 8 7 13 14 44 15 42 12 107 (13) 18-30 Monate 37 33 28 30 85 30 90 27 240 (29) 30-48 Monate 66 60 53 56 159 55 206 61 486 (58) Gesamt 111 54 94 46 288 46 338 64 831 Die Kinder (n=315) von rauchenden Eltern sind zu 20% an Neurodermitis erkrankt, im Gegensatz zu 24% der Kinder (n=512) aus den nicht belasteten Familien. Die Kinder der exponierten Gruppe waren in der jüngsten Altersgruppe zu 10% unter ihrem Anteil, in der mittleren Altersgruppe zu 1% und in der ältesten Altersgruppe zu 9% über ihrem Anteil erkrankt. Die Kinder der nicht exponierten Gruppe waren in der jüngsten Altersgruppe zu 1% unter ihrem Anteil, in der mittleren Altersgruppe zu 6% über und in der ältesten Altersgruppe zu 5% unter ihrem Anteil erkrankt. (Tabelle 41, Neurodermitis und Passivrauchen) Neurodermitis und Passivrauchen belastet Tabelle 41 erkrankt unbelastet nicht erkrankt erkrankt nicht erkrankt Gesamt Anzahl % Anzahl % Anzahl % Anzahl % Anzahl % 0-18 Monate 2 3 20 8 15 12 69 18 106 (13) 18-30 Monate 19 30 62 25 44 35 116 30 241 (29) 30-48 Monate 43 67 169 67 66 53 202 52 480 (58) Gesamt 64 20 251 125 24 387 76 827 Promotion ARE - Löwicke / Augustin 80 68 3. Eigene Untersuchungen Es hatten 50% der Kinder (n=315) von rauchenden Eltern Milchschorf. Die Kinder (n=512), in deren Anwesenheit nicht geraucht wurde, waren zu 46% betroffen. In der belasteten Gruppe treten unter den erkrankten Kindern Abweichungen von –7% in der jüngsten Altersgruppe, -3% in der mittleren Altersgruppe und +10% in der ältesten Altersgruppe im Verhältnis zu ihrem Anteil an der Untersuchungspopulation auf. Entgegengesetzt verhält es sich mit den erkrankten Kindern der nicht exponierten Gruppe. Hier treten in der jüngsten Altersgruppe Abweichungen zum Untersuchungspopulations-Anteil von +4%, in der mittleren Altersgruppe von +5% und in der ältesten Altersgruppe von –9% auf. (Tabelle 42, Milchschorf und Passivrauchen) Milchschorf und Passivrauchen belastet Tabelle 42 erkrankt unbelastet nicht erkrankt erkrankt nicht erkrankt Gesamt Anzahl % Anzahl % Anzahl % Anzahl % Anzahl % 0-18 Monate 10 6 12 8 41 17 43 16 106 (13) 18-30 Monate 41 26 40 25 81 34 79 29 241 (29) 30-48 Monate 108 68 104 67 116 49 152 55 480 (58) Gesamt 159 50 156 238 46 274 54 827 50 Es hatten 18% der Kinder (n=92) bereits eine Neurodermitis, wenn sie in einem luftbelasteten Gebiet wohnen. Hingegen waren 23% der Kinder (n=267) aus unbelasteten Wohngebieten an Neurodermitis erkrankt. Es gab keine erkrankten Kinder in der jüngsten Altersgruppe im luftbelasteten Gebiet. In diesem Gebiet entsprechen die erkrankten Kinder der mittleren Altersgruppe fast ihrem Anteil an der Untersuchungspopulation (-1%). Die erkrankten Kinder der ältesten Altersgruppe sind zu 12 % überrepräsentiert. In der Gruppe der erkrankten Kinder aus dem nicht belasteten Gebiet sind die Abweichungen weniger stark. Die jüngsten Kinder sind zu 4% überrepräsentiert, die Kinder der mittleren Altersgruppe sind zu 2% überrepräsentiert und die Kinder der ältesten Altersgruppe sind zu 6% unterrepräsentiert. (Tabelle 43, Neurodermitis und Luftbelastung) Promotion ARE - Löwicke / Augustin 69 3. Eigene Untersuchungen Neurodermitis und Luftbelastung belastet Tabelle 43 erkrankt unbelastet nicht erkrankt erkrankt nicht erkrankt Gesamt Anzahl % Anzahl % Anzahl % Anzahl % Anzahl % 0-18 Monate 0 - 2 3 9 15 29 14 40 (11) 18-30 Monate 5 29 21 28 20 32 60 29 106 (30) 30-48 12 71 52 69 33 53 116 57 213 (59) 17 18 75 82 62 23 205 77 359 Monate Gesamt Es hatten 57% der Kinder (n=92) Milchschorf, wenn sie in einem luftbelasteten Gebiet wohnen. Im Vergleich dazu hatten 46% der Kinder (n=267) aus nicht belasteten Wohngebieten Milchschorf. In der Gruppe der erkrankten Kinder aus luftbelasteten Gebieten waren die Kinder der jüngsten Altersgruppe 9% weniger und die Kinder der ältesten Altersgruppe 8% mehr erkrankt, als es ihrem Anteil an der Untersuchungspopulation entspricht. Die Kinder der mittleren Altersgruppe entsprechen diesem Anteil annähernd (+1). In der Gruppe der nicht exponierten Erkrankten war die jüngste Altersgruppe 3% überrepräsentiert, die mittlere Altersgruppe zu 5% und die älteste Altersgruppe zu 8% unterepräsentiert. (Tabelle 44, Milchschorf und Luftbelastung) Milchschorf und Luftbelastung belastet Tabelle 44 erkrankt unbelastet nicht erkrankt erkrankt nicht erkrankt Gesamt Anzahl % Anzahl % Anzahl % Anzahl % Anzahl % 0-18 Monate 1 2 1 2.5 17 14 21 14 40 (11) 18-30 Monate 16 31 10 25 43 25 37 26 106 (30) 30-48 Monate 35 67 29 72.5 62 51 87 60 213 (59) Gesamt 52 57 40 43 122 46 145 54 359 Promotion ARE - Löwicke / Augustin 70 3. Eigene Untersuchungen 3.2.3.8 Die bivariate Analyse ausgewählter Umweltfaktoren und Bestimmung des relativen Risikos Alle befragten Kinder (n=840) sind für ausgewählte Einflussgrößen ohne Berücksichtigung des Gebietes oder des Alters untersucht worden. Die Kreuztabellen geben Aufschluss über das relative Risiko der Kinder in der Einrichtung, aufgrund einer akuten respiratorischen Erkrankung zu fehlen. Für die interessierenden Einflußfaktoren ist die explorative Analyse durchgeführt worden. Die signifikanten Ergebnisse sind in den folgenden Tabellen durch eine Schraffur hervorgehoben. Kinder, die in unsanierten Wohnungen leben befinden sich in 8% der Fälle öfter in der Gruppe der häufigeren Ausfallperioden. Das Risiko, in einer unsanierten Wohnung häufiger an ARE zu erkranken, ist signifikant (95%Konfidenzintervall 1,01-1,87) um den Faktor 1,38 erhöht. (Tabelle 45A, Zahl der ARE und Sanierungszustand der Wohnung) Tabelle 45A: Zahl der ARE und Sanierungszustand der Wohnung Sanierungszustand unsaniert Anzahl 0–7 >7 Zahl der Ausfallperioden Ausfallperioden Untersuchten 211 189 400 53% 47% 100% 31% 27% 58% 175 114 289 % der Zeile 61% 39% 100% % der Gesamtzahl 25% 17% 42% 386 303 689 56% 44% 100% % der Zeile %der Gesamtzahl saniert Anzahl Gesamtzahl 95% CI (1,01-1,87) Promotion ARE - Löwicke / Augustin OR = 1,38 71 3. Eigene Untersuchungen Die Kinder aus unsanierten Wohnungen befinden sich 10% öfter in der Gruppe der insgesamt längeren Ausfallzeit. Das Risiko, durch unsanierte Wohnungen länger zu fehlen, ist signifikant um den Faktor 1,51 erhöht (95%Konfidenzintervall 1,13-2,02). (Tabelle 45B, Dauer der ARE und Sanierungszustand der Wohnung) Tabelle 45 B: Dauer der ARE und Sanierungszustand der Wohnung 0 – 25 Sanierungszustand Zahl der Erkrankungstage Erkrankungstage Untersuchten 211 227 438 % der Zeile 48% 52% 100% % der Gesamtzahl 28% 30% 58% Anzahl 185 132 317 % der Zeile 58% 42% 100% % der Gesamtzahl 25% 17% 42% 396 359 755 52% 48% 100% unsaniert Anzahl saniert Gesamtzahl Dieses > 25 Ergebnis setzt sich für 95% CI (1,13-2,02) OR = 1,51 die Sanierung Einflussgröße der Kindertagesstätte fort. Kinder aus sanierten Kindertagesstätten befinden sich zu 16% häufiger in der Gruppe der weniger erkrankten Kinder. Das Risiko für Kinder aus unsanierten Einrichtungen, öfter zu fehlen, ist signifikant auf 1,92 erhöht (95%- Konfidenzintervall 1,39-2,64). (Tabelle 46A, Zahl der ARE und Sanierungszustand der Kindertagesstätte) Promotion ARE - Löwicke / Augustin 72 3. Eigene Untersuchungen Tabelle 46A: Zahl der ARE und Sanierungszustand der Kita 0–7 >7 Zahl der Ausfallperioden Ausfallperioden Untersuchten 107 131 238 % der Zeile 45% 55% 100% % der Gesamtzahl 16% 19% 35% 269 172 441 % der Zeile 61% 39% 100% % der Gesamtzahl 40% 25% 65% 376 303 679 55% 45% 100% Sanierung der Kita unsaniert saniert Anzahl Anzahl Gesamtzahl 95% CI (1,39-2,64) OR = 1,92 Für die Gesamtanzahl der Ausfalltage ist das Ergebnis nicht signifikant (95%Konfidenzintervall 0,78-1,43), es ist aber eine Tendenz zu erkennen (OR =1,06). Kinder aus unsanierte Einrichtungen fehlen nur geringfügig länger. (Tabelle 46B, Dauer der ARE und Sanierungszustand der Kita) Tabelle 46B: Dauer der ARE und Sanierungszustand der Kita 0 – 25 > 25 Erkrankungstage Erkrankungstage Untersuchten 130 127 257 50,6% 49,4% 100% 17,4% 17% 255 235 490 % der Zeile 52% 48% 100% % der Gesamtzahl 34,1% 31,5% 65,6% 385 362 747 51,5% 48,5% 100% Sanierung der Kita unsaniert Anzahl % der Zeile % der Gesamtzahl saniert Anzahl Gesamtzahl 95% CI (0,78 -1,43) Promotion ARE - Löwicke / Augustin Zahl der 34,4% OR = 1,06 73 3. Eigene Untersuchungen Tabelle 47A: Zahl der ARE und Fußgänger in die Kita 0–7 >7 Zahl der Fußgänger in die Kita Ausfallperioden Ausfallperioden Untersuchten Ja 229 184 413 % der Zeile 55% 45% 100% % der Gesamtzahl 33% 27% 60% 155 121 276 % der Zeile 56% 44% 100% % der Gesamtzahl 22% 18% 40% 384 305 689 55,7% 44,3% 100% 95% CI (0,76 -1,40) OR = 1,03 Anzahl Nein Anzahl Gesamtzahl Die Variable Fußgänger untersucht die Art, wie die Kinder in die Einrichtung gebracht werden. Sie stellt die Fußgänger einschließlich Fahrradfahrer allen anderen Bringearten (ÖPNV, PKW) gegenüber. Es zeigte sich kein signifikanter Einfluss der Bringeart sowohl auf die Zahl als auch die Dauer der ARE-Fehlzeiten. (Tabellen 47A und 47B) Tabelle 47B: Dauer der ARE und Fußgänger in die Kita 0 – 25 Fußgänger in die Kita > 25 Zahl der Erkrankungstage Erkrankungstage Untersuchten 232 215 447 % der Zeile 52% 48% 100% % der Gesamtzahl 31% 28% 59% Anzahl 163 145 308 % der Zeile 53% 47% 100% % der Gesamtzahl 22% 19% 41% 395 360 755 52% 48% 100% Ja Anzahl Nein Gesamtzahl 95% CI (0,78 -1,39) Promotion ARE - Löwicke / Augustin OR = 1,04 74 3. Eigene Untersuchungen Die Einflussgrößen aus der frühkindlichen Entwicklung zeigen zum Teil einen signifikanten Einfluss. Die Einflussgröße Frühgeburt vergleicht die Kinder, die vor der 37. Schwangerschaftswoche geboren wurden mit Kindern, die nach der vierzigsten Schwangerschaftswoche geboren wurden. Früh Geborene sind zu 11% mehr in der Gruppe der häufigeren Ausfälle vertreten, haben also ein erhöhtes Risiko (OR 1,54) gegenüber später geborenen Kindern. Dieses ist aber nicht signifikant (95%-Konfidenzintervall 0,85-2,79). (Tabelle 48A, Zahl der ARE und Frühgeburt) Tabelle 48A: Zahl der ARE und Frühgeburt 0–7 >7 Zahl der Ausfallperioden Ausfallperioden Untersuchten 26 30 56 % der Zeile 46% 54% 100% % der Gesamtzahl 10% 11% 21% 119 89 208 % der Zeile 57% 43% 100% % der Gesamtzahl 45% 34% 79% 145 119 264 55% 45% 100% Frühgeburt Ja Anzahl Nein Anzahl Gesamtzahl 95% CI (0,85–2,79) OR = 1,54 Eindeutiger verhält es sich für die Dauer der ARE. Früh Geborene Kinder befinden sich 14% öfter in der Gruppe der erhöhten Krankheitsdauer. Sie haben damit ein signifikant (95%-Konfidenzintervall 1,01-3,10) um den Faktor 1,77 erhöhtes Risiko, länger der Einrichtung fernzubleiben. (Tabelle 48B, Dauer der ARE und Frühgeburt) Promotion ARE - Löwicke / Augustin 75 3. Eigene Untersuchungen Tabelle 48B: Dauer der ARE und Frühgeburt 0 – 25 Frühgeburt > 25 Zahl der Erkrankungstage Erkrankungstage Ja Anzahl % der Zeile Untersuchten 27 37 64 42% 58% 100% 9% 13% 22% 129 100 229 56% 44% 100% 44% 34% 78% 156 137 293 53% 47% 100% % der Gesamtzahl Nein Anzahl % der Zeile % der Gesamtzahl Gesamtzahl 95% CI (1,01–3,10) OR = 1,77 Für die erstgeborenen Kinder lässt sich kein Einfluss auf die Ausfallperioden feststellen (OR= 1,00; 95%-CI 0,74-1,35). (Tabelle 49A, Zahl der ARE und Erstgeborene Kinder) Tabelle 49A: Zahl der ARE und Erstgeborene Kinder Erstgeborenes Kind Ja 0–7 >7 Zahl der Ausfallperioden Ausfallperioden Untersuchten Anzahl 208 167 375 % der Zeile 55% 45% 100% %der Gesamtzahl 30% 24% 54% Nein 179 144 323 55% 45% 100% 25,5% 20,5% 46% 387 311 698 55% 45% 100% Anzahl % der Zeile % der Gesamtzahl Gesamtzahl 95% CI (0,74-1,35) Promotion ARE - Löwicke / Augustin OR = 1,00 76 3. Eigene Untersuchungen Anders verhält es sich für erstgeborene Kinder und Anzahl an Erkrankungstagen. Diese Kinder sind zu 9% häufiger in der Gruppe der länger erkrankten Kinder zu finden. Sie haben ein um den Faktor 1,43 erhöhtes Risiko, länger zu erkranken. Dieses Ergebnis ist außerdem signifikant (95%Konfidenzintervall 1,08-1,91). (Tabelle 49B, Dauer der ARE und Erstgeborene Kinder) Tabelle 49B: Dauer der ARE und Erstgeborene Kinder 0 – 25 > 25 Zahl der Erstgeborenes Kind Erkrankungstage Erkrankungstage Untersuchten Ja 197 216 413 % der Zeile 48% 52% 100% % der Gesamtzahl 26% 28% 54% 200 153 353 % der Zeile 57% 43% 100% % der Gesamtzahl 26% 20% 46% 397 369 766 52% 48% 100% Anzahl Nein Anzahl Gesamtzahl 95% CI (1,08-1,91) OR = 1,43 Es besteht für die Kinder, deren Eltern eine habituellen Mundatmung beobachtet haben ein minimal erhöhtes, nicht signifikantes Risiko. Das Risiko, öfter zu erkranken, beträgt 1,06 (95%-Konfidenzintervall 0,76-1,47). (Tabelle 50A, Zahl der ARE und Mundatmung) Promotion ARE - Löwicke / Augustin 77 3. Eigene Untersuchungen Tabelle 50A: Zahl der ARE und Mundatmung 0–7 >7 Zahl der Mundatmung (Eltern) Ausfallperioden Ausfallperioden Untersuchten Ja 113 93 206 % der Zeile 55% 45% 100% % der Gesamtzahl 16,5% 13,5% 30% 272 212 484 % der Zeile 56% 44% 100% % der Gesamtzahl 39% 31% 70% 385 305 690 56% 44% 100% Anzahl Nein Anzahl Gesamtzahl 95% CI (0,76 -1,47) OR = 1,06 Die Neigung der Kinder zu einer habituellen Mundatmung, ist mit einer signifikanten Risikoerhöhung für eine längere Krankheitsdauer verbunden (OR=1,39; 95%-Konfidenzintervall 1,02-1,90). Mundatmer sind gegenüber den normal atmenden Kindern zu 8,5% mehr in der Gruppe der länger Erkrankten repräsentiert. (Tabelle 50B, Dauer der ARE und Mundatmung) Tabelle 50B: Dauer der ARE und Mundatmung 0 – 25 Mundatmung Ja > 25 Zahl der Erkrankungstage Erkrankungstage Untersuchten Anzahl 106 122 228 % der Zeile 46,5% 53,5% 100% % der Gesamtzahl 14% 16% 30% 290 240 530 % der Zeile 55% 45% 100% % der Gesamtzahl 38% 32% 70% 396 362 758 52% 48% 100% Nein Anzahl Gesamtzahl 95% CI (1,02-1,90) Promotion ARE - Löwicke / Augustin OR = 1,39 78 3. Eigene Untersuchungen Es zeigte sich keine Risikoerhöhung, wenn die Eltern auf die Durchführung von Abhärtungsmaßnahmen nach Kneipp mit ihrem Kind verzichteten. Unter Abhärtungsmaßnahmen verstehen wir dabei die Durchführung eines unbekleideten Aufenthaltes im Freien, kaltes Abbrausen, Saunagänge, Schwimmen und andere Formen sportlicher Betätigung. Tendenziell ist eine nicht signifikante Abminderung des Risikos, oft zu fehlen, um den Faktor 0,88 zu verzeichnen (95%-Konfidenzintervall 0,65-1,19). (Tabelle 51A, Zahl der ARE und Abhärtungsmaßnahmen) Tabelle 51A: Zahl der ARE und Abhärtungsmaßnahmen 0–7 >7 Zahl der Kneipp-Maßnahmen Ausfallperioden Ausfallperioden Untersuchten Nein 179 131 310 % der Zeile 58% 42% 100% % der Gesamtzahl 26% 19% 45% 207 173 380 54% 46% 100% 30% 25% 55% 386 304 690 56% 44% 100% Anzahl Ja Anzahl % der Zeile % der Gesamtzahl Gesamtzahl 95% CI (0,65 –1,19) OR = 0,88 Anders verhält es sich für die Dauer der ARE. Für Kinder, die nicht durch Kneipp-Maßnahmen abgehärtet werden, besteht ein nicht signifikant um den Faktor 1,19 erhöhtes Risiko, länger zu erkranken. (95%-Konfidenzintervall 0,90-1,59). (Tabelle 51B, Dauer der ARE und Abhärtungsmaßnahmen) Promotion ARE - Löwicke / Augustin 79 3. Eigene Untersuchungen Tabelle 51B: Dauer der ARE und Abhärtungsmaßnahmen 0 – 25 > 25 Zahl der Kneipp-Maßnahmen Erkrankungstage Erkrankungstage Untersuchten Nein 172 173 345 % der Zeile 50% 50% 100% % der Gesamtzahl 23% 23% 46% 224 189 413 % der Zeile 54,2% 45,8% 100% % der Gesamtzahl 29% 25% 54% 396 362 758 52% 48% 100% Anzahl Ja Anzahl Gesamtzahl 95% CI (0,90 –1,59) OR = 1,19 Für die Beurteilung des Einflusses der Luftbelastung wurden die Kinder einer niedrigen mit denen der höheren Stufe verglichen. Es besteht keine Risikoerhöhung für Kinder aus Wohngebieten mit höherer Luftbelastung, öfter zu fehlen (OR =0,63; 95%-CI 0,38-1,06). (Tabelle 52A, Zahl der ARE und Luftbelastung) Tabelle 52A: Zahl der ARE und Luftbelastung 0–7 >7 Zahl der Ausfallperioden Ausfallperioden Untersuchten 52 31 83 % der Zeile 63% 37% 100% % der Gesamtzahl 18% 10% 28% 109 103 212 % der Zeile 51% 49% 100% % der Gesamtzahl 37% 35% 72% 161 134 295 55% 45% 100% Luftbelastung Hoch Anzahl Niedrig Anzahl Gesamtzahl 95% CI (0,38 –1,06) Promotion ARE - Löwicke / Augustin OR = 0,63 80 3. Eigene Untersuchungen Auf die Anzahl der Erkrankungstage hatte die Luftbelastung keinen Einfluss (OR=1,00; 95%-CI 0,61-1,63). Allerdings ist festzustellen, dass es in den belasteten Gebieten zwar erhöhte Spitzenkonzentrationen der Luft- verunreinigung gab, dass insgesamt aber keine Grenzwertüberschreitungen auftraten. (Tabelle 52B, Dauer der ARE und Luftbelastung) Tabelle 52B: Dauer der ARE und Luftbelastung 0 – 25 Luftbelastung > 25 Zahl der Erkrankungstage Erkrankungstage Untersuchten 45 42 87 % der Zeile 52% 48% 100% % der Gesamtzahl 13,5% 12,5% 26% 125 117 242 % der Zeile 52% 48% 100% % der Gesamtzahl 38% 36% 74% 170 159 329 52% 48% 100% Hoch Anzahl Niedrig Anzahl Gesamtzahl 95% CI (0,61 –1,63) OR = 1,00 Kinder aus Raucherhaushalten, die selber dem Tabakrauch von 10 oder mehr Zigaretten täglich ausgesetzt sind, sind 5,5% häufiger in der Gruppe des öfteren Fehlens vertreten als Kinder, die nicht Passivrauchen. Es ergab sich für diese Kinder ein um den Faktor 1,25 erhöhtes relatives Risiko, öfter zu fehlen. Die Risikoerhöhung war nicht signifikant (95%-Konfidenzintervall 0,61-2,35). (Tabelle 53A, Zahl der ARE und Passivrauchen) Promotion ARE - Löwicke / Augustin 81 3. Eigene Untersuchungen Tabelle 53A: Zahl der ARE und Passivrauchen 0–7 >7 Zahl der Ausfallperioden Ausfallperioden Untersuchten 27 29 56 % der Zeile 48,2% 51,8% 100% % der Gesamtzahl 15,2% 16,4% 31,6% 65 56 121 % der Zeile 53,7% 46,3% 100% % der Gesamtzahl 36,8% 31,6% 68,4% 92 85 177 52% 48% 100% Passivrauchen Ja Anzahl Nein Anzahl Gesamtzahl 95% CI (0,61–2,35) OR = 1,25 Auf die Gesamtanzahl an Fehltagen hat das Passivrauchen keinen signifikanten Einfluss (OR=0,91; 95%-CI 0,51-1,61). (Tabelle 53B, Dauer der ARE und Passivrauchen) Tabelle 53B: Dauer der ARE und Passivrauchen 0 – 25 Passivrauchen > 25 Zahl der Erkrankungstage Erkrankungstage Untersuchten 33 36 69 % der Zeile 48% 52% 100% % der Gesamtzahl 15% 16% 31% 70 84 154 % der Zeile 45,5% 54,5% 100% % der Gesamtzahl 31% 38% 69% 103 120 223 46% 54% 100% Ja Anzahl Nein Anzahl Gesamtzahl 95% CI (0,51–1,61) Promotion ARE - Löwicke / Augustin OR = 0,91 82 3. Eigene Untersuchungen Das Kochen mit Gas oder Kohle brachte kein erhöhtes relatives Risiko mit sich, öfter an akuten respiratorischen Erkrankungen zu leiden. In der Tendenz zeigt sich eher eine Risikoverringerung (OR=0,85; 95%-CI 0,60-1,20). (Tabelle 54A, Zahl der ARE und Gas- und Kohleherdbelastung) Tabelle 54A: Zahl der ARE und Gas- und Kohleherdbelastung 0–7 >7 Zahl der Gas- und Kohleherd Ausfallperioden Ausfallperioden Untersuchten Gas und Kohle 101 71 172 % der Zeile 59% 41% 100% % der Gesamtzahl 15% 10% 25% 285 236 521 % der Zeile 55% 45% 100% % der Gesamtzahl 41% 34% 75% 386 307 693 56% 44% 100% Strom Anzahl Anzahl Gesamtzahl 95% CI (0,60–1,20) OR = 0,85 Ähnlich verhält es sich mit dem Einfluss von Kochen mit Gas- oder Kohleherd auf die Gesamtdauer der Erkrankungen im Winterhalbjahr. Auch hier ist ein nicht signifikanter, das relative Risiko senkender Effekt zu verzeichnen (OR=0,89; 95%-Konfidenzintervall 0,64-1,23) (Tabelle 54B, Dauer der ARE und Gas- und Kohleherdbelastung) Promotion ARE - Löwicke / Augustin 83 3. Eigene Untersuchungen Tabelle 54B: Dauer der ARE und Gas- und Kohleherdbelastung 0 – 25 > 25 Zahl der Gas- und Kohleherd Erkrankungstage Erkrankungstage Untersuchten Gas und Kohle 104 87 191 % der Zeile 54,5% 45,5% 100% % der Gesamtzahl 13,5% 11,5% 25% 293 277 570 % der Zeile 51% 49% 100% % der Gesamtzahl 38,5% 36,5% 75% 397 364 761 52% 48% 100% Anzahl Strom Anzahl Gesamtzahl 95% CI (0,64–1,23) OR = 0,89 Die Haltung von Feder oder Haar tragenden Haustieren ergab eine nicht signifikante (95%-Konfidenzintervall 0,81-1,54) Erhöhung des relativen Risikos öfter zu erkranken um den Faktor 1,12. (Tabelle 55A, Zahl der ARE und Haustierhaltung) Tabelle 55A: Zahl der ARE und Haustierhaltung 0–7 >7 Zahl der Ausfallperioden Ausfallperioden Untersuchten 119 102 221 % der Zeile 54% 46% 100% % der Gesamtzahl 17% 15% 32% 266 204 470 % der Zeile 57% 43% 100% % der Gesamtzahl 38,5% 29,5% 68% 385 306 691 55,5% 44,5% 100% Haustierhaltung Ja Anzahl Nein Anzahl Gesamtzahl 95% CI (0,81 -1,54) Promotion ARE - Löwicke / Augustin OR = 1,12 84 3. Eigene Untersuchungen Die Haustierhaltung hatte keinen Einfluss auf die Gesamtanzahl der Erkrankungstage (OR=1,00; 95%-Konfidenzintervall 0,74-1,35) (Tabelle 55B, Dauer der ARE und Haustierhaltung) Tabelle 55B: Dauer der ARE und Haustierhaltung 0 – 25 Haustierhaltung > 25 Zahl der Erkrankungstage Erkrankungstage Untersuchten 132 121 253 % der Zeile 52% 48% 100% % der Gesamtzahl 17% 16% 33% 264 242 506 % der Zeile 52% 48% 100% % der Gesamtzahl 35% 32% 67% 396 363 759 52% 48% 100% Ja Anzahl Nein Anzahl Gesamtzahl 95% CI (0,74 –1,35) OR = 1,00 Kinder, die sich mit anderen Personen einen gemeinsamen Schlafraum teilen (Bedroom sharing), sind zu 7% öfter in der Gruppe der erhöhten Ausfallperioden vertreten. Sie tragen tendenziell ein um den Faktor 1,31 erhöhtes Risiko, öfter an einer ARE zu erkranken, als Kinder aus Einzelzimmern. Die Signifikanz wurde hierbei nur knapp verfehlt (95%Konfidenzintervall 0,96-1,78). (Tabelle 56A, Zahl der ARE und Bedroom sharing) Promotion ARE - Löwicke / Augustin 85 3. Eigene Untersuchungen Tabelle 56A: Zahl der ARE und Bedroom sharing 0–7 >7 Zahl der Ausfallperioden Ausfallperioden Untersuchten 228 200 428 % der Zeile 53% 47% 100% % der Gesamtzahl 33% 29% 62% 158 106 264 % der Zeile 60% 40% 100% % der Gesamtzahl 23% 15% 38% 386 306 692 56% 44% 100% Bedroom Sharing Ja Anzahl Nein Anzahl Gesamtzahl 95% CI (0,96 –1,78) OR = 1,31 Anders verhält es sich für Bedroom sharing und die Dauer der ARE. Hier ist das Risiko, wenn auch nicht signifikant (95%-CI 0,67-1,20), um den Faktor 0,90 verringert. (Tabelle 56B, Dauer der ARE und Bedroom sharing) Tabelle 56B: Dauer der ARE und Bedroom sharing 0 – 25 Bedroom Sharing > 25 Zahl der Erkrankungstage Erkrankungstage Untersuchten 253 222 475 % der Zeile 53% 47% 100% % der Gesamtzahl 33% 29,5% 62,5% 144 141 285 % der Zeile 50,5% 49,5% 100% % der Gesamtzahl 19% 18,5% 37,5% 397 363 760 52% 48% 100% Ja Anzahl Nein Anzahl Gesamtzahl 95% CI (0,67 –1,20) Promotion ARE - Löwicke / Augustin OR = 0,90 86 3. Eigene Untersuchungen Schichtarbeit der Mutter bewirkte keine Erhöhung des relativen Risikos öfter an einer ARE zu erkranken (OR= 0,82; 95%-Konfidenzintervall 0,53-1,27). (Tabelle 57A, Zahl der ARE und Schichtarbeit der Mutter) Tabelle 57A: Zahl der ARE und Schichtarbeit der Mutter 0–7 >7 Zahl der Schichtarbeit der Mutter Ausfallperioden Ausfallperioden Untersuchten Ja 59 40 99 60% 40% 100% 8,5% 5,5% 14% 329 271 600 % der Zeile 55% 45% 100% % der Gesamtzahl 47% 39% 86% 388 311 699 55,5% 44,5% 100% Anzahl % der Zeile % der Gesamtzahl Nein Anzahl Gesamtzahl 95% CI (0,53–1,27) OR = 0,82 Deutlicher fällt das Ergebnis für die Dauer der ARE aus. Kinder in Schichten arbeitender Mütter sind zu 10,5% seltener unter den länger erkrankten Kindern. Ihr relatives Risiko, länger zu erkranken, ist um den Faktor 0,65 geringer (95%-Konfidenzintervall 0,43-0,98). (Tabelle 57B, Dauer der ARE und Schichtarbeit der Mutter) Promotion ARE - Löwicke / Augustin 87 3. Eigene Untersuchungen Tabelle 57B: Dauer der ARE und Schichtarbeit der Mutter 0 – 25 > 25 Zahl der Schichtarbeit der Mutter Erkrankungstage Erkrankungstage Untersuchten Ja 66 42 108 % der Zeile 61% 39% 100% % der Gesamtzahl 8,6% 5,5% 14,1% 332 327 659 % der Zeile 50,5% 49,5% 100% % der Gesamtzahl 43,3% 42,6% 85,9% 398 369 767 51,9% 48,1% 100% Anzahl Nein Anzahl Gesamtzahl 95% CI (0,43–0,98) OR = 0,65 Kinder allein erziehender Mütter bleiben nicht signifikant öfter der Einrichtung fern (95%-Konfidenzintervall 0,88-1,61). Ihr relatives Risiko, öfter als Kinder aus Familien mit zwei Erziehungsberechtigten zu fehlen beträgt 1,29. (Tabelle 58A, Zahl der ARE und Alleinerziehende Mutter) Tabelle 58A: Zahl der ARE und Alleinerziehende Mutter 0–7 >7 Zahl der Alleinerziehende Mutter Ausfallperioden Ausfallperioden Untersuchten Ja 79 57 136 % der Zeile 58% 42% 100% % der Gesamtzahl 12% 8% 20% 308 251 559 % der Zeile 55% 45% 100% % der Gesamtzahl 44% 36% 80% 387 308 695 56% 44% 100% Anzahl Nein Anzahl Gesamtzahl 95% CI (0,88–1,61) Promotion ARE - Löwicke / Augustin OR = 1,29 88 3. Eigene Untersuchungen Ein ähnliches Bild ergibt sich auch für die Gesamterkrankungstage. Hier ist das relative Risiko für Kinder allein erziehender Mütter, länger zu fehlen, um den Faktor 1,11 erhöht. Auch dieses Ergebnis ist nicht signifikant (95%Konfidenzintervall 0,78-1,59). (Tabelle 58B, Dauer der ARE und Alleinerziehende Mutter) Tabelle 58B: Dauer der ARE und Alleinerziehende Mutter 0 – 25 > 25 Zahl der Alleinerziehende Mutter Erkrankungstage Erkrankungstage Untersuchten Ja 74 74 148 % der Zeile 50% 50% 100% % der Gesamtzahl 9,7% 9,7% 19,4% 324 291 615 % der Zeile 53% 47% 100% % der Gesamtzahl 42,5% 38,1% 80,6% 398 365 763 52,2% 47,8% 100% Anzahl Nein Anzahl Gesamtzahl 95% CI (0,78–1,59) Promotion ARE - Löwicke / Augustin OR = 1,11 89 3. Eigene Untersuchungen 3.2.3.9 Deskriptive Analyse der Daten adjustiert nach Altersgruppe und Geschlecht In die bivariate Analyse der Daten sind die Ausfalltage als dichotomisierte und abhängige Variable eingegangen. Die resultierenden Variablen waren Dauer und Zahl der ARE. Es wurde festgelegt, dass ein Kind einen langen Zeitraum fehlt, wenn es insgesamt mehr als 20 Tage die Einrichtung nicht besucht. Fehlt es maximal 20 Tage, so ist die Fehlzeit als normal kategorisiert. Es wurden hierzu alle Fehltage des Winterhalbjahres zusammengezählt. Als unabhängige Variablen sind die individuellen Daten der Kinder und Umweltfaktoren in die Analyse einbezogen worden. Die Dichotomisierung der Ausfalltage in die Gruppen „0 bis 20 Ausfalltage“ (normal gefehlt) und „mehr als 20 Ausfalltage“ (häufig gefehlt) wurde aus vergleichbaren Studien übernommen. Das Ergebnis der explorativen Datenanalyse ist eine unterschiedliche Häufigkeit der akuten respiratorischen Erkrankung in den drei verschiedenen Altersgruppen. Aus diesem Grund sollte eine Störung des bivariaten Zusammenhangs zwischen der abhängigen Variablen Ausfalltag und den Einflußfaktoren ausgeschlossen werden. Dazu wurde eine Schätzung des gemeinsamen Quotenverhältnisses nach Mantel-Haenszel durchgeführt. Die Variable Altersgruppe ist als Schichtvariable in die Schätzung eingegangen. Die Variable Geschlecht kann sich ebenfalls verzerrend auswirken, deshalb ist sie analog der Variablen Altersgruppe als Schichtvariable in die Mantel-HaenszelSchätzung eingeflossen. Eine Beurteilung des untersuchten Einflusses der Schichtvariablen ermöglicht der Vergleich der Quotenverhältnisse der MantelHaenszel-Schätzung und der Risikoschätzer ohne Schichtvariablen. Weichen die Werte nur geringfügig voneinander ab, so ist nachgewiesen, dass kein störender Effekt durch die Schichtvariablen auftritt. Ein Einfluss ist dann anzunehmen, wenn eine Differenz zwischen Risikoschätzer und dem gemeinsamen Quotenverhältnis besteht. Die Überprüfung der Ergebnisse der bivariaten Analyse auf Verzerrung durch Altersgruppen oder Geschlecht mittels Mantel-Haenszel-Schätzer hat ergeben, dass diese nicht als Störgrößen wirken. Promotion ARE - Löwicke / Augustin 90 3. Eigene Untersuchungen 3.2.3.10 Faktorenanalyse und multiple logistische Regressionsanalyse Die erhobenen Variablen sind nach der Häufigkeitsanalyse der Zusammenhangsanalyse unterzogen worden. Hierbei wurde zunächst die Korrelation der Prädiktoren ermittelt. Das war ein Auswahlkriterium für die Zuführung der Variablen in die multiple logistische Regression. Interessant war dabei, mit welcher Stärke die dichotomisierten Variablen untereinander korrelieren. Eine starke Korrelation bedeutet eine Gleichsinnigkeit in der Variation. In der vorliegenden Studie wurde damit überprüft, ob die Fragestellung aus dem Fragekatalog möglichst präzise den Sachverhalt erfasst hat. Außerdem zeigte sich, ob vermutete Zusammenhänge, z.B. bei Alltagsgewohnheiten, tatsächlich bestehen. Die Stärke der Korrelationen ist erwartungsgemäß unterschiedlich. Die Korrelationsmatrix weißt den „Korrelationskoeffizienten nach Pearson“ aus. Die Größe der Stichprobe erlaubt bei einer Power von 0,8 das hinreichende Erkennen einer Korrelation mit dem Koeffizienten ab 0,1 aufwärts. In der Grundgesamtheit besteht dann mit hinreichender statistischer Sicherheit eine Korrelation bei Koeffizienten größer als 0,1. Die Korrelationsanalyse wurde durchgeführt, um stichprobenunabhängig latente Faktoren zu ermitteln, die mehrere Variablen verbinden. Das bedeutet, dass bei einer anderen Stichprobe aus derselben Grundgesamtheit ein vergleichbares Ergebnis zu erzielen sein müsste. Für die vorliegende Studie wurde eine Korrelationsmatrix über 35 Variablen, die von Interesse waren, erstellt. Es ergaben sich dabei 81 hochsignifikante und positive Zusammenhänge. Daneben gibt es Variablen mit negativer signifikanter Korrelation und auch Variablen, die nicht korrelierten. Die Variablen, die stark korrelieren, wurden anschließend der Faktorenanalyse zugeführt. Variablen, die signifikant korrelierten bzw. interessierende Variablen, die fast Signifikanzniveau erreichten, fanden Eingang in die Regressionsanalyse. Außerdem bestand für einige Variablen auch Kolinealität. Promotion ARE - Löwicke / Augustin 91 3. Eigene Untersuchungen Die höchste Korrelation besteht vor allem zwischen den Variablen, die die Erkrankungen und Symptome aus dem Kreis der respiratorischen Infektionen repräsentieren. Die Schwere ARE mit Fieber und Antibiotikaeinnahme korreliert mit Koeffizienten zwischen 0,2 und 0,3 mit den Erkrankungen Pneumonie, Bronchitis und chronischer Infekt (Tabelle 59, Korrelationen respirarorischer Erkrankungen). Bronchitis TABELLE 59 Pneumonie Chronischer Infekt Schwere Korrelation nach Pearson 0,317 0,218 0,265 ARE Signifikanz (2-seitig) 0,000 0,000 0,000 839 837 838 Stichprobenumfang N Zwischen den Erkrankungen des allergischen Formenkreises Milchschorf, Neurodermitis und Nahrungsmittelallergie besteht auch eine hochsignifikant positive Korrelation von 0,1 bis 0,2 (Tabelle 60, Korrelationen atopischer Erkrankungen). Milchschorf TABELLE 60 Neurodermitis Pneumonie Nahrungsmitt elallergie Korrelation nach Pearson 0,148 0,218 0,202 Signifikanz (2-seitig) 0,000 0,000 0,000 836 837 834 Stichprobenumfang N Für Variablen, die die Wohnumgebung und Wohnqualität beschreiben, konnten ebenfalls Korrelationen mit Signifikanz gefunden werden. Die Erhebungen zum soziodemografischen Umfeld des Kindes sind sowohl positiv als auch negativ korreliert d. h., Variablen können einander bedingen oder ausschließen. Promotion ARE - Löwicke / Augustin 92 3. Eigene Untersuchungen Die stärkste signifikante negative Korrelation besteht zwischen den Variablen Personen im Haushalt und Erstgeburt. Dieses Ergebnis ist auch zu erwarten. Ein erstgeborenes Kind ist noch nicht Mitglied einer Großfamilie. Weitere negative Korrelationen bestehen zwischen der Variablen allein erziehende Mutter und Arbeit der Mutter. Außerdem ist erwähnenswert, dass die Variable Frühgeburt mit der Variablen Nahrungsmittelallergie negativ korreliert. Desweiteren bestehen negative Korrelationen, wenn die Mutter arbeitet mit den Variablen Pelztierhaltung, Bedroom sharing und Risiko Personen im Haushalt. Im Anschluss daran erfolgte die Faktorenanalyse. In der vorliegenden Studie wurde für die Variablen Schwere ARE, chronischer Infekt, Bronchitis, Pneumonie und Pseudokrupp ein Faktor mit der höchsten Faktorladung extrahiert, der mehr als 34% der Varianz der Antworten erklärt (Tabelle 61, Faktorenanalyse der respiratorischen Erkrankungen). Faktorenanalyse der respiratorischen Erkrankungen Faktorladungen Erklärungsgrad Schwere ARE 0.719 0.517 Chron. Infekt 0.667 0.445 Bronchitis 0.641 0.411 Pneumonie 0.478 0.229 Pseudokrupp 0.330 0.109 Tabelle 61 Variablen Faktorengewicht 34,2% Kumulierte %: 34,2 Für die Erkrankungen des atopischen Formenkreises, wurden zwei Faktoren extrahiert, die 58.7% der Gesamtvarianz repräsentieren. Im einzelnen handelt es sich bei den Variablen um Milchschorf, Neurodermitis, Nahrungsmittelallergien und Pseudokrupp. Der Faktor 1 steht hauptsächlich für die Variablen Milchschorf, Neurodermitis und Nahrungsmittelallergie; der Faktor 2 für die Variable Pseudokrupp (Tabelle 62, Faktorenanalyse der atopischen Erkrankungen). Promotion ARE - Löwicke / Augustin 93 3. Eigene Untersuchungen Faktorenanalyse der atopischen Erkrankungen Faktorladungen Tabelle 62 Variablen Erklärungsgrad Faktor 1 Faktor 2 (%) Pseudokrupp 0.193 0.874 80.0 Milchschorf 0.543 -0.483 52.9 Neurodermitis 0.717 -0.004 51.5 Nahrungsmittelallergie 0.685 0.180 50.1 32.9% 25.8% Kumulierte %: 58.7 Faktorengewicht Eine Analyse der Variablen, die das persönliche Umfeld des Kindes repräsentieren, erbrachte drei Faktoren, die 65.7% Varianz beinhalten. Die untersuchten Personenanzahl Variablen im waren Haushalt, Pelztierhaltung, Bedroom Luftverschmutzung, sharing, dichtomisierter soziodemographischer Background mit und ohne Rauchen der Mutter und aus dem Bereich der Kindertagesstätte die Anzahl der Kinder in der Gruppe und die Fläche pro Kind. Für den soziodemographischen Background wurden die Quellvariablen allein erziehende Mutter, Arbeit der Mutter und einmal das Rauchverhalten der Mutter berücksichtigt. Die Variable Fläche pro Kind ist entstanden aus den Angaben wieviel Kinder in der Gruppe sind und wie groß der Gruppenraum ist. Der Faktor 1 wird dominiert von den Variablen soziodemographischer Background mit und ohne Rauchen und Kinder in der Gruppe; der Faktor 2 von Luftbelastung und Pelztierhaltung; der Faktor 3 von Bedroom sharing (Tabelle 63, Faktorenanalyse des persönlichen Umfeldes des Kindes). Promotion ARE - Löwicke / Augustin 94 3. Eigene Untersuchungen Faktorenanalyse des persönlichen Umfeldes des Kindes Faktorladungen Tabelle 63 Variablen Erklärungsgrad Faktor 1 Faktor 2 Faktor 3 (%) Kinder in der Gruppe 0.478 -0.523 -0.004 50.3 Fläche pro Kind -0.388 0.272 -0.390 37.6 Bedroom sharing -0.118 0.211 0.853 78.6 Personen im Haushalt -0.688 -0.139 0.010 50.2 Luftbelastung -0.322 0.601 -0.421 64.2 Soziodem. Background 0.900 0.343 -0.003 92.8 Soziodem. Backgr. (ohne Rauchen) 0.900 0.343 -0.003 92.8 Pelztierhaltung -0.202 0.689 0.274 59.0 Faktorengewicht 32.9% 18.5% 14.3% Kum. %: 65.7 Entscheidung welche Variablen Die Regressionsanalyse darüber, eingingen, resultiert aus in den die logistische Ergebnissen der Korrelationsanalyse. Außerdem wurden Variablen, die von besonderem thematischen Interesse waren, der Regression zugeführt. Die Ergebnisse der Korrelations- und Faktorenanalyse legten es nahe, die multiple logistische Regressionsanalyse mit den niedrig korrelierenden Ausgangsvariablen durchzuführen. Die Regressionsanalyse ist ein zielgrößenbezogenes Analyseverfahren. Für die vorliegende Studie wurde die Analyse im Rückwärtsverfahren durchgeführt. Bei diesem Verfahren bleiben am Ende die Variablen bestehen, die im gewählten Modell einen signifikanten Einfluss auf die Zielvariable haben. Auf der Grundlage von Hypothesen und Vermutungen über den Zusammenhangskomplex, die zum Teil aus der Literatur und aus vorangegangenen Arbeiten stammen, wurden drei Modelle für die multiple logistische Regressionsanalyse erstellt. Dichotome Zielvariablen sind auch hier wieder die Dauer und Zahl der ARE. Promotion ARE - Löwicke / Augustin 95 3. Eigene Untersuchungen Die Variablen Art der Heizung, Passivrauchen und Luftverschmutzung beschreiben einen Teil der baulichen Wohnumgebung des Kindes. Dazu kommen die Variablen Personen im Haushalt, Arbeit der Mutter, und Allein erziehende Mutter, die aus dem sozialen Umfeld des Kindes stammen. Außerdem wurden in die Analyse Variblen zur frühkindlichen Entwicklung des Kindes mit einbezogen: Abhärtungsmaßnahmen, Mundatmung, erstgeborenes Kind, Geburtstermin (Frühgeburt) und Fußgänger in die Kita. Alle genannten Variablen wurden im soziodemographischen Modell zusammengefasst. [Tabelle 64, Modell soziodemographische Daten (Dauer der ARE)] MODELL SOZIODEMOGRAPHISCHE DATEN (DAUER DER ARE) Regressions- Standard- Wald- Signifikanz Koeffizient B fehler statistik* p Geburtstermin 0.325 0.201 2.609 0.106 1.384 Erstgeburt 0.211 0.311 0.462 0.497 1.235 Allein erziehende Mutter -0.429 0.363 1.392 0.238 0.651 Arbeit der Mutter 0.118 0.268 0.194 0.659 1.125 Fußgänger 0.397 0.253 2.471 0.116 1.488 Passivrauchen -0.025 0.019 1.725 0.189 0.976 Personen im Haushalt -0.578 0.334 2.993 0.084 0.561 Mundatmer 0.463 0.269 2.960 0.085 1.588 Abhärtung 0.172 0.245 0.493 0.483 1.188 Luftverschmutzung -0.151 0.279 0.291 0.589 0.860 Art der Heizung/Whg. -0.765 0.293 6.842 0.009 0.465 TABELLE 64 Schritt 0 Exp (B) Schritt 8 (letzter Schritt) Fußgänger 0.404 0.240 2.820 0.093 1.497 Personen im Haushalt -0.592 0.239 6.136 0.013 0.553 Mundatmer 0.465 0.260 3.196 0.074 1.591 Art der Heizung/Whg. -0.741 0.281 *Der Freiheitsgrad df beträgt in jedem Fall 1. 6.962 0.008 0.477 Promotion ARE - Löwicke / Augustin 96 3. Eigene Untersuchungen Zusammenfassung der Fallverarbeitung in Tabelle 64: einbezogene Fälle: 312 Kinder (37.1%) von 840 Kindern fehlende Fälle: 528 Kinder ( 62.9%) von 840 Kindern Es wurden ausschließlich die Daten der Kinder in die Analyse einbezogen, die vollständige Angaben für die Variablen aufwiesen. Das erklärt den hohen Anteil der Datenausfälle. Modellzusammenfassung für Tabelle 64: Nagelkerkes R-Quadrat im letzten Schritt: 0.078 Es besteht eine schwache Prädiktion für die Variablen Fußgänger, Personen im Haushalt, Mundatmer und Heizung der Wohnung von 7,8%. Für diese Variablen zeigt das Regressionsmodell einen gesicherten aber relativ schwachen Zusammenhang mit den Ausfalltagen der Kinder in der Einrichtung. Es wirken auf die dichotomisierte Zielgröße Ausfalltage im Sinne der Regression verstärkend die Variablen Fußgänger (p=0.09) und Mundatmer (p=0,07), entgegengesetzt wirken die Variablen Personen im Haushalt (p=0,01) und Art der Heizung (p=0,01). Das bedeutet, dass Kinder, die zu Fuß in die Einrichtung gebracht werden und/oder habituelle Mundatmer sind, häufiger in der Einrichtung gefehlt haben. Kinder die in Haushalten mit mehreren Personen leben bzw. deren Wohnung mit Gasheizung beheizt wird, fehlten seltener. Um welchen Faktor sich der Odd der Zielgröße konkret verändert, wenn eine Exposition für die entsprechende Variable besteht, gibt der Wert der Spalte „Exp (B)“ (eB) an. Das soziodemographische Modell für die Zielvariable Zahl der ARE zeigt die nächste Tabelle [Tabelle 65, Modell soziodemographische Daten (Zahl der ARE)]. Promotion ARE - Löwicke / Augustin 97 3. Eigene Untersuchungen MODELL SOZIODEMOGRAPHISCHE DATEN (ZAHL DER ARE) Regressions- Standard- Wald- Signifikanz Koeffizient B fehler statistik* p Geburtstermin -0.042 0.207 0.041 0.839 0.959 Erstgeburt 0.086 0.325 0.070 0.792 1.090 Allein erziehende Mutter -0.698 0.378 3.413 0.065 0.497 Arbeit der Mutter -0.033 0.276 0.015 0.904 0.967 Fußgänger 0.019 0.263 0.005 0.943 1.019 Passivrauchen -0.020 0.018 1.151 0.283 0.980 Personen im Haushalt -0.154 0.342 0.203 0.652 0.857 Mundatmer 0.226 0.274 0.680 0.410 1.254 Abhärtung -0.279 0.252 1.226 0.268 0.756 Luftverschmutzung -0.365 0.283 1.658 0.198 0.694 Art der Heizung/Whg. -0.423 0.302 1.956 0.162 0.655 TABELLE 65 Schritt 0 Exp (B) Schritt 11 (letzter Schritt) Allein erziehende Mutter -0.635 0.349 3.315 0.069 0.530 *Der Freiheitsgrad df beträgt in jedem Fall 1. Zusammenfassung der Fallverarbeitung in Tabelle 65: einbezogene Fälle: 281 Kinder (33.5%) von 840 Kindern fehlende Fälle: 559 Kinder (66.5%) von 840 Kindern Es wurden ausschließlich die Daten der Kinder in die Analyse einbezogen, die vollständige Angaben für die Variablen aufwiesen. Das erklärt den hohen Anteil der Datenausfälle. Modellzusammenfassung für Tabelle 65: Nagelkerkes R-Quadrat im letzten Schritt: 0.016 Für die Variable Allein erziehende Mutter besteht ein gesicherter (p=0.069) aber ebenfalls schwacher Zusammenhang mit der Zielvariablen Zahl der ARE von 1,6%. Die Variable wirkt der Zielvariablen entgegengesetzt, Kinder allein erziehender Mütter fehlten also weniger oft. Promotion ARE - Löwicke / Augustin 98 3. Eigene Untersuchungen Für die bauspezifischen Variablen als Variablen von speziellem Interesse wurde ein eigenes Modell herangezogen. Es handelt sich dabei um die Variablen Sanierung der Kindertagesstätte bzw. der Wohnung, Zugluft und Art der Heizung. [Tabelle 66, Modell bauspezifische Daten (Dauer der ARE)] MODELL BAUSPEZIFISCHE DATEN (DAUER DER ARE) Regressions- Standard- Wald- Signifikanz Koeffizient B fehler statistik* p Sanierung der Kita 0.057 0.162 0.126 0.723 1.059 Zugluft 0.020 0.157 0.016 0.901 1.020 Art der Heizung/Whg. -0.356 0.182 3.812 0.051 0.701 Sanierung der Wohnung 0.485 0.155 9.816 0.002 1.625 TABELLE 66 Schritt 0 Exp (B) Schritt 3 (letzter Schritt) Art der Heizung/Whg. -0.360 0.179 4.021 0.045 0.698 Sanierung der Wohnung 0.492 0.153 *Der Freiheitsgrad df beträgt in jedem Fall 1. 10.365 0.001 1.635 Zusammenfassung der Fallverarbeitung in Tabelle 66: einbezogene Fälle: 733 Kinder (87.3%) von 840 Kindern fehlende Fälle: 107 Kinder (12.7%) von 840 Kindern Es wurden ausschließlich die Daten der Kinder in die Analyse einbezogen, die vollständige Angaben für die Variablen aufwiesen. Das erklärt den hohen Anteil der Datenausfälle. Modellzusammenfassung für Tabelle 66: Nagelkerkes R-Quadrat im letzten Schritt: 0.025 Die die Zielvariable Dauer der ARE beeinflussenden Variablen sind Sanierung der Wohnung und Art der Heizung Verstärkend wirkt sich Sanierung der Wohnung (p=0.001), schwächend Art der Heizung (p=0.045) aus. Das bedeutet, dass Kinder aus unsanierten Wohnungen länger fehlten, Kinder aus stärker heizbelasteten Wohnungen (Gasheizung) weniger häufig fehlten. Promotion ARE - Löwicke / Augustin 99 3. Eigene Untersuchungen Das bauspezifische Modell für die Zielvariable Zahl der ARE zeigt die nächste Tabelle [Tabelle 67, Modell bauspezifische Daten (Zahl der ARE)]. MODELL BAUSPEZIFISCHE DATEN (ZAHL DER ARE) Regressions- Standard- Wald- Signifikanz Koeffizient B fehler statistik* p Sanierung der Kita 0.618 0.168 13.491 0.000 1.855 Zugluft -0.009 0.164 0.003 0.954 0.991 Art der Heizung/Whg. -0.109 0.196 0.309 0.578 0.897 Sanierung der Wohnung 0.247 0.163 2.299 0.129 1.280 TABELLE 67 Schritt 0 Exp (B) Schritt 4 (letzter Schritt) Sanierung der Kita 0.650 0.164 *Der Freiheitsgrad df beträgt in jedem Fall 1. 15.624 0.000 1.916 Zusammenfassung der Fallverarbeitung in Tabelle 67: einbezogene Fälle: 667 Kinder (79.4%) von 840 Kindern fehlende Fälle: 173 Kinder (20.6%) von 840 Kindern Es wurden ausschließlich die Daten der Kinder in die Analyse einbezogen, die vollständige Angaben für die Variablen aufwiesen. Das erklärt den hohen Anteil der Datenausfälle. Modellzusammenfassung für Tabelle 67: Nagelkerkes R-Quadrat im letzten Schritt: 0.031 Die Sanierung der Kindertagestätte übt eine schwache aber höchst signifikante (p=0,000) Prädiktion auf die Zielvariable Zahl der ARE aus. Die Variable wirkt verstärkend, d. h. Kinder aus unsanierten Einrichtungen fehlten öfter. Das einrichtungsspezifische Modell beinhaltet die Variablen Sanierung der Kindertagesstätte, Abhärtungsmaßnahmen im Kindergarten, Mundatmer im Kindergarten und Gruppenstärke. [Tabelle 68, Modell einrichtungsspezifische Daten (Dauer der ARE)] Promotion ARE - Löwicke / Augustin 100 3. Eigene Untersuchungen MODELL EINRICHTUNGSSPEZIFISCHE DATEN (DAUER DER ARE) Regressions- Standard- Wald- Signifikanz Koeffizient B fehler statistik* p Sanierung der Kita 0.725 0.486 2.223 0.136 2.064 Abhärtungsmaßnahmen -0.122 0.380 0.103 0.748 0.885 Mundatmung -0.494 0.447 1.221 0.269 0.610 Gruppenstärke -0.365 0.397 0.843 0.359 0.695 TABELLE 68 Schritt 0 Exp (B) Schritt 4 (letzter Schritt) Sanierung der Kita 0.894 0.441 *Der Freiheitsgrad df beträgt in jedem Fall 1. 4.112 0.043 2.444 Zusammenfassung der Fallverarbeitung in Tabelle 68: einbezogene Fälle: 312 Kinder (37.1%) von 840 Kindern fehlende Fälle: 528 Kinder (62.9%) von 840 Kindern Es wurden ausschließlich die Daten der Kinder in die Analyse einbezogen, die vollständige Angaben für die Variablen aufwiesen. Das erklärt den hohen Anteil der Datenausfälle. Modellzusammenfassung für Tabelle 68: Nagelkerkes R-Quadrat im letzten Schritt: 0.035 Das einrichtungsspezifische Modell für die Zielvariable Zahl der ARE zeigt die nächste Tabelle [Tabelle 69, Modell einrichtungsspezifische Daten (Zahl der ARE)]. MODELL EINRICHTUNGSSPEZIFISCHE DATEN (ZAHL DER ARE) Regressions- Standard- Wald- Signifikanz Koeffizient B fehler statistik* p Sanierung der Kita 0.701 0.450 2.425 0.119 2.015 Abhärtungsmaßnahmen -0.186 0.413 0.203 0.652 0.830 Mundatmung -0.491 0.501 0.960 0.327 0.612 Gruppenstärke -0.112 0.426 0.068 0.794 0.894 TABELLE 69 Schritt 0 Exp (B) Schritt 4 (letzter Schritt) Sanierung der Kita 0.863 0.398 *Der Freiheitsgrad df beträgt in jedem Fall 1. Promotion ARE - Löwicke / Augustin 4.716 0.030 2.371 101 3. Eigene Untersuchungen Zusammenfassung der Fallverarbeitung in Tabelle 69: einbezogene Fälle: 294 Kinder (35.0%) von 840 Kindern fehlende Fälle: 546 Kinder ( 65.0%) von 840 Kindern Es wurden ausschließlich die Daten der Kinder in die Analyse einbezogen, die vollständige Angaben für die Variablen aufwiesen. Das erklärt den hohen Anteil der Datenausfälle. Modellzusammenfassung für Tabelle 69: Nagelkerkes R-Quadrat im letzten Schritt: 0.040 Als signifikanter Einflussfaktor ging aus beiden Analysen die Variable Sanierung der Kindertagesstätte hervor (p=0,043 bzw. 0,03). Die Variable wirkt sowohl auf die Zielvariable Dauer der ARE als auch auf die Zielvariable Zahl der ARE verstärkend. Kinder, die unsanierte Einrichtungen besuchten fehlten also länger und öfter. Die Zusammenhangsanalyse hat gezeigt, dass die statistischen Modelle funktionieren. Jedes der drei Analysemodelle bestätigt, dass ein Einfluss existiert. Dieser Einfluss ist schwach bei zum Teil hoher Signifikanz (grau unterlegt). Die Variablen zeigten eine relativ schwache Vorhersageleistung. Aufgrund der Größe der Stichprobe sind jedoch auch schwache Zusammenhänge signifikant vorherzusagen. M o d e l l b e s c h r e i b u n g : Die Voraussetzungen für eine lineare Regression waren nicht erfüllt, da die metrische Zielvariable dichotomisiert wurde. Folglich wurde die logistische Regression angewendet. Ein wichtiger Aspekt in der Validität und Reliabilität des Fragebogens ist die Tatsache, ob die Fragen von den Eltern selbstständig und ohne Hilfestellung durch den Interviewer beantwortet sind. Von allen Befragten der Untersuchungspopulation sind 12% so genannte Selbstausfüller. Ebenfalls wurden zur stichprobenartigen Überprüfung auf Validität und Reliabilität Doppelbefragungen durchgeführt. Promotion ARE - Löwicke / Augustin 102 3. Eigene Untersuchungen Bei 14 Kindern ergab sich ohne jegliche Auswahl eine Doppelbefragung entweder eines Elternteils durch verschiedene Interviewer oder verschiedener Elternteile. Dabei lag die Übereinstimmung in der Beantwortung der Fragen zwischen 74% und 87%. Die durchschnittliche Übereinstimmung betrug 81%. Abweichungen traten vermehrt bei Fragen mit vielen Antwortmöglichkeiten auf. Da ähnliche Antworten im Zuge der Datenaufbereitung mittels Dichotomisierung zusammengefasst wurden, liegt die tatsächliche Übereinstimmung jedoch über 81%. Diese Übereinstimmung entspricht einer Reliabilität Rel (Y) von wenigstens 0,81. Der festgestellte Reliabilitätswert Rel (Y) = 0,81 hat auch Auswirkung auf die gemessene Korrelation R‘ (X,Y). Werden die Variablen X und Y mit den Reliabilitäten Rel (X) bzw. Rel (Y) gemessen und die ‚wahre‘ Korrelation sei R (X,Y), so ist eine gemessene Korrelation R‘ (X;Y) = Rel (X)*Rel (Y) *R (X,Y) zu erwarten. In unserer Studie gilt: Rel (X) = Rel (Y) = 0,81. Die Korrelation R‘ (X,Y) = 0,2 steht für eine typische Größenordnung der in dieser Arbeit vorkommenden signifikanten Korrelationen. Daraus ergibt sich als Schätzung für den ‚echten‘ Zusammenhang, wobei Voraussetzung ist, dass keine anderen wesentlichen Störgrößen anzunehmen sind: R (X,Y) = R‘ (X,Y) / Rel (X)(Y) = 0,2 / (0,81*0,81) = 0,31. Der Fragebogen war letztendlich geeignet, standardisiert und nachvollziehbar valide Daten zu erheben, wenn auch nicht idealpräzise. Das ermöglicht, auf der Grundlage der Ergebnisse dieser Studie, Thesen aufzustellen und praktische Schlussfolgerungen zu ziehen. Promotion ARE - Löwicke / Augustin 103 4. Diskussion 4. Diskussion Die vorliegende Arbeit diente dem Ziel, Risikofaktoren zur Manifestierung akuter respiratorischer Erkrankungen (ARE), zu untersuchen. Hierbei stützten wir uns auf Untersuchungsergebnisse der Literatur sowie vorangegangener Studien im Raum Thüringen und Sachsen, die 1990 bis 1991 zum Zusammenhang zwischen Wohnumwelt und ARE durchgeführt wurden. Wir adaptierten das Grundgerüst des in Jena und Stollberg verwandten Fragebogens für die vorliegende Arbeit und ergänzten es durch neue Variablen. L u f t b e l a s t u n g : Das wichtigste Ergebnis, und auch das größte Problem der 1990/91 in Stollberg (Sachsen) und Jena durchgeführten Arbeiten war, dass die starke Luftbelastung mit 2,5 facher Grenzwertüberschreitung als ein „alles überdeckender Faktor“ eine dominierende Rolle spielte. Dieser Faktor war so stark, dass die Stichprobe generell in Kinder aus Gebieten mit geringer und solche aus Gebieten mit hoher Luftverunreinigung geteilt werden musste um verwertbare Ergebnisse zu erhalten. Verschiedenen unabhängige Variablen erwiesen sich hier nur dann als von Einfluss auf die ARE, wenn die Untersuchung in Gebieten mit hoher Luftverunreinigung d.h. 2-3 facher Überschreitung der Grenzwerte stattfand [33]. Hierbei korrelierten hinsichtlich der Anzahl der ARE bei starker Luftverunreinigung mit einer Risikoerhöhung - Heizung der Wohnung mit Außenwandheizgeräten - kein Wechsel zu einem lufthygienisch günstigen Ort am Wochenende und - Freiluftaufenthalt > 2h in der kalten Jahreszeit. Mit einer Risikoverminderung hinsichtlich der Anzahl der ARE korrelierten - Durchführung von Raumluftbefeuchtungsmaßnahmen in der Wohnung in der kalten Jahreszeit - Reinigungsmaßnahmen ohne Fegen in der Kindereinrichtung - Verbundfenster, Doppelfenster und Einfachthermofenster in der Wohnung - Höhe der Wohnung > 2.60 m Promotion ARE - Löwicke / Augustin 104 4. Diskussion Mit einer Risikoerhöhung hinsichtlich der Dauer der ARE bei starker Luftverunreinigung korrelierten - zwei Außenwände im Kinderzimmer - stärkere Windbelastung der Freiflächen der Kindereinrichtung - zu laute Wohnung - Reinigungsmaßnahmen mit Fegen in der Kindereinrichtung Diese Einflussfaktoren haben sich bei der Untersuchung als nicht mehr relevant erwiesen. Das dürfte daran liegen, dass sich die Luftqualität zum Zeitpunkt unserer Untersuchung erheblich verbessert hatte und zeigt daher eindeutig die Wichtigkeit der Einhaltung der Luftgrenzwerte an. Auch die Wandstärken in den Wohnungen haben durch Wärmedämmungsmaßnahmen z. T. an Bedeutung verloren. Im übrigen ist auch Fegen in den Kindereinrichtungen nicht mehr üblich. In unserem Untersuchungsgebiet Erfurt traten im Untersuchungszeitraum im IV. Quartal 1996 und im I. Quartal keine Grenzwertüberschreitungen auf, wie die Messungen vom Umweltamt belegen. Die Monatsmittelwerte für Schwefeldioxid und Schwebstaub lagen wesentlich unter den Werten von 1990-1991. Die verbindlichen Höchstwerte von Immissionen zum Schutz vor Gesundheitsgefährdung (TA-Luft) sowie die Richtlinien nach der VDI-Norm 2310 wurden nicht überschritten. Gleiches gilt für den Schadstoff Kohlenmonoxid [80,81] KÖPPE und Mitarbeiter betonen, dass die schädigende Wirkung von Luftschadstoffen sowohl von Konzentration als auch von der Einwirkungsdauer abhängig ist. Aus diesem Grund wird in einer Studie in Nordrhein Westfalen der Vergleich von Luftschadstoffen in unterschiedlichen Mittelungszeiträumen aufgezeigt mit dem Ergebnis, dass für SO2, NO2, CO, O3 und Schwebstaub Zweistunden-, Umrechnungsfaktoren Dreistunden-, für Halbstunden-, Achtstunden-, Stunden-, Zwölfstunden- und Vierundzwanzigstundenwerte gefunden worden sind. Promotion ARE - Löwicke / Augustin 105 4. Diskussion Damit wird eine Möglichkeit vorgestellt, Bezugswerte für verschiedene Zeiträume ineinander umzurechnen [66]. Kinder, die morgens oft schon sehr früh in der Winterzeit beim Bringen in die Kindereinrichtung einer erheblichen Kältebelastung ausgesetzt sind, erkranken häufiger an ARE [10,11] Auch die Autoren COLLINS und WIRSING fanden einen Zusammenhang zwischen hoher ARE-Morbidität und niedrigen Temperaturen [24,121]. In einer Schweizer Studie haben die Autoren ACKERMANN-LIEBRICH und Mitarbeiter die der Luftverschmutzung anzulastenden gesundheitlichen Schäden aufgezeigt und mittels Effektschätzer die absolut zu erwartenden zusätzlichen Schadensfälle für die Schweizer Bevölkerung berechnet. Für die Bronchitis bei Kindern ist hiernach zu erwarten, dass 35% mehr erkranken, und zusätzlich 54% der Kinder an wiederholtem Husten leiden. Zusätzlich weisen die Autoren darauf hin, dass infolge der 1,5% höheren Krankenhausaufenthalte der davon betroffenen Kinder erhebliche zusätzliche Kosten entstehen [2]. Die Lage der Kindereinrichtungen ist sehr unterschiedlich im Bezug auf die Nähe zum Emittenten. So gibt es Einrichtungen innerhalb von Wohngebieten mit Hausbrand, z.B. die Kindertagesstätten im Umfeld der Magdeburger Allee und Johannesplatz, was gerade für das Winterhalbjahr bedeutsam ist. Andere Kindertagesstätten sind in der Nähe von Verkehrsschwerpunkten, so dass sie als ganzjährig belastet angesehen werden müssen. Dazu gehören die Einrichtungen am Juri-GagarinRing, Karl-Marx-Platz oder auch an der Clara-Zetkin-Straße. Andererseits muss beachtet werden, dass in einer Einrichtung Kinder aus unterschiedlich belasteten Wohngebieten zusammentreffen, die auf unterschiedlichen Wegen die Einrichtung erreichen. Weiterhin entscheidet die Bringeart über die Expositiondauer. Die Messdaten des Umweltamtes sind keine individualisierten Werte und können in die statistische Analyse des individuellen Erkrankungsrisikos nicht mit einbezogen werden. Eine Möglichkeit, individueller Daten zu sammeln, wäre, jedes Kind der Stichprobe mit einem Passivsammler auszustatten. Promotion ARE - Löwicke / Augustin 106 4. Diskussion Trotz der vorhandenen innerstädtischen Unterschiede der Luftbelastung ist die Stadt Erfurt seit dem Jahr 1996 als „gering belastet“ eingestuft [31]. Durch diese positive Entwicklung hinsichtlich der Luftbelastung insbesondere die erhebliche Senkung von Schwebstaub und SO2 fällt der Einfluss dieses Faktors auf die Erhöhung von Zahl und Dauer der ARE weg. Zusätzlich werden die bei den vorhergehenden Freiluftaufenthalt Untersuchungen länger als zwei ermittelte Stunden; Risikofaktoren zwei Außenwände (z.B. im Kinderzimmer oder starke Windbelastung der Freiflächen) nicht mehr wirksam, da diese offensichtlich nur in Verbindung mit der höheren Luftverunreinigung ihren negativen Einfluss auf die ARE entfalten. Zwar sind die NO2-Konzentrationen durch die vermehrte Verkehrsbelastung im Untersuchungszeitraum angestiegen, diese wirken jedoch nicht so weiträumig, d.h. erreichen die Wohnungen weniger als früher die Belastungen durch SO2 infolge der überwiegenden Kohleheizung, Kohleindustrie sowie der Braunkohleheizwerke [31]. A u s f a l l t a g e / A u s f a l l p e r i o d e : Das Problem dieser Studie ist die Datenerhebung aus Gruppenbüchern und die damit verbundene erschwerte Dokumentation der ARE-Erkrankungstage. Es konnten im Nachhinein oftmals nur Fehltage der Kinder ohne konkreten und ärztlich attestierten Grund des Fehlens aufgenommen werden. Außer der Erkrankung konnten z.B. ein verlängertes Wochenende, oder ein Krankenhausaufenthalt die Ursache für das Fehlen sein. Dieses Problem wurde auch von WIRSING und Mitarbeiter thematisiert [121] Das ist als systematischer Fehler bei der Erhebung toleriert worden. Es zeigte sich jedoch, dass die Angaben der Eltern zu den Fehltagen durch ARE weitgehend mit den Fehltagen im Gruppenbuch der Kindereinrichtungen übereinstimmen. Das bestätigen auch die Arbeiten von ACKERMANN-LIEBRICH und Mitarbeiter, GROSCH und Mitarbeiter, LOPEZ-BRAVO und Mitarbeiter und SCHWARTZ und Mitarbeiter [1,43,72,104]. Promotion ARE - Löwicke / Augustin 107 4. Diskussion Die Ausfalltage der Kinder unterliegen monatlichen Schwankungen. Der Monatsgang der Ausfallzeiten ähnelt dem Monatsgang der Luftschadstoffkonzentrationen in der Stadt Erfurt. Es fällt auf, dass in den Monaten Dezember und Januar mit den höchsten Schadstoffkonzentrationen, die meisten Ausfalltage registriert wurden. Eine Erklärung können die niedrigen Durchschnittstemperaturen in diesen Monaten mit dem zwangsläufig stärkeren Hausbrand sein. Es kommen folgende Mechanismen für die vermehrten Fehlzeiten in Betracht: höhere Luftbelastung mit SO2-Spitzen und Kältetrauma der Atemwege sowie möglicherweise die alljährlichen weihnachtlichen Feiertage. M u l t i p l e A n a l y s e n : Mit Hilfe der Faktorenanalyse ist zu erkennen, in welchem Umfang ein in der Korrelationsanalyse entdeckter Faktor eine gefundene Varianz erklärt. Die Faktorenanalyse unterstützt somit die Datenreduktion [98,123,124]. Ein gefundener Faktor oder mehrere gefundene Faktoren können dann die Ursprungsvariablen ersetzen, wenn sie wenigstens 80% der vorhandenen Varianz erklären. Umgekehrt ist eine Aussage möglich, inwiefern ein interessierender Fakt umfassend ermittelt worden ist. Für die respiratorischen Erkrankungen einen Faktor zu ermitteln, der 34% der Gesamtvarianz erklärt, bedeutet, dass mit der Fragestellung im Fragebogen akute respiratorische Erkrankungen im Kleinkindalter umfassend ermittelt worden sind. Andererseits sind die einzelnen Variablen bzw. Erkrankungen jedoch so verschieden, dass die durch den Faktor nicht genügend repräsentierten Variablen ergänzend hinzugezogen werden müssen. Prinzipiell ähnliches gilt für die Erkrankungen des atopischen Formenkreises, bei denen zwei extrahierte Faktoren 58,7% der Gesamtvarianz repräsentieren. Die Faktorenanalyse ist eine Überprüfung der Güte der Ausgangsvariablen und bestätigt, dass die von den Autoren ausgewählten Variablen für die weiterführende Analyse eine angemessene Aussagekraft haben. Die drei Regressionsmodelle: Modell bauspezifische Daten, Modell soziodemografische Daten, Modell einrichtungsspezifische Daten zeigten, dass die gewählten Größen tatsächlich in einem signifikanten Maße die ARE-Morbidität beeinflussen. Promotion ARE - Löwicke / Augustin 108 4. Diskussion Das Ausmaß des Einflusses macht aber auch deutlich, dass es weitere, hier nicht berücksichtigte Einflußgrößen gibt. Dieses Ergebnis ist im Hinblick auf die große äthiologische Bedeutung der Erreger nicht unerwartet und leicht nachzuvollziehen. So fand z.B. BRAUN-FAHRLÄNDER, in nur 7% eine Abhängigkeit der ARE von Risikofaktoren [16]. W o h n u n g u n d W o h n u m g e b u n g : An das Baualter der Wohnungen ist zwangsläufig auch die Beschaffenheit der Bausubstanz geknüpft. In der Literatur wird ganz allgemein der Einfluss der Bausubstanz in Verbindung mit den Baumaterialien auf die Gesundheit der Menschen diskutiert. Der Einfluss des Baualters auf das Krankheitsgeschehen wird in der Literatur unterschiedlich beurteilt [12,70,129]. Die Untersuchungsergebnisse lieferten hierzu interessante Zusammenhänge zwischen dem Sanierungsgrad der Wohnungen und der ARE-Morbidität der Kinder. Im Zuge der Wende sind in den neuen Bundesländern die Bestimmungen der Wärmeschutzverordnung wirksam geworden. Es kann davon ausgegangen werden, dass 353 Kinder, das entspricht 42% der Studienpopulation, in nach den Richtlinien der V. Wärmeschutzverordnung sanierten Wohnungen wohnen. Die von FIEDLER erwähnte ungenügende Wärmedämmung in den Wohnungen auf dem Gebiet der ehemaligen DDR kommt damit vielfach nicht mehr zum Tragen [34,35,36]. Zu der Variablen Sanierung der Wohnung wurden auch alle Kinder aus nach 1990 neu erbauten Wohnungen in die Auswertung mit einbezogen. Aus der Literatur ist bekannt, dass alte und unsanierte Wohnungen ARE begünstigen [64,92,121]. Wir ermittelten, dass Kinder aus unsanierten Wohnungen, d.h. ohne genügende Wärmedämmung, signifikant häufiger und länger an ARE erkrankten. Das statistische Bundesamt bestätigt dazu, dass in alten Häusern deutlich mehr veraltete Heizsysteme und ein niedriger sanitärer Standard vorherrschen [107]. Promotion ARE - Löwicke / Augustin 109 4. Diskussion Neben diesen baulichen Besonderheiten der Altbauwohnungen besteht hier auch eine andere soziodemographische Struktur. In Erfurt gibt es Stadtviertel, in denen vorwiegend unsanierter Altbau besteht. Diese Wohnungen sind wesentlich preisgünstiger als sanierte. Oftmals sind kinderreiche Familien hier die Mieter. Der Lebensalltag einer kinderreichen Familie unterscheidet sich von dem einer Familie mit einem Kind. In diesen Wohnungen finden wir auch ungleich häufiger sozial schwache Familien. Kinder aus unsanierten Kindertagesstätten fehlen ebenfalls öfter wegen ARE. Das bestätigt die Tatsache, dass die besonderen baulichen Gegebenheiten von unsanierten Gebäuden ARE begünstigen. Außerdem erfolgte die Sanierung bevorzugt nach Stadtvierteln, somit sind die unsanierten Kindertagesstätten häufig in den Wohnvierteln mit unsanierten Wohnungen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Sanierung der Wohnung, insbesondere bezüglich der Einhaltung der erforderlichen Wärmedämmwerte, ein entscheidender Faktor der Wohnhygiene sowie der Prophylaxe akuter respiratorischer Erkrankungen sind. Allerdings ist hierbei auch zu bedenken, dass die erforderliche Luftwechselzahl von mindestens 0,5 auch nach Durchführung von Wärmedämmmaßnahmen auf jeden Fall gesichert bleibt. Eine ungenügende Lüftung kann sonst zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit führen und damit Schimmelbefall begünstigen. In unserer Untersuchung konnten wir keinen negativen Einfluss von veralteten Heizungssystemen speziell einer Außenwandgasheizung feststellen. Die Literatur schreibt den veralteten Heizsystemen, insbesondere Gasheizern mit einer erhöhten NO2-Belastung des Innenraumes, eine ARE disponierende Rolle zu [64]. Eine Studie von HÖLSCHER, HEINRICH und WICHMANN zu dem Einfluss von Gasöfen, hat eine Zunahme der Symptome chronischer Atemwegsinfekte wie "Husten ohne Erkältung" mit einer Risikoerhöhung um 60%, "Husten am Morgen" mit einem auf 58% erhöhten Risiko und "Husten am Tag und in der Nacht" mit einer Zunahme des Risikos um 42% bei Kindern im Alter von 5 bis 14 Jahren gefunden. Promotion ARE - Löwicke / Augustin 110 4. Diskussion Die Autoren kamen zu dem Schluss, dass der stärkste Effekt anzunehmen ist, wenn die Kinder in kleinen Wohnungen mit Gasöfen ohne Belüftung, d.h. mit einer höheren Innenraumimmission leben. Hierbei sind es vornehmlich Kinder, die viel Zeit im Innenraum verbringen [55]. Eine mögliche Erklärung für den von uns nicht gefundenen negativen Effekt veralteter Heizsysteme könnte darin liegen, dass die Luftsituation sich im Untersuchungszeitraum generell erheblich verbessert hat. Außerdem gibt es aufgrund der Sanierungsmaßnahmen und der damit verbundenen Heizungsumstellung kaum noch Außenwandgasheizer. Möglicherweise wirkt sich die Innenraumemission erst in Kombination mit erhöhter Außenluftimmission (insbesondere NO2 mit SO2 und Schwebstaub) auf die ARE-Morbidität aus. Eine weitere Erklärungsmöglichkeit ist die Tatsache, dass von Stadtgas auf Erdgas umgestellt worden ist. Erdgas unterscheidet sich von Stadtgas hinsichtlich seiner Zusammensetzung deutlich. Stadtgas besteht zu 50Vol.% aus Wasserstoff, 19Vol.% aus Methan, 18Vol.% CO, 6Vol.% Stickstoff, 5Vol.% CO2 und 2Vol.% andere Kohlenwasserstoffe. In Thüringen angebotenes Erdgas besteht durchschnittlich aus 84Vol.% Methan, 6Vol.% Stickstoff, 5Vol.% Ethan und 5Vol.% weiteren Substanzen. [57]. P a s s i v r a u c h e n : In der Literatur gibt es zahlreiche Untersuchungen zum förderlichen Einfluss des elterlichen Rauchens auf die Erkrankungshäufigkeit der Kinder an ARE [37,67,111]. BARKER und OSMOND stellten jedoch fest, dass ARE im Kindesalter einen größeren Einfluss auf die Entwicklung einer chronischen Bronchitis ausübt als Passivrauchen [10]. Der gesundheitsschädigende Einfluss des Passivrauchens konnte für die Kinder zwar nicht signifikant aber stark tendenziell nachgewiesen werden. Es ist vorstellbar, dass eine Signifikanz deutlich herausgearbeitet werden kann, wenn die Variable als metrische Variable in die Analyse eingeht. Die Autoren SEIDLER und Mitarbeiter haben in ihrer Studie zu den Prädiktoren der Verlaufsentwicklung asthmatischer Beschwerden im frühen Kindesalter u.a. aufgezeigt, dass das elterliche Rauchen in der Wohnung signifikant die Entwicklung der Anfallshäufigkeit mit obstruktiven Beschwerden bei Kleinkindern beeinflusst [105]. Promotion ARE - Löwicke / Augustin 111 4. Diskussion STRACHAN und COOK fanden heraus, dass elterliches Rauchen und die Erkrankung der unteren Atemwege in früher Kindheit in festem Zusammenhang stehen. Eine Exposition mit Passivrauchen nach der Geburt ist nach den Angaben eindeutig als begünstigender Faktor für akute Atemwegserkrankungen in der frühen Kindheit anzusehen [108]. G e b u r t s t e r m i n : Die Autoren PASSAUER und WIDEMANN beobachteten eine eindeutige Beziehung der Geburtskomplikationen und des Geburtstermins zur ARE-Morbitität [92]. In der Arbeit von WINKLER wird ebenfalls eine Erhöhung der ARE-Morbitität bei Kindern nachgewiesen, die einen vorzeitigen Geburtstermin hatten [120]. Auch unsere Untersuchungen haben gezeigt, dass eine Geburt vor der vierzigsten Schwangerschaftswoche zu einer signifikanten Erhöhung der Dauer der ARE führt. Diese Kinder sind anfälliger für die akuten respiratorischen Erkrankungen, denn auch ihre körperliche Verfassung ist insgesamt weniger altersgerecht. Gleichermaßen korreliert die habituelle Mundatmung mit der ARE-Morbidität signifikant, wobei dieses Ergebnis kritisch betrachtet werden muss. Denn oftmals wird ein erkältetes Kind mit offenem Mund beobachtet, da die Nasenatmung in diesen Fällen oft nicht möglich ist. Das wiederum kann zu einem progredienten Verlauf der ARE führen. Hier liegt eine geringe Trennschärfe vor. Die Untersuchungen durch KÖCK und WINKLER haben gezeigt, dass sich Sport und Gymnastik günstig hinsichtlich einer Senkung der Erkrankungshäufigkeit und der Verkürzung der Erkrankungsdauer auswirken [64,120]. Das bestätigt auch die Studie von SHEPARD [106], die die vorteilhafte Wirkung vernünftig dosierter sportlicher Aktivität auf die Abwehr von Infektionen und ihren klinischen Verlauf zum Ergebnis hat. FIEDLER und CUMBROWSKI beschreiben ebenfalls die günstige Wirkung von Abhärtungsmaßnahmen [32]. Promotion ARE - Löwicke / Augustin 112 4. Diskussion Die o. g. Maßnahmen waren jedoch bei den Kindern aus unserer Untersuchungspopulation mit einer nicht signifikanten Verlängerung der Dauer der ARE korreliert. In dieser Variablen wurden verschiedene Maßnahmen durch die Einrichtung und durch die Eltern zusammengefasst, so z.B. das Luftbad, Saunagänge, Sport und Gymnastik. Nach den Berichten der Erzieherinnen sind in der Zeit vor der Wiedervereinigung Deutschlands regelmäßig Luftbäder zur kalten Jahreszeit und Freiluftduschen in der Sommerzeit durchgeführt worden. Die Eltern vieler Kinder zeigen sich jetzt nicht einverstanden, wenn in der Einrichtung Abhärtungsmaßnahmen durchgeführt werden. Dazu kommt, dass die Freiluftduschanlagen in den Einrichtungen nur erschwert in Stand gehalten werden konnten, in den meisten Fällen den hygienischen Ansprüchen nicht mehr genügen und somit oftmals keine oder ungenügende Benutzung mehr stattfinden durfte. Das bringt wahrscheinlich auch mit sich, dass eine konsequente und vor allem auch regelmäßige Durchführung der Abhärtungsmaßnahmen nicht bewerkstelligt werden kann. Das Ergebnis unserer Studie könnte auch dahin gedeutet werden, dass eine unregelmäßige Durchführung ungünstig ist, da bei nur gelegentlichen Abhärtungsmaßnahmen die Gefahr an ARE zu erkranken, steigt. E r s t g e b o r e n e s K i n d : Das Ergebnis, dass Kinder, die das erste Kind der Mutter sind, länger der Einrichtung aufgrund einer akuten respiratorischen Erkrankung fernbleiben, spricht dafür, dass die Mütter darum bemüht sind, dem Kind eine angemessene Genesungsphase angedeihen zu lassen. Andererseits gibt es Kinder, die vorzeitig, d.h. vor Abschluss der Erkrankung die Einrichtung besuchen. Das birgt zum einen das Risiko, dass nach einem kurzen Zeitraum wieder Symptome einer akuten respiratorischen Erkrankung auftreten und die Erkrankung erneut zum Ausbruch kommt. Andererseits sind diese Kinder unter Umständen für die anderen Kinder der Einrichtung, zu denen sie einen engen Kontakt haben, eine potentielle Ansteckungsgefahr. Es ist auch nicht ausgeschlossen, dass durch eine frühzeitige Wiederaufnahme des Besuches einer Kindertagesstätte die Kinder schneller eine Reinfektion erleiden, wobei der Verlauf der akuten respiratorischen Erkrankung schwerwiegender sein kann. Promotion ARE - Löwicke / Augustin 113 4. Diskussion Unter ungünstigen Umständen kann sich somit aus einer Bronchitis eine Pneumonie entwickeln. Sicherlich gehen auch einige Erkrankungen merklich oder unbemerkt in eine chronische Erkrankungsform über. Auftreten von A t o p i e n : Ganz eindeutig sind die Mädchen der Studienpopulation häufiger von einer Neurodermitis betroffen. In der Literatur wird oft die Exposition mit Passivrauchen als eine wichtige Ursache genannt. Unser Ergebnis ist nicht konform mit den Angaben aus der pädiatrischen Literatur, wonach die Symptome der Neurodermitis erstmalig dem Vorschulalter zugeordnet werden und diese im Neugeborenen– und Säuglingsalter selten oder gar nicht anzutreffen sind. Ebenfalls nach Angaben der Literatur ist der Milchschorf eine typische Erkrankung des Säuglingalters [25,37,100] Zusammenfassend muss gesagt werden, dass es keine nennenswerte Beeinflussung des Krankheitsverlaufes bei Kleinkindern durch einen Einflußfaktor allein gibt. Durch die Befragung ist allerdings nicht das gemeinsame zeitliche Auftreten mit den Symptomen der Neurodermitis und des Milchschorf abzuschätzen, denn diese können in der Ausprägung klinisch identisch sein. Das hat für die Befragung zur Folge, dass die Angaben nicht scharf getrennt werden können. Promotion ARE - Löwicke / Augustin 114 5. Zusammenfassung 5. Zusammenfassung In Zusammenarbeit mit dem Institut für Allgemeine, Krankenhaus- und Umwelthygiene der Friedrich-Schiller-Universität Jena führten wir eine umweltepidemiologische Studie an Kleinkindern durch. Hierbei sollte der Einfluss von individuellen und Umweltfaktoren auf die Häufigkeit und Dauer akuter respiratorischer Erkrankungen (ARE) untersucht werden. Ausgangspunkt waren Literaturstudien sowie eine Arbeit, die in den Jahren 1990/91 in Jena und Stollberg zum gleichen Thema erfolgte [64,120]. Das Ziel war es, die gefundenen Risikofaktoren der ARE durch eine unabhängige Untersuchung zu überprüfen sowie neue Variablen in die Untersuchung einzubeziehen um ggf. daraus Vorschläge zur Senkung der ARE sowie zur Verbesserung der Bauhygiene abzuleiten. Mittels eines standardisierten, EDV-gerechten Frageprogrammes wurden von 840 Kindern im Alter von 0-4 Jahren, die zum Befragungszeitpunkt eine städtische Kindereinrichtung oder eine Einrichtung in freier Trägerschaft in der Stadt Erfurt besuchten, Daten zur Anamnese, zur Wohnsituation und zur Kindereinrichtung erhoben. Hierzu befragten wir die Eltern dieser Kinder sowie die Leiterinnen und Erzieherinnen der Kindereinrichtungen. Außerdem erfolgte eine Besichtigung der betreffenden Kindereinrichtungen. Diese erhobenen Daten sowie die Luftqualität (SO2, Schwebstaub, NO2 usw.) korrelierten wir mit der Dauer und Häufigkeit der ARE. Es wurden dazu die Daten unserer Studie, die in dem Winterhalbjahr Oktober 1996 bis März 1997 dokumentiert wurden, im Hinblick auf den Zusammenhang zwischen akuten respiratorischen Erkrankungen und Umweltfaktoren analysiert. Die Wahl der Untersuchungspopulation wurde mit dem Ziel getroffen, begünstigende Umweltfaktoren für die Manifestierung der akuten respiratorischen Erkrankungen und ansatzweise der atopischen Erkrankungen im Kleinkindalter zu untersuchen. Hierbei werden akute respiratorische Erkrankungen und Erkrankungen des allergischen Formenkreises betrachtet und über die zählbaren Größen Ausfalltage und Krankheitsdauer mit wichtigen Einflussgrößen korreliert. Promotion ARE - Löwicke / Augustin 122 5. Zusammenfassung Die Zielgrößen ergaben sich durch Dichotomisierung des Merkmals "Erkrankungshäufigkeit im Beobachtungszeitraum von 6 Monaten" in die Kategorien 0-7 Erkrankungen und > 7 Erkrankungen sowie des Merkmals "Erkrankungstage im Beobachtungszeitraum von 6 Monaten" in die Kategorien 0-25 Erkrankungstage und > 25 Erkrankungstage. Die ausgewählten Kinder aus Kindertagesstätten entsprechen einer Stichprobe von 76% der Grundgesamtheit. Die Responsrate lag bei 92%. Jungen und Mädchen befinden sich in der Untersuchungspopulation zu jeweils ca. 50%. Das Alter der Mütter war durchschnittlich 30 Jahre. 90% der Kinder hatten im Untersuchungszeitraum ein bzw. mehrere ARE mit und ohne Fieber. Die Kinder fehlten 0-99 Tage, durchschnittlich 25 Tage. Hinsichtlich der Verteilung der respiratorischen Erkrankungen treten keine nennenswerten geschlechtsspezifischen Unterschiede auf. Jungen und Mädchen sind gleichermaßen betroffen. Anders sieht das Ergebnis für die atopischen Erkrankungen aus. Es sind ca. ein Viertel aller Mädchen aber nur rund ein Fünftel aller Jungen der Population an Neurodermitis erkrankt. Die Nahrungsmittelallergie trat geschlechtsabhängig stärker bei Mädchen auf. In der gesamten Population trat Milchschorf bei etwa der Hälfte der Kinder auf. Gemäß den Literaturangaben sind die Luftverunreinigungen ein starker die ARE-Morbidität Heizungen erhöhender sowie umweltfreundliche von Einflussfaktor. Heizkraftwerken Energieträger sowie Nach und durch Umstellung vieler Industrieanlagen auf die von Reduktion Industriebetrieben nach der Wende im Gebiet der ehemaligen DDR, kam es zu erheblichen Verbesserungen der Luftsituation insbesondere durch Senkung der Schwebstaub- und SO2-Konzentration. Bedingt durch die nicht mehr vorhandenen Grenzwertüberschreitungen konnte jetzt erfreulicherweise kein Einfluss der Luftverunreinigung auf die ARE-Morbidität nachgewiesen werden. Promotion ARE - Löwicke / Augustin 116 5. Zusammenfassung In der Untersuchung 1990/91 wurde in Jena und Stollberg bei stärkerer Luftverunreinigung (2,5 fachen Grenzwertüberschreitung) ermittelt, dass das Risiko hinsichtlich der Zahl und Dauer der ARE u.a. signifikant bei folgenden Faktoren erhöht Kindereinrichtung, ist: keine Reinigungsmaßnahmen Durchführung von mit Fegen in der Raumluftbefeuchtungs- maßnahmen, Einfachfenster in der Wohnung, zwei Außenwände im Kinderzimmer, stärkere Windbelastung der Freiflächen der Kindereinrichtung und zu laute Wohnung. Dieses Ergebnis wurde damals in der logistischen Regression bestätigt. Dass wir bei unseren jetzigen Untersuchungen diese Korrelation nicht mehr finden konnten, bestätigt den positiven Effekt der Verbesserung der Luftsituation mit Einhaltung der Grenzwerte. Die Innenraumemissionen durch Kochen in der Küche mit Gas oder Kohle zeigte im Vergleich zu Küchen, die nur mit Elektroherden ausgestattet waren, keinen Einfluss auf die ARE. Lediglich Kinder mit Pneumonien fanden sich mit 5% häufiger in der Gruppe der Küchen mit Gas oder Kohle. Von den Umweltfaktoren korrelierten bei unseren Untersuchungen die Variable "keine Sanierung der Wohnung" (insbesondere ungenügende Wärmedämmung) signifikant mit einer Erhöhung der Zahl und Dauer der ARE. Kinder aus unsanierten Wohnungen waren zu 8% häufiger in der Gruppe mit mehr als 7 Erkrankungen an ARE [95% CI (1,01-1,87); OR=1,51] und befanden sich auch 10% häufiger in der Gruppe der höheren Ausfalldauer [95% CI (1,13-2,02); OR=1,51]. Das durch den Odd gemessene Risiko, länger zu erkranken, ist in der logistischen Regression bei sanierten Wohnungen um den Faktor 1,635 niedriger als bei unsanierten Wohnungen bei gleichzeitiger Kontrolle der Heizungssituation. Promotion ARE - Löwicke / Augustin 117 5. Zusammenfassung Ebenfalls ergab sich eine enge statistische Verbindung zwischen unsanierter Kindereinrichtung sowie Häufigkeit und Dauer der ARE. Kinder aus unsanierten Kindereinrichtungen befanden sich zu 16% häufiger in der Gruppe mit über 7 Ausfallperioden an ARE [95% CI (1,39-2,64); OR=1,92] sowie zu 1,4% häufiger in der Gruppe mit der längeren Erkrankungszeit. Das durch den Odd gemessene Risiko, häufiger zu erkranken, ist bei unsanierten Kindereinrichtungen in der logistischen Regression um den Faktor 1,916 erhöht. Als weitere signifikante Korrelation zwischen Variablen und einer Erhöhung der ARE konnten Frühgeburt und Zahl der ARE, erstgeborenen Kinder und Dauer der ARE sowie Mundatmung und Dauer der ARE ermittelt werden. Interessanterweise zeigte sich keine signifikante Risikoerhöhung wenn Abhärtungsmaßnahmen Allerdings gab es nicht auch bzw. keine ungenügend durchgeführt Vergleichsgruppe mit wurden. ausreichenden Abhärtungsmaßnahmen. Eine Erhöhung der Zahl und Dauer der ARE ergab sich bei Kindern deren Eltern rauchten sowie wenn mehrere Kinder einen Schlafraum teilten. Zusammenfassend ist zu sagen, dass von den baulichen Einflußgrößen bei den logistischen Regressionsanalysen Sanierungszustand und Heizung der Wohnung den größten Einfluss auf die ARE ausüben. Unter den spezifischen Variablen der Kindereinrichtungen hatte ebenfalls der Sanierungszustand den größten Einfluss auf die Zielvariable. Das Ergebnis der Untersuchung zeigte an einer großen Studienpopulation, dass eine unsanierte Wohnung bzw. eine unsanierte Kindereinrichtung einen erheblichen Risikofaktor der ARE darstellt. Es sind daher alle Anstrengungen zu unternehmen, um hier eine weitere Verbesserung zu erreichen. Das Ergebnis unserer Studie ist ein wichtiges Argument bei der Durchsetzung bauhygienischer Anforderungen an Wohnungen und Kindereinrichtungen. Zusätzliche Maßnahmen nicht nur zur Beeinflussung der ARE, stellen die weitere Senkung der Außenraum- und Innenraumemissionen dar. Hierbei gilt es, die Eltern über die Bedeutung des Passivrauchens für ihre Kinder aufzuklären und sie zu einem verantwortungsbewussten Handeln zu bewegen. Promotion ARE - Löwicke / Augustin 118 6. Verzeichnis der Abbildungen und Tabellen 6. Verzeichnis der Abbildungen und Tabellen Abb. 1: Bedingungen für die thermische Behaglichkeit S.18 Abb. 2: Monatsmittelwert SO2 der Meßstationen (3) Karthäuserstrasse (hell), Krämpferstrasse (dunkel) (2) Abb. 3: Monatsmittelwert von Schwebstaub (SwSt) S.32 S.32 Abb. 4: Monatsmittelwert NO2 der Meßstationen (1) Bergstraße (hell), Krämpferstrasse (dunkel) (2) S.33 Abb. 5: Altersstruktur der Kinder der Untersuchungspopulation S.35 Abb. 6: Alter der befragten Mütter in der Untersuchungspopulation S.36 Abb. 7: Häufigkeiten wichtiger Einflußgrößen in der Population S.38 Abb.8: Häufigkeit der Ausfalltage von 767 Kindern im Untersuchungszeitraum S.46 Tabelle 1: VDI 2310 / MIK- Werte (in mg/m3) S.30 Tabelle 2: Kennwerte für Schadstoffe in Erfurt im UZR (in mg/m3) S.31 Tabelle 3: Schwere ARE / Altersgruppen S.41 Tabelle 4: Schwere ARE / Geschlecht S.41 Tabelle 5: Bronchitis / Altersgruppen S.42 Tabelle 6: Bronchitis / Geschlecht S.42 Tabelle 7: Pneumonie / Altersgruppen S.43 Tabelle 8: Pneumonie / Geschlecht S.43 Tabelle 9: chronischer Infekt / Altersgruppen S.44 Tabelle 10: chronischer Infekt / Geschlecht S.44 Tabelle 11: Pseudokrupp / Altersgruppen S.45 Tabelle 12: Pseudokrupp / Geschlecht S.45 Tabelle 13: Neurodermitis / Altersgruppen S.49 Tabelle 14: Neurodermitis / Geschlecht S.49 Tabelle 15: Milchschorf / Altersgruppen S.50 Tabelle 16: Milchschorf / Geschlecht S.50 Tabelle 17: Nahrungsmittelallergie / Altersgruppen S.51 Promotion ARE - Löwicke / Augustin 119 6. Verzeichnis der Abbildungen und Tabellen Tabelle 18: Nahrungsmittelallergie / Geschlecht S.51 Tabelle 19: Schwere ARE und Sanierung der Wohnung S.52 Tabelle 20: Bronchitis und Sanierung der Wohnung S.53 Tabelle 21: Pneumonie und Sanierung der Wohnung S.54 Tabelle 22: Chronischer Infekt und Sanierung der Wohnung S.54 Tabelle 23: Pseudokrupp und Sanierung der Wohnung S.55 Tabelle 24: Schwere ARE und Gas- und Kohleherdbelastg. der Wohnung S.56 Tabelle 25: Bronchitis und Gas- und Kohleherdbelastg. der Wohnung S.57 Tabelle 26: Pneumonie und Gas- und Kohleherdbelastg. der Wohnung S.57 Tabelle 27: Chron. Infekt und Gas- und Kohleherdbelastg. der Wohnung S.58 Tabelle 25: Pseudokrupp und Gas- und Kohleherdbelastg. der Wohnung S.59 Tabelle 29: Schwere ARE und Passivrauchen S.60 Tabelle 30: Bronchitis und Passivrauchen S.60 Tabelle 31: Pneumonie und Passivrauchen S.61 Tabelle 32: Chronischer Infekt und Passivrauchen S.62 Tabelle 33: Pseudokrupp und Passivrauchen S.62 Tabelle 34: Schwere Erkältungskrankheit und Luftbelastung S.63 Tabelle 35: Bronchitis und Luftbelastung S.64 Tabelle 36: Pneumonie und Luftbelastung S.65 Tabelle 37: Chronischer Infekt und Luftbelastung S.65 Tabelle 38: Pseudokrupp und Luftbelastung S.66 Tabelle 39: Neurodermitis und Gas- und Kohleherdbelastung S.67 Tabelle 40: Milchschorf und Gas- und Kohleherdbelastung S.68 Tabelle 41: Neurodermitis und Passivrauchen S.68 Tabelle 42: Milchschorf und Passivrauchen S.69 Tabelle 43: Neurodermitis und Luftbelastung S.70 Tabelle 44: Milchschorf und Luftbelastung S.70 Tabelle 45 A: Zahl der ARE und Sanierungszustand der Wohnung S.71 Tabelle 45 B: Dauer der ARE und Sanierungszustand der Wohnung S.72 Tabelle 46 A: Dauer der ARE und Sanierungszustand der Kita S.73 Tabelle 46 B: Zahl der ARE und Sanierungszustand der Kita S.73 Tabelle 47A: Zahl der ARE und Fußgänger in die Kita S.74 Tabelle 47B: Dauer der ARE und Fußgänger in die Kita S.74 Tabelle 48A: Zahl der ARE und Frühgeburt S.75 Promotion ARE - Löwicke / Augustin 120 6. Verzeichnis der Abbildungen und Tabellen Tabelle 48B: Dauer der ARE und Frühgeburt S.76 Tabelle 49A: Zahl der ARE und Erstgeborene Kinder S.76 Tabelle 49B: Dauer der ARE und Erstgeborene Kinder S.77 Tabelle 50A: Zahl der ARE und Mundatmung S.78 Tabelle 50B: Dauer der ARE und Mundatmung S.78 Tabelle 51A: Zahl der ARE und Abhärtungsmaßnahmen S.79 Tabelle 51B: Dauer der ARE und Abhärtungsmaßnahmen S.80 Tabelle 52A: Zahl der ARE und Luftbelastung S.80 Tabelle 52B: Dauer der ARE und Luftbelastung S.81 Tabelle 53A: Zahl der ARE und Passivrauchen S.82 Tabelle 53B: Dauer der ARE und Passivrauchen S.82 Tabelle 54A: Zahl der ARE und Gas- und Kohleherdbelastung S.83 Tabelle 54B: Dauer der ARE und Gas- und Kohleherdbelastung S.84 Tabelle 55A: Zahl der ARE und Haustierhaltung S.84 Tabelle 55B: Dauer der ARE und Haustierhaltung S.85 Tabelle 56A: Zahl der ARE und Bedroom sharing S.86 Tabelle 56B: Dauer der ARE und Bedroom sharing S.86 Tabelle 57A: Zahl der ARE und Schichtarbeit der Mutter S.87 Tabelle 57B: Dauer der ARE und Schichtarbeit der Mutter S.88 Tabelle 58A: Zahl der ARE und Alleinerziehende Mutter S.88 Tabelle 58B: Dauer der ARE und Alleinerziehende Mutter S.89 Tabelle 59: Korrelationen respiratorischer Erkrankungen S.92 Tabelle 60: Korrelationen atopischer Erkrankungen S.92 Tabelle 61: Faktorenanalyse der respiratorischen Erkrankungen S.93 Tabelle 62: Faktorenanalyse der atopischen Erkrankungen S.94 Tabelle 63: Faktorenanalyse des persönlichen Umfeldes des Kindes S.95 Tabelle 64: Modell soziodemographische Daten (Dauer der ARE) S.96 Tabelle 65: Modell soziodemographische Daten (Zahl der ARE) S.98 Tabelle 66: Modell bauspezifische Daten (Dauer der ARE) S.99 Tabelle 67: Modell bauspezifische Daten (Zahl der ARE) S.100 Tabelle 68: Modell einrichtungsspezif.Daten (Dauer der ARE) S.101 Tabelle 69: Modell einrichtungsspezif.Daten (Zahl der ARE) S.101 Promotion ARE - Löwicke / Augustin 121 7. 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Selbständigkeitserklärung 9. Ehrenwörtliche Erklärung Hiermit erklären wir, dass uns die Promotionsordnung der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena bekannt ist, wir die Dissertation selbst angefertigt haben und alle von uns benutzten Hilfsmittel, persönlichen Mitteilungen und Quellen in unserer Arbeit angegeben sind, uns folgende Personen bei der Auswahl und Auswertung des Materials sowie bei der Herstellung des Manuskriptes unterstützt haben: Prof. Dr. med. K. Fiedler, Dr. phil. H. Bludszuweit, Dr. H. Hoyer, die Hilfe eines Promotionsberaters nicht in Anspruch genommen wurde und dass Dritte weder unmittelbar noch mittelbar geldwerte Leistungen von uns für Arbeiten erhalten haben, die im Zusammenhang mit dem Inhalt der vorgelegten Dissertation stehen, dass wir die Dissertation noch nicht als Prüfungsarbeit für eine staatliche oder andere wissenschaftliche Prüfung eingereicht haben und dass wir die gleiche, eine in wesentlichen Teilen ähnliche oder eine andere Abhandlung nicht bei einer anderen Hochschule als Dissertation eingereicht haben. Gotha, den Promotion ARE - Löwicke / Augustin 133 9. Selbständigkeitserklärung Wir zeichnen im einzelnen für die Abschnitte der Dissertation verantwortlich: Frau Beate Löwicke: 1. Einleitung und Problemstellung 2.2.1 Bedeutung von Gemeinschaften im Infektionsgeschehen für Kleinkinder 2.2.2.2 Straßenverkehr als wichtige Emissionsquelle verschiedener Schadstoffe 2.2.2.4 Raumklima und Innenraumluftqualität 2.3 Atopien im Kindesalter 3.1.1 Studienpopulation 3.2.1 Kindertagesstätten 3.2.3.1 Allgemeines 3.2.3.3 Auftreten respiratorischer Erkrankungen in der Untersuchungspopulation 3.2.3.5 Auftreten von Atopien in der Untersuchungspopulation 3.2.3.7 Auftreten von Atopien bei Exposition für ausgewählte Einflussgrößen 3.2.3.9 Deskriptive Analyse der Daten adjustiert nach Altersgruppe und Geschlecht 4. Diskussion Herr Sven Augustin: 2.1 Pathogenese und Epidemiologie der ARE 2.2.2.1 Allgemeine Bedeutung von Klima und Luftschadstoffen 2.2.2.3 Einflüsse der Wohnlage, des Wohnungsbaus und der Wohnungseinrichtung 2.2.2.5 Passivrauchen 2.4 Allergische erkrankungen in den Alten und Neuen Bundesländern 3.1.2 Studiendesign und Methoden 3.2.2 Luftschadstoffsituation im Untersuchungsgebiet 3.2.3.2 Beschreibung der Untersuchungspopulation 3.2.3.4 Häufigkeit von Ausfalltagen 3.2.3.6 Auftreten der respiratorischen Erkrankungen bei Exposition für ausgewählte Einflussgrößen 3.2.3.8 Die bivariate Analyse ausgewählter Umweltfaktoren und Bestimmung des relativen Risikos 3.2.3.10 Faktorenanalyse und multiple logistische Regressionsanalyse 5. Zusammenfassung Promotion ARE - Löwicke / Augustin 134 10. Danksagung 10. Danksagung Herrn Professor Dr. med. K. Fiedler (Institut für Allgemeine, Krankenhausund Umwelthygiene der FSU-Jena danken wir für die freundliche Überlassung des Themas sowie die gewährte Unterstützung bei der Durchführung der Arbeit. Herrn Dr. phil. H. Bludszuweit danken wir für die Beratung und Unterstützung bei der statistischen Auswertung. Wir danken Frau H. Werner (FG Lufthygiene, Klimaschutz vom Umweltamt Erfurt) für die Unterstützung und Überlassung der lufthygienischen Daten. Unser Dank gilt Frau Griese (Jugendamt der Stadt Erfurt) und den Leiterinnen und Leitern der Kindertagesstätten für die Unterstützung und ihr Entgegenkommen bei der Datenerhebung. Unser besonderer Dank ist an die Eltern der Kinder gerichtet. Wir danken Frau C. Schad für die Unterstützung bei der Datenerhebung. Außerdem danken wir Frau Dr. H. Hoyer (Institut für Medizinische Statistik und Informatik) für die Beratung bei der statistischen Auswertung. Ganz besonders danken wir unseren Eltern und Freunden für ihre Unterstützung. Promotion ARE - Löwicke / Augustin 135 11. Lebenslauf 11. Lebensläufe Persönliche Daten Name, Vorname Löwicke, Beate Geburtsdatum, -ort 08.09.1971, Dresden Familienstand ledig Schulbildung 1978-1988 Allgemeinbildende polytechnische Oberschule Erfurt 1988-1990 Erweiterte allgemeinbildende Oberschule Erfurt Abschluss: Abitur Berufsausbildung 09.1990-11.1991 Berufsvorbereitendes Praktikum an der Klinik für Chirurgie der Medizinischen Akademie Erfurt 11.1991-12.1996 Studium der Zahnmedizin an der Friedrich-SchillerUniversität Jena Abschluss: Staatsexamen Seit 1997 Arbeit an der Promotion Berufstätigkeit 04.1997-12.1998 Vorbereitungsassistentin in einer Praxis für MundKiefer-Gesichtschirurgie 01.1999-12.2000 Weiterbildungsassistentin für Oralchirurgie in der Praxis Dr. Dhom & Partner in Ludwigshafen Seit 01.2001 Weiterbildungsassistentin für Oralchirurgie in der Klinik für MKG-Chirurgie am Klinikum Erfurt Promotion ARE - Löwicke / Augustin 136 11. Lebenslauf Persönliche Daten Name, Vorname Augustin, Sven Geburtsdatum, -ort 17.12.1970, Erfurt Familienstand ledig Schulbildung 1977-1987 Allgemeinbildende polytechnische Oberschule Erfurt 1987-1989 Erweiterte allgemeinbildende Oberschule Erfurt Abschluss: Abitur 09.1989-08.1990 Grundwehrdienst in der NVA Berufsausbildung 09.1990-12.1991 Berufsvorbereitendes Praktikum an der Sektion Stomatologie der Medizinischen Akademie Erfurt 12.1991-12.1996 Studium der Zahnmedizin an der Friedrich-SchillerUniversität Jena Abschluss: Staatsexamen Seit 1997 Arbeit an der Promotion Berufstätigkeit Seit 05.1998 Assistenzzahnarzt in der Praxis Dr. Olschowsky in Behringen/Thüringen Promotion ARE - Löwicke / Augustin 137 12. Anhang 12. Anhang (Fragespiegel) Name der Einrichtung Nummer der Einrichtung Stadtteil Fragespiegel zur Untersuchung begünstigender Faktoren akuter respiratorischer Erkrankungen bei Kindern bis zum vollendeten vierten Lebensjahr (Fragebogen für die Leiterin) 1. Handelt es sich um: eine Kombination KK / Kiga eine KK einen Kiga eine Kita =1 =2 =3 =4 2. Für wieviel Kinder ist die Einrichtung ausgelegt 3. Wieviel Kinder sind im Winterhalbjahr 1996/97 angemeldet 4. Wieviel Belegungstage sind im Winterhalbjahr 1996/97 möglich Liegt die Einrichtung vorwiegend in der Beeinflussung von einer 5. Parkanlage / großen Grünfläche nein ja 6. beampelten Straßenkreuzung nein ja 7. stark befahrenen Straßenkreuzung ohne Ampel nein ja 8. Innenhöfen / Wohngebiet =0 =1 =0 =1 =0 =1 nein ja =0 =1 nein ja =0 =1 9. Baustelle 10. Ist der Spielplatz zur Außenspielzeit der Kinder besonnt nein ja =0 =1 11. Sind Spielplatz und Einrichtung durch Anpflanzung oder enge Nachbarschaft zu Gebäuden windgeschützt oder sind sie windbelastet nein, nicht windbelastet ja, mäßig windbelastet ja, sehr windbelastet Promotion ARE - Löwicke / Augustin =0 =1 =2 12. Anhang 12. Wurde oder wird die Einrichtung während der Belegung saniert in dem Zeitraum von Oktober 1996 bis März 1997 nein ja 13. Wurde die Einrichtung nach der Wende ( bis September 1996 ) saniert =0 =1 nein ja Die Fragen 14-18 nur beantworten, wenn in der Einrichtung saniert wurde =0 =1 Was wurde in der Einrichtung saniert 14. Fassade ( Wärmedämmung ) nein ja 15. Heizung nein ja 16. Außentüren nein ja 17. Sanitäranlagen nein ja 18. Fenster nein ja =0 =1 =0 =1 =0 =1 =0 =1 =0 =1 19. Wie oft werden die Heizkörper bzw. die Heizungsrohre gereinigt wöchentlich 14-tägig monatlich seltener als monatlich =1 =2 =3 =4 20. Wie werden die Räume in der Einrichtung vorwiegend gereinigt gewischt gesaugt gefegt gewachst / gebohnert desinfiziert Kombination mit Saugen =1 =2 =3 =4 =5 =6 Wenn kein Staubsauger benutzt wurde, übergehen auf Frage 22 21. Hat der in der Einrichtung benutzte Staubsauger einen Feinstaubfilter zusätzlich zur Filtertüte nein ja =0 =1 22. Wird in der Einrichtung geraucht Promotion ARE - Löwicke / Augustin 12. Anhang nein ja, in einem dafür vorgesehenem Raum ja, in einem anderen Raum Promotion ARE - Löwicke / Augustin =0 =1 =2 12. Anhang (Fragebogen für die Erzieherin) 23. Wieviel Erzieherinnen betreuen die Gruppe 24. Wieviel Erzieherinnen sind davon qualifiziert 25. Wieviel Kinder gehören zur Gruppe 26. Anzahl der 1-jährigen Kinder in der Gruppe 27. Anzahl der 2-jährigen Kinder in der Gruppe 28. Anzahl der 3-jährigen Kinder in der Gruppe 29. Wie groß ist der Gruppenraum ( in m² ) 30. Welche Fläche nimmt davon das Mobiliar ein ein Viertel des Raumes ein Drittel des Raumes die Hälfte des Raumes mehr =1 =2 =3 =4 31. Wird der Gruppenraum in Anwesenheit der Kinder gelüftet nein ja 32. Wie lange wird der Gruppenraum durchschnittlich täglich gelüftet (in min) =0 =1 33. Art des Fußbodenbelages Linoleum Parkett Auslegware auf Linoleum Auslegware auf Parkett Spannteppich =1 =2 =3 =4 =5 34. Wie oft erfolgt die Pflege des Mobiliars wöchentlich 14-tägig monatlich seltener als monatlich =1 =2 =3 =4 35. Wie erfolgt die Pflege des Mobiliars Staub feucht gewischt Staub trocken gewischt teils / teils =1 =2 =3 36. Werden die Plüschtiere und weiches Spielzeug gereinigt nein =0 ja =1 37. Werden die Matratzen und Betten (Decken, Kopfkissen) chemisch gereinigt nein ja gar nicht gereinigt Promotion ARE - Löwicke / Augustin =0 =1 =2 12. Anhang 38. Wie oft werden die Fenstervorhänge im Jahr gereinigt Besteht eine Beeinträchtigung des Gruppenraumes durch 39. Zugluft nein ja =0 =1 nein ja =0 =1 nein ja =0 =1 40. Feuchtigkeit 41. Lärm 42. Wie wird der Gruppenraum vorwiegend beheizt Kachelofen (Kohle) Kachelofen (Elektroheizung) Nachtspeicherofen Fernheizung ohne Konvektortruhen Fernheizung ohne Konvektortruhen Luftheizung Zentralheizung (Gas) Zentralheizung (Kohle) Zentralheizung (Öl) Gaseinzelheizkörper =1 =2 =3 =4 =5 =6 =7 =8 =9 =10 43. Ist die Heizung regelbar nein ja, zentral ja, individuell am Heizkörper ja, beides =0 =1 =2 =3 Frage 44 nur beantworten, wenn Heizungsregelung am Heizkörper erfolgt 44. Womit erfolgt die Heizungsregelung am Heizkörper Thermostat Absperrventil =1 =2 45. Sind die Sanitärräume beheizt nein ja =0 =1 46. Werden Raumluftbefeuchter verwendet nein ja, elektrische Zerstäuber ja, Zimmerspringbrunnen ja, Tongefäß an der Heizung =0 =1 =2 =3 47. Wie lang ist die durchschnittliche tägliche Dauer des Freiluftaufenthaltes der Gruppe in der kalten Jahreszeit (in Stunden) Promotion ARE - Löwicke / Augustin 12. Anhang Zu welcher Zeit erfolgt der Freiluftaufenthalt überwiegend 48. am Vormittag von / bis 49. am Nachmittag von / bis 50. Wie hoch ist die durchschnittliche Anzahl der Wochenstunden für sportliche / gymnastische Übungen ( in Stunden ) Welche Abhärtungsmaßnahmen werden in der Gruppe durchgeführt 51. Sport und Gymnastik nein ja =0 =1 nein ja =0 =1 52. Bürstenmassage 53. Sauna nein ja 54. Kaltwasseranwendungen, z.B. Duschen nein ja =0 =1 =0 =1 55. Wassertreten nein ja 56. Luftbad d.h., den Körper kurzzeitig unbekleidet der Luft aussetzen =0 =1 nein =0 ja =1 57. Wieviel Zeit braucht die gesamte Gruppe zum Anziehen der Straßenkleidung (in min) 58. Wie lang ist die tägliche Dauer des Tagesschlafes der Gruppe (in Stunden) Promotion ARE - Löwicke / Augustin 12. Anhang (Fragebogen für die Erzieherin) Wieviel Tage hat das Kind vor Oktober 1996 wegen einer akuten respiratorischen Erkrankung gefehlt 59. in den Monaten 7-9 / 96 60. in den Monaten 4-6 / 96 61. Ist das Kind Ihrer Meinung nach altersgerecht entwickelt ja nein, es ist sehr weit entwickelt nein, es ist weniger entwickelt =1 =2 =3 62. Wie würden Sie das Wesen des Kindes einschätzen sehr lebhaft normal auffallend ruhig =1 =2 =3 63. Beobachten Sie bei dem Kind ständig einen offenen Mund nein ja 64. Schläft das Kind im Allgemeinen während des Tagesschlafes =0 =1 nein ja teilweise 65. Hat das Kind in der Winterperiode Wechselsachen mit =0 =1 =2 nein ja Promotion ARE - Löwicke / Augustin =0 =1 12. Anhang (Fragebogen für die Eltern) 66. Wann wurde das Kind geboren vor der 37. Schwangerschaftswoche zwischen der 37 u. 40. Schwangerschaftswoche nach der 40. Schwangerschaftswoche =1 =2 =3 67. Sind während der Schwangerschaft Komplikationen aufgetreten z.B. schwere Infektionskrankheiten der Mutter nein ja 68. Verlief die Geburt komplikationslos =0 =1 nein ja 69. Ist das Kind das erste Kind =0 =1 nein ja 70. Wie lange ist das Kind gestillt worden =0 =1 weniger als 3 Monate 3-6 Monate 6-8 Monate mehr als 8 Monate gar nicht =1 =2 =3 =4 =5 Sind bereits Kinderkrankheiten aufgetreten 71. Masern nein ja =0 =1 nein ja =0 =1 nein ja =0 =1 nein ja =0 =1 nein ja =0 =1 nein ja =0 =1 72. Mumps 73. Pseudokrupp 74. Scharlach 75. Röteln 76. Windpocken Erkrankte das Kind bereits an Promotion ARE - Löwicke / Augustin 12. Anhang 77. Pneumonie nein ja 78. Schweren ARE mit Fieber und Antibiotikaeinahme =0 =1 nein ja =0 =1 nein ja =0 =1 79. Bronchitis Hatte oder hat das Kind 80. Milchschorf nein ja 81. Neurodermitis (atopisches / endogenes Ekzem) =0 =1 nein ja 82. Nahrungsmittelunverträglichkeiten =0 =1 nein =0 ja =1 83. Hat das Kind einen chronischen Infekt, d.h. mindestens 3 Monate im Jahr Krankheitszeichen nein ja 84. Seit welchem Lebensmonat besucht das Kind die Einrichtung =0 =1 85. Wurden Adaptationsmaßnahmen durchgeführt nein ja, stundenweise mit Mutter ja, stundenweise ohne Mutter 86. Ist die Mutter allein erziehend =0 =1 =2 nein ja =0 =1 nein bzw. ist arbeitslos ja, ist vollbeschäftigt ja, ist teilzeitbeschäftigt =0 =1 =2 87. Arbeitet die Mutter 88. Arbeitet die Mutter im Schichtdienst nein ja 89. Wie alt ist die Mutter (Jahre) =0 =1 90. Zu welcher Uhrzeit wird das Kind gebracht vor 6.00 Uhr zwischen 6.00 Uhr und 8.00 Uhr zwischen 8.00 Uhr und 10.00 Uhr später 91. Zu welcher Uhrzeit wird das Kind abgeholt Promotion ARE - Löwicke / Augustin =1 =2 =3 =4 12. Anhang vor 14.00 Uhr zwischen 14.00 Uhr und 16.00 Uhr zwischen 16.00 Uhr und 17.00 Uhr nach 17.00 Uhr 92. Wieviel Zeit benötigen Sie für den Weg in die Einrichtung (in min) =1 =2 =3 =4 93. Welches Verkehrsmittel benutzen Sie dazu überwiegend ÖPNV Auto Fahrrad keines (Fußgänger) 94. Führt der Weg zur Einrichtung überwiegend durch einen Park entlang einer Hauptverkehrsstraße durch ein Wohngebiet durch ein Gebiet mit hoher Luftbelastung (Industriegebiet) sonstiges =1 =2 =3 =4 =1 =2 =3 =4 =5 95. Wie lang ist der Aufenthalt des Kindes in der Freiluft außerhalb der Kita durchschnittlich am Tag insgesamt in den Monaten Oktober bis März (Stunden) 96. Sind Einzelaufenthalte länger als 1 Stunde nein ja 97. Wo halten Sie sich am Wochenende mit dem Kind überwiegend auf in der Stadt Erfurt in einem lufthygienisch günstigen Gebiet in einem luftbelasteten Gebiet =0 =1 =1 =2 =3 Frage 98. nur beantworten, wenn 97. mit 2 beantwortet wurde 98. Halten Sie sich am Wochenende mit dem Kind in einem lufthygienisch günstigen Gebiet auf, weil das Kind infektanfällig ist nein ja 99. Handelt es sich bei Ihrem Wohnhaus um =0 =1 einen Plattenbau ein Eigenheim (Ein- bis Zweifamilienhaus) ein Mehrfamilienhaus (kein Plattenbau) 100 Wann wurde das Haus erbaut (Baujahr) =1 =2 =3 101. Wurde oder wird das Haus, in dem Sie wohnen, in dem Zeitraum von Oktober 1996 bis März 1997 saniert nein ja =0 =1 102. Wurde das Haus nach der Wende (bis September 1996) saniert nein ja Frage 103-115 nur beantworten, wenn eine Sanierung erfolgte Promotion ARE - Löwicke / Augustin =0 =1 12. Anhang Was wurde mit Auswirkung auf Ihre Wohnung saniert 103. Fassade (Wärmedämmung) nein ja 104. Fundament (Trockenlegung) =0 =1 nein ja =0 =1 nein ja =0 =1 nein ja =0 =1 105. Dach 106 Haustüren 107. Heizung nein ja 108. Fenster (Wärmedämmung) =0 =1 nein ja 109. Fußboden (Wärmedämmung) =0 =1 nein ja 110. Erfolgte die Sanierung Ihres Hauses in Anwesenheit des Kindes =0 =1 nein ja =0 =1 Wie schätzen Sie die Belastung Ihres Haushaltes dabei ein 111. keine Belastung nein ja =0 =1 nein ja =0 =1 nein ja =0 =1 nein ja =0 =1 112. Staub 113. Lärm 114. Kälte 115. Feuchtigkeit nein ja 116. Sind in Ihrem Wohngebiet ausreichend Grünflächen vorhanden nein ja Promotion ARE - Löwicke / Augustin =0 =1 =0 =1 12. Anhang Liegt die Wohnung/das Haus in dem Sie wohnen vorwiegend in der Beeinflussung (Umkreis von 100 m) von 117. Parkanlagen nein ja 118. beampelten Straßenkreuzungen =0 =1 nein ja 119. stark befahrenen Straßenkreuzungen ohne Ampel =0 =1 nein ja =0 =1 nein ja =0 =1 120. Innenhöfen 121. Baustellen nein ja 122. Ist die unmittelbare Umgebung windbelastet nein ja, mäßig windbelastet ja, sehr windbelastet 123. Wie ist die Lage der Wohnung innerhalb des Hauses Wohnung im Erdgeschoss und unterkellert Wohnung im Erdgeschoss nicht unterkellert Wohnung direkt unter dem Dach (Mansarde) Sonstiges =0 =1 =0 =1 =2 =1 =2 =3 =4 Frage 124./125. nicht bei eingeschossigen Häusern 124. Ist über Ihrer Wohnung eine Wohnung nein, keine Wohnung ja, die Wohnung ist bewohnt ja, die Wohnung ist nicht bewohnt 125. Ist unter Ihrer Wohnung eine Wohnung nein, keine Wohnung ja, die Wohnung ist bewohnt ja, die Wohnung ist nicht bewohnt 126. Liegt Ihre Wohnung innerhalb der Etage inmitten anderer Wohnungen nein ja 127. Handelt es sich um eine Eckwohnung (Giebelwohnung) nein ja 128. Liegt die Wohnung im Erdgeschoss im 2.-6. Etage im 7.-11. Etage über dem 11. Etage Promotion ARE - Löwicke / Augustin =1 =2 =3 =1 =2 =3 =0 =1 =0 =1 =1 =2 =3 =4 12. Anhang 129. Wieviel Wohnräume hat Ihre Wohnung (Angaben ohne Küche, Kochnische, Bad, Toilette, Flur) 130. Wie viele Personen leben in Ihrem Haushalt (einschließlich Ihrer eigenen Person) 131. Wie groß ist die Fläche der gesamten Wohnung (m²) 132. Wie groß ist die Fläche des Kinderzimmers bzw. des vom Kind vorwiegend benutzten Zimmers (m²) 133. Wie hoch ist die Wohnung (m) 134. Wie lang ist die Außenwand im Kinderzimmer 135. Wie groß ist die Fensterfläche im Kinderzimmer 136. Ordnen Sie bitte die Fenster dem Kinderzimmer bzw. vom Kind vorwiegend benutzten Zimmer zu Verbundfenster Doppelfenster Kastenfenster Schallschutzfenster mit und ohne Kombination mit Wärmeschutzglas Einfachfenster mit Einscheibenglas Einfachfenster mit Mehrscheiben –Isolierglas 137. Schließen die Fenster sehr dicht (Gummidichtungen) nein ja =1 =2 =3 =4 =5 =6 =0 =1 138. Sind vor dem Kinderzimmmer Fenster- oder Rollläden angebracht und werden diese benutzt nein ja nicht vorhanden =0 =1 =2 139. Nach welcher Himmelsrichtung ist das Fenster im Kinderzimmer/Schlafzimmer des Kindes orientiert Norden =1 Nord- Osten =2 Osten =3 Süd- Osten =4 Süden =5 Süd- Westen =6 Westen =7 Nord- Westen =8 140. Wie wird Ihre Wohnung überwiegend beheizt Fern- oder Blockheizung Zentralheizung Etagenheizung Einzel- oder Mehrraumöfen Sonstiges Promotion ARE - Löwicke / Augustin =1 =2 =3 =4 =5 12. Anhang 141. Welchen Energieträger verwenden Sie überwiegend ( außer bei Fernheizung) Stadtgas-/Erdgas Flüssiggas Öl Strom Kohle/Holz 142. Erfolgt die Beheizung des Kinderzimmers bzw. des vom Kind vorwiegend =1 =2 =3 =4 =5 benutzten Zimmers (Schlafzimmer) mit Kachelöfen (Kohle) mit Einzelöfen (Elektroheizung) mit Nachtspeicheröfen mit Fernheizung ohne Konvektortruhen mit Fernheizung mit Konvektortruhen mit Luftheizung mit Zentralheizung (Gas) mit Zentralheizung (Kohle) mit Zentralheizung (Öl) mit Gasheizung (Einzelheizung/Gaseinzelheizkörper) mit anderer Art der Heizung bzw. Kombination =1 =2 =3 =4 =5 =6 =7 =8 =9 =10 =11 143. Ist die Heizung regelbar nein ja, zentral ja, individuell am Heizkörper ja, beides 144. Womit erfolgt die Regelung am Heizkörper Thermostat Absperrventil 145. Wie oft werden die Heizkörper bzw. Heizungsrohre gereinigt wöchentlich 14-tägig monatlich seltener als monatlich 146. Benutzen Sie zusätzlich Heizgeräte in dem vom Kind vorwiegend benutzten =0 =1 =2 =3 =1 =2 =1 =2 =3 =4 Zimmer nein Heizlüfter Ölradiator Elektroheizer ohne Gebläse (Heizsonne) 147. Benutzen Sie in der Küche vorwiegend einen Gasherd einen Elektroherd einen Kohleherd 148. Ist in der Küche Fenster Abluftanlage mit elektrischem Dunstabzug Abluftanlage ohne elektrischem Dunstabzug Fenster und Abluftanlage mit elektrischem Dunstabzug Fenster und Abluftanlage ohne elektr. Dunstabzug Keines davon Promotion ARE - Löwicke / Augustin =0 =1 =2 =3 =1 =2 =3 =1 =2 =3 =4 =5 =6 12. Anhang 149. Ist im Bad Fenster Abluftanlage ohne Lüfter Abluftanlage mit Lüfter Fenster und Abluftanlage ohne Lüfter Fenster und Abluftanlage mit Lüfter Keines davon =1 =2 =3 =4 =5 =6 150. Befinden sich die sanitären Einrichtungen (WC, Dusche/Wanne) in der Wohnung nein, nicht innerhalb der Wohnung ja, WC ja, Dusche/Wanne ja, beides 151. Benutzen Sie Raumluftbefeuchter nein ja, elektrische Zerstäuber ja, Zimmerspringbrunnen ja, Tongefäße an der Heizung 152. Führen Sie eine Querlüftung (Durchzug) durch nein, nicht möglich nein, nicht durchgeführt ja 153. Wie lange lüften sie in der Heizperiode täglich das Kinderzimmer gar nicht weniger als 5 min 5 min – 10 min 10 min – 20 min mehr als 20 min 154. Schläft das Kind in der kalten Jahreszeit vorwiegend bei geöffnetem Fenster nein, Fenster ist geschlossen ja, Fenster ist gekippt ja, Fenster ist weit geöffnet 155. Sind in der Wohnung Stockflecke bzw. muffige, feuchte Zimmerwände nein ja, im Schlafzimmer des Kindes ja, in einem anderen Zimmer ja, im Schlafzimmer des Kindes und in einem anderen Zimmer =0 =1 =2 =3 =0 =1 =3 =4 =0 =1 =2 =0 =1 =2 =3 =4 =0 =1 =2 =0 =1 =2 =3 Besteht eine Beeinträchtigung eines oder mehrerer Wohnräume durch 156. Zugluft nein ja 157. Lärm nein ja 158. Feuchtigkeit nein ja 159. Verbauung (Baum oder Haus vor dem Fenster) nein ja 160. Ist die Wohnung fußkalt nein ja Promotion ARE - Löwicke / Augustin =0 =1 =0 =1 =0 =1 =0 =1 =0 =1 12. Anhang 161. Welche Fußbodnebeläge haben Sie vorwiegend in den Wohnräumen Fliesen Parkett Linoleum Auslegware Teppich Sonstiges 162. Wie wird der Fußboden vorwiegend gereinigt gewischt gesaugt gefegt gewachst oder gebohnert Kombination mit Saugen 163. Wird die Reinigung in Anwesenheit des Kindes im Zimmer durchgeführt nein ja 164. Benutzen Sie zur Reinigung der Wohnung einen Staubsauger nein ja, mit Feinstaubfilter ja, ohne Feinstaubfilter =1 =2 =3 =4 =5 =6 =1 =2 =3 =4 =5 =0 =1 =0 =1 =2 Halten Sie ein oder mehrere Tiere in der Wohnung 165. Hund nein ja 166. Katze nein ja 167. Vogel nein ja 168. Meerschweinchen/Kaninchen nein ja 169. andere Tiere nein ja 170. Wird in der Wohnung geraucht nein ja ca. Zigaretten/Pfeifen pro Tag =0 =1 =0 =1 =0 =1 =0 =1 =0 =1 =0 =1 Wurden seit Juli 1996 Neuanschaffungen von Mobiliar oder Auslegware getätigt 171. im Kinderzimmer nein ja 172. im Wohnzimmer/Schlafzimmer nein ja Promotion ARE - Löwicke / Augustin =0 =1 =0 =1 12. Anhang Wurden seit September 1996 Malerarbeiten durchgeführt 173. im Kinderzimmer nein ja 174. im Wohnzimmer/Schlafzimmer nein ja 175. Teilt sich das Kind das Kinderzimmer/Schlafzimmer mit Geschwistern (Bedroom sharing) nein ja 176. Zahl der Geschwister 177. Davon die Zahl der Geschwister, die jünger als 7 Jahre sind 178. Schläft das Kind mit den Eltern in einem gemeinsamen Raum nein ja =0 =1 =0 =1 =0 =1 =0 =1 179. Steht das Kinderbett an einer Außenwand ohne Fenster Außenwand mit Fenster Trennwand zum Innenraum Trennwand zum Treppenhaus In Raummitte =1 =2 =3 =4 =5 180. Steht das Kinderbett zu dieser Wand mit dem Kopfende dem Fußende oder parallel =1 =2 =3 181. In welcher Höhe über dem Fußboden schläft das Kind unmittelbar über dem Fußboden (unter 50 cm) ungefähr 50 cm weit über 50 cm =1 =2 =3 182. Wie viele Stunden schläft das Kind durchschnittlich in der Nacht 183. Schläft es mit Unterbrechung nein, es schläft durch ja =0 =1 184. In welcher Lage schläft das Kind hauptsächlich auf dem Rücken auf dem Bauch auf der Seite =1 =2 =3 185. Schläft das Kind mit offenem Mund nein ja =0 =1 Promotion ARE - Löwicke / Augustin 12. Anhang Führen Sie mit dem Abhärtungsmaßnahmen durch Kind regelmäßig (wöchentlich) 186. Schwimmen nein ja =0 =1 187. Sport/Gymnastik nein ja 188. längere Spaziergänge (ca. 60 min) nein ja =0 =1 =0 =1 189. Bürstenmassagen nein ja =0 =1 190. Sauna nein ja 191. Kaltwasseranwendungen (z.B. Duschen) nein ja 192. Luftbad, d.h. den Körper kurzzeitig unbekleidet der Luft aussetzen nein ja =0 =1 =0 =1 =0 =1 193. Wie oft erkrankte das Kind von Oktober 1996 bis März 1997 an einer akuten respiratorischen Erkrankung (ARE) mit Fieber 194. Wie oft erkranktet das Kind von Oktober 1996 bis März 1997 an einer ARE ohne Fieber 195. Wie viele Tage insgesamt erkrankte das Kind von Oktober 1996 bis März 1997 an einer ARE mit Fieber 196. Wie viele Tage insgesamt erkrankte das Kind von Oktober 1996 bis März 1997 an einer ARE ohne Fieber Promotion ARE - Löwicke / Augustin